DE3831975A1 - Piezogesteuerter dynamischer tastkopf - Google Patents
Piezogesteuerter dynamischer tastkopfInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen piezogesteuerten dynamischen
Tastkopf für Meßeinrichtungen und Meßmaschinen, der mit ei
ner Meßwertauswerteeinheit und wahlweise mit einer Meßma
schinensteuerung in Wirkverbindung steht.
Aus der DE 28 41 548 Al ist ein Verfahren und eine Einrich
tung zur Meßwerterfassung an Prüflingen unter Verwendung
eines relativ zu diesen bewegten mechanischen Tasters sowie
mindestens eines Meßwertgebers bekannt. Dabei wird die Kraft
gemessen, die beim Meßvorgang nach Berührung von Taster und
Prüfling sich zwischen diesen aufbaut. Bei Erreichen eines
vorgegebenen Wertes für diese Kraft wird ein Signal erzeugt,
welches zum Festhalten des Meßwertes benutzt wird, der zum
Zeitpunkt des Erreichens des vorgegebenen Kraftwertes an den
Meßwertgebern vorhanden ist. Zwischen dem Taster und der
Aufhängung ist ein piezoelektrisches Kraftmeßelement vorge
sehen, welches das verlangte Signal abgibt, das zum Stoppen
eines Zählers verwendet wird. Daraufhin wird gleichzeitig
die Relativbewegung zwischen dem Taster und dem Prüfling ab
geschaltet. Mit dieser bekannten Einrichtung wird der Prüf
ling über einen verstellbaren Meßtisch gegen den Taster ge
fahren. Bei Berührung des Prüflings mit dem Taster werden
vom Meßwertgeber elektrische Impulse erzeugt, die von einem
Zähler gezählt werden. Die Relativbewegung zwischen dem Ta
ster und dem Prüfling wird nun so lange fortgesetzt, bis
zwischen diesen beiden eine vorgegebene Meßkraft erreicht
ist. Dies bedeutet, daß nicht bereits durch leichtes Anta
sten des Tasters an den Prüfling ein gültiges Meßsignal ab
gegeben und angezeigt wird, sondern erst bei Erreichen ei
ner bestimmten Meßkraft. Problematisch erscheint bei diesem
Verfahren und der vorgeschlagenen Einrichtung, daß unter Um
ständen eine zu hohe Meßkraft vorgegeben sein kann, die zu
Meßfehlern und zu Beschädigungen an den Einrichtungen füh
ren kann. Das Verfahren und die Einrichtungen scheinen tech
nisch aufwendig zu sein und keine Gewähr für präzise Mes
sungen zu liefern.
Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einem piezogesteuerten
dynamischen Tastkopf ohne erhöhten technischen Aufwand Fehl
messungen auszuschließen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Tastkopf aus zwei voneinander getrennt arbeitenden Meßsig
nalerzeugungseinrichtungen gebildet ist, die mit voneinan
der getrennten Schaltkreisen versehen sind und auf die Meß
wertauswerteeinheit und wahlweise auf die Meßmaschinen
steuerung derart wirken, daß die bei Erzeugung eines Sig
nals der ersten Meßsignalerzeugungseinrichtung gespeicher
ten Positionsdaten des Tastkopfes nur bei Vorliegen eines
Quittungssignals der zweiten Meßsignalerzeugungseinrichtung
als gültig erkannt werden. Dabei kann die erste Meßsignal
erzeugungseinrichtung aus einer piezoelektrischen dünnen
Schicht bestehen, die in einem Träger untergebracht ist
und mit zumindest einem Kontaktelement in Verbindung steht,
während die zweite Meßsignalerzeugungseinrichtung aus einem
in zumindest einer Koordinatenrichtung auslenkbaren Taster
gebildet sein kann, der ebenfalls mit einem Meßsignale über
tragenden Kontaktelement in Verbindung steht, wobei mit je
dem Signal der ersten Meßsignalerzeugungseinrichtung in der
Meßwertauswerteeinheit ein neuer Zählerstand für die Posi
tion des Tastkopfes festgehalten und der zuletzt erreichte
Zählerstand dann freigegeben wird für die Verarbeitung,
wenn das Quittungssignal der zweiten Meßsignalerzeugungs
einrichtung vorliegt.
