DE3814734A1 - Profilschiene - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Profilschine zur Halterung bzw. Führung von Befestigungselementen für Bühnen- und/oder Messestandaufbauten mit axial ausgerichteten Stegen und hinter­ schnittenen Nuten um die Peripherie des Profilquerschnittes.

Bühnen oder Messestände müssen häufig in kurzer Zeit auf- bzw. abgebaut werden, um den Mobilitätsanforderungen zu genügen, bzw. um sie an modifizierte Erfordernisse anzu­ passen. Hierzu werden die genannten Profilschienen eingesetzt, die der Montage und Führung von Leuchten, Richtstrahlern bzw. Wänden und Wandteilen oder Vorhängen und Vorhangsteilen dienen.

Eine Profilschiene der vorbeschriebenen Art ist aus einer offenkundigen Vorbenutzung bekannt. Diese Schiene ist jedoch mit einer Reihe von Nachteilen behaftet. So sind die Profilwandstärken über den gesamten Querschnitt im wesent­ lichen gleich. Dies führt dazu, daß bei einer Biegebelastung, etwa beim Tragen eines schweren Anbauteils, die Materialspan­ nungen mit größer werdendem Abstand von der neutralen Faser, infolge der mit dem Abstand zunehmenden Krafteinwirkung, wachsen. Dementsprechend wird entlang der Unterkante des Profils bei entsprechender Belastung bereits die Festigkeits­ grenze erreicht, während das Profil im mittleren Bereich überdimensioniert ist. Des weiteren ist bei diesem Profil nur eine mittige doppelseitige hinterschnittene Nut vorhanden, die dementsprechend nur die Anordnung einer einläufigen Lastdoppel­ rolle gestattet. Dementsprechend ist es nicht möglich, sich im Stoßbereich überlappende Vorhänge oder Kulissenteile zu führen.

Eine weitere Profilschiene ist aus der DE-OS 28 17 877 bekannt. Dieses Profil trägt symmetrisch zur Profilvertikal­ achse eine doppelseitig hinterschnittene Nut bzw. einen T-för­ migen Vorsprung als Lastrollenlaufflächen, ohne die Möglich­ keit einer Doppelläufigkeit für Vorhänge und/oder Kulissen­ teile.

Angesichts der aufgezeigten Problematik liegt dement­ sprechend der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Profil­ schiene der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß bei universeller Einsetzbarkeit des Profils sowohl eine zen­ trale Schwerlast-Doppelrolle als auch alternativ zwei Doppel­ rollen parallel zueinander führbar sind, um hierdurch eine Doppelläufigkeit zu erzielen.

Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches angegebenen Merkmale, wobei hinsichtlich bevorzugter Ausführungsformen der erfin­ dungsgemäßen Profilschiene auf die Merkmale der Unteransprüche verwiesen wird.

Gemäß der Erfindung sind zwei, in axialer Richtung zuein­ ander geführte Profilvorsprünge vorgesehen, die mit jeweils zwei niveaugleichen, horizontale Lastrollen-Laufflächen bil­ denden Hinterschneidungen versehen sind. Je nach den Erforder­ nissen kann somit eine Schwerlastdoppelrolle mittig auf den einander benachbarten Hinterschneidungen geführt werden, während alternativ die Hinterschneidungen eines jeden Vor­ sprunges jeweils eine Lastdoppelrolle aufzunehmen vermögen. Die Profilschiene stellt somit, entsprechend den Erfordernis­ sen, Einläufigkeit wie auch Doppelläufigkeit zur Verfügung.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Schiene be­ sitzt das Profil der Vorsprünge einen versträrkten Material­ querschnitt. Da die Vorsprünge den relativ größten Abstand von der neutralen Faser besitzen, treten bei der Belastung durch ein entsprechendes Gewicht in diesem Bereich die größten Zugkräfte auf. Infolge des verstärkten Materialquerschnittes werden somit die Materialspannungen reduziert, und die Schiene kann einer erheblich höheren Belastung ausgesetzt werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungs­ gemäßen Profilschiene sind innerhalb der Profile der Vor­ sprünge parallel zur Schienenlängsachse verlaufende Kanäle vorgesehen. Diese Kanäle vermögen etwa Zugseile, Installa­ tions- und/oder sonstige Versorgungsleitungen aufzunehmen.

Vorteilhafterweise sind auf der den Vorsprüngen gegen­ überliegenden Seite des Profilquerschnittes Laufflächen bilden­ de Hinterschneidungen aufweisende Stege angeordnet. Eine derartige Ausgestaltung gestattet eine Drehung der Profil­ schiene um 180° um ihre Längsachse, wobei sich die Profil­ struktur von der gegenüberliegenden unterscheidet. Damit ist ein universeller Einsatz der Profilschiene möglich. Es können beispielsweise, den Vorsprüngen gegenüberliegend, im Außenkantenbereich des Profilquerschnittes T-förmige Stege mit normal zu deren Querschnittslängsachse gerichteten Hinter­ schneidungen vorgesehen sein. Diese T-förmigen Stege vermögen doppelläufig Lastrollen oder Gleitaufhänger für Vorhänge oder Kulissenteile zu führen.

Alternativ oder zusätzlich können im mittigen Bereich des Profilquerschnittes, den Vorsprüngen gegenüberliegend, zwei im wesentlichen L-förmige Stege mit aufeinanderzu ge­ richteten Querschenkeln angeordnet sein. Hierdurch bietet sich die Möglichkeit einer zentralen Schwerlastdoppelrollen­ führung oder ggf. sogar eine Dreiläufigkeit, so daß etwa Kulis­ senteile in drei Vertikalebenen hintereinander verschiebbar sind. Die Querschenkel sind bevorzugt materialverstärkt, wodurch eine Erhöhung der Schienenbelastbarkeit erzielt wird.

Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, die Profile endseitig mit Axialbohrungen zur Aufnahme von Schwer­ spannstiften zu versehen. Diese gestatten ein verlängerndes Aneinanderreihen von Schienenabschnitten. Die Spannstifte werden in den benachbarten, vorzugsweise von unten zugäng­ lichen Aufnahmekanal hineingetrieben, so daß eine reibschlüs­ sige und zugleich formschlüssige Verbindung erzielt wird. Eine derartige Ausgestaltung gewährleistet eine präzise Aus­ richtung der Schienenteile aufeinander, so daß ein stoßfreies Abrollen der Schwerlastrollen über die Verbindungsstelle hinweg möglich ist.

Weitere Vorteile, Einzelheiten und erfindungswesentliche Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Profil­ schiene unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen. Dabei zeigt im einzelnen:

Fig. 1 einen Profilquerschnitt, der der erfindungsgemä­ ßen Ausgestaltung entspricht, und

Fig. 2 den in Fig. 1 mit B bezeichneten Abschnitt der Profilschiene gemäß einer alternativen Ausführungsform.

Der in Fig. 1 dargestellte Profilquerschnitt ist in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 versehen und be­ steht aus Aluminium als bevorzugtem Material. Eine Schiene mit dem dargestellten Profilquerschnitt 10 läßt auch in der üblichen Weise im Strangpreßverfahren herstellen, so daß hierauf an dieser Stelle nicht weiter eingegangen zu werden braucht. Gegebenenfalls kann jedoch auch Kunststoff als Schienenmaterial eingesetzt werden.

Der Profilquerschnitt 10 umfaßt ein mittiges, im Quer­ schnitt rechteckförmiges Kastenprofil 11, an dessen äußerer Peripherie nachfolgend im einzelnen noch zu beschreibende Strukturelemente gehalten sind.

An der Unterseite des Kastenprofils 11 sind zwei sich vertikal erstreckende, parallel zur Längsachse der Schiene ausgerichtete Profilvorsprünge 12 und 13 gehalten. Jeder der Profilvorsprünge 12 bzw. 13 trägt beidseitig niveaugleiche Hinterschneidungen 14 und 15 bzw. 16 und 17, die Laufflächen für in den Zeichnungen schematisch wiedergegebene, hinsicht­ lich ihres Aufbaues hinlänglich bekannte Schwerlast-Doppelrol­ len 41 (Fig. 1) bzw. 42 (Fig. 2) bilden. Wie sich aus der Darstellung ergibt, kann jeder Profilvorsprung 12 bzw. 13 unabhängig eine parallel geführte Doppelrolle 41 auf den jeweiligen Hinterschneidungen 14 und 15 bzw. 16 und 17 tragen (Fig. 1). Alternativ vermögen die Hinterschneidungen 15 und 16 auf den jeweiligen Innenseiten der Vorsprünge 12 und 13 eine mittige oder zentrale Schwerlast-Doppelrolle 42 zu führen (Fig. 2).

