DE3821642A1 - Einrichtung zum digitalen messen der aenderung physikalischer groessen - Google Patents
Einrichtung zum digitalen messen der aenderung physikalischer groessenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1. Aus der Ortungstechnik
ist es bekannt, die Entfernung eines Gegenstandes von einer
Sende/Empfangseinrichtung durch Bewerten der Laufzeit eines
elektrischen Signals vom Sender zum Gegenstand und vom Ge
genstand zum Empfänger zu messen. Die Genauigkeit der Ab
standsmessung ist dabei im wesentlichen abhängig von der
Genauigkeit, mit der die Laufzeit des ausgesandten elek
trischen Signals ermittelt werden kann.
Mitunter kann es notwendig sein, bereits kleinste Änderungen
pysikalischer Größen wie z. B. Abstandsänderungen zu bestim
men; dafür reicht die bislang mit wirtschaftlichen Mitteln
erreichbare Laufzeitauflösung nicht aus. So läßt sich z. B.
bisher die durch Temperaturänderung bewirkte Längenaus
dehnung einer Meßprobe oder die Änderung des Abstandes der
Meßprobe von einem Meßpunkt durch Laufzeitbewertung noch nicht
in einen einigermaßen genauen Temperaturänderungswert um
setzen, einfach weil die erreichbare Zeitauflösung zu
grob ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzugeben, mit der
sich mit einfachen Mitteln die Anderung physikalischer
Größen durch Laufzeitbewertung eines elektrischen Signals
hinreichend genau bestimmen läßt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeich
nenden Merkmale des Patentanspruches 1. Vorteilhafte
Aus- und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Ein
richtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine Ausführungsform der Erfindung, wie sie zum
Detektieren von Temperaturschwankungen verwendet werden
kann und in den
Fig. 2 und 3 zwei verschiedene Ausführungsformen zum Feststel
len von Abstandsänderungen zwischen zwei Meßpunkten.
Fig. 1 zeigt einen Lichtwellenleiter LWL, der den Ausgang eines
digitalen Lichtsenders S mit dem Eingang eines digitalen
Lichtempfängers E verbindet. Der Lichtwellenleiter kann als
Monomode- oder als Multimode-Lichtwellenleiter ausgebildet sein
und weist eine Länge von einigen 10 Metern auf. Der digitale
Lichtsender ist als Laserdiode oder als Leuchtdiode, der digi
tale Lichtempfänger als Fotodiode oder Fototransistor ausge
bildet. Der Lichtempfänger E weist einen invertierenden
Ausgang EA auf, an dem ein zu dem ihm zugeführten digitalen
Eingangssignal invertiertes Signal abgreifbar ist. Dieses
Signal gelangt auf den Steuereingang SE des Lichtsenders S und
bewirkt dort die Umsteuerung des Lichtsenders in den jeweils
anderen Betriebszustand. Sender und Empfänger bilden einen
elektrooptischen astabilen Multivibrator. Dabei ist das
Sendesignal solange "high" bis nach einer Laufzeit T die
Vorderflanke des Lichtsignales am Empfänger ankommt. Das
invertierte Empfangssignal und damit auch das Sendesignal wird
dann "low", und zwar wieder für die Zeitdauer T, d. h. solange,
wie die Rückflanke des Lichtsignales benötigt, um den Licht
wellenleiter zu durchlaufen. Anschließend wird das Sendesignal
wieder "high" und der Vorgang beginnt von neuem. Bei dem vor
stehend erläuterten astabilen Multivibrator löst also jeder
vom Sender zum Empfänger übertragene Impuls im Sender den
jeweils folgenden Impuls aus. Diese Ausführung hat den Vorteil,
daß die Pulse sich selbst erzeugen, also nur ein minimaler
technischer Aufwand für die Generierung der Pulse erforderlich
ist.
Die Zeitperiode der Pulsfolge ist T = 2×T, wobei T im
wesentlichen die Verzögerungszeit des Lichtwellenleiters LWL
ist; die elektrischen Signallaufzeiten zwischen Empfänger und
Sender sowie die Ansprechzeiten von Sender und Empfänger werden
als konstant angenommen. Bei einer faseroptischen Strecke der
Länge L und dem Brechungsindex n ist der optische Weg L o =n×L
und somit die Pulsfolge T P =2×n×L/c (c = Lichtgeschwindig
keit). Bei einer Länge L des Lichtwellenleiters von 20 Metern
und einem Brechungsindex von n = 1,5 ist die Periode T P der
Pulsfolge = 200 ns. Das heißt die Umlauffrequenz f des Sende
signals ist 1/T P = 5 MHz.
Ändert sich nun der optische Weg des Lichtwellenleiters bei
spielsweise durch Temperatureinflüsse um die Strecke Δ L o ,
dann ändert sich die Periode um
Um diese
relativ kleinen Laufzeit- und damit Pulsänderungen erfassen zu
können, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß man die Ver
zögerungszeit nicht während eines einzigen Umlaufes des Sende
signals mißt, sondern die Verzögerungszeit mehrerer Umläufe
feststellt. Das bedeutet, daß man die Zeit N × (T P + Δ T P )
mißt, wobei N die Anzahl der Umläufe des Sendesignals ist. Die
Meßapparatur braucht dann nur gut genug zu sein, um Zeiten
der Größenordnung N × Δ T P aufzulösen.
Ändert sich der optische Weg L o = 30 Meter um Δ L o = 0,3 mm,
dann ändert sich die Periode des Pulses um Δ T P = 2 ps.
Bei Ausdehnung der Messung über N = 106 Pulse beträgt die
aufzulösende Zeitgröße N × Δ T P = 2 µs. Die Zeitdauer für eine
Messung ist dann N × (T P + Δ T P ) ∼0,2 sec.
Im folgenden soll die Anwendung des vorstehend erläuterten
Meßverfahrens auf die Bestimmung von Temperaturänderungen
erläutert werden:
Wird der Lichtwellenleiter selbst als Meßprobe verwendet,
dann ändert sich abhängig von der Temperatur R der
optische Weg L o nach folgender Gesetzmäßigkeit:
Dabei ist a = (1/L) × δ L /δR der Wärmeausdehnungkoeffizient
und δ n/δR gibt die Abhängigkeit des Brechungsindex n von
der Temperatur an. Für Glas bei Raumtemperatur ist im sichtbaren
Bereich
δ n/ δR = 10 · 10⁻6/K
α = 4 · 10⁻6/K
α = 4 · 10⁻6/K
Bei Änderung der Temperatur um 1 K ändert sich der optische
Weg L o um Δ L o = 0,32 mm falls L o = 30 Meter ist. Diese
Temperaturänderung bewirkt eine Laufzeitänderung des Sende
signals im Lichtwellenleiter, die beispielsweise bei der
Bewertung von 106 Pulsen wie bei dem zuvor angenommen Aus
führungsbeispiel ohne weiteres mit Standardzähler aufgelöst
werden kann.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung
liegt in dem einfachen Schaltungsaufbau mit preisgünstigen,
vielfach bewährten Bauelementen und in der erreichbaren
Meßgenauigkeit durch die Einführung genügend langer Meßzeiten
und genügend schneller Zähler. Das Meßprinzip ist auf alle
Probleme anwendbar, bei denen äußere physikalische Größen, wie
Temperatur, Druck usw. zu einer Änderung des optischen Weges
zwischen Sender und Empfänger führen.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ein
richtung, bei der etwaige Abstandsänderungen zwischen einem
ersten Meßpunkt P 1 und einem zweiten Meßpunkt P 2 festgestellt
werden sollen. Hierzu ist der vom digitalen Lichtsender S
kommende Lichtwellenleiter LW 1 an dem einen Meßpunkt P 1 aufge
trennt. An dem anderen Meßpunkt P 2 ist ein Reflektor R vorge
sehen, der die aus dem Lichtwellenleiter LW 1 austretenden
lichtelektrischen Signale in einen zum digitalen Lichtempfänger
E führenden Lichtwellenleiter LW 2 einspeist. Durch Bewerten der
Pulsfolgezeiten mehrerer vom Sender S generierter Pulse in
einen möglichst schnellen Zähler wird dabei die Abweichung des
tatsächlich ermittelten Zählergebnisses von einem Normzähler
gebnis festgestellt, das sich bei einem vorgegebenen Abstand
der beiden Meßpunkte zueinander einstellt. Die so gewonnene
Längenabweichung wird anschließend durch die Anzahl der Meß
perioden dividiert; hierdurch gelangt man zu der tatsächlichen
Abweichung zwischen den beiden Meßpunkten P 1 und P 2. Das Vor
zeichen der Abweichung ergibt sich daraus, ob die Abweichung
gegenüber dem Normwert positiv oder negativ ist. Der mit dem
tatsächlichen Meßwert zu vergleichende Normalwert bezieht sich
auf das sich bei einem bekannten Abstand zu einer Meßprobe oder
einer definierten Länge des Lichtwellenleiters einstellende
Zählergebnis, beispielsweise das Zählergebnis, das sich ein
stellt, wenn die Meßpunkte P 1 und P 2 zusammenfallen (Fig. 2)
oder wenn der Lichtwellenleiter einer bestimmten Umgebungs
temperatur ausgesetzt ist (Fig. 1).
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist für die
Hin-und Rückführung der lichtelektrischen Signale ein gemein
sames Lichtwellenleiterstück LW 1/2 vorgesehen, das über eine
optische Verzweigung V auf die zum digitalen Lichtsender und
zum digitalen Lichtempfänger führenden Lichtwellenleiter LW 1
und LW 2 einmündet. An das Lichtaustrittsende dieses gemeinsamen
Lichtwellenleiterstückes ist eine bekannte Aufweitungsoptik A 0
angeschlossen, über die die zum Reflektor R austretende Strah
lung gegen die in den Lichtwellenleiter eintretende Strahlung
entkoppelt ist.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, die zum Fest
stellen von Längenänderungen einer Meßprobe MP verwendet sein
kann. Hier endet der vom digitalen Sender kommende Lichtwellen
leiter LW 1 an dem einen Meßpunkt P 1, während der zum digitalen
Empfänger führende Lichtwellenleiter LW 2 an dem anderen Meß
punkt P 2 beginnt. Etwaige Abstandsänderungen durch Längenände
rungen der Meßprobe infolge Temperatur- oder Druckänderungen
lassen sich wie bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 durch
Bewerten einer Vielzahl von Signalpulsen digital feststellen.
Claims (5)
1. Einrichtung zum digitalen Messen der Änderung physikalischer
Größen durch Bewertung der Laufzeit eines elektrischen Signals
zwischen einem Sender und einem Empfänger, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Lichtwellenleiter (LWL)
vorgesehen ist, der den Ausgang eines digitalen Lichtsenders
(S) mit dem Eingang eines digitalen Lichtempfängers (E)
verbindet,
daß der digitale Lichtempfänger (E) das jeweils von ihm detektierte digitale Signal des Lichtsenders (S) invertiert und das invertierte Signal zur Umsteuerung des digitalen Lichtsenders (S) in den jeweils anderen Betriebszustand auf einen Steuereingang des Lichtsenders (S) führt,
daß ein Zähler vorgesehen ist zum hochfrequenten Auszählen des zeitlichen Abstandes zwischen dem Beginn eines vom Lichtsender (S) ausgesandten Signals und einem vom Empfänger (E) beim Ausbleiben des Signals abgegebenen Signals, wobei der Zähler jeweils für die Dauer mehrerer Perioden der vom digitalen Lichtsender ausgesandten Signale aktiviert ist und ein Zählergebnis über die Gesamtperiodendauer der Pulse bildet,
daß die Abweichung des tatsächlich ermittelten Zähler gebnisses von einem Norm-Zählergebnis festgestellt wird und daß diese Abweichung anschließend in einen der zu messenden physikalischen Größe entsprechenden Wert umgesetzt wird.
