DE3843424A1 - Verfahren und vorrichtung zur mechanischen herstellung von behaeltern aus einem geschichteten glasschlauch - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur mechanischen herstellung von behaeltern aus einem geschichteten glasschlauchInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für
mechanische Herstellung von Hohlglasbehältern aus einem geschich
teten Glasschlauch.
Bei der Fertigung von Hohlglaskörpern tritt die Forderung nach
leichteren und festeren Glaswerkstoffen immer mehr in den Vorder
grund. Bei der derzeitigen auf dem Markt befindlichen Massenware
für Glasbehälter handelt es sich um festgeblasene Hohlkörper. Da
die Festigkeit von herkömmlichen Glasbehältern durch die schwäch
ste Stelle begrenzt wird und die Wanddicken bei den derzeitigen
Massenfertigungsverfahren (zum Beispiel beim Blas-Blasverfahren)
stark schwankt, muß sich aus Sicherheitsgründen die Wandstärke
der Behälter zwangsläufig nach der schwächsten Stelle orientie
ren. Die Folge ist ein großes Gewicht bei entsprechend hohen
Transportkosten.
Immer mehr rücken Behälter aus geschichtetem Glas in den Blick
punkt. Sie erlauben eine bessere Verteilung beziehungsweise
Gleichmäßigkeit der Wandstärke und größere Festigkeit. In der
DE-PS 61 573 wird beschrieben, wie die Festigkeit eines Glaskör
pers durch Verwendung von mehrschichtigem Glas erhöht wird. Dabei
wird eine Innenschicht auf beiden Seiten mit solchen Glassorten
beschichtet, die einen kleineren thermischen Ausdehnungskoeffi
zienten aufweisen und beim Abkühlen unter Druckspannung gesetzt
werden. In größeren Mengen konnten damit aber nur Artikel herge
stellt werden, die aus einem aus mehreren Schichten bestehenden
Band geformt werden, wobei aber das Band bei der Formgebung nur
einen kleinen Verformungsgrad zuläßt. Hohlglaskörper aus einem
Kernglas mit größerer thermischer Ausdehnung und einer Außen
schicht mit kleinerer Ausdehnung können durch Blas-Blasen bezie
hungsweise Preß-Blasen hergestellt werden. Die dazu erforder
lichen Verformungsgrade verursachen aber infolge umfangreicher
und nicht genau genug beherrschbarer Fließvorgänge Abweichungen
von den für die Festigkeit erforderlichen, regelmäßigen Schicht
dickenstärken und von den Schichtdickenverhältnissen.
An den Schnittstellen der Tropfen kommt das Glas mit der größeren
Ausdehnung, das Kernglas, an die Oberfläche. An diesen Stellen
treten Festigkeitsminderungen auf. Die Lage dieser Stellen auf
der Oberfläche der Hohlglaskörper kann oft in einem festigkeits
mäßig stark beanspruchten Teil liegen und ist nicht beliebig in
festigkeitsmäßig gering beanspruchte Teile zu bringen. Der Behäl
ter genügt den Sicherheitsanforderungen nicht, wenn die Lage der
Schnittstellen nicht im erforderlichen Bereich sind.
Die bisherigen Verfahren und Maschinen für die Behälterglasher
stellung, besonders auch die am häufigsten eingesetzte IS-Maschi
ne, sind aus den genannten Gründen für die Erzeugung von Behäl
tern aus geschichtetem Glas ungeeignet.
Diese Nachteile können in weitem Umfang umgangen werden, wenn
die Herstellung der Hohlglaskörper von vornherein aus mehrschich
tigen Glasschläuchen erfolgte.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
leistungsfähiges und wirtschaftliches Verfahren zur Verfügung zu
stellen, mit dem man Behälter aus einem geschichteten Glas
schlauch mit hoher Stückleistung herstellen kann, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem
ersten kontinuierlichen Verfahrensschritt Rohlinge mit der ge
wünschten Außenkontur geformt werden und in einem zweiten Verfah
rensschritt die Rohlinge durch Endformung der Mündung und des
Bodens zu den fertigen Behältern weiterverarbeitet werden.
Das Verfahren geht so vor sich, daß der aus dem Speiser austre
tende geschichtete Glasschlauch von einer Ziehmaschine mit kon
stanter Geschwindigkeit senkrecht nach unten gezogen wird.
