DE3836309C2 - Gasthermometer - Google Patents
GasthermometerInfo
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Description
Die Erfindung ein Gasthermometer gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Ein derartiges Gasthermometer ist in der US-PS 32 99 707
beschrieben. Dieses bekannte Gasthermometer ist fest in
einen Ofen eingebaut. Würde man ein derartiges Gasthermometer
so kompakt aufbauen, daß es eine tragbare Meßsonde darstellt,
so ergäben sich, bedingt durch die Gefahr einer unsymmetri
schen Schallaufteilung, Schwierigkeiten der Meßsignalaus
wertung.
Die US-PS 35 95 082 offenbart ein akustisches Gasthermometer,
bei welchem nur ein einziger Meßkanal vorgesehen ist,
der mit einer Schallwellen teilweise reflektierenden Unste
tigkeit und einem reflektierenden Abschluß versehen ist.
Auf diese Weise erhält man in ein- und demselben Meßkanal
Schallwellen, die unterschiedliche Strecken unter der zu
messenden Temperatur zurücklegen. Bei derartigen Gasther
mometern ist die Signalauswertung aufwendiger, da die
Impulsform der am Zwischenhindernis reflektierten Teilwellen
weniger genau definiert ist.
Durch die vorliegende Erfindung soll ein Gasthermometer
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 so weitergebildet
werden, daß es kompakte Abmessungen aufweist und somit
ein von Hand von einem Einsatzort zum anderen bringbares,
nicht fest zu installierendes Meßgerät sein kann, trotzdem
aber von einer einzigen Schallquelle etwa gleiche Schall
mengen über den Meßweg und den Referenzweg geführt werden.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Gas
thermometer gemäß Anspruch 1.
Bei dem erfindungsgemäßen Gasthermometer hat man zwei
vollständig getrennte Schallwege zum Meßvolumen, durch
das Meßvolumen und vom Meßvolumen zurück. Es gibt keine
Verzweigungsstelle, an welcher eine ungleiche Beugung
oder Reflexion der Meß-Schallwellen und der Referenz-
Schallwellen erfolgt. Derjenige Punkt, an welchem die
Schallwellen vom Schallgenerator abgegeben und aufgespalten
werden, liegt vor der Schalleiter-Anordnung, und Effekte,
die sich dort durch Beugung oder dergleichen ergeben,
betreffen gleichermaßen die Meß-Schallwellen und die Refe
renz-Schallwellen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unter
ansprüchen angegeben.
Mit den Weiterbildungen der Erfindung gemäß den Ansprüchen
2 bis 4 werden nachteilige Folgen von Schallreflexionen
an denjenigen Enden der Schallkanäle gemindert, welche dem
Schallgenerator bzw. den Schallaufnehmern benachbart sind.
An diesen Kanalenden reflektierte Sekundärwellen würden
sich sonst möglicherweise der für die Messung verwendeten
Hauptwelle überlagern und deren Phase verfälschen. Bei
einem Gasthermometer nach Anspruch 4 sind aber die Enden
der Meßkanäle durch einen akustischen Sumpf abgeschlossen.
Die Schallaufnehmer dienen bei der angegebenen Anordnung
nach den Ansprüchen 2 und 3 als reine Druckschwankungs
detektoren.
Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 5 wird
erreicht, daß in dem Bereich zwischen beiden Reflektorwänden
auch durchgängig die jeweils zu messende Temperatur herrscht,
sich nicht schon in der eigentlichen Meßstrecke Temperatur
gradienten ergeben, die das Meßergebnis verfälschen.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Präzisions-Gasther
mometer mit einer aus Rohren aufgebauten Schall
leiteranordnung; und
Fig. 2 eine Betriebs- und Auswerteschaltung für das
Gasthermometer nach Fig. 1.
Das in Fig. 1 gezeigte Gasthermometer hat ein mehrteiliges
Gehäuse mit einem insgesamt mit 10 bezeichneten Gehäuseend
abschnitt, der aus gut wärmeleitendem Material wie Kupfer
oder Silber hergestellt ist. Der Gehäuseendabschnitt 10
ist über eine Schweißung oder Lötstelle fest mit dem Ende
eines Gehäusehauptabschnittes 14 verbunden, der aus schlecht
wärmeleitendem Material wie Edelstahl gefertigt ist. Das
linke Ende des Gehäusehauptabschnittes 14 ist durch eine
angeschweißte oder angelötete Stirnplatte 16 verschlossen.
Die Stirnplatte 16 trägt ihrerseits eine Kappe 20 aus
Blech.
Das durch die vorgenannten Teile gebildete Gehäuse ist
insgesamt stabförmig; vom Gehäusehauptabschnitt 14 ist
der größte Teil weggebrochen.
Die Stirnplatte 16 hat seitliche Stufenbohrungen 22, 24
sowie eine mittige Stufenbohrung 38.
Auf die Bodenflächen der Stufenbohrungen 24, 26, 38 sind
Dämmstücke 78, 80, 82 aufgesetzt, die aus schallabsorbieren
dem Material gefertigt sind, z. B. aus porösem Kunststoff
material.
Der Gehäusehauptabschnitt 14 besteht aus vier Rohrstücken
144, 146, 148 und 150, die zusammen eine Schalleiteranordnung
vorgeben. Die Rohrstücke 144, 146 geben einen Meßweg vor,
der sich um die Strecke L weiter in den auf Meßtemperatur
befindlichen Gehäuseabschnitt 10 hinein erstreckt als
die Rohre 148, 150.
In der Praxis haben die Rohre 144 bis 150 verglichen mit
der Schallwellenlänge sehr kleinen Durchmesser (lichte
Weite 1 bis 2 mm), so daß man im Inneren dieser Rohre
eine einmodige Schallausbreitung hat. Die vier Rohrstücke
haben ferner exakt gleichen Querschnitt, so daß der Schall
in ihnen auch exakt gleiche Dispersions- und Dämpfungs
verhältnisse vorfindet.
Zwei Reflektorwandteile 66a, 66b sind unter +45° bzw.
-45° zur Längsachse der Rohrstücke 144, 146 angestellt
und bilden zusammen einen akustischen 180°-Umlenkspiegel.
Ähnlichen liegen zwei Reflektorwandabschnitte 68a und
68b unter +45° bzw. -45° angestellt vor den freien Enden
der Rohrstücke 148 und 150 und bilden wieder zusammen
einen akustischen 180°-Umlenkspiegel.
Unter Abstand von der freien Stirnfläche der Dämmstücke
78, 80, 82 münden in die hinter den Enden der Rohrstücke
gelegenen Kammern der Stirnplatte 16 von der Seite her
Öffnungen 152, 154 und 156 aus. Über die Öffnungen 152
und 154 sind Mikrophone 26, 28 akustisch ans Ende der Rohr
stücke 144 und 150 angekoppelt. Diese Mikrophone wirken
somit als Druckdetektoren, die an durch einen Sumpf abge
schlossene Schalleiter angeschlossen sind. Ähnlich ist
ein Schallgenerator 40 über die Öffnung 156 als Druck
schwankungsgenerator an die ebenfalls durch einen akusti
schen Sumpf abgeschlossenen Enden der Rohrstücke 146 und
148 angekoppelt.
Der gesamte dichte Innenraum des Thermometergehäuses ist
mit einem Arbeitsgas gefüllt, welches im Hinblick auf
den jeweils vorgesehenen Temperaturmeßbereich gewählt
ist. Für nur mäßig tiefe Temperaturen bis hin zu sehr
hohen Temperaturen von einigen 100 oder 1000°C wird als
Arbeitsgas Krypton oder Xenon verwendet. Für Messungen
bei sehr niederen Temperaturen dient Helium. Der Druck
des Arbeitsgases ist so eingestellt, daß man in der Mitte
des in Aussicht genommene Temperaturbereiches etwa atmos
phärischen Druck im Gehäuseinneren hat.
Das oben beschriebene Gasthermometer arbeitet grob gesprochen
folgendermaßen:
Der Schallgenerator 40 erzeugt ein Schallwellenfeld, von
dem die eine Hälfte in das Rohrstück 148 gelangt. Dieser
Teil des Schallwellenfeldes kommt nach Reflexion an den
Reflektorwandteilen 68a und 68b in das zum Mikrophon 28
führende Rohrstück 150.
Der andere Teil des Schallfeldes gelangt über das Rohrstück
146 und die Reflektorwandteile 66a und 66b und das Rohrstück
144 zum Mikrophon 26. Der geometrische Wegunterschied
zwischen demjenigen Teil des Schallwellenfeldes, der zum
Mikrophon 26 geführt wird, und demjenigen Teil des Schall
wellenfeldes, der zum Mikrophon 28 geführt wird, beträgt
2 L. Der Weg 2 L wird durch solches Arbeitsgas hindurch
bewegt, welches sich auf der zu messenden Temperatur befindet.
Aufgrund der Herstellung des Gehäuseendabschnittes 10
aus gut wärmeleitendem Material ist gewährleistet, daß
auf der Wegstrecke 2 L keine Temperaturdifferenzen vor
liegen. Der Phasenunterschied der an den Mikrophonen 26
und 28 ankommenden Teile des vom Schallgenerator 40 erzeug
ten Schallfeldes hängt nun (abgesehen von einem geometrie
bedingten, unveränderlichen Grundbeitrag) eindeutig von
der Temperatur des im Gehäuseendabschnitt 10 befindlichen
Arbeitsgases ab, also der Temperatur einer Flüssigkeit
oder eines Gases, dem der Gehäuseendabschnitt 10 ausgesetzt
ist, oder der Temperatur eines zu messenden Körpers, gegen
welche der Gehäuseendabschnitt 10 gedrückt wird.
Die Umsetzung dieses Phasenunterschiedes in eine Temperatur
anzeige besorgt eine Betriebs/Auswerteschaltung 92, die
auf eine LCD-Anzeige 96 arbeitet und später unter Bezug
nahme auf Fig. 2 noch genauer beschrieben wird.
Da zum Führen des Schalls auf dem Meßweg und dem Referenz
weg die vier kleinen identischen Querschnitt aufweisenden
Rohrstücke 144 bis 150 verwendet werden und die freien
Enden dieser Rohrstücke durch einen akustischen Sumpf
abgeschlossen sind, hat man eine sehr gute Entkopplung
von Meßweg und Referenzweg und eine hervorragende Unter
drückung von Störwellen. Auch solche Störwellen, die durch
noch verbleibende Diskontinuitäten in der Schalleiteranord
nung erzeugt werden, werden sehr wirkungsvoll abgeschwächt,
da diese Störwellen etwa um den Faktor 100 stärker durch
die Rohrstücke gedämpft werden als die Hauptwelle. Da
die Rohrstücke 144 bis 150 nur kleinen Durchmesser auf
weisen, baut das Gasthermometer auch in transversaler
Richtung klein.
Fig. 2 zeigt eine Betriebs- und Auswerteschaltung für
das Gasthermometer nach Fig. 1, die nur einen einzigen
Signalverarbeitungskanal aufweist.
Ein Schwingquarz 108, der typischerweise mit einer Frequenz
von 32768 Hz arbeitet, ist an einen Frequenzteiler 110
angeschlossen. Über einen niederfrequenten Ausgang des
Frequenzteilers 110 wird ein elektronischer Umschalter
158 angesteuert. Auf diese Weise wird abwechselnd das
Ausgangssignal des Mikrophones 26 und des Mikrophones
28 auf den Eingang eines Vorverstärkers 122 gegeben und
über ein breitbandiges Vorfilter 124 auf den einen Eingang
eines Mischkreises 114 geführt.
Der Frequenzteiler 110 ist mit einem Tonfrequenz-Ausgang
(50 Hz bis 10 kHz) mit einem Leistungsverstärker 112 ver
bunden, der auf den Schallgenerator 40 arbeitet. Weitere
Ausgänge des Frequenzteilers 110 stellen Modulationssignale
Fm1 bzw. Fm2 bereit, mit welchen die zweite Eingangs
klemme des Mischkreises 114 und eine entsprechende Eingangs
klemme eines weiteren Mischkreises 116 beaufschlagt sind.
Der erste Eingang des Mischkreises 116 erhält über ein
schmalbandiges Hauptfilter 126 das Ausgangssignal des
Mischkreises 114. Sein Ausgang ist mit einem Tiefpaßfilter
128 verbunden.
Die Schaltkreise 114, 116 und 122 bis 128 bilden zusammen
eine Signalformschaltung 118, deren Ausgangssignal auf den
Eingang eines weiteren elektronischen Umschalters 160
gegeben wird. Dieser wird durch das gleiche Ausgangssignal
des Frequenzteilers 110 angesteuert wie der Umschalter
158. Auf diese Weise wird das Ausgangssignal des Tiefpaß
filters 128 abwechselnd auf einen ersten Signalspeicher
162 bzw. einen zweiten Signalspeicher 164 gegeben. Die
Frequenz, mit welcher die Umschalter 158, 160 typischer
weise in der Praxis umgeschaltet werden, kann etwa 2 Hz
betragen. Die Auswertung der in den Signalspeichern 162
und 164 gespeicherten Signale, welche dem Laufzeitunter
schied zwischen Meßstrecke und Referenzstrecke zugeordnet
sind, erfolgt durch einen Phasendifferenzmeßkreis 130.
Dessen Ausgangssignal gelangt auf einen Analog/Digital
wandler 132, durch welchen ein Festwertspeicher 134 adres
siert wird. In diesem sind die Temperaturwerte abgelegt,
die zu einem gegebenen Phasenunterschied gehören. Die
aus dem Festwertspeicher 134 ausgelesenen Temperaturwerte
werden von der LCD-Anzeige 96 angezeigt.
Dadurch, daß man für die Signalaufbereitung nur eine einzige
Signalformschaltung 118 verwendet, werden Phasenfehler
bei der Signalformung automatisch mitkompensiert. Dies
ermöglicht es, die Signalformschaltung 118 aus preiswerten
Standard-Komponenten aufzubauen. Präzise Abstimmarbeiten
der Elektronik brauchen nicht durchgeführt zu werden.
Claims (6)
1. Gasthermometer mit
- a) einem ein Schallfeld erzeugenden Schallgenerator (40);
- b) zwei Schallaufnehmern (26, 28);
- c) einer mit einem Arbeitsgas gefüllten dichten Schall leiteranordnung zum Verbinden der Schallaufnehmer (26, 28) mit dem Schallgenerator (40), welche umfaßt:
- ca) einen Speise-Schallkanal, der zu einem mit der zu messenden Temperatur beaufschlagten Meßvolumen (10) führt,
- cb) zwei gleich lange vom Meßvolumen (10) zu jeweils einem der Schallaufnehmer (26, 28) führende Rückführ-Schalleiterstücke (144, 150) und
- cc) zwei unterschiedliche Länge aufweisende Meß schalleiterstücke, die sich durch das Meß volumen (10) erstrecken und jeweils einen der Rückführ-Schalleiterabschnitte mit dem Speise-Schallkanal verbinden; und
- d) einer mit den Ausgangssignalen der Schallaufnehmer (26, 28) beaufschlagten Phasendifferenz-Meßschaltung (118, 120, 130),
dadurch gekennzeichnet, daß
- e) der Speise-Schallkanal durch zwei getrennte Speise- Schalleiterstücke (146, 148) gebildet ist; und
- f) die Schalleiterstücke Rohrstücke (144-150) mit verglichen mit der Schallwellenlänge kleinem Durchmesser sind.
2. Gasthermometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schallgenerator (40) über eine seitliche kleine
Wandöffnung (156) mit einer Kammer (38) eines dicht
mit den Speise-Schalleiterstücken (146, 148) und den Rückführ-
Schalleiterstücken (144, 150) verbundenen Gehäuses
(16) verbunden ist, an welche die Speise-Schalleiter
stücke angeschlossen sind.
3. Gasthermometer nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schallaufnehmer (26, 28) über seit
liche kleine Wandöffnungen (152, 154) mit Kammern
(22, 24) des Gehäuses (16) verbunden sind, die mit
den Rückführ-Schalleiterstücken (144, 150) in Verbindung
stehen.
4. Gasthermometer nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß hinter den mit dem Gehäuse (16) verbunde
nen Enden der Schalleiterstücke (144-150) Schallabsorber
(78-82) angeordnet sind.
5. Gasthermometer nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Meßvolumen (10) aus gut wärme
leitendem Material wie Kupfer oder Silber hergestellt
ist.
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