DE3823628A1 - Anzuendung fuer die treibladung einer abschussvorrichtung - Google Patents
Anzuendung fuer die treibladung einer abschussvorrichtungInfo
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- F42C19/083—Primers or igniters for the initiation or the propellant charge in a cartridged ammunition characterised by the shape and configuration of the base element embedded in the cartridge bottom, e.g. the housing for the squib or percussion cap
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anzündung für die Treibladung einer
Abschußvorrichtung für Flugkörper nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine solche Anzündung geht z.B. aus der DE-PS 32 48 014 hervor. Dabei
ist die Kammer mit den radialen Ausblasöffnungen in die Treibladung als
Rohr ausgebildet, in dem das Anzündstück angeordnet ist. Eine derartige
Anzündung weist lediglich eine Sicherung auf, und zwar im Zündkreis des
elektrischen Anzündstücks. Mit der bekannten Anzündung ist ferner kein
gleichmäßiges, schnelles Anzünden des Treibladungspulvers und damit
keine optimale Innenballistik gewährleistet, da das Anzündstück nur eine
relativ kleine Menge Heißgas und Heißpartikel freisetzt und damit nur
verhältnismäßig wenig Heißpartikel mit einer relativ geringen
Geschwindigkeit in das Treibladungspulver geblasen werden. Auch ist die
Ausfallwahrscheinlichkeit der bekannten Anzündung verhältnismäßig groß.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine zuverlässige und sichere Anzündung
für die Treibladung einer Abschußvorrichtung mit optimaler
Innenballistik bereitzustellen.
Dies wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete
Anzündung erreicht. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
Die erfindungsgemäße Anzündung weist neben der Sicherung im Zündkreis des
elektrischen Anzündstücks eine weitere, davon unabhängige Sicherung auf,
und zwar wird durch Drehen des Drehkolbens in die Scharfposition die
mit dem Anzündstück verbundene Radialbohrung mit der Axialbohrung, die
zur Beiladung führt, deckungsgleich in Verbindung gebracht.
Durch Anzünden der Beiladung der erfindungsgemäßen Anzündung wird ein
hoher Druck von < 1200 bar in der Beiladungskammer erzeugt. Die
Heißpartikel in den Anzündschwaden des angezündeten Beiladungspulvers
treten damit mit sehr hoher Geschwindigkeit durch die Ausblasöffnungen
der Beiladungskammer in das Treibladungspulver ein, wodurch dieses
verwirbelt und damit gleichmäßig und mit hoher Geschwindigkeit
angezündet wird, wodurch dem Flugkörper in der Abschußvorrichtung eine
hohe Geschwindigkeit erteilt wird. Zugleich wird durch die Beiladung
auch eine relativ unempfindliche Treibladung sicher gezündet.
Darüber hinaus kann durch die Anordnung des Anzündstücks im Drehkolben
das Anzündstück unabhängig von der Treibladung sowie der Beiladung
montiert werden, was der Sicherheit bei der Montage der
erfindungsgemäßen Anzündung zugute kommt.
Die Axialbohrung im Boden der Abschußvorrichtung zwischen dem Drehkolben
und der Beiladungskammer kann relativ kurz, also mit geringem
Stromungswiderstand ausgebildet werden, so daß eine wirksame
Durchzündung der Beiladung gewährleistet ist.
Die Beiladungskammer der erfindungsgemäßen Anzündung ist vorzugsweise in
einem Beiladungsbehälter vorgesehen, der in dem Boden der
Abschußvorrichtung, also z.B. eines Schußbechers, einschraubbar ist. Der
Beiladungsbehälter ist damit sehr einfach montierbar. Um zu verhindern,
daß das Gewinde ausreißt, mit dem der Beiladungsbehälter in den Boden
der Abschußvorrichtung bzw. des Schußbechers eingeschraubt ist, ist das
Gewinde des Beiladungsbehälters an einem Flansch vorgesehen, welcher
zwischen den Ausblasöffnungen der Beiladungskammer und der dem Boden der
Abschußvorrichtung zugewandten Seite des Beiladungsbehalters angeordnet
ist.
An der dem Boden der Abschußvorrichtung zugewandten Seite ist der
Beiladungsbehälter durch eine Membran oder Folie verschlossen. Als Folie
wird vorzugsweise eine dünne Aluminiumfolie mit einer Schichtdicke von
weniger als 0,1 mm verwendet, die mit Kunststoff beschichtet ist. Die
Folie kann deswegen so dünn ausgebildet werden, da sie lediglich dazu
dient, das Beiladungspulver bei der Montage im Beiladungsbehälter
einzuschließen.
