DE3840262A1 - Transparentes wandelement fuer gebaeude - Google Patents
Transparentes wandelement fuer gebaeudeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein transparentes Wandelement
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Art.
Transparente Wandelemente an Gebäuden, z.B. Fenster-
oder Fassadenelemente, sollen Tageslicht durchlassen,
jedoch werden darüberhinaus häufig noch weitere An
forderungen an solche Wandelemente gestellt. Beispiels
weise soll Wärmestrahlung abgehalten und Blendung ver
mieden werden. Bekannt sind Fenster- und Fassaden
elemente aus Glas, die mit einer Wärmestrahlung reflek
tierenden Beschichtung versehen sind. Solche Wand
elemente, z.B. in Form getönter Scheiben, haben den
Nachteil einer geringen Wellenlängenselektivität.
Ferner können getönte Scheiben das Licht nur in gerader
Einfallsrichtung durchlassen, aber keine Lichtlenkung
vornehmen.
Es besteht ein Bedürfnis, über ein transparentes bzw.
durchsichtiges Wandelement zu verfügen, das eine ge
wisse Richtungsselektivität aufweist, d.h. Licht vor
nehmlich aus einer bestimmten Vorzugsrichtung durchläßt
oder einfallendes Licht in einer bestimmten Richtung
weiterleitet. Es ist bekannt, daß die Leuchtdichte des
Himmels im Bereich des Zeniths am größten ist und zum
Horizont hin abnimmt. Betrachtet man eine vertikal an
geordnete Fensterscheibe, durch die das Licht des
Himmels einfällt, so ist der Transmissionsgrad für das
jenige Licht, das vom Horizont her horizontal einfällt
nahezu "1", während der Transmissionsgrad für das
Licht, das aus dem Zenith vertikal einfällt, nahezu
Null ist. Das durch die Fensterscheibe in einen Raum
fallende Licht ergibt sich aus der Leuchtdichtevertei
lung des Himmels und dem Transmissionsgrad der Scheibe
in einer senkrecht zur Scheibenfläche verlaufenden
vertikalen Ebene. Die Leuchtdichte hinter der Scheibe
steigt mit dem Azimutwinkel vom Horizont aus an, nimmt
bei einem bestimmten Winkel zwischen 0° und 90° ein
Maximum an und fällt bei einem Azimutwinkel von 90°,
der dem Lichteinfall aus dem Zenith entspricht, wieder
auf Null ab. Daraus ergibt sich, daß der Lichteinfall
einer Fensterscheibe eine gewisse Richtungsselektivität
hat. Selbst bei diffusem Tageslicht entsteht an einer
Wand, die von der Fensterscheibe aus in die Tiefe des
Raumes verläuft, eine schräg nach unten verlaufende
Schattenlinie, die von der Oberkante des Fensters aus
geht. Der Raum wird somit selbst bei diffusem Tages
licht nur ungleichmäßig ausgeleuchtet.
Ein anderes Problem entsteht beispielsweise bei Süd
fenstern dadurch, daß die einfallende Sonne blendet und
daß viel Wärmestrahlung in den Raum gelangt.
Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem der Schaffung
eines transparenten Wandelementes für Gebäude, das eine
gewünschte Verteilung des in den Raum gelangenden
Lichts oder auch eine richtungsselektive Reflexion des
von außen auftreffenden Lichts ermöglicht.
