DE3822121A1 - Chirale substituierte weinsaeureimide, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als dotierstoff in fluessigkristall-mischungen - Google Patents
Chirale substituierte weinsaeureimide, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als dotierstoff in fluessigkristall-mischungenInfo
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Description
Die Kennlinie der in Flüssigkristall-Displays verwendeten
elektro-optischen Effekte verändern sich im allgemeinen
mit der Temperatur. Insbesondere bei einer Ansteuerung
im Multiplexbetrieb ergeben sich daraus Schwierigkeiten,
die zu einer unerwünschten Einschränkung des
Arbeitstemperaturbereiches führen können. Bei verschiedenen
elektrooptischen Effekten kann durch Zusatz chiraler
Verbindungen zum nematischen Flüssigkristall über die
Temperaturfunktion der Ganghöhe der dadurch induzierten
cholesterischen Helixstruktur die Temperaturabhängigkeit
der elektrooptischen Kennlinien vorteilhaft beeinflußt
werden, so beim cholesterisch-nematichen
Phasenumwandlungseffekt, der Tn("twisted nematic")-Zelle
und dem kürzlich vorgestellten SBE ("supertwisted
birefringence effect"). Die üblichen bekannten Dotierstoffe
induzieren im allgemeinen eine mit zunehmender Temperatur
ansteigende Ganghöhe; es sind in jüngster Zeit auch bereits
Dotierstoffe beschrieben worden, die diesen oftmals
unerwünschten Effekt nicht zeigen.
Aus der EP-A 02 34 437 sind Weinsäurederivate wie
Weinsäurediester, -diamide oder -dinitrile bekannt, die an
den Hydroxylgruppen so substituiert sein können, daß sie
über eine Estergruppe als funktionelle Gruppe mit mesogenen
Resten verknüpft sind. Die Herstellung der Verbindungen
wird beispielsweise durch Umsetzung eines Weinsäurediesters
mit mesogenen Carbonsäuren oder Carbonsäurehalogeniden
bewirkt. In dieser EP-A werden auch bereits cyclische
Weinsäurederivate (Dioxolan-Derivate) beschrieben, die aber
durch Cyclisierung an den Hydroxylgruppen von
Weinsäurediestern entstehen.
Diese aus dem Stand der Technik bekannten Weinsäurederivate
sind zwar oftmals bereits geeignet, bei verhältnismäßig
geringen Zusatzmengen eine Optimierung der
Temperaturkompensation und eine hohe Verdrillung -
ausgedrückt durch die HTP ("helical twisting power")=
1/p · c (p = Ganghöhe der induzierten Helixstruktur in µm,
c=Konzentration des chiralen Dotierstoffs in Gew.-%)
mit Werten von bis zu etwa 0,23 bei 10°C - zu erreichen,
für bestimmte Anwendungen ist das Verdrillungsvermögen aber
noch zu gering bzw. dessen Temperaturabhängigkeit mit
Werten von wenig unter 1% pro K noch zu hoch.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, neue
Verbindungen aufzufinden, die bei ihrem Einsatz als chirale
Dotierstoffe in Flüssigkristall-Gemischen bei besonders
geringen Zusatzmengen einzeln oder im Gemisch eine
Optimierung der Temperaturkompensation und gleichzeitig
eine besonders starke Verdrillung der Flüssigkristall-
Gemische bewirken; außerdem soll es möglich sein, ausgehend
von einer vergleichbaren Grundstrukur, durch kleinere
Molekülvariationen das Molekühl in seinen Eigenschaften in
einer bestimmten Richtung zu verändern.
Die Erfindung geht aus von den (bekannten) chiralen
substituierten Weinsäurederivaten, die an den
Hydroxylgruppen durch mesogene Reste substituiert sind. Die
erfindungsgemäßen Verbindungen sind durch die allgemeine
Formel (I) gekennzeichnet,
in der die Symbole folgende Bedeutung haben:
R² geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₁₆)-Alkyl, wobei
eine oder zwei nicht-benachbarte CH₂-Gruppen durch O
oder S ersetzt sein können, oder falls n 1=1 auch
F, Cl, Br oder CN,
A¹, A² unabhängig voneinander 1,4-Phenylen, Diazin-2,5-diyl, Diazin-3,6-diyl, 1,4-Cyclohexylen, 1,3-Dioxan-2,5-diyl, 1,3-Dithian-2,5-diyl oder 1,4-Bicyclo(2,2,2)octylen, wobei diese Gruppen auch mindestens einfach substituiert sein können durch F, Cl, Br, CN und/oder (C₁-C₁₂)Alkyl (gegebenenfalls sind ein oder zwei nicht-benachbarte CH₂-Gruppen durch O-Atome ersetzt),
B CO-O, O-CO, CH₂CH₂, OCH₂, CH₂O CH=N, N=CH, N=N,
n 1, n 3 unabhängig voneinander Null, 1 oder 2, wobei n 1 und n 3 nicht gleichzeitig Null sind,
n 2 Null oder 1, wobei n 1+n 2+n 3 maximal 4 ist, und
R¹ geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₁₆)Alkyl oder R³-(A¹) n 1(B-) n 2(A²-) n 3, wobei R³=H oder R².
