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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung eines Erdungswiderstandes für den Schutzleiter in einer Ladeschaltung für Batterien.
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Die Erfindung liegt dabei im technischen Gebiet der Ladeelektronik für batterieelektrische Fahrzeuge.
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Für das Laden batterieelektrischer Fahrzeuge ist eine spezifisch dafür geeignete Infrastruktur vonnöten. Diese umfasst neben der Anbindung an die lokalen Stromnetze vor allem eine Vielzahl von Steckertypen und Lademodi, mit denen die entsprechenden batterieelektrischen Fahrzeuge aufgeladen werden können. Gemäß der internationalen Norm IEC 61851 über das konduktive Laden von batterieelektrischen Fahrzeugen sind eine Reihe von Lademodi festgelegt, während die IEC 62196 verschiedenste Steckermodi referenziert. Die Lademodi umfassen dabei vier verschiedene Modi, welche im Modus 1 das langsame Laden an Haushaltssteckdosen bis 16A Stromstärke und im Modus 2 das Laden in ein- oder dreiphasigen Konfigurationen bis 32A vorsehen. Weitere Modi 3 und 4 umfassen die Schnellladung mit bis zu 250 Ampere sowie die Schnellladung mit Gleichstrom mit bis zu 400 Ampere. Die Modi 1 und 2 erlauben die Verwendung von Standard-Stecksystemen wie Schuko, womit der Anschluss an normale Haushaltssteckdosen möglich ist. Im Modus 2 ist das Vorhandensein einer sogenannten IC-CPD, kurz für „In Cable Control and Protective Device“, auch als ICCB kurz für „In Cable Control Box - In-Kabel-Kontrollbox“ bekannt, erforderlich. Dieses Gerät übernimmt Sicherheits- und Kommunikationsfunktionen für den Ladevorgang über das Stromnetz. Bei den Schnelllademodi 3 und 4 ist ein solches IC-CPD nicht erforderlich, da hier diese Funktionen von der Schnellladestation übernommen werden.
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Die IC-CPD übernimmt entsprechend die Kommunikation mit der Fahrzeugelektronik, wobei zum Beispiel von der Ladestelle des Fahrzeugs den maximal möglichen Ladestrom des Port Laders mitgeteilt wird. Dessen Einhaltung wird dann über die IC-CPD entsprechend kontrolliert, womit der Ladestelle des batterieelektrischen Fahrzeugs stets die optimale Ladeleistung zur Verfügung steht. Die IC-CPD übernimmt zudem beim Anschluss an Haushaltssteckdosen mit Schuko noch weitere Funktionalitäten, wie das Feststellen der Polarität und die Schutzleiterüberwachung, die Prüfung der elektrischen Verbindungen zwischen PE-Leiter und Metallkarosserie, die Funktion des Fehlerstrom-Schutzschalters zur Vermeidung von Stromunfällen, die Überwachung bzw. Abschaltung des Ladevorganges bei Anomalien beim Laden, wie z.B. Stromschwankungen und die allgemeine Überwachung der Temperatur des Steckers, für den Fall der notwendigen Abschaltung des Ladevorgangs.
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Damit die IC-CPD diese Funktionen erfüllen kann, besitzt sie üblicherweise einen integrierten Schaltkreis, in den meisten Fällen einen bestimmten Mikro-Controller mit einer entsprechenden Firmware.
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In der Norm IEC 62752 zum Regelung der Standards im Mode 2 Ladebetrieb von Elektrofahrzeugen wird nun für eine Erdungswiderstands-Erkennung ein Wert von 1,6 kOhm und ein maximaler Erdleiter RMS Strom von 1mA gefordert.
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Die im bisherigen Stand der Technik bekannten Lösungen lassen jedoch hochohmig, >1 MOhm, einen kleinen Strom nach PE fließen. Eine solche Lösung ist die aus der deutschen Patentanmeldung
DE 196 01 880 A1 bekannte Verbrauchernetzanordnung mit zumindest einem Außenleiter, einem schutzfunktionübernehmenden Leiter, hier allgemein Schutzleiter genannt, gegebenenfalls einem Neutralleiter und mit einer Anordnung zur Überwachung des Schutzleiters auf seine Funktionstüchtigkeit.
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In der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2012 219 542 A1 wird hingegen ein Verfahren beschrieben, das den Prüfstrom intermittierend fließen lässt, ein Bezugspotential verwendet, das mit mindestens einem Kondensator oder einer Diode erzeugt wird, und das die Prüfung nicht in jeder Periode ausführt.
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In der europäischen Patentanmeldung
EP 0 806 825 A2 wird eine Kombination aus FI-Schalter kombiniert mit PE Überwachung beschrieben, die einen Prüfstrom hochohmig ständig nach PE fließen lässt. Zusätzlich hat diese Schaltung eine Sensorfläche, über die der Benutzer einen Massebezug herstellt, womit die Spannungsfreiheit des Schutzleiters geprüft werden kann.
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Die deutsche Patentanmeldung
DE 10 2015 216 191 A1 offenbart wiederum ein Verfahren zum Laden eines Gleichspannung-Energiespeichers, wobei der Gleichspannungs-Energiespeicher von einer Ladevorrichtung durch eine elektrische Steckverbindung trennbar und verbindbar ist und wobei die elektrische Steckverbindung auf der Seite des Gleichspannungs-Energiespeichers zwischen einer Spannung führenden Leitung und einem Schutzleiter durch einen elektrischen Widerstand und eine in Reihe geschaltete Diode versehen sind. Die Anmeldung zeichnet sich dadurch aus, dass die Diode in Sperrrichtung gepolt ist, dass am Leiter eine Wechselspannungsquelle mit positiver und negativer Spannung angeschlossen ist, dass mittels einer elektronischen Auswerteeinrichtung zumindest die negative Halbwelle der Wechselspannung erfasst wird und dass anhand des erfassten negativen Spannungspegels ermittelt wird, ob der Schutzleiter zwischen Ladeeinrichtung und elektrischer Steckverbindung unterbrochen ist oder nicht.
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Des Weiteren offenbart die deutsche Patentanmeldung
DE 10 2011 006 146 A1 ein Kommunikationsmodul für ein Ladegerät eines Elektrofahrzeugs, mit einem Summenstromwandler, welcher dazu ausgelegt ist, die Summe der Ströme über einen Außenleiter, einen Neutralleiter und einen Schutzleiter zu erfassen und ein Summensignal zu erzeugen; einem Signalbegrenzer, welcher dazu ausgelegt ist, das Summensignal des Summenstromwandlers zu begrenzen; mit einem Signalverstärker, welcher das begrenzte Summensignal verstärkt; mit einem Mikrocontroller, welcher dazu ausgelegt ist, das verstärkte Summensignal des Summenstromwandlers auszuwerten, wobei der Mikrocontroller dazu ausgelegt ist, das Summensignal mit einer vorbestimmten Messrate in einer vorbestimmten Anzahl an Messungen zu ermitteln, und zur Erfassung pulsierender Gleichfehlerströme quadratisch zu mitteln.
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Alle diese Ansätze lösen jedoch das Problem nicht, dass der Strom sich kaum ändert (lediglich um 0.16%), wenn sich der Erdungswidertand um 1.6 Kilo-Ohm ändert. Somit kann eine niederohmige Störung des Schutzleiters nicht erkannt werden.
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Aufgabe ist daher, eine Schaltung sowie ein Verfahren zur Anwendung dieser Schaltung zu entwickeln, mit welchem die von der Norm geforderten Anforderungen hinsichtlich Erdungswiderstandserkennung und maximalem Erdleiterstrom erfüllt werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bestimmung eines Erdungswiderstandes für den Schutzleiter in einer Ladeschaltung für Batterien, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Vorrichtung einen Netzteil-Gleichrichter zur Auskopplung, ein Bauteil zur Spannungsmessung, mindestens einen Widerstand zur Begrenzung des Prüfstromes und zur Umsetzung der Energie im Überspannungsfall, mindestens eine Diode zur Reduzierung der Leitphasen auf der positiven Netzspannungshalbwelle, ein aktives Schaltelement zur Ansteuerung, ein Bauteil zur Messwerterfassung, einen Überspannungsschutz zur Begrenzung von Überspannungen und eine Auswerteeinheit umfasst. Vorteil dieser Schaltung ist unter anderem, eine weltweite Einsetzbarkeit mit der Möglichkeit niedriger Erdungsimpedanzen zu bestimmen, wobei der Wert der bestimmten Impedanz die gängigen Verfahren weit unterschreitet. Zudem lassen sich negative Effekte durch die Triggerung des Messimpulses und durch die Eingangsbeschaltung kompensieren. Zur Ansteuerung können aktive Schaltelemente wie MOSFET oder Opto-TRIACs verwendet werden.
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Vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung mit den zugehörigen Zeichnungen.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dabei, dass die Ladeschaltung Teil eines Mode 2 Ladekabels mit einem ICCPD zur Aufladung batterieelektrischer Fahrzeuge ist. Mit der erfindungsgemäßen Schaltung wird die von der Norm IEC 62752 geforderte Erdungswiderstandserkennung entsprechend umgesetzt.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dabei, dass das Bauteil zur Spannungsmessung entweder über eine Kaskade oder galvanisch getrennt aus dem Netzteil heraus operiert und so eingerichtet ist, dass es mit oder ohne Spitzenwerterfassung arbeitet. Weitere wichtige Komponenten sind mindestens ein Widerstand zur Begrenzung des Prüfstromes und zur Umsetzung der Energie im Überspannungsfall, sowie mindestens eine Diode zur Reduzierung der Leitphasen auf die positive Netzspannungshalbwelle. Die Diode ist entsprechend ausgeführt um mindestens Basisisolation gegen PE zu gewährleisten.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dabei, dass die Ansteuerung des aktiven Schaltelementes bei einer durchgängigen Erdung galvanisch gekoppelt oder bei einer separaten Erdung galvanisch getrennt über einen Optokoppler erfolgt. Mittels dieser Ansteuerung kann der Prüfstrom nach Überschreiten des Spitzenwertes abgeschaltet werden, z.B. direkt nachdem der nötige Schwellwert überschritten ist.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dabei, dass das Bauteil zur Messwerterfassung bei durchgängiger Erdung über einen Shunt-Widerstand oder bei separater Erdung über einen Optokoppler verbunden ist. Separate Erdung bedeutet hier, dass das PE-Netz ≠ der Elektronikmasse ist.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dabei, dass der Überspannungsschutz aus mindestens einer Z-Diode-Diode oder mindestens einem Varistor besteht. Zur Begrenzung von Überspannungen werden Z- oder Surpressor-Dioden oder Varistoren verwendet.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dabei, dass die Auswerteeinheit in Form einer Hardware-Schaltung über einen Komparator oder in Form eines Mikrokontrollers realisiert ist. Dabei wird aus dem Spitzenwert der Spannung ein Vergleichs-Schwellwert für die Messwert-Spannung generiert. Bei einer guten Erdung treten dann Pulsmuster auf. Der rechnerische Vergleich von Soll-Wert und Ist-Wert kann in Form einer Hardware-Schaltung über einen Komparator oder in Form eines Mikrokontrollers erfolgen. Bei beiden Auswertungen erfolgt eine Filterung auf eine Zeit > 1 Sekunde mit mindestens zwei Auswertungen, bis der Fehler ausgelöst wird.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dabei, dass die Vorrichtung mindestens ein Opto-TRIAC mit Nulldurchgangserkennung aufweist, welches so eingerichtet ist, dass es galvanisch getrennt durch die Bestromung der Ansteuerdiode angesteuert werden kann. Über den Opto-TRIAC kann die Schaltung über Sicherheits-Zertifizierte Bauelemente freigeschaltet werden. Die genaue Kontrolle der Prüfströme erfolgt dann über das aktive Schaltelement in Form des MOSFETs. So kann die Ansteuerung vereinfacht werden, da die Polarität der Netzspannung nicht mehr bestimmt werden muss.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dabei, dass die Vorrichtung ein Relais umfasst, um die Schaltung vor Hochspannungsanforderungen zu schützen, wobei das Relais so eingerichtet ist, dass es bei einer detektierten Hochspannung öffnet und die Schaltung abtrennt. Durch den Mikrokontroller kann der Ursprungszustand wieder hergestellt werden, indem dieser das Relais wieder schließt. In diesem Fall wird die Verwendung eines Mikrokontrollers einer Komparatorschaltung vorgezogen. Über das Relais kann zusätzlich eine hohe Spannungsfestigkeit über längere Zeitspannen gewährleistet werden. Dies kann auch mit dem Opto-TRIAC kombinert werden.
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Eine weitere Lösung der gestellten Aufgabe stellt ein Verfahren zur Bestimmung eines Erdungswiderstandes für den Schutzleiter in einer Ladeschaltung für Batterien zur Anwendung in einer Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche dar, welches dadurch gekennzeichnet, dass das aktive Schaltelement zu einem beliebigen Zeitpunkt einer negativen Flanke für mindestens eine Periodendauer mit niederfrequenten Pulsmustern mit einer Frequenz kleiner oder gleich 2 Hz angesteuert wird und beim Erreichen eines Schwellwertes oder Spitzenwertes des so erzeugten Prüfimpulses die Ansteuerung wieder gelöscht wird, wodurch sich eine pulsierende Aufschaltung des Prüfstromes ergibt. Die Grundlage des Messverfahrens ist eine pulsierende Aufschaltung des Prüfstromes. Dies ist notwendig, da der gesamte Ableitstrom der Ladeelektronik unter 1mA RMS bleiben muss. In Kombination mit dem niedrigen Schwellwert von 1,6 kOhm der Erdungserkennung ergeben sich die hohen Anforderungen für die Schaltung.
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Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei, dass zur Vermeidung eines Überschwingeffekts nach dem Aufschalten des Prüfstromes die Ansteuerung des aktiven Schaltelementes im Nulldurchgang des Prüfsignals durchgeführt wird. Zur Vermeidung des Überschwingeffektes muss die Ansteuerung deutlich vor dem Phasenmaximum erfolgen. Idealerweise bereits im Nulldurchgang, um Einschwingvorgänge auch bei größeren Filterkapazitäten zu unterdrücken.
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Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei, dass die Ansteuerung im Nulldurchgang über eine Softwareerkennung oder über einen entsprechenden Hardware-Aufbau erfolgt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sowie funktionell vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens werden nachfolgend unter Bezug auf die zugehörigen Zeichnungen anhand wenigstens eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In den Zeichnungen sind einander entsprechende Elemente mit jeweils denselben Bezugszeichen versehen.
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Die Zeichnungen zeigen:
- 1 ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Schaltung in einer ersten Variante
- 2 ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Schaltung in einer zweiten Variante
- 3 ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Schaltung in einer dritten Variante
- 4 Implementierungsbeispiel für die Spannungsmessung
- 5 Implementierungsbeispiel für die Ansteuerung
- 6 Implementierungsbeispiel für die Messwerterfassung
- 7 Implementierungsbeispiel für die Auswertung
- 8 die erfindungsgemäße pulsierende Aufschaltung des Prüfstroms
- 9 eine Ansteuerung in der Leitphase bei 0/1,6kOhm
- 10 eine Ansteuerung im Nulldurchgang bei 0/1,6kOhm
- 11 schematischen Aufbau der Einsatzumgebung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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Die Einsatzumgebung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bzw. des mittels ihr durchgeführten Verfahrens ist in 11 aufgeführt. Dargestellt ist hier das Ladekabel 15, welches ein batterieelektrisches Fahrzeug 16 mit Energie aus dem Stromnetz 18 versorgt. Das Ladekabel 15 verfügt über eine IC-CPD 14, in welches die Schaltung zur Umsetzung der Erdungswiderstandserkennung 17 integriert ist.
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Die Schaltung 17 existiert dabei in drei verschiedenen Versionen. Eine erste bevorzugte Ausführungsform wird in 1 dargestellt. Die Schaltung besteht dabei aus folgenden Elementen:
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1 - Auskopplung über Netzteil Gleichrichter, wobei das eigentliche Netzteil 2 mit seinem Elko entkoppelt wird.
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3 - Spannungsmessung mit oder ohne Spitzenwerterfassung; entweder über eine Kaskade oder galvanisch getrennt aus dem Netzteil 2 heraus.
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4 - Mindestens ein Widerstand zur Begrenzung des Prüfstromes und zur Umsetzung der Energie im Überspannungsfall.
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5 - Mindestens eine Diode zur Reduzierung der Leitphasen auf die positive Netzspannungshalbwelle. Die Diode ist entsprechend ausgeführt um mindestens Basisisolation gegen PE zu gewährleisten.
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6 - MOSFET/Transistor mit Ansteuerung; dadurch kann der Prüfstrom nach Überschreiten des Spitzenwertes abgeschaltet werden, z.B. direkt nachdem der nötige Schwellwert überschritten ist. Die Ansteuerung kann bei einer durchgängigen Masse galvanisch gekoppelt oder bei einer getrennten Masse (PE_Netz ≠ Elektronikmasse) über einen Optokoppler erfolgen.
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7 - Messwerterfassung über Shunt-Widerstand bei durchgängigen Massen oder über eine Optokoppler/Übertrager bei getrennten Massen (PE_Netz ≠ Elektronikmasse).
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8 - Überspannungsschutz mit mindesten einer Z-Diode/Surpressor-Diode oder mindestens einem Varistor, zur Begrenzung von Überspannungen.
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9 - Eine Auswerteeinheit. Diese kann in Hardware über einen Komparator ausgeführt werden. Dabei wird aus dem Spitzenwert der Spannung ein Vergleichs-Schwellwert für die Messwert-Spannung generiert. Bei einer guten Erdung treten dann Pulsmuster auf. Alternativ kann der rechnerische Vergleich von Soll-Wert und Ist-Wert auch in einer MCU erfolgen. Bei beiden Auswertungen erfolgt eine Filterung auf eine Zeit > 1 Sekunde (mindestens zwei Auswertungen) bis der Fehler ausgelöst wird.
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Der MOSFET 6 wird zu einem beliebigen Zeitpunkt der negativen Flanke für mindestens eine Periodendauer angesteuert. Beim Erreichen des Schwellwertes wird die Ansteuerung wieder gelöscht. Die Ansteuerung erfolgt mit niederfrequenten Pulsmustern 19 (<2Hz) um ein Überschreiten von 1mA Ableitstrom zu verhindern. Für die Ansteuerung 12, 13 muss die Polarität der Netzspannung bestimmt werden können.
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Da die Polaritätsbestimmung einen Nachteil darstellt, wird in einer zweiten bevorzugten Ausführungsform, welche 2 zeigt, dieser Punkt behoben. Hier ist zusätzliche das folgende Schaltungselement vorhanden:
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10 - Mindestens ein Opto-TRIAC mit Nulldurchgangserkennung. Die Ansteuerung erfolgt galvanisch getrennt durch die Bestromung der Ansteuerdiode.
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Über den Opto-TRIAC 10 kann die Schaltung über sicherheits-zertifizierte Bauelemente freigeschaltet werden. Die genaue Kontrolle der Prüfströme erfolgt dann über den MOSFET 6. So kann die Ansteuerung vereinfacht werden, da die Polarität der Netzspannung nicht mehr bestimmt werden muss.
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Eine dritte bevorzugte Ausführungsform wird in 3 aufgezeigt. Hier wird noch ein weiteres Schaltungselement hinzugefügt:
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11 - Ein Relais um die Schaltung vor extremen Hochspannungsanforderungen zu schützen. Die Hochspannungserkennung erfolgt aus der Spannungsmessung heraus. Bei einer detektierten Hochspannung öffnet das Relais 11 und trennt die Schaltung ab. Durch einen Mikrokontroller kann der Ursprungszustand wieder hergestellt werden.
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Über das Relais 11 kann zusätzlich eine hohe Spannungsfestigkeit über längere Zeitspannen gewährleistet werden. Zusätzlich kann die Schaltung mit dem Opto-TRIAC 10 aus der zweiten bevorzugten Ausführungsvariante ergänzt werden.
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Die 4, 5, 6 und 7 zeigen bestimmte besonders bevorzugte Implementierungsformen für die einzelnen Funktionsblöcke der vorgestellten Schaltungen, welche in den vorherigen Figuren in einer „black-box“-Darstellung angezeigt wurden. 4 offenbart dabei zwei besonders bevorzugte Implementierungen für die Spannungsmessung 3: Einmal in Form einer Kaskadenschaltung und einmal galvanisch getrennt aus dem Netzteil 2. In 5 wird jeweils links galvanisch gekoppelt und rechts galvanisch getrennt die Ansteuerung über den MOSFET 6 gezeigt. 6 dagegen zeigt wiederum links galvanisch gekoppelt und rechts galvanisch getrennt die Messwerterfassung 7, während 7 die Hardwarevariante der Auswerteeinheit 9 offenbart. Die Auswerteeinheit 9 kann auch in einer digitalen Ausführung durch einen Mikrokontroller geschehen.
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Die Grundlage des Messverfahrens in seiner bevorzugten Ausführungsform wird in 8 als eine pulsierende Aufschaltung des Prüfstromes 19 dargestellt. Diese pulsierende Aufschaltung 19 ist notwendig, da der gesamte Ableitstrom der Ladeelektronik unter 1mA RMS bleiben muss. In Kombination mit dem niedrigen Schwellwert von 1,6 kOhm der Erdungserkennung ergeben sich die hohen Anforderungen für die Schaltung 17. Um aus der Netzspannung diesen Widerstandswert bestimmen zu können, müssen Ströme deutlich über 1mA in der Schaltung fließen. Somit müssen diese Prüfströme ausgesetzt werden, um den Grenzwert von 1mA einzuhalten. In 8 ist der pulsierende Prüfablauf 19 beispielhaft mit einer Frequenz von 2Hz gezeigt. Das Signal wurde an einem Shunt-Widerstand abgegriffen und ist proportional zum Prüfstrom.
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In 9 ist der Stromverlauf während eines Prüfimpulses bei einer Ansteuerung während der Leitphase im Phasenmaximum gezeigt. Dabei wurde die Erdungsimpedanz in der Simulation einmal mit 0Ohm 12 und einmal mit 1,6kOhm 13 berücksichtigt. Durch das Überschwingen nach dem Aufschalten des Prüfstromes auf dem l,6kOhm-Signal 13 ist eine Unterscheidung der beiden Verläufe über den Spitzenwert oder über die Pulsbreite nicht möglich. Der Spitzenwert wird durch die Impedanz der PE-Erkennungs-Schaltung vorgegeben. Über diese werden die Y-Kondensatoren in der Ladeelektronik und im Fahrzeug bei einer schlechten Anbindung der Erdung entladen. Somit ist der Spitzenwert immer identisch. Um diesen Effekt zu unterdrücken muss die Ansteuerung deutlich vor dem Maximum erfolgen - idealerweise bereits im Nulldurchgang, um Einschwingvorgänge auch bei größeren Filterkapazitäten zu unterdrücken.
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Diese Lösung ist in der in 10 gezeigten Ansteuerung im Nulldurchgang für beide Signale jeweils für 0Ohm 12 und für 1,6kOhm 13 Erdungsimpedanz gut zu erkennen. Man sieht, dass das Messsignal nicht mehr von negativen Effekten durch die Endtalung der Filterkondensatoren überlagert ist. Sowohl durch eine Pulsbreitenmessung, als auch durch eine Spitzenwertauswertung, kann der abweichende Impedanzwert ermittelt werden. Die Ansteuerung im Nulldurchgang kann über eine Softwareerkennung oder über einen entsprechenden Hardware Aufbau erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Auskopplung über Netzteil Gleichrichter
- 2
- Netzteil
- 3
- Spannungsmessung mit oder ohne Spitzenwerterfassung;
- 4
- Widerstand zur Begrenzung des Prüfstromes
- 5
- Diode zur Reduzierung der Leitphasen auf die positive Netzspannungshalbwelle
- 6
- MOSFET mit Ansteuerung
- 7
- Messwerterfassung über Shunt-Widerstand bei durchgängigen Massen oder Optokoppler
- 8
- Überspannungsschutz mit mindesten einer Z-/Surpressor-Diode
- 9
- Auswerteeinheit
- 10
- Opto-TRIAC mit Nulldurchgangserkennung
- 11
- Relais zum Hochspannungsschutz
- 12
- Ansteuerung in Leitphase mit 0Ohm Erdungsimpedanz
- 13
- Ansteuerung in Leitphase mit 1,6kOhm Erdungsimpedanz
- 14
- IC-CPD
- 15
- Ladekabel einschließlich IC-CPD
- 16
- batterieelektrisches Fahrzeug
- 17
- integrierte Schaltung zur Erdungswiderstandserkennung
- 18
- Stromnetzinfrastruktur
- 19
- pulsierendes Prüfsignal