DE3833188A1 - Verfahren zum bestimmen der schweissbarkeit eines werkstueckes - Google Patents
Verfahren zum bestimmen der schweissbarkeit eines werkstueckesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft allgemein Lichtbogenschweißverfahren,
und sie betrifft mehr im besonderen ein Verfahren zum Bestimmen
der Schweißbarkeit eines Teiles bzw. Werkstückes.
Die Luftfahrtindustrie benutzt unter anderem häufig "Super"-
oder "exotische" Legierungen zum Herstellen von Teilen und Kom
ponenten, was das Schweißen solcher Materialien zur Folge hat.
Solche Superlegierungen schließen Legierungen auf Nickel-,
Kobalt- und Eisenbasis ein, die bei hohen Temperaturen eine
hohe Festigkeit aufweisen. So ist zum Beispiel Inconel 718 eine
Superlegierung auf Nickelbasis. Diese Legierungen sind übli
cherweise durch eine ziemlich geringe Konzentration von Spuren
elementen oder Verunreinigungen charakterisiert, wie Schwefel
oder Sauerstoff. Die Spezifikationen für eine besondere Legie
rung setzen üblicherweise Maximalgrenzen für Verunreinigungs
konzentrationen fest, und die Verunreinigungskonzentrationen
können zwischen verschiedenen Chargen oder Güssen der gleichen
Legierung variieren. Diese Variationen in den Verunreinigungs
konzentrationen von Guß zu Guß können dazu führen, daß sich
verschiedene Chargen der gleichen Legierung hinsichtlich der
Schweißbarkeit beträchtlich unterscheiden.
Innerhalb gewisser Grenzen der Spurenelementkonzentrationen
mag die Schweißbarkeit einer Legierung nicht merklich beein
flußt werden. Bei geringen Verunreinigungskonzentrationen
können jedoch geringe Variationen bei den Konzentrationen ei
niger Spurenelemente zu beträchtlichen Variationen beim Ein
brand führen. Bei gewissen Legierungen, wie Inconel 718, oder
korrosionsbeständigen Stählen vom Typ 300, bestimmen die Ver
unreinigungskonzentrationen in der Legierung, insbesondere
Schwefel, die Schweißbarkeit. Bei Schwefelkonzentrationen ober
halb etwa 100 bis 150 ppm (Teile pro Million) haben Variatio
nen in der Schwefelkonzentration wenig Wirkung auf die Schweiß
barkeit. Bei Schwefelkonzentrationen unterhalb von etwa 50 bis
60 ppm können geringe Variationen in der Konzentration jedoch
zu beträchlichen Variationen im Einbrand für die gleichen
Schweißparameter führen. Ein verringerter Einbrand kann sich
aus einer zu geringen Konzentration ergeben, und Unterschiede
im Einbrand mögen für den menschlichen oder Maschinenschweißer
nicht augenscheinlich sein, da Änderungen in den Merkmalen der
Seitenflächen des Schweiß- bzw. Schmelzbades nicht einfach
wahrnehmbar sind. Dies hat Probleme beim Schweißen von Teilen
aus solchen Legierungen verursacht. Das übliche Herangehen
besteht darin, die Teile zu schweißen und sie danach zu unter
suchen. Die Nachteile dieses Herangehens sind augenscheinlich.
Die Teile mögen als Abfall zu verwerfen oder die geschweißte
Verbindung mag nachzubearbeiten sein, um einen spezifischen
Einbrand zu erhalten. Es mag auch erforderlich sein, chemi
sche Analysen der Teile vor dem Schweißen durchzuführen, wenn
Probleme wiederholt aufgetreten sind.
Es ist daher erwünscht, ein Verfahren zum Bestimmen der
Schweißbarkeit eines Teiles vor dem Schweißen zu schaffen, das
die vorgenannten Schwierigkeiten vermeidet, indem die Möglich
keit geschaffen wird, geeignete Änderungen der Schweißparameter
vor dem Schweißen vorzunehmen, so daß eine Schweißverbindung
mit den gewünschten Eigenschaften erhalten wird. Hierauf ist
die vorliegende Erfindung hauptsächlich gerichtet.
Die Erfindung schafft ein Verfahren zum Bestimmen durch direkte
Messung der Schweißbarkeit eines Werkstückes oder Teiles, das
aus einem gegebenen Material besteht, wie z. B. einer Super
legierung oder ähnlichem. Die Erfindung schafft ein relativ
einfaches und leicht ausführbares Meßverfahren, das in Echt
zeit an einem tatsächlichen Teil unmittelbar vor dem Schweißen
ausgeführt werden kann, wobei ein ziemlich einfacher Sensor
benutzt wird, um die Schweißbarkeit des Teiles zu bestimmen.
