DE3814542C2 - Kommutator für elektrische Maschinen - Google Patents
Kommutator für elektrische MaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kommutator für elektrische Maschi
nen, welcher die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruches 1 auf
weist.
Mit den bekannten Kommutatoren dieser Art läßt sich, sofern man
den Gewölbedruck ausreichend hoch wählt, eine hohe dynamische
Belastbarkeit und, wenn die den Kommutator tragende Nabe oder
Ankerwelle durch den Kommutator einer radialen Vorspannung aus
gesetzt ist, die auf einem wesentlichen und vorbestimmten Anteil
der Armierung beruht, auch eine hohe thermische Belastbarkeit er
reichen. Der Fertigungsaufwand für derartige Kommutatoren ist je
doch im Vergleich zu dem Fertigungsaufwand für Preßstoffkommuta
toren groß, weshalb Kommutatoren der Gewölbedruckbauart nur bei
großen Maschinen oder Sonder- und Spezialmaschinen eingesetzt
werden, nicht jedoch bei den in hohen Stückzahlen hergestellten
kleinen bis mittleren Elektromaschinen.
Zwar läßt sich der Fer
tigungsaufwand mit einer Bauweise eines Kommutators der Gewölbe
druckbauart, wie sie in der DE-OS 32 45 699 beschrieben ist, re
duzieren. Er ist jedoch immer noch deutlich größer als bei den
bekannten Preßstoffkommutatoren, zumal dann, wenn ein hoher Ge
wölbedruck verlangt wird, die Armierungsringe aus Stahl bestehen
und wegen der Anlage an den Segmenten mit einer Isolierung ver
sehen sein müssen, welche sowohl im Hinblick auf das Material
als auch die Herstellung beträchtliche Kosten verursacht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kommutator
der Gewölbedruckbauart zu schaffen, der kostengünstiger ist als
die bekannten derartigen Kommutatoren und deshalb auch für kleine
bis mittlere Maschinen in Frage kommt. Diese Aufgabe löst ein Kom
mutator mit dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruches 1.
Dadurch, daß die Isolierschicht zwischen jedem vorgesehenen Ar
mierungsring und seinem Sitz aus plastisch verformtem Isolier
lamellenmaterial besteht, entfallen die Kosten für eine hochwer
tige, druck- und wärmebeständige Ringisolierung sowie die Kosten
für das Aufbringen der Isolierung auf den Armierungsring, was
üblicherweise durch ein Umwickeln mittels einer Isolierfolie er
folgt. Zum Zwecke der Armierung können also blanke, das heißt
nicht in einem Arbeitsgang mit einer Isolierschicht versehene
Ringe, insbesondere aus Stahl, verwendet werden. Von besonderem
Vorteil ist ferner, daß die Isolierschicht zumindest zum Teil am
Kommutator selbst aus Teilen der Isolierlamellen, die über die
Ausstanzungen der Segmente überstehen, gebildet werden kann und
damit einstückig mit den Isolierlamellen ausgebildet ist. Auch
dies trägt dazu bei, daß eine flexible, rationelle und
automatische Herstellung des erfindungsgemäßen Kommutators bei
hoher Fertigungsgeschwindigkeit möglich ist.
Vorzugsweise ist der Sitz für den Armierungsring durch eine
stirnseitige Ringnut bildende Aussparungen der Segmente gebildet,
wobei in der Regel eine solche Ringnut in jeder der beiden Stirn
seiten vorhanden ist. Die Isolierschicht hat dann die Form einer
Manschette, die den Nutgrund der Ringnut und deren den Sitz bil
dende Innenflanke bedeckt. Die Bildung einer derartigen Isolier
schicht aus dem in die Ringnut ragenden überstand der Isolierla
mellen ist nicht nur insofern vorteilhaft, als für die Bildung
der Isolierschicht relativ viel Material zur Verfügung steht. Vor
allem können hierbei die Isolierlamellen die Form von rechteck
förmigen Streifen haben. Sie müssen also nicht mit den Ausstan
zungen der Segmente entsprechenden Ausstanzungen versehen sein.
