DE3811942A1 - Elektronische waage mit ecklastsensor - Google Patents
Elektronische waage mit ecklastsensorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine oberschalige Waage mit
einer Lastschale, die sich über eine Unterschale auf einem
Lastaufnehmer abstützt, und mit mindestens einem Sensor,
der die von der Lastschale auf den Lastaufnehmer über
tragenen Drehmomente mißt.
Waagen dieser Art sind z.B. aus der DE-PS 30 03 862
bekannt. Dort sind Dehnungsmeßstreifen zur Bestimmung des
Drehmomentes vorgesehen, die jedoch wegen der Kleinheit
ihres Ausgangssignales einen größeren Aufwand in der
Auswerteelektronik erfordern.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Bauart für die
oberschalige Waage mit Ecklastsensor anzugeben, die zur
Drehmomentmessung mit wesentlich billigeren Abstands
sensoren auskommt.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Unter
schale elastisch nachgiebig ausgeführt ist und daß minde
stens drei Abstandssensoren am Lastaufnehmer so befestigt
sind, daß sie die von der Größe der Last und deren Posi
tionierung auf der Lastschale abhängigen Verbiegungen der
Unterschale messen ohne durch Bewegungen des Lastaufnehmers
gestört zu werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unter
ansprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der schematischen
Figuren beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht der Waage,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Waage und ein
Blockschaltbild der Elektronik,
Fig. 3 die Unterschale in einer beispielhaften
Ausgestaltung in Aufsicht,
Fig. 4 einen optischen Abstandssensor in Seitenansicht
und
Fig. 5 einen Schnitt durch den optischen Abstandssensor
aus Fig. 4 längs der strichpunktierten Geraden V-
V.
In der Gesamtansicht der Waage in Fig. 1 erkennt man das
Gehäuse 3, die Waagschale 34, die Anzeige 19, eine Tara
taste 12 und weitere Bedienungstasten 35.
Das Innere der Waage zeigt Fig. 2 schematisch im Schnitt,
wobei das Gehäuse 3 weitgehend weggelassen wurde. Das
Wägesystem besteht aus einem Systemträger 1, an dem über
zwei Lenker 4 und 5 mit den Gelenkstellen 6 ein Lastauf
nehmer 2 in senkrechter Richtung beweglich befestigt ist.
Der Lastaufnehmer 2 überträgt die der Masse des Wägegutes
entsprechende Kraft über ein Koppelelement 9 auf den
Lastarm des Übersetzungshebels 7. Der Übersetzungshebel 7
ist durch ein Kreuzfedergelenk 8 am Systemträger 1
gelagert. Am Kompensationsarm des Übersetzungshebels 7 ist
ein Spulenkörper mit einer Spule 11 befestigt. Die Spule 11
befindet sich im Luftspalt eines Permanentmagnetsystems 1 c
und erzeugt die Kompensationskraft. Die Größe des Kompen
sationsstromes durch die Spule 11 wird dabei in bekannter
Weise durch einen Lagensensor 16 und einen Regelverstär
ker 14 so geregelt, daß Gleichgewicht zwischen dem Gewicht
des Wägegutes und der elektromagnetisch erzeugten Kompen
sationskraft herrscht. Der Kompensationsstrom erzeugt an
einem Meßwiderstand 15 eine Meßspannung, die einem Analog/
Digital-Wandler 17 zugeführt wird. Das digitalisierte
Ergebnis wird von einer digitalen Signalverarbeitungs
einheit 18 übernommen und in der Anzeige 19 digital
angezeigt. Diese Teile des Wägesystems der elektronischen
Waage sind allgemein bekannt und im vorstehenden daher nur
ganz kurz beschrieben.
Die Verbindung der Waagschale 34 mit dem Lastaufnehmer 2
erfolgt nun über eine elastisch nachgiebig ausgebildete
Unterschale 20, die einerseits mittels Schrauben 28 über
ein Abstandsstück 27 mit dem Lastaufnehmer 2 verbunden ist
und die andererseits über ein Stützelement 30 die Waag
schale 34 trägt. Die von der Größe der Last auf der Waag-
Schale und von der Position der Last auf der Waagschale
abhängige Verbiegung der Unterschale 20 wird durch minde
stens drei Abstandssensoren bestimmt. In Fig. 2 ist nur
einer dieser Abstandssensoren als flache Spule 25 erkenn
bar. Diese Spule 25 ist auf einer Platte 24 aus einem
Isolationswerkstoff befestigt, wobei diese Platte 24
ebenfalls am Lastaufnehmer 2 befestigt ist. Die Spule 25
mißt als Wirbelstrom-Abstandssensor den Abstand zur Unter
schale 20, die aus einem elektrisch leitfähigen Blech
besteht. Die Spule 25 ist über eine bewegliche Verdrah
tung 26 mit einer Auswerteschaltung 13 verbunden, die aus
der Impedanzänderung der Spule 25 in bekannter Weise ein
Abstandssignal herleitet und an die digitale Signalver
arbeitungseinheit 18 weiterleitet. Die digitale Signal
verarbeitungseinheit 18 kann dann Ecklastfehler der Paral
lelführung korrigieren, wie es in der bereits erwähnten
DE-PS 30 03 862 beschrieben ist.
