DE3815955A1

DE3815955A1 - Schnell loesbare kurzkupplung fuer schienenfahrzeuge

Info

Publication number: DE3815955A1
Application number: DE19883815955
Authority: DE
Inventors: Barun Chatterjee; Wolfgang Kemper
Original assignee: Bergische Stahl Industrie
Current assignee: Bergische Stahl Industrie
Priority date: 1988-05-10
Filing date: 1988-05-10
Publication date: 1989-11-23

Description

Die Erfindung betrifft eine schnell lösbare Kurzkupplung für Schienenfahrzeuge, bei der jeder Kuppelkopf eine um einen Bolzen schwenkbare Augenschraube besitzt, welche sich in einen Schlitz der Gegenkupplung einschwenken läßt und beide Kuppel köpfe mit den auf den Augenschrauben liegenden Muttern fest miteinander verspannt sind.

Kurzkupplungen haben bei Schienenfahrzeugen den unbestreit baren Vorteil, daß sich damit Zugverbände aufbauen lassen, die sehr kurze Wagenabstände besitzen, so daß die Übergänge von Wagen zu Wagen zu einem glatten Durchgang ausgebaut werden können. Da derartige Zugverbände nicht dauernd wieder aus einander gerissen werden müssen, werden Kurzkupplungen be vorzugt, bei denen zwei Kuppelköpfe fest miteinander ver schraubt werden. Dies hat aber den großen Nachteil, daß die Trennung von zwei Wagen im Gefahrenfalle nicht schnell genug vor sich gehen kann, weil Schrauben aufgedreht werden müssen etc. was zuviel Zeit benötigt.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Kurzkupplungen zu vermeiden und derartige Kupplungen zu schaffen, die sich im Gefahrenfalle schnellstens lösen lassen, so daß die Wagen innerhalb kürze ster Zeit getrennt werden können.

Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß der Bolzen, auf dem die Augenschrauben gelagert sind, exzentrisch ausgebildet oder exzentrisch gelagert ist und ein Sperrstift vorgesehen ist, mit dem die Drehung des Exzenterbolzens arretiert oder gelöst werden kann.

Vorteilhaft ergibt die Exzentrizität des Exzenterbolzens in gesperrter Lage unter Zugspannung der Augenschraube ein Drehmoment am Exzenterbolzen.

Zweckmäßig sind zwischen der Mutter auf der Augenschraube und dem Widerlager zwei identische Unterlegscheiben angeordnet, welche nach Art einer Klauenkupplung abwechselnd eine Klaue und eine Vertiefung für eine Klaue tragen und mit den Klauen gegeneinander liegen.

Der Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung einer Kurzkupp lung besteht darin, daß einerseits die beiden Kuppelköpfe fest miteinander verbunden werden können, aber diese Ver bindung außerordentlich schnell wieder gelöst werden kann, ohne daß größere Manipulationen notwendig sind. Dies ist im Gefahrenfalle sehr wichtig, wenn zwei Wagen schnellstens voneinander getrennt werden müssen.

In den Zeichnungen sind ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und zwar zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Kuppelpaar von der Seite

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.

Nach den beiden Fig. 1 und 2 ist der Kuppelkopf 11 an der Kuppelstange 13 angeordnet und trägt auf einer Seite eine Augenschraube 14, welche auf einem Bolzen 15 schwenkbar zwi schen den Lagerplatten 16 gelagert ist. Das Mittelteil 17 des senkrechten Bolzens 15, auf dem die Augenschraube 14 liegt, ist exzentrisch ausgebildet. Auf der einen Seite trägt der Bolzen 15 eine außerhalb der Lagerplatte 16 liegende Abschlußplatte 18, auf der zwei Augen 19 befestigt sind, in denen der Verschlußhebel 20 mit dem Bolzen 21 schwenkbar ge lagert ist. Am oberen Ende des Verschlußhebels 20 ist der Sperrstift 22 angelenkt, welcher sich in entsprechende und miteinander korrespondierende Bohrungen im Kupplungsgehäuse 23 und der Abschlußplatte 18 erstreckt. Für die Betätigung des Verschlußhebels 20 ist ein Handgriff 24 vorgesehen. Jede Kupplung 11 und 12 besitzen in der Kupplungsplatte einen sich nach der Seite zu erstreckenden Schitz 25, in dem der Schaft der Augenschraube 14 liegt. Zwischen dem Widerlager 26 und der Mutter 27 liegen auf der Augenschraube 14 zwei identische Unterlegscheiben 28, welche nach Art einer Klauen kupplung abwechselnd eine Klaue und eine Vertiefung für die Klaue besitzen.

Bei Benutzung dieser Kurzkupplung werden zuerst die beiden Fahrzeuge soweit aufeinanderzugefahren, bis die beiden Kupplungsplatten der beiden Kuppelköpfe 11 und 12 aufeinander liegen. Vorher wurde der Lagerbolzen 15 für die Augenschraube 14 mit dem Verschlußhebel 20 soweit gedreht, bis der Sperr stift 22 in die Bohrungen im Kupplungsgehäuse 23 und der Ab schlußplatte 18 eingefallen ist. Jetzt ist der Lagerbolzen 15 gegen Verdrehung gesichert und gleichzeitig ergibt die Stellung der Exzentrizität 17 des Lager- oder Exzenterbolzens 15 unter Zugspannung der auf dem Exzenter 17 gelagerten Augen schraube 14 ein Drehmoment am Bolzen 15. Dafür sind zwei Stellungen des Bolzens 15 möglich, nämlich entweder zeigt die Exzentrizität 17 nach unten (wie in Fig. 2 zu sehen) oder entgegengesetzt nach oben. Nach der Arretierung des Bolzens 15 mit dem Sperrstift 22 wird die Augenschraube 14 auf beiden Seiten der Kuppelköpfe 11 und 12 in den Schlitz 25 verschwenkt. Bevor die Mutter 27 fest angezogen wird, werden die beiden Unterlegscheiben 28 so gedreht, daß die Klauen jeder Unter legscheibe 28 aufeinanderliegen. Dann wird die Mutter 27 fest angezogen und die beiden Kupplungen sind fest miteinander verbunden.

Zum schnellen Lösen der beiden Kupplungen 11 und 12 voneinander wird mit dem Handhebel 24 der Verschlußhebel 20 um den Bol zen 21 nach außen verschwenkt, wobei der Sperrstift 22 aus den beiden Bohrungen herausgezogen wird, so daß sich der Exzenterbolzen 15 unter der Zugspannung der Augenschraube 14 soweit verdreht, bis die Augenschraube 14 lose ist.

Dann werden noch die beiden Unterlegscheiben 28 soweit ver dreht, bis die Klauen der einen Scheibe in die Vertiefungen der anderen Scheibe fallen können, so daß die Augenschraube 14 wieder aus den Schlitzen 25 herausgeschwenkt werden kann. Damit sind dann die beiden Kuppelköpfe 11 und 12 völlig von einander getrennt und die beiden Fahrzeuge können auseinander gezogen werden.

Es ist ohne weiteres möglich, den Exzenterbolzen auch in anderer Weise anzuordnen oder zu lagern. Wichtig ist nur, daß eine Exzentrizität für die Augenschraube vorhanden ist.

Auch kann die Augenschraube 14 im Verhältnis zur Exzentrizität 17 des Bolzens 15 so auf dem Bolzen 15 liegen, daß kein Drehmoment am Bolzen 15 entsteht, wenn die Augenschraube 14 unter Zugspannung steht. Dann muß nur nach Ziehen des Sperr stiftes 22 aus den Bohrungen mit dem Handhebel 24 der Bolzen 15 soweit gedreht werden, daß die Augenschraube 14 gelöst wird, worauf sie dann nach Drehung der Unterlegscheiben 28 aus dem Schlitz 25 herausgeschwenkt werden kann.

Claims

1. Schnell lösbare Kurzkupplung für Schienenfahrzeuge, bei der jeder Kuppelkopf eine um einen Bolzen schwenkbare Augenschrau be besitzt, welche sich in einen Schlitz der Gegenkupplung einschwenken läßt und beide Kuppelköpfe mit den auf den Au genschrauben liegenden Muttern fest miteinander verspannt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (15), auf dem die Augenschrauben (14) gelagert sind, exzentrisch ausgebildet oder exzentrisch gelagert ist und ein Sperrstift (22) vorge sehen ist, mit dem die Drehung des Exzenterbolzens (15) arre tiert oder gelöst werden kann.

2. Schnell lösbare Kurzkupplung nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß auf einer seitlich liegenden Abschlußplatte (18) des Exzenterbolzens (15) ein Verschlußhebel (20) schwenk bar um eine senkrecht zur Exzenterbolzenachse liegenden Bol zen (21) angeordnet ist, an dem der Sperrstift (22) ange lenkt ist.

3. Schnell lösbare Kurzkupplung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellung der Exzentrizität (17) des Exzenterbolzens (15) in gesperrter Lage unter Zug spannung der Augenschraube (14) ein Drehmoment am Exzenter bolzen (15) ergibt.

4. Schnell lösbare Kurzkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei identische Unterlegscheiben (28) zwischen der Mutter (27) der Augenschraube (14) und dem Widerlager (26) angeordnet sind, welche auf den Flach seiten nach Art einer Klauenkupplung abwechselnd eine Klaue und eine Vertiefung für eine Klaue tragen.