Das erfindungsgemäße Wandelement trägt eine Beschich
tung aus einem Material, das ein holographisches
Beugungsgitter aufweist. Die Erfindung nutzt die Eigen
schaft von Hologrammen, einfallendes Licht richtungs
selektiv abzulenken oder zu reflektieren, für bau
technische Gebäude-Wandelemente. Solche Wandelemente
sind beispielsweise Fensterscheiben, Folienvorhänge,
Fassadenelemente oder auch Raumteilerwände im Inneren
des Gebäudes. Das betreffende Wandelement wird mit
einem holographischen Beugungsgitter versehen, wobei
zwei kohärente Laserstrahlen, die aus unterschiedlichen
Richtungen auftreffen, einander überlagert werden und
durch Interferenz ein Strichmuster der Leuchtdichte
verteilung in der photografischen Beschichtung des Wand
elements bilden. Die auftreffenden Laserstrahlen sind
nicht durch einen Bildinhalt moduliert. Wenn ein auf
dem Wandelement angebrachtes Hologramm aus derselben
Richtung beleuchtet wird, aus der einer der hologramm
erzeugenden Strahlen eingefallen ist, und wenn die Be
leuchtung mit derselben Wellenlänge wie derjenigen des
hologrammerzeugenden Strahls erfolgt, wird der andere
hologrammerzeugende Strahl rekonstruiert. Erfolgt die
Beleuchtung mit einer Strahlung anderer Wellenlänge, so
erfolgt ebenfalls eine Rekonstruktion des zweiten
Strahles, jedoch ändert sich der Beugungswinkel. Diese
Wirkung unmodulierter Hologramme nutzt die Erfindung
aus, indem polychromatisches Licht, z.B. weißes Licht,
Tageslicht oder Lampenlicht, auf das Hologramm geleitet
wird. Dieses Licht wird durch das Hologramm entweder
gebeugt, d.h. seine Richtung wird verändert, oder
reflektiert. Sowohl bei der Beugung im Falle von Trans
mission als auch bei der Reflexion besteht eine Rich
tungsselektivität, d.h. es kann erreicht werden, daß
Licht, das aus einem bestimmten Winkel einfällt, bevor
zugt gebeugt oder reflektiert wird, während anderes
Licht weniger oder überhaupt nicht gebeugt oder reflek
tiert wird.
Hologramme haben nicht nur eine Richtungsselektivität,
sondern auch eine Wellenlängenselektivität. Die Größe
des Beugungswinkels hängt vornehmlich von der Stärke
der Beschichtung und von der Differenz der Brechungs
indexwerte zwischen den Maxima und Minima der Streifen
des Beugungsgitters ab. Zur Erzielung großer Beugungs
winkel sollte die Schichtdicke klein und die Differenz
der Brechungsindizes groß sein. Die Wellenlängenselek
tivität der Beugung bzw. Reflexion kann durch unter
schiedliche Brechungsindizes der Streifen des Beugungs
gitters vergrößert werden. Hierzu wird bei der Er
zeugung des Hologramms bevorzugt eine Beschichtung be
nutzt, die einen Schirmfarbstoff enthält, wodurch die
Leuchtdichte des in die Beschichtung eindringenden
Lichts sich mit zunehmender Eindringtiefe verringert.
Bei dem erfindungsgemäßen Wandelement kann die Be
schichtung aus einer photoempfindlichen Emulsion oder
aus einem Photopolymeren bestehen. Eine Emulsion hat den
Vorteil, daß das Beugungsgitter über die gesamte Stärke
der Emulsionsschicht erzeugt werden kann, wodurch eine
große Bandbreite des gebeugten oder reflektierten
Lichts erzielbar ist. Ferner besteht die Möglichkeit,
durch Quellen oder Schrumpfen der photoempfindlichen
Emulsion nach der Erzeugung des Hologramms die Gitter
abstände zu verändern, wodurch die Wellenlänge gegen
über derjenigen der erzeugenden Laserstrahlung in den
längeren (oder kürzeren) Wellenlängenbereich verschoben
wird.
Wenn die Beschichtung aus einem Photopolymeren besteht,
wird das Beugungsgitter an der Oberfläche in Form einer
Reliefstruktur erzeugt. Ein solches Hologramm kann als
Master-Hologramm für die drucktechnische Reproduktion
zahlreicher gleicher Hologramme im Abdruckverfahren
benutzt werden.
