DE3833392A1 - Verwendung von pyrimido(5,4-d)pyrimidinen zur verhinderung der primaeren und sekundaeren resistenz bei der chemotherapie und diese verbindungen enthaltende arzneimittel - Google Patents

Verwendung von pyrimido(5,4-d)pyrimidinen zur verhinderung der primaeren und sekundaeren resistenz bei der chemotherapie und diese verbindungen enthaltende arzneimittel

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DE3833392A1 DE19883833392 DE3833392A DE3833392A1 DE 3833392 A1 DE3833392 A1 DE 3833392A1 DE 19883833392 DE19883833392 DE 19883833392 DE 3833392 A DE3833392 A DE 3833392A DE 3833392 A1 DE3833392 A1 DE 3833392A1
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Joerg Lebsanft
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Boehringer Ingelheim Pharma GmbH and Co KG
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Dr Karl Thomae GmbH
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/33Heterocyclic compounds
    • A61K31/395Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins
    • A61K31/495Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins having six-membered rings with two or more nitrogen atoms as the only ring heteroatoms, e.g. piperazine or tetrazines
    • A61K31/505Pyrimidines; Hydrogenated pyrimidines, e.g. trimethoprim

Description

Bei der Behandlung von neoplastischen Erkrankungen werden u. a. Naturprodukte, z. B. Vinca Alkaloide wie Vinblastin, Vincristin oder Vindesin, Epipophyllotoxine wie Etoposid oder Teniposid und Antibiotica wie Dactinomycin, Daunorubicin, Doxorubicin, Bleomycin, Mithramycin oder Mitomycin (siehe Goodman and Gilman, The Pharmacoligical Basis of Therapeutics, Macmillan Publishing Company, New York, 7. Auflage, Seiten 1240-1247 und 1277-1289 (1985)) eingesetzt. Bei der Chemotherapie mit den oben aufgeführten Substanzen ist häufig zu beobachten, daß sie zu behandelnden Tumoren auf Grund einer primären Resistenz oder auf Grund einer sich wegen einer vorgegangen Therapie gebildeten sekundären Resistenz auf die Therapie nicht mehr ansprechen, oder, daß nach Remission der Tumor therapieresistente Tumorzellen möglicherweise latent verbleiben. Diese resistente Tumorzellen führen in der Regel zu einem späteren Zeitpunkt zum Rezidiv.
Es wurde gefunden, daß durch die Applikation eines Pyrimi­ do[5,4-d]pyrimidins der Formel
in der
R₂ eine Dialkanolaminogruppe, in welcher jeder Alkanolteil zwei oder drei Kohlenstoffatome enthalten kann und die Hydroxygruppe nicht benachbart zum Stickstoffatom stehen kann,
R₄ und R₈, die gleich oder verschieden sein können, eine Dialkylaminogruppe, in welcher jeder Alkylteil 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthalten kann, oder eine gegebenenfalls durch eine Methylgruppe substituierte Pyrrolidino- oder Piperidinogruppe und
R₆ ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, oder dessen Säureadditionssalze, insbesondere dessen physiologisch verträglichen Säureadditionssalze mit einer anorganischen oder organischen Säure, resistente Tumore zur Remission gebracht werden.
Durch die vorherige, gleichzeitige oder spätere Gabe eines Pyrimido[5,4-d]pyrimidins der obigen allgemeinen Formel I oder dessen physiologisch verträglichen Säureadditionssalz wird erfindungsgemäß eine Sensibilisierung von Tumoren mit einer primären oder sekundären Resistenz gegenüber den oben erwähnten Chemotherapeutica erzielt und das Auftreten einer sekundären Resistenz auf Grund einer vorherigen Chemotherapie verhindert.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher neue Arzneimittel, enthaltend ein Pyrimido[5,4-d]pyrimidin der obigen allgemeinen Formel I oder dessen physiologisch verträgliches Säureadditionssalz und mindestens ein Chemotherapeuticum aus der Reihe der Naturprodukte, und die neue Verwendung der obigen Pyrimido[5,4-d]pyrimidine zur Sensibilisierung von Tumoren bei der Chemotherapie mit den vorstehend erwähnten Chemotherapeutica aus der Reihe der Naturprodukte.
