DE3833557A1

DE3833557A1 - Gleitlager aus kunststoff

Info

Publication number: DE3833557A1
Application number: DE19883833557
Authority: DE
Inventors: Dieter Rosenthal; Karl-Heinz Fitz
Original assignee: Himmermann Fritz Co KG GmbH
Current assignee: Himmermann Fritz Co KG GmbH
Priority date: 1987-10-15
Filing date: 1988-10-03
Publication date: 1989-04-27

Description

Die Erfindung geht aus von einem Gleitlager aus Kunststoff mit einem in einer Lageraufnahme einsetzbaren Außenteil, einem in den Außenteil eingesetzten und damit verriegelten, eine Lagerfläche aufweisenden Innenteil, der auf die zu lagernde Welle oder Stange aufschiebbar ist, und der zwi schen sich und dem Außenteil mit Schmiermittel gefüllte Kammern bildet, die über Kanäle oder dergleichen mit der Lagerfläche des Innenteils in Verbindung stehen. Derartige Kunststoffgleitlager sind als Einheit in einer Lageraufnahme eines Gehäuses einsetzbar und dort fixierbar. Kunststoff gleitlager dieser Art sind bekannt aus dem deutschen Ge brauchsmuster 84 18 450.

Bei dem bekannten Kunststoffgleitlager sind die Außenfläche des Außenteils, die Außenfläche des Innenteils sowie die Lagerfläche zylindrisch ausgebildet und koaxial zueinander. Zum Lagern einer Welle oder einer Stange zwei im Abstand von einander angeordneter Kunststoffgleitlager dieser Art müs sen die beiden Lageraufnahmen im Gehäuse bzw. Maschinenge stell genau koaxial zueinander angeordnet sein.

In der Praxis läßt sich oft eine kleine Abweichung der Ko axialität nicht vermeiden. Die Lageraufnahme des zweiten La gers kann gegenüber der Lageraufnahme des ersten Lagers parallel versetzt sein oder aber auch die Lagerachse mit der Achse des ersten Lagers einen Winkel bilden. Derartige Abwei chungen sind insbesondere dann nicht zu vermeiden, wenn die Lageraufnahmen von Blechpreßteilen gebildet werden oder die Gehäuse oder Maschinengestelle mit diesen Lageraufnahmen aus mehreren Teilen zusammengesetzt sind. Bei den bekannten Kunststoffgleitlagern kommt es zu Verklemmungen, wenn die Lageraufnahmen nicht genau koaxial zueinander stehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verklemmungs freies Lagern von Wellen und Stangen zu ermöglichen auch dann, wenn die Kunststoffgleitlager in Lageraufnahmen einge setzt werden, die nicht genau koaxial zueinander stehen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die am Innenteil anliegende Innenfläche des Außenteils und die am Außenteil anliegende Außenfläche des Innenteils kugel förmig gewölbt sind und das Innenteil unter elastischer Ver formung in den Hohlraum des Außenteils eingesetzt ist.

Bei diesem Gleitlager ist das aus Kunststoff bestehende Innenteil um den auf der Lagerachse liegenden Kugelmittel punkt innerhalb des Außenteils schwenkbar, so daß Ungenauig keiten der Bohrungsachsen der beiden Lageraufnahmen ausge glichen werden können.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Schutz ansprüchen 2 bis 9.

In der folgenden Beschreibung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläu tert. Diese zeigen in

Fig. 1 eine Schnittansicht eines Gehäuses, in dem ein Schalt hebel und eine Schubstange im Gleitlager aus Kunst stoff mit Schmierstoffüllung gelagert sind,

Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht eines Gleitlagers nach der Erfindung,

Fig. 3 eine Stirnansicht des Gleitlagers nach Fig. 2, teil weise geschnitten,

Fig. 4 eine Ansicht entsprechend Fig. 3 eines Gleitlagers für im Querschnitt quadratische Stangen.

Fig. 1 zeigt ein Gehäuse 1 mit Deckel 2 zur Lagerung eines Schaltgestänges, das sich zusammensetzt aus einem Schalthe bel 7 und einer Schubstange 6. Das Gehäuse 1 mit Deckel 2 weist drei Lageraufnahmen 3, 4 und 5 auf. In der Lagerauf nahme 5 ist ein Kunststoffgleitlager 8 eingesetzt zur ver schwenkbaren Lagerung des Schalthebels 7. Das ausschwenkbare Ende 9 des Schalthebels 7 arbeitet mit einer Schubstange 6 zusammen, die axial verschiebbar in selbstschmierenden Kunststoffgleitlagern gelagert ist, die in die Lageraufnahmen 3 und 4 eingesetzt sind.

Jedes Gleitlager setzt sich zusammen aus einem Außenteil 10 und einem darin eingesetzten Innenteil 11 aus Kunststoff. Das Innenteil 11 bildet zwischen sich und dem Außenteil 10 eine oder mehrere mit Schmiermittel gefüllte Kammern 12, die über Kanäle 13 mit der Lagerfläche 17 des Gleitlagers in Verbindung stehen.

Damit die Schubstange 6 auch dann verklemmungsfrei in den Kunststoffgleitlagern gelagert ist, wenn die Lageraufnahme 4 gegenüber der Lageraufnahme 3 etwas versetzt ist oder die Zylinderflächen dieser Lageraufnahmen nicht genau zueinander fluchten, ist das Innenteil 11 um den Kugelmittelpunkt 18 verschwenkbar im Außenteil 10 gelagert. Das Außenteil 10 weist eine kugelförmige Innenfläche 14 auf, gegen welche die entsprechend kugelförmig gewölbte Außenfläche des Innenteils 11 anliegt. An beiden Stirnseiten weist das Innenteil 11 Ringbunde 15 und 16 auf, deren Mantelflächen kugelförmig ge wölbt sind und dichtend an der kugelförmigen Innenfläche 14 des Außenteils 10 anliegen.

Die Lagerfläche 17 des Innenteils 11 kann zylindrisch ausge bildet sein zur drehbaren oder axial verschiebbaren Lagerung einer im Querschnitt runden Stange 6.

Wie die Fig. 4 zeigt, kann der von der Lagerfläche 17′ umschlossene Querschnitt unrund sein, insbesondere kann dieser Querschnitt rechteckig bzw. quadratisch ausgebildet sein, so daß eine im Querschnitt rechteckige oder quadra tische Stange axial verschiebbar in diesen Gleitlagern ge lagert werden können. Der von der Lagerfläche 17′ umschlos sene Querschnitt kann auch dreieckig oder oval ausgebildet sein, um entsprechend geformte Stangen gleitend aufnehmen zu können.

Der Kugeldurchmesser des Innenteils 11 und des Hohlraumes des Außenteils 10 ist um 35 bis 100% größer als die Breite des Innenteils 11. Bei einer derartigen Dimensionierung ist es möglich, den aus Kunststoff bestehenden Innenteil 11 unter elastischer Verformung in den Hohlraum des Außenteils 10 hineinzudrücken. Da die kreisförmige Öffnung an beiden Stirnseiten des Außenteils 10 im Durchmesser kleiner ist als der größte Durchmesser des Innenteils 11, ist der Innenteil 11 zuverlässig im Außenteil 10 gehalten, wenn eine Welle oder eine Stange 6 im Innenteil 11 gleitend geführt ist. Die Schmierstoff- oder Fettfüllung wird zweckmäßigerweise erst dann in die Kammern eingebracht, wenn das Innenteil 11 in das Außenteil 10 eingesetzt ist.

Um das mit einer Fettfüllung oder Schmierstoffüllung verse hene Kunststoffgleitlager lagerfähig auszubilden, können die an der Lagerfläche 17 bzw. 17′ mündenden Kanäle durch eine Kunststoffhülle oder dergleichen verschlossen werden, die nach dem Einsetzen des Kunststoffgleitlagers in eine Lager aufnahme und vor dem Einschieben der zu lagernden Stange 6 entfernt wird.

Bezugszeichenliste:

1 Gehäuse
2 Deckel
3 Lageraufnahme
4 Lageraufnahme
5 Lageraufnahme
6 Schubstange
7 Schalthebel
8 Kugelkopflager
9 Kugelkopf
10 Außenteil
11 Innenteil
12 Kammer
13 Kanal, Bohrung
14 Innenfläche
15 Ringbund
16 Ringbund
17 Lagerfläche
17′ Lagerfläche
18 Kugelmittelpunkt

Claims

1. Gleitlager aus Kunststoff mit einem in eine Lageraufnahme (3, 4) einsetzbaren Außenteil (10), einem in den Außenteil (10) eingesetzten und damit verriegelten, eine Lagerfläche (17) aufweisenden Innenteil (11), der auf die zu lagernde Welle oder Stange (6) aufschiebbar ist und der zwischen sich und dem Außenteil (10) mit Schmiermittel gefüllte Kammern (12) bildet, die über Kanäle (13) oder dergleichen mit der Lager fläche (17) des Innenteils (11) in Verbindung stehen, dadurch gekennzeichnet, daß die am Innenteil (11) anliegende Innenfläche (14) des Außenteils (10) und die am Außenteil (10) anliegende Außenfläche des Innenteils (11) kugelförmig gewölbt sind und das Innenteil (11) unter elastischer Verformung in den Hohlraum des Außenteils (10) eingesetzt ist.

2. Gleitlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kugeldurchmesser des Innenteils (11) und des Hohlraumes des Außenteils (10) um 35% bis 100% größer ist als die Breite des Innenteils (11).

3. Gleitlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenteil (11) an beiden Stirnseiten dichtend an der kugelförmigen Innenfläche (14) des Außenteils (10) anliegende Ringbunde (15, 16) aufweist, deren Mantelflächen kugelförmig gewölbt sind.

4. Gleitlager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß die Lagerfläche des Innenteils (14) zylin drisch ist.

5. Gleitlager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, zur axial beweglichen Lagerung einer Stange, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Lagerfläche (17) des Innenteils (11) um schlossene Querschnitt unrund ist.

6. Gleitlager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Lagerfläche des Innenteils (11) umschlossene Querschnitt rechteckig ist.

7. Gleitlager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Lagerfläche des Innenteils (11) umschlossene Querschnitt quadratisch ist.

8. Gleitlager nach Anpruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Lagerfläche des Innenteils (11) umschlossene Querschnitt dreieckig ist.

9. Gleitlager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Lagerfläche des Innenteils (11) umschlossene Querschnitt oval ist.