DE3808976A1 - Empfangsverfahren und koherenter empfaenger fuer kontinuierliche phasenmodulation (cpm) mit reduzierter dimensionenzahl - Google Patents
Empfangsverfahren und koherenter empfaenger fuer kontinuierliche phasenmodulation (cpm) mit reduzierter dimensionenzahlInfo
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Description
In |1| bis |3| wird eine Klasse von Modulationsverfahren zur
Digitalsignalübertragung vorgeschlagen, bei denen der Phasenverlauf
der Trägerschwingung an den Symbolgrenzen kontinuierlich
fortgesetzt wird (continuous-phase-modulation: CPM). Die
zu übertragende Information wird bei konstanter Amplitude allein
durch eine Winkelmodulation im hochfrequenten Signal repräsentiert,
zumeist durch den zeitlichen Verlauf der Momentanfrequenz
(digitale Frequenzmodulation). Durch den kontinuierlichen
Phasenanschluß beim Symbolwechsel und die konstante Amplitude
des Sendesignals ergeben sich gegenüber anderen Modulationsverfahren
zur Digitalsignalübertragung entscheidende
Vorteile:
- a) Aufgrund der konstanten Amplitude können Endverstärker im Sender hoch ausgesteuert werden. Damit ergibt sich ein hoher Wirkungsgrad für den Sender. Solche Endstufen (z. B. Wanderfeldröhren- oder GAS-FET-Verstärker) besitzen für eine effiziente Aussteuerung meist nichtlineare Eigenschaften, die in erster Näherung durch eine Bandpaßnichtlinearität zu beschreiben sind. Eine Schwankung der Eingangsamplitude (der Einhüllenden der Trägerschwingung) wird in eine nichtlinear verzerrte Schwankung der Ausgangsamplitude (AM/AM- Konversion) und in eine Phasenmodulation des Ausgangssignals (AM/PM-Konversion) umgewandelt: Beide Effekte treten aufgrund der fehlenden AM im Eingangssignal der Endstufe bei CPM nicht auf.
- b) Durch die Phasenkontinuität ergibt sich ein stetiger Signalverlauf beim Symbolwechsel (im Gegensatz zur gewöhnlichen Phasenmodulation PSK). Dadurch werden im mittleren Sendeleistungsspektrum die Ausläufer, die weit von der Trägerfrequenz entfernt sind (die "Nebenzipfel" im Spektrum) stark gedämpft. Somit wird weit weniger Bandbreite - bezogen auf den zu übertragenden Nachrichtenfluß (Bitrate bzw. Symbolrate) - benötigt als bei herkömmlichen Verfahren. Im Frequenzmultiplex können somit mehr Kanäle in einer gegebenen Frequenzbandbreite übertragen werden. CPM-Verfahren sind damit bandbreiteneffizient.
- c) Infolge der Phasenkontinuität besteht eine Abhängigkeit des
Signals in nachfolgenden Symbolintervallen von dem in vorangegangenen
Intervallen. Für jedes der M möglichen verschiedenen
Eingangssymbole je Modulationszeitintervall T (M-stufiges
CPM-Verfahren zur Übertragung eines Nachrichtenflusses
von ld(M)/T bit/sec) können viele verschiedene Signalverläufe
innerhalb des zugehörigen Zeitintervalls auftreten je
nach der Phasenlage des Signals am Ende des vorangegangenen
Zeitintervalls. Somit existiert ein im Modulationsvorgang
selbst begründetes Gedächtnis sowie weit mehr als M verschiedene
Signalverläufe innerhalb eines Modulationsintervalls.
Es liegt damit ein auf natürliche Weise mit einer
redundanten Kanalcodierung versehenes Modulationsverfahren
vor (aufgrund der Gedächtnisstruktur eine redundante Trelliscodierung
|4|). Wird diese Abhängigkeit in der Abfolge
der Signale innerhalb aufeinanderfolgender Zeitintervalle
im Empfänger ausgenutzt, ergibt sich ein Gewinn an Störresistenz.
Die optimale Entscheidung kann dazu nicht über einzelne
Symbole unabhängig, sondern nur über ganze Symbolfolgen
durchgeführt werden (Maximum-Likelihood-Sequence-Estimation,
vgl. |1| bis |3|). Dazu wird meist der Viterbi-Algorithmus
(vgl. |5|) oder sequentielle Algorithmen (vgl.
|6| verwendet.