Bevorzugte Pyrimido[5,4-d]pyrimidine der obigen allgemeinen Formel I sind diejenigen, in denen
R₂ eine Diethanolamino-, Di-(3-hydroxy-n-propyl)-amino- oder Diisopropylaminogruppe,
R₄ und R₈ jeweils eine Dimethylamino-, Diethylamino-, Di-n-propylamino-, Diisopropylamino-, Di-n-butylamino-, Pyrrolidino- oder Piperidinogruppe und
R₆ eine Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl- oder n-Butylgruppe bedeuten,
und deren Säureadditionssalze, insbesondere deren physiologisch verträgliche Säureadditionssalze.
Erfindungsgemäß haben sich folgende Pyrimido[5,4-d]pyrimidine als besonders wirksam erwiesen:
2-Diethanolamino-4,8-dipiperidino-6-(4-ethyl-piperazino)- pyrimido[5,4-d]pyrimidin,
2-Diethanolamino-4,8-dipiperidino-6-(4-n-propyl-piperazino)- pyrimido[5,4-d]pyrimidin,
2-Diethanolamino-4,8-dipiperidino-6-(4-isopropyl-piperazino)- pyrimido[5,4-d]pyrimidin und
2-Diethanolamino-4,8-dipiperidino-6-(4-methyl-piperazino)- pyrimido[5,4-d]pyrimidin
sowie deren physiologisch verträgliche Säureadditionssalze.
Beispielsweise wurde die Sensibilisierung der Verbindung
A = 2-Diethanolamino-4,8-dipiperidino-6-(4-methyl-piperazino)- pyrimido[5,4-d]pyrimidin
am Beispiel von gegen Adriamycin resistenten Zellen wie folgt geprüft:
Proliferierende, adriamycinresistente S 180 Maus Sarcomazellen werden in Anwesenheit unterschiedlicher Konzentrationen Testsubstanzen für sechs Tage kultiviert. Zytotoxisch oder zytostatisch wirkende Konzentrationen der Testsubstanzen werden durch vermindertes Zellwachstum oder durch das Absterben der Zellen angezeigt. Endpunkt des Assays ist die Zahl der lebenden Zellen pro Kultur, die indirekt ermittelt wird, indem die Eigenschaft vitaler Zellen, den Farbstoff MTT zum farbigen Formazan zu reduzieren, ausgenützt wird. Als IC50 wird die Konzentration einer Testsubstanz bezeichnet, welche die Zahl der vitalen Zellen pro Kulturgefäß auf 50% der unbehandelten Kontrolle reduziert. Die Testsubstanzen werden sowohl in Abwesenheit von Adriamycin als auch in Anwesenheit einer unter Kulturbedingungen nicht proliferationshemmend wirkenden Menge Adriamycin getestet. Pro Testsubstanzen erhält man daher zwei IC50-Werte, einen in Anwesenheit (IC50 ADR), den anderen in Abwesenheit (IC50) von Adriamycin. Die Differenz der Zehnerlogarithmen der beiden IC50-Werte: Δ= lg IC50-lg IC50 ADR ist ein Maß für die Erhöhung der Zytotoxizität der Testsubstanz durch Adriamycin.
