DE3822421A1

DE3822421A1 - Hydraulischer schwingungsdaempfer

Info

Publication number: DE3822421A1
Application number: DE19883822421
Authority: DE
Inventors: Theo Dr Meller
Original assignee: Boge GmbH
Current assignee: ZF Boge GmbH
Priority date: 1988-07-02
Filing date: 1988-07-02
Publication date: 1990-01-04

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen hydraulischen Schwingungsdämpfer mit einem Dämpfungsflüssigkeit ent haltenden Zylinder, einer darin abgedichtet eintauchenden, axial verschieblich angeordneten Kolbenstange und einem daran befestigten Kolben, der den Zylinder in zwei Arbeitsräume unterteilt, wobei der Zylinder und die Kolbenstange jeweils eine, ein elastomeres Lager auf weisende Befestigungsvorrichtung zur Befestigung an der Karosserie bzw. an der Radaufhängung aufweist.

Es sind bereits hydraulisch dämpfende Schwingungsdämpfer bekannt (z. B. GB-PS 21 58 549), bei denen die Kolben stange eines Schwingungsdämpfers über ein Lager an der Karosserie befestigt ist. Derartige Lager besitzen gummi elastische Elemente zum Abfangen von Schwingungen. Bei Verwendung von Lageraugen werden üblicherweise ebenfalls elastische Gummielemente zwischengeschaltet. Nachteilig ist bei derartigen Gummilagern, daß entsprechend der Gummimischung und der Gummiqualität eine vorgegebene Federkennung erzielbar ist. Diese Federkennung ist dabei weitgehend unabhängig von der Frequenz der Radachse oder des Fahrzeugaufbaus, die sich während des Fahrbetriebes einstellen.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schwingungsdämpfer mit elastomeren Lagern so weiter zu bilden, daß bei bestimmten Eigenfrequenzen der Radachse und/oder des Fahrzeugaufbaus eine frequenzabhängig wirksame Dämp fungskraft des Lagers bzw. der Gesamtanordnung erzielbar ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß mindestens ein elastomeres Lager als hydraulisch dämpfendes Gummilager bestehend aus einem Innenteil, einem dazu im Abstand angeordneten Außenteil und da zwischen eingesetzter Gummifeder, in welchem dämpfungs mittelgefüllte, hydraulisch über Drosselkanäle mit einander verbundene Kammern vorgesehen und nach außen abgedichtet sind, ausgebildet ist.

Vorteilhaft ist bei dieser Ausbildung, daß die für die Befestigung des Schwingungsdämpfers vorgesehenen Befesti gungsvorrichtungen mit einem hydraulisch dämpfenden Gummilager versehen werden und die Karosserie des Fahr zeuges bzw. die Radaufhängung entsprechend ausgebildet sind. Die hydraulisch dämpfenden Gummilager erzeugen da bei frequenzabhängige Dämpfungskraftkennlinien, so daß bei entsprechender Auslegung bei einer bestimmten vor gegebenen Frequenz eine maximale Dämpfung im Gummilager erzeugt wird. Der Schwingungsdämpfer selbst wird dann nur in dem Falle tätig, wenn bei hohen Dämpfungskräften des Gummilagers Bewegungen resultierend aus der Radachse bzw. des Fahrzeugaufbaues auf den Schwingungsdämpfer über tragen werden.

In den Frequenzbereichen, in denen das Gummilager nicht oder nur wenig dämpft, werden geringe Übertragungskräfte von der Radachse bzw. dem Fahrzeugaufbau auf den Schwingungsdämpfer übertragen.

Wird ein hydraulisch dämpfendes Gummilager so ausge bildet, indem die Achs- wie auch die Aufbauresonanz be einflußt wird, indem die Resonanzstelle zweiter Ordnung entsprechend ausgebildet wird, so ist nur ein hydraulisch dämpfendes Gummilager notwendig. Dieses Gummilager kann dann entweder an der Kolbenstange oder dem Arbeits zylinder zugeordnet werden.

Nach einem weiteren wesentlichen Merkmal ist vorgesehen, daß je nach Befestigungsvorrichtung axial oder radial dämpfende Gummilager angeordnet sind. Je nach Einbau situation z. B. axial verlaufender Befestigungsstift oder Befestigungsauge werden die hydraulisch dämpfenden Gummi lager entsprechend ausgebildet, indem die Kammern zur notwendigen Dämpfung entsprechend ausgebildet sind. Dabei wird zwischen radialer und axialer Dämpfung unter schieden.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 einen Schwingungsdämpfer mit einem axial dämp fenden Gummilager an der Kolbenstange und einem radial dämpfenden Lager am Befestigungsauge,

Fig. 2 einen Querschnitt des in Fig. 1 dargestellten radial dämpfenden Gummilagers,

Fig. 3 eine weitere Ausführungsform eines Schwingungs dämpfers wiederum mit einer Variante eines axial dämpfen den Gummilagers an der Kolbenstange und einem radial dämpfenden Gummilager am Befestigungsauge.

Der in Fig. 1 gezeigte Schwingungsdämpfer besteht im wesentlichen aus dem Zylinder 1, der Kolbenstange 2 und dem an der Kolbenstange 2 befestigten Kolben 3. Der Kolben 3 unterteilt den Zylinder 1 in den oberen Arbeits raum 4 a und den unteren Arbeitsraum 4 b. Als Schwingungs dämpfer sind dabei Einrohr- oder Zweirohrschwingungs dämpfer, wie auch Federzylinder etc. einsetzbar.