Die im CPM-Signal inhärente natürliche Trelliscodierung erlaubt damit die Verfolgung zweier (auch im Sinne der Informationstheorie scheinbarer konträrer) Ziele, nämlich die Verringerung des Bandbreitenbedarfs und die Erhöhung der Störresistenz.
Zu einer weiteren Unterdrückung der Ausläufer im Leistungsspektrum
(der Nebenzipfel) und damit zu einer weiteren Erhöhung
der Bandbreiteneffizienz wird bei CPM häufig nicht
ein sprunghafter Wechsel der Momentanfrequenz von Symbol zu
Symbol vorgenommen (solche speziellen CPM-Verfahren mit
sprunghafter Veränderung der Momentanfrequenz werden als
continuous-phase-frequency-shift-keying-Verfahren (CPFSK) bezeichnet),
sondern es werden weiche Übergänge der Momentanfrequenz
benutzt. Dies entspricht einer Tiefpaßfilterung
des digitalen Basisbandsignals vor der Frequenzmodulation.
Im Gegensatz zur Anwendung solch weicher Impulse mit reduzierter
Bandbreite bei der Quadraturamplituden- oder herkömmlichen
Phasenmodulation (QAM und PSK) bleibt bei der
Filterung vor der Frequenzmodulation die konstante Amplitude
des Sendesignals erhalten, wodurch sich die Effizienz bei
der Leistungsverstärkung entscheidend erhöht. Werden weiche
Basisbandimpulse (bzw. Frequenzimpulse), die sich über mehr
als ein Zeitintervall T erstrecken, verwendet, so spricht man
von "partial-response"-codierten CPM-Signalen |1|. Die lineare
Überlagerung der Basisbandimpulse zum weichen Basisbandsignal
mit Impulsinterferenzen führt zu nichtlinearen
Impulsinterferenzen nach der Frequenzmodulation infolge des
nichtlinearen Modulationsvorgangs. Erstreckt sich ein einzelner
Basisbandimpuls (Frequenzimpuls) über L Symbolzeitintervalle
T, so existieren für ein M-stufiges CPM-Verfahren,
je nach der Überlagerung durch die Nachbarimpulse, nicht
nur M, sondern M L verschiedene Signalverläufe während eines
Zeitintervalls, sowie diese mit allen möglichen Anfangsphasen.
Durch die Anwendung von partial-response-codierten CPM-Signalen
(L < 1) wird also die Redundanz der natürlichen Trelliscodierung
wesentlich vergrößert. Diese zusätzliche Redundanz
bewirkt eine weitere Verringerung des Bandbreitenbedarfs
und eine zusätzliche Steigerung der Störresistenz.
Bei Störung durch weißes Rauschen und gleichwahrscheinlichen
Quellensymbolen stellt die Maximum-Likelihood-Detektion das
optimale Demodulations- und Decodierverfahren dar (vgl. |6|).
Dabei wird diejenige Symbolfolge i μ, i ε Z als gesendete
Symbolfolge q i geschätzt, für die die Differenz zwischen dem
empfangenen Signal e(t) und dem zur möglichen gesendeten Symbolfolge
i ν gehörenden Empfangssignale ν (t) die geringste
Energie hat (vgl. |6|):
Im Falle einer richtigen Detektion entspricht dem Differenzsignal
genau die Störung. Somit wird auf das Signal mit geringster
Störenergie detektiert. Bei modulierten Digitalsignalen
wird diese Vorgehensweise meist als kohärenter Empfang
bezeichnet. Zur Bestimmung aller dieser Differenzenergien
wird das Signal in Teilstücke der Dauer der Modulationszeitintervalle
T zerlegt:
Die Auswahl der wahrscheinlichsten Symbolfolge i μ erfolgt
rekursiv mit Hilfe des Viterbi-Algorithmus (vgl. |5|). Im
Empfänger müssen dazu für jedes Modulationszeitintervall die
Differenzenergien zwischen dem Empfangssignalabschnitt der
Dauer T und allen möglichen Nutzsignalverläufen (allen Elementen
der Signalmenge, die innerhalb eines Zeitintervalls T auftreten
können) gebildet werden.
Diese Bestimmung der Differenzenergien kann durch Korrelation:
oder mit Hilfe von an die Signalelemente angepaßten Filtern
(Matched-Filtern) (vgl. |6|) erfolgen. Für alle an sich gleichen
Verläufe der Signalelemente des Nutzsignals, die jedoch
mit unterschiedlichen Anfangsphasen vorliegen, genügen zwei
Filter für die Anfangsphasen 0° und 90° (Inphase und Qudraturkomponente).
Alle Werte für die anderen Anfangsphasen sind daraus
durch Linearkombination bestimmbar. Insgesamt sind somit
am Empfängereingang 2 · M L lineare Filter oder Korrelatoren
erforderlich, da die Signale mit unterschiedlichem Verlauf der
Momentanfrequenz infolge der nichtlinearen Modulation nicht
als Linearkombination voneinander darstellbar sind. Im Sinne
einer Darstellung von Signalmengen als Vektoren in einem Signalraum
über linear unabhängigen Basisfunktionen wird durch die
Menge der Nutzsignale innerhalb eines Zeitintervalls T - den Signalelementen
- ein 2 · M L -dimensionaler Signalraum gebildet
(Signaldarstellung durch das Vektorkanalmodell, vgl. |6|).
Jedes Signal e i(t) ist durch eine Linearkombination
von D orthogonalen Basisfunktionen d j darstellbar und somit
durch den Vektor seiner Komponenten (e i 1, . . ., e iD) vollständig
beschrieben.
Die Differenzenergie zwischen dem Empfangssignalabschnitt und
einem Signalelement stellt sich als Quadrat der euklidischen
Distanz zweier Punkte in diesem vieldimensionalen Raum dar.
Deshalb wird im folgenden der Ausdruck euklidische Distanz anstelle
von Differenzenergie benutzt. Entscheidender Leistungsparameter
eines Digitalsignalübertragungsverfahrens ist die
minimale euklidische Distanz d min, durch die die Fehlerwahrscheinlichkeit
bei Störung durch weißes Rauschen entscheidend
beeinflußt wird (siehe |1-3|). Sie kann als kleinste
Energie des Differenzsignals zweier verschiedener Nutzempfangssignale
definiert werden:
Die Zahl D der Dimensionen dieses Signalraums, also die Zahl
der erforderlichen Korrelationen bzw. Matched-Filter für eine
optimale kohärente Detektion von CPM-Signalen kann enorme
Werte annehmen. Zum Beispiel sind für ein M = 8-stufiges Verfahren
mit sich über L = 3 Zeitintervalle erstreckenden Basisbandimpulsen
theoretisch 2 · 8³ = 1024 parallele Filter notwendig.
Das Bild 1 zeigt die herkömmliche Struktur eines kohärenten
Empfängers bei einer Filterung bzw. Korrelation im komplexen
Basisbandsignal gem. |2|. Zunächst wird durch eine Quadraturamplitudenmodulation
ein äquivalentes komplexes Basisbandsignal
Î(t) + j(t) erzeugt, das dann der Bank von Matched-
Filtern bzw. Korrelatoren zugeführt wird.
Für binäre CPM-Verfahren (M = 2) mit dem Modulationsindex
h = ½ lassen sich suboptimale Empfänger mit zwei Korrelatoren
(2 Dimensionen) verwenden, die denen für Minimum-Shift-Keying
entsprechen (MSK = CPSFK mit M = 2, h = ½). (Der Modulationsindex
h eines CPM-Verfahrens beschreibt den minimalen Phasenzuwachs
von ± π h der Trägerphase pro Modulationszeitintervall.)
Für Verfahren mit anderen Parametern werden Empfänger vorgeschlagen,
vgl. |3|, |7|, |8|, die anstelle für die sich über
L Symbolintervalle erstreckenden Frequenzimpulse für Ersatzfrequenzimpulse
mit L* < L ausgelegt sind. Dadurch entsteht eine
Fehlanpassung der Matched-Filter, die zu einer fehlerhaften Bestimmung
der euklidischen Distanzen zwischen dem Empfangssignalabschnitt
und den Signalelementen führt. Es wird jedoch eine Verringerung
der Zahl der Filter um den Faktor M (L-L*) erreicht.
Ebenso erniedrigt sich die Zustandszahl für den anschließenden
Viterbi-Decoder. Bei Verlusten im Bereich zwischen ca.