Somit sind zur Herstellung der Isolierlamellen keine an die Größe
und Form der Segmente angepaßte und damit teure Stanzwerkzeuge
erforderlich. Außerdem entstehen keine Verluste durch den bei
Ausstanzungen unvermeidlichen Stanzabfall. Die Verwendung von
streifenförmigen Isolierlamellen vereinfacht auch das Zusammen
fügen der Segmente und Isolierlamellen zu dem Segmentverband.
Schließlich sind Ausführungsformen mit stirnseitigen Ringnuten
auch insofern vorteilhaft, als die Bildung der Isolierschicht am
Segmentverband in besonders rationeller Weise erfolgen kann, näm
lich mit Hilfe einer kreisförmigen, geschlossenen Schneide eines
Spaltmessers und/oder des Armierungsringes. Hierbei wird das
Isoliermaterial nahe der äußeren Flanke der Ringnut abgetrennt
und zunehmend mit dem weiteren Eindringen der Schneide in
Umfangsrichtung nach beiden Seiten hin verformt.
Wenn der sich an die innere Flanke der Ringnut anschließende,
ringscheibenförmige Teil gegenüber der Stirnseite des Kommutators
zurückgesetzt ist, kann man auch diesen mit einer Isolierschicht
versehen, die aus dem plastisch verformten Überstand der Isolier
lamellen gebildet worden ist.
Sofern der Überstand der Isolierlamellen im Bereich der Ausstan
zungen der Segmente zur Bildung der Isolierschicht nicht aus
reicht, wenn die Isolierlamellen die aus elektrischen Gründen
erforderliche Dicke haben,
genügt es, eine größere Dicke in demjenigen Bereich, in dem der
Überstand der Bildung der Isolierschicht dient, vorzusehen. Der
erfindungsgemäße Kommutator ist dann vorzugsweise gemäß den An
sprüchen 5 und 6 ausgebildet.
Die plastische Verformung des Isolierlamellenmaterials zur Bil
dung der Isolierschicht läßt sich besonders gut ausführen, wenn
das dazu vorgesehene Werkzeug, bei dem es sich auch um den Armie
rungsring handeln kann, erwärmt ist.
Die Möglichkeit, einen erwärmten Armierungsring verwenden zu kön
nen, ist jedoch nicht nur für die plastische Verformung des Iso
lierlamellenmaterials von Bedeutung. Noch wichtiger ist, daß die
Armierungsringe aufgeschrumpft werden können, wodurch sich ein
sehr hoher Gewölbedruck, und falls gewünscht, auch eine sehr hohe
und definierte radiale Vorspannung einer den Kommutator tragenden
Nabe oder Welle erreichen läßt. In besonderem Maße gilt dies
dann, wenn der Segmentverband bereits vor dem Aufbringen des Ar
mierungsringes durch eine entsprechende Verkleinerung seines
Außendurchmessers einem überhöhten Gewölbedruck ausgesetzt worden
ist. Es ist dann nach dem Erkalten des Armierungsringes und der
Freigabe des Segmentverbandes ein sehr hoher Gewölbedruck im Seg
mentverband vorhanden. Wird der Segmentverband nun zusammen mit
einer konzentrisch in seinem Innendurchmesser angeordneten Nabe
mit einer Preßmasse ausgepreßt, so erhält man einen Kommutator
mit einem hohen Gewölbedruck oder einem Gewölbedruck und einer
radialen Vorspannung der Nabe, die auch bei sehr hohen dynami
schen und thermischen Beanspruchungen völlig ausreichend sind, um
eine Deformation der Lauffläche des Kommutators zu verhindern.
Da bei Kommutatoren mit radial vorgespannter Nabe und/oder Welle
die Aufweitung, d. h. die Durchmessevergrößerung des Kommutators
im Betrieb, äußerst gering ist, können deshalb zum Abdecken der
Stirnflächen oder auch zur Bildung einer isolierenden Hülse zwi
schen dem Kommutator und einer Nabe oder Welle Preßmassen verwen
det werden, die eine geringe Dehnungsfähigkeit haben, jedoch sehr
rasch aushärten. Rasch aushärtende Preßmassen haben gegenüber
Preßmassen mit größerer Dehnfähigkeit, aber längerer Aushärte
zeit, erhebliche Kostenvorteile für die Fertigung.
