DE3879965T2 - Verfahren zur kontinuierlichen waermebehandlung einer fluessigkeit mit aenderlichem debit. - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen waermebehandlung einer fluessigkeit mit aenderlichem debit.

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DE3879965T2 DE8888905458T DE3879965T DE3879965T2 DE 3879965 T2 DE3879965 T2 DE 3879965T2 DE 8888905458 T DE8888905458 T DE 8888905458T DE 3879965 T DE3879965 T DE 3879965T DE 3879965 T2 DE3879965 T2 DE 3879965T2
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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierliche Wärmebehandlung einer Flüssigkeit mit veränderlicher Strömung, bei dem die Flüssigkeit zunächst durch bereits wärmebehandelte Flüssigkeit vor- und dann in einem zweiten Schritt indirekt auf eine vorbestimmte Temperatur erwärmt wird.
  • Beim maschinellen Melken von Kühen schwankt die Milchströmung erheblich. Diese Schwankung ist teils durch den Aufbau der Melkanlage, teils durch die physiologischen Eigenheiten der Kühe bedingt.
  • Melkanlagen arbeiten mit Unterdruck und die Milch wird durch ein Rohrleitungsystem mit im wesentlichen gleichem Unterdruck einem Behälter, der sogenannten "Endeinheit" zugeführt.
  • Aus der Endeinheit wird die Milch unter atmosphärischem Druck durch eine Leitung in einen Kühltank oder ein anderes Gefäß gepumpt.
  • Gewöhnlich läuft die Pumpe der Endeinheit an, wenn der Milchstand in ihr eine Obergrenze erreicht, und sie stoppt bei einem unteren Milchstand. Folglich fördert die Pumpe der Endeinheit die Milch schubweise. Die jeweilige Menge kann zwischen 10 und 20 Litern liegen und die Pumpe läuft etwa einmal pro Minute an.
  • Die Kühe in größeren Herden werden gewöhnlich in zwei Gruppen von je 6 bis 12 Kühen gemolken. Die Strömung der abgemolkenen Milch ändert sich mit der Zeit, da die Kühe zu Beginn des Melkens mehr Milch abgeben als am Ende.
  • Jede Kuh gibt bei jedem Melken eine Gesamtmenge ab, die abhängig ist von der seit dem Kalben verstrichenen Zeit. In Gegenden, in denen die Kühe in einem bestimmten Teil des Jahres kalben, müssen daher erhebliche jahreszeitliche Schwankungen der Milchströmung in Rechnung gestellt werden.
  • Auch wenn man das Kalben durch Besamung gleichmäßiger über das Jahr verteilt, werden zum jeweiligen Zeitpunkt die viel Milch abgebenden Kühe gewöhnlich zuerst gemolken. Die Milchströmung ist dann zu Beginn des Melkens weit höher als am Ende, wenn die Kühe abgemolken werden, die weniger Milch abgeben. Die Melkdauer jeder Kuh ändert sich jedoch nicht mit der Menge der Milch, die sie abgibt.
  • Will man Milch mit einer Anlage wärmebehandeln, die unmittelbar an die Melkanlage angeschlossen ist, muß die Erwärmungsvorrichtung so aufgebaut sein, daß die resultierende Wärmebehandlung auch bei schwankender Produktströmung gleichbleibt.
  • Die Strömungsschwankungen infolge des periodischen Arbeitens der Pumpe in der bereits erwähnten Endeinheit lassen sich durch technische Maßnahmen leicht unterdrücken. Die von den physiologischen Eigenheiten der Kühe verursachten Schwankungen müssen hingenommen werden.
  • Eine einfache Lösung ist, die gesamte Milch in einem Speicherbehälter zu sammeln. Zu gegebener Zeit wird die Erwärmungsvorrichtung angelassen und arbeitet dann unabhängig vom Melken mit der eigenen Wärmeleistung, um den Vorgang bald nach dem Melkende abzuschließen.
  • Einer solchen Wärmebehandlung steht jedoch der allgemeine Wunsch entgegen, die Milch in den zwei oder drei Stunden in denen das Melken stattfindet, nicht ungekühlt zu lassen. Die mittlere Vorhaltezeit für die Milch im Tank kann kürzer gehalten werden; es besteht aber immer noch die Gefahr einer Zunahme der Mikroorganismen im Tank und einer sich daraus ergebenden Qualitätsminderung. Das Ziel der Wärmebehandlung ist eine Qualitätssteigerung der Milch; es wäre daher unglücklich, mit dem Aufbau der Anlage die Milch zu beeinträchtigen.
  • Die Wärmebehandlung eines Produkts wie Milch mit schwankender Strömung wirft zwei separat Probleme auf.
  • Das erste Problem ist, daß die Vorhaltezeit des Produkts auf der Wärmebehandlungstemperatur zur Produktströmung invers proportional ist, wenn die Erwärmungsvorrichtung eine Haltezelle mit konstantem Wert (Länge) hat. Ein Verändern der Länge der Haltezelle während der Wärmebehandlung erweist sich als technisch kompliziert. Akzeptiert man eine veränderliche Haltezeit, kann man stattdessen die Wärmebehandlungstemperatur auf die Haltezeit, d.h. die Produktströmung einstellen, aber die Strömung ändert sich langsamer als die Temperatur.
  • M.a.W.: Das die Strömung regelnde System muß eine größere Trägheit als die Temperaturregelung haben. Es ist natürlich möglich, eine solche Regelung unter Verwendung von Strömungsmeßgeräten, eines Reglers und eines Steuerventils aufzubauen. Es erweist sich jedoch, daß die Einstellung leicht mit einer Pumpe mit veränderlicher Geschwindigkeit erfolgen kann, die folglich die Milchströmung steuert. Die Pumpe behandelt die Milch sehr schonend und die Drehzahl der Pumpe kann langsam so geändert werden, daß der Zusammenhang Temperatur/Zeit während der Wärmebehandlung sich wie gewünscht verhält.
  • Die störmungssteuernde Pumpe läßt sich stetig zwischen null und dem Maximum der Strömung in der Erwärmungsvorrichtung steuern oder auf eine Anzahl von Stufen mit vorbestimmten Strömungen und entsprechende Temperaturen einstellen.
  • Das andere Problem ist, daß die Milchströmung zuweilen vollständig abreißt, weil eine Kuh ein Problem erzeugt, das das Melken unterbricht. Während der Unterbrechung arbeitet die Erwärmungsvorrichtung normal weiter, so lange Milch vorhanden ist; dann sinkt ihre Leistung und sie kommt schließlich zum Stillstand. Die Milch in der Haltezelle kühlt sich trotz der Wärmedämmung der Zelle ab. Schaltet die Anlage dann wieder ein, strömt die kältere Milch aus der Haltezelle und erwärmt im regenerativen Abschnitt des Wärmeaustauschers die zuströmende Milch. Um trotz der Abkühlung die richtige Wärmebehandlungstemperatur zu erreichen, ist ein zusätzlicher Erwärmungseffekt erforderlich, der mehrfach größer ist als beim normalen Betrieb. Die Wärmebehandlung erfolgt aus technischen Gründen gewöhnlich elektrisch, und ein großer Verbindungseffekt führt in einem landwirtschaftlichen Betrieb immer zu Problemen.
  • Eine weitere Möglichkeit ist, dem End-Erwärmungsvorrichtung eine große Wärmekapazität zu erteilen, so daß der zum erneuten Anlauf benötigte Momentaneffekt mit gespeicherter Wärme erzeugt werden kann. Auch dies resultiert in einer großen Trägheit der Temperaturregelung und erschwert die bereits erwähnte Temperatureinstellung.
  • Die US-A-2052396 beschreibt eine Vorrichtung zum Pasteurisieren von Milch, bei der von einer Pumpe zugeführte Milch durch einen regenerativen Wärmeaustauscher und dann durch eine Erwärmungseinrichtung strömt, in der die Milch durch direkte Beheizung mit einem elektrischen Strom, der durch von der Milch überströmte Elektroden fließt, auf die Pasteurisierungstemperatur angehoben wird. Die Temperatursteuerung erfolgt durch Verändern des elektrischen Stroms und durch Ändern der Milchströmung durch Verstellen eines Ventils stromabwärts der Pumpe, um einen größere oder kleinere Menge der Ansaugseite der Pumpe wieder zuzuführen.
  • Die SE-B-350176 offenbart eine Anordnung zum direkten elektrischen Erwärmen einer Flüssigkeit in mehreren aufeinanderfolgenden Stufen, wobei der durch die erste Stufe erzeugte Temperaturanstieg zur Steuerung der Erwärmung in den folgenden Stufen benutzt wird, um den insgesamt erwünschten Erwärmungseffekt zu erhalten.