Gleichzeitig kommt der Glasschlauch in den Zugriff von einer oder
mehreren Formgebungsrollen und mindestens zwei Stützrollen. Die
Achsen von Formgebungs- und Stützrollen sind vertikal und paral
lel zur Längsrichtung des Schlauches angeordnet. Während des
Formgebungsprozesses rollen Formgebungs- und Stützrollen auf der
Außenseite des Glasschlauches ab und umlaufen ihn. Der Glas
schlauch füllt genau den Innendurchmesser des von den umlaufenden
Formgebungs- und Stützrollen gebildeten Innenkreises aus.
Die Formgebungsrollen sind mit einem aus dem Kern der Rolle
hervorstehenden Profil versehen, welches spiralig auf der Rolle
angeordnet ist und der Konturierung beziehungsweise Formung der
Rohlinge dient. Die Dimensionierung der Formgebungsrolle kann
z. B. so sein, daß der Kerndurchmesser genau dem Außendurchmesser
des Glasschlauches entspricht, so daß bei einem Umlauf der Formge
bungsrolle diese beim Abrollen genau eine Umdrehung ausgeführt
hat. Die Ganghöhe der Profilspirale entspricht der Länge eines
Rohlings. Die Profiltiefe nimmt von oben nach unten kontinuier
lich zu, so daß ein fester Punkt auf der Außenseite des Glas
schlauches, der beim Verlassen des Speisers gegenüber der Profil
spirale zu liegen kommt, solange komplementär zur kontinuierlich
zunehmendem Profiltiefe nach innen gepreßt wird bis er den Wir
kungsbereich der Formgebungsrolle nach unten verlassen hat. Die
Umlaufgeschwindigkeit der Formgebungsrolle und die Ziehgeschwin
digkeit der Ziehmaschine müssen genau aufeinander abgestimmt
sein. Pro Umlauf der Formgebungsrolle muß der Glasschlauch genau
um eine Rohlingseinheit nach unten gezogen werden.
Die Formgebungsrolle kann aber auch so dimensioniert sein, daß
ihr Kerndurchmesser vom Außendurchmesser des Glasschlauches
abweicht und dieser z. B. n-mal größer ist. Dann ist sie auch mit
n Gängen versehen, die z. B. eine n-mal größere Steigung als die
eingängige Formgebungsrolle haben. Pro Umlauf der Formgebungsrol
le wird dann der Glasschlauch um n Rohlingseinheiten nach unten
gezogen.
Naturgemäß treten an den Einschnürungen am Glasschlauch während
des Formungsprozesses Reib- und Scherkräfte auf. Dies ist zum
einen bedingt durch den größeren Durchmesser der Formgebungsrolle
auf Profilhöhe im Vergleich zum Kerndurchmesser und dem entspre
chend kleineren Außendurchmesser an den Einschnürungsstellen
komplementär dazu, zum anderen muß sich der Zug des Glasschlau
ches nach unten auf einen stationären Punkt des Profils beim
Einschnüren auswirken. Diese unerwünschten Kräfte können relativ
klein gehalten werden, wenn man die Kontur des Profils, mit der
gleichzeitig die Mündung und der Boden des nächstfolgenden Roh
lings ausgeprägt werden so wählt, daß jeweils der längere Teil
(zum Beispiel bei Flaschen der Flaschenhals) nach oben zu liegen
kommt (mit nach unten weisender späterer Öffnung). Die Scherkräf
te wirken dann über einen längeren Weg ein.
Haben die so vorgeformten aneinanderhängenden Rohlinge den Form
gebungsbereich nach unten verlassen so beträgt der Außendurch
messer an den Einschnürungen etwa 3 bis 5 mm. Das bedeutet aber,
daß dort der Glasschlauch so weit eingeschnürt wird, daß die
Wände zu einem Kern verschmelzen und die Rohlinge an beiden Enden
verschlossen sind. Dabei bleibt die Außenschicht bis auf einen
kleinen Punkt erhalten. Dieser liegt entweder in der Mitte des
Bodens, wo er nicht mehr stört, oder er wird bei der Bildung der
Mündung verschmolzen und durch die Außenschicht überdeckt. Nach
Verlassen der Ziehmaschine werden die Rohlinge am zusammenge
schmolzenen Kern der Verbindungsstelle abgebrochen.
Nachdem die einzelnen Rohlinge die Formgebungsmaschine verlassen
haben, werden sie einer Vorrichtung zugeführt wo der Boden und
die Mündung des Hohlglasbehälters mit geeigneten Formwerkzeugen
in einem zweiten Verfahrensschritt endgeformt werden.
Dieses Verfahren hat im Vergleich zu den Verfahren des bisherigen
Standes der Technik folgende Vorteile:
- - Die Biegezugfestigkeit ist an der Oberfläche der Behälter größer als bei Behältern, die mit einer heißen Eisenform durch Preßformen oder Blasformen hergestellt wurden.
- - Die durch den Schlauch gegebene gute Glasverteilung in den Schichten und in der Wand wird nicht negativ verändert. Die im Boden und Halsbereich auftretende Verstärkung verringert nicht die Festigkeit.
- - Das Glas kann schon vor Eintritt in die Formgebungsmaschine stark abgekühlt werden, da der Verformungsgrad im Verhältnis zu den bisherigen Verfahren klein ist und das bei der Tropfenbildung übliche Schneiden entfällt.
- - Die Stückleistung für die Rohlinge ist wegen der kontinuierli chen Betriebsweise und durch Änderung der Drehzahl in weitem Bereich variierbar. Bei einer Schlauchgeschwindigkeit von zum Beispiel 1 Meter pro Sekunde können bei einer Rohlingslänge von 200 mm 300 Rohlinge pro Minute geformt werden.
- - Der finanzielle Aufwand pro Hohlglasbehälter ist bei der Inve stition für die Herstellung gering.
- - Das kleinere Gewicht senkt die Transportkosten und aufgrund größerer Festigkeit wird die Umlaufhäufigkeit erhöht. Dadurch ergibt sich eine bessere Wirtschaftlichkeit.
Nachfolgend werden beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Vorrichtung zum Formen der Rohlinge aus einem Schlauch
aus Schichtglas.
Fig. 2 Anordnung von je zwei Formgebungs- und Stützrollen in
Draufsicht.
Fig. 3 Maximaler Radius für ein Profil der Formgebungsrolle in
Draufsicht.
Fig. 4 Das Profil einer Formgebungsrolle.
Fig. 5 Hebelkonstruktion zur Halterung von Formgebungs- und
Stützrollen in Draufsicht.
Fig. 6 Vorrichtung zur Weiterverarbeitung der Rohlinge zu Behäl
tern.
In Fig. 1 wird der aus dem Auslauf 1 des Speisers kommende
Schlauch aus Mehrschichtglas 2 von der Ziehmaschine 3 gezogen.
Die Formgebungsrollen 4, die mit einer spiralförmig umlaufenden
Profilierung 5 versehen sind rollen auf dem Schlauch 2 ab, um
kreisen ihn und formen ihn zu den Rohlingen 6.
Der Antrieb erfolgt über die Achse 7 an deren unterem Ende ein
Zahnrad 8 befestigt ist, welches über den Kontakt mit einem
weiteren Zahnrad 9, das fest auf der Achse 10 sitzt, seinen An
trieb über das Kettenrad 11 erhält. Dieses ist über eine Kette 12
mit einem weiteren Kettenrad 13 gekoppelt, welches seinerseits
über eine Welle 14 von einem darauf befestigten Zahnrad 15 bewegt
wird, das auf einer am starren Außengehäuse 16 befestigten Innen
verzahnung 17 abrollt. Die Welle 14 ist am beweglichen Innenge
häuse 18 verankert, das über Rillenkugellager 19 am starren
äußeren Gehäuse innen entlang fahren kann.
Bei einer nicht dargestellten Alternativausführung ist das aus
tauschbare Zahnrad 13 durch ein Stufengetriebe ersetzt. Dieses
Getriebe erleichtert die Anpassung der Drehzahl der Formgebungs
rolle, wenn diese gegen eine mit anderem Durchmesser ausgetauscht
wird.