Versuchsdurchführung
Expontiell wachsende, adriamycinresistente oder adriamycinsensitive S 180-Zellen werden in 96-Loch-Flachboden-Mikrotiterplatten zu 2000 Zellen pro Loch in 100 µl Wachstumsmedium (RPMI-1640, das 10% fötales Rinderserum enthält) ausplattiert. Die Kulturplatten werden im Brutschrank bei 37°C, 5% CO₂ und 100% relativer Luftfeuchtigkeit inkubiert. Nach 24 Stunden werden pro Loch 50 µl Wachstumsmedium, das unterschiedliche Konzentrationen an Testsubstanz enthält, und 50 µl Wachstumsmedium mit oder ohne Adriamycin hinzugefügt. Im Anschluß an eine weitere sechstätige Kultivierung werden 50 µl Tetrazoliumsalzlösung [5 mg 3-(4,5-Dimethiazol- 2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid pro ml Phosphat-gepufferter Salinelösung, vor Gebrauch 1 : 5 (v/v) mit RPMI-1640 verdünnt] in jedes Loch pipettiert. Nach vier Stunden Inkubation wird das Kulturmedium vorsichtig abgesaugt und intrazellulär gebildetes Formazan durch 150 µl Dimethylsulfoxid pro Loch solubilisiert. Die Platten werden kurz geschüttelt und die optische Dichte bei 570 nm einem Photometer wie einem Dynatech MR-600-Gerät gemessen. Die Bildung des farbigen Formazans durch Reduktion des Tetrazoliumsalzes ist proportional der Zahl der lebenden Zellen. Die Mittelwerte von Dreifach-Bestimmungen wurden bei der Berechnung der IC50-Werte verwendet (Verdünnungsstufe: 1 : 2).
Tabelle 1
Tabelle 2
Die Pyrimido[5,4-d]pyrimidine der obigen allgemeinen Formel I weisen somit eine ausgeprägte Sensibilisierung auf adriamycinresistente Sarcomazellen auf und eignen sich daher in Kombination mit Vinca Alkaloiden, Epipophyllotoxine oder Antibiotica wie Daunorubicin, Doxorubicin, Bleomycin, Mithramycin oder Mitomycin zur Behandlung von neoplastischen Erkrankungen, um deren Resistenz gegenüber einer diesbezüglichen Chemoterapie aufzuheben und somit die Remission der gegenüber diesen Substanzen resistenten Tumoren zu bewirken. Bei gegenüber den erwähnten Chemotherapeutica sensiblen Tumoren verhindern die Pyrimido[5,4-d]pyrimidine der Formel I also zusammen mit dem Chemotherapeutica, daß therapieresistente Tumorzellsubpopulationen die Therapie überleben und zum Rezidiv führen können.
Die Application der Pyrimido[5,4-d]pyrimidine, die überdies gut verträglich sind, erfolgt getrennt oder kombiniert mit einem in der üblichen Dosis applizierten Chemotherapeuticum; die Dosis des eingesetzten Pyrimido[5,4-d]pyrimidins liegt hierbei zwischen 1 und 50 mg/kg Körpergewicht pro Tag, vorzugsweise zwischen 10 und 30 mg/kg Körpergewicht pro Tag, verteilt auf 1 bis 4 Einzeldosen.
Kombiniert mit einem entsprechenden Chemotherapeuticum kommt hierbei eine intravenöse Darreichungsform wie Ampullen und bei einer getrennten Application eine parallel Darreichungsform von Tabletten, Drag´es, Suspensionen, Säfte, Kapseln oder Zäpfchen in Betracht.
Auf Grund des literaturbekannten Applicationsschemas der bei der Chemotherapie von neoplastischen Erkrankungen eingesetzten Naturprodukte (siehe Goodman and Gilman's, The Pharmacoligical Basis of Therapeutics, Macmillan Publishing Company, New York, 7. Auflage, Seiten 1240-1247 und 1277-1289 (1985)) erfolgt die erste Application eine Pyrimido[5,4-d]pyrimidins in der Formel I oder dessen physiologisch verträglichem Säureadditionssalz zweckmäßigerweise zusammen mit dem verwendeten Chemotherapeuticum oder mit einer Kombination mehrerer Chemotherapeuticas, die mindestens eines der vorstehend erwähnten Chemotherapeutica enthält (siehe DeVita et al. in "Cancer, Principles of Oncology", 2nd Edition, J. B. Lippincott Company Philadelpia).
Die übrigen Applicationen eines Pyrimido[5,4-d]pyrimidins der Formel I oder dessen physiolgisch verträglichen Säureadditionssalzes können den Umständen entsprechend peroral oder ebenfalls intravenös erfolgen.
Eine erfindungsgemäß für die i. v.-Application geeignete Kombination enthält somit zweckmäßigerweise 1 bis 25 mg/kg, vorzugsweise 5 bis 20 mg/kg Körpergewicht, eines Pyrimido- [5,4-d]pyrimidins der Formel I oder dessen physiologisch verträgliches Säureadditionssalz und ein geeignetes Chemotherapeuticum oder eine Kombination verschiedener geeigneter Chemotherapeuticas, z. B.
0,1-0,15 mg/kg Vinblastin alle 7 Tage, wobei die Dosis abhängig vom Grad der Leukopenie erhöht werden kann,
ca. 2 mg/m² Köperoberfläche Vincristin alle 7 Tage bei juveniler Leukämie, wobei bei Erwachsenen die Therapie vorzugsweise mit 0,01 mg/kg alle 7 Tage beginnt und je nach der Verträglichkeit bis aus 0,02-0,05 mg/kg gesteigert werden kann,
3-4 mg/m² Körperfläche Vindesin alle 7 Tage,
25-30 µg/kg Mithramycin täglich oder alle 2 Tage,
60-75 mg/m² Körperoberfläche Adriamycin alle 21 Tage,
30-60 mg/m² Körperoberfläche Daunorubicin täglich für 3 Tage,
10-15 µg/kg Dactinomycin täglich für 5 Tage,
50-100 mg/m² Körperoberfläche Etoposid täglich für 5 Tage und
30 mg/m² Körperoberfläche Teniposid täglich bis 5 Tage, wobei jeweils nach einer 10tägigen Pause sich 6-10 Be­ handlungszyklen anschließen.
Die Pyrimido[5,4-d]pyrimidine der allgemeinen Formel I werden in der DE-A-11 51 806, US-A-30 31 450 oder AU-A-2 47 048 beschrieben oder können nach den dort beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern
Beispiel 1 2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino-6-(4-methyl-piperazino)- pyrimido[5,4-d]pyrimidin a) 2-Chlor-6-diethanolamin-4,8-dipiperidino-pyrimido[5,4-d]- pyrimidin
4,4 g (0,012 Mol) 2,6-Dichlor-4,8-dipiperidino-pyrimido[5,4-d]- pyrimidin, gelöst in 120 ml Dimethylformamid, werden mit 2,5 g (0,024 Mol) Diethanolamin versetzt und eine Stunde auf 170°C erhitzt. Anschließend werden 360 ml Wasser zugegeben und der entstandene Niederschlag abgesaugt, gewaschen und chromatographiert (Kieselgel, Laufmittel: Chloroform=20 : 1).
Ausbeute: 70% der Theorie, Schmelzpunkt: 158-160°C (Essigsäureethylester)
b) 2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino-6-(4-methyl-piperazino)- pyrimido[5,4-d]pyrimidin
13,1 g (0,03 Mol) 2-Chlor-6-diethanolamin-4,8-dipiperidino- pyrimido[5,4-d]pyrimidin werden mit 33 ml (0,3 Mol) N-Methyl- piperazin 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Anschließend wird die Reaktionsmischung in Wasser gegeben, der entstehende Niederschlag abgesaugt und getrocknet.
Ausbeute: 11,2 g (74% der Theorie), Schmelzpunkt: 154-156°C (Essigsäureethylester)
Analog werden folgende Verbindungen erhalten:
2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino-6-(4-ethyl-piperazino)- pyrimido[5,4-d]pyrimidin,
2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino-6-(4-n-propyl-piperazino)- pyrimido[5,4-d]pyrimidin und
2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino-6-(4-isopropyl-piperazino)- pyrimido[5,4-d]pyrimidin.
Beispiel I Drag´es mit 75 mg 2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino-6-(4-methyl- piperazino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Drag´ekern enthält:
Wirksubstanz 75,0 mg
Calciumphosphat 93,0 mg
Maisstärke 35,5 mg
Polyvinylpyrrolidon 10,0 mg
Hydroxypropylmethylcellulose 15,0 mg
Magnesiumstearat 1,5 mg
230 mg
Herstellung
Die Wirksubstanz mit Calciumphosphat, Maisstärke, Polyvinylpyrrolidon, Hydroxypolymethylcellulose und der Hälfte der angegebenen Menge Magnesiumstearat gemischt. Auf einer Tablettiermaschine werden Preßlinge mit einem Durchmesser von ca. 13 mm hergestellt, diese werden auf einer geeigneten Maschine durch ein Sieb mit 1,5 mm-Maschenweite gerieben und mit der restlichen Menge Magnesiumstearat vermischt. Dieses Granulat wird auf einer Tablettiermaschine zu Tabeltten mit der gewünschten Form gepreßt.
Kerngewicht:|230 mg
Stempel: 9 mm, gewölbt
Die so hergestellten Drag´ekerne werden mit einem Film überzogen, der im wesentlichen aus Hydroxypropylmethylcellulose besteht. Die fertigen Filmdrag´es werden mit Bienenwachs geglänzt.
Drag´egewicht:|245 mg.
Beispiel II Tabletten mit 100 mg 2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino- 6-(4-methyl-piperazino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Zusammensetzung
1 Tablette enthält:
Wirkstoff 100, 0 mg
Milchzucker 80,0 mg
Maisstärke 34,0 mg
Polyvinylpyrrolidon 4,0 mg
Magnesiumstearat 2,0 mg
220,0 mg
Herstellungsverfahren
Wirkstoff, Milchzucker und Stärke werden gemischt und mit einer wäßrigen Lösung des Polyvinylpyrrolidons gleichmäßig befeuchtet. Nach Siebung der feuchten Masse (2,0 mm Maschenweite) und Trocknen im Hordentrockenschrank bei 50°C wird erneut gesiebt (1,5 mm Maschenweite) und das Schmiermittel zugemischt. Die preßfertige Mischung wird zu Tabletten verarbeitet.
Tablettengewicht:|220 mg
Durchmesser: 10 mm, biplan mit beidseitiger Facette und einseitiger Teilkerbe.
Beispiel III Tabletten mit 150 mg 2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino- 6-(4-methyl-piperazino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Zusammensetzung
1 Tabletten enthält:
Wirksubstanz 150,0 mg
Milchzucker pulv. 89,0 mg
Maisstärke 40,0 mg
Kolloide Kieselgelsäure 10,0 mg
Polyvinylpyrrolidon 10,0 mg
Magnesiumstearat 1,0 mg
300,0 mg
Herstellung
Die mit Milchzucker, Maisstärke und Kieselsäure gemischte Wirksubstanz wird mit einer 20%igen wäßrigen Polyvinylpyrrolidonlösung befeuchtet und durch ein Sieb mit 1,5 mm Maschenweite geschlagen. Das bei 45°C getrocknete Granulat wird nochmals durch dasselbe Sieb gerieben und mit der angegeben Menge Magensiumstearat gemischt. Aus der Mischung werden Tabletten gepreßt.
Tablettengewicht:|300 mg
Stempel: 10 mm, flach
Beispiel IV Hartgelatine-Kapseln mit 150 mg 2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino- 6-(4-methyl-piperazino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
1 Kapsel enthält:
Wirkstoff 150,0 mg
Maisstärke getr. ca. 180,0 mg
Milchzucker pulv. ca. 87,0 mg
Magensiumstearat 3,0 mg
ca. 420,0 mg
Herstellung
Der Wirkstoff wird mit den Hilfsstoffen vermengt, durch ein Sieb von 0,75 mm Maschenweite gegeben und in einem geeigneten Gerät homogen gemischt. Die Endmischung wird in Hartgelatine-Kapseln der Größe 1 abgefüllt.
Kapselfüllung:
ca. 320 mg
Kapselhülle: Hartgelatine-Kapsel Größe 1.
Beispiel V Suppositorien mit 150 mg 2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino- 6-(4-methyl-piperazino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
1 Zäpfchen enthält:
Wirkstoff 150,0 mg
Polyäthylenglykol 1500 550,0 mg
Polyäthylenglykol 6000 460,0 mg
Polyoxyäthylensorbitanmonostearat 840,0 mg
2 000,0 mg
Herstellung
Nach dem Aufschmelzen der Suppositorienmasse wird der Wirkstoff darin homogen verteilt und die Schmelze in vorgekühlte Formen gegossen.
Beispiel VI Suspension mit 50 mg 2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino- 6-(4-methyl-piperazino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
100 ml Suspension enthalten:
Wirkstoff 1,0 g
Carboxymethylcellulose-Na-Salz 0,1 g
p-Hydroxybenzoesäuremethylester 0,05 g
p-Hydroxybenzoesäurepropylester 0,01 g
Rohrzucker 10,0 g
Glycerin 5,0 g
Sorbitlösung 70%ig 20,0 g
Aroma 0,3 g
Wasser dest. ad 100 ml
Herstellung
Dest. Wasser wird auf 70°C erhitzt. Hierin wird unter Rühren p-Hydroxybenzoesäuremethylester und -propylester wobei Glycerin und Carboxymethylcellulose-Natriumsalz gelöst. Es wird auf Raumtemperatur abgekühlt und unter Rühren der Wirkstoff zugegeben und homogen dispergiert. Nach Zugabe und Lösen des Zuckers, der Sorbitlösung und des Aromas wird die Suspension zur Entlüftung unter Rühren evakuiert.
5 ml Suspension enthalten 50 mg Wirkstoff.
Beispiel VII Ampullen mit 10 mg 2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino-6-(4-methyl- piperazino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Zusammensetzung:
Wirkstoff 10,0 mg
0,01 n Salzsäure s. q. @ Aqua bidest ad 2,0 ml
Herstellung
Die Wirksubtanz wird in der erforderlichen Menge 0,01 n HCl gelöst, mit Kochsalz isotonisch gestellt, sterilfiltriert und in 2 ml Ampullen abgefüllt. Die Sterilisation erfolgt durch 20minütiges Erhitzen auf 121°C.
Beispiel VIII Ampullen mit 50 mg 2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino-6-(4-methyl)- piperazino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Zusammensetzung:
Wirkstoff 50,0 mg
0,01 n Salzsäure s. q. @ Aqua bidest ad 10,0 ml
Herstellung
Die Wirksubstanz wird in der erforderlichen Menge 0,01 n HCl gelöst, mit Kochsalz isotonisch gestellt, sterilfiltriert und in 10 ml Ampullen abgefüllt. Die Sterilisation erfolgt durch 20minütiges Erhitzen auf 121°C.
Beispiel IX Trockenampullen mit 10 mg Doxorubicin und 10 mg 2-Diethanolamin- 4,8-dipiperidino-6-(4-methyl-piperazino)-pyrimido- [5,4-d]pyrimidin
Zusammensetzung der Trockenampulle:
Doxorubicin 10,0 mg
Wirksubstanz 10,0 mg
Herstellung
Die beiden Wirksubstanzen werden in der erforderlichen Menge 0,01 n HCl gelöst, sterilfiltriert und lyophylisiert.
Die Lösungsmittelampulle enthält 5 ml Kochsalzlösung.
Vor der Anwendung wird das Lyophylisat in der sterilen phy­ siologischen Kochsalzlösung gelöst.
Beispiel X Trockenampullen mit 50 mg Doxorubicin und 50 mg 2-Diethanolamino- 4,8-dipiperidino-6-(4-methyl-piperazino)-pyrimido- [5,4-d]pyrimidin
Zusammensetzung der Trockenampullen:
Doxorubicin 50,0 mg
Wirksubstanz 50,0 mg
Herstellung
Die beiden Wirksubstanzen werden in der erforderlichen Menge 0,01 n HCl gelöst, sterilfiltriert und lyophylisiert.
