DE3823957A1 - Verfahren zur abtrennung von schwermetallionen aus waessrigen loesungen - Google Patents
Verfahren zur abtrennung von schwermetallionen aus waessrigen loesungenInfo
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Description
Das erfindungsgemäße Verfahren dient vorzugsweise zur Abtren
nung von Schwermetallen wie Blei, Cadmium, Kupfer, Zink, Chrom,
Uran, Thorium, Radium, Lanthaniden, Quecksilber, Kobalt, Nickel
und weiteren giftigen bzw. umweltbelastenden Kationen aus wäß
rigen Lösungen,wie sie als Abwässer bei den verschiedenen
industriellen Verfahren anfallen.
Es ist bekannt, daß z.B. die Nordsee jährlich mit mehreren 100
Tonnen Quecksilber, mehreren tausend Tonnen Blei, Cadium, Chrom
usw. belastet wird, die ihren Ursprung nur in einer begrenzten
Anzahl Herstellungsbetriebe haben.
Zur Entfernung von Schwermetallionen werden bei höheren Gehalten
auch Ionenaustauscher benutzt.
Bei niedrigen Gehalten erfolgt meist eine Fällung mit Calcium
hydroxid bzw. eine Sulfidfällung bei einem pH-Wert von 8. In
einigen Fällen erfolgt eine Kopräzetation mit Aluminium- oder
Eisenphosphat. Hierzu sind jedoch verfahrenstechnisch aufwen
dige Absetzbehälter und/oder Filtrationen bzw. Zentrifugieren
erforderlich.
Abwässer von Elektrolyten, Metallbeizen, Elektroplattierungs
anlagen usw. zeichnen sich durch das Vorliegen der genannten
Schwermetallkationen in relativ großen Volumina Wasser aus.
Ein Einengen zur Trockene ist wirtschaftlich nicht durchzufüh
ren, entsprechend selektiv wirkende Ionenaustauscher sind nicht
wirtschaftlich.
Insbesondere ist auf dem einschlägigen Gebiet ein Verfahren zur
Reinigung des Kühlwassers von Kernreaktoren bekannt geworden
(US-PS 46 42 193). Es handelt sich hier um das Entfernen von
Kobaltionen aus dem Kühlkreislauf, die aus den Legierungsbe
standteilen der Rohre im Laufe der Zeit herausgelöst werden,
wobei bei einer Arbeitstemperatur von 100 bis 300°C vorzugs
weise eine gekörnte Hydrotalcitverbindung angewandt wird.
Die mit dem Stand der Technik verbundenen Nachteile sind also
beachtlich, und der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs angegebenen Art zu schaffen, das es er
möglicht, praktisch alle toxischen Schwermetallionen auch aus
stark verdünnten wäßrigen Lösungen, insbesondere Industrieab
wässern, in einfacher, wirksamer und wirtschaftlicher Weise zu
entfernen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Ad
sorbens ein amorphes Calciumphosphat bei pH-Werten unter 8 an
gewandt wird. Weitere zweckmäßige Ausführungsformen ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Amorphes Calciumphosphat entsteht beim Fällen von Calciumphosphat
im neutralen bis basischen Medium bei erheblichen Übersättigungen.
Es wird hierbei eine metastabile röntgenamorphe Phase gebildet.
Einer der Vorteile des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß
auch bei hohen Neutralsalzfrachten, wo herkömmliche Ionenaus
tauscher versagen, ein einwandfreies Arbeiten festgestellt wer
den kann. Es gibt zwar Spezialionenaustauscher für Schwermetalle
auf organischer Basis in Form vernetzter Chelate, die jedoch sehr
teuer sind und bei denen ein Arbeiten bei erhöhten Temperaturen
nicht möglich ist.
Ein weiteres Anwendungsgebiet des Erfindungsgegenstandes besteht
z.B. in dem Zusatz des amorphen Calciumphosphates zu Versatzma
terialien und Sohlenabdichtungen von Deponien. Mit dem Verfahren
können z.B. auch bei der Sanierung von Altlastböden anfallende
Waschwässer von Schwermetallen befreit werden.
Der Erfindungsgegenstand wird nachfolgend anhand von Ausführungs
beispielen weiter erläutert.
Es wird Silicagel einer Korngröße von 2-3 mm mit einer Porösität
von 400 m2/g mit einer 0.02 molaren Ca(OH)2-Lösung getränkt und
getrocknet. Die Trockenmasse wird mit einer 0.02 molaren Lösung
von NaH2PO4 behandelt. Nach dem Waschen mit dem doppelten Volumen
Wasser ist der Adsorber betriebsbereit. Die Sättigungskapazität
bis zum Durchbruch des zu adsorbierenden Schwermetallions durch
das Adsorberbett hängt etwas von der Fließgeschwindigkeit und der
Neutralsalzfracht des Abwassers ab; typisch sind Werte von etwa
0.03 Mol Schwermetall pro Liter Adsorber bzw. 0.06 Mol Schwer
metallionen pro kg Trockenmaterial.
Ein zylinderförmiges Glasrohr mit einem Durchmesser von 30 mm
und 900 mm Länge wird mit 0,3 kg des Adsorbers nach Beispiel 1
beschickt.
Nach Durchlauf von 500 ml einer Lösung von Bleinitrat mit einem
Gehalt von 100 ppm bei einer Fließgeschwindigkeit von 20 cm/h
wird in der ablaufenden Lösung nur noch ein Bleigehalt von kleiner
als 0.1 ppm gefunden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Abtrennung von Schwermetallionen aus wäß
rigen Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß
als Adsorbens ein amorphes Calciumphosphat bei pH-Werten
unter 8 angewandt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Kationenabtrennung bei pH-Werten von 4 bis 7
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das amorphe Calciumphosphat durch Umsetzung einer
calciumreichen Lösung mit einer schwachsauren bis alkalischen
Lösung eines Phosphats hergestellt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das amorphe Calciumphosphat
auf einen porösen, säurebeständigen und rieselfähigen Träger
aufgebracht wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Aufbringen des amorphen
Calciumphosphats so erfolgt, daß der Träger mit einer Suspen
sion von Ca(OH)2 getränkt und sodann getrocknet wird, an
schließend eine Tränkung mit einer Alkaliphosphatlösung
erfolgt und wiederum getrocknet wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Trägermaterial eine säu
rebeständige Substanz mit größtmöglicher Oberfläche, vorzugs
weise Kieselgel, verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die durch das amorphe Calcium
phosphat gebundenen Schwermetallionen durch Behandeln mit
Mineralsäuren eluiert werden.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Eluierung bevorzugt
1/20 normale Salpetersäure und/oder Salzsäure angewandt wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Uranylionen gebunden an
das amorphe Calciumphosphat selektiv durch verdünnte Alkali
hydrogenkarbonat-Lösungen eluiert werden und so das Uran von
anderen gebundenen Schwermetallionen getrennt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883823957 DE3823957A1 (de) | 1988-07-12 | 1988-07-12 | Verfahren zur abtrennung von schwermetallionen aus waessrigen loesungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883823957 DE3823957A1 (de) | 1988-07-12 | 1988-07-12 | Verfahren zur abtrennung von schwermetallionen aus waessrigen loesungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3823957A1 true DE3823957A1 (de) | 1990-01-18 |
DE3823957C2 DE3823957C2 (de) | 1991-11-14 |
Family
ID=6358703
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883823957 Granted DE3823957A1 (de) | 1988-07-12 | 1988-07-12 | Verfahren zur abtrennung von schwermetallionen aus waessrigen loesungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3823957A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP2015178064A (ja) * | 2014-03-19 | 2015-10-08 | 富士シリシア化学株式会社 | リン酸含有廃水の処理剤、及びリン酸含有廃水の処理方法 |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4178270A (en) * | 1977-03-01 | 1979-12-11 | Hitachi, Ltd. | Method for supporting hydrous metal oxide on carrier |
US4256587A (en) * | 1979-11-27 | 1981-03-17 | The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Interior | Siliceous adsorbent for heavy metals |
DE3722102A1 (de) * | 1986-07-05 | 1988-01-14 | Asahi Optical Co Ltd | Saeulenfuellmaterial |
-
1988
- 1988-07-12 DE DE19883823957 patent/DE3823957A1/de active Granted
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4178270A (en) * | 1977-03-01 | 1979-12-11 | Hitachi, Ltd. | Method for supporting hydrous metal oxide on carrier |
US4256587A (en) * | 1979-11-27 | 1981-03-17 | The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Interior | Siliceous adsorbent for heavy metals |
DE3722102A1 (de) * | 1986-07-05 | 1988-01-14 | Asahi Optical Co Ltd | Saeulenfuellmaterial |
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
JP2015178064A (ja) * | 2014-03-19 | 2015-10-08 | 富士シリシア化学株式会社 | リン酸含有廃水の処理剤、及びリン酸含有廃水の処理方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3823957C2 (de) | 1991-11-14 |
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