0,5 bis 2,5 dB (vgl. |3|, Seite 295) ist damit die Zahl der
Korrelatoren auf höchstens 2M zu vermindern (für Ersatzfrequenzimpulse
mit L* = 1). (Beispiel M = 8: mindestens 16 Korrelatoren).
Durch die verschiedenen Signalverläufe innerhalb eines Symbolintervalls
wird ein 2 · M L -dimensionaler Signalraum mit schiefwinklig
aufeinanderstehenden Basisvektoren aufgespannt. Unterwirft
man diesen Signalraum einer Koordinatentransformation
mit aufeinander senkrechten Basisvektoren, d. h. mit zueinander
orthogonalen Basisfunktionen ϕ j(t) mit
so erkennt man, daß nur wenige Koordinaten des vieldimensionalen
Signalraums wesentliche Energieanteile der Signalelemente beinhalten.
Eine solche Koordinatentransformation kann mit Hilfe des
Gram-Schmidt-Verfahrens erfolgen, bei dem die orthogonalen Basisfunktionen
wiederum als Linearkombination der ursprünglichen
schiefwinkligen Funktionen gebildet werden (vgl. |6|). Durch
eine Vernachlässigung von einigen Dimensionen, die nur geringe
Energieinhalte aller Signalelemente beinhalten, tritt nur ein
geringer Fehler bei der Bestimmung der euklidischen Distanzen
auf (genauer: bei den Differenzen der Distanzen untereinander,
da die vernachlässigten Dimensionen für alle Signalelemente
nahezu den gleichen Beitrag liefern. Im Vergleich der Distanzen
ist dieser Beitrag damit nahezu irrelevant (vgl. |6|).).
Eine hinsichtlich der Vernachlässigbarkeit von Dimensionen
optimale Koordinatentransformation mit Hilfe des Gram-Schmidt-
Verfahrens erreicht man, wenn man ausgehend von einem zunächst
beliebigen Startsignalelement als erste Basisfunktion zur Bestimmung
der nächsten dazu orthogonalen Basisfunktion dasjenige Signalelement
wählt, dessen Anteil, der proportional zur ersten Basisfunktion
ist, die geringste Energie besitzt. Bei der Auswahl der
weiteren Signalelemente geht man nach dem gleichen Kriterium vor,
nämlich daß jeweils der Energieanteil des Nachfolgeelements, der
durch die zu den bisher ermittelten Basisfunktionen proportionalen
Anteile erfaßt wird, minimal ist. Damit werden mit den ersten
Basisfunktionen genau die wesentlichen Signaldimensionen erfaßt.
Somit wird bei einer Vernachlässigung der nachgeordneten Dimensionen
der geringste Fehler erreicht. Diese Prozedur ist für
alle Signalelemente als Startelemente durchzuführen, um festzustellen,
mit welchem Startsignalelement der stärkste Abfall
der Energieanteile nachgeordneter Dimensionen zu erreichen ist.
Es zeigt sich, daß dadurch mit den ersten sechs Dimensionen
in allen betrachteten Beispielen nur Verluste hinzunehmen sind,
die kleiner sind als 0,01 dB. Jedoch bereits mit vier Dimensionen
werden auch sehr geringe Verluste erreicht. In der Tabelle
1 sind Beispiele für die Verluste infolge dieser Dimensionenreduzierung
angegeben. Somit ist eine Reduzierung der Zahl der
Dimensionen und damit die Zahl der notwendigen Korrelationen oder
Filter auf sechs bzw. vier in vielen praktischen Anwendungsfällen
möglich. Bei CPM ohne zusätzliche Faltungscodierung (vgl. |8|)
sind bei vier Dimensionen mit dieser Methode noch merkliche Verluste
hinzunehmen.
Bei einer Bestimmung der Basisfunktionen anhand der beschriebenen
sortierenden Gram-Schmidt-Prozedur erreicht man jedoch keineswegs
die geringsten Verluste bei einer Dimensionsreduktion des
Signalraumes. Vielmehr können mit Basisfunktionen, die nicht
als Linearkombinationen der tatsächlich verwendeten Signalelemente
darstellbar sind, die Verluste weiter verringert werden.