Der Ausdruck "Drehkolben" bezieht sich im vorliegenden Fall nicht nur
auf einen zylindrischen Kolben, sondern auch auf konische oder sonstwie
rotationssymmetrisch gestaltete Drehteile entsprechend dem Küken eines
Absperrhahnes.
Nachstehend ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anzündung
anhand der Zeichnung naher erläutert, deren einzige Figur einen Schnitt
durch den rückwärtigen Teil eines Schußbechers zeigt.
Danach ist am Boden 1 eines Schußbechers mit einem Abschußrohr 2 für ein
Geschoß 3, z.B. eine Panzerabwehrrichtmine, ein Beiladungsbehälter 4
angeordnet, um den sich konzentrisch eine ringförmige Kammer 5
erstreckt, welche mit Treibladungspulver gefüllt und auf ihrer dem
Geschoß 3 zugewandten Vorderseite mit einer Folie 6 verschlossen ist.
Der Beiladungsbehälter 4 ist mit radialen Ausblasöffnungen 7 versehen,
die mit einer Verdammung 8 für das Beiladungspulver in der
Beiladungskammer 9 verschlossen sind. Die Verdammung 8, die
beispielsweise aus einer Aluminiumfolie bestehen kann, weist eine
ausreichende Festigkeit auf, so daß die Ausblasöffnungen 7 bei Anzündung
der Beiladung erst nach Aufbau eines entsprechenden Drucks in der
Beiladungskammer 9 geöffnet werden und damit die an Heißpartikeln
reichen Anzündschwaden des angezündeten Beiladungspulvers mit hoher
Geschwindigkeit in das Treibladungspulver in der Treibladungskammer 5
eintreten.
Der Beiladungsbehälter 4 ist in den Boden 1 der Abschußvorrichtung bzw.
des Schußbechers eingeschraubt. Dazu ist der Beiladungsbehälter 4 mit
einem Außengewinde 10 versehen, welches an einem ringförmigen
Außenflansch 11 angebracht ist, der zwischen den Ausblasöffnungen 7 und
der hinteren Seite des Beiladungsbehälters 4 vorgesehen ist. Das
Außengewinde 10 des Beiladungsbehälters 4 ist in ein entsprechendes
Innengewinde in einer koaxialen Ausnehmung 12 des Bodens 1 des
Schußbechers eingeschraubt.
Ein Dichtring 13, der in einer konzentrischen, stufenförmigen Ausnehmung
14 an der Rückseite des Beiladungsbehälters 4 angeordnet ist und an dem
Boden 1 des Schußbechers anliegt, dichtet die Beiladungskammer 9
gegenüber der Treibladungskammer 5 ab.
Weiterhin ist zum Montageschutz eine plane, dünne Membran oder Folie 15
an der Rückseite des Beiladungsbehälters 4 angeordnet, gegen deren in
der Ausnehmung 14 angeordneten Randabschnitt der Dichtring 13 gedrückt
ist. Zwischen der Folie 15 und dem Boden 1 des Schußbechers wird damit
ein spaltförmiger Zwischenraum 16 gebildet.
Im Boden 1 des Schußbechers ist eine Axialbohrung 17 vorgesehen, die die
Beiladungskammer 9 bzw. den Zwischenraum 16 mit einer Bohrung 18
verbindet, die an der Rückseite des Bodens 1 des Schußbechers angeordnet
ist und radial zum Abschußrohr 2 verlauft.
In der Radialbohrung 18 im Boden 1 des Schußbechers ist ein Drehkolben
19 drehbar gelagert, und zwar über Lagerringe 20 und 21 am Drehkolben
19. Der Drehkolben 19 ist mit einem Ritzel 22 an einem Ende versehen, um
ihn z.B. durch ein Uhrwerk in Umdrehung zu versetzen.
An der anderen Seite weist der Drehkolben 19 eine Axialbohrung 23 auf,
in der ein elektrisches Anzündstück 24 angeordnet ist, welches über
Zündleitungen 25 betätigbar ist.
An die Axialbohrung 23 schließt sich eine Axialbohrung 26 kleineren
Durchmessers an, die mit einer Radialbohrung 27 im Bereich des
Lagerrings 20 des Drehkolbens 19 verbunden ist.
In der Zeichnung ist der Drehkolben 19 zylindrisch dargestellt. Statt
dessen kann er auch als konisches oder sonstwie rotationssymmetrisches
Drehteil ausgebildet sein.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Scharfposition der Anzündung ist
der Drehkolben 19 so gedreht, daß die Radialbohrung 27 im Drehkolben 19
mit der Axialbohrung 17 im Boden 1 des Schußbechers deckungsgleich
fluchtet, so daß nach Einleiten eines Zündimpulses über die
Zündleitungen 25 in das Anzündstück 24 die Heißgase und Heißpartikel des
Anzündstücks 24 in den Zwischenraum 16 eintreten, auf die Folie 15
auftreffen und diese aufbrechen. Dadurch entflammt das in der
Beiladungskammer 9 enthaltene Pulver schlagartig.