Dies gestattet geeignete Einstellungen bei den Schweißparame
tern, sollten sich solche als erforderlich erweisen, um eine
Schweißverbindung mit erwünschten Eigenschaften herzustellen.
Der gleiche Sensor kann auch für die direkte Bestimmung des
Schweißbad-Einbrandes während des Schweißens in Echtzeit be
nutzt werden.
Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung bezieht sich der Begriff
Schweißbarkeit auf das Verhältnis von Tiefe zu Breite der
Schweißraupe, das in Beziehung steht zur dreidimensionalen
Geometrie des geschmolzenen Schweißbades. Große Verhältnisse
von Tiefe zu Breite stehen in Beziehung zu einer engen durch
Hitze beeinflußten Zone (HAZ) und einem guten Einbrand. Sowohl
ein guter Einbrand als auch eine enge HAZ sind beim Wolfram-
Inertgas (WIG)-Lichtbogenschweißen erwünscht. Die Erfindung
beruht auf der Erkenntnis, daß das Verhältnis von Tiefe zu
Breite einer Schweißverbindung durch die dreidimensionale
Geometrie des geschmolzenen Schweißbades bestimmt wird und
daß die Schweißbarkeit durch Messen der natürlichen, das heißt,
Resonanzfrequenz der Oszillation des geschmolzenen Schweiß
bades bestimmt werden kann, da die natürliche Frequenz in Be
ziehung steht zur dreidimensionalen Geometrie. Die dreidimen
sionale Geometrie des Schweißbades und somit auch die natür
liche Frequenz hängt wiederum von der Oberflächenspannung des
Materials ab, die durch die Konzentration der Spurenelemente
im Material beeinflußt wird. Die Oberflächenspannung beein
flußt die Strömungsdynamik der Schmelze im Schmelzbad sowie
die damit in Beziehung stehenden Wärmeübertragungsprozesse,
und sie beeinflußt auf diese Weise die dreidimensionale Geo
metrie des Schweißbades.
Allgemein schafft die Erfindung ein Verfahren zum Bestimmen
der Schweißbarkeit eines Materials, das das Initiieren eines
Lichtbogens zwischen einem stationären Schweißbrenner und einem
Werkstück umfaßt, das aus dem Material besteht, wobei ein
vorbestimmter Satz von Schweißparametern benutzt wird, um ein
geschmolzenes Schweißbad in dem Werkstück zu erzeugen. Zu ei
nem vorbestimmten Zeitpunkt nach der Initiierung des Lichtbo
gens wird die natürliche Oszillationsfrequenz des geschmolze
nen Schweißbades gemessen, und diese gemessene Frequenz wird
mit empirisch ermittelten Daten für das Material verglichen,
um die Schweißbarkeit des Werkstückes zu bestimmen.
Gemäß einem anderen Aspekt schafft die Erfindung ein Verfahren
zum Bestimmen des Verhältnisses von Tiefe zu Breite eines
Schweißbades in einem Teil, das aus einer Legierung besteht,
um die Schweißbarkeit des Teiles zu bestimmen, wobei das Ver
fahren das Initiieren eines Lichtbogens zwischen einem
Schweißbrenner und dem Teil umfaßt, wobei ein vorbestimmter
Satz von Schweißparametern benutzt wird, um ein geschmolzenes
Schweißbad in dem Teil zu erzeugen, man die natürliche Oszilla
tionsfrequenz des geschmolzenes Schweißbades zu einem vorbe
stimmten Zeitpunkt nach der Initiierung des Lichtbogens mißt
und die gemessene Oszillationsfrequenz mit einem Satz von
natürlichen Frequenzwerten für verschiedene Chargen der Legie
rung vergleicht, wobei diese natürlichen Frequenzwerte in
Beziehung stehen zu verschiedenen Verhältnissen von Tiefe zu
Breite, um die Schweißbarkeit des Teiles zu bestimmen.
Vorzugsweise werden die Schweißparameter ausgewählt, um ein
teilweise einbrennendes Schweißbad in dem Werkstück zu erzeu
gen, und die natürliche Frequenz wird zwei bis vier Sekunden
nach dem Initiieren des Lichtbogens gemessen. Durch Verglei
chen der gemessenen natürlichen Frequenz mit empirisch be
stimmten Daten, die natürliche Frequenzwerte in Beziehung
setzen zur Schweißbarkeit für verschiedene Chargen des glei
chen Materials, kann die Schweißbarkeit des untersuchten
Werkstückes leicht bestimmt werden und, falls erforderlich,
kann man geeignete Einstellungen an den Schweißparametern
vornehmen, um eine Schweißverbindung mit erwünschten Charakte
ristika zu erhalten. Die natürliche Oszillationsfrequenz des
Schweißbades kann bestimmt werden, indem man das Schweißbad
mit einer Vielzahl unterschiedlicher Frequenzen anregt, um
räumliche Oszillationen bzw. Schwingungen im Schweißbad zu
erzeugen, man das vom Schweißbad reflektierte Licht empfängt
und das empfangene Licht analysiert, um die natürliche Oszilla
tionsfrequenz bzw. Eigenfrequenzschwingung zu bestimmen. Die
Sensorvorrichtung zum Bestimmen der Eigenfrequenz kann zu
mindest teilweise in den Schweißbrenner selbst eingebaut sein
und während des tatsächlichen Schweißens dazu benutzt werden,
eine kontinuierliche Echtzeitanzeige des Grades des Einbrandes
zu liefern. Ein deutlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Ver
fahrens besteht darin, daß es in das Schweißverfahren selbst
eingefügt werden kann. Dies gestattet die Bestimmung der
Schweißbarkeit eines tatsächlichen Teiles durch Direktmessung
auf dem Teil sowie die Einstellung der Schweißparameter auf
die spezifischen Charakteristika des Teiles.
Andere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1A und 1B eine Kurve, die eine beispielhafte Ober
flächenspannung γ in Abhängigkeit von der
Temperatur T einer ersten Charge einer be
stimmten Legierung und ein Querschnittsdia
gramm eines Schweißbades in einem aus der
Legierung bestehenden Teil und
Fig. 2A und 2B ähnlich den Fig. 1A und 1B die Abhängig
keit der Oberflächenspannung von der Tempera
tur einer anderen Charge der gleichen Legie
rung sowie den entsprechenden Querschnitt
des Schweißbades.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders gut geeignet zum
Bestimmen der Schweißbarkeit von Superlegierungen, wie Inconel
718 und korrosionsbeständigen Stählen vom Typ 300, und sie
wird daher in Zusammenhang mit diesen Legierungen beschrieben.
Die Erfindung ist jedoch auch auf andere Metalle und Legierun
gen anwendbar.
Wie bereits angedeutet, wurde festgestellt, daß geringe Varia
tionen in den Konzentrationen von Spurenelementen zwischen ver
schiedenen Chargen gewisser Materialien, wie Legierungen mit ge
ringem Verunreinigungsgehalt, eine deutliche Auswirkung auf
deren Schweißbarkeit haben können. Die Spurenelemente, die das
größte Problem zu verursachen scheinen, sind solche, die als
oberflächenaktive Mittel wirken, insbesondere Schwefel oder
solche Elemente, die sich mit oberflächenaktiven Mitteln kom
binieren, um deren Wirkung zu beeinträchtigen. Es wurde gezeigt,
daß bei geringen Konzentrationen Variationen in der Konzentra
tion des oberflächenaktiven Mittels Variationen in der Abhän
gigkeit der Oberflächenspannung von der Temperatur verursachen
kann, was wiederum die Strömungsdynamik des flüssigen Schmelz
bades sowie die damit in Beziehung stehenden Wärmeübertra
gungsprozesse beeinflußt, was zu Variationen in der dreidimen
sionalen Geometrie des Schweißbades führt. Die Fig. 1A-B
und 2A-B sind zur Veranschaulichung dieser Wirkungen brauchbar.
Fig. 1B gibt eine Querschnittsansicht wieder, die das Profil
eines Schweißbades 10 zeigt, das mit einem angenommenen Satz
von Schweißparametern in einer Legierung 12 mit geringem Ver
unreinigungsgehalt erzeugt wird. Die Fig. 2B gibt eine Quer
schnittsansicht wieder, die das Profil eines anderen Schweiß
bades 10′ zeigt, das mit den gleichen Schweißparametern in einer
anderen Charge 12′ der gleichen Legierung mit unterschiedlichen
Konzentrationen an Spurenelementen erzeugt wird.
