DE3812013C2 - Elektronische Meßeinrichtung - Google Patents
Elektronische MeßeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektronische Meßeinrichtung,
insbesondere Zugkraftmeßeinrichtung, entsprechend dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zur elektronischen Zugkraftmessung, die bei der Herstel
lung und Weiterverarbeitung von Garnen, Fasern, Drähten,
Kabel usw. von großer Bedeutung ist, werden Meßeinrichtungen
eingesetzt, deren Meßwertaufnehmer unmittelbar
die Zugkraft mißt und diese in ein elektrisches Signal umwandelt.
Das Signal wird über ein Kabel einem Gerät zugeführt,
welches die gemessenen Werte anzeigt und zur Registrierung,
Auswertung oder Steuerung zur Verfügung stellt.
Dabei sind die einzelnen Meßwertaufnehmer für die unterschiedlichen
Anforderungen mit den verschiedenen Geräten
kombinierbar. Der Meßwertumfang reicht dabei in der Regel
von wenigen cN, etwa für feine Fasern, bis zu 10 kN oder
mehr etwa für Stahlseile.
Die Geräte sind allgemein mit analogen Anzeigeinstrumenten
ausgerüstet, deren Skala von Null bis 100 reicht.
Der gemessene Wert wird dabei auf der Skala in Prozentangabe
angezeigt, wobei der Prozentsatz von der Nennlast des
jeweils angeschlossenen Meßwertaufnehmers abhängig ist.
Dies führt zu einer aufwendigen und umständlichen Bestimmung
der tatsächlichen realen Zugkraft. Schließt man z. B.
einen Meßwertaufnehmer mit einer Nennlast von 70 cN an und
wählt einen Bereich von 100%, so entspricht der Skalenausschlag
von 0-100% Zugkräften zwischen 0 und 70 cN. Wählt
man dann den Bereich 25%, ergibt sich ein Meßbereich zwischen
0 und 17,5 cN. Wird man mit einem anderen Meßproblem
konfrontiert und setzt einen Meßwertaufnehmer mit einer
Nennlast von 500 cN ein und wählt den Bereich 100%, so
entspricht der Skalenausschlag von 100 einer Zugkraft von
500 cN. Beträgt die Zugkraft bei einer Messung z.B. 375 cN,
so wird analog 75% angezeigt. Hieraus zeigt sich, daß bei
jedem Einsatz in Abhängigkeit von der Nennlast des Meßwertaufnehmers
und der Prozentauswahl des Anzeigegerätes
eine umständliche Umrechnung vom angezeigten Skalenwert
erforderlich ist, um den tatsächlichen Wert der effektiven
Zugkraft zu erfahren.
Wenn andererseits digitale Meßgeräte eingesetzt werden,
wird der Meßbereich des Meßwertaufnehmers in der Regel
werksseitig fest eingestellt. Ein Auswechseln des Meßwertaufnehmers
mit einer anderen Nennlast ist nachher seitens
des Benutzers nicht mehr ohne weiteres möglich.
Aus der DE 35 35 642 A1, von der die Erfindung ausgeht,
ist eine Einrichtung zur Korrektur von Meßwerten zu
einer Meßvorrichtung bekannt, die es erlaubt, unterschiedliche
Meßwertaufnehmer anzuschließen und diesen zu identifizieren.
Dazu enthält jeder Meßwertaufnehmer z. B. einen
elektrischen Widerstand, der in einem Stromkreis mit einem
Meßgerät liegt, das die spezifischen Kenngrößen des Meßwertaufnehmers
feststellt. Das Meßgerät ist über eine Datenübertragungseinrichtung
mit einem Mikroprozessor verbunden,
dessen Datenspeicher für die Aufnahme aller Korrekturwerte
der zum Einsatz vorgesehenen Meßwertaufnehmer ausgelegt
ist. Die Korrekturwerte für jeden einzelnen Meßwertaufnehmer
müssen selbstverständlich vorher ermittelt und im Datenspeicher
abgelegt werden.
Angesichts der eingangs geschilderten Problematik, die
bei Meßeinrichtungen für andere physikalische Größen wie
Temperaturen, Drucke od. dgl. ebenso in Erscheinung tritt,
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, unter Anwendung
des aus der DE 35 35 642 A1 erkennbaren Grundgedankens,
eine Identifikation eines spezifischen Meßwertaufnehmers
durch Auswertung der Kenngröße eines in ihm angeordneten
Widerstandes vornehmen zu können, eine Meßeinrichtung auf
einfache Weise so auszugestalten, die jeder Meßwertaufnehmer
an jedes Anzeigegerät anschließbar sein soll, und zwar
sowohl an analoge als auch digitale Anzeigegeräte, ohne
komplizierte Umrechnungen angezeigter Werte, es sei denn
Kommaverschiebungen, vornehmen zu müssen.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch
die im Patentanspruch 1 dazu angegebenen Merkmale.
Diese Ausbildung führt bei universellem Einsatz der
Geräte zur überraschend vereinfachten, direkten Ablesung
der (Zugkraft-)Meßwerte. Es lassen sich nunmehr alle Geräte
miteinander kombinieren, was durch eine einfache Steckverbindung
ausführbar ist. Die Verbindung zwischen dem ersten
Widerstand im Anzeigegerät und dem zweiten Widerstand des
Spannungsteilers im Meßwertaufnehmer erfolgt über den
freien Anschluß des üblichen fünfpoligen Verbindungskabels,
von dem für die Geräteverbindung normalerweise nur
vier Pole beansprucht werden.
Es ist zwar grundsätzlich bekannt (vgl. z. B. Lange,
L., "Linear zwischen Eis und kochendem Wasser" in Elektronik,
1984, Heft 13, Seite 89 ff., oder Hencke, H.,
"Lasergetrimmte Temperatur- und Luftstromsensoren" in
Elektronik, 1986, Heft 14, Seite 85 ff.), aufwendige Widerstandsnetzwerke
so auszulegen, daß an einer Digitalanzeige
direkt die Meßgröße anzeigbar ist, doch vermögen diese Hinweise
nicht zu der überaus einfachen Lösung nach dem Vorschlag
der Erfindung hinzulenken.
Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Vorzugsweise ist das Anzeigegerät - etwa zu Steuerungszwecken
- sowohl mit einer Analoganzeige zur Anzeige
der Größe des Analogsignals als auch mit einer Digitalanzeige
zur Angabe des effektiven Meßwerts versehen. Es ist
vorteilhaft, in diesem Fall das Anzeigegerät sowohl mit einem
Druckeranschluß für das Ausdrucken der digitalen Meßwerte
wie auch mit einem Steueranschluß zu versehen, an
welchem das Analogsignal anliegt.
Ein Anzeigegerät sowohl mit einer Digitalanzeige als
auch mit einer Analoganzeige ist zwar beispielsweise aus
der eine Meßbereichsumschaltung betreffenden DE-
OS 16 16 085 bekannt, doch dient dort die Digitalanzeige
zur Anzeige der Vorkommastellen und die Analoganzeige zur
Darstellung der Nachkommawerte desselben Meßwerts und ist
insoweit nur am Rande vergleichbar.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und Ausgestaltungen
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform unter Angabe von
Beispielen und Bezugnahme auf die Zeichnungen.
Dabei zeigt im einzelnen
Fig. 1 die schematisierte Ansicht der erfindungsgemäßen
Meßeinrichtung am Beispiel einer Zugkraftmeßeinrichtung und
Fig. 2 das dieser Einrichtung zugrundeliegende Schaltbild.
Es soll zunächst anhand der Fig. 1 kurz der Aufbau der
elektronischen Zugkraftmeßeinrichtung, die in ihrer Gesamtheit
mit der Bezugsziffer 10 versehen ist, erläutert werden.
Mit 11 ist ein z.B. kapazitiver Meßwertaufnehmer
bezeichnet, dessen Auslegung sich nach seinem Einsatz zum
Messen der jeweiligen Größen richtet. Er erzeugt mit seiner
Meßspannungsquelle 21, die über zwei der drei Leitungen des
Kabels 13 mit Versorgungsspannung gespeist wird, ein dieser
Größe entsprechendes Signal, das an seinem Ausgang anliegt und
mittels des Verstärkers V verstärkt wird und für jede Nennlast
gleich groß ist und in der Regel 10 V beträgt. Über eine
Steckverbindung 12 ist der Ausgang des Meßwertaufnehmers an
ein Verbindungskabel 13 angeschlossen.
Am anderen Ende des Kabels 13 befindet sich ebenfalls
eine Steckverbindung oder ein Stecker 14, über welchen die
Signale des Meßwertaufnehmers 11 auf das Anzeigegerät 15
übertragen werden. Das Anzeigegerät 15, dessen Aufbau nach
folgend unter Bezugnahme auf das Schaltdiagramm gemäß Fig. 2
noch näher erläutert werden soll, ist mit einer Analogskala
16 für die Anzeige des analogen Meßwertes versehen. Das ent
sprechende Signal wird einem Analogausgang oder -anschluß 17 zugeführt,
wo es zur Steuerung und Aufzeichnung zur Verfügung steht.
Das Anzeigegerät 15 ist außerdem mit einer Digitalanzeige
18 versehen, an welcher ein entsprechendes Steuersignal an
liegt, wie nachfolgend anhand des Schaltbildes gemäß Fig. 2
noch zu erläutern sein wird. Das digitale Signal wird einem
Digitalausgang oder -anschluß 19 für den Anschluß eines (nicht dargestellten)
Druckers zugeführt.
Die Fig. 2 gibt ein schematisiertes Schaltbild der elek
tronischen Zugkraftmeßeinrichtung 10 wieder. Der Aufbau des
Meßwertaufnehmers 11 ist üblich und soll nur insoweit er
läutert werden, als er vom Stand der Technik abweicht. Wie
bereits ausgeführt, steht der Meßwertaufnehmer 11 mit dem
Anzeigegerät 15 über vier Leiter eines fünfpoligen Kabels in
Verbindung. Die fünfte freie Leitung 20 des Kabels stellt eine
Verbindung zwischen den beiden Widerständen RNL und RV des
Spannungsteilers her. Dabei ist der Widerstand RNL innerhalb
des Meßwertaufnehmers 11 und der Widerstand RV im Anzeigegerät
15 angeordnet.
Der Widerstand RNL ist für jeden spezifischen Meßwertauf
nehmer berechnet, aber konstant. Die durch diesen Schaltungs
aufbau gekennzeichnete Meßeinrichtung erspart umständliche
Umrechnungen. Durch die Bemessung des Widerstandes RNL inner
halb des Meßwertaufnehmers ist diesem selbst die Umrechnungs
regel eingegeben. Es ist damit eine universelle Anpassungs
fähigkeit möglich, indem durch bloße Steckverbindung der
digitale Echtwert an der Anzeige 18 ablesbar bzw. über den
Druckeranschluß ausdruckbar ist.
Die Berechnung des Meßwertaufnehmerwiderstandes RNL
läßt sich wie folgt ausführen:
Ua=Analogspannung am Ausgang des Verstärkers
Udig=am Eingang des Digitalanzeigegeräts abfallende Spannung
Udig=am Eingang des Digitalanzeigegeräts abfallende Spannung
Udig(RV+RNL)=Ua · RNL
UdigRV+Udig RNL=Ua · RNL
Udig RV=Ua · RNL-UdigRNL
Udig RV=RNL(Ua-Udig)
UdigRV+Udig RNL=Ua · RNL
Udig RV=Ua · RNL-UdigRNL
Udig RV=RNL(Ua-Udig)
Die folgenden Zahlenbeispiele sollen die Erfindung noch
näher erläutern.