Eine isolierende Hülse zwischen dem Segmentverband und der ihn
tragenden Nabe oder Welle kann auch aus plastisch verformtem
Material der Isolierlamellen gebildet und einstückig mit den Iso
lierlamellen ausgebildet sein. Ferner kann man statt des Ab
deckens der Stirnflächen mit Preßmasse vorgefertigte Ringkörper
aus Isolierstoff verwenden, welche nach dem Einbringen der Armie
rungsringe in die stirnseitigen Ringnuten auf die Nabenenden auf
gedrückt werden, wobei sich ihre äußere Mantelfläche vorzugsweise
an einen Endabschnitt der Segmente abstützt.
Die Biegesteifigkeit derjenigen Materialpartien der Segmente,
welche die stirnseitigen Ringnuten nach innen begrenzen, kann
in ihrer radialen Höhe relativ gering gehalten werden, da durch
den hohen Gewölbedruck, unter dem diese Materialpartien stehen,
ihre Tragfähigkeit wesentlich erhöht wird.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen unvollständig dargestellten Längsschnitt ei
nes ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 einen unvollständig dargestellten Querschnitt eines
zweiten Ausführungsbeispiels,
Fig. 3 einen unvollständig dargestellen Querschnitt eines
dritten Ausführungsbeispiels,
Fig. 4 einen unvollständig dargestellten Längsschnitt ei
nes vierten Ausführungsbeispiels,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 6,
Fig. 6 einen unvollständig dargestellten Längsschnitt des
Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1 und einer den
Segmentverband dieses Ausführungsbeispiels vorüber
gehend aufnehmenden Druckbuchse vor der Bildung
der Nutisolation,
Fig. 7 einen unvollständig dargestellten Längsschnitt des
Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1, einer ihn auf
nehmenden Druckbuchse und eines Werkzeuges während
eines Spaltvorganges im Bereich der stirnseitigen
Ringnut,
Fig. 8 eine Stirnansicht des Segmentsverbandes gemäß Fig.
7 nach Beendigung des Spaltvorganges,
Fig. 9 einen unvollständig dargestellten Längsschnitt des
Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1, einer Druck
buchse und eines Werkzeuges während eines sich an
den Spaltvorgang anschließenden Prägevorgangs,
Fig. 10 eine Stirnansicht des Segmentverbandes gemäß Fig. 9
nach Beendigung des Prägevorgangs,
Fig. 11 einen unvollständig dargestellter Längsschnitt des
Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1, einer Druck
buchse und eines Werkzeuges sowie des mittels die
ses in die Ringnut eingebrachten Armierungsringes,
Fig. 12 eine Stirnansicht dieses Ausführungsbeispiels nach
dem Einbringen des Armierungsringes in die Ring
nut,
Fig. 13 einen unvollständig dargestellten Längsschnitt
eines Segmentverbandes gemäß dem ersten Ausfüh
rungsbeispiel in einer Druckbuchse nach dem
Aufbringen eines ersten Armierungsringes und
während der Bildung der Isolierschicht für einen
zweiten Armierungsring,
Fig. 14 einen unvollständig dargestellten Längsschnitt
eines fünften Ausführungsbeispiels.
Der Segmentverband des in Fig. 1 dargestellten Kommutators der
Gewölbedruckbauart ist, wie Fig. 5 zeigt, aus gleich ausgebilde
ten Segmenten 1 und ebenfalls gleich ausgebildeten Isolierlamel
len 2 zusammengesetzt, die im Wechsel aufeinander folgen. Die
Segmente 1 bestehen in üblicher Weise aus Kupfer, die Isolierla
mellen 2 aus Micanit. Die Segmente 1 sind an ihren beiden die
Stirnseiten des Kommutators bildenden Schmalseiten mit je einer
Ausstanzung 3 zur Bildung je einer zur Kommutatorlängsachse kon
zentrischen Ringnut versehen. Die Form der Ausstanzung ist L-för
mig, da die Ringnut und die sie radial nach innen begrenzende
Materialpartie zurückgesetzt sind. Der Übergang von der die Ring
nut nach innen begrenzenden Flanke zum Nutgrund ist stark ausge
rundet.
Die Isolierlamellen 2 haben eine rechteckige Form und ihre Länge
entspricht der maximalen axialen Länge der Segmente 1, ihre Brei
te der maximalen Höhe der Segmente 1. Wie in Fig. 6 dargestellt,
erstrecken sich daher diese Lamellen 2 bis zu der durch die Mate
rialpartie 5 definierten Stirnfläche.