Die Spule 25 kann selbstverständlich auch aus einer
schneckenförmig auf der Oberseite der Platte 24 aufge
brachten Leiterbahn bestehen.
Durch die Befestigung der Abstandssensoren 25 am Last
aufnehmer 2 wird nur die Verbiegung der Unterschale 20
gemessen, während belastungsabhängige Lageänderungen der
Unterschale 20 und der Platte 24 - beispielsweise aufgrund
einer Nachgiebigkeit der Lenkerparallelführung für den
Lastaufnehmer 2 - zu keiner Meßsignaländerung der Abstands
sensoren 25 führen. Die Platte 24 zur Befestigung der Lage
sensoren 25 kann dünn ausgeführt sein, da sie nur die Lage
sensoren 25 tragen muß und nicht durch die Last auf der
Waagschale belastet wird.
Eine beispielhafte Ausgestaltung der Unterschale 20 zeigt
Fig. 3 in Aufsicht. Die Unterschale besteht aus einem
Zentralteil 22, das über vier Schrauben 28 mit dem Last
aufnehmer 2 verbunden ist, und aus vier federnden Armen 21,
die die Abstützelemente 30 für die eigentliche Waagschale
34 tragen. Die Durchbiegung jedes Armes 21 wird durch je
einen Abstandssensor unterhalb der Arme 21 gemäß Fig. 2
gemessen.
In den Fig. 4 und 5 ist als Alternative zum Wirbelstrom-
Abstandssensor ein optischer Abstandssensor gezeigt. Fig. 4
ist eine Seitenansicht, Fig. 5 ein Schnitt längs der
strichkunktierten Linie V-V in Fig. 4. Der optische Ab
standssensor besteht aus einem optischen Sender 32, der in
einem Block 23 auf der Platte 24 befestigt ist, und einem
optischen Empfänger 33, der in einem Block 29 ebenfalls auf
der Platte 24 befestigt ist. In den Lichtweg zwischen
Sender 32 und Empfänger 33 taucht eine Blende 31, die mit
der federnden Unterschale verbunden ist. Die Blende 31
verändert bei senkrechter Bewegung relativ zum Lichtweg die
Menge des durchgelassenen Lichtes, so daß am Empfänger 33
ein abstandsabhängiges Ausgangssignal zur Verfügung steht.
Durch entsprechende Formgebung der Blende 31 kann die
Kennlinie des Abstandssensors beeinflußt werden und z.B.
linearisiert werden.
Die im vorstehenden beschriebenen beiden Abstandssensoren
stellen selbstverständlich nur Beispiele dar. Es können
auch Abstandssensoren nach anderen bekannten Verfahren
eingesetzt werden, wie z.B. kapazitive Abstandssensoren,
Differentialtransformatoren, reflexionsoptische oder
faseroptische Abstandssensoren etc. Genauso stellt die in
Fig. 3 gezeigte Bauform der Unterschale nur ein Beispiel
für die federnde Ausführung der Unterschale dar.
Die erfindungsgemäße federnde Unterschale mit Abstands
sensoren kann ebenfalls eingesetzt werden, wenn der
Lastaufnehmer nicht durch zwei Lenker parallel geführt ist,
sondern z.B. durch eine Hebelanordnung in Form einer
Brückenwaage geführt ist.
Claims (5)
1. Oberschalige Waage mit einer Lastschale (34), die sich
über eine Unterschale auf einem Lastaufnehmer (2)
abstützt, und mit mindestens einem Sensor, der die von
der Lastschale (34) auf den Lastaufnehmer (2) über
tragenen Drehmomente mißt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterschale (20) elastisch nachgiebig ausgeführt ist
und daß mindestens drei Abstandssensoren (25, 31/32/33)
am Lastaufnehmer (2) so befestigt sind, daß sie die von
der Größe der Last und deren Positionierung auf der
Lastschale (34) abhängigen Verbiegungen der Unterschale
(20) messen ohne durch Bewegungen des Lastaufnehmers (2)
gestört zu werden.
2. Oberschalige Waage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Unterschale (20) im wesentlichen aus
einer ebenen Platte besteht und daß die Abstandssensoren
(25, 31/32/33) auf einer ebenfalls im wesentlichen ebenen
Platte (24) befestigt sind.
3. Oberschalige Waage nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschale (20) in
mindestens drei federnde Arme (21) unterteilt ist.
4. Oberschalige Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandssensoren aus
Flachspulen (25) bestehen und daß die Änderung der
Impedanz dieser Flachspulen (25) bei Änderung des
Abstandes der metallisch leitenden Unterschale (20) als
Meßsignal ausgenutzt wird.
5. Oberschalige Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandssensoren aus
einer Lichtquelle (32) und mindestens einem Licht
empfänger (33) bestehen und daß an der Unterschale (20)
Blenden (31) befestigt sind, die in Abhängigkeit von der
Verbiegung der Unterschale (20) den Lichtweg mehr oder
weniger unterbrechen.
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