DE3835397A1 - Ueberwachungsbaustein fuer fluidische systeme - Google Patents
Ueberwachungsbaustein fuer fluidische systemeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Überwachungsbaustein für fluidi
sche Systeme zur Erzeugung von Steuersignalen in Abhängigkeit
von und in eindeutiger Zuordnung zu unterschiedlichen Strömungs
geschwindigkeiten des durch das System strömenden Fluids gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Es sind bereits verschiedene Überwachungsmethoden für die Funktions
tüchtigkeit fluidischer Geräte oder ganzer Systeme bekannt. So
dienen beispielsweise Leuchtdioden zur Überwachung von Magnet
ventilen, wobei diese ein optisches Signal abgehen, wenn die
Spule des Magnetventils von einem Strom durchflossen wird. Diese
optische Erkennungsmethode hat den Nachteil, daß auch dann ein
optisches Signal abgegeben wird und damit eine Funktionserfül
lung signalisiert, wenn beispielsweise die Spule des Magnet
ventils defekt oder der durch den Elektromagneten des Ventils
beeinflußbare Anker am Freigeben des fluidischen Querschnittes
gehindert ist, z.B. durch ein Verkanten oder durch Schmutz
partikel.
Eine Erweiterung dieser bekannten Funktionskontrolle besteht
darin, daß durch die Bewegung des Ankers eines Magnetventils
ein elektromechanischer Kontakt betätigt wird, der seiner
seits die optische Anzeige beeinflußt. So kann der Kontakt
beispielsweise bestehen aus dem Anker einerseits und einer
leitenden Anschlagfläche im Ventilgehäuse. Durch diesen Kontakt
kann ein elektrischer Kreis geschlossen werden, in den bei
spielsweise eine Leuchtdiode geschaltet ist, die beim Schließen
des Kontaktes ein zweites optisches Signal abgibt.
Gibt diese Leuchtdiode sowie die zuvor beschriebene Leucht
diode im Ankerkreis des Magnetventils ein Signal ab, so wird
damit angezeigt, daß zum einen die Magnetspule von einem Strom
durchflossen wird, und zum anderen, daß der Anker die festge
legte Hubbewegung ausgeführt hat.
Nachteilig an dieser Funktionskontrolle ist jedoch, daß auch
hierdurch die gewollte Ausgangsfunktion des fluidischen Gerätes
oder Systems nicht erkannt wird, da diese Signale auch dann
generiert werden, wenn das fluidische System drucklos ist.
Eine weitere Möglichkeit der Funktionskontrolle besteht darin,
aufgrund der Induktionsänderung durch die Ankerbewegung eine
Aussage dahin gehend zu treffen, daß sich der Anker bewegt hat.
Diese Funktionskontrolle birgt dieselben Nachteile wie die
zuvor beschriebene Kontrolle mittels eines durch die Ankerbe
wegung schließbaren Kontaktes.
Allen vorbeschriebenen Kontrollmethoden ist gemeinsam, daß
sie ausschließlich bei Magnetventilen einsetzbar sind.
Eine weitergehende Funktionskontrolle gestattet ein kalorimetri
scher Strömungswächter gemäß der DE-PS 24 47 614. Bei diesem
Strömungswächter wird die kalorimetrische Änderung aufgrund der
Strömung des Fluids in einer Leitung von zwei Meßfühlern er
faßt, von denen der eine aktiv, also beheizt, und der andere
passiv, also unbeheizt ist. Die erfaßte kalorimetrische Än
derung wird in einer Elektronik dahin gehend ausgewertet, daß
zwei Leuchtdioden in Abhängigkeit von der Strömungsgeschwindig
keit angesteuert werden. Gibt keine der beiden Leuchtdioden
ein optisches Signal ab, so strömt das Fluid mit einer vorein
stellbaren Sollgeschwindigkeit durch die Leitung. Gibt hingegen
nur eine der beiden Leuchtdioden ein Signal ab, weicht die
Strömungsgeschwindigkeit von der Sollgeschwindigkeit nach oben
bzw. unten ab.
Mit diesem vorbeschriebenen Strömungswächter sind zwar schon
weitergehende Aussagen als mit den weiter oben beschriebenen
Methoden möglich, da direkt eine Aussage über die Strömungsge
schwindigkeit des Fluids getroffen werden kann und nicht nur
aufgrund einer Messung elektrischer Größen eine indirekte Aus
sage über die momentanen Strömungsverhältnisse im fluidischen
System gemacht werden kann, die zudem aus oben beschriebenen
Gründen fehlerbehaftet sein kann.
Vor dem Hintergrund des an Bedeutung zunehmenden Aspekts der
sogenannten vorbeugenden Wartung wird aber eine noch weiter
gehende Aussage über den Zustand des fluidischen Systems ge
fordert. Dies ist insbesondere zur Vermeidung kostenin
tensiver Stillstandszeiten von Anlagen mit vielen fluidi
schen Geräten angezeigt, bei denen bisher bei Auftreten
von Störungen ein erheblicher Zeitaufwand zur Lokalisie
rung der Störung aufgebracht werden mußte.
Vor dem aufgezeigten Hintergrund ist es nun die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, einen Überwachungsbaustein
für fluidische Geräte so weiterzubilden, daß er unter
schiedliche Zustände eines fluidischen Systems erkennen
und bis zu einer Zustandsänderung halten kann.
Die Aufgabe wird gelöst durch einen Überwachungsbaustein
mit den Merkmalen des Anspruches 1.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Demgemäß wird vorgeschlagen, einen Überwachungsbaustein
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 so weiterzubilden,
daß ein in der Fluidströmung liegender Meßfühler, der
Steuersignale in Abhängigkeit von und in eindeutiger Zu
ordnung zu unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten
des durch das System strömenden Fluids generiert, ein elek
tronisches, elektromechanisches, thermoelektrisches oder
optoelektronisches Element ist, daß eine elektronische
Schaltung vorgesehen ist, die diese Steuersignale digitali
siert und daß ein elektrischer oder mechanischer Speicher
vorgesehen ist, in dem die digitalisierten Steuersignale
bis zu deren Umkehr gespeichert werden.
Mit diesem Baustein ist nicht nur die Erfassung von un
terschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten möglich, son
dern auch die Umkehrung der Strömungsrichtung. Aufgrund
der erfaßten Signale ist eine Aussage über den Zustand
des ganzen fluidischen Systems, aber auch einzelner fluidi
scher Geräte in dem System dahin gehend möglich, ob das
System bzw. Gerät einwandfrei arbeitet oder ob eine bei
spielsweise geringe Leckage, welche die Funktionstüch
tigkeit des Systems bzw. des Gerätes noch nicht beein
trächtigt, eine Anzeige für einen Hinweis auf eine vor
beugende Wartungsmaßnahme angebracht erscheinen läßt.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Überwachungsbausteins
ist nicht auf die Anwendung bei Magnetventilen beschränkt.
Der Baustein kann sowohl einzelne fluidische Geräte, als
auch Gerätefunktionsgruppen oder Systeme gleichzeitig
überwachen. Bei Einzelgeräten, wie z.B. bei Ventilen
wird nicht nur ein Teilmerkmal der Funktion überwacht,
sondern die tatsächliche Aufgabenerfüllung des Gerätes,
in welchem die Strömungsgeschwindigkeit der zu steuernden
Fluide erfaßt wird. Das Speichern der digitalisierten
Steuersignale bis zu der Umkehr der Strömungsrichtung des
Fluids hat den Vorteil, daß erkennbar bleibt, in welcher
Schaltposition sich das System befindet. Dies wird weiter
unten näher erläutert.
Soll der Überwachungsbaustein beispielsweise Magnetventilen
zugeordnet werden, muß davon ausgegangen werden, daß die
Ventile auch über prellende Relais und Schütze angesteuert
werden und die Ventile dementsprechend gegebenenfalls die
ses Prellen zeitverzögert nachvollziehen. Dies würde be
deuten, daß am Ausgang des Überwachungsbausteins eben
falls prellende Ausgangssignale anstünden. Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung ist es daher zweckmäßig, die
Ausgangssignale zeitverzögert weiterzuverarbeiten, so
daß ungewollte Sprungsignale vermieden werden.
Dies kann bewerkstelligt werden durch eine Zeitverzögerung
der Steuersignale vor ihrer Digitalisierung, beispielsweise
durch ein RC-Glied. Aber auch die digitalisierten Steuer
signale können zeitverzögert werden, vorzugsweise mittels
einer monostabilen Kippstufe, also mittels eines Mono-Flops,
und zwar vorzugsweise bis zu einer Zeitdauer von 50 ms.
Bei gewissen Anwendungen kann es vorteilhaft sein, zu
sätzlich zu dem Meßfühler des Überwachungsbausteins einen
Referenzmeßfühler vorzusehen; der ebenfalls ein elektri
sches Signal generiert, das zur Erzeugung des Steuersignals
vor dessen Digitalisierung mit dem vom Meßfühler stammen
den elektrischen Signal einer an sich bekannten Brücken
schaltung zugeführt wird.
Für den Einsatz des Überwachungsbausteins in exgeschützten
Bereichen ist es zweckmäßig, statt beispielsweise temperatur
abhängiger Widerstände für den Meßfühler und den Referenz
meßfühler faseroptische Temperatursensoren einzusetzen,
deren Signale aus dem Exschutz-Bereich herausgeführt und
in einer außerhalb des Exschutz-Bereiches angeordneten
Elektronik ausgewertet werden können.
Je nach Anwendungsgebiet kann der Referenzmeßfühler vor
teilhaft so angeordnet sein, daß er in der Fluidströmung
liegt oder aber daß er in dem Fluid in einer im wesent
lichen strömungsberuhigten Zone liegt.
In vorteilhafter Weiterbildung des Überwachungsbausteins
kann der Meßfühler in seinem Gehäuse einen in Mittellage
federzentrierten, beweglichen Steuerkörper aufweisen,
der durch Einwirkung der Strömung des Fluids die Mittel
lage strömungsrichtungsabhängig verläßt, wobei seine Aus
lenkung und -richtung aus der Mittellage abtastbar und in
elektrische Signale umwandelbar ist. Diese Signale stehen
dann als Steuersignale zur Verfügung.
Diese Ausbildung des Meßfühlers beinhaltet eine erste
bevorzugte Ausführungsform, bei der der Steuerkörper als
ein dichtend in das Gehäuse des Meßfühlers eingepaßter
Kolben ausgebildet ist, der in seiner neutralen Zentrier
lage sowohl den direkten Durchgang vom Fluidzufluß zum
Fluidabfluß, als auch den Durchgang vom Fluidabfluß zu
einer Entlüftungsöffnung absperrt und bei der der Kolben
durch einseitige Druckdifferenz aus seiner Zentrierlage
gegen die Zentrierkraft der Feder strömungsproportional
auswandert und einen der genannten korrespondierenden Wege
freigibt.
Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform besteht der
Meßfühler aus einer eine Kammer unterteilenden, aus ihrer
neutralen Zentrierlage unter Strömungseinfluß auslenkbaren
Membranfeder, die aufgrund ihrer Kontur die beiden Kammer
hälften bis zu einem vorbestimmten Differenzdruck dichtend
voneinander trennt, wobei die eine Kammerhälfte mit dem
Fluidzufluß, die andere Kammerhälfte mit dem Fluidabfluß
verbunden ist und bei der die Größe und Richtung der
Auslenkung der Membranfeder abtastbar und in elektrische
Signale umwandelbar ist. Diese Signale stehen als Steuer
signale zur Verfügung.
Die Abtastung der Mittenauswanderung des Steuerkörpers
des Meßfühlers gemäß der ersten bevorzugten Ausführungs
form bzw. der Membranfeder gemäß der zweiten bevorzug
ten Ausführungsform des Meßfühlers kann berührungslos
nach dem Prinzip der permanentmagnetischen Feldlinienver
schiebung erfolgen, die von einem oder mehreren Magnet
feldsensoren abtastbar und in elektrische Signale um
wandelbar ist, die wiederum als Steuersignale zur Ver
fügung stehen.
Alternativ hierzu kann die Abtastung berührungslos optoelek
tronisch, induktiv oder kapazitiv erfolgen.
Schließlich ist es auch möglich, die Membranfeder des Meß
fühlers gemäß der zweiten bevorzugten Ausführungsform mit
Dehnungsmeßstreifen zu bestücken, deren Widerstandsände
rungen bei Auslenkungen der Membranfeder in elektrische
Signale mit entsprechenden Vorzeichenänderungen umwandel
bar sind, die wiederum als Steuersignale zur Verfügung
stehen.
Die Schwelle, ab der eine vorbeugende Wartungsmaßnahme
signalisiert wird, kann geräte- oder systemtypisch ein
stellbar gehalten werden.
Der Überwachungsbaustein ist entweder in die fluidischen
Geräte oder in das fluidische System direkt integrierbar,
oder aber als Einzelbaustein in bereits bestehenden
Systemen nachrüstbar.
Die Steuersignale können optisch erkennbar gemacht werden,
beispielsweise durch Leuchtdioden, und/oder in einer über
geordneten Steuerung weiterverarbeitet werden.
Die Erfindung soll nun anhand der Zeichnungen näher er
läutert werden. Hierbei zeigt:
Fig. 1 und 2 Prinzipskizzen für die Anordnung des
Überwachungsbausteins in einem ein
fachen fluidischen System,
Fig. 3 die Anordnung des erfindungsgemäßen
Überwachungsbausteins in der Aus
führungsform mit einem Meßfühler und
einem Referenzmeßfühler in der Fluid
strömung,
Fig. 4 einen beispielhaften Verlauf dreier
verschiedener Ventilzustände,
Fig. 5 beispielhafte Zustände der Elektronik,
die mit den Ventilzuständen aus Fig.
4 korrespondieren,
Fig. 6 ein erstes Ausführungsbeispiel der
ersten bevorzugten Ausführungsform des
Meßfühlers,
Fig. 7 ein zweites Ausführungsbeispiel der ersten
bevorzugten Ausführungsform des Meßfühlers,
Fig. 8 ein drittes Ausführungsbeispiel der ersten
bevorzugten Ausführungsform des Meßfühlers
und
Fig. 9 ein Ausführungsbeispiel der zweiten bevorzugten
Ausführungsform des Meßfühlers des Überwachungs
bausteins.
Fig. 1 stellt eine Prinzipskizze dar, wie mit dem Über
wachungsbaustein 22 die Funktion eines fluidischen Gerätes
33 , hier ein Ventil, überwacht werden kann, an dessen Aus
gang A ein einfach wirkender Zylinder 44 angeschlossen ist,
der über das Ventil 33 von seiner fluidischen Anschlußseite
her entlüftet ist.
Der Überwachungsbaustein 22 signalisiert, wenn das Ventil
in dem dargestellten Schaltzustand beispielsweise Leckage
führen würde. Desgleichen kann vom Überwachungsbaustein 22
angezeigt werden, wenn das Ventil 33 durchschaltet, so daß
das Fluid von P nach A strömt. Auch im durchgeschalteten
Zustand ist eine Leckanzeige denkbar, und zwar in diesem
Fall sowohl für das Ventil 33 als auch für den Zylinder
44 .
Wenn beispielsweise der Zylinder 44 druckbeaufschlagt
werden soll, wird während der Strömungsphase die Durch
strömungsrichtung mit dem erfindungsgemäßen Überwachungs
baustein zur Anzeige gebracht. Das Ventil 33 soll für
einige Zeit geöffnet und der Zylinder 44 für einige
Zeit ausgefahren bleiben. Nach dem Füllen des Zylinders
44 (und des Schlauchvolumens) wird die Fluidströmung
reduziert und strebt schließlich gegen Null. Würde weder
am Ventil 33, am Zylinder 44 oder an den Schläuchen eine
Leckage auftreten, so würde der Überwachungsbaustein 22
den Ruhezustand der Strömung erkennbar machen.
Mit den Geräten gemäß des Standes der Technik wäre eine
Aussage darüber, ob beispielsweise das Ventil 33 noch
geschaltet oder nicht geschaltet ist, nicht möglich. Durch
das erfindungsgemäße Halten der erzeugten Steuersignale
zur Erkennung der Strömungsrichtung des Fluids bis zu
deren Umkehr bleibt mit dem erfindungsgemäßen Überwachungs
baustein erkennbar, in welcher Schaltposition sich das
gesamte fluidische System befindet. Würde beispielsweise
durch eine außen auf die Kolbenstange des Zylinders 44
einwirkende Querkraft dieser Leckage führen, so würde der
Überwachungsbaustein 22 Steuersignale generieren, die zu
einer Anzeige gebracht werden können, aus der heraus auf
den Zustand des Systems geschlossen werden kann.
Das Prinzipschaltbild der Fig. 2 ist gegenüber dem Schalt
bild aus Fig. 1 dadurch erweitert worden, daß zwischen dem
Ventil 33 und dem einfach wirkenden Zylinder 44 ein wei
terer Überwachungsbaustein 55 geschaltet worden ist.
Es ist verständlich, daß dieser zusätzliche Überwachungs
baustein 55 ausschließlich die Belüftung und die Entlüf
tung, sowie eine etwaige Leckage des Zylinders 44 über
wacht. Der Überwachungsbaustein 22 in Fig. 2 hingegen
überwacht das gesamte fluidische System, bestehend aus
dem Ventil 33 und dem Zylinder 44.
Fig. 3 zeigt nun ein Ausführungsbeispiel des Überwachungs
bausteins, bei dem zusätzlich zum Meßfühler 1 ein Referenz
meßfühler 3 vorgesehen ist, der hier wie der Meßfühler 1 in
der Fluidströmung in dem Durchströmungskanal 12 in einem
Gehäuse 11 in Richtung des Pfeiles F liegt.
Der Meßfühler 1 und der Referenzmeßfühler 3 sind in dem
abgebildeten Beispiel Heißleiter, von denen der Meßfühler 1
beheizt ist, der Referenzmeßfühler 3 hingegen rein passiv.
Durch den Meßfühler 1 wird in dem Ausführungsbeispiel die
kalorimetrische Veränderung im Meßfühler 1 aufgrund der
Fluidströmung erfaßt und ein dementsprechendes Steuersignal
generiert. Vom passiven Referenzmeßfühler 3 stammt hingegen
ein Kompensationssignal. Diese Signale vom Meßfühler 1
und vom Referenzmeßfühler 3 werden einer an sich bekannten
Brückenschaltung zugeführt, die wie alle anderen elektro
nischen Schaltungselemente in der elektronischen Schal
tung 2 untergebracht ist. Der Ausgang der erwähnten Brücken
schaltung wird nun wiederum einer Digitalisierung zuge
führt, woraufhin das digitalisierte Steuersignal wieder
in einen Speicher abgelegt wird, und zwar bis zur Um
kehrung der Strömungsrichtung.
Die elektronische Schaltung 2 vermag Leuchtdioden 28 anzu
steuern, und zwar in Abhängigkeit von dem ermittelten Zu
stand des Systems. Die elektronische Schaltung befindet
sich im übrigen auf einer Leiterplatte 27, die in ein
druckdichtes Einpaßteil 25 eingesetzt ist, welches seiner
seits in das Gehäuse 11 eingepaßt ist. Ein geeigneter Ver
schluß 30 schützt die elektronische Schaltung vor Umwelt
einflüssen. Die elektrischen Signale sind über Steck
kontakte 29 von außen her abgreifbar.
Fig. 4 zeigt beispielhaft drei Ventilzustände über der
Zeit, wobei die Ventilzustände durch die Fluidströmungs
geschwindigkeit Δ V repräsentiert werden.
Bis zum Zeitpunkt t 0 ist die Strömungsgeschwindigkeit sehr
klein bzw. gleich Null. Dies führt beispielhaft zu Schalt
zuständen gemäß Fig. 5. Die Elektronik erkennt demnach,
daß kein bzw. kaum Fluid durch die überwachte Leitung
strömt. Im Zeitpunkt t 0 ändert sich der Ventilzustand ge
mäß Fig. 4 dahin gehend, daß eine gewisse Fluidmenge be
ginnt, durch das Ventil zu strömen. Diese Menge ist aber
geringer als die Menge, die beim vollen Durchschalten
des Ventils durch dieses strömen würde. Im Zeitpunkt t 0
strömt also eine Fluidmenge, die einer Menge aufgrund
einer Leckage entsprechen könnte. In diesem Zeitpunkt t 0
erkennt die Elektronik diesen Zustand. Entsprechend ändert
sich der Schaltzustand der Elektronik gemäß Fig. 5. Ein
Signal LV führt nun den Wert der logischen "1".
Im Zeitpunkt t 1 schaltet nun das Ventil voll durch (vgl.
durchgehende Kurve in Fig. 4). In diesem Zustand sollte
selbstverständlich die elektronische Schaltung einen dem
entsprechenden Zustand annehmen. Vorliegend nimmt die
Elektronik jedoch erst nach einer Zeitverzögerung von 30 ms
diesen Zustand an (vgl. Fig. 5). Vorliegend sind also die
Steuersignale der Elektronik zeitverzögert. Dies ist ins
besondere dann zweckmäßig, wenn das zu überwachende Gerät
ein Magnetventil ist. Dabei muß davon ausgegangen werden,
daß es auch über prellende Relais oder Schütze angesteuert
wird. Diese Ventile vollziehen dann dieses Prellen zeit
verzögert nach. Um dieses Prellen nicht in dem Steuer
signal wiederzufinden, sind die Signale vom Meßfühler vor
oder nach ihrer Digitalisierung zeitverzögert worden, im
vorliegenden Falle also um 30 ms.
Ein ungewollter Impuls ist in Fig. 4 gestrichelt einge
zeichnet. Würde die Zeitverzögerung der Signale vom Meß
fühler nicht vorgenommen, so würde sich der Zustand des
Signals LV der elektronischen Schaltung ab dem Unter
schreiten eines bestimmten Wertes für die Strömungsge
schwindigkeit wieder ändern, was jedoch unbeabsichtigt wäre.
Wie weiter oben bereits ausgeführt, können der Meßfühler 1
und der Referenzmeßfühler 3, sofern der letztere zum Ein
satz kommt, elektronische, elektromechanische, thermo
elektrische oder optoelektronische Elemente sein. Beson
ders bevorzugte Ausführungsformen für den Meßfühler bzw.
Referenzmeßfühler werden nun anhand der Fig. 6 bis 9
erläutert.
Ein erstes Ausführungsbeispiel einer ersten bevorzugten
Ausführungsform zeigt Fig. 6. Der Meßfühler 1 weist ein
Gehäuse 4 auf, das mit dem Fluidzufluß P′ bzw. der Ent
lüftungsöffnung R′ und dem Fluidabfluß A′ in Verbindung
steht. Das Gehäuse 4 lagert einen in Mittellage durch eine
Feder 6 federzentrierten, beweglichen Steuerkörper 5,
hier als Kolben ausgebildet. Dieser Steuerkörper 5 verläßt
die Mittellage strömungsrichtungsabhängig. Seine Aus
lenkung hängt ab von der Strömungsgeschwindigkeit des
Fluids. Der Steuerkörper trägt einen Permanentmagneten 10,
der die Auslenkbewegung des Steuerkörpers 5 unter Strö
mungseinfluß mit ausführt. Die Auslenkung des Steuerkörpers
5, respektive des Permanentmagneten 10, sowie die Aus
lenkrichtung aus der Mittellage ist mittels eines Magnet
feldsensors 9 abtastbar. Die von diesem Sensor 9 erzeug
ten Signale werden von der elektronischen Schaltung in der
beschriebenen Art und Weise weiterverarbeitet. Der Steuer
körper 5 ist gemäß Fig. 6 so ausgebildet, daß er in seiner
neutralen Zentrierlage sowohl den direkten Durchgang vom
Fluidzufluß P′ zum Fluidabfluß A′, als auch den Durchgang
vom Fluidabfluß A′ zur Entlüftungsöffnung R′ absperrt.
Der Kolben bzw. der Steuerkörper 5 wandert durch eine ein
seitige Druckdifferenz aus seiner Zentrierlage gegen die
Zentrierkraft der Feder 6 strömungsproportional aus und
gibt einen der korrespondierenden Wege P′-A′ oder A′-R′
frei.
Im Unterschied zu diesem ersten Ausführungsbeispiel der
ersten bevorzugten Ausführungsform des Meßfühlers 1 weist
das zweite Ausführungsbeispiel dieser Ausführungsform ge
mäß Fig. 7 drei Öffnungen im Gehäuse 4 auf, nämlich eine
Öffnung für den Fluidzufluß P′, für den Fluidabfluß A′
und für die Entlüftung R′. Auch erfolgt die Abtastung der
Auslenkung der Auslenkungsrichtung des Steuerkörpers 5
hier nicht durch einen Magnetfeldsensor, sondern wird durch
zwei Lichtschranken erfaßt, von denen beispielhaft zwei
Lichtsender 14 und zwei Lichtempfänger 15 abgebildet sind.
Die Auswertung der Signale erfolgt wieder in einer elektro
nischen Schaltung 2. Dieses Ausführungsbeispiel des Meß
fühlers gestattet eine Schnellentlüftung über die Entlüftungs
öffnung R′.
Ganz ähnlich ist die Ausführungsform gemäß Fig. 8 ausge
bildet. Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
7 trägt der Steuerkörper 5 einen Permanentmagneten 13, der
die Bewegungen des Steuerkörpers 5 unter Druckeinfluß mit
ausführt. Die Auslenkung des Permanentmagneten 13 wird
über einen Magnetfeldsensor 9 abgetastet, dessen Ausgangs
signale in einer elektronischen Schaltung 2 ausgewertet
werden, also wieder digitalisiert und bis zur Erkennung
einer Strömungsrichtungsänderung in einem Speicher ge
speichert werden.
Eine zweite bevorzugte Ausführungsform des Meßfühlers 1 zeigt
Fig. 9. Im Inneren eines Gehäuses 4, das mit dem Fluidzu
fluß P′ bzw. mit der Entlüftungsöffnung R′ und dem Fluidab
fluß A′ in Verbindung steht, ist eine Kammer ausgebildet,
die von einer Membranfeder 8 in eine Kammerhälfte 6 und in
eine Kammerhälfte 7 unterteilt wird. Die Kammerhälfte 6
steht mit demFluidzufluß P′, die Kammerhälfte 7 mit dem Fluid
abfluß A′ in Verbindung. Die Membranfeder 8 ist aus ihrer neu
tralen Zentrierlage unter Strömungseinfluß auslenkbar. Auf
grund ihrer Kontur 16 trennt die Membranfeder 8 die beiden
Kammerhälften 6, 7 bis zu einem vorbestimmten Differenzdruck
dichtend voneinander, das heißt, daß nach Überschreiten die
ses vorbestimmten Differenzdruckes die Membranfeder öffnet
entlang ihrer Kontur 16 und das Fluid durchläßt. Die Größe
und die Richtung der Auslenkung der Membranfeder 8 ist ab
tastbar. Beispielsweise kann an der Membranfeder 8 ein
kleiner Permanentmagnet 13 angebracht sein, der die Bewe
gung der Membran 8 mit ausführt, und dessen Auslenkung
wieder von einem Magnetfeldsensor 9 im Gehäuse 4 des
Meßfühlers 1 erfaßt wird. Die Ausgangssignale des Magnet
feldsensors 9 werden wieder von einer elektronischen Schal
tung 3, die im Gehäuse 4 des Meßfühlers untergebracht sein
kann, in dem oben dargelegten Sinne ausgewertet.
Das zuletzt beschriebene Ausführungsbeispiel ist besonders
einfach und daher kostengünstig herzustellen.
Auch hier kann die Abtastung alternativ berührungslos opto
elektronisch, induktiv oder kapazitiv erfolgen.
Es ist auch möglich, die Membranfeder 8 mit Dehnungsmeß
streifen (nicht dargestellt) zu bestücken. Deren Wider
standsänderungen werden dann im Betrieb bei Auslenkungen der
Membranfeder 8 in elektrische Signale mit entsprechendem
Vorzeichen umgewandelt und in einer elektronischen Schal
tung weiterverarbeitet.
Claims (14)
1. Überwachungsbaustein für fluidische Systeme zur Erzeugung
von Steuersignalen in Abhängigkeit von und in eindeutiger
Zuordnung zu unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten
des durch das System strömenden Fluids, wobei die Steuer
signale von einem in der Fluidströmung liegenden Meßfühler
stammen, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßfühler (1) ein
elektronisches, elektromechanisches, thermoelektrisches
oder optoelektronisches Element ist, daß eine elektronische
Schaltung (2) vorgesehen ist, die die Steuersignale digita
lisiert und daß ein elektrischer oder mechanischer Speicher
vorgesehen ist, in dem die digitalisierten Steuersignale
bis zu deren Umkehr gespeichert werden.
2. Überwachungsbaustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuersignale vor ihrer Digitalisierung zeitver
zögert sind.
3. Überwachungsbaustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die digitalisierten Steuersignale mittels einer mono
stabilen Kippstufe bis zu einer Zeitdauer vom 50 ms zeit
verzögert sind.
4. Überwachungsbaustein nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zum Meßfühler (1)
ein Referenzmeßfühler (3) vorgesehen ist, welcher ein
elektrisches Signal generiert, welches zur Erzeugung des
Steuersignals vor dessen Digitalisierung mit dem elektri
schen Signal vom Meßfühler (1) einer Brückenschaltung zu
geführt wird.
5. Überwachungsbaustein nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
der der Meßfühler (1) und der Referenzmeßfühler (3) faser
optische Sensoren sind.
6. Überwachungsbaustein nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Referenzmeßfühler (3) so angeordnet
ist, daß er in der Fluidströmung liegt.
7. Überwachungsbaustein nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Referenzmeßfühler (3) so angeordnet ist,
daß er in dem Fluid in einer im wesentlichen strömungs
beruhigten Zone liegt.