Zur Erzeugung eines Meßsignals ist also lediglich eine Pie
zofolie vorgesehen, die bei dem durch die Antastung erzeug
ten Druck sofort ein Signal liefert, welches elektronisch
umgeformt wird und als Antastsignal zum Einlesen von Posi
tionsdaten des Tastkopfes benutzt wird. Das präzise mecha
nische Auslenksystem mit Taststiften ist ebenfalls mit
Schaltkontakten versehen. Die alleinige Verwendung des Pie
zosignals könnte zu Fehlmessungen führen, weil Umgebungs
einflüsse oder eine hohe Beschleunigung des Tastkopfes un
gewollte Signale der piezoelektrischen Schicht hervorrufen
könnten. Wird jedoch das mit der Auslenkung eines Taststifts
erzeugte Quittungssignal zusätzlich benutzt, dann sind Fehl
messungen grundsätzlich ausgeschlossen. Denn die bei Erzeu
gung des Piezosignals gespeicherten Positionsdaten des Tast
kopfes haben nur Gültigkeit bei gleichzeitigem Vorliegen des
Auslenksignals der Taststifte.
In Ausbildung der Erfindung kann die piezoelektrische
Schicht zwischen zwei elektrisch isolierende Scheiben fest
eingeklemmt sein, die in einem Träger aus einem unteren Ge
genlager und einem darüber angeordneten Aufnahmegehäuse ein
gespannt sind, das unter der Wirkung einer veränderbaren Fe
derkraft steht, wobei das untere Gegenlager mit dem Taster
gehäuse und der zweiten Meßsignalerzeugungseinrichtung ver
bunden ist und das mit der piezoelektrischen Schicht ver
bundene Kontaktelement durch eine der isolierenden Scheiben
geführt und über eine elektrische Leitung mit der Meßwert
auswerteeinheit und wahlweise der Meßmaschinensteuerung in
Kontakt steht. Die piezoelektrische Schicht kann dabei aus
drei voneinander getrennten Sektoren gebildet sein und je
der dieser Sektoren kann mit einem eigenen Kontaktelement
in Verbindung stehen. Dazu ist es ferner möglich, die piezo
elektrische Schicht als eine dünne Folie auszubilden, die
fest zwischen zwei Scheiben in dem Träger eingespannt ist.
Der Vorteil dieser Einrichtung besteht in dem technisch ein
fachen Aufbau dieser ersten Meßsignalerzeugungseinrichtung,
die im wesentlichen aus einer piezoelektrischen Schicht be
steht, die zwischen zwei Scheiben fest eingeklemmt ist und
über Kontaktstifte mit der Meßwertauswerteeinheit und der
Maschinensteuerung verbunden ist. Dabei ist es ein wesent
liches Merkmal der Erfindung, daß die Folie eine Hochpoly
merfolie ist und nicht, wie an sich bekannt, aus Keramik
besteht. Das piezoelektrische Element arbeitet im Gegensatz
zu herkömmlichen Piezobausteinen aus Keramik nicht als Be
schleunigungsaufnehmer, sondern als Kraftaufnehmer. Dieser
Kraftaufnehmer hat den Vorteil, daß es sowohl quasi sta
tisch als auch dynamisch verwendbar und einsetzbar ist.
In noch weiterer Ausbildung der Erfindung kann in der un
terhalb der piezoelektrischen Schicht angeordneten Scheibe
eine zentrale Ausnehmung eingebracht sein, in die der Bund
einer Buchse einliegt, welche durch eine zentrale Bohrung
in der piezoelektrischen Schicht und der oberen Scheibe
hindurchragt und durch einen Gewindebolzen über der oberen
Scheibe angespannt ist. Dadurch wird die piezoelektrische
Folie in einer exakten und festgespannten Lage gehalten.
Um eine elektrische Abschirmung gegen äußere Einflüsse zu
erreichen, können die der piezoelektrischen Schicht abge
wandten Oberflächen der Scheiben eine Kupferkaschierung
aufweisen.
Weitere Vorteile bieten sich dadurch an, daß die Kontakt
elemente Stifte sind, die ausgehend von der piezoelektri
schen Schicht durch eine Isolierscheibe im Aufnahmegehäuse
geführt sind und durch Leitungen mit einem Vorverstärker
verbunden sind, der seinerseits über eine weitere Leitung
mit der Meßwertauswerteeinheit und wahlweise mit der Meß
maschinensteuerung in Wirkverbindung steht. Durch die vor
teilhafte Zwischenschaltung eines Vorverstärkers werden die
erzeugten Signale der piezoelektrischen Schicht eindeutig
als Meßsignale erkannt, die der weiteren Verarbeitung der
Koordinatenmeßeinrichtung zugeführt werden.
Eine Veränderung der Einspannkräfte für die piezoelektri
sche Schicht kann nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
dadurch vorgenommen werden, daß das obere Aufnahmegehäuse
unter der Wirkung einer Druckfeder steht, die durch eine
Federspanneinrichtung beaufschlagt ist, welche mit dem
Tastkopfgehäuse längsverschieblich verbunden ist.
In Weiterbildung der Erfindung kann axial unterhalb des Ge
genlagers für die piezoelektrische Schicht das Tastergehäu
se mit den Taststiften und der im Tastergehäuse eingesetz
ten Auslenkmechanik vorgesehen sein, die Meßsignalgeber
aufweist, welche über eine Leitung mit der Meßwertauswerte
einheit und wahlweise der Meßmaschinensteuerung in Verbin
dung stehen. Damit ist in vorteilhafter und einfacher Weise
unter der ersten Meßsignalerzeugungseinrichtung innerhalb
des gemeinsamen Tastkopfgehäuses die zweite Meßsignalerzeu
gungseinrichtung eingebaut.
Schließlich können die Kontaktelemente auf der piezoelektri
schen Schicht so angeordnet und derart miteinander verschal
tet sein, daß bei nicht geteilter Schicht ein Meßsignal bei
axialer Antastung erzielt wird, während bei der Schicht aus
drei Sektoren die Signale der einzelnen Sektoren derart ge
trennt verarbeitet werden, daß bei axialer Antastung die
Summe der drei Meßsignale verwertet wird und bei tangentia
ler Antastung die Differenz zweier Meßsignale benutzt wird.
Dies bedeutet, daß die Spannung von zwei zu einem Sektor
jeweils verstärkt wird. Bei Belastung in einer Richtung
können zwei gleiche Signale erscheinen, die in der anderen
Richtung als gegenläufige Meßsignale auftreten können, wo
durch die Polarität verschieden ist. Alle Signale werden
gleichgerichtet und jeweils addiert. Die dreifache Sektor
unterteilung der Piezofolie erlaubt eine tangentiale An
tastung. In diesem Falle entsteht eine Biegebelastung der
Folie, bei der die Gesamtladung der Folie konstant bleibt.
Eine ungeteilte Folie dagegen liefert nur bei axialer An
tastung ein Meßsignal. Die Meßsignale der einzelnen Sekto
ren werden grundsätzlich getrennt verarbeitet. Bei der axia
len Antastung wird die Summe der drei Signale benutzt, wäh
rend bei tangentialer Antastung die Differenz zweier Meßsig
nale verwendet wird.
Zwischen dem Signal der ersten Meßerzeugungseinrichtung und
dem der zweiten Meßsignalerzeugungseinrichtung kann ein de
finierter Zeitabstand vorgegeben sein, damit das Signal der
ersten Meßsignalerzeugungseinrichtung als gültig erkannt
wird. Durch diese einfache Maßnahme wird eine noch größere
Betriebssicherheit erzielt.
Der mit den vorgeschilderten Merkmalen ausgestattete piezo
gesteuerte dynamische Tastkopf ist mit zwei getrennten
Schaltkreisen ausgestattet. Zur Erzeugung eines Meßsignals
ist eine Piezo-Folie auf einem harten Träger aufgebracht,
die bei dem durch die Antastung erzeugten Druck sofort ein
Signal liefert, welches elektronisch umgeformt und als An
tastsignal zum Einlesen
von Positionsdaten des Tastkopfes benutzt wird. Das präzise me
chanische Auslenksystem ist ebenfalls mit Schaltkontakten ver
sehen. Hier wird jedoch erst bei gewisser Auslenkung ein Signal
erzeugt, welches die Antastung bestätigt. Wie bereits erwähnt,
führt die alleinige Verwendung des Piezosignals gegebenenfalls
zu Fehlmessungen, weil Umgebungseinflüsse und hohe Beschleuni
gungen des Tastkopfes oder auch Vibrationen der Meßmaschine un
gewollte Piezosignale hervorrufen können. Wird jedoch das mit
der Auslenkung des Taststiftes erzeugte Quittungssignal zusätz
lich benutzt, werden solche Fehlmessungen grundsätzlich ausge
schlossen. Die bei Erzeugung des Piezosignals gespeicherten Po
sitionsdaten des Tastkopfes haben nur Gültigkeit bei gleichzei
tigem Vorliegen des Auslenksignals der Taststifte. Die Meßsig
nale werden zum Anschluß an Koordinatenmeßmaschinen jeweils
elektrisch aufbereitet. Die Verarbeitung der Meßsignale erfolgt
in den Koordinatenmeßmaschinen durch eine geeignete Soft-ware.
Zu der piezoelektrischen Schicht ist also ein mechanischer Ta
ster eingesetzt, der über entsprechende Kontakte ein elektri
sches Meßsignal liefert. Mit diesem Antastsignal, welches auch
ein Überlaufsignal ist, wird das vom Piezobaustein vorher abge
gebene Meßsignal bestätigt. Das erste Signal von der piezoelek
trischen Schicht wird immer dann als Fehlsignal aufgrund von
Vibrationen oder hohe Beschleunigung des Tastkopfes erkannt,
wenn das zweite Signal von der Auslenkmechanik des Tasters aus
bleibt. Das Signal von der ersten Meßsignalerzeugungseinrich
tung friert immer wieder den Zählerstand ein, der ihr fortlau
fend abgegeben wird. Erst wenn das Signal von der zweiten Meß
signalerzeugungseinrichtung anliegt, wird auch das erste Signal
der piezoelektrischen Schicht übernommen. Bis dahin werden die
Fehlsignale immer überschrieben.
In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 den piezogesteuerten dynamischen Tastkopf,
teilweise im Halbschnitt;
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Aufnahmegehäuse des
Tastkopfes gemäß der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die piezoelektrische Schicht
gemäß der Linie III-III in Fig. 1.
Der piezogesteuerte dynamische Tastkopf 1 ist in einem Tast
kopfgehäuse 2 einer nicht näher dargestellten Koordinatenmeß
einrichtung oder Mehrkoordinatenmeßmaschine eingesetzt. Der
Tastkopf 1 beinhaltet eine erste Meßsignalerzeugungseinrichtung
3 und eine zweite Meßsignalerzeugungseinrichtung 4, die beide
getrennt voneinander arbeiten und axial untereinander im Tast
kopfgehäuse 2 angeordnet sind.
Die erste Meßsignalerzeugungseinrichtung 3 besteht aus einem
Aufnahmegehäuse 5, welches mit einem Gegenlager 6 durch Schrau
ben 7 lösbar verbunden ist. In dem Aufnahmegehäuse 5 befindet
sich eine piezoelektrische Schicht 8, die eine Piezo-Folie sein
kann und entsprechend der Fig. 3 mit insgesamt drei um 120°
zueinander versetzten Einschnitten 9 zur Bildung von drei Sek
toren 10 ausgeführt ist. Die piezoelektrische Schicht 8 ist
durch zwei Scheiben 11 und 12 aus elektrisch isolierendem Mate
rial fest eingespannt, die auf ihren der piezoelektrischen
Schicht 8 entgegengesetzten Oberflächen mit Kupferkaschierungen
13 versehen sind, um so eine Abschirmung gegen äußere Einflüsse
zu erzielen. In der unteren Scheibe 12 befindet sich zentral
eine Ausnehmung 14, in die ein Bund 15 einer Gewindebuchse ein
gesetzt ist, deren Gewindehülse 16 durch eine zentrale Bohrung
17 in der piezoelektrischen Schicht 8 und durch eine weitere
korrespondierende Bohrung 18 in der oberen Scheibe 11 hindurch
geführt ist. Durch eine Schraube 19 ist der Bund 15 der Gewin
dehülse 16 gegen die piezoelektrische Schicht 8 gespannt und
gegen die Kontaktelemente 20 in Form von Stiften gedrückt.
Entsprechend der Anzahl der Segmente 10 der piezoelektrischen
Schicht 9 sind drei um jeweils 120° zueinander versetzte Kon
taktelemente 20 auf einem einheitlichen Kreisbogen vorgesehen,
die mit ihrer unteren Bodenfläche auf der piezoelektrischen
Schicht aufstehen. Die Kontaktelemente 20 sind so angeordnet
und derart miteinander verschaltet, daß immer die Meßsignale
zwischen zwei von drei Sektoren 10 ausgewertet werden. Die
Kontaktelemente 20 sind durch eine Isolierscheibe 21 hindurch
geführt bis auf eine weitere Scheibe 22, die sich in einer
kreisförmigen Ausnehmung 23 in dem Aufnahmegehäuse 5 befindet.
Von diesen Kontaktelementen 20 sind elektrische Leitungen 24
zu einem Vorverstärker 25 geführt.
Das Aufnahmegehäuse 5 bzw. die piezoelektrische Schicht 8 ste
hen unter der Wirkung einer Schraubendruckfeder 26, auf die
eine Einspanneinrichtung 27 wirkt, die mit dem Tastkopfgehäuse
2 längsverschieblich durch Gewinde 28 verbunden ist. Durch
Drehen der Einspanneinrichtung 27 innerhalb des Gewindes 28 er
folgt eine Längsverschiebung, welche die Schraubendruckfeder 26
je nach vorgenommener Drehrichtung der Einspanneinrichtung 27
härter spannt oder löst. Demzufolge wird die auf das Aufnahme
gehäuse 5 aufstehende Federkraft verändert.
Von dem Vorverstärker 25 befindet sich eine Anschlußleitung 29
zu einer Meßwertauswerteeinheit 30, die vorzugsweise außerhalb
des Tastkopfgehäuses 2 liegt. Die Meßwertauswerteeinheit 30
ist über eine weitere Leitung 31 mit der Meßmaschinensteuerung
32 verbunden. Hier ist selbstverständlich auch die Zwischen
schaltung von Speichern möglich.
Die zweite Meßsignalerzeugungseinrichtung 4 besteht aus einem
Taster 33 mit eingesetzten Taststiften 34. In einem Anschlußge
häuse 35 des Tasters 33 ist der Meßsignalgeber 36 vorgesehen,
der in Fig. 1 in vereinfachter Form schematisch dargestellt
ist. Die Kontaktgabe bei diesem vereinfacht dargestellten Meß
signalgeber erfolgt über einen Stift 37 und eine Kontaktkugel
38. Der Stift 37 ist über eine elektrische Leitung 39 ebenfalls
mit der Meßwertauswerteeinheit 30 verbunden.
Beim Anfahren des Tastkopfes 1 an ein zu messendes Werkstück 40
auf einem Meßtisch 41 einer Koordinatenmeßmaschine werden noch
vor Erreichen des Taststiftes 34 am Werkstück 40 durch die er
ste Meßsignalerzeugungseinrichtung 3 Meßsignale erzeugt. Dies
geschieht allein aufgrund der Beschleunigung des Tastkopfes,
durch mögliche leichte Vibrationen beim Anfahrvorgang oder an
derer Umwelteinflüsse. Jeder solcher Einfluß wird von der pie
zoelektrischen Schicht 8 wahrgenommen und über die Kontaktele
mente 20 und die Leitungen 24 fortlaufend an einen Verstärker
25 weitergegeben. Die verstärkten Meßsignale werden nun vom
Vorverstärker 25 zur Meßwertauswerteeinheit 30 weitergegeben
und dort zunächst laufend in einem eingerichteten Zähler fest
gehälten. Jedes weitere Meßsignal von der piezoelektrischen
Schicht, welches auf dem vorbeschriebenen Weg zum Zähler in der
Meßwertauswerteeinheit 30 gelangt, wird neu überschrieben. Ent
sprechend der Bewegungsrichtung in eine der Koordinaten X oder
Y werden demzufolge fortlaufend die Positionsdaten des Tastkop
fes 1 festgehalten. Öber die Maschinensteuerung 32 wird der
Tastkopf 1 weiter verfahren, weil alle bisher gesendeten Meß
signale als Fehlsignale in Bezug auf das Antasten an ein Werk
stück 40 interpretiert werden. Erst bei erfolgtem Antasten des
Tastkopfes 1 mit dem Taststift 34 an ein Werkstück 40 und der
dabei erfolgten Auslenkung des Taststiftes 34 wird über den
Meßsignalgeber 36 an die Meßwertauswerteeinheit 30 ebenfalls
ein Meßsignal geliefert. Dieses Meßsignal der zweiten Meßsig
nalerzeugungseinrichtung 4 ist das Quittungssignal für das bis
zu diesem Augenblick zuletzt gelieferte Meßsignal aus der pie
zoelektrischen Schicht 8. Aufgrund dieses Quittungssignals er
kennt die Meßwertauswerteeinheit 30 das zuvor erfolgte Signal
der ersten Meßerzeugungseinrichtung 3 als ein gültiges Meßsig
nal an und wertet diese beiden Meßsignale aus. Die Auswertung
der Meßsignale ergibt ein Meßdatum, welches in einer hier nicht
gezeigten Anzeigeeinheit dargestellt, in einem Speicher der
Meßmaschine abgespeichert, durch einen Drucker (nicht gezeigt)
ausgedruckt oder der Meßmaschinensteuerung 32 zugeführt werden
kann. Die beiden Meßsignale werden also jeweils zum Anschluß
an Koordinatenmeßmaschinen elektrisch aufbereitet, wobei ihre
Verarbeitung durch entsprechende Soft-ware erfolgt.
Ein Meßsignal der ersten Meßsignalerzeugungseinrichtung 3 kann
natürlich auch dann erst auftreten, wenn der Taststift 34 des
Tasters 33 an ein Werkstück 40 antastet. Da die piezoelektri
sche Schicht 8 jedoch wesentlich sensibler arbeitet als der
Meßsignalgeber 36 der zweiten Meßsignalerzeugungseinrichtung 4,
wird auch in diesem Fall das Quittungssignal immer erst nach
dem Signal der ersten Meßsignalerzeugungseinrichtung 3 erfol
gen. Jede Beeinflussung erzeugt über die piezoelektrische Folie
eine Spannung, die über Kontaktelemente 20 auf den Vorverstär
ker 25 geführt werden und dort zu einem brauchbaren Meßsignal
aufgearbeitet werden.
Claims (13)
1. Piezogesteuerter dynamischer Tastkopf für Meßeinrichtun
gen und Meßmaschinen, der mit einer Meßwertauswerteein
heit und wahlweise mit einer Meßmaschinensteuerung in
Wirkverbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tastkopf (1) aus zwei voneinander getrennt arbei
tenden Meßsignalerzeugungseinrichtungen (3, 4) gebildet
ist, die mit voneinander getrennten Schaltkreisen verse
hen sind und auf die Meßwertauswerteeinheit (30) und
wahlweise auf die Meßmaschinensteuerung (32) derart wir
ken, daß die bei Erzeugung eines Signals der ersten Meß
signalerzeugungseinrichtung (3) gespeicherten Positions
daten des Tastkopfes (1) nur bei Vorliegen eines Quit
tungssignals der zweiten Meßsignalerzeugungseinrichtung
(4) als gültig erkannt werden.
2. Tastkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Meßsignalerzeugungseinrichtung aus einer
piezoelektrischen dünnen Schicht (B) besteht, die in ei
nem Träger untergebracht ist und mit zumindest einem Kon
taktelement (20) in Verbindung steht, und daß die zweite
Meßsignalerzeugungseinrichtung (4) aus einem in zumindest
einer Koordinatenrichtung auslenkbaren Taster (33, 34)
gebildet ist, der ebenfalls mit einem Meßsignale übertra
genden Kontaktelement (36, 37, 38) in Verbindung steht,
wobei mit jedem Signal der ersten Meßsignalerzeugungsein
richtung (3) in der Meßwertauswerteeinheit (30) ein neuer
Zählerstand für die Position des Tastkopfes (1) festge
halten und der zuletzt erreichte Zählerstand dann freige
geben wird für die Verarbeitung, wenn das Quittungssignal
der zweiten Meßsignalerzeugungseinrichtung (4) vorliegt.
3. Tastkopf nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die piezoelektrische Schicht (8) zwischen zwei elek
trisch isolierende harte Scheiben (11, 12) fest einge
klemmt ist, die in einem Träger aus einem unteren Gegen
lager (6) und einem darüber angeordneten Aufnahmegehäuse
(5), das unter der Wirkung einer veränderbaren Federkraft
steht, eingespannt sind, wobei das untere Gegenlager (6)
mit dem Tastergehäuse (33) und der zweiten Meßsignaler
zeugungseinrichtung (4, 33, 34, 36, 37, 38) verbunden ist
und das mit der piezoelektrischen Schicht (8) verbundene
Kontaktelement (20) durch eine der isolierenden Scheiben
(11) geführt ist und über eine elektrische Leitung (24,
29) mit der Meßwertauswerteeinheit (30) und wahlweise der
Meßmaschinensteuerung (32) in Kontakt steht, und daß der
Meßwertauswerteeinheit (30) ein Vorverstärker (25) vorge
schaltet ist.
4. Tastkopf nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die piezoelektrische Schicht (8) aus drei voneinander
getrennten Sektoren (10) gebildet ist und jeder dieser
Sektoren (10) mit einem eigenen Kontaktelement (20) in
Verbindung steht.
5. Tastkopf nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die piezoelektrische Schicht (8) eine dünne Folie
ist, die fest zwischen zwei Scheiben (11, 12) im Träger
(5, 6) eingespannt ist.
6. Tastkopf nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die piezoelektrische Schicht (8) eine Hochpolymerfo
lie ist, die fest zwischen zwei Scheiben (11, 12) im
Träger (5, 6) eingespannt ist.
7. Tastkopf nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der unterhalb der piezoelektrischen Schicht (8)
angeordneten Scheibe (12) eine zentrale Ausnehmung (14)
eingebracht ist, in die der Bund (15) einer Gewinde-Buch
se (16) einliegt, welche durch eine zentrale Bohrung (17,
18) in der piezoelektrischen Schicht (8) und der oberen
Scheibe (11) hindurchragt und durch einen Gewindebolzen
(19) über der oberen Scheibe (11) angespannt ist.
8. Tastkopf nach den Ansprüchen 1 bis 3 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der piezoelektrischen Schicht (8) abgewandten
Oberflächen der Scheiben (11, 12) eine Kupferkaschierung
(13) aufweisen.
9. Tastkopf nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktelemente (20) Stifte sind, die ausgehend
von der piezoelektrischen Schicht (8) durch eine Isolier
scheibe (21) im Aufnahmegehäuse (5) geführt sind und
durch Leitungsführungen (24) mit einem Vorverstärker (25)
verbunden sind, der seinerseits über eine weitere Leitung
(29) mit der Meßwertauswerteeinheit (30) und wahlweise
mit der Meßmaschinensteuerung (32) in Wirkverbindung
steht.
10. Tastkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das obere Aufnahmegehäuse (5) unter der Wirkung einer
Druckfeder (26) steht, die durch eine Federspanneinrich
tung (27) beaufschlagt ist, welche mit dem Tastkopfgehäu
se (2) längsverschieblich verbunden ist.
11. Tastkopf nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß axial unterhalb des Gegenlagers (6) für die piezo
elektrische Schicht (8) das Tastergehäuse (33) mit den
Taststiften (34) und der im Tastergehäuse (33, 6) einge
setzten Auslenkmechanik vorgesehen ist, die Meßsignalge
ber (36) aufweist, welche über eine Leitung (39) mit der
Meßwertauswerteeinheit (30) und wahlweise der Meßmaschi
nensteuerung (32) in Verbindung stehen.
12. Tastkopf nach den Ansprüchen 1 bis 6 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktelemente (20) auf der piezoelektrischen
Schicht (8) so angeordnet und derart miteinander ver
schaltet sind, daß bei nicht geteilter Schicht (8) ein
Meßsignal bei axialer Antastung erzielt wird und bei der
Schicht (8) aus drei Sektoren (10) die Signale der ein
zelnen Sektoren derart getrennt verarbeitet werden, daß
bei axialer Antastung die Summe der drei Meßsignale ver
wertet und bei tangentialer Antastung die Differenz
zweier Meßsignale benutzt wird.
13. Tastkopf nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Signal der ersten Meßsignalerzeugungs
einrichtung (3) und dem der zweiten Meßsignalerzeugungs
einrichtung (4) ein definierter Zeitabstand vorgegeben
ist, damit das Signal der ersten Meßsignalerzeugungsein
richtung (3) als gültig erkannt wird.
Priority Applications (2)
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