Die Segmente 1 werden mit den Isolierlamellen 2 zu einem Seg
mentverband zusammengesetzt und dann durch eine konische Buchse
hindurch in eine dickwandige Druckbuchse 7 gedrückt. Diese starke
Reduzierung des Außendurchmessers des Segmentverbandes hat zur
Folge, daß sich die Isolierlamellen 2 unter plastischer Verfor
mung den Segmentflächen anformen, d. h. der Segmentverband formiert
und unter einem zunächst überhöhten Gewölbedruck gehalten wird.
Die Segmente 1 nehmen dabei die durch die Innenwandung der Druck
buchse 7 vorgegebene Position ein.
Nunmehr wird, wie Fig. 7 zeigt, nacheinander an den beiden
Stirnseiten oder gleichzeitig mit Hilfe eines Spaltwerkzeuges 8,
das auf einem in die Bohrung des Segmentverbandes spielfrei
eingreifenden Stützbolzen 9 sitzt, der in die Ringnut 6 ragende
Überstand der Isolierlamellen 2 fortschreitend nahe der äußeren
Flanke der Ringnut 6 abgespalten und fortschreitend unter pla
stischer Verformung zur inneren Flanke der Ringnut 6 hin radial
und nach beiden Seiten hin tangential verdrängt, so daß sich
eine Isolierschicht bildet, welche die innere Flanke der Ring
nut 6 und den Nutgrund bedeckt (Fig. 8).
Das Spaltwerkzeug B hat deshalb, wie Fig. 7 zeigt, eine Ring
schneide am freien Ende eines Ringes, der außen eine zylindrische
Mantelfläche und innen eine sich zur Ringschneide hin erweitern
de, konische Mantelfläche hat.
Danach wird, wie in Fig. 9 dargestellt, das Spaltwerkzeug 8
durch ein Prägewerkzeug 10 ersetzt, das ebenfalls durch einen
Ring mit zylindrischer Außenmantelfläche und konischer Innen
mantelfläche gebildet ist. Der Konuswinkel dieser Innenmantel
fläche ist jedoch kleiner als derjenige der Innenmantelfläche des
Spaltwerkzeuges B. Außerdem ist das freie Ende des Ringes, dessen
Breite hier etwa gleich der Hälfte der Weite der Ringnut ist, mit
Radien versehen. Der Prägevorgang und die mit ihm verbundene
plastische Verformung des Isolierlamellenmaterials führen zur
Bildung einer geschlossenen, gleichmäßigen Isolierschicht 11, die
im Ausführungsbeispiel eine zum Nutgrund hin zunehmende Dicke
hat. Sowohl das Spaltwerkzeug B als auch das Prägewerkzeug 10
sind erwärmt, da sich mit einem warmen Werkzeug eine bessere und
gleichmäßigere plastische Verformung und höhere Verdichtung des
Isolierlamellenmaterials erreichen läßt.
Zum Schluß wird mittels einer Druckhülse 12, die auf einem Präge
stempel 13 angeordnet ist, ein erwärmter Armierungsring 14 in die
Ringnut 6 eingedrückt. Wie Fig. 11 zeigt, ist der Innendurchmes
ser des Armierungsringes 14 im wiedererkalteten Zustand um die
erforderliche Dicke der Isolierschicht 11 größer als der
Innendurchmesser der Ringnut 6. Sein Außendurchmesser ist um den
aus elektrischen Gründen erforderlichen Betrag kleiner als der
Außendurchmesser der Ringnut 6. Ferner ist der Armierungsring 14
am Übergang von seiner Innenmantelfläche zu der dem Nutgrund
zugekehrten Stirnseite mit einer Ausrundung versehen, welche der
Ausrundung der Ringnut angepaßt ist. Durch das Einpressen des
erwärmten Armierungsringes 14 wird die Isolierschicht 11, unter
fortschreitender plastischer Verformung, zum Nutgrund und der
inneren Flanke der Ringnut 6 hin verdichtet und kommt in die
endgültige, in den Fig. 1 und 11 dargegestellte Form.
Der Prägestempel 13 hat im Anschluß an einen in die Bohrung des
Segmentverbandes spielfrei eingreifenden Endabschnitt eine
Ringschulter 15 als Übergang zu dem die Druckhülse 12 tragenden
Abschnitt. Mit dieser Ringschulter 15 wird an die durch die Mate
rialpartien 4 gebildete Stirnfläche eine Isolierschicht 11′ ge
formt, welche einstückig mit der Isolierschicht 11 ausgebildet
ist.
Der während der Ausbildung der Isolierschicht 11 und dem Einpres
sen der erwärmten Armierungsringe 14 durch die Druckbuchse 7 un
ter einem überhöhten Gewölbedruck gehaltene Segmentverband wird
nunmehr aus dieser ausgestoßen. Dabei weitet sich der Segmentver
band unter Abbau seines überhöhten Gewölbedruckes so weit auf,
bis sich zwischen der zunehmenden Spannung der Armierungsringe 14
und dem Gewölbedruck im Segmentverband ein Gleichgewichtszustand
einstellt.
Der Segmentverband kann nunmehr zur Fertigstellung des Kommuta
tors in die Preßbuchse eines nicht dargestellten Preßwerkzeuges
eingebracht werden, durch das eine ebenfalls eingebrachte Nabe 16
konzentrisch zu seiner Längsachse fixiert wird.
Danach werden der Zwischenraum zwischen der Außenmantelfläche der
Nabe 16 und der Innenmantelfläche des Segmentverbandes mit einer
Preßmasse 17 ausgefüllt. Dabei wird außerdem, wie Fig. 1 zeigt,
der Zwischenraum zwischen der Außenmantelfläche der Armierungs
ringe 11 und der äußeren Flanke beider Ringnuten 6 sowie der
restliche Raum der Ausstanzungen 3 bis zu den durch die
Materialpartie 5 und die Nabe 16 definierten Stirnflächen des
Kommutators ausgefüllt. Man erhält dann einen Kommutator mit
relativ hohem Gewölbedruck und somit hoher dynamischer Bean
spruchbarkeit.
Eine weitere Möglichkeit zur Fertigstellung des Kommutators be
steht darin, den Segmentverband durch Erwärmen sowie durch die
Preßmasse 17, die zwischen den erwärmten Segmentverband und eine
konzentrisch in diesem angeordnete Nabe 16 unter Druck einge
bracht wird, bis zur Anlage an die in ihrem Durchmesser entspre
chend größer gehaltene Preßbuche des Preßwerkzeuges aufzuweiten,
wie dies in der DE-OS 30 48 470 beschrieben ist. Wegen der dabei
erreichbaren hohen radialen Vorspannung der Nabe 16 wird das Be
triebsverhalten solcher Kommutatoren ganz wesentlich durch die
äußerst harte Federcharakteristik der Nabe und/oder Ankerwelle
bestimmt, wodurch solche Kommutatoren für eine hohe thermische
und hohe dynamische Beanspruchung geeignet sind.
Da jeder infolge einer Betriebsbeanspruchung den Segmentverband
aufzuweiten suchenden Radialkraft sofort der Abbau entsprechender,
von der vorgespannten Nabe radial auf den Innenrand des Segment
verbandes gerichteter Stützkräfte auf äußerst kurzem Wege folgt,
tritt auch keine wesentliche Durchmesservergrößerung des Segment
verbandes auf.
Dieser Vorteil ermöglicht die Verwendung asbestfreier Preßmassen,
z. B. einer glasfaserarmierten Polyestermasse, die gegenüber den
asbesthaltigen Massen eine geringere Dehnungsfähigkeit haben, je
doch sehr rasch aushärten, somit einen kurzen Preßzyklus gestat
ten und damit eine wesentliche Reduzierung der Fertigungskosten
ermöglichen.
Statt des Ausfüllens des nicht vom Armierungsring benötigten Rau
mes der Ausstanzungen mit Preßmasse kann, wie Fig. 14 bei
einem abgewandelten Ausführungsbeispiel zeigt, in den axial neben
der Ringnut 106 liegenden Teil des durch die Ausstanzungen gebil
deten Ringraumes ein vorgefertigter Ring 118 aus Isolierstoff
eingesetzt werden, dessen außenliegende Stirnfläche bündig mit
der durch die Materialpartie 105 gebildeten Stirnfläche des Kommu
tators abschließt. Zur Festlegung des Ringes 118 genügt es, einen
Preßsitz zwischen dem Ring 118 und den Materialpartien 105 der
Segmente 101 und/oder einer als Nabe 116 dienenden Buchse vorzu
sehen.