RV=const=2 kΩ
Meßwertaufnehmer-Nennlast: 3 N
Meßwertaufnehmer-Nennlast: 3 N
gemessene Zugkraft: 2,4 N (Beispiel)
80% der Meßwertaufnehmer-Nennlast
Ua=8 V (bei Nennlast ist Ua=10 V)
80% der Meßwertaufnehmer-Nennlast
Ua=8 V (bei Nennlast ist Ua=10 V)
gemessene Zugkraft: 0,6 N=20% der Nennlast
Ua=2 V
Ua=2 V
In diesen beiden Fällen würde eine Digitalanzeige mit
z. B. drei Digits gerundet "2,40" bzw. "0,60" anzeigen, also
den Meßwert in N.
Meßwertaufnehmer-Nennlast: 8 kN
gemessene Zugkraft sei: 5,6 kN
70% der Nennlast
Ua=7 V
gemessene Zugkraft sei: 5,6 kN
70% der Nennlast
Ua=7 V
gemessene Zugkraft: 2,4 kN
30% der Nennlast
Ua=3 V
30% der Nennlast
Ua=3 V
In diesen beiden Fällen würde die Digitalanzeige "5,60"
bzw. "2,40" anzeigen, also den Meßwert in kN.
Claims (4)
1. Elektronische Meßeinrichtung, insbesondere Zugkraftmeßeinrichtung,
mit einem eine Meßspannungsquelle aufweisenden
Meßwertaufnehmer (Meßkopf) sowie mit einem über
ein Verbindungskabel hiermit verbindbares Gerät, wobei in
dem Meßwertaufnehmer ein auf dessen spezifische Kenngrößen
abgestimmter und mit dem Gerät auswertbarer Widerstand angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische
Gerät ein Anzeigegerät (15) für die Meßgröße ist, daß der
im Meßwertaufnehmer (11) angeordnete und dort gegen Masse
geschaltete Widerstand RNL mit einem im Anzeigegerät (15)
angeordneten zweiten Widerstand Rv einen Spannungsteiler
bildet, daß der Wert des Widerstandes durch
mitUdig = am Eingang des Anzeigegeräts abfallende
Spannung
Ua = verstärkte Analogspannung am Ausgang der Meßspannungsquellebestimmt ist, und somit derart auf die Meßkopfnennlast abgestimmt ist, daß an der Digitalanzeige (18) des Anzeigegerätes (15) der Effektivwert der Meßgröße direkt anzeigbar ist und daß die beiden Widerstände (RNL, Rv) über die freie Leitung (20) des fünfpoligen Verbindungskabels (13) miteinander verbindbar sind.
Ua = verstärkte Analogspannung am Ausgang der Meßspannungsquellebestimmt ist, und somit derart auf die Meßkopfnennlast abgestimmt ist, daß an der Digitalanzeige (18) des Anzeigegerätes (15) der Effektivwert der Meßgröße direkt anzeigbar ist und daß die beiden Widerstände (RNL, Rv) über die freie Leitung (20) des fünfpoligen Verbindungskabels (13) miteinander verbindbar sind.
2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anzeigegerät sowohl mit einer Analoganzeige (16)
zur Anzeige der Größe des Analogsignals als auch
mit einer Digitalanzeige (18) zur Anzeige des effektiven
Meßwerts versehen ist.
3. Meßeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Anzeigegerät (15) mit einem Analoganschluß
(17) für eine Aufzeichnung oder Steuerung sowie einem
Digitalanschluß (19) für den Anschluß eines Druckers
oder einer EDV-Anlage versehen ist.
4. Meßeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungskabel (13)
über eine Steckverbindung (12, 14) mit dem Meßwertaufnehmer
(11) und/oder dem Anzeigegerät (15) verbindbar ist.
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DE3535642A1 (de) * | 1985-10-05 | 1986-07-03 | Mtu Motoren- Und Turbinen-Union Friedrichshafen Gmbh, 7990 Friedrichshafen | Einrichtung zur korrektur von messwerten |
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1988
- 1988-04-11 DE DE19883812013 patent/DE3812013C2/de not_active Expired - Fee Related
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