Das Innengehäuse wird über die damit verbundene Außenverzahnung
20 durch das im Außengehäuse über Bolzen 21 und Lager 22 drehbar
gelagerte Zahnrad 23 angetrieben. Der Bolzen 21 ist an einem
Zahnrad 24 befestigt, das über einen nicht eingezeichneten Motor
angetrieben wird. Der Antrieb muß mit der Ziehmaschine so abge
stimmt sein, daß die Ziehgeschwindigkeit des Schlauches mit der
Umlaufgeschwindigkeit des Innengehäuses 18 einerseits und der
Umlaufgeschwindigkeit der Formgebungsrolle 4 andererseits über
einstimmt.
Nach dem gleichen Prizip werden die Stützrollen 25 angetrieben;
diese umkreisen ebenfalls den Glasschlauch 2 und halten ihn so im
Zusammenwirken mit der/den Formgebungsrolle(n) im Zentrum des
von den Rollen gebildeten Kreises 26. Auch der Antrieb der Stütz
rollen muß über die Dimensionierung der Zahn- und Kettenräder
genau auf die Umlauffrequenz des Innengehäuses abgestimmt sein.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel (Fig. 2) werden je zwei
Formgebungsrollen und Stützrollen eingesetzt, wobei die Stützrol
len den halben Durchmesser des Glasschlauchs aufweisen, die Kern
durchmesser der Formgebungsrollen aber gleiche Größe haben. In
Fig. 3 ist für dieses Ausführungsbeispiel die größtmögliche
Profiltiefe 27 angegeben.
Die Rollen 4, 25 sind über Hebel 28, 29 und Bolzen 30, 31 am umlau
fenden Innengehäuse befestigt. Beim Anfahren der Anlage sind die
Rollen 4, 25 ausgeschwenkt. Sobald der Schlauch von der Ziehma
schine 3 erfaßt ist und mit konstanter Geschwindigkeit gezogen
wird, werden die Formgebungs- und Stützrollen 4, 25 eingeschwenkt.
Dazu wird Kurve 32 nach oben bewegt, so daß die Rolle 33 und der
daran befestigte Hebel 34 freigegeben werden (Fig. 5). Hebel 34,
mit welchem die Welle 35, Hebel 36 und Rolle 37 verbunden sind,
kann entgegen der Pfeilrichtung zurückschwenken und gibt Hebel 28
mit der Formgebungsrolle 4 oder der Stützrolle 25 frei.
Hebel 28 wird durch die Feder 38 in Richtung Schlauch 2 gedrückt
und führt so die Rollen an diesen heran.
Da die Rollen und ihre Tragelelemente zur Mittelachse beweglich
sind, ändert sich auch ihre Zentrifugalkraft mit der Umlaufge
schwindigkeit der Vorrichtung. Um diese Zentrifugalkraft und
damit den Anpreßdruck der Rollen 4, 25 unabhängig von der Umlauf
geschwindigkeit zu halten sind verstellbare Ausgleichsgewichte 39
vorgesehen. Diese sind an einem Hebel 40 befestigt, welcher
kraftschlüssig mit dem Hebel 28 verbunden ist. Die Lagen und die
Masse der Ausgleichsgewichte sind so einstellbar, daß sich ihre
Zentrifugalkräfte mit denen der Rollen 4, 25 und deren Tragelemen
ten im Gleichgewicht befinden und sich gegenseitig aufheben.
Die Formgebungsrollen können mit Kühlgasen oder Kühlflüssigkei
ten, insbesondere Wasser, gekühlt werden; den Stützrollen wird je
nach Bedarf Heiz oder Kühlmittel zugeführt zum Beispiel Gas oder
Luft beziehungsweise Wasser. Zum Zwecke der Zuleitung sind an der
Außenseite des Innengehäuses 18 Ringnuten für Gase 42 oder Flüs
sigkeiten 41 angebracht und gegenüber am Außengehäuse 16 Zufüh
rungskanäle 43, die entsprechend an der Innenseite mit Dichtungen
44 zum Innengehäuse versehen sind.
Nach der Formung werden die Rohlinge 6 an ihrer Verbindungsstelle
45 mit einem Zylinder versehen, damit die Zugkraft der Ziehma
schine auf den Schlauch 2 übertragen werden kann. Beim Verlassen
der Ziehmaschine werden die Rohlinge 6 an ihrer Verbindungsstelle
45 abgebrochen.