Diese Vorgehensweise soll anhand eines Beispiels einer Dimensionsreduktion
von zwei auf eine Dimension für drei Signale in Bild 2
verdeutlicht werden. Die drei Punkte, gekennzeichnet durch "X"
sollen tatsächlich vorhandene Signalelemente darstellen. Durch
die Projektion dieser Punkte auf eine Gerade, die durch den Ursprung
und einen dieser Punkte verläuft, werden in keinem Fall
die Distanzen zwischen den Punkten in einem so festgelegten
eindimensionalen Raum einigermaßen vollständig erfaßt. Wählt
man jedoch ein neues Signal "0", das in der ursprünglichen
Signalmenge gar nicht vorkommt, als Basisfunktion, so werden
bei der Projektion der Signalelemente X auf die durch das Signal
0 erzeugte Basisfunktion nahezu ohne Verluste erfaßt.
Für das Verfahren nach der Erfindung ist es wesentlich,
- 1. daß zur Definition einer neuen Basis des Signalraums (eigentlich eines "neuen Signalraums") auch Signale verwendet werden, die in der Menge der empfangenen Signalelemente nicht enthalten sind, und sich auch nicht durch Linearkombinationen daraus erzeugen lassen.
- 2. daß diese neuen Referenzsignale, welche die (zunächst meist schiefwinklige) Basis des neuen Signalraums bilden, aus Symmetriegründen vorzugsweise im Spektrum symmetrisch zur Trägerfrequenz gewählt werden.
- 3. und daß vorzugsweise zu jedem gewählten Referenzsignal auch das dazu um 90° phasenverschobene und damit orthogonale Signal ebenfalls als Referenzsignal verwendet wird.
Diese Überlegungen führen zu einem allgemeinen Konzept eines
CPM-Empfängers mit reduzierter Dimensionenzahl. Im Bild 3
ist als Beispiel ein vierdimensionaler Empfänger dargestellt.
Aufgrund der Wahl der Basissignale symmetrisch zur Trägerfrequenz
sind bei einer Filterung des komplexen Basisbandsignals
keine getrennten Filter für Inphase- und Quadraturkomponenten
(vgl. Bild 1) notwendig, da sich diese für das Basissignal auf
der anderen Seite der Trägerfrequenz wechselseitig entsprechen.
Deshalb reichen nach einer Umsetzung des hochfrequenten Bandpaßsignals
in ein äquivalentes komplexes Basisbandsignal mittels
eines Quadraturamplitudendemodulators für eine gegebene Zahl
von Basisfunktionen zum Bandpaßsignal auch ebensoviele Matched-
Filter bzw. Korrelatoren zum Basisbandsignal aus. Werden für
die Basisfunktionen phasenmodulierte Signale mit konstanter
Amplitude verwendet, so ergeben sich für die Referenzfunktionen
im Basisband (Impulsantworten der Matched-Filter oder Funktionen,
mit denen das Signal korreliert wird) cos (q r(t)) und sin (q r(t)), wobei q r(t) zu optimierenden Referenzphasenverläufe
darstellen. Für vier Dimensionen gibt es damit nur eine zu optimierende
Phasenfunktion q r(t).
Zur Synchronisation wird üblicherweise die Phase des lokalen
Oszillators (LO) geregelt (vgl. |8|, |9|). Es kann jedoch auch
bei freilaufendem Oszillator der in der Synchronisationserrichtung
geschätzte Phasenfehler durch eine Transformation des
Vektors der Abtastwerte der Matched-Filter bzw. Korrelatoren
in einem bezüglich der Trägerphase berichtigten Vektor
berücksichtigt werden. Durch Addition eines zeitdiskret ansteigenden
Phaseninkrements kann zudem die Zahl der möglichen
Phasenzustände und damit die Zustandszahl für die rekursive
Maximum-Likelihood-Detektion halbiert werden (vgl. |1| und |9|).
Diese Phasenberichtigung kann meist als eine lineare Koordinatentransformation
ausgeführt werden.
Durch eine anschließende lineare Koordinatentransformation aus
dem Raum mit schiefwinkligen Basisvektoren in ein kartesisches
Koordinatensystem kann die nachfolgende Metrikberechnung (Distanzberechnungen)
für die rekursive Maximum-Likelihood-Detektion
vereinfacht werden. Die Metrikberechnungen sind jedoch auch
direkt aus dem Vektor möglich.
Die Phasenfunktion q r(t) ist für verschiedene CPM-Verfahren zu
optimieren. Es sind jedoch nicht nur phasenmodulierte, sondern
auch zusätzlich amplitudenmodulierte Referenzsignale zu berücksichtigen.