Die Fig. 1A und 2A zeigen die entsprechenden Kurven der Ab
hängigkeit der Oberflächenspannung γ von der Temperatur T bei
diesen beiden Legierungen. Wie in den Figuren gezeigt, wurde
festgestellt, daß die Konzentration der oberflächenaktiven
Elemente, wie Schwefel, die Temperaturabhängigkeit der Ober
flächenspannung (d γ/dT) beeinflussen kann und bei geringen
Konzentrationen das d γ/dT von einem positiven zu einem negati
ven Wert verändern und folglich auch die Richtung der Strömung
der Schmelze im Schmelzbad. Die Strömung im Schmelzbad wird
üblicherweise von einer durch Oberflächenspannung angetriebenen
Strömung (Marangoni-Konvektion) dominiert, wobei die Richtung
von einem Bereich geringer Oberflächenspannung zu einem hoher
Oberflächenspannung verläuft. Die Fig. 1A-B sind z. B.
charakteristisch für einen korrosionsbeständigen Stahl vom
Typ 300 mit einer Schwefelkonzentration in der Größenordnung
von 50 ppm oder weniger und die Fig. 2A-B sind charakteri
stisch für den gleichen korrosionsbeständigen Stahl mit einer
Schwefelkonzentration in der Größenordnung von 100 ppm. Für
Schwefelkonzentrationen oberhalb von etwa 100 bis 150 ppm
sättigt das oberflächenaktive Mittel die Oberfläche des Mate
rials, so daß Variationen in seiner Konzentration die Schweiß
barkeit nicht deutlich beeinflussen.
Wie in Fig. 1A gezeigt, wo die Konzentration an oberflächen
aktivem Mittel ausreichend gering ist, ist die Neigung der
Kurve, die die Abhängigkeit der Oberflächenspannung von der
Temperatur wiedergibt, negativ. Wie oben erwähnt, neigen
Flüssigkeiten dazu von einem Bereich geringer Oberflächen
spannung zu einem hoher Oberflächenspannung zu strömen. Da
die Temperatur im Zentrum 14 der Oberfläche des Schweißbades
10 höher als die Temperatur an der Peripherie 16 des Schweiß
bades ist, wird die Oberflächenspannung an der Peripherie
größer sein und die Schmelze des Schmelzbades fließt vom
Zentrum 14 (Bereich geringer Oberflächenspannung) zu den Kan
ten 16 (Bereiche hoher Oberflächenspannung) des Schweißbades,
wie durch die Pfeile in Fig. 1B angedeutet. Es findet auch
ein Strömen von den Kanten 16 zur Basis 18 des Schweißbades
statt, wie in Fig. 1B dargestellt. Die von der Flüssigkeit
mitgeführte Wärme verursacht daher ein weiteres Schmelzen des
Materials an den Kanten des Bades und man erhält ein breites
flaches Bad. Ist andererseits die Konzentration des oberflä
chenaktiven Mittels ausreichend hoch, um eine Abhängigkeit
der Oberflächenspannung von der Temperatur mit positiver Nei
gung zu erzeugen, wie in Fig. 2A gezeigt, dann strömt das
flüssige Metall von den Kanten 20 des Schweißbades 10′ (Be
reiche geringerer Oberflächenspannung) zum Zentrum 22 des
Schweißbades (Bereich hoher Oberflächenspannung) und auch zur
Basis 24 des Schweißbades nach unten, wie durch die Pfeile
in Fig. 2B veranschaulicht. Diese Strömung nach innen und
unten verursacht ein weiteres Schmelzen von Festkörper an
der Basis 24 des Schweißbades 10′ und führt zur Erzeugung
eines engeren tieferen Schweißbades. Das Verhältnis von Tiefe
zu Breite des Schweißbades 10′ ist daher größer als das Ver
hältnis von Tiefe zu Breite beim Schweißbad 10. Große Verhält
nisse von Tiefe zu Breite sind verbunden mit einer engen
wärmebeeinflußten Zone (HAZ) und einem guten Einbrand, die
beim WIG-Schweißen erwünscht sind. Das Material der Fig. 2B
hat daher eine bessere Schweißbarkeit als das Material der
Fig. 1B.
Die Figuren veranschaulichen, daß Unterschiede in der Schweiß
barkeit eines Materials in Beziehung stehen zu Unterschieden
in der dreidimensionalen Geometrie seines Schweißbades. Die
Erfindung mißt einen Parameter, der in Beziehung steht zur drei
dimensionalen Geometrie und damit zum Verhältnis von Tiefe zu
Breite des Schmelzbades, um die Schweißbarkeit zu bestimmen. Die
ser Parameter ist vorzugsweise die Eigenfrequenzschwingung des
Schweißbades, den die Erfindung als Grundlage für die Bestimmung
der Schweißbarkeit benutzt.