  • Die SE-A-8101794-9 betrifft ein Verfahren zum Regeln der Wärmebehandlung eines Materials, bei dem der Materialfluß und die Heizstoffzufuhr sich ändern; hierbei wird die Temperatur eine Wärmeübertragungsmediums am Einlauf zur Wärmeanlage gemessen und die Heizstoffströmung variiert, um diese Temperatur unter einem Maximum zu halten.
  • Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zur kontinuierlichen Wärmebehandlung einer Flüssigkeit mit veränderlichem Debit, bei dem der Zulauf der zu behandelnden Flüssigkeit ermittelt, eine Strömung der Flüssigkeit in eine Wärmebehandlungseinheit mittels einer Pumpe mit veränderbarer Förderleistung erzeugt wird, die man entsprechend dem erfaßten Flüssigkeitszulauf steuert, die Flüssigkeit durch eine Vorwärmabschnitt der Wärmeanlage schickt und durch Wärmeaustausch mit bereits behandelter Flüssigkeit vorwärmt, und die Flüssigkeit dann indirekt durch eine Erwärmungseinrichtung auf eine Solltemperatur entsprechend einem vorestimmten Temperatur-Zeit-Effekt aufwärmt, wobei die erwärmte Flüssigkeit dazu benutzt wird, die in die Wärmebehandlungsanlage einströmende Flüssigkeit vorzuwärmen, und wobei die Menge der der Erwärmungsvorrichtung zu- oder von ihr abgeführten Wärmeenergie mit einer Regeleinheit so geregelt wird, daß die herrschende Flüssigkeitsströmung durch Erhöhen/Absenken der Temperatur der Erwärmungsvorrichtung oder durch Verstärken/Abschwächen der Strömung des erwärmten Mediums, daß der Erwärmungsvorrichtung Wärme aus einem Wärmespeicher zuleitet, eingestellt wird.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Flüssigkeit, deren Strömung veränderlich ist, einer vorbestimmten Wärmebehandlung unterzogen werden. Dies ist der größte Vorteil gegenüber früheren Techniken, die eine Zwischenspeicherung der Flüssigkeit erforderten. Handelt es sich bei der Flüssigkeit um Milch, fällt diese beim Melken mit einer Temperatur von etwa 35 ºC an, die vom bakteriologischen Standpunkt aus problematisch ist, da in diesem Temperaturbereich zahlreiche Mikroorganismen maximal wachsen. Ist die Flüssigkeit stattdessen ein Saft oder Saftkonzentrat, der/das chargenweise in einem oder mehreren Prozessen hergestellt wird, erhält man mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ebenfalls erhebliche Vorteile hinsichtlich der bakteriologischen Haltbarkeitseigenschaften diese Produkte.
  • Bei der Wärmebehandlung von Milch oder anderen Produkten mit veränderlicher Strömung kann die Produktströmung kontinuierlich oder schrittweise zwischen null und einer von de Anlage bestimmten Maximalströmung liegen. Zwischen der Null- und der Maximalströmung liegt mindestens eine Zwischenstufe. Die Behandlungstemperatur des Produkts wird von der Strömung so gesteuert, daß der Zeit-Temperatur-Zusammenhang der Wärmebehandlung konstant und von der Strömung unabhängig bleibt.
  • Die Produktströmung kann mit einer Pumpe gesteuert werden, deren Förderleistung auf den Mittelwert der Ist-Produktströmung eingestellt und deren Durchsatz so geändert wird, daß bei sich ändernder Strömung der Zeit-Temperatur-Zusammenhang der Wärmebehandlung erhalten bleibt.
  • Die Strömung ändert sich dabei so langsam, daß die Anlage im thermischen Gleichgewicht bleibt und die externe Wärmezufuhr den maximalen Wärmeeffekt nicht übersteigt.
  • Die Erwärmungseinrichtung ist an eine Wärmequelle angeschlossen, die den zusätzlichen Effekt liefert, der benötigt wird, wenn die Produktströmung sich ändert.
  • In einer Ausführungsform weist die Wärmeeinheit - bspw. ein Plattenwärmeaustauscher - einen Abschnitt für die Enderwärmung auf, der so bemessen ist, daß er den Bedarf bei Strömungsänderung erfüllt; die Temperatur kann durch Nebenschlußankopplung an einen Wärmespeicher gesteuert werden.
