DE3818776C2 - Verfahren zur Kultivierung von Zellen in einem Fermenter und zur Durchführung des Verfahrens bestimmter Fermenter - Google Patents
Verfahren zur Kultivierung von Zellen in einem Fermenter und zur Durchführung des Verfahrens bestimmter FermenterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kultivierung von
Zellen in einem Fermenter, bei dem die Zellen auf einem
perlenförmigen Granulat angeordnet sind, das in dem Fer
menter gelagert ist und dem durch eine Pumpeinrichtung
flüssiges Zellkulturmedium zugeführt wird, das nach Durch
strömen des Granulats wieder aus dem Zellkulturraum des
Fermenters abgeführt wird, und einen zur Durchführung des
Verfahrens bestimmten Fermenter.
Nach der DE-PS 29 40 446 ist es bekannt, Zellen auf Kugeln
einer Kugelpackung zu halten, die ein Fließbett bildet,
das von dem Zellkulturmedium durchströmt wird. Dem Zell
kulturmedium wird außerhalb des Fließbetts über permeable
Schlauchmembranen Sauerstoff zugeführt. Bei diesem Fermen
ter besteht der Nachteil, daß das Zellkulturmedium im
Kreislauf geführt wird und eine kontinuierliche Ableitung
verbrauchten Zellkulturmediums zur Regenerierung nicht
möglich ist. Bezüglich des Zellkulturmediums kann dieser
Fermenter nur chargenweise betrieben werden, was bei einem
über den labormäßigen Einsatz hinausgehenden gewerblichen
Einsatz störend ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin,
daß wegen der Aufrechterhaltung des Fließbetts die Anzahl
der Kugeln als Träger für Zellen in dem Reaktorraum ver
hältnismäßig klein ist, so daß auch die Leistung bezüglich
der Kultivierung nutzbarer Zellen begrenzt ist. Bei un
sachgemäßer Handhabung besteht ferner die Gefahr, daß
durch Aufwirbelungen in dem Fließbett Zellen von den Ku
geln des Fließbetts abgerissen werden.
Nach der DE-OS 35 41 738 ist ein Fermenter bekannt, bei
dem eine Zellkultur in einem Kulturmedium mittels einer
Rühreinrichtung in Suspension gehalten wird. Durch als
semipermeable Membranen ausgebildete Hohlfasern wird ein
Nährmedium gepumpt. Die Nährstoffe aus dem Nährmedium
gelangen durch die Membranen in das Kulturmedium, während
Abfallprodukte der Zellen durch die Membranen aus dem
Kulturmedium in das Nährmedium gelangen. Bei diesem Fer
menter muß das Kulturmedium in ständiger Bewegung gehalten
werden, damit die Suspension bestehen bleibt. Gase werden
dem Fermenter durch eine Gasleitung zugeführt. Das Gas
wird durch ein Rührorgan im Kulturmedium dispergiert. Von
Nachteil ist, daß die Zellen in der Suspension durch das
Rührorgan mechanisch geschädigt werden können. Zellen, die
für das Wachstum ein Trägermaterial benötigen, können in
diesem Fermenter nur bedingt kultiviert werden, da die im
Kulturmedium nach oben aufsteigenden Gasblasen zur Flota
tion von mit Zellen bewachsenen Trägermaterialien führen
können.
In der EP-A-2 05 790 schließlich ist ein Fermenter be
schrieben, der ein in verschiedene Schichten aufgeteiltes
formstabiles Festbett aufweist. Den Festbettschichten wird
über ein als Rührer ausgebildetes Pumpwerk ein Zellkultur
medium zugeführt, das die Festbettschichten durchströmen
soll und dann als verbrauchtes Zellkulturmedium abgeführt
wird. Die Abführung verbrauchten Zellkulturmediums und
Zufuhr frischen Zellkulturmediums kann durch eine semi
permeable Membran erfolgen. Die Festbettschichten sind
durch ein feinstkörniges perlenförmiges und poröses Granu
lat gebildet. Bei diesem Fermenter sollen die Zwischen
räume zwischen den Granulatperlen zuwachsen, während das
Zellkulturmedium durch Makroporen der Granulatperlen drin
gen soll. Dieser Fermenter hat den Nachteil, daß er bezo
gen auf sein Bauvolumen nur eine verhältnismäßig kleine
Menge von Zellkulturen aufnehmen kann, da die erforderli
chen Zwischenräume zwischen den Festbettschichten hier
nicht genutzt werden können. Gravierender ist jedoch die
Störanfälligkeit dieses Fermenters. Da die Makroporen der
Granulatperlen nur einen äußerst geringen Durchmesser
aufweisen, ist für das Zellkulturmedium ein hoher Strö
mungsdruck erforderlich. Durch diesen Strömungsdruck be
steht die Gefahr, daß Zellen auf dem Granulat beschädigt
oder abgerissen werden. Hierbei sind Verstopfungen der
Makroporen möglich, wobei in diesem Bereich die Zufuhr von
Zellkulturmedium zu den Zellen unterbrochen wird und diese
absterben. Aufgrund der hiermit verbundenen Betriebsstörun
gen ist dieser Fermenter für einen kontinuierlichen Be
trieb nicht geeignet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zur Kultivierung von Zellen und
einen zur Durchführung des Verfahrens dienenden Fermenter
zu schaffen, das es ermöglicht, in einem Fermenterraum
verdichtet angeordnete Zellkulturen sicher und gleichmäßig
mit dem erforderlichen Zellkulturmedium und Sauerstoff zu
versorgen, wobei gleichzeitig eine sichere und umfassende
Ableitung verbrauchten Zellkulturmediums mit unerwünschten
Abfallprodukten und des entstandenen Kohlendioxids sicher
gestellt sein soll.
Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe bezüglich
des Verfahrens durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 und bezüglich des Fermenters durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Anspruchs 9.
Weitere Merkmale der Erfindung werden in den abhängigen
Ansprüchen beschrieben und nachstehend anhand der in den
Zeichnungen schematisch dargestellten Fermenter näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen mit integrierter Kreiselpumpe ausgebilde
ten Fermenter in der Seitenansicht im Schnitt,
Fig. 2 den Fermenter nach Fig. 1 in einer Draufsicht im
Schnitt,
Fig. 3a und 3b den Querschnitt eines alternativ ausgebildeten
Festbetts mit unterschiedlichen Versorgungsstruk
turen,
Fig. 4 einen als Röhrenturm ausgebildeten Behälter mit
einem Festbett nach Fig. 3a als Einsatzmodul für
einen Fermenter in einer Seitenansicht im Schnitt,
Fig. 5 den Behälter nach Fig. 4 in einer Draufsicht im
Schnitt,
Fig. 6a und 6b die Verbindung der Druckröhre mit dem unteren und
oberen Boden des Behälters für das Festbett nach
Fig. 4,
Fig. 7a und 7b die Verbindung der Saugrohre mit dem oberen und
unteren Boden des Behälters für das Festbett
nach Fig. 4,
Fig. 8 eine Anordnung für einen Fermenter mit einem ver
größerten Kulturvolumen in einer schematischen
Ansicht,
Das Fermentergehäuse 2 des Fermenters 1 ist in einen Fer
menterinnenraum 3 und einen Fermenteraußenraum 4 aufge
teilt, die durch eine zylinderförmige semipermeable Mem
bran 5 voneinander getrennt sind. Als semipermeable Mem
bran kann ein Material eingesetzt werden, wie es auch für
die Blutdialyse verwendet wird. Im folgenden wird die im
Fermenterinnenraum 3 befindliche Flüssigkeit als Kultur
medium, die im Fermenteraußenraum 4 befindliche Flüssig
keit als Nährmedium bezeichnet. In Fermenterinnenraum 3
befindet sich ein Behälter 11, in dessen Unterteil eine
Kreiselpumpe 9 integriert ist und in dem ein Festbett 6
aus grobporigen Partikeln angeordnet ist. Die Partikel
können z.B. aus Glas oder dergleichen bestehen und weisen
einen Durchmesser von etwa 1-5 mm auf. Zur Aufnahme des
Zellenbewuchses sind in den Partikeln grobe Poren vorge
sehen. Die Poren können einen Durchmesser von 50 µm oder
mehr haben. Das Festbett 6 ist unten durch eine Bodenplat
te 12, oben durch eine Deckenplatte 13, innen durch ein
Zentralrohr 7 und außen durch ein Außenrohr 8 begrenzt.
Das zylinderförmige Zentralrohr 7 weist Durchbrechungen 41
das Außenrohr 8 Durchbrechungen 58 auf, so daß die Mantel
flächen beider Rohre für Flüssigkeiten durchlässig sind,
die Festbettschüttung jedoch zurückgehalten wird. Durch
brechungen 41, 58 können entweder durch Einfügen von Boh
rungen in die sonst undurchlässige Rohrwand erzeugt werden
oder aber das gesamte Rohr wird aus einem siebförmigen,
beispielsweise metallischen Gewebe, geformt. Das innere
Zentralrohr 7 ist oben verschlossen, unten offen und mit
der Druckkammer 14 der Kreiselpumpe 9 verbunden. Durch die
Kreiselpumpe 9 wird Kulturmedium aus dem Bodenraum 15 über
die Druckkammer 14 in das Zentralrohr 7 gefördert. Von
dort durchströmt das Kulturmedium die Festbettschüttung in
radialer Richtung und gelangt schließlich über das äußere
Außenrohr 8 in den zwischen Außenrohr 8 und der Membran 5
liegenden Ringraum 23, von wo es wieder in den Bodenraum
15 gelangt. Die Kreiselpumpe 9 wird durch eine Welle 10
angetrieben. Die Rührdrehzahl kann z.B. in einem Bereich
von 0 bis 3000 Umdrehungen/min frei gewählt werden, so daß
unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten eingestellt
werden können. Die Strömungsgeschwindigkeit wird so ge
wählt, daß einerseits eine ausreichende Ver- und Entsor
gung der auf dem Trägermaterial befindlichen Zellen si
chergestellt werden kann, andererseits jedoch zellenschä
digende Strömungsgeschwindigkeiten vermieden werden. Der
Durchmesser des Zentralrohrs 7 sowie der freie Strömungs
querschnitt des zwischen dem äußeren Außenrohr 8 und der
zylinderförmigen Membran 5 befindlichen Ringraums 23 ist
mindestens so groß zu wählen, daß in axialer Richtung kein
merklicher Druckabfall auftritt. Auf diese Weise kann eine
weitgehend gleichmäßige Durchströmung der Schüttung des
Festbetts 6 erreicht werden.
Im Fermenteraußenraum 4 befindet sich ein Nährmedium, das
über eine Gaszufuhrleitung 16 begast wird. Das Abgas ent
weicht durch die Abgasleitung 17. Für die Durchmischung
des Nährmediums sowie für eine Dispergierung des einge
brachten Gases ist das Rührwerk 18 vorgesehen. Frische
Nährmediumskomponenten sowie Sauerstoff gelangen über die
zylinderförmige semipermeable Membran 5 vom Fermenter
außenraum 4 in den Fermenterinnenraum 3. Umgekehrt werden
niedermolekulare Abfallprodukte sowie Kohlendioxid über
die Membran 5 vom Fermenterinnenraum 3 in den Fermenter
außenraum 4 abgegeben. Über die Versorgungsleitung 22 kann
dem Fermenter 1 frisches Nährmedium zugeführt und über die
Entnahmeleitung 19 kann gleichzeitig verbrauchtes Nährme
dium entnommen werden. Sollten für das Zellwachstum zu
sätzlich zu den niedermolekularen Nährmediumskomponenten
noch hochmolekulare Komponenten notwendig sein, so sind
diese direkt über eine Versorgungsleitung 20 dem im Fer
menterinnenraum 3 befindlichen Kulturmedium zuzuführen.
Solche hochmolekularen Nährmediumskomponenten, die als
Eiweißsubstanzen beispielsweise in fötalem Kälberserum
enthalten sind, werden von Dialysemembranen zurückgehal
ten. Durch die Entnahmeleitung 21 können überschüssiges
Kulturmedium und, falls das Produkt extrazellulär vor
liegt, auch das Produkt dem Fermenter 1 entnommen werden.
Um auch große Kulturvolumina ausreichend ver- und entsor
gen zu können, kann es notwendig sein, die Festbettschüt
tung mit weiteren Strömungskanälen zu durchziehen. Bei
spielhaft sind solche Anordnungen in Fig. 3a und 3b darge
stellt. In Fig. 3a wird das zylinderförmige Festbett 6
durch mehrere parallel zur Mittelachse 32 angeordnete
perforierte Rohre durchzogen, die als Druckrohre 30 und
Saugrohre 31 ausgebildet sind. Durch die Druckrohre 30
wird das Kulturmedium in die Schüttung des Festbetts 6
gedrückt, durch die Saugrohre 31 wird Kulturmedium abge
saugt. Die Druckrohre 30 sind mit der Druckkammer 14 der
Kreiselpumpe 9 verbunden und im Bereich der Deckenplatte
13 verschlossen. Die Saugrohre 31 sind bis zu der Decken
platte 13 geführt und hier offen, während sie im Bereich
der Bodenplatte 12 verschlossen sind. Das die äußere Hülle
des Festbetts 6 bildende Mantelrohr 33 ist für Flüssigkei
ten undurchlässig.
Fig. 3b zeigt eine Ausbildung der Versorgungskanäle als
Ringzylinder 34. Diese sind einseitig verschlossen und mit
perforierter Wandung ausgebildet. Lediglich in der Mitte
der zylinderförmigen Festbettschüttung befindet sich ein
Zentralrohr 7 als rohrförmiger Versorgungskanal. Durch das
Zentralrohr 7 sowie den Druckringkanal 36 wird das Kultur
medium zugeführt und durch die Saugringkanäle 35 abge
führt. Die äußere Hülle des Festbetts 6 ist als undurch
lässiges Mantelrohr 33 ausgebildet.
Das in Fig. 4 dargestellte Einsatzmodul 24 weist einen
Behälter 11 mit dem Festbett 6 und der Kreiselpumpe 9 auf.
Das Gehäuse des Behälters 11 besteht aus dem undurchlässi
gen die äußere Hülle bildenden Mantelrohr 33, der Boden
platte 12 und der Deckenplatte 13. Der Behälter 11 ist im
Abstand von der oberen Abdeckplatte 25 und der unteren
Abdeckplatte 27 angeordnet. Die obere Abdeckplatte 25 des
Einsatzmoduls 24 ist mittels Schraubbolzen 37 mit dem
Behälter 11 verbunden. Die Schraubbolzen 37 sind derart
ausgebildet, daß damit einerseits die zylinderförmige
Membran 5 gespannt werden kann, andererseits nach Anziehen
der Schraubbolzen 37 ein genau definierter Abstand der
Abdeckplatten 25 und 27 eingestellt werden kann. Hierzu
sind in dem Mantelrohr 33 des Behälters 11 einander gegen
überliegend zwei Haltestücke 26 ausgebildet, die zur Auf
nahme der Befestigungselemente dienen und die auch mit der
oberen Deckenplatte 13 des Behälters 11 verbunden sind.
Die untere Abdeckplatte 27 des Behälters 11 ist mittels
Schraubbolzen 38 mit der Halteplatte 28 verbunden. Zwi
schen der oberen Abdeckplatte 25 und der unteren Abdeck
platte 27 ist den Behälter 11 im Abstand unter Ausbildung
eines Ringraums 23 umgebend die semipermeable Membran 5
gespannt. In der unteren Abdeckplatte 27 ist eine Durch
brechung 40 ausgebildet, durch die die Welle 10 der Krei
selpumpe 9 geführt und zur Abdeckplatte 27 in nicht näher
dargestellter Weise abgedichtet ist.
Durch das Festbett 6 sind parallel zueinander als perfo
rierte Rohre ausgebildete Druckrohre 30 und Saugrohre 31
geführt, die sich zwischen der Bodenplatte 12 und der
Deckenplatte 13 erstrecken. Hierbei sind die öffnungssei
tigen Endabschnitte 42 der Druckrohre 30 in der Bodenplat
te 12 ausgebildet, während in der Deckenplatte 13 die
verschlossenen Endabschnitte 43 der Druckrohre 30 angeord
net sind. Die öffnungsseitigen Endabschnitte 44 der Saug
rohre 31 befinden sich in der Deckenplatte 13, während die
verschlossenen Endabschnitte 45 der Saugrohre 31 in der
Bodenplatte 12 ausgebildet sind. Zur Herstellung der ver
schlossenen Endabschnitte 43, 45 sind in die Saugrohre 31
bzw. Druckrohre 30 entsprechende Stopfen 46 fest mittels
einer Klebung oder dergleichen eingesetzt. Die Fig. 6a
und 6b zeigen als vergrößerte Einzelheiten X1, Y1 die
Ausbildung des öffnungsseitigen Endabschnitts 42 und des
verschlossenen Endabschnitts 43 des Druckrohrs 30. In den
Fig. 7a und 7b sind als weitere vergrößerte Einzelhei
ten X2, Y2 der verschlossene Endabschnitt 45 eines Saug
rohrs 31 und dessen öffnungsseitiger Endabschnitt 44 dar
gestellt.
Wie in Fig. 4 und 5 gezeigt, werden die Druckrohre 30 und
Saugrohre 31 so in dem Behälter 11 angeordnet, daß beim
Eindringen des Kulturmediums von den Druckrohren 30 in das
Festbett 6 und der folgenden Abführung des Kulturmediums
durch die Saugrohre 31 das Festbett 6 gleichmäßig durch
strömt wird. Hierdurch ist eine sichere Versorgung der
Kulturen mit Nähmedium gewährleistet, ebenso die Entfer
nung von unerwünschten Abfallprodukten der Zellen.
Vor der Bodenplatte 12 ist mittels einer im Abstand von
dieser angeordneten Zwischenplatte 47 mit einer Durchbre
chung 48 die Druckkammer 14 ausgebildet. Diese Druckkammer
14 wird über die Durchbrechung 48 von der Kreiselpumpe 9
mit dem Kulturmedium beaufschlagt und dient dazu, für alle
Druckrohre 30 einen gleichmäßigen Vordruck zu gewähr
leisten. Die Kreiselpumpe 9 ist gegenüber dem Pumpengehäu
se 28 auf nicht näher gezeigte Weise abgedichtet. Das
Pumpengehäuse 28 weist eine Ansaugöffnung 49 auf. Über
diese Ansaugöffnung 49 wird aus dem Bodenraum 15 das Kul
turmedium von der Kreiselpumpe 9 angesaugt und in die
Druckkammer 14 gefördert. Das Pumpengehäuse 28 ist mittels
Schraubbolzen 50 mit der unteren Bodenplatte 12 verbunden
und fixiert hierbei gleichzeitig die Lage der Zwischen
platte 47.
Für die praktische Anwendung der oben beschriebenen Fer
menter 1 ist die einfache Sterilisierbarkeit der jeweili
gen Anordnung von besonderer Bedeutung, da alle Elemente
des Fermenters 1 innerhalb eines einzigen Fermentergehäu
ses 2 angeordnet sind. Das Fermentergehäuse 2 ist so aus
gebildet, daß es von innen mit Sattdampf von z.B. 121°C
beaufschlagt werden kann.
Der Durchmesser der in Fig. 1 dargestellten zylinderförmi
gen Festbettschüttung kann jedoch nicht beliebig ver
größert werden, da bei einer Vergrößerung das zu versor
gende Kulturvolumen stärker zunimmt als die für den Stoff
austausch zur Verfügung stehende Austauschfläche der semi
permeablen Membran 5. Ist dennoch ein größeres Volumen der
Festbettschüttung erwünscht, kann dies entweder durch
mehrere Fermenterinnenräume 3 in einem vergrößerten Fer
menteraußenraum 4 erzielt werden oder es kann die in Fig.
8 dargestellte Anordnung gewählt werden. In diesem Fall
sind alle Funktionselemente, Festbett 6, Umwälzpumpe 51
für das Kulturmedium, Membranfläche - ausgebildet als Hohl
fasermodul 52 - und Nährmediumbehälter 53 in getrennten
Behältnissen vorgesehen. Die Größe eines jeden Funktions
elements kann so unabhängig von einem benachbarten Element
in geeigneter Weise gewählt werden. Der Behälter 61 weist
ein Festbett 6 auf, das wie das Festbett gemäß Fig. 3a und
4 ausgebildet sein kann. Der Rücklauf 29 des Behälters 61
ist über eine Umwälzpumpe 51 mit dem Hohlfasermodul 52
verbunden. Dessen Ausgang dient als Vorlauf 55 für Kultur
medium, das mit der Versorgungsleitung 20 verbunden ist
und mit dem Bodenraum 15 des Behälters 61 in Verbindung
steht. Die Versorgungsleitung 20 dient der eventuell not
wendigen Ergänzung des Kulturmediums bzw. für das Zuführen
eventuell notwendiger hochmolekularer Medienkomponenten,
die wegen ihres großen Molekulargewichts nicht über das
Hohlfasermodul 52 zugeführt werden können. Das Hohlfasermo
dul 52 ist ferner mit dem Nährmediumbehälter 53 verbunden,
der ein bereits oben beschriebenes Rührwerk 18 aufweist.
An dem oberen Endabschnitt des Nährmediumbehälters 53 ist
eine Abgasleitung 17 sowie eine Gaszuführleitung 16 ausge
bildet, die bis in den unteren Bereich des Nährmediums
geführt ist. Ferner ist an dem Nährmediumbehälter 53 eine
Versorgungsleitung 22 für Nährmedium sowie eine Entnahme
leitung 19 angeschlossen. Durch die Entnahmeleitung 21
können überschüssiges Kulturmedium und, falls das Produkt
extrazellulär vorliegt, auch das Produkt aus dem Behälter
61 entnommen werden.
Als Material für die zylinderförmige Membran 5 sowie für
die Hohlfasern des Hohlfasermoduls 52 kann ein Werkstoff
eingesetzt werden, wie er für die Blutdialyse entwickelt
wurde. Solche Membranen werden als Dialysemembranen be
zeichnet. Diese sind für Moleküle kleinen Molekularge
wichts gut durchlässig, Teilchen mit einem Molekularge
wicht größer als 10 000 werden zurückgehalten. Dies hat den
Vorteil, daß Grobkomponenten des im Fermenteraußenraum 4
bzw. Nährstoffbehälter 53 befindlichen Nährmediums nicht
in das Kulturmedium eindringen und die darin enthaltenen
Produkte verunreinigen können. Andererseits werden alle
notwendigen Nährmediumskomponenten gut durchgelassen sowie
ein Abtransport unerwünschter Abfallprodukte zuverlässig
sichergestellt. Hochmolekulare Produkte, etwa Eiweißkör
per, werden im Fermenterinnenraum 3 bzw. Behälter 61 zu
rückgehalten und dort aufkonzentriert.
Claims (19)
1. Verfahren zur Kultivierung von Zellen in einem Fermen
ter, bei dem die Zellen auf einem perlenförmigen Gra
nulat angeordnet sind, das in dem Fermenter gelagert
ist und dem durch eine Pumpeinrichtung flüssiges Zell
kulturmedium zugeführt wird, das nach Durchströmen des
Granulats wieder aus dem Zellkulturraum des Fermenters
abgeführt wird, wobei über eine semipermeable Membran
Stoffe ausgetauscht werden, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kulturmedium von einer Pumpe in eine Druckkammer
gefördert wird und von dieser in mindestens ein
einseitig offenes durch ein Festbett aus grobporigen
Partikeln geführtes als perforiertes Rohr ausgebildetes
Druckrohr fließt, dann durch die Rohrwand eines
jeden als Druckrohr ausgebildeten perforierten Rohres
in das Festbett eindringt, dieses durchströmt, dann
aus dem Festbett austritt und außerhalb des Festbetts
wieder einem Bodenraum unter der Ansaugöffnung der
Pumpe zufließt und in die Druckkammer gefördert wird,
wobei über eine semipermeable Membran dem Kulturmedium
Nährmedium und ggf. Gase zugeführt und aus dem Kulturmedium
Abfallprodukte und Gase abgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Nährmedium ein Gas wie Sauerstoff
zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Nährmedium zwangsgerührt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß hochmolekulare Nährmediumskomponenten dem
Kulturmedium direkt zugeführt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß überschüssiges Kulturmedium und extrazellulär
vorliegende Produkte direkt aus dem Bereich des Kul
turmediums abgezogen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß das Kulturmedium von der Druckkammer in meh
rere im Festbett verteilte als Druckrohr ausgebildete
perforierte Rohre oder als Druckkanal ausgebildete
perforierte Ringkanäle einströmt, von diesen gleich
mäßig einen vorgegebenen Volumenabschnitt des Fest
betts durchströmt, durch die Wände von einseitig of
fenen als Saugrohr oder Saugkanal ausgebildeten per
forierten Rohren oder perforierten Ringkanälen in
diese eindringt und dann aus dem Festbett abgeführt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Kulturmedium in den Saugrohren und Druck
rohren bzw. den Saugkanälen und Druckkanälen mit zu
einander paralleler Strömungsrichtung fließt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß das Kulturmedium durch ein Festbett aus einem
Granulat von Partikeln aus Glas mit
einem Durchmesser von 1 bis 5 mm strömt, in denen
porenartige Hohlräume für den Bewuchs mit Zellkulturen
ausgebildet sind, deren Größe so bemessen ist, daß die
Zellkulturen mit dem das Granulat des Festbetts durch
strömenden Kulturmedium in Kontakt kommen.
9. Fermenter zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 bis 8, mit einem Festbettreaktor, einer Pump
einrichtung zur Zufuhr von Zellkulturmedium in den
Festbettreaktor, wobei die Zufuhr von frischem Zell
kulturmedium und Abfuhr von verbrauchtem Zellkulturme
dium über eine Membran erfolgt, dadurch gekennzeich
net, daß in dem Fermentergehäuse (2) mittels einer
umlaufenden semipermeablen Membran (5) ein Fermenter
innenraum (3) und ein diesen umgebender Fermenter
außenraum (4) ausgebildet ist, daß in dem Fermenter
innenraum (3) unter Ausbildung eines freien Ringraums
(23) ein Behälter (11) mit einem ein Festbett (6)
aufweisenden Behälterabschnitt und einer unter diesem
angeordneten Kreiselpumpe (9) ausgebildet ist, wobei
eine Druckkammer (14) am druckseitigen Ausgang der
Kreiselpumpe (9) mit mindestens einem einseitig ver
schlossenen durch das Festbett (6) geführten Rohr
verbunden ist und das Festbett (6) über Ausströmöff
nungen im Behälter (11) mit dem Ringraum (23) verbun
den ist, und daß der Fermenteraußenraum (4) ein Rühr
werk (18) und Anschlußleitungen für die Zufuhr von
Nährmedium und Gasen und Abflußleitungen für die Ent
fernung von Abfallstoffen und Gasen aufweist.
10. Fermenter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckkammer (14) mit einen koaxial zur Mittelachse
(32) des Behälters (11) angeordneten durch das Fest
bett (6) geführten Zentralrohr (7) mit in der Rohrwand
ausgebildeten Durchbrechungen (41) verbunden ist, daß
die Bodenplatte (12) und Deckenplatte (13) des Behäl
ters (11) flüssigkeits- und gasundurchlässig ist und
daß das Festbett (6) außenseitig von einem Außenrohr
(8) mit in der Rohrwand ausgebildeten Durchbrechungen
(58) umgeben ist.
11. Fermenter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
an die Druckkammer (14) durch das Festbett (6) paral
lel zueinander geführt endabschnittsseitig verschlos
sene kanalartige perforierte Rohre als Druckrohre
(30) oder perforierte Kanäle als Druckringkanäle (36)
angeschlossen sind, die über ihre gesamte Länge von
dem Festbett (6) aus grobporigen Partikeln umgeben
sind, und daß parallel zu den Druckrohren (30) oder
Druckringkanälen (36) in dem Festbett (6) weitere
einseitig verschlossene perforierte Rohre als Saug
rohre (31) oder perforierte Kanäle als Saugringkanäle
(35) angeordnet sind, deren Öffnungsabschnitte über
den Ringraum (23) mit dem saugseitig vor der Kreisel
pumpe (9) befindlichen Bodenraum (15) verbunden sind.
12. Fermenter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der unteren Bodenplatte (12) und der
oberen Deckenplatte (13) die Druckrohre (30) und Saug
rohre (31) bzw. Druckringkanäle (36) und Saugringkanä
le (35) parallel zueinander derart angeordnet sind,
daß das Festbett (6) weitgehend gleichmäßig vom Kultur
medium durchströmbar ist.
13. Fermenter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Bodenplatte (12) die öffnungsseitigen End
abschnitte (42) der Druckrohre (30) bzw. Druckringka
näle (36) und die verschlossenen Endabschnitte (45)
der Saugrohre (31) bzw. Saugringkanäle (35) und in der
Deckenplatte (13) die verschlossenen Endabschnitte
(43) der Druckrohre (30) bzw. Druckringkanäle (36) und
die öffnungseitigen Endabschnitte (44) der Saugrohre
(31) bzw. Saugringkanäle (35) angeordnet sind.
14. Fermenter nach Anspruch 9 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß die Kreiselpumpe (9) gegen das Pumpengehäuse
(28) abgedichtet ist und zwischen Pumpengehäuse (28)
und unterer Bodenplatte (12) eine Zwischenplatte (47)
angeordnet ist, die mindestens eine Durchbrechung (48)
zur Druckkammer (14) aufweist.
15. Fermenter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Festbett (6) aus Partikeln aus Glas
von einem Durchmesser von 1 bis 5 mm besteht, die
zur Aufnahme des Zellenbewuchses grobe Poren aufwei
sen.
16. Fermenter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Poren einen Durchmesser von mindestens 50 µm
haben.
17. Fermenter nach Anspruch 9 bis 16, dadurch gekennzeich
net, daß in das Fermentergehäuse (2) ein Einsatzmodul
(24) mit Festbett (6), Kreiselpumpe (9) und Membran
(5) unter Ausbildung des Fermenterinnenraums (3) und
des Fermenteraußenraums (4) eingesetzt ist, wobei die
Membran (5) zwischen einer oberen Abdeckplatte (25)
und einer unteren Abdeckplatte (27) gespannt ist, die
mittels Schraubbolzen (37, 38) mit dem das Festbett
(6) und die Kreiselpumpe (9) aufnehmenden Behälter
(11) verbunden sind.
18. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 bis 8 mit einem Fermenter nach Anspruch 9 bis
17, gekennzeichnet durch einen Behälter (61) mit einem
Festbett (6), dessen Bodenraum (15) und dessen Kultur
mediumabflußleitung (29) mit einem membranartigen
Hohlfasermodul (52) verbunden ist, das mit einem Nähr
mediumbehälter (53) in stoffaustauschender Verbindung
steht.
19. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 bis 8 und mit einem Fermenter nach Anspruch 9
bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für
die zylinderförmige Membran (5) bzw. für die Hohlfa
sern des Membranmoduls (52) eine Dialysemembran ver
wendet wird.
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