Zwar könnte man einen vorgefertigten Ring 118 auch dann verwen
den, wenn wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 der hohl
zylindrische Zwischenraum zwischen der Nabe und der Innenmantel
fläche des Segmentverbandes mit einer Preßmasse gefüllt ist. Be
sonders vorteilhaft ist der Ring 118 jedoch dann, wenn die Iso
lierung zwischen dem Segmentverband und der Nabe aus radial nach
innen überstehenden Endabschnitten der Isolierlamellen gebildet
ist. Diese Überstände werden wie diejenigen, aus denen die Iso
lierschicht 111 und 111′ gebildet wird, plastisch verformt und zu
einer lückenlosen Isolierhülse 119 verformt, was mittels eines
entsprechenden Werkzeuges ausgeführt wird, das vorzugsweise er
wärmt ist. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 14 erfolgt
nicht, was an sich möglich wäre, die plastische Verformung der
Überstände mittels der Nabe 116. Vielmehr wird diese erst an
schließend in die bereits verformte und verdichtete Isolierhülse
119 eingegepreßt, wodurch der Gewölbedruck im Segmentverband re
duziert und der Nabe 116 eine radiale Vorspannung einverleibt
wird.
Wegen weiterer Einzelheiten wird auf die Ausführungen zu dem er
sten Ausführungsbeispiel Bezug genommen, da das Ausführungsbei
spiel gemäß Fig. 14 im übrigen nicht vom ersten Ausführungsbei
spiel abweicht.
Sofern das in die Ausstanzungen ragende Material der Isolierla
mellen 202 nicht ausreichen sollte, um eine geschlossene Isolier
manschette zu bilden, was bei Kommutatoren mit einer niedrigen
Teilung, also mit in Umfangsrichtung relativ breiten Segments 201
der Fall sein kann, kann man, wie Fig. 2 zeigt, auf nur einer
Seite der Isolierlamellen 202 oder auch auf beiden Seiten einen
zusätzlichen, rechteckförmigen Isolierlamellenstreifen 202′ an
ordnen, der sich nur von der Innenmantelfläche des Segmentverban
des radial nach außen bis in die Höhe der äußeren Begrenzung der
Ausstanzungen erstreckt. Zur Aufnahme dieser Isolierlamellen
streifen 202′ sind die Segmente 201 in entsprechendem Maße in
ihrer in Umfangsrichtung des Kommutators gemessenen Breite redu
ziert.
Statt der Isolierlamellen 202 und der zusätzlichen Isolierlamel
lenstreifen 202′ kann mag natürlich auch, wie Fig. 3 zeigt, Iso
lierlamellen 302 verwenden, die Bereiche unterschiedlicher Dicke
haben, wobei der Überstand im Bereich größerer Dicke einseitig
oder beidseitig sein kann. Die Segmente 301 haben wie bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 eine entsprechend verringerte
Breite.
Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich
von den zuvor beschriebenen nur durch gegenüber der Bürstenlauf
fläche des Kommutators radial nach innen zurückgesetzte Isolier
lamellen, wodurch im Bereich der Bürstenlauffläche Luftspalte
zwischen den benachbarten Segmenten 401 entstehen, sowie durch
andere Querschnittsformen der beiden stirnseitigen Ringnuten und
der in diesen liegenden Armierungsringe 414. Selbstverständlich
könnten auch bei den übrigen Ausführungsformen die Isolierlamel
len gegenüber der Bürstenlauffläche radial nach innen abgesetzt
sein. Wie Fig. 4 zeigt, bildet bei diesem Ausführungsbeispiel der
Nutgrund beider stirnseitigen Ringnuten eine konische Fläche, die
einen stumpfen Winkel mit der den Sitz für den Armierungsring 414
bildenden inneren Nutflanke einschließt. Diese Querschnittsform
ist dadurch bedingt, daß bei diesem Ausführungsbeispiel der
Spaltvorgang und die anschließende plastische Verformung des in
die Ausstanzungen ragenden Teils der Isolierlamellen mittels des
Armierungsringes 414 erfolgt, der deshalb auf seiner einen Stirn
seite durch eine konische oder konusähnliche Fläche begrenzt ist.