Die holographischen Beugungsgitter können auf transpa
renten Trägern, wie Glasscheiben oder Kunststoffplatten
sowie -folien, eingesetzt werden. Die Emulsion mit den
holographischen optischen Elementen bedarf auf der dem
Träger gegenüberliegenden Oberfläche eines Schutzes
gegenüber der Umgebung. Dieser Schutz kann durch dünne
oder dicke Beschichtungen erfolgen, wie z.B. transpa
rente Lacke, Folien oder Scheiben. Eine andere Form des
Schutzes ist ein hermetisch abgeschlossener, luft- oder
gasgefüllter Raum, wie z.B. in einem Zweischeiben-
Isolierglas.
Die holographischen Gitter können sowohl auf starren
als auch auf verformbaren Stoffen, wie z.B. auf roll
baren Folien oder faltbaren Trägern, aufgebracht sein.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Her
stellung des transparenten Wandelements mit holo
graphischem Beugungsgitter. Das Wandelement kann ent
weder durch Laserbestrahlung oder im Abdruckverfahren
mit der gewünschten Hologrammstruktur versehen werden.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeich
nungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Erzeugung des
holographischen Beugungsgitters auf der Be
schichtung eines Trägerelements,
Fig. 2 den schematischen Aufbau einer Vorrichtung zur
Erzeugung des Beugungsgitters,
Fig. 3 die Beleuchtung des Gitters mit weißem Licht,
Fig. 4 die Erzeugung eines reflektierenden Beugungs
gitters,
Fig. 5 die Beleuchtung des reflektierenden Beugungs
gitters, und
Fig. 6-10
den Einsatz von Transmissions- und Reflexions
gittern in senkrechten Fenstern.
In Fig. 1 ist in stark vergrößertem Maßstab ein Träger
element in Form einer Glasplatte 10, einer Folie o. dgl.
dargestellt. Das Trägerelement weist auf seiner einen
Seite eine Beschichtung 11 aus photoempfindlichem
Material auf. Sowohl das Trägerelement als auch die
Beschichtung 11 sind transparent.
Auf die Beschichtung 11 wird ein breiter Strahl R 1 aus
Laserlicht mit einer Wellenlänge λ geleitet. Der Strahl
R 1 besteht aus einer ebenen Welle.
Ein zweiter Strahl R 2, der von demselben Laser stammt
wie der erste Strahl R 1, trifft unter spitzem Winkel a
zum Strahl R 1 auf die Beschichtung 11. Auf und in der
Beschichtung 11 überlagern sich die beiden Laser
strahlen R 1 und R 2, wobei im Überlagerungsbereich ein
Interferenzmuster 12 aus Streifen entsteht. Der
Streifenabstand beträgt λ/sin a und liegt im Bereich
von nm oder wenigen Um. Die Streifen geben die hellen
Stellen an, während die dazwischenliegenden Bereiche
dunkel sind.
Das in der Beschichtung 11 entstandene holographische
Beugungsgitter 13 wird wie üblich mit Dokumol, Neutol
oder Neofin entwickelt, fixiert und mit Bromwasser ge
bleicht. Das Beugungsgitter 13, das in Fig. 1 nur auf
einem Teilbereich der Beschichtung 11 dargestellt ist,
wird in einem einzigen Belichtungsprozeß auf der ge
samten Beschichtung erzeugt.
Die Erzeugung des Beugungsgitters erfolgt mit der in
Fig. 2 dargestellten Apparatur. Hierbei wird das Licht
eines Lasers 14 durch ein optisches Aufweitungssystem
15 aufgeweitet und als großfläche ebene parallele Welle
abgestrahlt. Ein Teil dieser Welle bildet den Strahl
R 1, der senkrecht auf die Beschichtung 11 auftrifft.
Ein anderer Teil wird von einem schräg angeordneten
planaren Vollspiegel 16 unter spitzem Winkel auf die
Schicht 11 reflektiert. Auf diese Weise entsteht auf
und in der Schicht 11 das anhand von Fig. 1 erläuterte
Beugungsgitter 13 aus Streifen unterschiedlicher
optischer Dichte.
Fig. 3 zeigt den Fall, daß auf das Beugungsgitter 13
unter einem Winkel a, der demjenigen des Strahles R 2
bei der Hologrammherstellung entspricht, weißes Licht
(direktes Sonnenlicht) auf das Beugungsgitter 13 auf
trifft. Es sei angenommen, daß das Beugungsgitter mit
der Apparatur gemäß Fig. 2 mit grünem Laserlicht auf
genommen wurde. Demgemäß wird grünes Licht, das unter
demselben Winkel a einfällt wie der Strahl R 2, von dem
Hologramm in derjenigen Richtung weitergeleitet in der
der andere Strahl R 1, der zur Hologrammerzeugung be
nutzt wurde, verlief. Wenn ein Hologramm mit einer der
beiden Wellen, die zu seiner Erzeugung benutzt wurden,
beleuchtet wird, wird die andere Welle rekonstruiert.
Das Licht R 3 wird also als grüner Strahl Rg in Fig. 3
weitergeleitet, wobei die Richtung von Rg derjenigen
des Strahls R 1 aus Fig. 1 und 2 entspricht. Das
Beugungsgitter 13 verursacht also eine Strahlablenkung.
Wenn der Strahl R 3 aus weißem Licht, z.B. Tageslicht,
besteht, erfolgt an dem Beugungsgitter 13 eine
Spektralzerlegung. In Fig. 3 sind die drei Strahlen Rr
(rot), Rg (grün) und Rb (blau) dargestellt. Durch eine
Überlagerung von drei holographischen Beugungsgittern
in derselben Beschichtung mit unterschiedlichen Winkeln
a läßt sich eine Durchmischung der Farben erreichen, so
daß hinter dem Beugungsgitter wieder weißes Licht er
scheint.
Der in Fig. 3 dargestellte Effekt kann dazu benutzt
werden, das einfallende Licht in eine gewünschte Rich
tung abzulenken, um beispielsweise das aus einem großen
Azimutwinkel (70 bis 90°) einfallende Licht tief in
einen Raum einzuleiten oder um horizontal einfallendes
Licht verstärkt in den oberen Bereich des Raumes zu
lenken.
Fig. 4 zeigt die Erzeugung eines reflektierenden
Beugungsgitters in einer photoempfindlichen Beschich
tung 11. Ein senkrecht auf die Beschichtung 11 auf
treffender Laserstrahl R 1 durchdringt die halbdurch
lässige Beschichtung 11 und fällt auf einen dahinter
schräg angeordneten Spiegel 17. Dieser Spiegel reflek
tiert das auftreffende Licht unter einem Winkel a zum
einfallenden Strahl R 1 und erzeugt den schrägen Strahl
R 4. Dieser reflektierte Strahl R 4 erzeugt zusammen mit
dem auftreffenden Strahl R 1 in der Beschichtung 11 ein
Beugungsgitter 13. Dieses Beugungsgitter bewirkt, daß
ein Strahl, der gemäß Fig. 5 aus der Richtung des
Strahles R 1 auftrifft, in Richtung des Strahles R 5
unter einem Winkel a zum Strahl R 1 reflektiert wird.
Dies ist darauf zurückzuführen, daß durch das Beugungs
gitter 13, das durch Beleuchtung der Beschichtung 11
von unterschiedlichen Seiten her entstanden ist, ge
wissermaßen der Spiegel 17 aus Fig. 4 holographiert
wird.
Licht, das aus anderen Richtungen auftrifft als der
Strahl R 1, wird mit geringem Reflexionsgrad reflek
tiert, so daß die Reflexion richtungsselektiv ist. Auf
diese Weise kann beispielsweise bewirkt werden, daß ein
Fenster dasjenige Sonnenlicht reflektiert, das aus dem
jenigen Bereich einfällt, den die Sonne im Laufe des
Tages überstreicht. Auf diese Weise wird direkte
Sonneneinstrahlung reflektiert, während Streulicht un
gehindert einfällt.
Es ist auch möglich, mehrere Beugungsgitter einander zu
überlagern, beispielsweise ein Transmissionsgitter ge
mäß Fig. 1 und ein Reflexionsgitter gemäß Fig. 4.
Ferner können mehrere Transmissionsgitter, die mit
unterschiedlichen Wellenlängen und/oder Einfallswinkeln
a entstanden sind, überlagert werden oder mehrere
Reflexionsgitter, die mit unterschiedlichen Wellen
längen und/oder mit unterschiedlichen Einfallswinkeln
entstanden sind, können überlagert werden.
Photoempfindliche Emulsionen oder Polymere sind in der
Regel nur im Bereich des sichtbaren Lichts empfindlich.
Damit auch langwelligere Wärmestrahlung gelenkt oder
gezielt reflektiert werden kann, ist es zweckmäßig, ein
mit sichtbarem Licht hergestelltes holographisches
Beugungsgitter derart aufzuweiten, daß der Strich
abstand vergrößert wird. Dies kann dadurch geschehen,
daß dem Beschichtungsmaterial ein Quellmittel hinzu
gefügt wird, das beispielsweise durch Feuchtigkeit zum
Quellen gebracht werden kann. Die Bandbreite der
Wellenlängen, über die die Ablenkung oder Reflexion
wirksam ist, wird durch inhomogene Belichtung des
Inneren der Schicht vergrößert. Zur Erzielung einer
solchen inhomogenen Belichtung enthält die Schicht
einen gleichmäßig verteilten Schirmfarbstoff, wie er
aus der Phototechnik bekannt ist. Die inhomogene Be
lichtung führt zu einer inhomogenen Schrumpfung nach
der chemischen Behandlung.
Ein großer Ablenk- bzw. Reflexionswinkel wird bei ge
ringer Dicke der Beschichtung 11 erhalten. Die Schicht
dicke sollte kleiner sein als ca. 3-6 m und die
Differenz der Brechungsindizes zwischen den Gitter
strichen und Zwischenräumen sollte möglichst groß sein,
nämlich mindestens ca. 0,1.
Das erfindungsgemäße Wandelement ist nicht nur für
Fenster und Vorhänge (Jalousien) geeignet, sondern auch
als Fassadenplatte, um beispielsweise eine dahinter
angeordnete Wand vor Sonnenstrahlung zu schützen.
Nachfolgend werden Beispiele für die Anwendung holo
graphischer Transmissions- und Reflexionsgitter be
schrieben.
Fig. 6 zeigt die lichtlenkende Wirkung eines Fensters,
das ein holographisches Beugungsgitter für Tageslicht
umlenkung aufweist, in einer vertikalen Ebene. Aus der
Leuchtdichteverteilung des bedeckten Himmels und der
richtungsabhängigen Reflexion der senkrechten Glas
scheibe läßt sich der Einfallswinkelbereich β mit
maximaler Tageslichttransmission bestimmen. Aus diesem
Winkelbereich einfallendes Licht wird um den Winkel α
umgelenkt, hier in die horizontale Richtung, um eine
möglichst gleichmäßige und tiefe Ausleuchtung des
Raumes zu erzielen, die in Fig. 6 durch den Tages
lichtquotienten DF dargestellt ist. Der Tageslicht
quotient ist das Verhältnis von horizontaler Be
leuchtungsstärke im Innenraum zu derjenigen im Außen
raum. Zum Vergleich ist durch eine gestrichelte Linie
der Verlauf von DF bei konventioneller Verglasung ohne
Lichtlenkung dargestellt.
Der optimale Einfallswinkel β ist für einen bestimmten
Bereich γ aufgeweitet worden, um eine größere Licht
menge umlenken zu können. Diese Aufweitung wird durch
mehrere Beugungsgitter für unterschiedliche diskrete
Einfallswinkel erzielt. Ein weiterer Effekt dieser
Mischung von Beugungsgittern ist die Vermeidung einer
spektralen Zerlegung des Lichtes bei parallelem Ein
fall, z.B. bei direkter Sonneneinstrahlung.
In Fig. 7 ist das lichtumlenkende Element um den Winkel
δ gegenüber der Fensterfläche ausgestellt, um eine
größere Lichtausbeute aus dem zenitnahen Bereich des
bedeckten Himmels mit hoher Leuchtdichte zu bewirken.
Der Ausstellwinkel δ gegenüber der Vertikalen kann ab
hängig von der Leuchtdichteverteilung des Himmels, der
richtungsabhängigen Reflexion der Glasoberfläche und
dem Umlenkwinkel α verändert und somit optimiert
werden.
Die tageslichtabhängige Beleuchtungsstärke im Raum
liegt auf einem höheren Niveau als bei der in Fig. 6
dargestellten Lösung. Bei beweglicher Ausführung der
Lenkvorrichtung kann der Neigungswinkel δ gesteuert
werden, um z.B. direkte Sonnenstrahlung auszublenden
oder sie für Beleuchtungszwecke umzulenken.
Fig. 8 zeigt ein holographisches Beugungsgitter für
Reflexion von Sonnenstrahlung. Zum Zweck des Sonnen-
oder Blendschutzes, des Sichtschutzes oder des UV-
Schutzes wird die Einstrahlung aus einem bestimmten
Winkelbereich und aus einem bestimmten spektralen
Bereich reflektiert. Der Einfallswinkel ε und der
Winkelbereich δ können u.a. nach folgenden Forderungen
festgelegt werden:
- - Ausblendung der direkten Sonnstrahlung während einer bestimmten Jahreszeit, um eine Überheizung eines Bauteils oder eines Raumes zu vermeiden.
- - Ausblendung des Strahlungseinfalls aus einer Richtung mit hoher Leuchtdichte zum Zweck des Blendschutzes oder aus der Richtung eines un erwünschten Einblicks oder Ausblicks (Sicht schutz).
Der reflektierte Spektralbereich kann nach unterschied
lichen Gesichtspunkten gewählt werden:
- - Kurzwelliges Infrarot, um den strahlungsbedingten Wärmegewinn zu senken, ohne eine Einbuße bei der Tageslichtbeleuchtung zu bewirken.
- - Sichtbares Sonnenspektrum, um Blendung, Einsicht/ Aussicht oder Überheizung zu vermeiden.
- - Ultraviolettes Spektrum bei Schaufenstern oder Räumen mit UV-empfindlichen Gütern sowie bei UV- empfindlichen Stoffschichten in transparenten Bau teilen (z.B. Polycarbonat).
Fig. 8 zeigt den Verlauf des Tageslichtquotienten (durch
zogene Linie) für ein IR-reflektierendes Fensterelement
im Vergleich zu einer konventionellen Sonnenschutzvor
richtung (gestrichelte Linie).
In Fig. 9 ist exemplarisch die Kombination von Beugungs
gittern für Transmission und für Reflexion in einem
Bauteil gezeigt. Die unterschiedlichen Gitter sind in
getrennten Schichten angeordnet, entweder beidseitig
eines gemeinsamen Trägers, wie einer Folie oder einer
Glasscheibe, oder auf getrennten Trägern, z.B. auf den
Grenzflächen des Luftzwischenraumes eines Zweischeiben-
Isolierglases.
Das lichtablenkende schrägstehende Element bewirkt die
Tageslichtumlenkung aus dem zenitnahen Bereich des be
deckten Himmels und die Reflexion der direkten Sonnen
einstrahlung im sichtbaren Spektrum zum Zweck des
Sonnen- und Blendschutzes. Bei beweglicher Vorrichtung
kann die Reflexion gezielt zu bestimmten Zeiten er
folgen.
Gegenüber einem Fenster ohne Tageslichtlenkung und mit
konventionellem Sonnenschutz kann ein hohes und gleich
mäßiges Beleuchtungsniveau im Raum erzielt werden.
Fig. 10 zeigt ein Beispiel der Kombination eines aus
stellbaren Elements für die Tageslichtumlenkung ent
sprechend Fig. 7 und einer Fensterverglasung mit
Reflexion der kurzwelligen Infrarotstrahlung aus dem
Bereich des Sonnenstandortes während der warmen Jahres
zeit gemäß Fig. 8. Der Verlauf des Tageslichtquotienten
ist als durchgezogene Linie im Vergleich zu einem
Fenster ohne Lichtumlenkung und mit konventioneller
Verschattung als Sonnenschutz (gestrichelte Linie) dar
gestellt.
Der Einsatz von Transmissions- und Reflexionsgittern
ist auch auf transparenten Bekleidungen von opaken
Außenwänden sowie in geneigten und horizontalen Bau
teilen, wie Dächern und Decken, möglich.
Claims (12)
1. Transparentes Wandelement für Gebäude, mit einem
eine Beschichtung (11) tragenden Trägerelement
(10),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (11) ein holographisches
Beugungsgitter aufweist.
2. Wandelement nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Beschichtung aus einem fixierten
photoempfindlichen Material besteht.
3. Wandelement nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Beschichtung (11) aus einer
Emulsion besteht und das Beugungsgitter (13) sich
als dreidimensionales Gitter über die Schicht
stärke erstreckt.
4. Wandelement nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Emulsion einen Schirmfarbstoff
enthält.
5. Wandelement nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Beschichtung aus einem Photo
polymeren besteht und daß das Beugungsgitter (13)
als Relief ausgebildet ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines transparenten
Raumbegrenzungselements nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in einer photo
empfindlichen Beschichtung (11) auf einem flächen
förmigen transparenten Trägerelement (10) unter
Verwendung von zwei kohärenten Laserstrahlen ein
holographisches Beugungsgitter (13) erzeugt wird,
das anschließend fixiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laserstrahlen (R 1, R 2) auf dieselbe Seite
der Beschichtung (11) geleitet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß ein einziger Laserstrahl (R 1) durch die Be
schichtung (11) hindurch auf einen schrägen
Spiegel (17) geleitet und von diesem auf die Be
schichtung (11) reflektiert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Beschichtung mit Schirmfarbstoff ver
wendet wird, um die Leuchtdichte des holo
graphischen Beugungsgitters (13) über die Schicht
stärke zu variieren.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß eine Beschichtung mit
einem Quell- oder Schrumpfungsmittel benutzt wird,
und daß nach Erzeugung des Beugungsgitters eine
Veränderung des Strichabstandes des Beugungs
gitters durch Quellen oder Schrumpfen der Be
schichtung erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß aus einer holographisch belichteten und ent
wickelten Masterplatte mit Reliefstruktur des
Beugungsgitters Abdrücke hergestellt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß mehrere Beugungsgitter
mit unterschiedlichen Aufnahmewinkeln (a) und/oder
unterschiedlichen Lichtwellenlängen nacheinander
in derselben Beschichtung aufgezeichnet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883840262 DE3840262A1 (de) | 1988-11-30 | 1988-11-30 | Transparentes wandelement fuer gebaeude |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883840262 DE3840262A1 (de) | 1988-11-30 | 1988-11-30 | Transparentes wandelement fuer gebaeude |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3840262A1 true DE3840262A1 (de) | 1990-05-31 |
Family
ID=6368115
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19883840262 Withdrawn DE3840262A1 (de) | 1988-11-30 | 1988-11-30 | Transparentes wandelement fuer gebaeude |
Country Status (1)
Country | Link |
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