Der jeweils untere Bereich der Profilvorsprünge 12 bzw. 13 ist materialverstärkt ausgeführt, um die Festigkeit insbe­ sondere bei Biegebelastung der Schiene zu erhöhen.

Im Innenbereich der Profilvorsprünge 12 und 13 ist jeweils ein parallel zur Längsachse der Schiene ausgebildeter Kanal 18 bzw. 19 vorgesehen. Diese Kanäle 18 und 19 vermögen Zugseile sowie Versorgungsleitungen verschiedenster Art aufzu­ nehmen. Ihre Größenbemessung ist auch abhängig von der beab­ sichtigten Materialquerschnittsbemessung bzw. der angestreb­ ten Festigkeitserhöhung der Schiene gegenüber Biegebelastungen.

Im unteren Bereich tragen die Profilvorsprünge 12 und 13 seitlich Längsaussparungen 20 bzw. 21 zur Aufnahme von in den Zeichnungen nicht dargestellten Schwerspannstiften. Die Aussparungen 20 und 21 sind kreisförmig profiliert und erstrecken sich über Umfangswinkel von deutlich mehr als 180°. Die so hinterschnittenen Längsaussparungen 20, 21 sind demnach über einen Längsschlitz 44 mittels eines Werkzeuges von außen zugänglich, so daß sich die Stifte mit Preßsitz in benachbarte Längsaussparungen der Schienenabschnitte axial eintreiben lassen. Die Stifte richten die Schienenabschnitte exakt zuein­ ander aus und bilden reibschlüssige und gleichzeitig form­ schlüssige Verbindungen zwischen zwei in Axialrichtung aufein­ anderfolgenden Profilabschnitten.

Die Profilvorsprünge 12 und 13 umfassen außerdem in ihrem unteren Bereich mittig je eine hinterschnittene Längsaus­ nehmung 22 bzw. 23 mit im wesentlichen kreisförmigem Quer­ schnitt, die z.B. der Aufnahme eines Zugseils dienen kann.

Auf seiner Oberseite, also den Profilvorsprüngen 12 und 13 gegenüberliegend, trägt das Kastenprofil 11 im Außenkanten­ bereich jeweils einen, im Querschnitt T-förmig ausgebildeten Steg 24 bzw. 25. Die Hinterschneidungen 26 und 27 bzw. 28 und 29 der Stege 24 bzw. 25 stellen Laufflächen für herkömm­ liche Doppelrollen bzw. Gleitaufhänger 43 dar, die der Vollständigkeit halber dargestellt sind und erst dann einge­ setzt werden und in Funktion treten, wenn der Profilquer­ schnitt 10 gegenüber der Darstellung um 180° um seine Längs­ achse gedreht ist.

Etwa parallel zu den im Querschnitt T-förmig ausgebildeten Stegen 24 und 25 sind zur Mitte hin und zur Mittelachse sym­ metrisch zwei im Querschnitt im wesentlichen L-förmige Stege 31 und 32 mit aufeinanderzu gerichteten Querschenkeln 33 bzw. 34 an der Oberkante des Kastenprofils 11 angeformt. Die Innenflächen der Querschenkel 33 und 34 bilden die Laufflächen für eine mittig angeordnete gestrichelt angedeutete Schwer­ last-Doppelrolle 42, wenn die Schiene gegenüber der Darstel­ lung in Fig. 1 um 180° gedreht ist. Die Querschenkel 33 und 34 sind zur Erhöhung der Festigkeit der Schiene materialverstärkt.

An den Seitenwänden des Kastenprofils 11 sind durch entsprechende Stege ausgebildete, doppelseitig hinterschnit­ tene Nuten 35, 36, 37, 38 vorgesehen. Diese dienen der Montage von Accessoires, wie Scheinwerfern und Strahlern, die z.B. über Hammerkopfschrauben montierbar sind.

In Fig. 2 ist eine alternative Ausgestaltung des Profil­ querschnittes wiedergegeben. Er unterscheidet sich von der Darstellung gemäß Fig. 1 lediglich in dem dort mit B bezeich­ neten Bereich, weshalb zur Vereinfachung in Fig. 2 lediglich dieser gezeigt ist. Die Profilvorsprünge 12 und 13, die auf der Unterseite des Kastenprofils 11 gehalten sind, stellen im Querschnitt dreieckförmige Stege 39 und 40 dar. Die Stege 39, 40 sind niveaugleich nach außen abgewinkelt und bilden damit die Hinterschneidungen 14 bis 17, entsprechend der Ausführungsform gemäß Fig. 1, die die zuvor bereits beschrie­ benen Laufflächen für die Schwerlastrollen 41 bzw. 42 bilden. Die Stege 39 und 40 stellen Materialverstärkungen im unteren Randbereich des Profilquerschnittes dar und führen somit zu einer wesentlichen Festigkeitserhöhung der Schiene.

Der untere Abschlußbereich der Profilvorsprünge 12 und 13 besitzt die gleiche Ausgestaltung und Aufgabe wie bei der anhand der Fig. 1 beschriebenen Ausführungsform. Auch hier sind hinterschnittene Längsaussparungen 20 und 21 zur Aufnahme von Schwerspannstiften sowie mittige Längsausnehmungen 22 bzw. 23 vorgesehen.

Ergänzend sei noch erwähnt, daß im oberen Bereich des Profils 10 mit Längsschlitzen 46 versehene hinterschnittene Nuten mit etwa kreisförmigem Querschnitt zur Aufnahme von Schwerspannstiften (zur Verbindung zweier aufeinander folgen­ der Profilabschnitte) vorgesehen sind.

Es soll an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich ange­ geben werden, daß es sich bei der vorangehenden Beschreibung lediglich um eine solche beispielhaften Charakters handelt und daß verschiedene Modifikationen und Abänderungen möglich sind, ohne dabei den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

Claims (10)

1. Profilschiene zur Halterung bzw. Führung von Befe­ stigungselementen für Bühnen- und/oder Messestandaufbauten mit axial ausgerichteten Stegen und hinterschnittenen Nuten um die Peripherie des Profil-Querschnittes, gekennzeichnet durch zwei parallel zur Längsachse der Profilschiene und zueinander geführte Profilvorsprünge (12, 13), die mit jeweils zwei niveaugleichen, horizontale Lastrollen-Laufflächen bilden­ den Hinterschneidungen (14, 15; 16, 17) versehen sind.

2. Profilschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilvorsprünge (12, 13) einen verstärkten Material­ querschnitt besitzen.

3. Profilschiene nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Profilvorsprünge (12, 13) parallel zur Schienenlängsachse verlaufende Längs­ kanäle (18, 19) vorgesehen sind.

4. Profilschiene nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der den Vorsprüngen (12, 13) gegenüberliegenden Seite des Profilquerschnittes (10) Laufflächen bildende Hinterschneidungen (26, 27, 28, 29) aufweisende Stege (24, 25; 31, 32) vorgesehen sind.

5. Profilschiene nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Außenbereich des Profilquerschnittes (10) T-förmige Stege (24, 25) mit normal zu deren Querschnittslängsachse gerichteten Hinterschneidungen (26, 27, 28, 29) vorgesehen sind.

6. Profilschiene nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß im mittigen Bereich der Oberkante des Profilquerschnittes (10), den Vorsprüngen (12, 13) gegen­ überliegend, zwei im wesentlichen L-förmige Stege (31, 32) mit aufeinanderzu gerichteten Querschenkeln (33, 34) angeord­ net sind.

7. Profilschiene nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lastrollenlaufflächen bildenden Querschenkel (33, 34) materialverstärkt sind.

8. Profilschiene nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienenabschnitte endseitig im Querschnitt kreisförmige axial geschlitzte Längsaussparun­ gen (20, 21) zur Aufnahme von Schwerspannstiften tragen.

9. Profilschiene nach Anspruch 8, dadurch gekennezeich­ net, daß die Längsaussparungen (20, 21) durch die Längs­ schlitze (44) von außen zugänglich sind.

10. Profilschiene nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilvorsprünge (12, 13) in ihrem äußeren Bereich mittig im Querschnitt im wesentlichen kreisförmige vorzugsweise mit nach außen offenenen Längs­ schlitzen (45) versehene Längsausnehmungen (22, 23) tragen.