  • Die Wärmeeinheit weist zwischen dem regenerativen und dem Enderwärmungsabschnitt einen zusätzlichen Abschnitt auf. In diesem Fall braucht die Enderwärmungseinheit nicht wasserbeheizt zu sein. Der Zusatzabschnitt ist an einen Wärmespeicher mit großer Momemtankapazität angeschlossen, bspw. einen Wassererhitzer oder ein Leitungswassersystem.
  • Der Zusatzabschnitt wird beim Anlassen, bei einer Änderung der Strömung oder dann eingeschaltet, wenn die Temperatur der Erwärmungseinrichtung nicht dem Sollwert entspricht.
  • Beim Anlauf, wenn die Strömung zunimmt oder wenn die Temperatur des Wärmemediums zu niedrig ist, läßt man warmes Wasser durch den Zusatzabschnitt fließen. Nimmt die Produktströmung ab oder ist die Temperatur des Wärmemediums zu hoch, läßt man kaltes Wasser durch den Zusatzabschnitt fließen.
  • Die End-Erwärmungsvorrichtung kann elektrisch oder durch elektrisch beheiztes Umlaufwasser auf bekannte Weise beheizt werden. Die Temperatur des Prozesses wird durch Steuern des zusätzlichen elektrischen Effekts geregelt.
  • Die Temperatur der Wärmebehandlung kann im Normalbetrieb durch Temperaturfühler in der Produktströmung geregelt werden, bei fehlender Milchströmung durch Erfassen und Steuern der Temperatur des Wärmemediums. Die Erwärmungsvorrichtung kann mit einem Medium wie bspw. Wasser oder einer anderen Flüssigkeit beheizt werden. Die Erwärmungseinrichtung kann auch aus der Wandung des die Milch umgebenden Strömungskanals bestehen. Die Temperatur bei den Arbeitsstarts und -stopps kann frei in Beziehung zu dem bereits erwähnten Zeit-Temperatur-Zusammenhang gemessen werden.
  • Die Temperatur der Milch wird zweckmäßigerweise geregelt, indem man eine kleinere oder größere Menge warmes Wasser aus einem Warmwasserspeicher durch den Wärmeaustauscher schickt. Einfache Ventile für eine solche Nebenschlußsteuerung sind schwierig umzuschalten, um die bereits erwähnte Temperatur- und Strömungseinstellung zu erzeugen. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß warmes Wasser aus einem Wassererhitzer, wie er zum Waschen der Melkausrüstung dient und der gewöhnlich auf 75 - 80 ºC eingestellt ist, dazu verwendet werden kann, den beim Neuanlauf entstehenden Sofortbedarf zu decken. Das heiße Wasser wird durch einen zusätzlichen Abschnitt im Wärmeustauscher zwischen dem bereits erwähnten regenerativen Abschnitt und der End- Heizvorrichtung geschickt. Das Ventil öffnet und läßt heißes Wasser einige Sekunden vor dem Anlassen der Melkpumpe durchströmen; die Temperatur der Milch, die den Zusatzabschnitt grobgeregelt.
  • Der Zusatzabschnitt hat sich als derart effektiv herausgestellt, daß die Wärmebehandlungsvorrichtung direkt gestartet werden kann. Es ist kein Umschaltventil wie bei der Pasteurisierausrüstung erforderlich, so daß auch kein Produkt zum Tank für unbehandelte Milch zurückgeleitet wird. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn die Erwärmungseinrichtung bspw. einem Milch-Ultrafilter nachgeschaltet ist und nur das Konzentrat wärmebehandelt wird.
  • Die beschriebene Wärmebehandlungsanlage ist speziell für den Anschluß an Melkanlagen kontruiert. Die Produktströmung ist innerhalb weiter Grenzen veränderlich und ein Teil des Vorgangs sind lebende Tiere, die bspw. den Produktfluß vollständig zum Stillstand bringen können, so daß die Anlage mit Milch gefüllt neu gestartet werden muß.
  • Die beschriebene Anlage kann natürlich auch in anderen, weniger anspruchsvollen Zusammenhängen eingesetzt werden, wo mehr oder weniger chargenweise gearbeitet wird - ein Beispiel hierfür, das erwähnt werden kann, ist die Wärmebehandlung von Obstsaft aus chargenweise arbeitenden Obstprozessen.
