DE3834156A1 - Medizinisches endoskop - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Endoskop der im Oberbegriff des
Anspruches 1 genannten Art.
Mit Endoskopen können im Körperinneren gelegene Stellen
ohne große Operation zugänglich gemacht werden durch Ein
führen des Endoskopes in natürliche oder künstlich geschaf
fene Kanäle des Körpers. Große Operationen werden dadurch
vermieden. Mit Endoskopen kann betrachtet oder auch mittels
geeigneter Instrumente vor Ort operiert werden.
Sind die Operationsstellen auf geradem Wege zugänglich, so
sind die einfacher handhabbaren starren Endoskope bevor
zugt. Ist die Operationsstelle aber nur auf gewundenem Wege
zugänglich, so werden flexible Endoskope eingesetzt.
Der Vorteil der Flexibilität kann sich aber auch als Nach
teil erweisen. Muß im Inneren des Körpers eine Körperhöhle
durchfahren werden, um am anderen Ende einen weiterführen
den Gang zu suchen, so ergeben sich mit flexiblen Endosko
pen Probleme, da diese nicht führbar sind.
Ein solcher Fall liegt in der Urologie vor bei der unbluti
gen Inspektion der Niere mit einem flexiblen Endoskop. Das
Endoskop wird durch die Harnröhre und die Blase in den Ure
ter eingeführt und in diesem bis in die Niere vorgeschoben.
Dabei ist es sehr schwierig, das flexible Endoskop in der
Blase so auszurichten, daß seine Spitze den engen Eingang
des Ureters findet.
In solchen Problemfällen, speziell im letztgenannten Fall,
werden starre Endoskope der eingangs genannten Art als Ein
führungshilfe verwendet. Das starre Endoskop hat einen Ar
beitskanal, durch den das flexible Endoskop eingeführt wer
den kann. Mit in der Urologie üblicher Technik wird das
starre Endoskop in die Blase geführt und mit seiner Optik
so ausgerichtet, daß seine distale Spitze auf den Eingang
des Ureters zielt und kurz vor diesem steht. Nun kann das
flexible Endoskop in guter Führung aus dem Arbeitskanal des
starren Endoskopes in die Öffnung des Ureters eingeführt
und in diesem vorgeschoben werden.
Das Einführungsproblem in den Ureter ist auf diesem Wege
elegant umgangen. Es ergibt sich aber ein weiteres, mit der
vorliegenden Erfindung zu lösendes Problem.
Wird das flexible Endoskop mit seinem flexiblen Schaft
durch den Arbeitskanal des starren Endoskopes bis in den
Ureter vorgeschoben, so sitzt das starre Endoskop auf dem
flexiblen Endoskop und kann von diesem nicht rückwärts über
das proximale Ende abgezogen werden, weil dort der im
Durchmesser wesentlich dickere Hauptteil des flexiblen En
doskopes sitzt. Nachdem das flexible Endoskop also sicher
in den Ureter eingeführt ist, kann das starre Endoskop
nicht mehr entfernt werden und behindert im weiteren Opera
tionsablauf das Arbeiten mit dem flexiblen Endoskop, insbe
sondere verkürzt es dessen verfügbare Länge.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Endo
skop der eingangs genannten Art zu schaffen, das nach Ab
schluß der Einführungsarbeiten das flexible Endoskop nicht
weiter behindert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Kennzeichnungsteiles des Anspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist das starre Endoskop längsteilbar ausge
führt. In zusammengesetzter, geschlossener Form dient es
zum Einführen. Nach Abschluß der Einführarbeiten kann es
längsgeteilt und seitlich vom flexiblen Schaft des flexi
blen Endoskopes abgenommen werden. Der Operateur kann nun
mit dem flexiblen Endoskop völlig frei und ohne Behinderung
durch das starre Endoskop weiterarbeiten.
Das längsgeteilte starre Endoskop erfordert zum Zwecke des
Zusammensetzens zu einer einheitlich handhabbaren Einheit,
die letztlich wie ein normales starres Endoskop funkitonie
ren muß, Verriegelungsmöglichkeiten zwischen den beiden
Teilen. Diese können auf unterschiedliche Weise ausgebildet
sein. Beispielsweise können magnetische kraftschlüssige
Verriegelungen, Riegelbolzen od. dgl. vorgesehen sein. Vor
teilhaft sind dabei die Merkmale des Anspruches 2 vorgese
hen. Bei im Querschnitt formschlüssig ineinandergreifenden
Teilen können diese in Längsrichtung auseinandergezogen
werden, und es entfallen sonstige Verriegelungsmittel.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen.
