-
Die Erfindung bezieht sich auf Geldmünzen, Wertmünzen,
Medaillen, Medaillons und dergleichen sowie insbesondere
auf Geldmünzen, Medaillen, Wertmünzen und dergleichen mit
goldener Farbe.
Hintergrund des Standes der Technik und
Aufgabe
-
Münzsysteme folgen in vielen Rechtsordnungen generell
einem Muster, so daß Münzen mit geringem Wert relativ klein
sind und aus Kupfer oder Messing und Münzen mit großem
Wert dazu passend aus weißlichem Metall bestehen und
näherungsweise direkt in der Größe mit ihrem Wert
variieren. Dabei gibt es für Münzen mit hohem Wert eine Tendenz
zu einem verhältnismäßig großen Volumen. Wenn nun Münzen
eine bestimmte Größe erreichen, geht die Tendenz in
Richtung eines Akzeptanzverlustes bei der Öffentlichkeit. So
wurden beispielsweise in den USA 1985 zu je 100
Vierteldollar-Stücken (0,25 Dollar) oder 10 Cent-Stücken (0,10
Dollar) von der US-Münzbehörde geprägt nur etwa 3
Halbdollar-Stücke (0,50 Dollar) geprägt. So dürfte die
willkürlich von der Öffentlichkeit gesetzte maximale Größe
etwa der Größe der US-Halb-Dollar-Münze entsprechen. Eine
Ein-Dollar-Münze mit dem doppelten Gewicht einer Halb-
Dollar-Münze würde von der Öffentlichkeit vermutlich
nicht benutzt werden. Dies hat die US-Regierung
festgestellt, die beginnend im Jahre 1979 eine mit
Kupfer-Nickel
plattierte Dollarmünze mit dem Bild der Susan B.
Anthony prägte. Diese Münze war etwas größer als die
Viertel-Dollar-Münze und wurde von der Öffentlichkeit
offensichtlich deswegen nicht akzeptiert, weil sie sich
leicht mit der Viertel-Dollar-Münze verwechseln ließ. Im
Jahre 1985, dem letzten Jahr mit den Erfindern
zugänglichen Statistiken, wurde von der US-Münzbehörde keine
Nichtsilber-Dollar-Münze geprägt.
-
Bei den heutigen Preisen für Gold und Silber auf dem
offenen Markt ist es unmöglich, die Verwendung eines dieser
Metalle für allgemein zirkulierende Münzen zu
rechtfertigen. Bei einem beispielsweise mit fünf US-Dollar je
Troy-Unze angenommenen Großhandelspreis für Silber müßte
eine Dollar-Münze aus 90 % Silber etwas kleiner sein als
eine traditionelle US-Zehn-Cent-Münze, um sie mit einiger
Seriosität herstellen und zirkulieren zu lassen. Eine US-
Gold-Dollar-Münze müßte in etwa eine Größenordnung
kleiner sein. So kommen unter den heute obwaltenden Umständen
Gold und Silber unter praktischen Gesichtspunkten nicht
für eine Verwendung als Münzmaterial für US-Dollars oder
dergleichen in Frage.
-
In Anbetracht des Vorstehenden wurde bereits
vorgeschlagen, Münzen mit hohem Wert, beispielsweise US- oder
Kanadische Dollar, aus weißem Basismetall wie Nickel oder
Kupfer-Nickel und einer goldfarbenen Oberfläche zu
prägen. So ergibt sich aus der US-Patentschrift 4 505 060,
daß sich eine goldfarbene Münze durch Elektroplattieren
einer sehr dünnen Goldschicht auf einer Nickeloberfläche
und einer metallurgischen Interdiffussion des Goldes und
des Nickels zur Bildung einer Oberflächenlegierung aus
etwa 98 % Gold und 2 % Nickel und zunehmendem
Nickelgehalt dieser Legierung in Richtung auf die
Gold-Nickel-Berührungsfläche herstellen läßt. Es ist anzunehmen, daß
eine auf diese Weise hergestellte Münze brauchbar ist. Es
wurde jedoch entschieden, daß die Kosten für die
Herstellung eines Kanadischen Dollars auf diese Weise unter
Verwendung einer Nickelbasis mit einer Goldplattierung zu
hoch sind.
-
Die Erfindung betrifft daher das Herstellen einer
alternativen goldfarbenen Münze, die ihre Farbe durch
Titannitrid (TiN) erhält, um so die hohen Kosten des Goldes zu
vermeiden. Bei anfänglichen Versuchen, die einfache Idee
des Plattierens einer Münze zu verwirklichen,
beispielsweise der Susan-B.-Anthony-US-Dollars, mit einer 1um
dicken TiN-Schicht zu überziehen, stellte sich heraus,
daß sich eine sehr gut anzuschauende goldfarbene Münze
mit üblichen Techniken des Plasma-Lichtbogen-Verfahrens
zum Plattieren mit TiN herstellen läßt. Trotz der
wirklich hohen Härte des TiN war jedoch der
Verschleißwiderstand der anfänglich plattierten Münzen sehr
gering. Dabei wurde die Verschleißbeständigkeit der
Münzen in der Weise bestimmt, daß 70 bis 80 g der Münzen in
einen Stoffsack gefüllt und der Sack in einer mit etwa 32
Upm (d.h. einer Lineargeschwindigkeit von etwa 15 m/min)
in einer Trommel gerommelt wurden. Dieser Versuch dauerte
14 Tage, während derer alle zwei Tage oder so der
Gewichtsverlust gemessen und das Erscheinungsbild des
abgebildeten Gesichtes festgehalten wurde. Dabei ergab sich,
daß Münzen aus reinem Nickel bei normalem Umlauf etwa 0,1
bis 0,2 mg/g je Jahr verlieren. J.C. Corkery, Master of
the Royal Canadian Mint, hat festgestellt, daß die
Kanadische Dollar-Münze bei normalem Umlauf eine Lebensdauer
von etwa 25 Jahren haben sollte. Ausgehend von dem
historischen Jahresgewichtsverlust bei Münzen wie dem
Kanadischen Viertel-Dollar haben wir auf numerischer Basis
geschlossen, daß unser Verschleißversuch einem üblichen
18- bis 20jährigen Umlauf entspricht. Bei Münzen mit
anderer Oberfläche als deren Basis geben diese Zahlen
jedoch nicht die ganze Geschichte wieder. Wenn ein
überwiegender Teil des Verschleißes an den Erhebungen der
Münzoberfläche stattfindet, wird die betreffende Münze
rasch unansehnlich. Eine Nase oder die Stirn einer
Kopfdarstellung mit der weißen Farbe der Basis und dem Rest
des Kopfes mit der goldenen Farbe machen die Münze
ästethisch unerwünscht, auch wenn der tatsächliche Verschleiß
sehr gering ist. Bei der mit TiN direkt plattierten
Susan-B.-Anthony-US-Dollar-Münze verlief der
Spitzenverschleiß sehr rasch und entsprach der in Zahlen
ausgedrückte generelle Verschleiß von beispielsweise etwa 0,35
mg/g/Jahr etwa dem einer nichtplattierten
Susan-B.-Anthony-US-Dollar-Münze.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Herstellen von Geldmünzen, Wertmünzen,
Medaillen und dergleichen zu schaffen, die sich leicht von
ähnlichen Objekten aus weißem Metall unterscheiden lassen
und gegenüber den schädlichen Wirkungen eines normalen
Verschleißes und normaler Korrosion während der üblichen
Lebensdauer einer Münze praktisch völlig beständig sind.
Beschreibung der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
scheibenförmigen Gegenstandes, beispielsweise einer
Wertmünze oder eines Geldstücks, und sieht einen metallischen
scheibenartigen Gegenstand mit einer Prägung und auf
mindestens einem Teil seiner Oberfläche einer Schicht aus
Hartnickel und/oder Kobalt und/oder Chrom, ein
Lichtbogen-Plasma-Plattieren der Nickel- und/oder Kobalt-
und/oder Chrom-Oberfläche mit einer etwa 0,5 bis 2 um
dicken haftenden Schicht aus Titannitrid während eines
Haltens des scheibenartigen Gegenstandes bei einer
Temperatur über etwa 180ºC vor. Wenn vorteilhafterweise die
Zwischenschicht aus elektrolytisch aufgebrachtem
Glanznickel besteht, sollte die Temperatur des scheibenartigen
Gegenstandes etwa 430ºC nicht übersteigen.