  • Eine Anordnung zur Wärmebehandlung einer Flüssigkeit mit veränderlicher Strömung ist unten ausführlicher unter Bezug auf die beigefügte Zeichnung beschrieben.
  • Die Wärmebehandlungsanlage ist an einen Ausgleichstank (nicht gezeigt) angeschlossen, bei dem es sich entweder um eine modifizierte Endeinheit der Melkanlage oder um einen separaten Tank mit einem zum Ausgleich von Änderungen der Produktströmung ausreichenden Volumen handelt. Vom Ausgleichstank wird das Produkt von einer Verdrägnungspumpe 1 weitertransportiert, deren Geschwindigkeit von Flüssigkeitsstandfühlern bezüglich des durchschnittlichen Flüssigkeitsstands im Ausgleichstank gesteuert wird. Das Produkt strömt in den regenerativen Erwärmungsabschnitt 2, wo das zulaufende Produkt vom bereits erwärmten ablaufenden Produkt erwärmt wird. Im Wärmeaustauscherabschnitt 4 wird das Produkt durch einen umlaufende Wasserströmung auf die gewünschte Wärmebehandlungstemperatur erwärmt. Das Wasser wird von einem elektrischen Element 5 im Wassererhitzer 6 erwärmt und mit der Pumpe 7 in den Umlauf durch den Wärmeaustauscherabschnitt 4 gebracht. Im Normalbetrieb wird die Temperatur des Produkts vom Temperaturfühler 8 gesteuert. Eine Steuereinheit 9 steuert den Effekt im Heizelement 5, der vom Signal des Meßwerts aus 8 und dem Signal des Sollwerts aus einer Steuereinrichtung 10 bestimmt wird, die die Förderleistung der Pumpe 1 bestimmt.
  • Die Wärmebehandlung des Produkts findet in der Haltezelle 11 statt.
  • Beim Anwärmen der Anlage vor dem Start wird die Temperatur in der Heizeinrichtung 6 vom in de Wasserströmung angeordneten Temperaturfühler 12 gesteuert. Beim Anlaufen der Pumpe 1 wird vom Temperaturfühler 12 auf den Temperaturfühler 8 umgeschaltet. Sobald die Milchströmung aufhört, erfolgt mit dem Stop der Pumpe 1 ein Umschalten auf den Temperaturfühler 12.
  • Bei arbeitender Pumpe 1 wird der Temperaturfühler 12 benutzt, um die Temperatur des aus dem Wärmeaustauscherabschnitt 4 rücklaufenden Wassers zu steuern. Liegt beim Start, Neustart oder einem schnellen Anstieg der Produktströmung diese Temperatur unter einer vorbestimmten Temperatur, wird das Ventil 13 geöffnet, so daß warmes Wasser durch den Abschnitt 3 fließt und das Produkt vorwärmt. Das Ventil 13 bleibt geöffnet, bis die Temperatur des rücklaufenden Wassers wieder höher als eine Temperaturgrenze ist; das Ventil 13 schließt dann.
  • Ist eine schnelle Strömungsregelung der Pumpe 1 erwünscht, wenn bspw. der Ausgleichstank ein kleines Volumen hat, so daß bei einer Unterbrechung der Milchströmung die Förderleistung der Pumpe rasch verringert werden muß, dient kaltes Wasser aus dem Ventil 14 dazu, einer zu hohen Temperatur entgegenzuwirken. Das Ventil 14 kann geöffnet werden, wenn der Temperaturfühler 8 eine zu hohe Temperatur erfaßt. Dieses Verfahren des Regelns des Systems ist in der Regel bei absinkender Produktströmung zu langsam. Daher ist auch in diesem Fall bevorzugt, mit dem Temperaturfühler 12 die Temperatur des - immer mit hoher Geschwindigkeit fließenden - Rücklaufwassers zu überwachen und das Ventil 14 zu öffnen, wenn die Temperatur des Rücklaufwassers über bestimmten Werten liegt. Um die Schnelligkeit in der gesamten Regelung zu erhöhen, ist in einigen Fällen bevorzugt, die Temperatur nur mit dem Temperaturfühler 12 in der Wasserströmungzu regeln. Durch Korrektur des Signals aus dem Temperaturfühler hinsichtlich der Differenz zwischen der Produkt- und der Wasserseite des Wärmeaustauschers sowie hinsichtlich der Temperaturminderung des Umlaufwassers bei der durch die Pumpe 7 gegebenen Strömung läßt sich die Temperatur des Produkts in der Haltezelle 11 steuern. Beide diese Korrekturen gelten für ein gegebenes Produkt - bspw. Milch - abhängig von dessen Strömung. Die Korrektur kann daher Teil des vorerwähnten Zeit-Temperatur-Zusammenhangs sein. Die Genauigkeit der Steuerung ist geringer als bei Benutzung des Temperaturfühlers 8 und die Strömung ändert sich langsam.
  • In einer alternativen Ausführungsform wird die Umlaufwasserströmung der End-Erwärmungsvorrichtung durch ein Volumen aus wärmeleitfähigen Material ersetzt, das Wärme aus einem elektrischen Element an einen oder mehrere Strömungskanäle für das Produkt überträgt. Damit das Produkt den Strömungskanal nicht verklebt, wird die Temperatur des warmeübertragenden Körpers mit einem oder mehreren Temperaturfühlern geregelt.
  • Die Ventile 13 und 14 für das warme bzw. kalte Wasser werden in einem solchen Fall mit Signalen aus einem in der Produktströmung angeordneten Temperaturfühler betätigt.
  • Eine Anlage zur Behandlung von max. 750 l/h Milch behandelt drei unterschiedliche Durchsätze von 750, 500 und 375 l/h. Die maximale Strömung wird beim überschreiten des oberen Flüssigkeitsstands im Ausgleichstank benutzt. Zwischen diesem und einem Zwischenstand beträgt die Strömung 500 l/h und unter dem Zwischenstand arbeitet die Anlage mit 375 l/h. Der Ausgleichstank enthält auch einen Niedrigstand-Fühler; wird dieser unterschritten, geht die Wärmebehandlungsanlage in einen Wartezustand.
  • Vor dem Melken wurden der Wassererhitzer 6 und die Umwälzpumpe 7 angelassen und die Temperatur im Umlaufweg mit dem Sensor 12 auf eine für den Wartezustand geeigneten Wert eingestellt. Als der Milchstand im Ausgleichstank 10 - 15 Min. später den Zwischenstand erreichte, öffnete das Warmwasserventil 13 für ca. 20 Sek., bevor die Pumpe mit einer Förderleistung von 500 l/h angelassen wurde. Die Milch aus dem Ausgleichstank verdrängt das Wasser im Wärmeaustauscherabschnitt und in der Haltezelle. Das Wasser im End- Erwärmungsabschnitt 4 hat eine Temperatur, die dem Wartezustand entspricht, und dieses Wasser erreicht den Fühler 8, der seit dem Anlassen der Pumpe 1 aktiv ist. Das Signal aus dem Sensor läßt die Wassertemperatur im Erhitzer auf einen dem Durchsatz von 500 l/h entsprechenden Wert ansteigen.
  • Die in den Wärmeaustauscherabschnitt 2 strömende Milch trifft auf kaltes Wasse aus dem Oberteil der Haltezelle 1 und wird nicht erwärmt, bis sie den Abschnitt 3 erreicht und dort auf den Strom warmen Wassers trifft. Das Wasser, das aus dem Abschnitt 2 gedrückt wird und 3 durchläuft, hat ebenso wie das Wasser, das sich zu Anfang in 3 befand, beim Erreichen des Abschnitts 4 eine normale Arbeitstemperatur und wird dort auf die gewünschte Wärmebehandlungstemperatur erwärmt.
  • Durch die Haltezelle 1 strömt eine Pfropfenströmung warmen Wassers, dem Milch in einem zweiten Pfropfen folgt. Das warme Wasser und danach die Milch aus de Haltezelle durchlaufen den regenerativen Abschnitt 2, der nun beginnt, die zulaufende Milch vorzuwärmen, wie auch die ablaufende Strömung gekühlt wird. Sobald die regenerative Erwärmung den vollen Effekt erreicht hat, nimmt die Temperatur des Produkts, das 3 verläßt und in 4 einströmt, zu. Dies wird vom Temperaturfühler 12 erfaßt, der eine höhere Temperatur des Rücklaufwassers erfaßt und dann das Warmwasserventil 13 schließt.
  • Während des Starts wird das Wasser, das aus dem Wärmeaustauscher und der Haltezelle herausgedrückt wurde, über ein Ventil (in der Zeichnung nicht gezeigt) der Entsorgung zugeführt; ca. 60 Sek. nach dem Anlaufen der Pumpe passiert jedoch die Grenzschicht zwischen dem Wasser und der Milch dieses Ventil, das dann geschlossen wird, so daß die Milch weiter einem Kühltank zugeführt wird.
  • Die Haltezelle der Wärmebehandlungsanlage ist auf eine Haltezeit von 15 Sek. bei 750 l/h bemessen. Die Temperatur wird auf 72 ºC eingestellt, was einer Niedrigtemperatur- Pasteurisierung der Milch entspricht. Bei einem Durchsatz von 500 l/h ist die Haltezeit 20 Sek. und wird die ent-Sprechende Temperatur auf 71 ºC eingestellt Bei einem Durchsatz von 375 l/h beträgt die Haltezeit 30 Sek. und die Temperatur sollte 70 ºC sein.
  • Wenn die Milchströmung plötzlich verschwand, stoppte die Anlage in einem Wartezustand, wenn die Wassertemperatur durch den Fühler 12 auf 67 ºC verringert wurde. Wenn neue Milch in den Ausgleichstank strömt und die Pumpe 1 angelassen wird, wird das Warmwasserventil 13 geöffnet und verstärkt den Erwärmungseffekt erheblich.

Claims (7)

1. Verfahren zur kontinulierlichen Wärmebehandlung einer Flüssigkeit veränderlicher Strömung, bei dem der Zulauf der zu behandelnden Flüssigkeit erfaßt wird, eine Strömung der Flüssigkeit in eine Wärmebehandlungseinheit von einer entsprechend dem erfaßten Flüssigkeitszulauf gesteuerten Pumpe (1) mit variabler Förderleistung erzeugt wird, die Flüssigkeit durch eine Vorwärmeeinrichtung (2) der Wärmebehandlungseinheit geschickt und durch Wärmetausch mit bereits wärmebehandelter Flüssigkeit vorgewärmt wird, wobei die Flüssigkeit dann durch eine Erwärmungseinrichtung (4) indirekt auf eine Solltemperatur entsprechend einem vorbestimmten Temperatur-Zeit-Effekt erwärmt wird, wobei die erwärmte Flüssigkeit zum Vorwärmen von in die Wärmebehandlungseinheit strömender Flüssigkeit verwendet wird und die zum Erwärmen der vorgewärmten Flüssigkeit auf die Solltemperatur der Heizeinrichtung (4) zu- oder von ihr abgeführte Heizenergie von einer Steuereinheit (9) so gesteuert wird, daß die Wärmeenergie eingestellt wird auf die vorherrschende Flüssigkeitsströmung durch Erhöhen/Absenken der Temperatur der Erwärmungseinrichtung oder durch Verstärken/Abschwächen der Strömung des erwärmten Mediums, das der Erwärmungseinrichtung aus einem Wärmespeicher (6) Wärmeenergie zuführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem heißes Wasser der Erwärmungseinrichtung Wärmeenergie aus einem Speicher (6) großer Wärmekapazität zuleitet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die Menge des verfügbaren heißen Wassers genügt, um die der Erwärmungseinrichtung zugeführte Wärmeenergie schnell zu erhöhen.
4. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die Temperatur des heißen Wassers im Speicher sich leicht erhöhen oder absenken läßt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die vorgewärmte Flüssigkeit durch einen zusätzlichen Wärmebeahdnlungsabschnitt (3) geschickt wird, wo Wärme ihr hinzugefügt oder von ihr abgezogen werden kann, bevor sie an die Erwärmungseinrichtung weitergeht.
6. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Erwärngseinrichtung ein erwärmtes Volumen aufweist, das mit Kanälen versehen ist, durch die die Flüssigkeit geschickt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Temperatur der Flüssigkeit und/oder die Temperatur des der Erwärngseinrichtung Wärmeenergie zuleitenden Mediums erfaßt wird und die Steuereinheit die Wärmeenergje in Abhängigkeit von der/den erfaßten Temperatur(en) einstellt.
DE8888905458T 1987-06-05 1988-06-01 Verfahren zur kontinuierlichen waermebehandlung einer fluessigkeit mit aenderlichem debit. Expired - Lifetime DE3879965T2 (de)

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