DE3837009A1 - Verfahren zum herstellen einer duennschichtschaltung - Google Patents
Verfahren zum herstellen einer duennschichtschaltungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der
Dünnschichtschaltungen. Sie betrifft insbesondere ein Verfahren
zur Herstellung von Dünnschichtschaltungen, welches Verfahren
die folgenden Schritte umfaßt:
- - ein Substrat wird ganzflächig mit einer haftvermittelnden Schicht und einer elektrisch gut leitenden Schicht versehen;
- - auf das beschichtete Substrat wird in vorgegebenen Bereichen eine Abdeckung aufgebracht;
- - auf dem abgedeckten Substrat wird in den nicht abgedeckten Bereichen selektiv wenigstens eine Verstärkungsschicht galva nisch abgeschieden;
- - die Abdeckung wird entfernt; und
- - in den vormals abgedeckten Bereichen wird das Substrat frei geätzt.
Ein solches Verfahren ist z.B. aus dem Artikel von J.P. Cummings
und L.S. Weinman, Int. J. Hybrid Microelectronics (GB), Vol. 4,
Nr. 1, S. 18-23 (1981) bekannt.
Die konventionelle (gedruckte) Leiterplatte genügt den heutigen
gesteigerten Anforderungen häufig nicht mehr. Insbesondere
stößt man bei diesen Leiterplatten in folgenden Punkten an
technische Grenzen:
- - bei hohen Frequenzen;
- - bei hohen Packungsdichten mit entsprechend feinen Leiter bahnen;
- - bei Verwendung von Komponenten mit großer Abwärme;
- - bei der Realisierung eines großen Betriebstemperaturbereichs; und
- - bei Schaltungen mit hohen Strömen.
Um diese Grenzen zu überwinden, ist man bisher vermehrt dazu
übergegangen, Leitermuster z.B. auf einer Keramik herzustellen.
Bekannte Beispiele für entsprechende Technologien sind:
- (a) das sog. "direct bonding" von Kupferfolie auf Al₂O₃-Keramik (siehe z.B. EP-A2 01 15 158),
- (b) die Dickschichttechnik (Verwendung von Leitpasten auf Kupferbasis);
- (c) die direkte Verkupferung der Keramik durch Anätzen in NaOH, Bekeimen mit Pd, chemische Kupferabscheidung und anschließendes selektives galvanisches Verstärken (ein solches Verfahren ist z.B. als "Ceraclad"-Verfahren der Firma PCK (USA) bekannt); und
- (d) die Dünnschichttechnik bei der zunächst nacheinander auf das Keramik-Substrat eine Haftschicht und eine Leitschicht aufgebracht werden und dann eine selektive galvanische Verstärkung stattfindet (siehe z.B. den eingangs genannten Artikel, insbesondere (Fig. 3)).
Speziell die unter (c) und (d) genannten Verfahren gestatten
die Herstellung von doppelseitigen Schaltungen mit metallisier
ten Durchkontaktierungslöchern und sind daher bei zunehmender
Komplexität der Schaltungen von besonderem Interesse.
Beim Verfahren (c) der Direkt-Verkupferung ist es jedoch schwie
rig, eine ausreichende Haftfestigkeit der Leiterbahnen auf
dem Substrat zu erhalten. Darüber hinaus kann ein Überschuß
an Pd-Keimen zu Nebenschlüsen führen. Wegen dieser Probleme
und der damit verbundenen hohen Anforderungen an die Prozeß
führung ist dieses Verfahren für allgemeine Anwendungen nur
wenig geeignet.
Einfacher zu beherrschen ist demgegenüber das Verfahren (d)
der Dünnschichttechnik. Gleichwohl ist dieses Verfahren vor
allem von der Ätztechnik her anspruchsvoll: Wie aus dem ein
gangs genannten Artikel bezüglich des (plate + etch) -Verfahrens
(Fig. 3) hervorgeht, muß beim Freilegen des Substrats in
den vorher durch Photoresist abgedeckten Bereichen die Cr-Haft
schicht in Anwesenheit der galvanisch verstärkten Cu-leiter
bahnen geätzt werden. Da beide Metalle ein sehr unterschiedli
ches Ätzverhalten aufweisen, müssen bei diesem Ätzschritt
besondere Vorkehrungen getroffen werden, die das Verfahren
verkomplizieren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, die oben darge
stellten Schwierigkeiten bei der Dünnschichttechnik zu beseiti
gen.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß
- - als haftvermittelnde Schicht und elektrisch gut leitende Schicht eine einzige kombinierte Haft/Leitschicht verwendet wird; und
- - die kombinierte Haft/Leitschicht in einem einzigen Schritt auf das Substrat aufgebracht wird.
Der Kern der Erfindung besteht also darin, die bisherige Schicht
folge aus einer schwer ätzbaren Haftschicht und einer Leit
schicht durch eine einzige kombinierte, homogene Haft/Leit
schicht zu ersetzen. Diese kombinierte Haft/Leitschicht kann
dann in ihrer Zusammensetzung so gewählt werden, daß sie
in gleicher Weise ätzbar ist wie die galvanisch aufgebrachte
Verstärkungsschicht der Leiterbahnen.
Gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfin
dung besteht die kombinierte Haft/Leitschicht zum überwiegen
den Teil aus einem elektrisch gut leitenden Metall und zu
einem geringen Teil aus einem oxidationsfreudigen Metall.
Insbesondere kann als das elektrisch gut leitende Metall Cu
gewählt werden. Das oxidationsfreudige Metall ist dann eines
aus der Reihe Cr, Ta, Ti, W, Zr, Nb, Mo und Ce, speziell Cr,
und liegt mit einem Anteil von 5-15 Atom-% in der Schicht
vor.
Für Mikrowellenschaltungen enthält die kombinierte Haft/Leit
schicht gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
zum überwiegenden Teil Ni und einen Anteil von etwa 7 Gew.-% V.
Hierdurch können Korrosionseffekte sicher vermieden werden.
Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert wrden. Es
zeigen:
Fig. 1A-E verschiedene Schritte beim Herstellen einer doppel
seitigen Dünnschichtschaltung nach dem Stand der
Technik; und
Fig. 2A-D entsprechende Schritte bei der Herstellung einer
solchen Schaltung nach der Erfindung.
Die folgenden Erläuterungen der Erfindung beziehen sich auf
eine doppelseitige Dünnschichtschaltung mit metallisierten
Durchkontaktierungslöchern. Selbstverständlich kann die Erfin
dung auch bei jeder anderen Art von Dünnschichtschaltung ange
wandt werden.
In Fig. 1A-E sind verschiedene Schritte dargestellt, die bei
der Herstellung einer galvanisch verstärkten doppelseitigen
Dünnschichtschaltung nach dem bekannten Verfahren durchlaufen
werden.
Ausgangspunkt ist hierbei ein dünnes, flächiges Substrat 1,
welches ein oder mehrere Durchkontaktierungslöcher 2 aufweist
(Fig. 1A).
Nach der üblichen Oberlächen-Vorbehandlung (z.B. Reinigen)
wird dieses Substrat 1 ganzflächig mit einer dünnen Haftschicht
3 (z.B. 20-50 nm Cr) versehen (Fig. 1B).
Die Innenwände der Durchkontaktierungslöcher 2 werden in diese
Beschichtung mit einbezogen.
Über dieser Haftschicht 3 wird dann eine Leitschicht 4 ganz
flächig aufgebracht (Fig. 1C), die z.B. aus 200 nm Cu besteht
und den Stromtransport bei der späteren galvanischen Abscheidung
einer Verstärkungsschicht übernimmt.
Haftschicht 3 und Leitschicht 4 können beispielsweise durch
die bekannte Technik des Sputterns auf dem Substrat 1 abge
schieden werden.
Es folgt dann der Prozeß der selektiven galvanischen Ver
stärkung, bei dem zunächst vorgegebene Bereiche auf dem Sub
strat 1 mittels einer Abdeckung 6 (z.B. aus Photoresist) abge
deckt werden, und dann mittels galvanischer Abscheidung selektiv
in den nichtabgedeckten Bereichen wenigstens eine Verstärkungs
schicht 5 erzeugt wird (Fig. 1D).