Das Bild 3 stellt somit ein allgemeines Empfängerkonzept für
CPM dar, das als direkte Erweiterung aus dem üblichen Quadraturamplitudendemodulator
für QAM bzw. PSK hervorgeht. Bei einer
Umstellung von Übertragungsstrecken von QAM bzw. PSK auf CPM
können somit wesentliche Teile der ursprünglichen Empfänger unverändert
beibehalten werden.
Für M = 4-stufige CPM mit dem Modulationsindex h = 1/4 und rechteckförmigen Frequenzimpulsen (1REC, vgl. |1|) wurde der Verlust
an Störresistenz durch die Anwendung dieses vierdimensionalen
Empfängerprinzips für eine linear ansteigende Referenzphasenfunktion
q r(t) = f h β t/T; t ε [0, T ] (7)
bestimmt. Der Parameter β stellt dabei den auf den minimalen
Phasenhub je Symbolintervall T normierten Abstand der sinusförmigen
Basisfunktionen von der Trägerfrequenz dar. In einer
schematischen Darstellung (nicht das Spektrum) können die 16
Signalelemente dieses Modulationsverfahrens durch Pfeile auf
der Frequenzachse mit den zugehörigen Anfangsphasen als Winkel
in der komplexen Ordinate repräsentiert werden (gestrichelte
Pfeile in Bild 4). Die durch Gl. 7 festgelegten vier Basisfunktionen
liegen als Pfeile zwischen diesen Signalen. Für β = 1
oder β = 3 sind die Basisfunktionen mit vier der 16 Signalelemente
identisch bzw. daraus als Linearkombinationen darstellbar.
Diese spezielle Wahl für β entspricht der Beschreibung des Signals
in einem Signalraum mit reduzierter Zustandszahl nach dem
optimal sortierenden Gram-Schmidt-Verfahren. Das Bild 5 zeigt
den Störabstandsverlust infolge der Reduktion der Dimensionenzahl
von acht auf vier unabhängig vom Parameter β. β = 0 würde
einem zweidimensionalen QAM-Empfänger entsprechen. Es zeigt sich,
daß in einem weiten Bereich für β nur geringe Verluste durch
diese Vereinfachung des Empfängers hinzunehmen sind.
Daß durch Basisfunktionen mit geringem Abstand von der Trägerfrequenz
( β = 1) ebenso kleine Verluste auftreten wie für
einen größeren Abstand ( β = 3), deutet darauf hin, daß auch
bei einem größeren Frequenzhub (Modulationsindex) bis ca.
h ≦ 3/M diese kleinen Verluste zu erwarten sind. Da jedoch
gemäß |10| nur solche CPM-Verfahren mit einem Modulationsindex
h ≦ 3/M als sinnvoll anzusehen sind, kann somit das vierdimensionale,
in Ausnahmefällen höchstens sechsdimensionale Empfängerkonzept
als für alle CPM-Verfahren ausreichend angesehen
werden.
Die Verfasser beanspruchen eine Methode gefunden zu haben, durch
die mit einer weit geringeren Anzahl von Korrelatoren bzw.
Matched-Filtern am Eingang eines Empfängers für CPM-modulierte
Digitalsignale eine nahezu optimale Detektion ermöglicht wird.
In den meisten Fällen ist eine vierdimensionale, in Ausnahmefällen
eine sechsdimensionale Struktur ausreichend. Durch diese
Reduzierung der Zahl der notwendigen Matched-Filter oder Korrelatoren
wird eine entscheidende Vereinfachung von Empfängern
von CPM ermöglicht.
Die Erfindung besteht darin, den Empfänger nicht wie bisher
gemäß der Dimensionalität des tatsächlichen oder eines angenäherten
Signalraums auszulegen, sondern nur eine geringe Zahl
(vier oder sechs) von Dimensionen unabhängig von der Dimensionenzahl
des verwendeten CPM-Signal festzulegen und dann die
zugehörigen Basisfunktionen so zu wählen, daß die euklidischen
Distanzen im neuen Signalraum mit reduzierter Dimensionenzahl
möglichst gut wiedergegeben werden. Diese als optimal aufgefundenen
Basisfunktionen bilden dann die Referenzsignale für zu
verwendende Korrelatoren bzw. die Impulsantworten der Matched-
Filter. Als Optimierungskriterium bei der Auswahl der Basisfunktionen
ist vorzugsweise die minimale euklidische Distanz
gemäß Gl. 5 zu verwenden, die zu maximieren ist.
Literaturverzeichnis
Literaturverzeichnis
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Phase Modulation - Part I and II",
IEEE Trans. Commun., vol. COM-29,
pp. 196-225, Mar. 1981.
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IEEE Commun. Magazine, vol. 24,
no. 4, pp. 25-38, April 1986.
3. J. B. Anderson, T. Aulin, C. E. Sundberg, Digital
Phase Modulation, Plenum Press, New York, 1986.
4. G. Ungerboeck, "Trellis-Coded Modulation with Redundant
Signal Sets - Part I and II", IEEE Commun.
Magazine, vol. 25, no. 2, pp. 5-21, Feb. 1987.
5. G. D. Forney, Jr., "The Viterbi Algorithm",
Proc. of the IEEE, vol. 61, pp. 268-278,
March 1973.
6. J. M. Wozencraft, I. M. Jacobs, "Principles
of Communication Engineering", New York,
John Wiley, 1965.
7. S. J. Simmons and P. H. Wittke, "Low complexity decoders
for constant envelope digital modulations." IEEE
Trans. on Comm., vol COM-31, no. 12, pp. 290-295,
Dec. 1983.
8. A. Svensson, C. E. Sundberg, and T. Aulin, "A class of
reduced complexity Viterbi detectors for partial response
continuous phase modulation," IEEE Trans. on Comm.,
vol. COM-32, no. 10, pp. 1079-1087, October 1984.
9. J. Huber, W. L. Liu, "Convolutional Codes für CPM
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Proc. GLOBECOM '87, vol 3, pp. 43.1.1-43.1.5,
Tokyo, Nov. 1987.
10. B. Rimoldi, "Design of Coded CPFSK Modulation Systems
for Bandwidth and Energy Efficiency", submitted to
IEEE Trans. on Commun.
Claims (3)
1. Verfahren zum Empfangen von Signalen
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Definition einer neuen Basis des Signalraums auch Signale
verwendet werden, die in der Menge der empfangenen Signalelemente
nicht enthalten sind und sich auch nicht durch Linearkombinationen
daraus erzeugen lassen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die neuen Referenzsignale vorzugsweise im Spektrum symmetrisch
zur Trägerfrequenz gewählt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß vorzugsweise zu jedem gewählten Referenzsignal auch das
dazu um 90° phasenverschobene Signal als Referenzsignal verwendet
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883808976 DE3808976A1 (de) | 1988-03-17 | 1988-03-17 | Empfangsverfahren und koherenter empfaenger fuer kontinuierliche phasenmodulation (cpm) mit reduzierter dimensionenzahl |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883808976 DE3808976A1 (de) | 1988-03-17 | 1988-03-17 | Empfangsverfahren und koherenter empfaenger fuer kontinuierliche phasenmodulation (cpm) mit reduzierter dimensionenzahl |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3808976A1 true DE3808976A1 (de) | 1989-11-02 |
Family
ID=6350001
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883808976 Withdrawn DE3808976A1 (de) | 1988-03-17 | 1988-03-17 | Empfangsverfahren und koherenter empfaenger fuer kontinuierliche phasenmodulation (cpm) mit reduzierter dimensionenzahl |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3808976A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4239509A1 (de) * | 1992-11-25 | 1994-05-26 | Daimler Benz Ag | Verfahren und Empfänger für die terrestrische digitale Rundfunkübertragung |
DE10202932A1 (de) * | 2002-01-25 | 2003-08-21 | Univ Friedrich Alexander Er | Übertragung mit DS-CDMA und CPM |
-
1988
- 1988-03-17 DE DE19883808976 patent/DE3808976A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4239509A1 (de) * | 1992-11-25 | 1994-05-26 | Daimler Benz Ag | Verfahren und Empfänger für die terrestrische digitale Rundfunkübertragung |
DE10202932A1 (de) * | 2002-01-25 | 2003-08-21 | Univ Friedrich Alexander Er | Übertragung mit DS-CDMA und CPM |
DE10202932B4 (de) * | 2002-01-25 | 2005-08-04 | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg | Übertragung mit DS-CDMA und CPM |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |