DE3823861A1 - Verfahren und anlage zum herstellen eines stahlbandes mit einer dicke von weniger als 10 mm - Google Patents
Verfahren und anlage zum herstellen eines stahlbandes mit einer dicke von weniger als 10 mmInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
eines Stahlbandes mit einer Dicke von unter 10 mm durch
Gießen eines Stranges in einer gekühlten Durchlaufkokille
und anschließendem Zusammendrücken des aus der Kokille
austretenden noch nicht durcherstarrten Stranges bis zum
Verschweißen der inneren Wandungen der bereits verfestigten
Strangschale.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art ("Patent Abstracts
of Japan", Band 8, Nr. 210 (M-328) 1647, September 26,
1984; JP-A-59 97 747 (A)) werden die bereits verfestigten
Strangschalen des aus der Kokille austretenden noch nicht
erstarrten Stahlstranges so weit zusammengedrückt, bis die
Dicke des Bandes etwa gleich der doppelten Dicke der
bereits verfestigten Strangschale ist. Um dabei ein
sicheres Verschweißen der Strangschalen zu gewährleisten,
kann gemäß diesem bekannten Verfahren auf die Strangschalen
ein derartiger Druck ausgeübt werden, daß der aus den
Quetschrollen austretende Strang gleich der Summe der
der Dicken der beiden Strangschalen ist.
Durch diese an sich bekannte Maßnahme, die beim
Stranggießen zur Erzielung lunkerfreier Stränge angewandt
wird, werden allerdings nur Bänder mit einer Dicke von 20-50 mm
erreicht. Für eine Vielzahl von Anwendungsfällen
sind solche Bänder allerdings zu dick. Bänder mit einer
Dicke von 20-50 mm lassen sich jedoch in herkömmlichen
Kaltwalzwerken nicht bis auf die gewünschte kleinste Dicke
von etwa 2 mm herunterwalzen.
Zur Herstellung von Bändern mit geringer Dicke wird das
nach herkömmlicher Weise hergestellte Vorband gekühlt und
nach vollständiger Durcherstarrung in Stücke geeigneter
Länge unterteilt oder zu einem Band aufgewickelt. Zur
Vorbereitung auf das anschließende Auswalzen zu dünnem Band
wird der Bund in einem Zwischenspeicherofen wärmebehandelt
und auf eine gleichmäßige Temperatur eingestellt. Das
Auswalzen des Bandes erfolgt in mehreren Stichen. Wegen
des notwendigen Zwischenspeicherofens und der Vielzahl der
Walzgerüste für das Auswalzen ist der Aufwand zum Walzen
von dünnen Bändern nach wie vor groß. Ein weiterer Nachteil
bei einem derartigen Auswalzen nach dem Aufheizen des
Bandes besteht darin, daß das Band an der Oberfläche
verzundert. Dadurch wird ein einwandfreies Warmwalzen
erschwert.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine
Anlage anzugeben, mit welchem beziehungsweise mit welcher
qualitativ hochwertige Stahlbänder mit einer Dicke von
1-10 mm auf einfache Art und Weise hergestellt werden
können.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die aus der Kokille
austretenden verfestigten Strangschalen im gleichen
Arbeitsgang mit dem Zusammendrücken des Gußstranges mit
einem Verformungsgrad von mehr als 40% in der Dicke
reduziert werden.
Durch die Anwendung der erfindungsgemäßen Maßnahmen läßt
sich in einem einzigen Arbeitsgang aus dem aus der Kokille
austretenden noch nicht durcherstarrten Stahlstang ein
dünnes Band herstellen, das unmittelbar nach entsprechender
Kühlung zu Bunden gewickelt oder weiterverarbeitet werden
kann.
Bei der Erfindung sind die verschiedenen Parameter beim
Gießen des Stahlstranges einerseits und beim
Dickenreduzieren der Strangschalen andererseits derart
aufeinander abgestimmt, daß der Stahlstrang ohne
Durchbrüche zusammengedrückt werden kann und die
Strangschalen die erheblichen Verformungen bei der
Dickenreduktion aushalten können.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens für die
Herstellung von Stahlbändern ist äußerst kostengünstig,
da keine großen Anlagen mit Wärmeöfen und Walzgerüsten mit
entsprechendem Energiebedarf erforderlich sind.
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die
Gießgeschwindigkeit und/oder die Kühlintensität der Kokille
derart geregelt wird, daß der Stahlstrang bei Austritt aus
der Kokille eines Strangschale mit einer Dicke von
5-10 mm aufweist.
Auf diese Weise ist gewährleistet, daß die Strangschale
widerstandsfähig genug ist, um die bei der Verformung
auftretenden Kräfte ohne Bildung von Rissen aushalten zu
können.
Für die Ausbildung eines besonders guten Gefüges des
gewalzten Bandes ist es von Vorteil, die Strangschalen beim
Zusammendrücken des Gußstranges mit einem Verformungsgrad
von 50-80% in der Dicke zu reduzieren.
Vorrichtungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Anlage
gelöst, die aus einer Stranggießanlage mit einer
trichterförmigen oszillierenden Kokille mit gekühlten
Wänden sowie einem am Kokillenauslauf angeordneten
Walzgerüst besteht.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Walzgerüst
ein horizontal liegendes angetriebenes Quartogerüst.
Um die Wirkung der Ausziehkräfte des Walzgerüstes in
ertragbaren Grenzen zu halten, sollte das Walzgerüst in
einem Abstand von kleiner 0,5 m von der Unterkante der
Kokille angeordnet sein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein
Ausführungsbeispiel einer Anlage zum Herstellen eines
Stahlbandes schematisch darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens
in Seitenansicht
und
Fig. 2 ein Detail der Anlage gemäß Fig. 1 im Bereich
zwischen der Kokille zum Stranggießen und dem
Walzgerüst in zu Fig. 1 vergrößerter
Darstellung.
Aus dem Tundish 1 fließt schmelzflüssiger Stahl in eine
oszillierende Kokille 2, die aus einem trichterförmigen
Oberteil und einem Unterteil mit parallel angeordneten
gekühlten Wänden besteht, deren Abstand entsprechend der
Dicke des zu gießenden Stranges gewählt wird. Unmittelbar
am Kokillenauslauf befindet sich das Walzgerüst 3, mit
welchem die erstarrten Strangschalen zusammengedrückt,
miteinander verschweißt und in der Dicke reduziert werden.
Das Walzgerüst ist beispielsweise ein horizontal
angeordnetes Quartogerüst, dessen angetriebene Walzen 3 a
für das Zusammendrücken und Dickenreduzieren des Stranges
10 mittels hydraulischer Zylinder verstellbar sind.
Im Bereich der Walzen 3 a sollten den Schmalseiten
profilbestimmende Stützrollen zugeordnet sein. Der
Durchmesser d der Walzen 3 a sollte zwischen 0,5 und 1 m
liegen, während der Abstand D des Anfangs des
Angriffsbereichs von der Unterkante der Kokille kleiner
als 0,5 m sein sollte.
Dem Walzgerüst 3 kann eine Kühlvorrichtung 4, eine Schere
5 und eine Haspel 6 nachgeordnet sein.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen eines Stahlbandes mit einer
Dicke von unter 10 mm durch Gießen eines Stahlstranges
in einer gekühlten Durchlaufkokille und anschließendem
Zusammendrücken des aus der Kokille austretenden noch
nicht durcherstarrten Stahlstranges bis zum Verschweißen
der inneren Wandungen der bereits verfestigten
Strangschale,
dadurch gekennzeichnet, daß die
verfestigten Strangschalen im gleichen Arbeitsgang mit
dem Zusammendrücken des Gußstranges mit einem
Verformungsgrad von < 40% in der Dicke reduziert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
verfestigten Strangschalen mit dem Zusammendrücken des
Gußstranges mit einem Verformungsgrad von 50-80% in
der Dicke reduziert werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 und 2, bestehend aus einer Stranggießanlage
mit einer trichterförmigen oszillierenden Kokille mit
gekühlten Wänden und einem am Kokillenauslauf
angeordneten Walzgerüst.
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