An der Kolbenstange 2 ist ein hydraulisch dämpfendes Gummilager 5 befestigt, welches Schwingungen in axialer Richtung dämpft. Der Zylinder 1 ist an seinem unteren Ende mit einem hydraulisch dämpfenden Gummilager 5 ver sehen, welches aufgrund der Einbaulage quer zur Mitten achse 12 des Schwingungsdämpfers radial dämpfend ausge bildet ist.

Das hydraulisch dämpfende Gummilager 5 a besteht aus einem Innenteil 6, einem Außenteil 7 und einer dazwischen ange ordneten Gummifeder 8. Die Kammern 10 und 11 im Innern des Gummilagers 5 a sind über den Drosselkanal 9 mitein ander verbunden. Die Kammern 10 und 11 des Gummilagers 5 a sind in bezug auf die Mittenachse 12 des Schwingungs dämpfers axial hintereinanderliegend angeordnet. Ein derartiges Gummilager 5 a übt bei Schwingungen mit kleiner Amplitude lediglich eine geringe Dämpfung aus und dämpft Schwingungen mit großer Amplitude stark. Die Dämpfung er folgt in der Weise, daß die Dämpfungsflüssigkeit aus einer Kammer 10 oder 11 über den Drosselkanal 9 in die andere Kammer 10 oder 11 geschoben wird.

Am unteren Ende des Zylinders 1 ist ein radial dämpfendes Gummilager 5 b angeordnet, wobei das Innenteil 6 zur Befestigung an der Radaufhängung dient und das Außenteil 7 mit dem Zylinder 1 des Schwingungsdämpfers verbunden ist. Zwischen dem Innenteil 6 und dem Außenteil 7 ist die Gummifeder 8 angeordnet und mit Kammern 10 bzw. 11 ver sehen. Bei axialer Bewegung des Schwingungsdämpfers wird das Außenteil 7 radial im Verhältnis zum Innenteil 6 bewegt und die in den Kammern 10 bzw. 11 enthaltene Flüssigkeit wird über den Drosselkanal 9 in die entgegen gesetzt angeordnete Kammer verschoben.

Aus der Fig. 2 ist ein Schnitt des hydraulisch dämpfen den Gummilagers 5 b gezeigt, wobei die Kammern 10 und 11 über Drosselkanäle 9 miteinander verbunden sind. Bei radial auf das Gummilager 5 b wirkenden Druck wird Dämp fungsflüssigkeit aus der Kammer 10 über die Drosselkanäle 9 in die Kammer 11 verschoben bzw. je nach Druckrichtung auch in umgekehrter Richtung. Die Drosselkanäle 9 sind derart ausgelegt, daß bei Schwingungen mit kleinen Ampli tuden nur eine geringe Dämpfung und bei Schwingungen mit großen Amplituden eine starke Dämpfung erfolgt.

In der Fig. 3 ist der Schwingungsdämpfer an seiner Kolbenstange 2 wiederum mit einem axial dämpfenden Gummi lager 5 c versehen, wobei zwischen dem Innenteil 6 und dem Außenteil 7 die Gummifeder 8 angeordnet ist. Die Kammer 10 ist über den Drosselkanal 9 mit der Kammer 11 ver bunden. Durch die axiale Ausrichtung der Kammern 10 und 11 in Druckrichtung werden vom Gummilager 5 c axiale Schwingungen aufgefangen.

Am unteren Ende des Zylinders 1 befindet sich ein radial dämpfendes Gummilager 5 d, wobei wiederum zwischen dem Außenteil 7 und dem Innenteil 6 eine Gummifeder 8 vorge sehen ist, die die Kammern 10 und 11 (nicht dargestellt) bildet. Über den Drosselkanal 9 sind die Kammern 10 und 11 miteinander verbunden. Auch die Gummilager 5 c und 5 d arbeiten nach dem gleichen Prinzip, nämlich daß Flüssig keit von einer Kammer 10 oder 11 über den Drosselkanal 9 in die andere Kammer 10 oder 11 verschoben wird.

Bezugszeichenliste

1 - Zylinder
2 - Kolbenstange
3 - Kolben
4 a, 4 b - Arbeitsräume
5 a, 5 b, 5 c, 5 d - Hydraulisch dämpfende Gummilager
6 - Innenteil
7 - Außenteil
8 - Gummifeder
9 - Drosselkanal
10 - Kammer
11 - Kammer
12 - Mittenachse

Claims

1. Hydraulischer Schwingungsdämpfer mit einem Dämpfungs flüssigkeit enthaltenden Zylinder, einer darin abge dichtet eintauchenden, axial verschieblich ange ordneten Kolbenstange und einem daran befestigten Kolben, der den Zylinder in zwei Arbeitsräume unter teilt, wobei der Zylinder und die Kolbenstange jeweils eine, ein elastomeres Lager aufweisende Befestigungs vorrichtung zur Befestigung an der Karosserie bzw. an der Radaufhängung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein elastomeres Lager als hydraulisch dämpfendes Gummilager (5) bestehend aus einem Innen teil (6), einem dazu im Abstand angeordneten Außenteil (7) und dazwischen eingesetzter Gummifeder (8), in welchem dämpfungsmittelgefüllte, hydraulisch über Drosselkanäle (9) miteinander verbundene Kammern (10, 11) vorgesehen und nach außen abgedichtet sind, ausge bildet ist.

2. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je nach Befestigungsvorrichtung axial oder radial dämpfende Gummilager (5) angeordnet sind.