Ein äußeres Anregen eines geschmolzenen Schweißbades induziert
räumliche Schwingungen im Schweißbad. Bei richtiger Anregung
schwingt das Schweißbad bei seiner Eigen- oder Resonanzfrequenz
der Schwingung. Die Eigenfrequenz eines stationären Schweißbades
wird durch seine Oberflächenspannung, seine Masse und seine
dreidimensionale Geometrie bestimmt. Die Unterschiedlichen Geo
metrien der Schweißbäder 10 und 10′ der Fig. 1B und 2B führen
zu unterschiedlichen Eigenfrequenzschwingungen.
Gemäß der Erfindung können die Eigenfrequenzschwingungen von
Proben verschiedener Chargen einer Legierung mit bekannten un
terschiedlichen Spurenelementkonzentrationen unter spezifischen
Bedingungen gemessen werden, um empirische Daten für die Legie
rung zu erhalten. Die gemessenen Werte der Eigenfrequenz
können dann in Beziehung gesetzt werden zur Schweißbarkeit,
indem man die Proben mit üblichen Techniken testet oder unter
sucht. Die Verhältnisse von Tiefe zu Breite können zum Beispiel
aus Messungen von Querschnitten der Proben durch die Schweiß
raupe bestimmt werden. Die Schweißbarkeit eines Teiles aus die
ser Legierung kann daher bestimmt werden, indem man die Eigen
frequenzschwingung eines Schweißbades mißt, das unter den glei
chen spezifischen Bedingungen in dem Teil hergestellt worden
ist, wie die, die für den Erhalt der empirischen Daten benutzt
wurden und indem man die gemessene Eigenfrequenzschwingung mit
den empirisch ermittelten Werten vergleicht. Es ist erwünscht,
daß die Schweißbarkeit eines Teiles unter den gleichen Bedingun
gen bestimmt wird, wie denen, die beim Schweißen tatsächlich
benutzt werden. So können zum Beispiel einige Oberflächenver
unreinigungen und Oxide Einbrennprobleme verursachen. Werden
die Oberflächen tatsächlicher Teile, die verschweißt werden
sollen, zuerst mechanisch gereinigt, um Oberflächenoxide und
andere Verunreinigungen zu entfernen, dann würde man dies auch
bei einem auf Schweißbarkeit untersuchten Teil tun sowie bei
den Teilen, von denen man die empirischen Daten ermittelt hat.
Außerdem sollte das auf Schweißbarkeit untersuchte Teil die
gleiche Größe und Konfiguration haben, wie die Teile, die zur
Aufnahme der empirischen Daten benutzt worden sind, und auch
die Befestigung und die anderen Bedingungen sollten gleich sein.
Eine bevorzugte Art der Bestimmung der Schweißbarkeit gemäß der
vorliegenden Erfindung besteht darin, zuerst das zu untersuchen
de Teil zu reinigen, wenn das tatsächliche Schweißen an einem
sauberen Teil ausgeführt werden soll, und dies ist auch die
Art, in der die empirischen Daten gewonnen wurden. Anderenfalls
würde man kein Reinigen ausführen. Dann wird ein Lichtbogen
zwischen einem stationären Schweißbrenner und dem Teil unter
Anwendung eines vorbestimmten Satzes von Schweißparametern
initiiert, die vorzugsweise so ausgewählt sind, daß in dem
Teil ein teilweise einbrennendes geschmolzenes Schweißbad ent
steht. Dann mißt man die Eigenfrequenzschwingung des stationä
ren Schweißbades (in einer gleich zu beschreibenden Weise) eine
vorbestimmte Zeit, z. B. 2 bis 4 Sekunden, nach der Initiierung
des Lichtbogens. Vorzugsweise wird die Schweißbarkeit auf ei
nem tatsächlichen Teil als Stufe des Schweißprozesses vor dem
Beginnen des tatsächlichen Schweißens des Teiles bestimmt.
Die gemessene Eigenfrequenzschwingung des Schweißbades wird
dann mit den empirischen Daten verglichen, um die Schweißbar
keit des Teiles zu bestimmen. Liegt die gemessene Eigenfrequenz
innerhalb annehmbarer Grenzen, kann man das Schweißen beginnen.
Liegt die gemessene Eigenfrequenz außerhalb der annehmbaren
Grenzen, dann kann man das Schweißen abbrechen oder man modifi
ziert die Schweißbedingungen, um den Unterschieden im Material
Rechnung zu tragen. Eine Modifikation der Schweißbedingungen
kann das Ändern der Schweißparameter einschließen, wie das Er
höhen der Leistung, um einen besseren Einbrand zu erhalten oder
man kann die Bestandteile der Legierung modifizieren, um ihre
Schweißbarkeit zu verbessern. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann unter Anwendung einer programmierbaren Schweißvorrichtung
automatisch ausgeführt werden oder unter der manuellen Kontrolle
einer Betriebsperson.
Die Eigenfrequenzschwingung des geschmolzenen Schweißbades kann
in verschiedener Weise gemessen werden. Vorzugsweise erfolgt
dies durch Anregen des Schweißbades mit einer Vielzahl verschie
dener Frequenzen, um räumliche Schwingungen im Schweißbad zu
induzieren, Aufnehmen des in einem nicht-spiegelnden Winkel
vom Schweißbad reflektierten Lichtes und Bestimmen der Anregungs
frequenz, die die größte Menge an reflektiertem Licht erzeugt.
Diese Anregungsfrequenz entspricht der Eigenfrequenzschwingung
des Schweißbades. Ein Verfahren und eine Vorrichtung, die im
Rahmen der vorliegenden Erfindung benutzt werden können, um die
Eigenfrequenzschwingung des geschmolzenen Schweißbades zu be
stimmen, sind in der DE-OS 37 38 540 beschrieben.
In dieser DE-OS ist ein Schweißbrenner offenbart, der ein das
Schweißbad abbildendes optisches System einschließt, umfassend
eine im Brennergehäuse montierte Linse, um das geschmolzene
Schweißbad aus einem nicht-spiegelnden Reflexionswinkel zu be
trachten. Das von der Linse empfangene Licht wird auf das Ende
eines Faseroptikkabels fokussiert, das das empfangene Licht zu
einem Lichtsensor überträgt. Der Lichtsensor mißt die Menge
des empfangenen Lichtes und erzeugt ein entsprechendes elektri
sches Signal, das zu einem Prozessor geht, der das elektrische
Signal zur Bestimmung der Eigenfrequenzschwingung analysiert.
Das Schweißbad kann zu Schwingungen angeregt werden, indem man
entweder die Strömungsgeschwindigkeit eines Abschirmgases, das
dem Brenner zugeführt wird und vom Brenner zum Werkstück strömt,
um den Lichtbogen einzuhüllen, moduliert oder indem man den
Lichtbogenstrom moduliert. Die Modulation zur Anregung des
Schweißbades kann entweder eine Impulsmodulation sein, die das
Bad gleichzeitig mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Fre
quenzen anregt oder es kann eine Wobbelfrequenzmodulation sein.
Im Falle der Impulsmodulation kann der Prozessor eine spektrale
Analyse des vom Lichtsensor erzeugten Signales ausführen, um
die Frequenzkomponente des Signales zu bestimmen, die die größ
te Amplitude hat. Im Falle einer Wobbelfrequenzmodulation kann
der Prozessor den Zeitpunkt feststellen, bei dem innerhalb ei
nes Wobbelfrequenzzyklus das größte Signal auftritt, und er
kann diese Zeit mit der entsprechenden Frequenz des Wobbelfre
quenzmodulators in Beziehung setzen.
Befindet sich das Schweißbad im nichtgestörten oder nichtreso
nanten Zustand, dann ist seine Oberfläche im wesentlichen
flach und der größte Teil des von der Oberfläche des Schweiß
bades reflektierten Lichtes bleibt außerhalb der das Bad abbil
denden Optik, die es aus einem nichtspiegelnden Reflexionswin
kel betrachtet. Das Ausgangssignal des Lichtsensors wird ent
sprechend gering sein. Ist das Schweißbad dagegen gestört oder
angeregt, dann finden räumliche Schwingungen im Material statt
und Oberflächenwellen reflektieren das Licht in einem mit der
Zeit sich ändernden Muster, was dazu führt, daß sich das Aus
gangssignal des Lichtsensors in einer ähnlichen Weise mit der
Zeit ändert. Bei der Resonanz führen die Oberflächenwellen auf
dem Schweißbad zu einer Menge des zur abbildenden Optik reflek
tierten Lichtes, das einen Maximalwert hat, so daß das Signal
des Lichtsensors ebenfalls seinen Maximalwert erreicht. Setzt
man die Anregungsfrequenz mit der Spitze des Signals vom
Lichtsensor in Beziehung, dann kann die Eigenfrequenzschwin
gung leicht bestimmt werden.