Diese Fläche bildet mit der Außenmantelfläche des Armierungsrin
ges 414 eine Ringschneide und eine sich daran anschließende De
formations- und Prägefläche, durch die das überstehende Isolier
lamellenmaterial zu einer Isolierschicht 411 plastisch verformt
wird, welche den Nutgrund der Ringnut und deren innere Flanke be
deckt, zwischen denen ein ausgerundeter Übergang vorhanden ist.
Die beiden Armierungsringe 414 werden wie die Armierungsringe 14
des ersten Ausführungsbeispiels mittels einer Druckhülse, die auf
einem Prägestempel sitzt, eingepreßt. Mittels dieses Prägestem
pels wird die sich an die Isolierschicht 411 anschließende Iso
lierschicht 411′ gebildet, welche den von den die Ringnuten nach
innen begrenzenden Materialpartien 404 der Segmente 401 gebilde
ten Teil der Stirnfläche des Segmentverbandes bedeckt.
Wie das in Fig. 13 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt, das
sich im fertigen Zustand nicht von demjenigen gemäß Fig. 1 unter
scheidet, kann der Spaltvorgang und das anschließende plastische
Verformen des in den Bereich der Ausstanzungen ragenden Teils
der Isolierlamellen auch in einem einzigen Arbeitsgang durchge
führt werden. Hierzu ist ein kombiniertes Spalt- und Prägewerk
zeug 20 vorgesehen, das längsverschiebbar auf dem spielfrei in
den Segmentverband eingreifenden Stützbolzen 9 angeordnet ist.
Der Spalt- und Prägevorgang erfolgt, während sich der Segmentver
band in der Druckbuchse 7 befindet. Das Spalt- und Prägewerkzeug
20 hat eine ähnliche Form wie der Armierungsring 414, das heißt,
sein in die Ringnut eindringender, ringförmiger Teil, dessen zy
lindrische Außenmantelfläche einen etwas kleineren Durchmesser
als die äußere Flanke der Ringnut hat, bildet an seinem freien
Ende zusammen mit dieser Außenmantelfläche eine im Querschnitt
keilförmige Ringschneide. Über einen aus gerundeten Übergangsbe
reich schließt sich an die eine konische Ringzone, welche zusam
men mit der Außenmantelfläche die Ringschneide bildet, eine zwei
te konische Ringzone an, deren Konuswinkel jedoch kleiner ist und
etwa demjenigen des Prägewerkzeuges 10 entspricht. Die Überstände
der Isolierlamellen 2 über die Segmente 1 werden deshalb bei dem
kombinierten Spalt- und Prägevorgang soweit plastisch verformt,
daß zuverlässig beim Einpressen des Armierungsringes 14 die Iso
lierschicht 11 die in Fig. 13 links dargestellte, endgültige Form
erhält. Bei dem Einpressen des Armierungsringes 14 wird, wie be
reits in Verbindung mit Fig. 11 erläutert, mittels eines die
Druckhülse tragenden Prägestempels die Isolierschicht 11′ gebil
det.
Claims (17)
1. Kommutator für elektrische Maschinen mit durch Iso
lierlamellen voneinander distanzierten Segmenten, die wenigstens
einen zur Kommutatorlängsachse konzentrischen Sitz für einen vor
gespannten Armierungsring bilden, der von diesem Sitz durch eine
druck- und wärmebeständige Isolierschicht distanziert ist, da
durch gekennzeichnet, daß die Isolierschicht (11; 111; 411) aus
plastisch verformtem Isolierlamellenmaterial besteht.
2. Kommutator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest Teile der Isolierschicht (11; 111; 411) einstückig
mit den Isolierlamellen (2; 202; 302; 402) ausgebildet sind.
3. Kommutator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Sitz für den Armierungsring (14; 114; 414) durch
eine stirnseitige Ringnut (6; 106) bildende Abstanzungen (3) der
Segmente (1; 101; 201; 301; 401) gebildet ist und die Isolier
schicht (11; 111; 411) die Form einer Manschette hat, die
den Nutgrund der Ringnut (6; 106) und deren den Sitz bildende
innere Flanke bedeckt.
