DE3810748A1 - Mittel zur regenerierung von erdboeden, insbesondere von rasen- und gruenflaechen, sowie verfahren zu seiner herstellung - Google Patents

Mittel zur regenerierung von erdboeden, insbesondere von rasen- und gruenflaechen, sowie verfahren zu seiner herstellung

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DE3810748A1
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James T Tillinghast
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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09KMATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • C09K17/00Soil-conditioning materials or soil-stabilising materials
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Regenerierung von Böden nach der Gattung des Hauptanspruchs und ein nach diesem Ver­ fahren hergestelltes Mittel gemäß Ansprüchen 6 bis 10 sowie die Verwendung dieses Mittels zur Regenerierung von Erdböden, insbesondere von Rasen- und Grünflächen.
Es ist bekannt, Böden, insbesondere Grünflächen, Golf­ und Fußballplätze, durch Bestreuen mit Sand oder Meerespflanzenmehl zu regenerieren. Bei Grünflächen, wie z.B. Golf- und Sportplätzen, bildet sich im Laufe der Zeit in ca. 10 cm Tiefe eine wasserundurchlässige Humussäureschicht, der sogenannte "Tabak"- oder "Zigarren"-Horizont, aus. Dies führt dazu, daß der Rasen und die Pflanzen kümmern und schließlich ab­ sterben. Durch den Sand werden die Durchlüftungs und die Wasserabführungseigenschaften des Bodens verbes­ sert. Häufig werden Löcher in den Boden eingebracht und mit Sand gefüllt, um den Luftzutritt aber auch die Wasserableitung zu verbessern.
Durch das Meerespflanzenmehl werden dem Boden Poly­ uronide zugeführt. Außerdem wird durch das Pflanzen­ mehl die Drainage des Bodens gefördert und eine Verschlammung verhindert. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Regenerierung des Bodens, insbesondere bei starker Nutzung der Grünflächen, nicht ausreichend ist.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein wirkungsvolleres Mittel zur Regenerierung von Böden, insbesondere von Grünflächen, Golf- und Fußballplätzen zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren vorge­ schlagen, bei dem das Meerespflanzenmehl an Gesteins­ granulate bei Unterdruck angelagert wird. Dieses Ver­ fahren hat den Vorteil, daß sich das Pflanzenmehl besonders gut an das Gesteinsgranulat anlagert und in die Poren des Granulats einzieht. Das Pflanzenmehl bildet in Verbindung mit Wasser einen Film aus, der gut an dem Granulat haftet. Das Pflanzenmehl wird dadurch nicht so leicht aus dem Granulat ausgewaschen.
Besonders wirksam ist das Mittel, wenn das Meeres­ pflanzenmehl in situ erschlossen ist oder seine extra­ hierten Wirksubstanzen verwendet werden.
Diese Aufgabe wird auch mit Hilfe eines nach dem genannten Verfahren hergestellten Mittels gelöst, bei dem ein poröses Gesteinsgranulat verwendet wird. Bei der Vakuumbehandlung dringt das Pflanzenmehl in die Poren des Granulats ein. Dadurch wird verhindert, daß das Pflanzenmehl bei Benetzung durch Wasser ausge­ waschen wird. Die Mischung zeichnet sich daher durch eine besonders anhaltende Regenerationswirkung aus.
Gemäß einem besonders einfachen Herstellungsverfahren wird das Gesteinsgranulat bei 100°-300°C getrocknet und anschließend mit dem in wäßriger Dispersion vor­ liegenden Meerespflanzenmehl benetzt. Durch die dabei entstehende Temperaturdifferenz bildet sich ein Sog, der das Kolloid in den Oberflächenbereich des Gesteins­ materials einlagert, wodurch eine innige Verzahnung zwischen organischer und mineralischer Komponente zustandekommt.
Schließlich wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein nach diesem Verfahren hergestelltes Mittel zur Regenerierung von Böden bzw. von Grünflächen, Golf- und Fußballplätzen verwendet wird. Dadurch, daß das Pflanzenmehl in die Poren des Granulats eingebracht wurde und so vor Auswaschung durch Regen besonders gut geschützt ist, kann diese Mischung ihre Regenerations­ wirkung besonders lange aufrechterhalten. Unter Ein­ wirkung von Wasser bildet sich um die Partikel des Granulats herum und in dessen Poren ein sehr wider­ standsfähiger Film, der sich im Laufe der Zeit auch auf die Partikel des umgebenden Bodens erstreckt. Der Film fördert die Bildung einer sehr stabilen Krümelstruktur des Bodens. Dadurch wird eine ausgezeichnete Durch­ lüftung und Entwässerung des Bodens erreicht, so daß die dort lebenden Pflanzen sich besonders gut ent­ wickeln.
Weitere Vorteile und Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden näher erläutert:
Zur Herstellung des Regenerationsmittels wird ein Meerespflanzenmehl mit Gesteinsgranulat gemischt.
Bei dem vorzugsweise in situ erschlossenen Meeres­ pflanzenmehl handelt es sich um ein Mehl aus See- bzw. Braunalgen, das einen Polyuronidgehalt von ca. 70% aufweist. Es können auch seine extrahierten Wirk­ substanzen verwendet werden. Als Gesteinsgranulat ist Sand geeignet. Besonders vorteilhaft ist jedoch ein poröses Material, wie Bimssteingranulat oder Lavagrus.
Die Mischung aus Pflanzenmehl und Granulat wird in ein druckdichtes Gefäß eingebracht und dann einem Vakuum von vorzugsweise 90 bis 98% ausgesetzt. Nach der Evakuierung wird die Mischung wieder dem Atmosphären­ druck ausgesetzt. Evakuierung und Belüftung werden ein­ oder mehrmals ausgeführt, je nach dem wie gut die Anlagerung des Pflanzenmehl an das Granulat sein soll.
Schließlich kann die Mischung noch einem Überdruck ausgesetzt werden.
Bei dieser Behandlung dringen die Kolloide des Pflan­ zenmehls in die Poren des Gesteinsgranulats ein; auch dessen Oberfläche wird von einem Kolloidfilm überzogen.
Die Temperatur der Mischung wird so gewählt, daß die Polyuronsäurekolloide viskos genug sind, um in die Gesteinsporen einzudringen.
Bei der Einstellung des Mischungsverhältnisses wird von dem zu regenerierenden Untergrund ausgegangen. So sind beispielsweise zur Regenerierung einer Grünfläche etwa 500 g Sand und etwa 50 bis 80 g erschlossenes Pflanzen­ mehl pro m2 nötig.
Versuche haben gezeigt, daß der Unterdruck in den Kapillarenhohlräumen zur Anlagerung der Meerespflanzen­ mehls auf folgende einfache Weise hergestellt werden kann:
Das Gesteinsgranulat wird in einem Bereich zwischen 100-300°C erhitzt und hierbei ausgetrocknet. Wenn nach der Entnahme aus dem Ofen das Gesteinsgranulat mit einer wäßrigen Dispersion des Meerespflanzenmehls benetzt wird, wird das Material abgeschreckt. Dabei entweicht die in den Hohlräumen des Granulats noch befindliche Luft und es bilden sich Unterdruckräume, in denen durch Sog das in wäßriger Dispersion vorliegende Meerespflanzenmehl, nämlich die Polyuronidkolloide, eingezogen werden. Das Kolloid lagert sich dabei in den Oberflächenbereich des Gesteinsmaterial vollständig an und bleibt dort bei Einwirkung des atmosphärischen Drucks haften.
Bei der Verwendung des auf vorstehend beschriebene Weise hergestellten Mittels zur Regenerierung von Erd­ böden bzw. von Grünflächen zeigt es sich, daß die Polyuronide des Pflanzenmehls in Verbindung mit Wasser einen sehr stabilen Film ausbilden, der nicht nur die Partikel des Granulats außen und auf der Innenseite der Poren überzieht, sondern auch die Partikel des umliegenden Bodens. Der Film zeichnet sich durch eine Zugfestigkeit von ca. 9 kg pro mm2 aus. Dadurch entsteht eine sehr stabile Krümelstruktur des Bodens, die einerseits den Zutritt von Luft und andererseits eine Ableitung von Wasser ermöglicht. Gleichzeitig werden Durchlüftung und Drainage des Bodens gefördert.
Das Pflanzenmehl weist außerdem ein überaus großes Dispersionsvermögen auf: 1 g erschlossenes Pflanzenmehl kann 1 l Wasser binden. Dadurch wird der Boden vor zu großer Austrocknung zwischen den Regen- oder Bewäs­ serungsperioden bewahrt.

Claims (11)

1. Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Regene­ rierung von Böden, insbesondere von Grünflächen, Rasenflächen,Sport- und Golfplätzen unter Verwendung von Meerespflanzenmehl, dadurch gekennzeichnet, daß das Meerespflanzenmehl an Gesteinsgranulate bei Unterdruck angelagert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Meerespflanzenmehl in situ er­ schlossen wird oder seine Wirksubstanzen extrahiert sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Mischung in einem zusätzlichen Schritt einem Überdruck ausgesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gesteinsgranulat bis 100-300°C erhitzt und anschließend mit dem in wäßriger Dispersion vorliegenden Meerespflanzenmehl benetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Vermischung von Meerespflanzenmehl und Gesteinsgranulaten die beiden Substanzen eine Tempe­ raturdifferenz von mindestens 100°C aufweisen.
6. Mittel zur Regenerierung von Böden, insbesondere von Rasen- und Grünflächen, Sport- und Golfplätzen, das nach einem Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2-5 hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat aus einem porösen Gesteinsmaterial besteht.
7. Mittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat aus Sand, vorzugsweise Bimsstein und/ oder Lavagrus, besteht.
8. Mittel nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich­ net, daß das Mischungsverhältnis Pflanzenmehl zu Granulat in einem Bereich von 1 : 50 bis 1 : 5, vor­ zugsweise 1 : 10, liegt.
9. Mittel nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Pflanzenmehl in die Poren des Granulats eingebracht ist.
10. Mittel nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Meerespflanzenmehl als Dispersion vorliegt.
11. Verwendung einer Mischung nach einem der Ansprüche 6 bis 10 zur Regenerierung von Böden und/oder von Rasen- und Grünflächen, Sport- und Golfplätzen.
DE3810748A 1987-10-26 1988-03-30 Mittel zur regenerierung von erdboeden, insbesondere von rasen- und gruenflaechen, sowie verfahren zu seiner herstellung Withdrawn DE3810748A1 (de)

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