Verfahren und Vorrichtung der DE-OS 37 38 540 können auch wäh
rend des tatsächlichen Schweißens mit einem bewegten Schweiß
brenner benutzt werden, um den vollständigen Einbrand des ge
schweißten Teiles zu bestimmen. Bei vollständigem Einbrand
bzw. völligem Eindringen nimmt die Resonanzfrequenz des ge
schmolzenen Schweißbades abrupt ab, und diese Abnahme in der
Eigenfrequenzschwingung kann benutzt werden, das Schweißver
fahren zu kontrollieren, um einen vollständigen Einbrand zu
erhalten. Indem man Verfahren und Vorrichtung der DE-OS
37 38 540 in der vorliegenden Erfindung benutzt, um die Eigen
frequenzschwingung zu messen, kann das erfindungsgemäße Ver
fahren in das Schweißverfahren selbst einbezogen und vor dem
Beginn des tatsächlichen Schweißens ausgeführt werden, um die
Schweißbarkeit zu bestimmen. Danach kann die gleiche Vorrich
tung benutzt werden, den Einbrand während des tatsächlichen
Schweißprozesses zu überwachen. In einigen Fällen ist es
erwünscht, weniger als den völligen Einbrand in einer Schweiß
stelle zu haben. Nachdem die Schweißbarkeit eines geschweißten
Teiles bestimmt worden ist, kann diese Information benutzt
werden, die Schweißparameter einzustellen, um einen erwünschten
Grad an Einbrand zu erzeugen, und man kann den Einbrand wäh
rend des tatsächlichen Schweißens überwachen, indem man die
Resonanzfrequenz des Schweißbades überwacht. Wie oben erwähnt,
kann dies in geeigneter Weise in ein automatisches Kontroll
system zum Kontrollieren des Schweißprozesses einbezogen wer
den.
Claims (18)
1. Verfahren zum Bestimmen der Schweißbarkeit eines Werk
stückes, gekennzeichnet durch
Initiieren eines Lichtbogens zwischen einem stationären Schweißbrenner und dem Werkstück unter Anwendung eines vor bestimmten Satzes von Schweißparametern, um ein geschmolzenes Schweißbad im Werkstück zu erzeugen;
Messen einer Eigenfrequenz-Schwingung des ge schmolzenen Schweißbades zu einem vorbestimmten Zeitpunkt nach dem Initiierendes Lichtbogens und
Vergleichen der gemessenen Eigenfrequenz-Schwingung mit empirisch bestimmten Daten für das genannte Material, um die Schweißbarkeit des Werkstückes zu bestimmen.
Initiieren eines Lichtbogens zwischen einem stationären Schweißbrenner und dem Werkstück unter Anwendung eines vor bestimmten Satzes von Schweißparametern, um ein geschmolzenes Schweißbad im Werkstück zu erzeugen;
Messen einer Eigenfrequenz-Schwingung des ge schmolzenen Schweißbades zu einem vorbestimmten Zeitpunkt nach dem Initiierendes Lichtbogens und
Vergleichen der gemessenen Eigenfrequenz-Schwingung mit empirisch bestimmten Daten für das genannte Material, um die Schweißbarkeit des Werkstückes zu bestimmen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der vorbestimmte Satz von
Schweißparametern ausgewählt ist, um einen partiellen Ein
brand des Werkstückes zu erzeugen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, worin die vorbestimmte Zeit in
der Größenordnung von 2 bis 4 Sekunden nach dem Initiieren
des Lichtbogens liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Werkstück eine Le
gierung mit einer geringen Konzentration eines Spurenele
mentes in der Größenordnung von 60 ppm oder weniger umfaßt,
das Variationen in der Schweißbarkeit der Legierung bei
geringen Variationen in der Konzentration dieses Spurenele
mentes erzeugen kann.
5. Verfahren nach Anspruch 4, worin das Spurenelement Schwefel
umfaßt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Messen das Anregen des
Schweißbades mit einer Vielzahl verschiedener Frequenzen,
das Aufnehmen des vom Schweißbad reflektierten Lichtes,
das Erzeugen eines dem aufgenommenen Licht entsprechenden
Signales und das Analysieren des Signales umfaßt, um die
Eigenfrequenz-Schwingung zu bestimmen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, worin das Anregen das Modulieren
der Strömungsgeschwindigkeit eines dem Brenner zugeführten
Abschirmgases umfaßt.
8. Verfahren nach Anspruch 6, worin der Lichtbogen durch einen
elektrischen Strom gebildet wird, der zwischen einer Elektrode
des Schweißbrenners und dem Werkstück fließt und das Anregen
das Modulieren des Stromes umfaßt.
9. Verfahren nach Anspruch 6, worin das Anregen das Anregen des
Schweißbades unter Verwendung von Impulsen umfaßt und das
Analysieren das Ausführen einer Spektralanalyse des genannten
Signales umfaßt.
10. Verfahren nach Anspruch 6, worin das Anregen das Anregen
des Schweißbades mit einer Durchlauf-oder Wobbelfrequenz
umfaßt und das Analysieren das Messen der Zeit des Auftretens
einer Spitze des Signals und das Korellieren dieser Zeit
mit einer Frequenz der Modulation umfaßt.
11. Verfahren nach Anspruch 6, worin das Aufnehmen das Auf
nehmen von Licht umfaßt, das in einem nichtspiegelnden
Winkel vom Schweißbad reflektiert worden ist.
12. Verfahren nach Anspruch 1, weiter umfassend das Einstellen
der Schweißparameter in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis,
um einen vorausgewählten Einbrand zu schaffen.
13. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Verfahren als Teil
eines Schweißprozesses ausgeführt wird, bei dem das Werk
stück geschweißt wird und es vor dem Schweißen des Werk
stückes ausgeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1, worin die empirischen Daten
durch Messen der Eigenfrequenz-Schwingungen ver
schiedener Proben des Materials des Werkstückes unter Ver
wendung des vorbestimmten Satzes von Schweißparametern
bestimmt werden und man solche Eigenfrequenz-Schwingungen
mit der Schweißbarkeit in Beziehung setzt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, worin das Material eine Le
gierung mit geringen Konzentrationen an Spurenelementen
umfaßt und die Proben verschiedene Chargen der Legierung
mit einem Bereich von Schweißbarkeiten umfassen.
16. Verfahren zum Bestimmen des Verhältnisses von Tiefe zu
Breite eines Schweißbades in einem Werkstück, das aus
einer Legierung besteht, um die Schweißbarkeit des Werk
stückes zu bestimmen, gekennzeichnet durch
Initiiren eines Bogens zwischen einem Schweißbrenner und dem Werkstück unter Anwendung eines vorbestimmten Satzes von Schweißparametern zur Erzeugung eines geschmolzenen Schweißbades im Werkstück,
Messen einer Eigenfrequenz-Schwingung des ge schmolzenen Schweißbades zu einer vorbestimmten Zeit nach dem Initiierenden des Lichtbogens und
Vergleichen der gemessenen Eigenfrequenz-Schwingung mit einem Satz von Eigenfrequenzwerten für verschiedene Chargen dieser Legierung, deren Eigenfrequenzwerte bekannten Verhältnissen von Tiefe zu Breite entsprechen, um die Schweißbarkeit des Werkstückes zu bestimmen.
Initiiren eines Bogens zwischen einem Schweißbrenner und dem Werkstück unter Anwendung eines vorbestimmten Satzes von Schweißparametern zur Erzeugung eines geschmolzenen Schweißbades im Werkstück,
Messen einer Eigenfrequenz-Schwingung des ge schmolzenen Schweißbades zu einer vorbestimmten Zeit nach dem Initiierenden des Lichtbogens und
Vergleichen der gemessenen Eigenfrequenz-Schwingung mit einem Satz von Eigenfrequenzwerten für verschiedene Chargen dieser Legierung, deren Eigenfrequenzwerte bekannten Verhältnissen von Tiefe zu Breite entsprechen, um die Schweißbarkeit des Werkstückes zu bestimmen.
17. Verfahren nach Anspruch 16, worin der Schweißbrenner
stationär ist und der vorbestimmte Satz von Schweißpara
metern ausgewählt ist, um ein partiell einbrennendes bzw.
eindringendes Schweißbad in dem Werkstück zu erzeugen.
18. Verfahren nach Anspruch 16, worin die Schweißbarkeit des
Werkstückes vor dem Schweißen des Werkstückes bestimmt wird
und das Verfahren weiter das Einstellen der Schweißparameter
in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis umfaßt, um ein vor
bestimmtes Verhältnis von Tiefe zu Breite zu erhalten.
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