A¹, A² unabhängig voneinander 1,4-Phenylen, Diazin-2,5-diyl, Diazin-3,6-diyl, 1,4-Cyclohexylen, 1,3-Dioxan-2,5-diyl, 1,3-Dithian-2,5-diyl oder 1,4-Bicyclo(2,2,2)octylen, wobei diese Gruppen auch mindestens einfach substituiert sein können durch F, Cl, Br, CN und/oder (C₁-C₁₂)Alkyl (gegebenenfalls sind ein oder zwei nicht-benachbarte CH₂-Gruppen durch O-Atome ersetzt),
B CO-O, O-CO, CH₂CH₂, OCH₂, CH₂O CH=N, N=CH, N=N,
n 1, n 3 unabhängig voneinander Null, 1 oder 2, wobei n 1 und n 3 nicht gleichzeitig Null sind,
n 2 Null oder 1, wobei n 1+n 2+n 3 maximal 4 ist, und
R¹ geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₁₆)Alkyl oder R³-(A¹) n 1(B-) n 2(A²-) n 3, wobei R³=H oder R².
Die genannten Verbindungen sind chirale, N-substituierte
und zweifach an den OH-Gruppen veresterte Weinsäureimide
(Pyrrolidindione).
Eine weitere Lösung der gestellten Aufgabe ist eine
verdrillbare Flüssigkristall-Mischung mit einem Gehalt an
mindestens einer chiraler Verbindung, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß sie als chirale Verbindung
mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel (I)
enthält. Unter dem Begriff "verdrillbare Flüssigkristall-
Mischung" sind nematische, cholesterische,
geneigt("tilted")-smektische, insbesondere smektisch C
(S c oder SmC) Phasen aufweisende Gemische zu verstehen.
Die erfindungsgemäßen verdrillbaren Flüssigkristall-
Mischungen bestehen aus 2 bis 20, vorzugsweise 2 bis 15
Komponenten, darunter mindestens einem der erfindungsgemäß
beanspruchten chrialen Dotierstoffe. Die anderen
Bestandteile werden vorzugsweise ausgewählt aus den
bekannten Verbindungen mit nematischen, cholesterischen
und/oder geneigt-smektischen Phasen, dazu gehören
beispielsweise Schiffsche Basen, Biphenyle, Terphenyle,
Phenylcyclohexane, Cyclohexylbiphenyle, Pyrimidine,
Zimtsäureester, Cholesterinester oder verschieden
überbrückt, terminal-polare mehrkernige Ester von
p-Alkylbenzoesäuren. Im allgemeinen liegen die im Handel
erhältlichen Flüssigkristall-Mischungen bereits vor der
Zugabe des chiralen Dotierstoffes als Gemische
verschiedenster Komponenten vor, von denen mindestens eine
mesogen ist, d. h. als Verbindung, in derivatisierter Form
oder im Gemisch mit bestimmten Cokomponenten eine
Flüssigkristall-Phase zeigt [=mindestens eine
enantiotrope (Klärtemperatur<Schmelztemperatur) oder
monotrope (Klärtemperatur<Schmelztemperatur)
Mesophasenbildung erwarten läßt].
Mit Hilfe der neu entwickelten Verbindungen als Dotierstoff
gelingt es bei besonders geringer Menge an Dotierstoff in
Flüssigkristall-Mischungen eine besonders hohe Verdrillung
zu erzielen, wobei die Verbindungen einzeln oder im Gemisch
außerdem eine bei Temperaturänderung im wesentlichen
unabhängige Ganghöhe aufweisen können, d. h. die Zu- oder
Abnahme der Ganghöhe liegt im allgemeinen im Bereich von
weniger als 0,5% pro K. Durch die geeignete Variation der
mesogenen Reste läßt sich entweder eine rechts- oder
linkshändige Helix induzieren oder sogar bei einer
bestimmten Temperatur eine Helixversion erreichen; d. h.