Die Lösungsmittelampulle enthält 25 ml Kochsalzlösung.
Vor der Anwendung wird das Lyophylisat in der sterilen physiologischen Kochsalzlösung gelöst.
Selbstverständlich können alle übrigen Verbindungen der allgemeinen Formel I als Wirkstoffe in den vorstehenden galenischen Zubereitungen eingesetzt werden.

Claims (6)

1. Arzneimittel, enthaltend ein Pyrimido[5,4-d]pyrimidin der Formel in der
R₂ eine Dialkanolaminogruppe, in welcher jeder Alkanolteil zwei oder drei Kohlenstoffatome enthalten kann und die Hydroxygruppe nicht benachbart zum Stickstoffatom stehen kann,
R₄ und R₈, die gleich oder verschieden sein können, eine Dialkylaminogruppe, in welcher jeder Alkylteil 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthalten kann, oder eine gegebenenfalls durch eine Methylgruppe substituierte Pyrrolidino- oder Piperidinogruppe und
R₆ ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, oder dessen physiologisch verträglichen Säureadditionssalze mit einer anorganischen oder organischen Säure und mindestens ein Chemotherapeuticum aus der Reihe der Naturprodukte.
2. Arzneimittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Chemotherapeuticum Vinblastin, Vincristin, Vindesin, Etoposid, Teniposid, Dactinomycin, Daunorubicin, Doxorubicin, Bloemycin, Mithramycin oder Mitomycin verwendet wird.
3. Arzneimittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pyrimido[5,4-d]pyrimidin der Formel I gemäß Anspruch 1, in der
R₂ eine Diethanolamino-, Di-(3-hydroxy-n-propyl)-amino- oder Diisopropylaminogruppe,
R₄ und R₈ jeweils eine Dimethylamino-, Diethylamino-, Di-n-propylamino-, Diisopropylamino-, Di-n-butylamino-, Pyrrolidino- oder Piperidingruppe und
R₆ eine Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl- oder n-Butylgruppe bedeuten, oder dessen physiologisch verträgliches Säureadditionssalz verwendet wird.
4. Arzneimittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Pyrimido[5,4-d]pyrimidin
2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino-6-(4-ethyl-piperazino)- pyrimido[5,4-d]pyrimidin,
2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino-6-(4-n-propyl-piperazino)- pyrimido[5,4-d]pyrimidin,
2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino-6-(4-isopropyl-piperazino)- pyrimido[5,4-d]pyrimidin,
2-Diethanolamin-4,8-dipiperidino-6-(4-methyl-piperazino)- pyrimido[5,4-d]pyrimidin,
oder dessen physiologisch verträgliches Säureadditionssalz verwendet wird.
5. Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pyrimido[5,4-d]- pyrimidin der Formel I gemäß Anspruch 1 oder dessen physiologisch verträgliches Säureadditionssalz zusammen mit einem Chemotherapeuticum aus der Reihe der Naturprodukte in einen oder mehrere inerte übliche Träger eingearbeitet wird.
6. Verwendung der Pyrimido[5,4-d]pyrimidin der Formel I gemäß Anspruch 1 oder deren physiologisch verträglichen Säureadditionssalze zur Herstellung eines Arzneimittels, welches zur Verhinderung der primären und sekundären Resistenz bei der Chemotherapie mit einem Chemotherapeuticum aus der Reihe der Naturprodukte geignet ist.
DE19883833392 1988-10-01 1988-10-01 Verwendung von pyrimido(5,4-d)pyrimidinen zur verhinderung der primaeren und sekundaeren resistenz bei der chemotherapie und diese verbindungen enthaltende arzneimittel Withdrawn DE3833392A1 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US5618814A (en) * 1993-08-02 1997-04-08 Dr. Karl Thomae Gmbh Trisubstituted pyrimido [5,4-d] pyrimidines for modulating multi-drug resistance and pharmaceutical compositions containing these compounds

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