DE3821633A1 - Verfahren und einrichtung zur filterung und versickerung von regenwasser - Google Patents

Description

Insbesondere im Bereich der Siedlungswasserwirtschaft fallen große Regenwassermengen, die i. a. in einem Kanalisa­ tionssystem abzuleiten sind, an. Dieses Regenwasser wird entweder in einem Trennsystem oder einem Mischsystem zur Ableitung gebracht. Da diese Systeme für ein bestimmtes Regenereignis ausgelegt werden müssen, liegt es in der Natur der Sache, daß in Trockenwetterperioden das Kanal­ netz entweder trocken fällt oder nur zu einem geringen Teil ausgenutzt wird. Hier zeigt sich also, daß große Investitionen getätigt werden müssen, um für den Aus­ nahmefall, der im Verhältnis zu dem Regelfall des Trock­ enwetterabflusses so benannt werden darf, eine entsprech­ ende Vorflutleistung bereitzustellen.

Um zu einer geringeren Bemessung von Abwasserkanälen oder möglicherweise zu einem Verzicht auf Regenwasser­ kanäle zu gelangen, besteht die Möglichkeit, den Unter­ grund, der ein großes Potential darstellt, sofern auf­ nahmefähige Bodenschichten vorkommen, als Regenwasser­ speicher zu nutzen. Da jedoch in der Natur selten klares, also keine Inhaltsstoffe, z. B. Mineralien, enthaltendes Regenwasser vorkommt, besteht das Problem, eine Boden­ schicht derart von solchen Stoffen abzuschirmen, daß lang­ fristig eine Verstopfung nicht zu befürchten ist.

Jede in diese Richtung zielende Maßnahme ist aber nur dann sinnvoll, wenn in jeder Hinsicht, das heißt vor allem unter wirtschaftlichen und praktischen Aspek­ ten damit eine Verbesserung gegenüber der bisherigen Verfahrensweise verbunden ist.

Der geringste, zu erwartende Verschmutzungsgrad von Regenwasser wird i. a. bei Dachflächen anfallen, so daß es naheliegend ist, zunächst diese Regenwasserquelle in bezug auf eine Filterung und Versickerung einer Be­ trachtung zu unterziehen. Als zweckmäßiger Ort der Fil­ terung bietet sich der untere Bereich einer Regenfall­ eitung an, weil dort eine gute Zugänglichkeit gegeben ist, Tiefbauarbeiten für eine Filterinstallation nur in geringem Umfang anfallen und aufnahmefähige Bodenschich­ ten i. a. schon als Unterbau für Gehwegflächen vorhanden sind.

Gemäß Fig. 1 wird am Beispiel einer Regenwasserfalleitung die Filtereinrichtung beschrieben.

Im Anschluß an eine Regenwasserleitung 1 wird ein Filter 2, der unten geschlossen ist, vorgesehen und der Filter mit einer Schutzverkleidung 3 umschlossen. Der Regen­ wasserstrom 4 gelangt in den Filter 2, wo eine Abscheidung der Feststoffe 5 erfolgt, mechanisch gereinigte Wasser­ mengen 4 zwischen dem Filter und der Verkleidung ab­ fließen, in ein wasserdurchlässiges Element 6 strömen, dort ein Wasserstand 7 entstehen kann, der zu einer Ab­ leitung des Wassers in umgebende, wasseraufnahmefähige Bodenschichten 8 führt, bei Überlastung der Abfluß- bzw. Sickerkapazität der Wasserstrom 4 teils auch über eine Fließverbindung 9 auf der Geländeoberfläche 10 Ableitung finden kann, bei Überlastung des Filters 2 mit einem Wasserstand 11 in dem Rohr 1 das Wasser über einen Not­ überlauf 12 auf der Geländeoberfläche 10 abläuft und ein strahlabweisendes Teil 13 am oberen Filterende vorgesehen wird, welches das Wasser an die Filterbegrenzung leitet, dadurch ein Reinigen verschmutzter Filterflächen bewirkt, eine Inspektionsmöglichkeit 14 den Zustand des Filters beurteilen läßt.

Claims (1)

1. Verfahren und Einrichtung zur Filterung und Versicker­ ung von Regenwasser, dadurch gekennzeichnet, daß im Verlauf einer Regenwasserfalleitung 1 ein Filter 2 vorgesehen wird, unter dem Filter ein wasserdurchläss­ iges Element 6 nachgeschaltet ist, der Wasserzulauf 4 in den Filter gelangt, wo sich eine Druckhöhe 11 auf­ baut, die unter Abscheidung von Feststoffen 5 das Wasser 4 zum Abfluß zwischen der Filteraußenfläche und einer Filterumschließung 3 bringt, das Ablaufwasser 4 in dem Element 6 einen Druckwasserspiegel 7 erzeugt, der zu einer Ableitung des Wassers in außerhalb des Elementes 6 vorhandene Bodenschichten 8 führt, bei Überlastung der Sickerkapazität Teilwassermengen 4 über eine Fließver­ bindung 9 auf der Geländeoberfläche 10 abfließen, bei Überlastung des Filters 2 sich ein Wasserspiegel 11 ein­ stellt, der zu einem Anspringen des Notüberlaufes 12 mit Ableitung des Überlaufwassers 4 auf der Geländeober­ fläche 10 führt, in dem Filter eine Leiteinrichtung 13 vorgesehen werden kann, die das Wasser 4 in der Weise verteilt, daß verschmutzte Filterflächen freigespült werden können.