Das durch den Abbrand des Pulvers in der Beiladungskammer 9 entstehende,
an Heißpartikeln reiche Heißgas bricht bei entsprechendem Druck die
Aluminiumfolienverdämmung 6 des Beiladungsbehälters 4 auf und initiiert
so den Abbrand des Treibladungspulvers in der Kammer 5. Damit ist der
Austreibvorgang des Geschosses 3 eingeleitet.
Claims (9)
1. Anzündung für die Treibladung einer Abschußvorrichtung mit einem
Anzündstück und einer Kammer mit radialen, mit einer Verdämmung
versehenen Ausblasöffnungen in die koaxial um die Kammer angeordnete
Treibladung, dadurch gekennzeichnet, daß das Anzündstück (24) in einem
gegenüber dem Abschußrohr (2) der Abschußvorrichtung um eine radiale
Achse drehbaren Drehkolben (19) angeordnet ist, welcher eine
Radialbohrung (27) zum Austritt der Anzündschwaden des gezündeten
Anzündstücks (24) aufweist und die Kammer (9) mit den Ausblasöffnungen
(7) in die Treibladung mit einer Beiladung und an der dem Drehkolben
(19) zugewandten Seite mit einer Axialbohrung (17) versehen ist, wobei
zum Eintritt der Anzündschwaden des gezündeten Anzündstücks (24) in die
Beiladungskammer (9) durch Drehung des Drehkolbens (19) dessen
Radialbohrung (27) mit der Axialbohrung (17) der Beiladungskammer (9)
verbindbar ist.
2. Anzündung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beiladungskammer (9) in einem in den Boden (1) der Abschußvorrichtung
einschraubbaren Beiladungsbehälter (4) vorgesehen ist.
3. Anzündung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Axialbohrung (17) zum Eintritt der Anzündschwaden des gezündeten
Anzündstücks (24) in die Beiladungskammer (9) im Boden (1) der
Abschußvorrichtung vorgesehen ist.
4. Anzündung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Boden (1) der Abschußvorrichtung und der ihm zugewandten
Stirnseite des Beiladungsbehälters (4) ein Dichtring (13) vorgesehen ist.
5. Anzündung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Beiladungsbehälter (4) an der dem Boden (1) der
Abschußvorrichtung zugewandten Seite durch eine Folie (15) verschlossen
ist.
6. Anzündung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dichtring (13) an der Folie (15) anliegt.
7. Anzündung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gewinde (10), mit dem der Beiladungsbehälter (4)
in den Boden (1) der Abschußvorrichtung einschraubbar ist, an einem
Ringflansch (11) vorgesehen ist, welcher zwischen den Ausblasöffnungen
(7) der Beiladungskammer (9) und der dem Boden (1) der
Abschußvorrichtung zugewandten Seite des Beiladungsbehälters (4)
vorgesehen ist.
8. Anzündung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Anzündstück (24) in einer Axialbohrung (23) im
Drehkolben (19) angeordnet ist, welche über eine Axialbohrung (26) mit
der Radialbohrung (27) des Drehkolbens (19) verbunden ist.
9. Anzündung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Drehkolben (19) in einer gegenüber dem
Abschußrohr (2) der Abschußvorrichtung radial verlaufenden Bohrung (18)
im Boden (1) der Abschußvorrichtung angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883823628 DE3823628A1 (de) | 1988-07-13 | 1988-07-13 | Anzuendung fuer die treibladung einer abschussvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883823628 DE3823628A1 (de) | 1988-07-13 | 1988-07-13 | Anzuendung fuer die treibladung einer abschussvorrichtung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3823628A1 true DE3823628A1 (de) | 1990-01-18 |
DE3823628C2 DE3823628C2 (de) | 1991-07-04 |
Family
ID=6358522
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883823628 Granted DE3823628A1 (de) | 1988-07-13 | 1988-07-13 | Anzuendung fuer die treibladung einer abschussvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3823628A1 (de) |
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- 1988-07-13 DE DE19883823628 patent/DE3823628A1/de active Granted
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Also Published As
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DE3823628C2 (de) | 1991-07-04 |
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DEUTSCHE AEROSPACE AG, 8000 MUENCHEN, DE |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
|
8320 | Willingness to grant licenses declared (paragraph 23) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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