DE3823926A1 - Verfahren zum analysieren von herstellungsbedingten, ueber den umfang verteilten ungleichmaessigkeiten eines fahrzeugreifens, und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum analysieren von herstellungsbedingten, ueber den umfang verteilten ungleichmaessigkeiten eines fahrzeugreifens, und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Analysieren
von herstellungsbedingten, über den Umfang verteilten
Ungleichmäßigkeiten eines Fahrzeugreifens, wie sie durch den
Laufstreifenstoß oder dergleichen hervorgerufen werden, bei
dem man mindestens einen Reifen auf einer Meßfelge an einem
Meßaufnehmer vorbeidreht und den Betrag der über den Umfang
gemessenen Ungleichmäßigkeiten dem jeweiligen Drehwinkel der
Meßfelge zuordnet. Die Erfindung bezieht sich auch auf eine
Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens, mit einer eine
Meßfelge und eine zugeordnete Meßtrommel aufweisenden
Meßmaschine und mit einem Aufzeichnungsgerät zum Aufzeichnen
der gemessenen Werte über dem Umfang der Meßfelge.
Aus der Praxis sind Meßmaschinen bekannt, mit denen die
Reifen-Gleichförmigkeit von Fahrzeugreifen analysiert wird.
Die Reifen-Gleichförmigkeit eines Fahrzeugreifens ist ein Maß
für die Herstellungsqualität des Reifens, weshalb man bemüht
ist, eine hohe Gleichförmigkeit des Fahrzeugreifens zu
erzielen. Zur Beurteilung der Reifen-Gleichförmigkeit werden
insbesondere die Rundlaufabweichung, die Planlaufabweichung,
Radialkraftschwankungen, Lateralkraftschwankungen und
Tangentialkraftschwankungen herangezogen. Bei den bekannten
Meßmaschinen zum Messen der Radialkraftschwankungen, der
Lateralkraftschwankungen und der Tangentialkraftschwankungen
wird der zu messende Reifen auf eine Meßfelge aufgezogen. In
der Regel wird der Reifen gegen eine glatte Trommel gedrückt
und dann der Achsabstand zwischen Reifen- und Trommelachse
fixiert. Wird nun die Meßtrommel oder die Meßfelge
angetrieben, so bleibt aufgrund von
Gleichförmigkeitsschwankungen die Anpreßkraft des
Fahrzeugreifens auf die Trommel bei konstantem Achsabstand
nicht gleich, sondern ändert sich in Abhängigkeit der über
den Umfang des Fahrzeugreifens verteilten
Ungleichmäßigkeiten. Solche Ungleichmäßigkeiten können
verschiedene Ursachen haben. Mit dem bekannten Meßverfahren
war es jedoch nur möglich, die Ungleichmäßigkeiten insgesamt
zu ermitteln, um damit zwar eine Aussage über die Qualität
des Reifens zu machen; welche Einzelmaßnahme ergriffen werden
muß, um die Gleichförmigkeit des Fahrzeugreifens zu
verbessern, konnte durch das bekannte Verfahren nicht
ermittelt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß man gezielt
Einzeleinflüsse von herstellungsbedingten Ungleichmäßigkeiten
auf die Reifen-Gleichförmigkeit herausfinden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man
eine vorbestimmte Unregelmäßigkeit analysiert, indem man
nacheinander mehrere Reifen, jeweils mit der die zu
analysierende Ungleichmäßigkeit aufweisenden Stelle in
jeweils derselben Drehwinkellage auf der Meßfelge anbringt,
die Beträge der über den Umfang gemessenen Unregelmäßigkeiten
eines jeden Reifens speichert und aufaddiert. Für die
Vorrichtung wird die Aufgabe gelöst durch einen Addierer zum
drehwinkelgerechten Aufaddieren der über den Umfang
gemessenen Werte und einen Dividierer zum Dividieren der
gemessenen Werte durch die Anzahl gemessener Reifen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht auf einfache Weise,
einzelne Einflüsse auf die Gleichförmigkeit eines Reifens
herauszufiltern. Die im Schichtaufbau gefertigten
Fahrzeugreifen weisen an ihren einzelnen Schichten
herstellungsbedingte Stoßstellen auf, da die Schichten nicht
aus Endlosmaterial gefertigt sind. Um z.B. bei der Fertigung
solcher Stoßstellen zu optimieren, brauchen bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren lediglich die Reifen mit der die
zu untersuchende Ungleichmäßigkeit darstellende Stoßstelle
nur immer in derselben Drehwinkellage zur Meßfelge montiert
werden. Da nach einer Messung jedes Reifens die Meßwerte
addiert werden, addieren sich die Meßwerte an der zu
betrachtenden Stelle auf, während sich die Beträge der
aufgrund anderer Einflüsse zurückzuführenden
Unregelmäßigkeiten eliminieren, da diese Unregelmäßigkeiten
statistisch über den Umfang des Reifens verteilt sind. Nach
einer vorbestimmten Anzahl von gemessenen Fahrzeugreifen
braucht die aufaddierte Meßkurve lediglich durch die Anzahl
der Reifen dividiert zu werden, so daß man ein Maß für den
durch die Stoßstelle hervorgerufenen Einfluß auf die Reifen-
Gleichförmigkeit hat. Es ist nun möglich, eine Änderung der
Fertigung dieser Stoßstelle bei neu gefertigten Reifen auf
dieselbe Art zu analysieren. Ein Vergleich beider Analysen
zeigt dann sofort, welches Herstellungsverfahren einen
geringeren Einfluß auf die Reifen-Gleichförmigkeit hat und
daher zu bevorzugen ist.
Der Vorteil dieses Verfahrens und dieser Vorrichtung liegt
darin, daß es zur Analyse sämtlicher herstellungsbedingter
Unregelmäßigkeiten verwendet werden kann, deren Position noch
nach der Vulkanisation des Fahrzeugreifens erkennbar ist. Es
können somit auch die Einflüsse von Unrundheiten der
Konfektionstrommeln oder sonstiger Konfektionsvorrichtungen,
Einflüsse von Verformungen des unvulkanisierten
Reifenrohlings durch ungünstige Lagerung und auch Einflüsse
durch Unrundheiten von Heizformen, Heizbälgen und dergleichen
erfaßt werden.
Obwohl es auch denkbar wäre, die Drehwinkellage der zu
analysierenden Stelle des Reifens mit der Meßmaschine durch
Stroboskopeinrichtungen zu synchronisieren, ist es technisch
wesentlich weniger aufwendig, wenn man die Nullage der
Meßfelge und die jeweils zu analysierende Stelle des Reifens
markiert und man vor dem Messen die beiden Markierungen zur
Übereinstimmung bringt.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 im Querschnitt den Aufbau eines Reifens eines
Personenkraftwagens,
Fig. 2 in schematischer Darstellung den Aufbau einer
Meßmaschine zum Messen von durch den Laufstreifenstoß
bedingten Radialkraftschwankungen, und
Fig. 3 ein Kurvendiagramm, das das Ergebnis des
Analyseverfahrens wiedergibt.
Bevor das eigentliche Analyseverfahren erläutert wird, wird
anhand der Fig. 1 zunächst der Aufbau eines Reifens für ein
Kraftfahrzeug beschrieben, damit deutlicher wird, an welchen
Stellen des Reifens Ungleichmäßigkeiten auftreten können, die
die Gleichförmigkeit des Reifens insgesamt beeinflussen
können.
Der Reifen 1 weist radial innen auf beiden Seiten ein
umlaufendes Wulstkabel 2 auf, das jeweils von einer
Wulstumlage 3 ummantelt ist. Um die Wulstumlage 3 ist die
Karkasse 4 gelegt, die sich von einem Wulst zum
gegenüberliegenden Wulst erstreckt. Auf der Innenseite des
Reifens ist die Karkasse 4 durch eine Innenplatte 5
abgedeckt, während auf der Außenseite seitlich eine
Seitenwand 6 aufgebracht ist. Im Bereich des Wulstes ist ein
Wulstschutzstreifen 7 aufgebracht. Radial außen wird die
Karkasse 4 von dem umlaufenden Gürtel 8 umgeben, auf dem dann
der Laufstreifen 8 aufgebracht ist.
All diese Einzelteile, aus denen der Reifen 1 hergestellt
wird, sind keine Endlosmaterialien, so daß Anfang und Ende
der Teile auf Stoß gelegt werden müssen. Hierdurch kommt es
zu über den Umfang des Reifens 1 verteilten
Unregelmäßigkeiten, die sich in Steifigkeitsunterschieden
äußern können.
Beispielhaft wird im folgenden anhand der Fig. 2 das
erfindungsgemäße Analyseverfahren erläutert, wobei der
Einfluß der Stoßstelle des Laufstreifens 9 auf die Reifen-
Gleichförmigkeit untersucht werden soll.
Fig. 2 zeigt schematisch eine Meßmaschine, mit der
Radialkraftschwankungen eines Reifens gemessen werden können.
Hierzu wird eine Meßfelge 10, auf der der zu messende Reifen
1 aufgebracht ist, in konstantem Abstand a zu einer
Meßtrommel 11 angeordnet. Der Abstand a ist so gewählt, daß
der Reifen 1 auf die Oberfläche der Meßtrommel 11 gedrückt
wird und vorgespannt ist. Durch Antreiben der Meßfelge 10
oder der Meßtrommel 11 rollt der Reifen 1 auf der Meßtrommel
11 ab. An der Achse 12 der Meßtrommel 11 ist ein Kraftmesser
13 angeordnet, der über eine Leitung 14 mit einer
Recheneinheit 15 verbunden ist. Auf der Achse 16 der Meßfelge
10 sitzt ein Drehwinkelgeber 17, der über eine Leitung 18
ebenfalls mit der Recheneinheit 15 verbunden ist. Hinter der
Recheneinheit 15 ist ein Ausgabegerät 19 vorgesehen. Ferner
ist noch an der Meßfelge 10 eine Markierung 20 für die
Nullage der Meßfelge angebracht.
Die zu untersuchenden Reifen 1 werden nun so auf die Felge 10
montiert, daß die zu untersuchende Stelle, hier die
Stoßstelle des Laufstreifens 9, mit der Markierung 20 der
Meßfelge 10 fluchtet. Nun wird die Meßfelge 10 gedreht, wobei
gleichzeitig über den Drehwinkelgeber 17 der Drehwinkel
und über den Kraftmesser 13 die von dem Reifen 1 auf die
Meßtrommel 11 ausgeübte Radialkraft gemessen wird. Beide
Werte, nämlich die Radialkraft und der Drehwinkel ϕ, werden
in der Recheneinheit 15 einander zugeordnet und gespeichert.
Danach wird der nächste Reifen auf die Meßfelge 10 aufgezogen
und der Vorgang wird wiederholt. Je nach Meßserie können 20,
100 oder 1000 Reifen durchgemessen werden. Nach Ende der
Messungen werden die in der Recheneinheit 15 gespeicherten
Werte aufaddiert, durch die Anzahl der gemessenen Reifen
dividiert und auf dem Ausgabegerät ausgegeben.
Ein solches Diagramm ist in Fig. 3 dargestellt. Die von dem
Kraftmesser 13 erfaßten Schwankungen der von dem Reifen 1
aufgebrachten Radialkraft (RKS) sind in dem Diagramm über den
Drehwinkel ϕ aufgetragen.
Da alle gemessenen Reifen 1 so auf die Meßfelge 11 aufgezogen
wurden, daß genau nach einer halben Umdrehung, also bei ϕ=180°
die zu untersuchende Stoßstelle 21 des Laufstreifens 9
auf die Meßtrommel 11 trifft, wächst durch die Addition der
einzelnen Meßergebnisses an dieser Stelle der Betrag der
gemessenen Kraft an. Bei den anderen Drehwinkellagen hingegen
eliminieren sich die Einflüsse, da die Ungleichmäßigkeits
stellen des Reifens statistisch über dessen Umfang verteilt
sind und somit zu der Stoßstelle 21 des Laufstreifens stets
einen statistisch verteilten Abstand haben.
Wird nun eine Serie Reifen gemessen, bei denen ein anderes
Verfahren zum Verbinden der Stoßstellen des Laufstreifens
gewählt wurde, so können die unterschiedlich hergestellten
Reifen durch das obenbeschriebene Verfahren direkt
miteinander verglichen werden, wobei sofort entschieden
werden kann, welches Herstellungsverfahren günstiger für die
Reifen-Gleichförmigkeit ist.
Dieses Verfahren kann zum Analysieren jeglicher
Ungleichmäßigkeiten eines Reifens verwendet werden, wenn nach
dem Vulkanisieren die Stelle der Unregelmäßigkeit lokalisiert
werden kann. Das kann, wenn diese Stelle nach dem
Vulkanisieren nicht ohnehin erkennbar ist, auch dadurch
geschehen, daß vor dem Vulkanisieren farbige Markierungen an
dem Reifen angebracht werden.
Claims (3)
1. Verfahren zum Analysieren von herstellungsbedingten,
über den Umfang verteilten Ungleichmäßigkeiten eines
Fahrzeugreifens, wie sie durch den Laufstreifenstoß oder
dergleichen hervorgerufen werden, bei dem man mindestens
einen Reifen auf einer Meßfelge an einem Meßaufnehmer
vorbeidreht und den Betrag der über den Umfang der gemessenen
Ungleichmäßigkeiten dem jeweiligen Drehwinkel der Meßfelge
zuordnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß man eine vorbestimmte Unregelmäßigkeit analysiert, indem
man nacheinander mehrere Reifen jeweils mit der die zu
analysierende Ungleichmäßigkeit aufweisenden Stelle (21) in
jeweils derselben Drehwinkellage (ϕ) auf der Meßfelge (10)
anbringt, die Beträge der über den Umfang gemessenen
Ungleichmäßigkeiten eines jeden Reifens (1) speichert und
aufaddiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Nullage (20) der Meßfelge (10) und die jeweils zu
analysierende Stelle (21) der Reifen (1) markiert und daß man
vor dem Messen die beiden Markierungen zur Übereinstimmung
bringt.
3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch
1, mit einer eine Meßfelge und einen zugeordneten
Meßaufnehmer aufweisenden Meßmaschine, und mit einem
Aufzeichnungsgerät zum Aufzeichnen der gemessenen Werte über
den Umfang der Meßfelge,
gekennzeichnet durch
einen Addierer zum drehwinkelgerechten Aufaddieren der über
den Umfang gemessenen Werte und einen Dividierer zum
Dividieren der gemessenen Werte durch die Anzahl gemessener
Reifen.
Priority Applications (2)
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DE19883823926 DE3823926A1 (de) | 1988-07-14 | 1988-07-14 | Verfahren zum analysieren von herstellungsbedingten, ueber den umfang verteilten ungleichmaessigkeiten eines fahrzeugreifens, und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrens |
JP1182386A JPH0341336A (ja) | 1988-07-14 | 1989-07-14 | 周方向に沿った不均一性によるタイヤの欠陥を分析するための方法および装置 |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3823926A1 true DE3823926A1 (de) | 1990-01-18 |
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Family Applications (1)
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Country Status (2)
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DE (1) | DE3823926A1 (de) |
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- 1988-07-14 DE DE19883823926 patent/DE3823926A1/de not_active Withdrawn
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JPH0341336A (ja) | 1991-02-21 |
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