diese Verbindungen zeichnen sich dadurch aus, daß sich bei
einer bestimmten Inversionstemperatur die Händigkeit der
Verdrillung verändert, wobei im vorliegenden Fall diese
Inversionstemperatur zwischen dem Erstarrungspunkt und dem
Klärpunkt der jeweiligen Flüssigkristall-Mischungen liegt;
bei Verwendung handelsüblicher Flüssigkristall-Mischungen
bedeutet dies einen Temperaturbereich von insbesondere
-40°C bis +200°C, bevorzugt -20°C bis +140°C. Ein weiterer
Einsatz der erfindungsgemäßen Verbindungen kann bei der
Thermotopographie oder zur Erzeugung von "blue phases"
(=cholesterische Systeme mit relativ kleiner Ganghöhe von
z. B. weniger als 800 nm) erfolgen.
Unter den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sind die
bevorzugt, in denen die Symbole folgende Bedeutung haben:
R² geradkettiges (C₄-C₁₂)Alkyl, wobei die dem
Bindungsstrich zum nächsten Rest benachbarte CH₂-Gruppe
durch O ersetzt sein kann,
A¹, A² unabhängig voneinander 1,4-Phenylen, Diazin-2,5-diyl oder 1,4-Cyclohexylen,
B CO-O, O-CO, OCH₂, CH₂O,
n 1, n 3 Null oder 1, und
R¹ geradkettiges (C₁-C₁₂)Alkyl oder R³-(A¹-) n 1(A²-) n 3 mit R³=H oder R²; A¹, A²=1,4-Phenylen oder 1,4-Cyclohexylen; n 1, n 3=Null oder 1.
A¹, A² unabhängig voneinander 1,4-Phenylen, Diazin-2,5-diyl oder 1,4-Cyclohexylen,
B CO-O, O-CO, OCH₂, CH₂O,
n 1, n 3 Null oder 1, und
R¹ geradkettiges (C₁-C₁₂)Alkyl oder R³-(A¹-) n 1(A²-) n 3 mit R³=H oder R²; A¹, A²=1,4-Phenylen oder 1,4-Cyclohexylen; n 1, n 3=Null oder 1.
Besonders bevorzugt sind unter diesen wiederum solche
Verbindungen, bei denen die Symbole in der allgemeinen
Formel bedeuten:
A¹, A² unabhängig voneinander 1,4-Phenylen oder
1,4-Cyclohexylen,
B CO-O, O-CO, und
n 1, n 3=1.
B CO-O, O-CO, und
n 1, n 3=1.
Die Ausgangsverbindungen in dem ein weitere Lösung der
gestellten Aufgabe darstellenden Verfahren zur Herstellung
der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sind die
chiralen N-substituierten Weinsäureimide (II),
die bevorzugt nach bekannten Reaktionen [A. Ladenburg,
Ber. dtsch. Chem. Ges. 29, 2711 (1986) oder F. Barrow et
al., J. Chem. Soc. (London) 1939, 638] aus Weinsäure und
den entsprechenden primären Aminen hergestellt werden
können; für R¹ gelten die vorstehend angegebenen
Bedetungen. Diese chiralen N-substituierten Weinsäureimide
der allgemeinen Formel (II) werden mit einer geeigneten
reaktionsfähigen Form einer mesogenen Carbonsäure (III),
HO-CO(-A²) n 3(-B) n 2(-A¹) n 1-R² (III)
insbesondere den Säurehalogeniden (statt HO dann Br oder Cl)
verestert.
Vor der oder den erfindungsgemäßen Dotierstoffen enthalten
die Flüssigkristall-Mischungen im allgemeinen 0,01 bis
70 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 50 Gew.-%.
0,1 mol (15,0 g) L(+)-Weinsäure werden in 5 ml heißem Wasser
gelöst und dazu 0,1 mol (12,9 g) n-Octylamin zugetropft
(bei etwa 100°C). Durch Erhitzen auf etwa 120°C wird unter
starker Schaumbildung eine homogene Lösung erhalten. Danach
wird das Reaktionsgemisch während etwa 12 h stehengelassen
und anschließend während 8 h auf etwa 140°C erhitzt; das
bei der Kondensationsreaktion entstehende Wasser entweicht.
Die Flüssigkeit erstarrt nach dem Erkalten; die etwa 28 g
eines eine braune, zähe Masse darstellenden Produkts werden
3mal aus Ethanol umkristallisiert und mit Diethylether
gewaschen. Das reine Produkt schmilzt bei 140 bis 143°C und
hat einen [α] von +117°C in Ethanol.
Analog werden die anderen Weinsäureimide hergestellt.
Es werden 2 mmol des Säurechlorids in 5 ml CHCl₃
(wasserfrei) bei 3 bis 5°C vorgegeben. Dann werden 1 mmol
des Weinsäureimids und 2 mg Dimethylaminopyridin in 4 ml
Pyridin (wasserfrei) gelöst und innerhalb von 10 min zu
der Säurechlorid-Lösung zugetropft. Das Reaktionsgemisch
wird während 12 h gerührt und danach werden die Lösemittel
adestilliert (zunächst mit Wasserstrahl-, danach mit
Ölpumpenvakuum). Der verbleibende Rückstand kann über
eine Flash-Säule (40 bis 50 g SiO₂, CH₂Cl₂) aufgetrennt
werden. Das zweifach veresterte Produkt wird zweimal in
CH₂Cl₂ und/oder Diethylether gelöst und kann dann mit
Petrolether ausgefällt werden.
Nach den vorstehenden Herstellungsvorschriften werden
folgende Verbindungen synthetisiert:
(3R, 4R)-(+)-1-Methyl-3,4-bis-[4-(trans-4-n-pentyl-
cyclohexyl)-benzoyloxy]-pyrrolidon-dion(2,5)
(3R, 4R)-(+)-1-Methyl-3,4-bis-[4-(4-n-hexyloxy-
benzoyloxy)-benzoyloxy]-pyrrolidin-dion (2,5)
(3R, 4R)-(+)-1-Methyl-3,4-bis-(4′-trans-n-pentyl-
cyclohexyl-4-diphenyl-carboxyloxy)-pyrrolidin-
dion (2,5)
(3R, 4R)-(+)-n-1-Octyl-3,4-bis-[4-(4-n-hexyloxy-
benzoyloxy)-benzoyloxy]-pyrrolidin-dion (2,5)
(3R, 4R)-(+)-1-Phenyl-3,4-bis-[4-(4-n-hexyloxy-
benzoyloxy)-benzoyloxy]-pyrrolidin-dion (2,5)
(3R, 4R)-1-[4-(trans-4-n-Propyl-cyclohexyl)-phenyl]-
3,4-bis-[4-trans-4-n-pentyl-cyclohexyl)-benzoyloxy]-
pyrrolidin-dion (2,5)
(3R, 4R)-1-Methyl-3,4-bis(4′-trans-n-pentyl-4-trans-
bicyclohexyl-carbonyloxy)pyrrolidin-dion (2,5)
Die Messung des Verdrillungsvermögens wird in einer
handelsüblichen nematischen Weiterbereichsmischung
- "RO-TN 404" der Hoffman-La Roche Aktiengesellschaft
(Basel/Schweiz) - mit einem Klärpunkt von 104°C durchgeführt.
In der anliegenden Zeichnung (Fig. 1) sind die [p · c]- und
die MTP-Werte ["molecular twisting power" β=1p · Nv
(p=Ganghöhe in n, Nv=Konzentration des chiralen
Dotierstoffs in mol/m³)] in Abhängigkeit von der Temperatur
für die erfindungsgemäßen Verbindungen 2a bis 2e
aufgetragen, in Fig. 2 sind es die entsprechenden Werte für
die Verbindung 2f, die Helixinversion zeigt.
Claims (7)
1. Chirale substituierte Weinsäurederivate, die an den
Hydroxylgruppen durch mesogene Reste substituiert sind,
gekennzeichnet durch die allgemeine Formel (I);
in der die Symbole folgende Bedeutung haben:
R² geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₁₆)-Alkyl, wobei eine oder zwei nicht-benachbarte CH₂-Gruppen durch O oder S ersetzt sein können, oder falls n 1=1 auch F, Cl, Br oder CN,
A¹, A² unabhängig voneinander 1,4-Phenylen, Diazin-2,5-diyl, Diazin-3,6-diyl, 1,4-Cyclohexylen, 1,3-Dioxan-2,5-diyl, 1,3-Dithian-2,5-diyl oder 1,4-Bicyclo(2,2,2)octylen, wobei diese Gruppen auch mindestens einfach substituiert sein können durch F, Cl, Br, CN und/oder (C₁-C₁₂)Alkyl (gegebenenfalls sind ein oder zwei nicht-benachbarte CH₂-Gruppen durch O-Atome ersetzt),
B CO-O, O-CO, CH₂CH₂, OCH₂, CH₂O CH=N, N=CH, N=N,
n 1, n 3 unabhängig voneinander Null, 1 oder 2, wobei n 1 und n 3 nicht gleichzeitig Null sind,
n 2 Null oder 1, wobei n 1+n 2+n 3 maximal 4 ist, und
R¹ geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₁₆)Alkyl oder R³-(A¹) n 1(B-) n 2(A²-) n 3, wobei R³=H oder R².
R² geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₁₆)-Alkyl, wobei eine oder zwei nicht-benachbarte CH₂-Gruppen durch O oder S ersetzt sein können, oder falls n 1=1 auch F, Cl, Br oder CN,
A¹, A² unabhängig voneinander 1,4-Phenylen, Diazin-2,5-diyl, Diazin-3,6-diyl, 1,4-Cyclohexylen, 1,3-Dioxan-2,5-diyl, 1,3-Dithian-2,5-diyl oder 1,4-Bicyclo(2,2,2)octylen, wobei diese Gruppen auch mindestens einfach substituiert sein können durch F, Cl, Br, CN und/oder (C₁-C₁₂)Alkyl (gegebenenfalls sind ein oder zwei nicht-benachbarte CH₂-Gruppen durch O-Atome ersetzt),
B CO-O, O-CO, CH₂CH₂, OCH₂, CH₂O CH=N, N=CH, N=N,
n 1, n 3 unabhängig voneinander Null, 1 oder 2, wobei n 1 und n 3 nicht gleichzeitig Null sind,
n 2 Null oder 1, wobei n 1+n 2+n 3 maximal 4 ist, und
R¹ geradkettiges oder verzweigtes (C₁-C₁₆)Alkyl oder R³-(A¹) n 1(B-) n 2(A²-) n 3, wobei R³=H oder R².
2. Weinsäurederivate nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in der allgemeinem Formel (I) die
Symbole folgende Bedeutung haben:
R² geradkettiges (C₄-C₁₂)Alkyl, wobei die dem Bindungsstrich zum nächsten Rest benachbarte CH₂-Gruppe durch O ersetzt sein kann,
A¹, A² unabhängig voneinander 1,4-Phenylen, Diazin-2,5- diyl oder 1,4-Cyclohexylen,
B CO-O, O-CO, OCH₂, CH₂O,
n 1, n 3 Null oder 1, und
R¹ geradkettiges (C₁-C₁₂)Alkyl oder R³-(A¹-) n 1(A²-) n 3 mit R³=H oder R²; A¹, A²=1,4-Phenylen oder 1,4-Cyclohexylen; n 1, n 3=Null oder 1.
R² geradkettiges (C₄-C₁₂)Alkyl, wobei die dem Bindungsstrich zum nächsten Rest benachbarte CH₂-Gruppe durch O ersetzt sein kann,
A¹, A² unabhängig voneinander 1,4-Phenylen, Diazin-2,5- diyl oder 1,4-Cyclohexylen,
B CO-O, O-CO, OCH₂, CH₂O,
n 1, n 3 Null oder 1, und
R¹ geradkettiges (C₁-C₁₂)Alkyl oder R³-(A¹-) n 1(A²-) n 3 mit R³=H oder R²; A¹, A²=1,4-Phenylen oder 1,4-Cyclohexylen; n 1, n 3=Null oder 1.
3. Weinsäurederivate nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in der allgemeinen Formel (I) die
Symbole folgende Bedeutung haben:
A¹, A² unabhängig voneinander 1,4-Phenylen oder 1,4-Cyclohexylen,
B CO-O, O-CO, und
n 1, n 3=1.
A¹, A² unabhängig voneinander 1,4-Phenylen oder 1,4-Cyclohexylen,
B CO-O, O-CO, und
n 1, n 3=1.
4. Verfahren zur Herstellung der Weinsäurederivate der
allgemeinen Formel (I) nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß chirale N-substituierte
Weinsäureimide der allgemeinen Formel (II) mit einer
geeigneten reaktionsfähigen Form einer mesogenen
Carbonsäure der allgemeinen Formel (III), insbesondere
einem Säurehalogenid, zweifach verestert werden.
5. Verdrillbare Flüssigkristall-Mischung mit einem Gehalt
an mindestens einer chiralen Verbindung, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mindestens eine chirale
Verbindung der allgemeinen Formel (I) nach Anspruch 1
enthält.
6. Verwendung einer chiralen Verbindung der allgemeinen
Formel (I) nach Anspruch 1 zur Temperaturkompensation
und Erzeugung einer Verdrillung in Flüssigkristall-
Mischungen.
7. Flüssigkristall-Anzeigeelement enthaltend eine
Flüssigkristall-Mischung nach Anspruch 5.
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