Die Verstärkungsschicht 5 kann beispielsweise eine 5-10 Mikro
meter dicke Cu-Schicht sein. Denkbar sind aber auch Schichten
folgen aus mehreren Verstärkungsschichten mit unterschiedlichen
Metallen (z.B. Cu, Ni und Au).
Nachdem in den nichtabgedeckten Bereichen des Substrats 1
durch die Verstärkungsschicht 5 die gewünschte Leiterbahndicke
erreicht worden ist, wird die Abdeckung 6 entfernt, und an
den vorher abgedeckten Stellen das Substrat 1 freigelegt,
indem Leitschicht 4 und Haftschicht 3 dort abgeätzt werden
(Fig. 1E). Es entsteht so die fertige Dünnschichtschaltung,
die beidseitig in den nicht abgedeckten Bereichen Leiterbahnen
oder -flächen aufweist, die teilweise über die metallisierten
Durchkontaktierungslöcher 2 miteinander in Verbindung stehen.
Wie bereits eingangs erwähnt, treten bei diesem bekannten
Verfahren während der Freiätzung des Substrats (Schritt von
Fig. 1D zu Fig. 1E) Probleme auf, weil hier in Gegenwart der
leicht ätzbaren (Cu)-Verstärkungsschicht 5 die vergleichsweise
schwer ätzbare (Cr)-Haftschicht 3 abgetragen werden muß.
Andere oxidationsfreundliche und damit haftvermittelnde Metalle
werfen ähnliche Probleme auf.
Nach der Erfindung, wie sie beispielhaft in Fig. 1A-D dargestellt
ist, werden speziell diese Ätzprobleme dadurch umgangen, daß
auf eine eigenständige Haftschicht vollkommen verzichtet wird,
und statt dessen eine einzige kombinierte Haft/Leitschicht ver
wendet wird, die sowohl die Funktion der herkömmlichen Haft
schicht 3 als auch der herkömmlichen Leitschicht 4 wahrnimmt.
Diese kombinierte Haft/Leitschicht besteht vorzugsweise zu
einem überwiegenden Teil aus einem elektrisch gut leitenden
Metall (Leitschichtfunktion) und zu einem geringen Teil aus
einem oxidationsfreudigen Metall (Haftschichtfunktion).
Mit dieser Art der Zusammensetzung kann eine gute Ätzbarkeit
der ganzen Schicht erzielt werden, ohne daß die Haftschicht
funktion beeinträchtigt wird.
Zugleich entfällt innerhalb des Herstellungsverfahrens ein
Beschichtungsvorgang.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel geht (Fig. 2A) ebenfalls
von einem Substrat 1 mit Durchkontaktierungslöchern 2 aus.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht dieses
Substrat aus einer Keramik, insbesondere aus Al₂O₃ (Dickschicht
substrat: 96% Al₂O₃; Dünnschichtsubstrat: 99,6% Al₂O₃) oder
AlN.
Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel kann es sich bei
dem Substrat aus einer Keramik, insbesondere aus Al₂O₃ (Dickschicht
substrat: 96% Al₂O₃; Dünnschichtsubstrat: 99,6% Al₂O₃) oder
AlN.
Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel kann es sich bei
dem Substrat 1 aber auch um ein Siliziumwafer handeln (z.B.
im Zusammenhang mit VLSI-Schaltungen).
Das Substrat 1 wird, wiederum nach entsprechender Vorbehandlung,
mit der kombinierten Haft/Leitschicht 7 ganzflächig beschichtet
(Fig. 2B), wobei die Dicke dieser Schicht naturgemäß größer
ist, als die der Haftschicht f 3 in Fig. 1B, weil sie zugleich
auch die Leitschichtfunktion übernehmen muß.
Nach dem Aufbringen der kombinierten Haft/Leitschicht 7 schlies
sen sich (Fig. 2C, D) dieselben Schritte an, wie beim bekannten
Verfahren (Fig. 1D, E): selektive galvanische Verstärkung
mit der Verstärkungsschicht 5 und Freiätzen des Substrats
1 an den vorher abgedeckten Stellen.