daß der digitale Lichtempfänger (E) das jeweils von ihm detektierte digitale Signal des Lichtsenders (S) invertiert und das invertierte Signal zur Umsteuerung des digitalen Lichtsenders (S) in den jeweils anderen Betriebszustand auf einen Steuereingang des Lichtsenders (S) führt,
daß ein Zähler vorgesehen ist zum hochfrequenten Auszählen des zeitlichen Abstandes zwischen dem Beginn eines vom Lichtsender (S) ausgesandten Signals und einem vom Empfänger (E) beim Ausbleiben des Signals abgegebenen Signals, wobei der Zähler jeweils für die Dauer mehrerer Perioden der vom digitalen Lichtsender ausgesandten Signale aktiviert ist und ein Zählergebnis über die Gesamtperiodendauer der Pulse bildet,
daß die Abweichung des tatsächlich ermittelten Zähler gebnisses von einem Norm-Zählergebnis festgestellt wird und daß diese Abweichung anschließend in einen der zu messenden physikalischen Größe entsprechenden Wert umgesetzt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Lichtwellenleiter (LWL) zum Be
stimmen von Längenänderungen eine Länge von einigen zehn Metern
aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Bestimmen des Abstandes zwischen einem
ersten und einem zweiten Meßpunkt (P 1, P 2) der vom digitalen
Lichtsender (S) kommende Lichtwellenleiter (LW 1) an dem einen
Meßpunkt (P 1) aufgetrennt ist und daß an dem anderen Meßpunkt
(P 2) ein Reflektor (R) angeordnet ist, der die aus dem vom
digitalen Lichtsender (S) gespeisten Lichtwellenleiter (LW 1)
austretenden lichtelektrischen Signale in einen zum digitalen
Lichtempfänger (E) führenden Lichtwellenleiter (LW 2) einspeist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Bestimmen des Abstandes zwischen
einem ersten und einem zweiten Meßpunkt (P 1, P 2) der vom
digitalen Lichtsender (S) kommende Lichtwellenleiter (LW 1) an
dem einen Meßpunkt (P 1) aufgetrennt ist und daß der andere
Meßpunkt (P 2) durch das Lichteintrittsende des zum digitalen
Lichtempfänger (E) führenden Lichtwellenleiters (LW 2) darge
stellt ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Hin- und Rückführung
der lichtelektrischen Signale mindestens ein gemeinsames
Lichtwellenleiterstück (LW 1/2) vorgesehen ist, das über eine
optische Verzweigung (V) in die zum digitalen Lichtsender (S)
und zum digitalen Lichtempfänger (E) führenden Lichtwellen
leiter (LW 1, LW 2) einmündet.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der digitale Lichtsender (S) als
Leuchtdiode oder als Laserdiode ausgebildet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der digitale Lichtempfänger als Foto
transistor oder Fotodiode ausgebildet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 1 und 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Lichtwellenleiter (LWL) als
Multimode-Lichtwellenleiter oder als Monomode-Lichtwellenleiter
ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883821642 DE3821642A1 (de) | 1988-06-27 | 1988-06-27 | Einrichtung zum digitalen messen der aenderung physikalischer groessen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883821642 DE3821642A1 (de) | 1988-06-27 | 1988-06-27 | Einrichtung zum digitalen messen der aenderung physikalischer groessen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3821642A1 true DE3821642A1 (de) | 1989-12-28 |
Family
ID=6357344
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883821642 Withdrawn DE3821642A1 (de) | 1988-06-27 | 1988-06-27 | Einrichtung zum digitalen messen der aenderung physikalischer groessen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3821642A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7594797B2 (en) | 2002-12-18 | 2009-09-29 | Aloys Wobben | Load sensing on a rotor blade of a wind power plant |
-
1988
- 1988-06-27 DE DE19883821642 patent/DE3821642A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7594797B2 (en) | 2002-12-18 | 2009-09-29 | Aloys Wobben | Load sensing on a rotor blade of a wind power plant |
EP2284393A2 (de) | 2002-12-18 | 2011-02-16 | Aloys Wobben | Lastaufnehmeranordnung für Windturbinenflügel |
US7955052B2 (en) | 2002-12-18 | 2011-06-07 | Aloys Wobben | Load sensing on a rotor blade of a wind power plant |
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Legal Events
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