Vorteilhafterweise wird die gesamte Oberfläche des scheibenartigen
Gegenstandes mit einer Hartschicht aus Nickel und/oder
Kobalt und/oder Chrom überzogen und alsdann auf beiden
Seiten gleichzeitig der Überzug aus TiN aufgebracht. Die
Erfindung schließt auch das Verfahrensprodukt, nämlich
einen scheibenartigen Körper mit einer Prägung ein, der
an seiner Oberfläche mit einer Schichtfolge aus Nickel
und/oder Kobalt und/oder Chrom sowie einer etwa 0,5 bis 2
um dicken Oberflächenschicht aus Titannitrid versehen
ist.
Die Zeichnung
-
Die Zeichnung zeigt eine graphische Darstellung der
Abhängigkeit der Einheit des Gewichtsverlustes von der Zeit
bei verschiedenen Münzen und Überzügen.
Allgemeine Beschreibung der Erfindung
-
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sollten eine Reihe miteinander in Beziehung stehender
Faktoren berücksichtigt werden. Zu diesen Faktoren
gehören :
-
1. Eine gute Verbindung zwischen dem
Hartmetallüberzug und der Basismünze;
-
2. das Abscheiden von genügend Hartmetall im
Hinblick auf das gewünschte Ergebnis,
jedoch nicht soviel, daß entweder das Design
auf der Geldmünze oder der Wertmünze
verwaschen wird oder sich Instabilität ergibt.
-
3. eine gute Bindung zwischen dem
Metallniederschlag und dem TiN;
-
4. das Aufbringen von genügend TiN, um die
erforderliche Farbgebung und
Verschleißbeständigkeit zu erreichen.
-
Die Beschreibung wird diese Faktoren im folgenden
erörtern.
-
Es liegt im Sinne der Erfindung, einen Hartmetallüberzug
elektrolytisch oder nichtelektrolytisch auf eine Geld
oder Wertmünze aufzubringen. Unabhängig von dem Verfahren
muß die zu überziehende Oberfläche nach beim
elektrolytischen Beschichten üblichen Verfahren durchgreifend
gereinigt werden. Dies sollte nach dem im Kapitel 3 E, 3 F und
3 G des "Electroplating Engineers Handbook, Graham, 3.
Aufl. Reinhold Publishing Corporation, 1971"
beschriebenen Reinigungsverfahren geschehen. Für den Fachmann
dürfte dabei klar sein, daß angesichts des
erfindungsgemäßen Erhitzens eines plattierten Gegenstandes in einem
Hochvakuum jede Spur von Fett, Schmutz, Oxyd oder
dergleichen unter dem Niederschlag wahrscheinlich zu Fehlern
führt, und zwar insbesondere dann wenn die Verunreinigung
bei Temperaturen über etwa 200ºC Gas freisetzt. Aus
diesem Grunde ist ein rigoroses Reinigen der zu
plattierenden Geldmünze oder Wertmünze erforderlich.
-
Jedes Nickel-, Kobalt- oder Chrom-Bad und Verfahren zum
elektrolytischen Plattieren, mit Hilfe dessen sich ein
elektrolytischer Niederschlag mit einer Vickershärte (Hv)
über etwa 450 bei bestimmten Stromdichten und
Temperaturen aufbringen läßt, eignet sich für das
erfindungsgemäße Verfahren. Einige solcher Bäder und
Verfahrensbedingungen sind in "Electroplating Engineers
Handbook" (ibid), beispielsweise auf Seite 246
beschrieben. Zahlreiche andere Nickel-Plattierungsbäder stehen
als Markenprodukte zur Verfügung und werden üblicherweise
als Glanz-Bäder beschrieben. Niederschläge aus diesen
Glanz-Bädern können starke innere Spannungen aufweisen.
Die Anmelder haben nun festgestellt, daß bei der
Verwendung eines speziellen Markenbades eine Überzugsdicke von
10 um zufriedenstellend ist und sich eine Überzugsdicke
von 5 um bei leicht erhöhter Wahrscheinlichkeit erhöhten
Ausschusses als Folge von Feiertagen beim Überziehen
eignet. Es eignen sich jedoch auch nichtelektrolytische,
beispielsweise autokatalytische Nickel-Niederschläge des
Fabrikats "Kanigen" . Diese Nickel-Niederschläge können
bis etwa 10 %, beispielsweise etwa 5 % Phospor enthalten.