4. Kommutator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Isolierschicht (11, 111; 411) eine die Stirnfläche zwi
schen der Ringnut (6; 106) und dem Innenrand des aus den Seg
menten (1; 101; 201; 301; 401) und den Isolierlamellen (2;
202; 302; 402) bestehenden Segmentverbandes bedeckende Fort
setzung (11′; 111′, 411′) hat.
5. Kommutator nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Isolierlamellen (202, 202′; 302) von ihrer
inneren Begrenzungsfläche radial nach außen bis zu einer Stelle,
deren Abstand von der Außenmantel fläche des Kommutators höchstens
geringfügig kleiner ist als der Abstand der äußeren Flanke der
Ringnut (6) von dieser Außenmantelfläche, eine vergrößerte Dicke
haben und die Segmente (201; 301) entsprechende Absetzungen auf
weisen.
6. Kommutator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der vergrößerten Dicke der Isolierlamellen zumin
dest an der einen Seite eines Streifens konstanter Dicke ein
zweiter Streifen (202′) konstanter Dicke anliegt.
7. Kommutator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Isolierlamellen (402) zumindest auf einem
Teil ihrer Erstreckung in Richtung der Kommutatorlängsachse im
Abstand von der Außenmantelfläche des Kommutators enden.
8. Kommutator nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ringnut (6) einen ausgerundeten Übergang
von der den Sitz bildenden inneren Flanke in den Nutgrund auf
weist.
9. Kommutator nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Nutgrund der Ringnut (106) eine konusar
tige Fläche bildet, die einen stumpfen Winkel mit der den Sitz
bildenden inneren Flanke einschließt.
10. Kommutator nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der unisolierte Armierungsring (14; 114; 414) am Übergang von
seiner Innenmantelfläche zu wenigstens einer seiner beiden Stirnseiten hin eine
Ausrundung aufweist.
11. Kommutator nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Armierungsring (14; 114; 414) aus Stahl besteht.
12. Kommutator nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der unisolierte Armierungsring (414) auf seiner dem Nutgrund zu
gekehrten Seite eine Schrägfläche in Art einer konischen Fläche aufweist, die sich
an eine geschlossene Ringschneide anschließt, welche sich längs der Außenkante
des Armierungsringes erstreckt.
13. Kommutator nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Segmente (1; 101; 201; 301; 401) unter Zwischenlage einer
isolierenden Hülse (119) auf einer Nabe (16; 116) oder Welle angeordnet ist.
14. Kommutator nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
isolierende Hülse (119) aus plastisch verformtem Material der Isolierlamellen
gebildet und einstückig mit den Isolierlamellen ausgebildet ist.
15. Kommutator nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nabe (16; 116) aus Stahl oder Metall besteht und in radialer Richtung
vorgespannt ist.
16. Kommutator nach einem der Ansprüche 3 bis 1 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die den Armierungsring (14; 114; 414) enthaltende Ringnut (6; 106)
durch einen Ringkörper (118) aus Isolierstoff abgedeckt ist.
17. Kommutator nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ringkörper (118) bündig mit der von den Segmenten (1; 101; 401) gebildeten
Endfläche des Kommutators abschließt.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE3814542A DE3814542C2 (de) | 1987-06-27 | 1988-04-29 | Kommutator für elektrische Maschinen |
Applications Claiming Priority (2)
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DE8708940U DE8708940U1 (de) | 1987-06-27 | 1987-06-27 | |
DE3814542A DE3814542C2 (de) | 1987-06-27 | 1988-04-29 | Kommutator für elektrische Maschinen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3814542A1 DE3814542A1 (de) | 1989-01-05 |
DE3814542C2 true DE3814542C2 (de) | 1996-10-10 |
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ID=6809516
Family Applications (2)
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Family Applications Before (1)
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DE3245699A1 (de) * | 1982-12-10 | 1984-06-14 | Kautt & Bux Kg, 7000 Stuttgart | Kommutator und verfahren zu seiner herstellung |
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1987
- 1987-06-27 DE DE8708940U patent/DE8708940U1/de not_active Expired
-
1988
- 1988-04-29 DE DE3814542A patent/DE3814542C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3814542A1 (de) | 1989-01-05 |
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Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: KAUTT & BUX COMMUTATOR GMBH, 71083 HERRENBERG, DE |
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D2 | Grant after examination | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |