DE3817708A1 - Magnetoptisches informationsspeichermedium und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Magnetoptisches informationsspeichermedium und verfahren zu seiner herstellungInfo
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- G11B11/10591—Details for improving write-in properties, e.g. Curie-point temperature
Description
Die Erfindung betrifft ein magnetoptisches Informations
speichermedium, z.B. eine magnetoptische Platte, die beim
Bestrahlen mit Licht, z.B. einem Laserstrahl, an der be
lichteten bzw. bestrahlten Stelle der Aufzeichnungsschicht
unter Aufzeichnung/Löschung von Information eine magneti
sche Umkehr erfährt, sowie ein Verfahren zu seiner Her
stellung.
Magnetoptische Platten gewinnen zunehmend an Bedeutung als
löschfähige, eine große Speicherkapazität aufweisende In
formationsspeichermedien. Zur Bildung einer Aufzeichnungs
schicht solcher magnetoptischer Platten werden oftmals
Seltenerde/Übergangsmetall-Legierungen verwendet. Die Achse
leichter Magnetisierbarkeit erstreckt sich in eine Richtung
senkrecht zur Oberfläche der Aufzeichnungsschicht. Bei Be
strahlung der Aufzeichnungsschicht mit Licht, z.B. einem
Laserstrahl, wird die Koerzitivkraft der belichteten bzw.
bestrahlten Stelle unter die Stärke des äußeren Magnetfelds
gesenkt, worauf durch das äußere Magnetfeld eine magneti
sche Domäne gebildet wird. Auf diese Weise erfolgt eine
Informationsaufzeichnung. Wenn die aufgezeichnete Informa
tion wiedergegeben werden soll, wird die Aufzeichnungs
schicht mit einem Laserstrahl und dergleichen belichtet bzw.
bestrahlt, wobei sie lokal eine magnetische Umkehr erfährt.
Der Kerr-Effekt des durch die Oberfläche der Aufzeichnungs
schicht reflektierten Lichts wird dann gemessen. Wenn
eine Information gelöscht werden soll, wird die Domäne erneut
magnetisch umgekehrt.
Aus "Digital magneto-optic disk drive" von T. Deguchi und
Mitarbeitern in "Appl. Optics", 23, 3972 (1984) ist eine
magnetoptische Platte mit einer GdTbFe-Aufzeichnungsschicht
desselben Aufzeichnungs- und Wiedergabemechanismus, wie ihn
auch die zuvor beschriebene Platte aufweist, bekannt.
Beispiele für Seltenerde/Übergangsmetall-Legierungen zur
Verwendung in solchen Aufzeichnungsschichten sind Curie
punkt-Aufzeichnungssmaterialien und Kompensationspunkt-
Aufzeichnungsmaterialien.
Curiepunkt-Aufzeichnungsmaterialien sind Substanzen mit
einer Curie-Temperatur von etwa 100-250°C. Wenn die mit
dem Laserstrahl bestrahlte Stelle auf eine Temperatur nahe
der Curie-Temperatur erwärmt wird, erfolgt eine Informations
aufzeichnung. Beispiele für solche Curiepunkt-Aufzeichnungs
materialien sind Tb-Fe-Legierungen, Tb-Fe-Co-Legierungen
und ähnliche Fe-haltige Legierungen.
Kompensationspunkt-Aufzeichnungsmaterialien sind Substanzen
einer Curie-Temperatur von 500°C oder mehr und einer von
Raumtemperatur bis etwa 200°C reichenden Kompensations
temperatur, bei der die Koerzitivkraft verläuft. Wenn die
mit dem Laserstrahl bestrahlte Stelle auf eine Temperatur
bei der die Koerzitivkraft mit steigender Temperatur abrupt
sinkt, erwärmt wird erfolgt in einem Bereich unmittelbar
oberhalb der Kompensationstemperatur eine Informationsaufzeichnung.
Beispiele für solche Kompensationspunkt-Aufzeichnungsma
terialien sind Tb-Co-Legierungen, Gd-Co-Legierungen und
dergleichen.
Von den beiden genannten Substanzarten werden die Kompensa
tionspunkt-Aufzeichnungsmaterialien im Vergleich zu den
sonstigen Seltenerde/Übergangsmetall-Legierungen wegen
üblicherweise fehlenden Fe-Gehalts nicht ohne weiteres oxi
diert.
Eine Aufzeichnungsschicht der beschriebenen Art erhält man
durch Zerstäubung, Bedampfung und Ionenstrahlzerstäubung.
Von diesen Methoden bedient man sich oft der Zerstäubung,
da sie eine relativ leichte Steuerung der Zusammensetzung
und Filmablagerungsgeschwindigkeit ermöglicht. Als Substrat
für die Platte werden Harzmaterialien, z.B. Polycarbonat (PC),
Polymethylmethacrylat (PMMA) und ähnliche Materialien ver
wendet, da sie sich besonders gut zur Massenproduktion eig
nen. Diese Materialien werden leicht aufge
schmolzen. Folglich bedient man sich manchmal einer
Magnetronzerstäubung, da sie im Vergleich zu anderen Zer
stäubungsverfahren bei Harzsubstraten nur eine relativ ge
ringe Substrattemperaturerhöhung herbeiführt. Andererseits
kann man auch andere vorhandene Vorrichtungen hinsichtlich
der Substratkühlung verbessern.
Bei der Herstellung von Aufzeichnungsschichten durch Zer
stäubung werden auf eine plattenförmige Unterlage mehrere
Plattensubstrate gelegt. Danach wird unter der platten
förmigen Unterlage befindlichen Targets zur Zerstäubung
eine gegebene Energie zugeführt. Hierbei bilden sich auf
der Oberfläche der Substrate gegenüber den Targets Auf
zeichnungsschichten einer gegebenen Zusammensetzung.
Die magnetischen Eigenschaften der eine Aufzeichnungs
schicht bildenden genannten Materialien hängt hauptsächlich
von der Zusammensetzung der betreffenden Materialien ab.
Insbesondere da die Kompensationstemperatur je nach der
Legierungszusammensetzung stark schwankt, ist auch die
Informationsaufzeichnungstemperatur des Kompensationspunkt-
Aufzeichnungsmaterials in Abhängigkeit von der Änderung
der Zusammensetzung sehr verschieden.
Seit kurzem wird bei der Herstellung einer Aufzeichnungs
schicht zur Verminderung der Anzahl der Targets auf eines
ein Seltenerde/Übergangsmetall-Legierungstarget oder ein
durch Belegen einer Übergangsmetallplatte mit Seltenerde
metallchips erhaltenes komplexes Target verwendet. Gleich
zeitig wird auf der Substratplatte oder dem Target ein
drehbarer Antriebsmechanismus vorgesehen, um eine Änderung
in der Zusammensetzung in der Platte oder zwischen Platten
zu unterdrücken. Mit dieser Gegenmaßnahme läßt sich selbst
bei der Herstellung großer magnetoptischer Platten mit
einem Durchmesser von 130 mm eine makroskopische Änderung
in der Zusammensetzung der Aufzeichnungsschicht innerhalb
der Platte oder zwischen Platten auf 0,5 Atom-% oder weniger
senken.
Wenn jedoch unter Verwendung eines komplexen Targets eine
Magnetronzerstäubung durchgeführt wird, verläuft die
Erosion des Targets infolge der Magnetfeldverteilung auf
dem Target manchmal ungleichmäßig. Zur Gewährleistung
einer gleichmäßigen Filmzusammensetzung guter Reproduzier
barkeit und hoher Stabilität über lange Zeit hinweg muß
die Anordnung der Seltenerdechips in der durch eine
komplexe Operation erforderlichen Weise eingestellt werden.
Wenn ein Legierungstarget verwendet wird, kommt es trotz
Gewährleistung einer stabilen Filmzusammensetzung über lange
Zeit hinweg während des Herstellungsverfahrens zu einer
Dotierung mit Fremdatomen, wie C, O, N, Al und Ca. Folglich
muß die Zusammensetzung vorher eingestellt werden, wobei
eine unterschiedliche Zusammensetzung von dem tatsächlich
bei der Zerstäubung erhaltenen Film zu berücksichtigen ist.
Aus diesem Grund bedient man sich einer Filmablagerungsvor
richtung, mit deren Hilfe sich die Gleichmäßigkeit der
Plattenzusammensetzung weiter verbessern läßt und bei der
die beschriebene Einstellung der Targetzusammensetzung nicht
erforderlich ist. Hierbei handelt es sich um eine Vier
elementzerstäubungsvorrichtung. Bei einer solchen Vier
elementzerstäubungsvorrichtung ist ein Drehungs/Gegendreh-
Handhabungsmechanismus (rotation/revolution-type handling
mechanism) vorgesehen. Dieser dreht die plattenförmige Unter
lage, auf der die Platte liegt. Gleichzeitig wird während des
Zerstäubungsvorgangs das plattenförmige Substrat im Gegensinn gedreht.
Da bei dieser Vorrichtung jedes plattenförmige Substrat
das Target gleichförmig passiert, läßt sich selbst dann,
wenn kein komplexes Target oder Legierungstarget verwendet
wird, eine makroskopische Änderung in der Zusammensetzung
der Aufzeichnungsschicht innerhalb einer Platte und zwischen
Platten durch gemeinsame Doppelelementzerstäubung
auf 0,3 Atom-% oder weniger senken.
Obwohl sich mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung eine
Änderung in der Zusammensetzung der Aufzeichnungsschicht
auf einen Wert innerhalb des angegebenen Bereichs senken
läßt, hat es sich gezeigt, daß zwischen Platten, auf denen
gleichzeitig Aufzeichnungsschichten erzeugt wurden, eine
Änderung der Koerzitivkraft auftritt. Insbesondere bei Ver
wendung einer Aufzeichnungsschicht aus einem Kompensations
punkt-Aufzeichnungsmaterial wird die Änderung in den Eigen
schaften, z.B. der Aufzeichnungslaserstärke, zwischen
(verschiedenen) Platten groß, was einer Plattenmassen
produktion entgegensteht. Dieses Phänomen ist besonders
deutlich, wenn die Aufzeichnungsschicht 100 nm (1000 Å)
oder weniger dick ist.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein magnetoptisches
Informationsspeichermedium mit nur geringer Änderung in der
Koerzitivkraft bei einer Änderung der Herstellungsbedingungen
sowie ein Verfahren zur Herstellung von magnetoptischen
Speichermedien, bei dem Änderungen der Koerzitivkraft zwi
schen mehreren Produkten, auf denen gleichzeitig Auf
zeichnungsschichten hergestellt wurden, gering sind, anzu
geben.
Ein magnetoptisches Informationsspeichermedium gemäß der
Erfindung enthält eine erste Schicht mit einem Seltenerde
element und eine zweite Schicht zur magnetoptischen Auf
zeichnung, die der ersten Schicht benachbart ist und das
zur magnetischen Wechselwirkung zwischen erster und zweiter
Schicht beitragende Seltenerdeelement aufweist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines
magnetoptischen Informationsspeichermediums werden eine
ein Seltenerdeelement enthaltende erste Schicht und konti
nuierlich auf der ersten Schicht eine zweite Schicht aus
einer das Seltenerdeelement enthaltenden metallischen Le
gierung hergestellt, um auf diese Weise eine auf das
Seltenerdeelement zurückzuführende magnetische Wechsel
wirkung zwischen erster und zweiter Schicht zu gewähr
leisten.
Da eine erste Schicht mit derselben Art Seltenerdeelement,
wie sie auch eine zweite Schicht, z.B. eine Aufzeichnungs
schicht, enthält, unter der zweiten Schicht vorgesehen ist
und die erste Schicht aufgrund des Beitrags des Seltenerde
elements magnetisch an die zweite Schicht gekoppelt ist,
kann die erste Schicht als ein Teil der zweiten Schicht
dienen. Eine Änderung in der Koerzitivkraft zwischen
Platten beruht auf einer Änderung in der Zusammensetzung
desjenigen Teils einer Aufzeichnungsschicht jeder Platte,
die einige Angström vom Substrat entfernt sind, und zwar
auch dann, wenn die makroskopischen Zusammensetzungen der
Aufzeichnungsschichten der Platten dieselben sind. Da die
erste Schicht aus einem Seltenerdeelement besteht, um eine
gleichmäßige Zusammensetzung zu gewährleisten, läßt sich
folglich eine Änderung in der Koerzitivkraft zwischen
Platten auf ein Minimum senken.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen magnetoptischen Platte;
Fig. 2A einen Längsschnitt durch eine schematisch darge
stellte Zerstäubungsvorrichtung zur Herstellung
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer
magnetoptischen Platte;
Fig. 2B einen Querschnitt durch die in Fig. 2A dargestellte
Vorrichtung;
Fig. 3 eine Bodenansicht einer in der Vorrichtung gemäß
Fig. 2A und 2B verwendeten Platte;
Fig. 4 eine schematische Anordnung eines optischen Systems
zur Aufzeichnung, Wiedergabe und Löschung von In
formation auf der erfindungsgemäßen Ausführungs
form einer magnetoptischen Platte;
Fig. 5 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen
der Koerzitivkraft der Aufzeichnungsschicht bei
Raumtemperatur und der Plattenlage zu Beginn der
Ablagerung der Aufzeichnungsschicht ohne darunter
liegende Schicht bei Herstellung der Aufzeichnungs
schicht durch gleichzeitige Doppelelementzerstäu
bung;
Fig. 6 die Lagebeziehung zwischen den Targets und den ent
sprechenden Platten zu Beginn der Ablagerung der
Aufzeichnungsschicht;
Fig. 7 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen
der Zusammensetzung der Aufzeichnungsschicht und
der Koerzitivkraft bei Raumtemperatur;
Fig. 8 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen
der Koerzitivkraft der Aufzeichnungsschicht bei
Raumtemperatur und der Plattenlage zu Beginn der
Ablagerung der Aufzeichnungsschicht ohne darunter
liegende Schicht und bei Herstellung der Auf
zeichnungsschicht unter Verwendung eines Legierungs
targets und
Fig. 9 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen
der Koerzitivkraft der Aufzeichnungsschicht bei
Raumtemperatur und der Plattenlage zu Beginn der
Ablagerung der Aufzeichnungsschicht bei Herstellung
der Aufzeichnungsschicht durch Doppelelement-Cozer
stäubung nach Bildung der unten liegenden Selten
erdeschicht.
Bei einschlägigen Untersuchungen bezüglich der eine Änderung
in der Koerzitivkraft bestimmenden Faktoren hat es sich ge
zeigt, daß die Änderung in der Koerzitivkraft auf einer
mikroskopischen Änderung in der Zusammensetzung der Auf
zeichnungsschicht beruht und in hohem Maße durch den Anteil
an dem Seltenerdemetallelement in dem einige Zehntel nm dicken
Teil der Aufzeichnungsschicht, der bei der Filmablagerung
als erstes gebildet wird, beeinflußt wird. Dies bedeutet,
daß selbst im Falle, daß die durchschnittlichen Zusammen
setzungen der Aufzeichnungsschichten dieselben sind, die
Koerzitivkraft der Aufzeichnungsschicht in hohem Maße von
der Zusammensetzung der zunächst gebildeten einige Zehntel (einige Angström)
dicken Teile abhängt. Wenn der Seltenerdeelementgehalt in
diesem Teil gering ist, dürfte die gesamte Schicht die der
an Übergangsmetall reichen Zusammensetzung eigenen magneti
schen Eigenschaften zeigen. Wenn der Seltenerdeelementge
halt dagegen groß ist, dürfte die Gesamtschicht die der an
dem Seltenerdeelement reichen Zusammensetzung eigenen magne
tischen Eigenschaften aufweisen. Dieses Phänomen tritt auf,
wenn die Dicke der Aufzeichnungsschicht weniger als 100 nm
(1000 Å) ist. Je geringer die Dicke ist, desto deutlicher
ausgeprägt ist diese Erscheinung. Auf dieser Erkenntnis be
ruht nun die Erfindung.
Wenn der Substratseite der Aufzeichnungsschicht benachbart
eine untenliegende Schicht aus derselben Art Seltenerde
metall wie sie auch die Aufzeichnungsschicht enthält, ge
bildet und dabei an die Aufzeichnungsschicht magnetisch
gekoppelt wird, kann die untenliegende Schicht als zunächst
entstandener Teil der Aufzeichnungsschicht, d.h. als substrat
nächster Teil dienen. Da dieser Teil aus einem Seltenerde
metall besteht und eine konstante Zusammensetzung aufweist,
läßt sich selbst bei nur geringer Dicke der Aufzeichnungs
schicht eine Änderung in der Koerzitivkraft zwischen (ver
schiedenen) Platten vermindern.
Ein magnetoptisches Informationsspeichermedium, d.h. eine
magnetoptische Platte, gemäß der Erfindung besitzt in be
sonders vorteilhafter Ausführungsform den in Fig. 1 darge
stellten Aufbau.
Ein Substrat 1 besteht aus einem durchsichtigen Material
geringer Abbauneigung über die Zeit hinweg, beispielsweise
aus Glas oder einem Kunstharz, wie Polymethylmethacrylat
(PMMA) oder Polycarbonat. Auf das Substrat 1 sind in der
angegebenen Reihenfolge eine Schutzschicht 2, eine unten
liegende Schicht 3, eine Aufzeichnungsschicht 4, eine
Schutzschicht 5 und eine Reflexionsschicht 6 aufgetragen.
Die Schutzschichten 2 und 5 bestehen jeweils aus einem
dielektrischen Material, wie SiN x und dienen zum Schutz der
Aufzeichnungsschicht 4 gegen Oxidation. Die Schicht 4 besteht
aus einer Seltenerde/Übergangsmetall-Legierung, z.B. einer
Tb-Fe-Legierung oder einer Tb-Co-Legierung. Bei Bestrahlung
mit einem Lichtstrahl, z.B. einem Laserstrahl, sinkt die
Koerzitivkraft des bestrahlten Teils der Schicht 4, wobei
durch ein äußeres Magnetfeld eine magnetische Umkehr er
folgt. Auf diese Weise läßt sich Information aufzeichnen/
löschen. Die Schicht 4 besitzt eine Stärke von zweckmäßiger
weise 100 nm (1000 Å) oder weniger, insbesondere von
10-50 nm (100-500 Å). Die Schicht 3 besteht aus einem
Seltenerdemetall, beispielsweise Tb, bei dem es sich um
dasselbe handelt, wie es auch in der Aufzeichnungsschicht 4
enthalten ist. Die Schicht 3 wird vor Bildung der Schicht 4
auf der Schicht 2 erzeugt. Da die Schichten 3 und 4 auf
grund der Austauschwechselwirkung und des Beitrags des
Seltenerdeelements magnetisch aneinander gekoppelt sein
müssen, wird, wie dies noch eingehender beschrieben wird,
unmittelbar nach Bildung der Schicht 3 die Schicht 4 ge
bildet. Um eine später noch beschriebene Wirkung zu erzie
len, sollte die Schicht 3 vorzugsweise eine Dicke von
0,2-30 nm (2-300 Å) und im Durchschnitt von etwa
1 nm (10 Å) aufweisen. Die Reflexionsschicht 6 besteht aus
einem Material hohen Reflexionsvermögens, beispielsweise Ti.
Sie dient dazu, den Kerr-Drehwinkel des reflektierten Lichts
zu vergrößern.
Obwohl vorzugsweise die Schutzschichten 2 und 5 sowie die
Reflexionsschicht 6 vorgesehen werden, können sie auch
weggelassen werden. Die Reflexionsschicht kann auch direkt
auf der Aufzeichnungsschicht 3 ohne Schutzschichten 2 und 5
gebildet werden.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 2A und 2B sowie 3 wird im
folgenden ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungs
gemäßen Ausführungsform eines magnetoptischen Informations
speichermediums, d.h. einer magnetoptischen Platte, näher
erläutert.
Die Fig. 2A zeigt im Längsschnitt die Ausgestaltung einer
zur Herstellung einer erfindungsgemäßen magnetoptischen
Platte verwendeten Vierelementzerstäubungsvorrichtung.
Die Fig. 2B zeigt die in Fig. 2A dargestellte Vorrichtung
im Querschnitt. Gemäß Fig. 2A und 2B besitzt eine Zer
stäubungskammer 10 zylindrische Form mit domartigem Ober
teil. Auf der Seitenwand der Kammer 10 sind ein Gaseinlaß 11
und ein Gasauslaß 12 vorgesehen. Der Gasauslaß 12 ist an
ein nicht dargestelltes Evakuiersystem angeschlossen. Mit
diesem Evakuiersystem wird das Innere der Kammer 10 über
den Gasauslaß 12 evakuiert. Der Gaseinlaß 11 ist an ein
nicht dargestelltes Zufuhrsystem für gasförmiges Argon an
geschlossen. Von dem Gaszufuhrsystem wird durch den Gas
einlaß 11 der Kammer 10 gasförmiges Argon zugeführt. Im
Inneren der Kammer 10 ist in deren oberem Abschnitt eine
scheibenförmige drehbare Platte 21 horizontal angeordnet.
Die Platte 21 ist über eine Welle 20 an ein nicht darge
stelltes Drehsystem gekoppelt und wird mit Hilfe des Dreh
systems in Pfeilrichtung A gedreht. Auf der Oberseite der
Platte 21 sind, wie aus Fig. 3 hervorgeht, sechs Halter
22 vorgesehen. Sie werden mit Hilfe eines nicht darge
stellten Drehmechanismus in Pfeilrichtung B gedreht. Auf
der Unterseite jeden Halters 22 ist ein scheibenförmiges
Substrat 1 vorgesehen.
Nahe dem Boden der Kammer 10 und der Platte 21 gegenüber
liegend sind Seltenerdemetall-, dielektrische, Übergangs
metall- und Ti-Targets 23, 24, 25 und 26 vorgesehen. Die
Targets 23, 24, 25 und 26 sind an entsprechende Hochfre
quenzquellen 27, 28, 29 und 30 angeschlossen.
Wird mit Hilfe der Vorrichtung der beschriebenen Anordnung
eine magnetoptische Platte hergestellt, wird das Innere
der Zerstäubungskammer 10 mit Hilfe des Evakuiersystems
auf einen Druck von beispielsweise 133×101-6 Pa (10-6Torr)
evakuiert. Danach wird unter Zufuhr von gasförmigem Argon
mit gegebener Strömungsgeschwindigkeit zur Kammer 10 über
den Gaseinlaß 11 die Evakuiergeschwindigkeit des Evakuier
systems derart eingestellt, daß das Innere der Kammer 10
unter einem vorher bestimmten Druck an Argongasatmosphäre
gehalten wird. In diesem Zustand werden die Platte 21 und
die Halter 22 in die durch die Pfeile A und B dargestellten
Richtungen gedreht, um die Substrate 1 zu drehen und in
gegenläufige Kreisbewegung zu versetzen. Gleichzeitig wird
zur Zerstäubung an das Target 24 mittels der Energiequelle
28 hochfrequente Energie angelegt, wobei auf der Unterseite
jeden Substrats 1 eine dielektrische Schutzschicht 2 ge
bildet wird. Nach dem Abschalten der Energiequelle 28 wird
zur Zerstäubung mittels der Energiequelle 27 an das Target 23
eine gegebene hochfrequente Energie angelegt, wobei auf der Unterseite
der Schutzschicht 2 eine unteniiegende Seitenerdemetall
schicht 3 gebildet wird. Mittels der Energiequelle 29 wird
dann zur Zerstäubung eine gegebene hochfrequente Energie
an das Target 25, zusätzlich zu Target 23, angelegt, wobei
auf der Unterseite der Schicht 3 kontinuierlich eine Auf
zeichnungsschicht 4 gebildet wird. Die Platte 21 und die
Halter 22 werden während der Bildung beider Schichten 3
und 4 in Drehbewegung gehalten. Wenn auf diese Weise die
Aufzeichnungsschicht 4 gebildet ist, sind die Schichten 3
und 4 aneinander aufgrund einer Austauschwechselwirkung
magnetisch gekoppelt, wobei die Schicht 3 als Teil der
Schicht 4 wirkt. Da bei der Herstellung der Schicht 4 die
scheibenförmigen Substrate 1 gedreht und in gegenläufige
Kreisbewegung versetzt werden, laufen die entsprechenden
Positionen der sechs scheibenförmigen Substrate gleichmäßig
über die Targets 23 und 25 hinweg. Folglich ist eine makro
skopische Änderung der Zusammensetzung der Aufzeichnungs
schicht innerhalb einer Platte und zwischen verschiedenen
Platten sehr gering.
Da in diesem Falle - wie beschrieben - die untenliegende
Schicht 3 als Teil der Aufzeichnungsschicht 4 dienen kann,
kann ein dem Substrat am nächsten liegender Teil der Schicht
4 als lediglich aus einem Seltenerdeelement gebildet ange
sehen werden. Die Zusammensetzung dieses Teils ist also
konstant, so daß selbst bei geringer Dicke der Aufzeich
nungsschicht eine Änderung in der Koerzitivkraft zwischen
verschiedenen Platten auf ein Minimum begrenzt werden kann.
Nach Bildung der Aufzeichnungsschicht 4 werden die Energie
quellen 27 und 29 abgeschaltet und die Energiequelle 28
erneut angeschaltet, um eine Zerstäubung durchzuführen.
Hierbei entsteht auf der Unterseite der Aufzeichnungs
schicht 4 eine Schutzschicht 5. Danach wird mittels einer
Energiequelle 30 zur Bildung einer Reflexionsschicht 6
auf der Unterseite der Schicht 5 an das Target 26 eine
vorgegebene Energie angelegt. Letztlich erhält man also
eine magnetoptische Platte.
Wird bei einer derartigen magnetoptischen Platte die Aufzeichnungs
schicht 4 mit einem Lichtstrahl belichtet und danach der
mit dem Lichtstrahl belichtete Bereich auf eine Temperatur
nahe der Curie-Temperatur oder der Kompensationstemperatur
erwärmt, sinkt die Koerzitivkraft dieses Bereichs unter
die Intensität des äußeren Magnetfelds, wobei dieser Be
reich unter Informationsaufzeichnung durch das äußere
Magnetfeld magnetisch invertiert wird. Soll die Information
gelöscht werden, wird der die Informationsaufzeichnung
tragende Bereich erneut mit einem Lichtstrahl belichtet und
danach mit einem Magnetfeld in einer Richtung entgegenge
setzt zu derjenigen für die Aufzeichnung ausgesetzt, wobei
(wiederum) eine magnetische Inversion stattfindet. Soll die
Information wiedergegeben werden, wird die Aufzeichnungs
schicht mit einem Lichtstrahl relativ geringer Energie be
lichtet, wobei der magnetoptische Effekt, d.h. der Kerr-
Effekt des durch die Aufzeichnungsschicht reflektierten
Lichts, "gelesen" wird.
Anhand von Fig. 4 wird ein Beispiel eines zur Aufzeichnung,
Wiedergabe und zur Löschung von Information auf bzw. von der
erfindungsgemäßen magnetoptischen Platte näher erläutert.
Ein Halbleiterlaser 41 dient als Lichtquelle und erzeugt
einen divergenten Laserstrahl L. Der Laser 41 erzeugt
Laserstrahlen L mit entsprechend einer Aufzeichnung, Wie
dergabe oder Löschung von Information unterschiedlichen
Zuständen. Zur Aufzeichnung wird die Lichtintensität des
Strahls L entsprechend der aufzuzeichnenden Information
moduliert. Zur Wiedergabe und Löschung wird ein Laserstrahl L
gegebener Intensität erzeugt. Der durch den Halbleiterlaser
41 erzeugte divergierende Laserstrahl L wird mit Hilfe einer
Collimatorlinse 42 in parallele Lichtstrahlen umgewandelt
und einem Halbprisma 43 zugeleitet. Danach läuft der Strahl L
linear in einer polarisierenden Strahlaufspaltvorrichtung 44
und wird einem Objektiv 45 zugeleitet. Schließlich durch
läuft er ein Substrat 61 einer magnetoptischen Platte 60
und wird auf einem Teil der Aufzeichnungsschicht 62 ge
bündelt. Wenn es sich bei dem Laserstrahl L um einen Auf
zeichnungsstrahl handelt, wird der von dem Laserstrahl be
lichtete Bereich 63 auf eine Temperatur nahe der Curie-
Temperatur oder der Kompensationstemperatur erwärmt. Dabei
sinkt seine Koerzitivkraft. Der belichtete Bereich 63 wird
unter Informationsaufzeichnung durch ein äußeres Magnet
feldsystem 46 magnetisch umgekehrt. Wenn es sich bei dem
Laserstrahl L um einen Wiedergabestrahl handelt, wird er
in entsprechender Weise wie der Aufzeichnungsstrahl auf
die Aufzeichnungsschicht 62 gerichtet. Der durch die Auf
zeichnungsschicht 62 reflektierte Laserstrahl L wird durch
das Objektiv 45 der polarisierenden Strahlaufspaltvorrich
tung 44 zugeführt und durch diese reflektiert. Danach wird
der Strahl L einem Halbspiegel 47 zugeleitet. Der zum
Spiegel 47 geleitete Laserstrahl L wird durch eine Linse 48
teilweise gebündelt und einer Lichtnachweisvorrichtung 49
zugeführt. Durch die Lichtnachweisvorrichtung 49 tritt le
diglich eine gegebene polarisierte Lichtkomponente des
einfallenden Laserstrahls L hindurch. Danach wird das Licht
einem Hauptsignalwiedergabesystem 50 zur Intensitätsbe
stimmung zugeführt. In diesem Falle unterscheidet sich die
Menge des durch die Nachweisvorrichtung 49 hindurchtreten
den polarisierten Lichts entsprechend dem magnetoptischen
Effekt der Aufzeichnungsschicht 62, d.h. des polaren Kerr-
Drehwinkels. Die Lichtintensität wird entsprechend der
Menge an polarisiertem Licht durch das Wiedergabesystem 50
dargestellt. Andererseits wird der durch den Halbspiegel 47
hindurchgetretene Restlaserstrahl L durch eine Linse 51
gebündelt und zum Nachweis seiner Intensität einem Hilfs
signal-Nachweissystem 52 zugeleitet. Das Objektiv 45 be
wegt sich entsprechend dem Intensitätssignal in Pfeilrich
tungen C bzw. D (vgl. Fig. 4) und wird an geeigneter Stelle
justiert.
Zur Informationslöschung erzeugt der Halbleiterlaser 41
einen Löschlaserstrahl. Der Löschlaserstrahl wird in ent
sprechender Weise wie bei der Aufzeichnung durch die Linse 42,
das Prisma 43, die Strahlaufspaltvorrichtung 44 und das
Objektiv 45 auf einen Aufzeichnungsbereich 63 der Auf
zeichnungsschicht 62 gerichtet. Wird durch ein äußeres
Magnetfeldsystem 46 auf den bestrahlten Bereich 63 ein zur
Aufzeichnung entgegengesetztes Magnetfeld angelegt, wird
der Bereich 63 unter Informationslöschung erneut magnetisch
umgekehrt.
Im folgenden wird der auf die untenliegende Schicht zurück
zuführende Effekt anhand einer magnetoptischen Platte mit
einer Tb-Co-Aufzeichnungsschicht näher erläutert.
Wird durch gemeinsame Zerstäubung von zwei Elementen mit
Hilfe der in Fig. 2A und 2B dargestellten Vorrichtung eine
Aufzeichnungsschicht hergestellt, erfolgt eine Änderung
der Zusammensetzung der Aufzeichnungsschicht in einer Rich
tung senkrecht zu ihrer Oberfläche. Zusätzlich kommt es
zu einer mikroskopischen Änderung in der Zusammensetzung.
Die Fig. 5 zeigt in graphischer Darstellung die Beziehung
zwischen einer (bestimmten) Plattenlage und der Koerzitiv
kraft einer durch gleichzeitige Zerstäubung unter Verwendung
von Tb- und Co-Targets ohne Ausbildung einer untenliegenden
Schicht hergestellten Tb-Co-Aufzeichnungsschicht einer
Stärke von 25 nm (250 A) bei Raumtemperatur. Die Beziehung
zwischen der Plattenkennung in Fig. 5 und der Lage der ent
sprechenden Platte zu Beginn der Filmablagerung ergibt sich
aus Fig. 6. Die graphische Darstellung von Fig. 5 zeigt,
daß die Koerzitivkraft der Aufzeichnungsschicht jeder
Platte in hohem Maße von der Lage des Substrats zu Beginn
der Filmablagerung abhängt. Die graphische Darstellung
gibt einen Zustand wieder, bei dem die durchschnittliche Zu
sammensetzung der Aufzeichnungsschicht auf Tb-reich ein
gestellt ist und nicht einer Zusammensetzung bei
der die Kompensationstemperatur bei Raumtemperatur
liegt. Die Ergebnisse dieses Versuchs einer gemein
samen Zerstäubung von zwei Elementen belegen, daß die
hauptsächlichen Änderungen in der Koerzitivkraft zwischen
(verschiedenen) Platten in einem Bereich von 6-12 kOe
fallen.
Der Grund dafür, warum die Koerzitivkraft variiert, ergibt
sich aus den Fig. 5 und 6. Die Fig. 6 zeigt die Beziehung
zwischen einer Plattenlage und einer Targetposition zu Be
ginn der Filmablagerung gemäß Fig. 5. In Fig. 6 bedeuten
Tb ein Tb-Target, Co ein Co-Target und a bis f Platten.
Die Pfeile B und A zeigen Drehrichtungen an. Aus Fig. 5
und 6 ergibt sich, daß Platten e und f, die sich vom
Co-Target zum Tb-Target hinbewegen, in der Regel eine
höhere Koerzitivkraft aufweisen als Platten b und c, die
sich zu einem frühen Zeitpunkt der Filmablagerung vom Tb-
Target zum Co-Target hinbewegen.
Die durchschnittliche Zusammensetzung und die Koerzitiv
kraft einer Aufzeichnungsschicht stehen miteinander in
gegebener Beziehung. Wenn die Dicke der Aufzeichnungs
schicht 100 nm (1000 Å) beträgt, ergibt sich die Beziehung
zwischen der durchschnittlichen Zusammensetzung und der
Koerzitivkraft bei Raumtemperatur aus den durchgezeichneten
Kurven in Fig. 7. Diese graphische Darstellung fällt im
wesentlichen mit der aus der physikalischen Konstante einer
Tb-Co-Legierung gewonnenen Grundkennlinie zusammen.
Soweit es die Tb-Co-Aufzeichungsschicht bei Raumtemperatur
angeht, besitzt diese Schicht eine Kompensationstemperatur,
bei der die Abweichung der Koerzitivkraft unendlich groß
ist, wenn der Tb-Gehalt etwa 22 Atom-% beträgt (vgl. die
durchgezogene Kurve der graphischen Darstellung). Bei dem
geschilderten Versuch ist die durchschnittliche Zusanmen
setzung der Aufzeichnungsschicht Tb-reicher eingestellt
als bei einer Zusammensetzung, die eine Kompensations
temperatur bei Raumtemperatur ergibt. Somit ist mit zu
nehmender Anreicherung der durchschnittlichen Zusammen
setzung an Co die Koerzitivkraft umso höher. In anderen
Worten gesagt, besitzen entsprechend Fig. 5 die Platten
e und f eine höhere Koerzitivkraft als die Platten b und c.
Gemäß der durchgezogenen Kurve von Fig. 7 besitzen die
Platten e und f Koerzitivkräfte entsprechend der relativ
Co-reichen Zusammensetzung. Da zu Beginn der Filmablagerung
sich die Platten b und c nahe dem Tb-Target befinden, werden
die tatsächlichen Zusammensetzungen der anfänglichen Ab
lagerungsbereiche ihrer Aufzeichnungsschichten relativ Tb-
reich. Im Gegensatz dazu werden die anfänglichen Ablage
rungsbereiche der Aufzeichnungsschichten der Platten e und f
relativ Co-reich. Daraus ergibt sich, daß bei Aufzeichnungs
schichten einer Dicke von nur 25 nm (250 A), wie dies im
vorliegenden Falle zutrifft, die Koerzitivkraft der Schicht so
wohl von der Zusammensetzung in ihrem anfänglichen Ablage
rungsbereich als auch von der durchschnittlichen Zusammen
setzung der Aufzeichnungsschicht abhängt.
Die Änderung der Koerzitivkraft wird im Zusammenhang mit
Fig. 7 erläutert.
Wenn die Aufzeichnungsschicht dünn ist, wie dies im vor
liegenden Falle zutrifft, verschiebt sich die die Beziehung
zwischen der durchschnittlichen Zusammensetzung der Auf
zeichnungsschicht und der Koerzitivkraft wiedergebende Kurve
nach der rechten Seite der durchgezogenen Kurve, wie sich
aus den gestrichelten Kurven X und X′ in Fig. 7 ergibt,
und fluktuiert zwischen X und X′. Dies bedeutet, daß sich
bei gleicher durchschnittlicher Zusammensetzung die
Koerzitivkraft nach der Co-reichen Seite hin verschiebt.
Wenn im anfänglichen Ablagerungsbereich der Tb-Gehalt
relativ hoch ist, fällt die Koerzitivkraft mit der ge
strichelten Kurve X zusammen. Wenn im anfänglichen Ablage
rungsbereich der Co-Gehalt relativ groß ist, fällt die
Koerzitivkraft mit der gestrichelten Kurve X′ zusammen.
In jedem Falle besitzt aber eine dünne Aufzeichnungs
schicht eine nach der Co-reichen Seite hin verschobene
Koerzitivkraft.
Eine ähnliche Koerzitivkraftänderung tritt auch auf, wenn
ein Legierungstarget geringer Zusammensetzungsänderung ver
wendet wird. Die Fig. 8 zeigt in graphischer Darstellung
die Beziehung zwischen der Lage jeden Substrats zu Beginn
der Filmablagerung und der Koerzitivkraft der jeweils er
haltenen Aufzeichnungsschicht bei Raumtemperatur, wenn
unter Verwendung eines Tb32Co68-Legierungstargets in der
in Fig. 2A und 2B dargestellten Vorrichtung eine Tb-Co-
Legierungsaufzeichnungsschicht hergestellt wird. Wie aus
Fig. 8 hervorgeht, sind die Dicken der Aufzeichnungs
schicht auf 100, 50, 20, 15 bzw. 10 nm (1000, 500, 200,
150 bzw. 100 A) eingestellt. Zu Beginn der Filmablagerung
befindet sich das Legierungstarget unmittelbar unter der
Platte e. Bei dieser Anordnung ergeben sich folgende Fakten.
Wenn die Filmdicke 20 nm (200 Å) oder mehr beträgt, kommt
es praktisch zu keiner Änderung der Koerzitivkraft. Wenn
im Gegensatz dazu die Filmdicke 15 nm (150 Å) beträgt,
zeigt lediglich die zu Beginn der Ablagerung unmittelbar
über dem Target befindliche Platte e einen abnormalen Wert
für die Koerzitivkraft entsprechend derjenigen der Co-reichen
Zusammensetzung nahe der Kompensationstemperatur. Wenn die
Filmdicke 10 nm (100 Å) beträgt, kommt es - verglichen mit
den anderen Platten - bei der Platte e zu einer Umkehr
einer Hysteresisschleife. Die Platte e besitzt eine
Koerzitivkraft entsprechend derjenigen der Co-reichen Zu
sammensetzung und nicht derjenigen, deren Kompensations
temperatur bei Raumtemperatur liegt. Bei Verwendung eines
Legierungstargets hat es sich gezeigt, daß eine Anreiche
rung des Übergangsmetallelements in Richtung auf eine Lage
über dem Target hin erfolgt. Daraus ergibt sich, daß in
diesem Falle auch die Koerzitivkraft der Aufzeichnungs
schicht entsprechend der Zusammensetzung des zunächst ge
bildeten Bereichs variiert.
Wie beschrieben, ist der eine Koerzitivkraftänderung be
dingende Faktor eine Änderung in der Zusammensetzung des
zunächst gebildeten, einige Zehntel nm (einige Angström) dicken Bereichs
der Aufzeichnungsschicht. Wenn die Zusanmensetzung dieses
Bereichs unabhängig von den Herstellungsbedingungen konstant
gehalten werden kann, läßt sich die Koerzitivkraftänderung
unterdrücken.
Um nun diesen Erfordernissen zu genügen, wird vor Bildung
der Aufzeichnungsschicht eine aus einem Seltenerdeelement,
bei dem es sich um das Element der Aufzeichnungsschicht
handelt (im vorliegenden Fall Tb), bestehende untenliegende
Schicht gebildet. Wenn die untenliegende Schicht aufgrund
der Austauschwechselwirkung magnetisch an die Aufzeichnungs
schicht gekoppelt wird, kann sie als zu Beginn der Auf
zeichnungsschichtbildung abgelagerter Teil dienen. Da die
ser Teil konstant eine gegebene Zusammensetzung aufweist,
läßt sich eine Änderung der Koerzitivkraft zwischen (ver
schiedenen) Platten minimieren. Es hat sich auch gezeigt,
daß die Beziehung zwischen der durchschnittlichen Zusammen
setzung und der Koerzitivkraft im wesentlichen mit der
jenigen bei einer Filmdicke von 100 nm (1000 Å) zusammen
fällt (vgl. die lange und kurze gestrichelte Kurve in
Fig. 7). Darüber hinaus liegt sie sehr nahe an der theore
tischen Basiskurve.
Die Erfindung läßt sich auf Aufzeichnungsschichten aus
Seltenerde/Übergangsmetall-Legierungen anwenden. Sie ent
faltet ihre Wirkung, wenn die Aufzeichnungsschicht aus
einem Kompensationspunkt-Aufzeichnungsmaterial, wie
Tb-Co- und Gd-Co-Legierungen, das eine von einer Änderung
in der Zusammensetzung begleitete große Änderung in der
Aufzeichnungstemperatur aufweist, besteht.
Das folgende Beispiel soll die Erfindung näher erläutern.
Mit Hilfe der in Fig. 2A und 2B dargestellten Vorrichtung
werden durch Zerstäubung in einer verminderten Ar-Gas
atmosphäre eine 140 nm (1400 A) dicke Siliziumnitrid
schutzschicht, eine 1 nm (10 Å) dicke untenliegende
Tb-Schicht, eine 25 nm (250 Å) dicke Tb-Co-Aufzeichnungs
schicht, eine 100 nm (1000 Å) dicke Siliziumnitridschutz
schicht und eine 50 nm (500 Å) dicke Ti-Reflexionsschicht
in der angegebenen Reihenfolge auf ein PMMA-Substrat auf
getragen, wobei eine magnetoptische Platte erhalten wird.
Durch eine einzige Zerstäubung werden sechs Platten hergestellt.
Jeweils dreimal werden deren Koerzitivkräfte bei Raum
temperatur bestimmt. Die Ergebnisse sind in Fig. 9 graphisch
dargestellt. Die Fig. 9 zeigt in graphischer Darstellung
die sich im vorliegenden Beispiel ergebende Beziehung zwi
schen der Plattenlage und der Koerzitivkraft der Auf
zeichnungsschicht bei Raumtemperatur. Die Plattenlagen
bzw. -kennungen in Fig. 9 entsprechen denjenigen der
Fig. 6. Die drei Meßergebnisse sind durch A, B und C iden
tifiziert. Die Koerzitivkraft der Kurve A beträgt 5,1 bis
5,8 kOe, diejenige der Kurve B 3,6 bis 4,1 kOe und die
jenige der Kurve C 3,05 bis 3,45 kOe. Es hat sich gezeigt,
daß bei sämtlichen Kurven A bis C die Änderung der
Koerzitivkraft deutlich geringer ist als im üblichen Falle.
Die erhaltenen Koerzitivkräfte passen zu den Zusammen
setzungen von Fig. 7. Ihre Änderung ist als Änderung in
der Zusammensetzung anzusehen. Bei der Platte mit einer
untenliegenden Schicht, wie dies im vorliegenden Falle
zutrifft, beträgt der Änderungsbereich der Zusammensetzung
etwa 0,6 Atom-%. Verglichen damit besitzen übliche Platten
einen Änderungsbereich von 1,5 bis etwa 2,0 Atom-%. Daraus
ergibt sich deutlich die Wirkung der untenliegenden Schicht.
Wenn die untenliegende Schicht nur 0,2 nm (2 A) beträgt,
erzielt man damit praktisch dieselbe Wirkung wie bei einer
1 nm (10 A) dicken untenliegenden Schicht. Die Koerzitiv
kraft beträgt in diesem Falle bei Raumtemperatur 4,8 bis
5,9 kOe. Der Änderungsbereich der Zusammensetzung aus der
Koerzitivkraft beträgt 0,9 Atom-%.
Wenn die dynamischen Eigenschaften dieser Platte mit der
untenliegenden Schicht bewertet werden, liegt ihr C/N-
Verhältnis (Träger/Rausch-Verhältnis) in derselben Größen
ordnung wie bei einer üblichen Platte ohne untenliegende
Schicht. Ihr Zittern ist geringer als dasjenige einer
üblichen Platte.
Auf diese Weise lassen sich bei nur sehr dünner (durch
schnittlich etwa 1 nm (10 Å)) untenliegenden Tb-Schicht
eine Änderung in der Koerzitivkraft zwischen (verschiedenen)
Platten bei Raumtemperatur in hohe, Maße vermindern.
Claims (22)
1. Magnetoptisches Informationsspeichermedium aus einer
ersten Schicht (3) mit einem Seltenerdeelement und einer
zweiten Schicht (4) zur magnetoptischen Aufzeichnung von
Daten, die an die erste Schicht (3) angrenzt und ein zur
magnetischen Wechselwirkung zwischen erster und zweiter
Schicht (3, 4) beitragendes Seltenerdeelement enthält.
2. Medium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Schicht (4) ein Übergangsmetall enthält.
3. Medium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Schicht (4) eine Stärke von nicht mehr als 100 nm
(1000 Å) aufweist.
4. Medium nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Schicht (4) eine Stärke von 10-50 nm (100-500 Å)
aufweist.
5. Medium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Schicht (3) eine Stärke von 0,2-30 nm
(2-300 Å) aufweist.
6. Medium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich ein die erste Schicht (3) tragendes Substrat (1)
enthält.
7. Medium nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich eine zwischen dem Substrat (1) und der ersten
Schicht (3) vorgesehene innere Schutzschicht (2) mit
einem dielektrischen Material enthält.
8. Medium nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich eine auf der zweiten Schicht (4) vorgesehene
äußere Schutzschicht (5) mit einem dielektrischen Material
aufweist.
9. Medium nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich eine auf der äußeren Schutzschicht (5) vorge
sehene Reflexionsschicht (6) aufweist.
10. Medium nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich eine auf der zweiten Schicht (4) vorgesehene
Reflexionsschicht (6) aufweist.
11. Verfahren zur Herstellung eines magnetoptischen Infor
mationsspeichermediums, gekennzeichnet durch folgende
Stufen:
- - Ausbilden einer ersten Schicht (3) mit einem Selten erdeelement und
- - kontinuierliches Ausbilden auf der ersten Schicht (3) einer zweiten Schicht (4) mit einer das Seltenerde element enthaltenden Metallegierung zur Herbeiführung einer auf das Seltenerdeelement zurückzuführenden magnetischen Wechselwirkung zwischen erster und zweiter Schicht (3, 4).
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Schicht ein Übergangsmetall enthält.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Schicht (4) eine Stärke von nicht mehr als
100 nm (1000 Å) aufweist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Schicht (4) eine Stärke von 10-50 nm
(100-500 Å) aufweist.
15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Schicht (3) eine Stärke von 0,2-30 nm
(2-300 Å) aufweist.
16. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Schicht (3) auf einem Substrat (1) gebildet
wird.
17. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
erste und zweite Schicht (3, 4) durch Zerstäubung ge
bildet werden.
18. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich zwischen dem Substrat (1) und der ersten
Schicht (3) eine innere Schutzschicht (2) mit einem di
elektrischen Material gebildet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich auf der zweiten Schicht (4) eine äußere
Schutzschicht (5) mit einem dielektrischen Material ge
bildet wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich auf der äußeren Schutzschicht (5) eine
Reflexionsschicht (6) gebildet wird.
21. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich auf der zweiten Schicht (4) eine Reflexions
schicht (6) gebildet wird.
22. Magnetoptisches Informationsspeichermedium, hergestellt
durch folgende Stufen:
- - Ausbilden einer ersten Schicht (3) mit einem Selten erdeelement und
- - kontinuierliches Ausbilden auf der ersten Schicht (3) einer zweiten Schicht (4) mit einer das Seltenerde element enthaltenden Metallegierung zur Herbeiführung einer auf das Seltenerdeelement zurückzuführenden magnetischen Wechselwirkung zwischen erster und zweiter Schicht (3, 4).
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP62127709A JP2547770B2 (ja) | 1987-05-25 | 1987-05-25 | 情報記録媒体の製造方法 |
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DE3817708A1 true DE3817708A1 (de) | 1988-12-08 |
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DE19883817708 Ceased DE3817708A1 (de) | 1987-05-25 | 1988-05-25 | Magnetoptisches informationsspeichermedium und verfahren zu seiner herstellung |
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JP (1) | JP2547770B2 (de) |
DE (1) | DE3817708A1 (de) |
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