Unabhängig von der Art des abgeschiedenen Nickels,
Kobalts oder Chroms und der Eignung eines bestimmten
Verfahrens zum Aufbringen dicker, fehlerfreier Überzüge ist
stets darauf zu achten, daß die Münzprägung nicht
verschwommen wird. Demgemäß sollte generell die
Metallschicht nicht dicker als 50 um sein.
-
Um eine gute Bindung zwischen dem TiN und der
niedergeschlagenen Metallschicht zu gewährleisten, ist ein
Reinigen der Metalloberfläche in derselben Weise wie zuvor die
Oberfläche der Geld- oder Wertmünze erforderlich, sofern
der Metallniederschlag auch nur der geringsten
Verunreinigung ausgesetzt war. Dafür kommt eine Folge von
Lösungsmittel-Entfetten, beispielsweise mit "Freon" ,
Ultraschall-Schrubben in einem heißen wässrigen Detergenz,
Spülen und Trocknen in "Freon" -Dampf in Frage. Nach
einem derartigen Reinigen sollten die Geld- oder Wertmünzen
nicht einmal mit einem flusenfreien Ledertuch behandelt
werden. Sofern sich die frisch mit Metall überzogenen
Geld- oder Wertmünzen ohne eine Handhabung auf der mit
dem TiN-Überzug versehenen Seite transportieren lassen,
kann sich die Reinigung auf ein einziges Lösungsmittel-
Entfetten, Spülen und Trocknen beschränken. Die
durchgreifend gereinigten Geld- oder Wertmünzen werden dann in
eine Vorrichtung zum Lichtbogen-Plasma-Beschichten
gebracht, wie sie in der europäischen Patentanmeldung 88
304 837.3 "Vorrichtung und Verfahren zum Farbgeben von
Gegenständen durch Plasmabeschichten" vom 27. Mai 1988
der INCO LIMITED mit den Erfindern J.A.E. Bell, B.R.
Conard, J. Babjak und R.A. Bradford beschrieben ist.
Weiteres Hintergrundmaterial für Verfahren und Vorrichtungen
zum Plasma-Lichtbogenüberziehen findet sich in den US-
Patentschriften 3 783 231 von Sablev u.a., 3 625 848 von
Snaper, 3 793 179 von Sablev u.a., 4 485 759 von
Brandolf, 4 448 799 von Bergmann u.a. und 4 620 913 von
Bergmann. Nach dem Anlegen eines Vakuums umfaßt das
TiN-Überziehen ein anfängliches Reinigen und Erwärmen unter
gleichzeitigem Beschichten bei einer negativen
Vorspannung von etwa 1.000 V zwischen den zu überziehenden Geld-
oder Wertmünzen und einem stabilen Lichtbogen
einschließlich einer Titankathode.
-
Die Titanionen bombardieren die Oberfläche des
Hartnickel-Überzugs, entfernen letzte Spuren von
Verunreinigungen wie chemiesorbierten Sauerstoff und dienen
zum anfänglichen Dotieren der Nickeloberfläche mit Titan.
Sobald hierbei die Temperatur der überzogenen Geld- oder
Wertmünzen auf mindestens etwa 180ºC, vorzugsweise auf
mindestens 200ºC gebracht hat, wird die Vorspannung auf
etwa 300 V oder darunter verringert und Stickstoff mit
niedrigem Druck, beispielsweise 0,4 bis 6,66 Pa (3 x 10&supmin;³
bis 5 x 10&supmin;² torr) in die Beschichtungskammer geleitet.
Alsdann beginnt sich das TiN auf dem Hartnickel-Überzug
abzuscheiden und läßt sich innerhalb von 15 min. bei
einem Lichtbogenstrom von etwa 70 Amp ein 1 um dicker
Überzug aus Titannitrid aufbringen. Während dieser Zeit
steigt die Temperatur der Geld- oder Wertmünzen. Generell
sollte bei einer Nickel-Schicht zwischen der Basismünze
oder dem Träger und dem TiN während des Überziehens die
Temperatur nicht über etwa 400ºC, vorteilhafterweise
jedoch nicht über 370ºC steigen.
-
Der metallurgische Fachmann wird wissen, daß eine
Beaufschlagung von Hartnickel-Schichten mit Ausnahme von
Nickel-Phosphor-Niederschlägen mit Temperaturen über etwa
250ºC zu einem Weichwerden des Nickelniederschlags führt.
Das Weichmachen oder Glühen des Niederschlags (und der
darunter befindlichen Geld- oder Wertmünzenoberfläche)
ist eine Funktion sowohl von Zeit als auch Temperatur.
Längere Zeiten und geringere Temperaturen können
hinsichtlich der Wirkung des Erweichens kürzeren Zeiten bei
höheren Temperaturen äquivalent sein. Gelegentlich konnte
festgestellt werden, daß eine Verlängerung der Glühzeit
bei einer speziellen Temperatur die Härte des
elektrolytisch aufgebrachten Glanz-Nickels im Vergleich zu der
Härte eines sehr kurz geglühten Niederschlags leicht zu
erhöhen vermag. So nimmt beim physikalischen
Dampfniederschlagen von TiN auf einem nickelplattierten Träger die
Härte der Nickel-Plattierung im allgemeinen ab beim
Herstellen eines Produkts mit einer TiN Oberfläche und einer
geglühten Zwischenschicht aus eletrolytisch aufgebrachtem
Nickel.
-
Nachfolgend sollen verschiedene Beispiele sowohl
innerhalb als auch außerhalb der Lehre der Erfindung erörtert
werden. Hierbei werden die Härten festgestellt. Der
Fachmann wird akzeptieren, daß diese Härten bei einer
Belastung von 15 g senkrecht zur Substratoberfläche als
Vickers-Diamantpyramiden-Mikrohärte (Hv) bestimmt wurden.
Die Proben besaßen eine Dicke in einer Größenordnung von
1 mm; der Nickelniederschlag war 10± 2 um und die TiN-
Überzüge etwa 1 um dick, soweit nichts anderes angegeben
ist. Es versteht sich, daß alle Träger in der
vorerwähnten Weise durchgreifend gereinigt wurden; alle Nickel-
Überzüge wurden mit Hilfe eines Glanz-Nickelelektrolyten
mit Sacharin und 1,4-Butyndiol als Glanzbildner
aufgebracht; sämtliche TiN-Überzüge wurden in einer
Stickstoffatmosphäre niedrigen Drucks mit Hilfe eines
Plasma-Lichtbogens nach einem durchgreifenden Reinigen
und anschließenden Beaufschlagen des Trägers mit
Titanionen im Vakuum aufgebracht.
-
Mit Glanz-Nickel plattierte Susan-B.-Anthony-US-Dollar-
Münzen mit einem Durchmesser von 10 um wurden sowohl
direkt nach dem Plattieren als auch nach dem Glühen
hinsichtlich ihrer Härte untersucht. Die Versuchsergebnisse
sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt:
Versuch
Glühen Temp.(ºC)
Zeit (min)
mittl. Härte (Hv)
*Dieser Versuch gibt die mittlere Härte der
flachen Oberflächen der Susan-B.-Anthony-US-Dollar-
Münze ohne Nickelplattierung und Glühen wieder.
Die sich hinter diesem Mittelwert verbergende
Variationsbreite der Härte ist infolge einer
ungleichmäßigen Kaltverformung des Metalls beim
Prägen groß.
-
Die vorstehende Tabelle bestätigt die Erwartung, daß sich
bei dem physikalischen Aufdampfen der TiN-Schicht auf das
Glanz-Nickel einer Susan-B.-Anthony-Münze die Härte von
um 600 Hv auf um 300 Hv verringert.
-
Eine Reihe von Susan-B.-Anthony-Münzen mit einem 10 um
dicken Niederschlag aus Glanz-Nickel mit einer
angenommenen Härte wie sie sich aus dem Versuch 1 ergibt, d.h. im
Bereich von etwa 590 Hv bis etwa 620 Hv, wurden mit Hilfe
einer Vorrichtung, wie sie grundsätzlich die Multi-Arc
Vacuum Systems, Inc. St. Paul, Minnessota, USA 55101
liefert, nach einem Umbau im Sinne der kanadischen
Patentanmeldung 538 430 mit TiN beschichtet. Bei dieser
Vorrichtung wurden bei einer Spannung von etwa 20 V und einer
Stromstärke um 70 Amp Lichtbögen zwischen Titankathoden
und -anoden gezogen. Die Münzen befanden sich in einem
oszillierenden Gestell zwischen mindestens zwei
Lichtbogenquellen bei einem anfänglichen negativen Potential von
etwa 1000 V. Dies führte zu einem Bombardement der Münzen
mit Titanionen zu einem Spritzreinigen der
Münzoberfläche und zu einem Dotieren der Nickeloberfläche mit Titan.
Nach wenigen Minuten des Spritzens, während derer sich
die Münzen auf etwa 200ºC erwärmten, wurde die
Vorspannung von -1000 V auf etwa -400 V verringert und
Stickstoff mit einem Druck von etwa 4 Pa (30 Torr) in die
Beschichtungskammer gelassen. Die Folge dieser Maßnahme ist
der Beginn des Überziehens der nickelplattierten
Münzoberfläche. Nach dem Niederschlagen von etwa 0,1 um
TiN wurde die Vorspannung erneut verringert auf etwa -150
V und das Abscheiden fortgesetzt, bis etwa 1 um TiN
niedergeschlagen waren. Während dieser Zeit wurden die
Vorspannung und die Amperezahl des Lichtbogens so
eingestellt, daß die Münztemperatur im Bereich von etwa 288
bis 427ºC verblieb. Auf diese Weise hergestellte Münzen
besaßen eine (in der oben erwähnten Weise bestimmte)
Härte von mindestens etwa 1000 Hv.
-
Im Diagramm der Zeichnung ist die Abhängigkeit des
kummulierten Massenverlustes in mg/g der Münzen in
Abhängigkeit von der Verschleißzeit in Tagen grafisch
dargestellt. Die Kurve 1 gibt den mittleren Verschleiß einer
Susan-B.-Anthony-US-Dollar-Münze wieder. Die Kurve 2
zeigt den mittleren Verschleiß einer Susan-B.-Anthony-US-
Dollar-Münze mit einer direkt aufgebrachten 1 um dicken
TiN-Schicht. Die Kurve 3 gibt den mittleren Verschleiß
einer aus Reinnickel bestehenden kanadischen
Viertel-Dollar-Münze wieder. Die Kurve 4 veranschaulicht den
mittleren Verschleiß einer Susan-B.-Anthony-US-Dollar-Münze mit
einer 10 um dicken Schicht aus Glanz-Nickel und einer 1
um dicken TiN-Schicht. Die Kurve 5 gibt schließlich den
Verschleiß einer direkt mit TiN beschichteten kanadischen
Viertel-Dollar-Münze wieder. Das Diagramm zeigt vom
Standpunkt des Verschleißes her gesehen, daß eine direkt
mit TiN überzogene Susan-B.-Anthony-US-Dollar-Münze keine
Verbesserung des Verschleißwiderstandes mit sich bringt.
Angenommen, die US-Verwaltung wäre mit diesem
Verschleißwiderstand zufrieden, würde die numerische Verschleißrate
eine befriedigende Verwirklichung der direkt plattierten
goldfarbenen Münze belegen. Eine visuelle Untersuchung
der Münzen zu der Kurve 2 ergab jedoch einen schweren
Spitzen- und Kantenverschleiß bereits nach 3 oder 4
Versuchstagen. Im Gegensatz dazu zeigte sich bei zunächst
mit Glanz-Nickel plattierten und alsdann mit dem TiN-
Überzug versehenen Münzen während des ganzen
Versuchslaufs im wesentlichen kein Verschleiß, auch kein Spitzen-
oder anderer Verschleiß (Kurve 4). Die Kurve 3 soll
hingegen zeigen, daß eine aus Nickel gefertigte Münze
hinsichtlich ihres Verschleißwiderstandes zwischen einer mit
Kupfer-Nickel plattierten Münze, d.h. der
Susan-B.-Anthony-US-Dollar-Münze und der im wesentlichen
Verschleißbeständigen mit Nickel und sodann mit TiN beschichteten
erfindungsgemäßen Münze liegt. Überraschenderweise zeigt
sich bei einem Vergleich der Kurven 3 und 5, daß ein
direktes Beschichten einer Nickelmünze wie bei der
kanadischen Viertel-Dollar-Münze mit TiN keine so merkliche
Verbesserung der Verschleißbeständigkeit wie beim
Aufbringen des TiN auf einen elektrolytischen Hart-Nickel-
Überzug auf einer Münze mit einer
Kupfer-Nickel-Oberfläche erbringt.