8. Überwachungsbaustein nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Meßfühler (1) in seinem Ge
häuse (4) einen in Mittellage federzentrierten, bewegli
chen Steuerkörper (5) aufweist, der durch Einwirkung der
Strömung des Fluids die Mittellage strömungsrichtungsab
hängig verläßt, wobei seine Auslenkung und -richtung aus
der Mittellage abtastbar und in elektrische Signale umwandel
bar ist, die als Steuersignale zur Verfügung stehen.
9. Überwachungsbaustein nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerkörper (5) als ein dichtend in das Gehäuse (4)
des Meßfühlers (1) eingepaßter Kolben ausgebildet ist, der
in seiner neutralen Zentrierlage sowohlden direkten Durch
gang vom Fluidzufluß P′ zum Fluidabfluß A′, als auch den
Durchgang vom Fluidabfluß A′ zur Entlüftungsöffnung R′
absperrt und
daß der Kolben durch einseitige Druckdifferenz aus seiner
Zentrierlage gegen die Zentrierkraft der Feder (6) strö
mungsproportional auswandert und einen der korrespondieren
den Wege P′-A′ oder A-R′ freigibt.
10. Überwachungsbaustein nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Meßfühler (1) aus einer
eine Kammer unterteilenden, aus ihrer neutralen Zentrier
lage unter Strömungseinfluß auslenkbaren Membranfeder (8)
besteht, die aufgrund ihrer Kontur die beiden Kammerhälften
(6, 7) bis zu einem vorbestimmten Differenzdruck dichtend
voneinander trennt, wobei die eine Kammerhälfte (6) mit
dem Fluidzufluß, die andere Kammerhälfte (7) mit dem
Fluidabfluß verbunden ist, und
daß die Größe und Richtung der Auslenkung der Membranfeder
(8) abtastbar und in elektrische Signale umwandelbar ist,
die als Steuersignale zur Verfügung stehen.
11. Überwachungsbaustein nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastung der Mitten
auswanderung berührungslos nach dem Prinzip der permanent
magnetischen Feldlinienverschiebung erfolgt, welche von
einem oder mehreren Magnetfeldsensoren (9) abtastbar und
in elektrische Signale umwandelbar ist, die als Steuer
signale zur Verfügung stehen.
12. Überwachungsbaustein nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastung in an sich be
kannter Weise berührungslos optoelektronisch erfolgt.
13. Überwachungsbaustein nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastung in an sich be
kannter Weise berührungslos induktiv oder kapazitiv er
folgt.
14. Überwachungsbaustein nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Membranfeder (8) mit Dehnungsmeßstreifen
bestückt ist, deren Widerstandsänderungen bei Auslenkungen
der Membranfeder (8) in elektrische Signale mit entspre
chenden Vorzeichenänderungen umwandelbar sind, die als
Steuersignale zur Verfügung stehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883835397 DE3835397C2 (de) | 1988-10-18 | 1988-10-18 | Überwachungsbaustein für fluidische Systeme |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883835397 DE3835397C2 (de) | 1988-10-18 | 1988-10-18 | Überwachungsbaustein für fluidische Systeme |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3835397A1 true DE3835397A1 (de) | 1990-04-19 |
DE3835397C2 DE3835397C2 (de) | 1997-02-13 |
Family
ID=6365343
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883835397 Expired - Fee Related DE3835397C2 (de) | 1988-10-18 | 1988-10-18 | Überwachungsbaustein für fluidische Systeme |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3835397C2 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2447617A1 (de) * | 1974-10-05 | 1976-04-08 | Ellenberger & Poensgen | Kalorimetrischer stroemungswaechter |
DE2447614C2 (de) * | 1973-10-11 | 1981-10-08 | Degussa Ag, 6000 Frankfurt | Vulkanisierbare Kautschukmischungen für Reifen-Laufflächen |
DE3224136A1 (de) * | 1982-06-29 | 1983-12-29 | Korkmaz, Feridun, Dr.-Ing., 1000 Berlin | Mess- und ueberwachungssystem fuer hydrospeicher |
-
1988
- 1988-10-18 DE DE19883835397 patent/DE3835397C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2447614C2 (de) * | 1973-10-11 | 1981-10-08 | Degussa Ag, 6000 Frankfurt | Vulkanisierbare Kautschukmischungen für Reifen-Laufflächen |
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DE3224136A1 (de) * | 1982-06-29 | 1983-12-29 | Korkmaz, Feridun, Dr.-Ing., 1000 Berlin | Mess- und ueberwachungssystem fuer hydrospeicher |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3835397C2 (de) | 1997-02-13 |
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