DE3827426A1 - Vorrichtung zur durchfuehrung eines verfahrens zum zwecke der identifizierung und quantifizierung unbekannter gasfoermiger substanzen - Google Patents
Vorrichtung zur durchfuehrung eines verfahrens zum zwecke der identifizierung und quantifizierung unbekannter gasfoermiger substanzenInfo
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- G01N27/12—Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating impedance by investigating resistance of a solid body in dependence upon absorption of a fluid; of a solid body in dependence upon reaction with a fluid, for detecting components in the fluid
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Description
Im Bereich der Umwelttechnik sind zunehmend Apparate und Vor
richtungen bestimmend, die das Vorhandensein von gasförmigen
Verbindungen detektieren. Es wird dabei verlangt, daß diese
Vorrichtungen möglichst in Echtzeit arbeiten, eine sehr hohe
Verfügbarkeit und Lebensdauer haben und preislich deutlich
niedriger als die bekannten Analysen-Geräte sind, um so eine
massenhafte Verbreitung zu gestatten.
Es sind Sensoren für gasförmige Substanzen bekannt, die nach
dem Prinzip der Brennstoffzelle arbeiten. Diese Sensoren ar
beiten selektiv, gestatten also nicht nur den quantitativen
Nachweis, sondern indirekt auch eine qualitative Zuordnung.
Weiter sind Zinn-Dioxyd-Halbleitersensoren bekannt. Diese
Sensoren detektieren alle oxidierbaren und reduzierenden Sub
stanzen. Dabei ist die spezifische Empfindlichkeit dieser
Sensoren den einzelnen Substanzen gegenüber zwar unterschied
lich, der Erfassungsbereich ist allerdings so weit, daß man
von Breitbandsensoren spricht. Diese Sensoren können im Be
reich ab 0,1 ppm bei verschiedenen Substanzen erfolgreich
eingesetzt werden, wenn die Quereinflüsse von Temperatur und
relativer Feuchte kompensiert werden. Das Ausgangssignal des
Sensors ist kein Meßwert, sondern lediglich ein Maßstab für
das Vorhandensein irgendwelcher Substanzen, auf die der Sen
sor reagiert, wobei der Sensor summierende Eigenschaften
hat.
Die hier beschriebene Erfindung hat sich zur Aufgabe
gestellt, auf der Basis dieser preiswerten und robusten
Sensoren eine qualifizierte Vorrichtung zu schaffen, die
vorteilhaft einerseits eine Zuordnung der detektierten
Substanz gestattet, ferner eine Aussage über die
Größenordnung gestattet.
Dabei macht sich die Erfindung die Tatsache zu eigen, daß in
Abhängigkeit von zahlreichen Parametern die spektrale Em
pfindlichkeit einzelner Substanzen gegenüber von Sensor zu
Sensor höchst unterschiedlich ist.
So ist es beispielsweise auch möglich, durch Verändern der
Heizleistung und damit der Oberflächentemperatur des Sensors
die Reaktivität der Sensoroberfläche verschidenen Substanzen
gegenüber zu verändern.
So ist z. B. die Empfindlichkeit gegenüber Wasserstoff (H2)
bereits bei sehr niedrigen Temperaturen sehr hoch. Dies gilt
entsprechend für Substanzen mit entsprechender Affinität zu
SNO2 und entsprechender Reaktionsfreude.
Wenig reaktive Substanzen, z. B. Kohlenmonoxyd, bedürfen ei
ner relativ hohen Oberflächentemperatur des Sensors.
Vereinfacht gesagt ist die Empfindlichkeit gegenüber be
stimmten Substanzen an bestimmten Temperaturen jeweils am
höchsten.
Die Erfindung macht sich diese Eigenschaft wie folgt zu
Nutze:
Beispielsweise ist der Luft Kohlenmonoxyd beigegeben, und
dieses Gemisch wird auf 2 Sensoren geleitet. Der erste Sensor
arbeitet mit geringer Oberflächentemperatur, während der
zweite Sensor mit hoher Oberflächentemperatur betrieben wird.
Ergebnismäßig wird es so sein, daß Sensor 1 nur sehr geringe
Werte anzeigt, Sensor 2 dagegen ein hohes Ausgangssignal er
zeugt. Es ist gesichert, daß diese signifikanten Unterschiede
typisch und reproduzierbar sind.
In der Praxis wird regelmäßig Wert darauf gelegt, die in der
Anwendersituation erwarteten spezifischen Substanzen aufzu
finden, zu erkennen in Qualität und Quantität und ent
sprechende Warnungen auszugeben. Im Bergbau interessierten
z. B. die Substanzen Kohlenmonoxyd und Metan. Beim Auskoffern
kontaminierter Böden muß auf Benzol geachtet werden.
Da aufgrund der geringen Masse des Sensors die Oberflächen
temperatur sehr rasch auf eine Veränderung der Heizleistung
reagiert, ist es sehr leicht möglich, programmgesteuert die
Heizleistung kontinuierlich zwischen einem Minimum- und Maxi
mum-Wert zu verändern. Gleichzeitig wird das Ausgangssignal
des Sensors beobachtet. Je nach Qualität der anwesenden Sub
stanz wird bei Korrelation der Temperatur und des Sensoraus
gangssignals an einer bestimmten Position der Temperaturskala
ein Maximum zu beobachten sein.
Fig. 1 zeigt eine solche
Aufnahme mit einigen typischen Substanzen, wobei Kurve A
Wasserstoff ist, Kurve B Methan ist, Kurve C Kohlenmonoxyd
ist. Wertet man diese Ergebnisse in einem Mikroprozessor aus,
dem die Zuordnung der Sensorausgangssignale und der Tempera
tur übertragen wird, ergibt sich eine dreidimensionale Ma
trix, die in Fig. 2 gezeigt wird. A ist dabei das Sensoraus
gangssignal, B die Sensortemperatur und C ein Korrekturfak
tor, um bei spezifischen Substanzen das Sensorausgangssignal
dimensionieren zu können, z. B. in ppm.
Aus dem Vorhergesagten ergibt sich, daß sich beim Durchfahren
des Temperaturbereiches und bei Vorhandensein einer bestimm
ten Substanz sich eine spezifische Sensorsignal-Kurve ergibt,
die typisch für die spezifische Substanz ist und die sich
signifikant von anderen Substanzen unterscheidet. Innerhalb
des Mikroprozessors sollen die Pegel an einzelnen Temperatur
punkten untereinander bewertet werden. Diese Bewertung ergibt
rechnerisch eine typische Größe, die die Identifikation der
Substanz erlaubt.
Vereinfacht gesagt, wird somit jeder Substanz "ein Fingerab
druck einmal abgenommen", und als Zahl im Rechenprogramm ge
speichert. Mit Hilfe dieser Methode sind zahlreiche Substan
zen eindeutig identifizierbar.
Da jede Substanz eine spezifische Affinität zum Sensor hat,
muß das Sensorausgangssignal mit einer Korrekturzahl, die
für die Substanz jeweils typisch ist, multipliziert werden.
Ergebnismäßig ist die erfindungsgemäße Vorrichtung also in
der Lage
- 1. die unbekannte Substanz grob zu identifizieren,
- 2. die Konzentration in üblichen Dimensionen innerhalb relativ kleiner Toleranzen anzugeben.
Vorteilhaft ist, daß dazu nur ein einziger Sensor benötigt
wird, der als Halbleitersensor relativ preiswert ist und über
eine sehr große Standzeit verfügt.
Vorteilhaft wird die Vorrichtung incl. Sensor einmal mit Meß
gasen kalibriert, wobei die spezifischen Korrekturzahlen und
Identifikationszahlen in einem nicht flüchtigen Speicher des
Gerätes abgelegt werden. Diesen Vorgang, den man als "selbst
lernende Kalibrierung und Identifizierung" bezeichnen kann,
wird vorteilhaft vor Auslieferung des Gerätes an den Kunden
durchgeführt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist also wie folgt zu be
schreiben: (siehe Fig. 3).
Ein Halbleitersensorelement ist mit einem Widerstand in Reihe
geschaltet und bildet einen elektrischen Spannungsteiler (1).
Das Sensorelement wird dabei über eine Heizeinrichtung (3)
beheizt, die über eine gesteuerte Stromquelle (2) gespeist
wird. Die Stromquelle wird von einem Mikroprozessor (7) pro
grammgesteuert. Zusätzlich werden über geeignete, technisch
bekannte Sensoren die Temperatur (13) und die relative Feuch
te (14) über einen Analog/Digital-Wandler (4) in den Mikro
prozessor (7) eingelesen. Diese können auf einem Display
(Anzeige) (8) angezeigt werden, wobei hauptsächlich die
Quantität als auch Qualität, als auch die zu untersuchende
Substanz angezeigt wird. Vorgesehen ist eine Protokoll-
Schnittstelle, die als übliche Computer-Schnittstelle ausge
legt ist. Ein Alarmausgang (10) ist vorgesehen, um bei Über
schreiten frei festgelegter Gefahrenwerte akustischen und/
oder optischen Alarm zu geben. Während des "Lernvorgangs"
ist über eine geeignete, technisch bekannte Schnittstelle
eine Tastatur vorübergehend angeschlossen, um den "Lernvor
gang" steuern zu können und um die Stoffgruppe, die im Dis
play (Anzeige) später angezeigt werden soll, zu definieren.
Die dabei anfallenden Identifikations- und Korrekturdaten
werden in einem nicht flüchtigen Speicher (6), z. B. einem
EE-PROM, abgelegt. Über einen Testschalter (12) kann die
Funktionsfähigkeit der Batterie geprüft werden und weitere
relevante Funktionen können automatisch geprüft werden.
Vorteilhaft stellt die erfindungsgemäße Vorrichtung damit ein
preiswertes, einfach zu bedienendes und robustes Gerät vor,
das nicht nur das Vorhandensein irgendwelcher Substanzen zu
detektieren in der Lage ist, sondern gleichzeitig eine Aus
sage machen kann, welcher Stoffgruppe die Substanz zuzuordnen
ist und welche Konzentration vorliegt.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum Zwecke der
Identifizierung und Quantifizierung unbekannter gasförmiger
Substanzen, wobei ein beheizter Halbleiter-Gassensor einge
setzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß periodisch die Heiz
leistung und damit die Oberflächentemperatur des Sensors
zwischen einem Minimum- und Maximum-Wert verändert wird, wo
bei gleichzeitig das Ausgangssignal des eigentlichen Sensors
über einen Analog/Digital-Wandler in einen Mikroprozessor
eingelesen wird, wobei programmgesteuert die Sensorsignale an
definierten Heizleistungspunkten miteinander verglichen wer
den, so daß sich rechnerisch eine bestimmte Zahl ergibt, die
mit einer im Mikrocomputer abgelegten Zahl korreliert und
identisch mit einer bestimmten Substanzgruppe ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Identifikationszahl im Rechenprogramm eine Korrekturzahl zu
geordnet ist, die die spezifische Empfindlichkeit des Sensors
auf die identifizierte Stoffgruppe beinhaltet, wobei durch
rechnerische Verknüpfung mit dem Sensorsignal der tatsäch
liche Konzentrationswert in verkehrsüblichen Dimensionen her
gestellt wird.
3. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß über eine geeignete
Schnittstelle über eine Eingabeeinheit Konzentration und Gat
tungsname einer oder mehrerer Substanzen eingegeben wird,
wobei der Sensor mit dieser Substanz in der angegebenen Kon
zentration überzogen wird und selbständig die in den vorange
gangenen Ansprüchen beschriebenen Identifikations- und
Korrekturzahlen errechnet und in einem unverlierbaren
Speicher abgelegt werden.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen An
sprüche, daß die Heizleistung programmgesteuert durch Ver
änderung des Impuls-Pausenverhältnisses erzeugt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883827426 DE3827426A1 (de) | 1988-08-12 | 1988-08-12 | Vorrichtung zur durchfuehrung eines verfahrens zum zwecke der identifizierung und quantifizierung unbekannter gasfoermiger substanzen |
EP89114409A EP0354486A3 (de) | 1988-08-12 | 1989-08-04 | Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum Zwecke der Identifizierung und Quantifizierung unbekannter gasförmiger Substanzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883827426 DE3827426A1 (de) | 1988-08-12 | 1988-08-12 | Vorrichtung zur durchfuehrung eines verfahrens zum zwecke der identifizierung und quantifizierung unbekannter gasfoermiger substanzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3827426A1 true DE3827426A1 (de) | 1990-02-15 |
Family
ID=6360742
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883827426 Ceased DE3827426A1 (de) | 1988-08-12 | 1988-08-12 | Vorrichtung zur durchfuehrung eines verfahrens zum zwecke der identifizierung und quantifizierung unbekannter gasfoermiger substanzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3827426A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4138369A1 (de) * | 1991-11-22 | 1993-05-27 | Bosch Gmbh Robert | Verfahren zur bestimmung von kleinen mengen an kohlenmonoxid und stickoxiden in gasgemischen |
US6566894B2 (en) | 1996-04-30 | 2003-05-20 | Rosemarie Brand-Gerhart | Process and device for detecting oxidizable and/or reducible gases in air |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0092068B1 (de) * | 1982-04-15 | 1986-06-11 | Cerberus Ag | Alarmanlage für Gase und/oder Dämpfe |
-
1988
- 1988-08-12 DE DE19883827426 patent/DE3827426A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0092068B1 (de) * | 1982-04-15 | 1986-06-11 | Cerberus Ag | Alarmanlage für Gase und/oder Dämpfe |
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US6566894B2 (en) | 1996-04-30 | 2003-05-20 | Rosemarie Brand-Gerhart | Process and device for detecting oxidizable and/or reducible gases in air |
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