Wenn die Verstärkungsschicht 5 beispielsweise aus Cu besteht,
ist es vorteilhaft, die Zusammensetzung der kombinierten Haft/
Leitschicht so zu wählen, daß sie sich bei diesem Freiätzen
wie Cu verhält.
Die kombinierte Haft/Leitschicht 7 besteht dann vorzugsweise
zum überwiegenden Teil aus Cu, und enthält einen Anteil von
5-15 Atom-% eines Metalls aus der Reihe Cr, T, Ti, W, Zr,
Nb, Mo und Ce, insbesondere Cr.
Im speziellen Fall von Mikrowellenschaltungen, wo Cu wegen
seiner leichten Korrodierbarkeit weniger gut einzusetzen ist,
und Verstärkungsschichten aus Ni und Au verwendet werden,
wird vorzugsweise eine kombinierte Haft/Leitschicht gewählt,
die zum überwiegenden Teil aus Ni besteht, und einen Anteil
von etwa 7 Gew.-% V enthält.
In allen Fällen kann die kombinierte Haft/Leitschicht 7 als
Legierung oder aber als Gemisch der einzelnen Komponenten
vorliegen.
Besonders günstig ist es, die kombinierte Haft/Leitschicht
durch Sputtern, speziell aus einem einzigen Target, aufzubringen.
Dieses einzige Target enthält dann die Komponenten der Schicht
als Legierung oder Gemisch in entsprechender Zusammensetzung.
An dieser Stelle sei darauf hingewisen, daß solche kombinierten
Targets (z.B. Au 5% Cr) aus der EP-A2-02 37 206 bekannt sind,
und dort zum Aufsputtern von haftvermittelnden AuCr-Schichten
auf Quarz verwendet worden sind.
Insgesamt ergibt sich mit der Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung von Dünnschichtschaltungen, das die beim herkömmli
chen Verfahren mit dem Ätzen verbundenen Schwierigkeiten
vermeidet, einen Beschichtungsprozeß einspart, und damit
besonders einfach und zuverlässig durchzuführen ist.
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen einer Dünnschichtschaltung, welches
Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- (a) ein Substrat (1) wird ganzflächig mit einer haftver mittelnden Schicht und einer elektrisch gut leitenden Schicht versehen;
- (b) auf das beschichtete Substrat wird in vorgegebenen Bereichen eine Abdeckung (6) aufgebracht;
- (c) auf dem abgedeckten Substrat wird in den nicht abgedeck ten Bereichen selektiv wenigstens eine Verstärkungs schicht (5) galvanisch abgeschieden;
- (d) die Abdeckung wird entfernt; und
- (e) in den vormals abgedeckten Bereichen wird das Substrat (i) freigeätzt;
dadurch gekennzeichnet, daß
- (f) als haftvermittelnde Schicht und elektrisch gut leitende Schicht eine einzige kombinierte Haft/Leitschicht (7) verwendet wird; und
- (g) die kombinierte Haft/Leitschicht (7) in einem einzigen Schritt auf das Substrat (1) aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die kombinierte Haft/Leitschicht (7) zum überwiegenden
Teil aus einem elektrisch gut leitenden Metall und zu einem
geringen Teil aus einem oxidationsfreudigen Metall besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die kombinierte Haft/Leitschicht (7) zum überwiegenden
Teil aus Cu besteht, und einen Anteil von 5-15 Atom-%
eines Metalls aus der Reihe Cr, Ta, Ti, W, Zr, Nb, Mo und
Ce, insbesondere Cr, enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die kombinierte Haft/Leitschicht (7) zum überwiegenden
Teil aus Ni besteht, und einen Anteil von etwa 7 Gew.-% V
enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die kombinierte Haft/Leitschicht (7) durch Sputtern auf
das Substrat (1) aufgebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Sputtern ein einziges Target verwendet wird, welches
die verschiedenen Komponenten der kombinierten Haft/Leit
schicht (7) in entsprechender Zusammensetzung enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Substrat (1) eine Keramik, insbesondere aus Al₂O₃ oder
AlN, verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Substrat (1) ein Siliziumwafer verwendet wird.
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