Die Rohlinge werden sodann einer Vorrichtung (Fig. 6) zugeführt,
in der die Endformung von Boden und Mündung vorgenommen wird. Mit
je einem Brenner 46, 47 werden Boden und Mündung auf die Verar
beitungstemperatur aufgeheizt, wobei die Verbrennungsgase über
entsprechend geformte Hülsen 48, 49 an die zu bearbeitenden
Bereiche herangeführt werden. Im aufgeheizten Zustand wird der
Boden mit mindestens zwei entsprechend konturierten Formwerkzeu
gen 50, 51 endgeformt, wobei die einzelnen Formwerkzeuge, die
über federnde Halterungen 52 miteinander verbunden sind, zusammen
die komplementäre Form des Bodens bilden. Der aufgeheizte Mün
dungsbereich kommt in den Zugriff eines geteilten Rings 53, der
die Außenkontur der Mündungsöffnung vermittelt und gleichzeitig
als Gegenhaltung für einen das Innere der Öffnung formenden Dorn
54 dient. Der Rohling 6 kann dabei rotieren oder stehen. Wenn der
Rohling rotiert, damit die Außenkontur der Mündung in den Ring 53
geschleudert wird, ist der Dorn 54 feststehend und rollt nur auf
der Innenkontur der Mündung ab. Wenn der Rohling nicht rotiert,
rotiert die Achse des Dorns um die Achse des Rohlings und der
Dorn rollt auch auf der Innenkontur der Mündung ab. Neben den
dargestellten Beispielen kann das Anformen des Bodens und der
Mündung natürlich auch mit anderen bekannten Verfahren, zum
Beispiel durch Rollen der Außenseite der Mündung erfolgen. Fig. 4
zeigt ein Beispiel für ein Profil der Formgebungsrolle in Verbin
dung mit der Kontur eines fertigen Artikels.
Claims (26)
1. Verfahren zur mechanischen Herstellung von Behältern aus
einem geschichteten Glasschlauch, dadurch gekennzeichnet, daß
in einem ersten Verfahrensschritt Rohlinge (6) mit gewünsch
ter Außenkontur in einem kontinuierlichen Prozeß geformt
werden und in einem zweiten Verfahrensschritt die Rohlinge
durch Formung der Mündung und des Bodens zu Behältern endver
arbeitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
aus einem Auslauf austretende zähflüssige Strang aus Mehr
schichtglas (2) von einer Ziehmaschine (3) senkrecht nach
unten gezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlauch aus Mehrschichtglas (2) durch auf ihm abrollende und
ihn umlaufende Formgebungsrollen (4) eingeschnürt und so zu
aneinanderhängenden Rohlingen (6) geformt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindungsstelle (45) der aneinanderhängenden Rohlinge beim
Verlassen der Formgebungsrollen (4) ca. 3 bis 5 mm Durchmes
ser aufweisen.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß nach Verlassen der Ziehmaschine (3) die Rohlinge (6)
an ihren Verbindungsstellen (45) abgebrochen werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß die abgetrennten Rohlinge (6) einer Vorrichtung für
die fertige Endformung von Boden und Mündung zugeführt
werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprü
chen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
rotierende Formgebungsrolle (4) und wenigstens zwei rotieren
de Stützrollen (25), die über Hebel (28, 29) an den senkrech
ten Glasschlauch (2) herangeführt werden, mit im wesentlichen
vertikalen Rollenachsen (7) neben dem Glasschlauch angeordnet
und an einem in einer Umlaufbahn um den Glasschlach herum
führbaren inneren Gehäuse (18) befestigt sind, wobei durch
Zusammenwirken von Formrollen (4) und Stützrollen (25) der
Glasschlauch (2) im Zentrum des von den Rollen gebildeten
Innenkreises (26) gehalten und zu aneinanderhängenden Rohlin
gen geformt wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Formgebungsrollen (4) wenigstens ein spiralförmig umlaufendes
Profil (5) aufweisen.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeich
net, daß das spiralförmig umlaufende Profil (5) in Ziehrich
tung des Glasschlauches (2) kontinuierlich zunimmt.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 9 dadurch gekennzeich
net, daß bei eingängiger Formwalze (4) die jeweils am größten
Profildurchmesser gemessene Ganghöhe des Spiralprofils (5)
genau der Länge eines Rohlings entspricht.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 9 dadurch gekennzeich
net, daß bei n-gängiger Formwalze (4) der n-te Teil der Ganghö
he des Spiralprofils (5) der Länge eines Rohlings entspricht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, daß die
Umlaufgeschwindigkeit von innerem Gehäuse (18) und Formge
bungsrollen (4) so mit der Ziehgeschwindigkeit des Glas
schlauches übereinstimmen, daß die eingängige Formwalze (4)
einmal und die n-gängige den n-ten Teil um ihre Achse drehen
und dabei der Glasschlauch stetig genau um eine Rohlingsein
heit weitergezogen wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
bewegliche innere Gehäuse (18) an einem starren äußeren
Gehäuse (16) über Kugellager (19) entlanggleitet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
Formgebungs- und Stützrollen (4, 25) ausgeschwenkt werden
können.
15. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anpreßdruck der Formgebungs- und Stützrollen an den Glas
schlauch über Ausgleichsgewichte (39) an den Hebeln (40) zu
den Formgebungs- und Stützrollen konstant gehalten werden
kann.
16. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Formgebungs- und Stützrollen (4, 25) mit einer Einrichtung
zur Zuführung von Kühlmitteln versehen sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Formgebungsrollen (4) eine Einrichtung zur Zuführung
von Kühlflüssigkeit und/oder Kühlgasen aufweisen.
18. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützrollen (25) Zuführungen für Heizflüssigkeiten und/oder
Heizgase aufweisen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Außenseite des beweglichen Innengehäuses Ringnuten (41,
42) zur Beförderung von Kühl- und Heizmittel angebracht sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 19, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Innenseite des starren Außengehäuses gegenüber den
Ringnuten des Innengehäuses Dichtungen (44) angebracht sind,
die an Zuführungskanäle (43) des Außengehäuses anschließen.
21. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß nach
Verlassen des Formgebungsbereichs und vor Eintritt in die
Ziehmaschine der geformte aus aneinanderhängenden Rohlingen
(6) bestehende Glasschlauch mit einer zylinderförmigen Halte
rung umgeben wird.
22. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß Boden und Mündung der Rohlinge
(6) jeweils mit einem Brenner (46, 47) aufgeheizt werden,
wobei die Verbrennungsgase mittels Hülsen (48, 49) an die
aufzuheizenden Stellen herangeführt werden.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die
Böden der Rohlinge nach dem Aufheizen durch entsprechende
Formwerkzeuge (50, 51) endgeformt werden.
24. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mündungen der Rohlinge (6) nach dem Aufheizen mittels eines
geteilten Rings (53) und eines Dorns (54) geformt werden.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rohling (6) und der Formgebungsring rotieren und die Außenkon
tur der Rohlingsmündung in den Formgebungsring (53) geschleu
dert wird, in dem sich die Rohlingsmündung zwischen festste
hendem Dorn (54) und Formgebungsring abrollt.
26. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rohling (6) feststeht und der in der Innenkontur der Roh
lingsmündung abrollende Dorn (54) die Außenseite der Roh
lingsmündung in den Formgebungsring (53) preßt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883843424 DE3843424A1 (de) | 1988-12-23 | 1988-12-23 | Verfahren und vorrichtung zur mechanischen herstellung von behaeltern aus einem geschichteten glasschlauch |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19883843424 DE3843424A1 (de) | 1988-12-23 | 1988-12-23 | Verfahren und vorrichtung zur mechanischen herstellung von behaeltern aus einem geschichteten glasschlauch |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3843424A1 true DE3843424A1 (de) | 1990-07-19 |
DE3843424C2 DE3843424C2 (de) | 1992-12-10 |
Family
ID=6369965
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883843424 Granted DE3843424A1 (de) | 1988-12-23 | 1988-12-23 | Verfahren und vorrichtung zur mechanischen herstellung von behaeltern aus einem geschichteten glasschlauch |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3843424A1 (de) |
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US3666583A (en) * | 1970-04-22 | 1972-05-30 | Owens Illinois Inc | Method for making and assembling sealed tubular bodies |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3843424C2 (de) | 1992-12-10 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SCHOTT GLAS, 55122 MAINZ, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |