DE3836275A1 - Verfahren zur verhinderung des durchflusses eines betriebsstromes durch den menschlichen koerper - Google Patents
Verfahren zur verhinderung des durchflusses eines betriebsstromes durch den menschlichen koerperInfo
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- H02H5/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal non-electric working conditions with or without subsequent reconnection
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbe
griff des Anspruches 1.
In der Vergangenheit sind im wesentlichen zwei Schutzar
ten zum Schutz gegen Schäden durch elektrischen Strom
bekannt geworden. Zum einen ist zur Verhinderung eines
Brandes aufgrund von Kurzschluß oder von Überstrom eine
Schmelzsicherung bzw. ein Leitungsschutzschalter verwen
det worden; und zum anderen sind Fehlerstromschutzschal
ter bekannt geworden, mit denen Fehlerströme detektiert
werden können, die beispielsweise dadurch entstehen kön
nen, daß die Isolierung eines elektrischen Bauelementes
innerhalb eines Gehäuses schadhaft wird, so daß ein
Strom gegen Erde dann abfließen kann, wenn ein Mensch
das Gehäuse berührt.
Wenn beispielsweise Kinder in elektrische Steckdosen
hineinfassen oder elektrisch leitende Gegenstände hin
einstecken, so daß dadurch ein elektrischer Strom über
das Herz fließt, dann wird dies weder durch einen Lei
tungsschutzschalter noch durch einen Fehlerstromschutz
schalter detektiert, es sei denn, daß gleichzeitig auch
Strom gegen Erde abfließen kann, was nicht der Fall zu
sein braucht. Aus diesem Grunde sind sog. Kindersiche
rungen vorgesehen worden, mit denen der Zugang zu Steck
dosen mechanisch verhindert wird. Gleichwohl ist nicht
zu vermeiden, daß Kinder diese Sicherungen überlisten.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs
genannten Art anzugeben, mit dem gesundheitliche Schäden
bei direktem Anfassen von offenen Leitern oder von An
schlußklemmen von elektrischen Anlagen verhindert werden
können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1.
Bei der Erfindung macht man sich zunutze, daß dann, wenn
Strom über den menschlichen Körper fließt, der Körper
diesem Strom einen bestimmten Widerstand entgegensetzt,
so daß ein bestimmter Spannungsabfall detektiert werden
kann. Wenn dieser bestimmte Spannungsabfall oder ein
bestimmter Mindeststrom nicht überschritten wird, dann
wird der Betriebstrom nicht zugeschaltet; wenn dieser
Mindeststrom überschritten wird, dann wird der Betriebs
strom, d.h. der Netzstrom zugeschaltet.
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfah
rens besteht darin, daß mittels des Prüfstromes zunächst
der Anschluß einer Last detektiert wird. Sodann erfolgt
eine Stromerhöhung, und bei diesem höheren fließenden
Meßstrom wird geprüft, ob ein bestimmter Mindeststrom
wert überschritten ist. Wenn dies der Fall ist, dann
wird erst der Betriebsstrom zugeschaltet. Dabei können
der Prüfstrom einige µA und der eigentliche Meßstrom
einige mA betragen.
Zum Bestimmen, ob eine elektrische Last vorhanden ist
oder nicht, kann Gleichstrom, ein mit definierten Prüf
impulsen gepulster Strom oder ein Wechselstrom verwendet
werden, dessen Frequenz nicht 50 Hz ist. Diese Meßströme
können darüberhinaus auch dem Betriebsstrom überlagert
sein, so daß auch unter Betriebsbedingungen ständiges
bzw. zyklisches Messen der Last möglich ist.
Die Verwendung eines Gleichstromes nach Anspruch 3, zu
mindest als Meßstrom, macht sich das spezielle Verhalten
der elektrolytischen Potentiale der Zellflüssigkeit ei
nes Lebewesens zunutze. Zweckmäßigerweise kann die Aus
wertung bei veränderlichem Gleichstrom erfolgen, da
hierbei bestimmte charakteristische Stromverläufe zu
erwarten sind, die bei einem technischen Gerät nicht
gegeben sind.
Bei Benutzung von Weschselstrom mit unterschiedlichen
Frequenzen enstprechend den Merkmalen des Anspruches 4,
gelangt man über eine Frequenzanalyse des durch den Kör
per des betreffenden Lebewesens fließenden Stroms zu ei
nem geeigneten Ergebnis. Ähnliches gilt auch bei Benut
zung eines Impulsstromes mit unterschiedlichen Impulshö
hen gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
5.
Praktisch das gleiche Verfahren kann auch dann verwendet
werden, wenn die Steckdosen beispielsweise in Hotelzim
mern für geringe Lasten ausgelegt sind. Derartige Lasten
können beispielsweise der Rasierapparat, ein Taschen
rechner sein; in diesem Fall wird dann, wenn ein Maxi
malwert bei der Messung überschritten wird, die Last
abgeschaltet. Dies ist auch dann der Fall, wenn die Lei
tungen zu schwach dimensioniert sind.
Es ist zwar bekannt geworden, dauernd eine Prüfspannung
von 4 V innerhalb eines Installationsnetzes "auszusen
den". Diese Prüfspannung dient aber lediglich zur Über
prüfung, ob an irgendeiner Steckdose überhaupt eine Last
hängt. Dann, wenn keine Last angeschlossen ist, wird das
gesamte Netz freigeschaltet, um elektrische Streuwech
selfelder abzuschalten, die die menschliche Gesundheit
schädigen können. Ein Schutz gegen einen Stromschlag
durch Berührung zweier Phasenleiter oder eines Phasen
leiters und eines Nulleiters findet hier nicht statt.
Dieser Schalter ist unter der Bezeichnung "Biologa-
Schalter" bekannt geworden.
Darüberhinaus ist auch ein sog. Endotron-Freischalter
bekannt geworden, der überprüft, ob ein Verbraucher an
das Netz geschaltet ist, der zwei und mehr Watt-Leistung
aufnimmt. Bei mehr als 4 W schaltet der Freischalter das
Netz zu; sobald kein Verbraucher mit mehr als 2 W vor
handen ist, schaltet er ab. Wofür dieses Schaltgerät
verwendet werden soll, ist nicht angegeben. Da aber ein
Hinweis auf Phasenanschnittssteuerungen und Schlafräume
angeben ist, ist anzunehmen, daß dieser Schalter zum
gleichen Zweck wie der "Biologa-Schalter" eingesetzt
werden soll, d.h. also, um zu vermeiden, daß die hohen,
bei Phasenanschnittssteuerungen entstehenden Frequenzen
von elektrischen Feldern, die bestimmte gesundheitliche
Schädigungen mit sich bringen sollen, verhindert und
vermieden werden.
Damit ein Prüfstrom überhaupt fließen kann, muß an den
im Ruhezustand nicht verbundenen Kontakten, beispiels
weise einer Steckdose, eine Spannung anstehen, die den
Prüfstrom treibt. Wenn dann festgestellt wird, daß ein
Prüfstrom fließt, dann wird die Stromerhöhung vorgenom
men, so daß der Meßstrom fließt; damit kann dann detek
tiert werden, ob ein technisches Gerät oder ein Lebewe
sen, ein menschlicher oder tierischer Körper die An
schlußkontakte berührt.
Für die Messung von Bedeutung ist das Verhalten des
menschlichen Körpers bei Stromdurchfluß. Untersuchungen
hierüber sind u.a. von Biegelmeier durchgeführt und ver
öffentlicht worden (s. DE-Z EuM, Jahrgang 101, Heft 2
"Über den zusätzlichen Schutz bei direktem Berühren durch
Fehlerstromschutzschalter" sowie Jahrgang 103, Heft 2
"Körperströme und Berührungsspannungen in der Badewan
ne").
Die Erfindung ist nicht nur anwendbar, um eine bestimmte
Mindeslast zu detektieren, sie kann auch dazu benutzt
werden, um Maximallasten, z.B. Kurzschlüsse, zu erfassen
und abzuschalten. Hierzu wird ein oberer Schwellwert
festgelegt, der bei Fließen des Meßstromes erreicht wer
den muß.
In der obigen Darstellung ist ausgeführt worden, daß die
Detektierung, ob an die elektrischen Anschlußstellen ein
menschlicher Körper anfaßt oder nicht, bestimmte einzel
ne Maßnahmen getroffen werden, in dem der Meßstrom ent
weder als Gleichstrom, als Wechselstrom mit bestimmter
erhöhter Frequenz oder als Impulsstrom ausgebildet ist.
Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, alle diese
Maßnahmen gleichzeitig oder innerhalb einer bestimmten
Zeitdauer hintereinander durchzuführen, weil es sich als
nicht sehr bedeutungsvoll herausstellt, ob das Einschal
ten einer elektrischen Glühlampe sich um eine halbe Se
kunde verzögert oder nicht. Bestimmte technische Geräte,
bei denen ein Anwärmvorgang stattfindet, haben eine der
artige Verzögerung bei der Inbetriebsetzung, ohne daß
eine derartige Verzögerung stört; aus diesem Grunde
dürfte auch im übrigen Haushaltsbereich ein Problem mit
einer solchen Verzögerung nicht gesehen werden können.
Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens dargestellt ist, sollen die Er
findung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und
Verbesserungen der Erfindung näher erläutert und be
schrieben werden.
Es zeigt:
die einzige Figur eine Schaltungsanordnung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens.
In einer Phasenleitung 10 befindet sich ein Schaltgerät
11, das mittels einer Detektionsschaltung 12 über eine
Leitung 13 angesteuert wird. Diese Detektionsschaltung
wird über eine Leitung 21 gespeist und besitzt einen
zwischen Last und einem Prüfstromerzeuger 17 bzw. einem
Meßstromerzeuger 18 geschalteten Widerstand 15, dessen
Spannungsabfall mittels eines Operationsverstärkers 16
gemessen wird. Hier findet eine Differenzmessung statt.
Der Strom, der durch den Widerstand 15 fließt, ist ein
mittels des Prüfstromerzeugers 17 erzeugter Prüfstrom
bzw. ein mittels des Meßstromerzeugers 18 erzeugter Meß
strom. Das Ausgangssignal des Operationsverstärkers 16
wird einerseits einem Komparator 19 und andererseits
einem Fensterdiskriminator 20 zugeführt; der Komparator
19 steuert einerseits den Meßstromerzeuger 18 und ande
rerseits den Fensterdiskriminator 21 an, der je nach bei
der Differenzmessung durch den Operationsverstärker 16
gemessenen Spannung über die Leitung 13 den Schalter 11
ansteuert.
Claims (6)
1. Verfahren zur Verhinderung des Durchflusses ei
nes Betriebsstromes, z.B. des Netzstromes, insbesondere
über das Herz eines Menschen, bei vorzugsweise gleich
zeitiger direkter Berührung je eines Phasenleiters oder
eines Phasenleiters und des Nulleiters an einer elektri
schen Anschlußstelle, vorzugsweise einer Steckdose, z.B.
mit je einer Hand, dadurch gekennzeichnet, daß der An
schluß mit einem Meßstrom beaufschlagt wird, dessen Höhe
für den Menschen ungefährlich ist, daß der fließende
Meßstrom detektiert und lediglich bei Überschreiten ei
nes Mindestwertes des fließenden Stromes bei bestimmter
Mindestlast der volle Betriebsstrom dem Anschluß zuge
schaltet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß zunächst mittels eines kleinen Prüfstromes in
Höhe von einigen µA das Vorhandensein einer Last detek
tiert wird und daß danach der erhöhte, zur Messung der
Last dienende Meßstrom zugeschaltet wird.
3. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Prüfstrom und/der Meßstrom
ein Gleichstrom ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Meßstrom und/oder der
Prüfstrom ein pulsierender oder ein Wechselstrom mit
unterschiedlichen Frequenzen ist, die sich deutlich von
der Frequenz des Betriebsstromes unterscheiden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Meßstrom als Impulsstrom mit unterschied
lichen Impulshöhen ausgebildet ist.
6. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Spannung des Meßstromes
und/oder des Prüfstromes höchstens 50 V beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883836275 DE3836275A1 (de) | 1988-10-25 | 1988-10-25 | Verfahren zur verhinderung des durchflusses eines betriebsstromes durch den menschlichen koerper |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883836275 DE3836275A1 (de) | 1988-10-25 | 1988-10-25 | Verfahren zur verhinderung des durchflusses eines betriebsstromes durch den menschlichen koerper |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3836275A1 true DE3836275A1 (de) | 1990-04-26 |
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ID=6365851
Family Applications (1)
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