DE3820373A1 - Hydraulikzylinder flacher bauweise - Google Patents

Description

Stand der Technik

Hydraulikzylinder werden üblicherweise mit im Verhältnis zu Hub und Durchmesser langen Führungen ausgeführt. Bei extrem kurzen Hydraulikzylindern bzw. großen Zylinderdurchmessern sind Führungen schwierig zu realisieren. Aufgrund der im Verhältnis zum Zylinder­ durchmesser kurzen Stützweite neigen solche Zylinder zum Verecken.

Die Flächenpressung an den Führungsflächen, die üblicherweise gleichzeitig Dichtflächen sind, ist sehr hoch, und es kommt zu me­ tallischen Berührungen, wobei insbesondere bei zusätzlichem Auf­ treten von Staub und Schmutz der Umgebung Führungs- und Dichtflä­ chen beschädigt werden. Insbesondere die Dichtfunktion wird da­ durch beeinträchtigt.

Der Erfindung liegen deshalb die Aufgaben zugrunde, für Zylinder mit kleinem Verhältnis von Länge zu Durch­ messer, eine Führung zu schaffen, die nicht zum Verecken neigt, und metallische Berührung an den Dichtflächen zu verhindern.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß für die Funktionen "Abdichten" und "Führen" jeweils getrennte zylindrische Gleitflächen vorgesehen werden, die zueinander konzentrisch ver­ laufen.

Die Gleitflächen der Führung werden im Inneren des Zylinders ange­ ordnet, wobei der kleine Durchmesser des Führungszylinders in ei­ nem günstigen Verhältnis zur Führungslänge steht. Damit ist eine genaue, spielarme Führung möglich.

Die Gleitflächen der Dichtungen können funktionsbedingt mit größe­ rem Spiel ausgeführt werden, so daß abgesehen von der Dichtung keine Berührung der Gleitflächen möglich ist.

Die Fig. 1 zeigt einen flachen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder mit den beiden hydraulisch abgedichteten Zylindermantelflächen (1) und (2). Die Dichtung erfolgt durch die Zylinderdichtung (3) und die Stangendichtung (4). Zylinder und Kolben sind jeweils durch einen Ringspalt (R) voneinander getrennt. Im Inneren des Zylinders befindet sich der Führungszapfen (7), der konzentrisch fest mit dem Zylindergehäuse (5) verbunden ist. Über geeignete Führungen (8) und (9) und eine konzentrische Bohrung in dem Kolben (6) wird die Führung des Kolbens (6) ausgeführt. Damit sich an den engen Führungsspalten keine hydraulischen Drücke aufbauen können, ist der Zapfen (7) durch eine Bohrung (9) mit dem Zylinder unten ver­ bunden. Die Führung mit dem nun relativ günstigen Verhältnis von Stützweite (S) zu Führungsdurchmesser (D) befindet sich in einem Bereich, der vollkommen mit Öl gefüllt ist, so daß eine gute Schmierung der Führung erfolgt. Im Bereich der Abdichtung mit den Dichtungen (3) und (4) kommen lediglich die Dichtungen selbst zur Berührung an die entsprechenden Zylindermantelflächen. Eine Be­ schädigung der Führungsflächen hat keinen Einfluß auf die Dichtig­ keit des Zylinders.

Die Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit innen lie­ gender Führung. Hier ist der Führungszapfen (10) so ausgebildet, daß seine kugelförmige Gestalt eine Schwenk- und Hubbewegung der Führung des Kolbens (11) gestattet. Innerhalb des Ringspaltes (R) ist eine Schwenkbewegung des Kolbens möglich, ohne daß die zylin­ drische Dichtungsfläche (12) in metallische Berührung mit dem Zy­ linder (13) tritt.

Claims (2)

1. Hydraulikzylinder flacher Bauweise, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder im Inneren eine zylindrische Führung aufweist, die zu den hydraulisch beweglich abgedichteten Zylindermantelflächen kon­ zentrisch verläuft und den beweglichen Kolben so genau führt, daß die hydraulisch beweglich abgedichteten und durch einen Ringspalt voneinander getrennten Mantelflächen des Kolbens bzw. des Zylin­ ders nicht in direkte Berührung mit ihren Gegenflächen treten kön­ nen.

2. Hydraulikzylinder flacher Bauweise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung an dem inneren Zylinder als Dorn mit kugeliger Fläche ausgebildet ist, der in einer zylindrischen Bohrung geführt wird und die allseitige Schwenkbarkeit in begrenz­ tem Maße zuläßt, die Dichtung am Außenzylinder axial auf gleicher Höhe angeordnet ist, und die einander zugeordneten Dichtflächen um einen Ringspalt voneinander getrennt sind, so daß sich der Kolben im Bereich der Dichtungen ebenfalls verschieben und schwenkend be­ wegen kann, ohne die Gegenfläche direkt zu berühren.