Der Schaft des einen Endoskopteiles ist U-förmig ausgebil
det und umschließt den Schaft des anderen Teiles im wesent
lichen. Der größte Teil des Schaftumfanges des fertig zu
sammengesetzten Instrumentes ist also als glattes "U" aus
gebildet. Hierdurch wird ein reibungs- und verletzungsarmes
Einführen gewährleistet, und es ergibt sich eine konstruk
tiv einfache und kostengünstige Lösung.
In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und
schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des starren Endoskopes mit
eingeführtem flexiblem Endoskop,
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie 2-2 in Fig. 1 und
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie 3-3 in Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein flexibles Endoskop dargestellt mit einem
proximal angeordneten Hauptteil 1 und einem flexiblen
Schaft 2, an dessen distalen Ende 3 das Objektivfenster,
Öffnungen von Arbeitskanälen u. dgl. angeordnet sind.
Das flexible Endoskop 1, 2 soll unblutig bis in die Niere
vorgeschoben werden. Als Einführungshilfe durch die Harn
röhre und die Blase bis vor den blasenseitigen Eingang des
zur Niere führenden Ureters ist ein starres Endoskop vorge
sehen, das die folgende erfindungsgemäße Ausbildung hat:
Das starre Endoskop besteht aus einem Hauptteil 4 und einem
Schaft 5, die beide in Längsrichtung derart geteilt sind,
daß das starre Endoskop in zwei Teilen auseinandernehmbar
ist. Dabei zerfällt der Hauptteil 4 in die beiden Teile 4 a
und 4 b und auch der Schaft 5 in die beiden Teile 5 a und 5 b.
Die teilbare Ausführung von Schaft und Hauptteil ist anhand
der Schnitte der Fig. 2 und 3 erläutert. Der obere Teil 4 a
des Hauptteiles 4 trägt den oberen Teil 5 a des Schaftes 5.
Der untere Teil 4 b des Hauptteiles 4 trägt den unteren Teil
5 b des Schaftes 5.
Wie Fig. 2 zeigt, besteht der Schaft 5 des zusammengesetz
ten Instrumentes aus den Teilen 5 a und 5 b. Der Schaftteil
5 b ist im wesentlichen U-förmig ausgebildet. Im Inneren des
U-förmigen Querschnittes des Schaftteiles 5 b ist der
Schaftteil 5 a angeordnet, der, wie die Fig. 2 zeigt, an
seiner Unterseite halbkreisförmig zusammen mit dem unteren
Teil des U-förmigen Schaftteiles 5 b einen Arbeitskanal 6
des starren Endoskopes umschließt, in dem der flexible
Schaft 2 des flexiblen Endoskopes 1, 2 aufgenommen wird.
Der starre Schaftteil 5 a weist Längskanäle auf, die bei
spielsweise als zusammengelötetes Rohrbündel ausgebildet
sein können. Ein Optikkanal 7 dient zum Einführen der star
ren Optik 8 des starren Endoskopes. Zwei weitere Kanäle 9
nehmen Lichtleiterbündel auf, die an einen Lichtleiteran
schluß 10 am Hauptteil 4 a angeschlossen sind. Weitere
Kanäle, beispielsweise zusätzliche Arbeitskanäle, Wasser
spülkanäle od. dgl., können bedarfsweise in entsprechender
Anordnung vorgesehen sein.
Der Hauptteil 4 des starren Endoskopes ist, wie Fig. 3
zeigt, aus den Teilen 4 a und 4 b zusammengesetzt, die an ih
rer Trennfuge den Arbeitskanal 6 teilen. Im oberen Haupt
teil 4 a sind im Schnitt der Fig. 3 wiederum der Optikkanal
7 und die beiden Lichtleiterkanäle 9 zu sehen.
Wie Fig. 2 weiter zeigt, greifen die Schaftteile 5 a und 5 b
formschlüssig ineinander. An den U-Schenkeln des Teiles 5 b
sind nach innen ragende Führungsleisten 11 vorgesehen, die
in Nuten 12 des Teiles 5 a greifen. Auch die Hauptteile 4 a
und 4 b sind in Längsrichtung verschiebbar mit einer Schwal
benschwanzführung 13 aneinander geführt.
Ersichtlich können die beiden Teile 4 a, 5 a sowie 4 b, 5 b des
starren Endoskopes in Längsrichtung auseinandergezogen wer
den, wenn sie, wie Fig. 1 dies zeigt, in Richtung der bei
den dargestellten Pfeile gegeneinander bewegt werden. Dabei
wird beispielsweise das untere Teil 4 b, 5 b festgehalten und
das obere Teil 4 a, 5 a nach hinten abgezogen. Der Arbeitska
nal 6 ist dann in voller Länge durchgehend offen.
Bei der Benutzung des dargestellten Endoskopes kann wie
folgt vorgegangen werden:
Zunächst werden die beiden Teile des starren Endoskopes in
Längsrichtung ineinandergesteckt in die Anordnung, wie sie
in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist. Es ergibt sich dann
ein in üblicher Weise handhabbares starres Endoskop mit Ar
beitskanal 6. Die starre Optik 8 wird in das starre Endo
skop eingeführt, und es kann nun das Endoskop bis in die
Blase in üblicher Handhabung eingeführt werden.
Durch die Optik 8 des starren Endoskopes wird in der Blase
die Öffnung des Ureters gesucht und das distale Ende des
Arbeitskanales 6 bis unmittelbar vor diese Öffnung geführt
und dort gehalten.
Nun wird das flexible Endoskop mit seinem flexiblen Schaft
2 durch den Arbeitskanal 6 des starren Endoskopes vorge
schoben und ohne weitere Probleme in den Ureter eingeführt.
Das starre Endoskop wird jetzt nicht mehr benötigt und wäre
sogar hinderlich. Es muß daher vom flexiblen Schaft 2 abge
nommen werden. Dazu wird, wie Fig. 1 zeigt, durch gegenläu
fige Bewegung der beiden Teile des starren Endoskopes das
obere Teil 4 a, 5 a vom unteren Teil in Schaftrichtung nach
hinten abgezogen, wobei zunächst, wie Fig. 1 zeigt, der
flexible Schaft etwas nach unten abgebogen ist. Sodann wird
der flexible Schaft 2 leicht angehoben und auch der untere
Teil des starren Endoskopes abgenommen.
Beim Auseinanderziehen der beiden Teile des starren Endo
skopes in der zuvor beschriebenen Weise kann der untere
Teil 4 b, 5 b noch in der Harnröhre liegen. Das Auseinander
nehmen der beiden starren Endoskopteile kann aber auch nach
Herausziehen aus dem Körper außerhalb des Patienten erfol
gen.
Gegenüber der dargestellten Ausführungsform sind im Rahmen
der vorliegenden Erfindung Varianten möglich.
Die beiden Teile 4 a und 4 b des Hauptteiles 4 des starren
Endoskopes können auf andere Weise als mit der Schwalben
schwanzführung 13 aneinander gehalten sein. Insbesondere
ist eine Verriegelungseinrichtung von Vorteil, die das zu
sammengesetze Instrument gegen unbeabsichtigtes Öffnen si
chern.
Der Schaft des starren Endoskopes kann gegenüber der Aus
führung der Fig. 2 variiert werden. Beispielsweise kann am
Schaftteil 5 a eine in Fig. 2 gestrichelt dargestellte Ab
deckung 14 vorgesehen sein, die über die gesamte Länge des
Schaftes läuft und den Schaft auf seiner Oberseite über den
Schenkeln des U-förmigen Teiles 5 b glatt verrundet abdeckt.
Der formschlüssige Querschnittseingriff der Schaftteile 5 a
und 5 b kann auf andere Weise gelöst werden. Insbesondere
kann von Vorteil sein, den Formschlußeingriff zwischen den
Führungsleisten 11 und den Nuten 12 nur am distalen Ende
des Schaftes in dem in Fig. 1 gestrichelt dargestellten Be
reich 15 vorzusehen, also nur über ein kurzes Stück der
Länge des Schaftes. Dann sind die beiden Teile des starren
Endoskopes nur an dem distalen Führungsstück 15 sowie am
proximalen Ende mit der Schwalbenschwanzführung 13 aneinan
der gehalten. Zum Auseinandernehmen der beiden Teile reicht
eine kurze Längsverschiebung aus.
Die beiden auseinandernehmbaren Teile des starren Endosko
pes können auch auf andere Weise als mit der im Ausfüh
rungsbeispiel dargestellten Schiebeführung aneinander befe
stigt sein, beispielsweise können sie gemäß der Darstellung
der Fig. 1 bis 3 unmittelbar nach oben und unten ausein
anderziehbar sein, wobei geeignete Verbindungsstifte,
Schraub- oder Klemmeinrichtungen zur Befestigung vorgesehen
sein können. Auch eine magnetische Halterung aneinander ist
möglich.
In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform kann
der Schaft 5 des starren Endoskopes als wegwerfbares Ein
weggerät aus Kunststoff ausgebildet sein mit einer Trenn
naht, an der der Schaft zum Entfernen vom flexiblen Schaft
2 des flexiblen Endoskopes aufgerissen werden kann. Ein
solcher Kunststoffschaft kann (wenn man Fig. 2 betrachtet)
als geschlossenes ovales Kunststoffrohr ausgebildet sein,
das in geschlossener Ausführung etwa die Umfangsform der
Teile 5 b und 14 hat. Im Inneren dieses Kunststoffrohres ist
der Schaftteil 5 a eingeschoben, der als Führung für die Op
tik 8 und die Lichtleiter 9 benötigt wird. Unterhalb des
Teiles 5 a wird mit dem Kunststoffrohr der Arbeitskanal 6
ausgebildet. Etwa in Mitte des Arbeitskanales ist zu beiden
Seiten das Kunststoffrohr mit einer Naht versehen, die wäh
rend der Einführungsarbeiten das Schaftrohr fest zusammen
hält, nach Abschluß der Einführungsarbeiten aber an diesen
Nähten aufgerissen werden kann. Das Kunststoffrohr kann
hier also zwei Längsnähte aufweisen, an denen es derart ge
schwächt ist, daß es hier leicht aufgerissen oder mit einem
einfachen Werkzeug getrennt werden kann. Das Kunststoffrohr
kann auf diese Weise längs in zwei Teile getrennt werden
und nach oben und unten vom flexiblen Schaft 2 abgenommen
werden. Ein solches Kunststoffrohr wäre ein Einmalartikel,
der anschließend weggeworfen wird.
Eine Variante hierzu könnte darin bestehen, daß die Schaft
teile 5 a und 5 b verwendet werden, wie sie anhand von Fig. 2
beschrieben sind, wobei diese beiden Teile aber nicht durch
die Führungen 11, 12 miteinander formschlüssig verbunden
sind. Vielmehr sind beide Teile um den äußeren Umfang herum
in einem zusätzlichen Kunststoffrohr oder -schlauch gehal
ten, der zum Öffnen des starren Endoskopes wiederum aufge
rissen oder aufgeschnitten wird und entfernt wird. Dann
können die Teile 5 a und 5 b nach oben und unten auseinander
gezogen werden.
Claims (3)
1. Starres medizinisches Endoskop mit Arbeitskanal als
Einführhilfe für flexible Endoskope, dadurch gekenn
zeichnet, daß das starre Endoskop (4, 5) über seine ge
samte Länge durch den Arbeitskanal (6) hindurch teilbar
ausgebildet ist.
2. Endoskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Endoskopteile (4 a, 5 a; 4 b, 5 b) wenigstens
über Teile ihrer Länge im Querschnitt formschlüssig in
einandergreifen.
3. Endoskop nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Schaft (5) des starren
Endoskopes im Querschnitt am einen Endoskopteil (5 b)
U-förmig und am anderen Teil (5 a), den U-Teil (5 b) über
dem Arbeitskanal (6) abdeckend, im wesentlichen inner
halb des U-Querschnittes (5 b) liegt und weitere Kanäle
(7, 9) des starren Endoskopes (4, 5) tragend ausgebil
det ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3834156A DE3834156A1 (de) | 1988-10-07 | 1988-10-07 | Medizinisches endoskop |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3834156A DE3834156A1 (de) | 1988-10-07 | 1988-10-07 | Medizinisches endoskop |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3834156A1 true DE3834156A1 (de) | 1990-04-12 |
Family
ID=6364603
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3834156A Withdrawn DE3834156A1 (de) | 1988-10-07 | 1988-10-07 | Medizinisches endoskop |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3834156A1 (de) |
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1988
- 1988-10-07 DE DE3834156A patent/DE3834156A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |