DE3808409A1 - Knochenmuehle - Google Patents
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- A61F2002/4645—Devices for grinding or milling bone material
Description
Die Erfindung betrifft eine Mühle zum Zermahlen von Knochen
material gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Bei den bekannten derartigen Mühlen hat der im Vorratschacht
verfahrbare Schieber einen als Griff ausgebildeten Endab
schnitt, an welchem eine Bedienungsperson angreifen kann,
um das vor dem Schieber liegende Knochenmaterial gegen
die zerspanende Umfangsfläche der Zerkleinerungstrommel
zu drücken. Man erhält aber so nur einen unregelmäßigen
Vorschub, auch kann die zum Zustellen des Schiebers not
wendige Kraft mit feuchten oder glitschigen Handschuhen
schlecht erbracht werden. Gemahlenes Knochenmaterial,
welches in der zementfreien Endoprothetik verwendet werden
soll, soll aber möglichst gleichbleibende Span- oder Korn
größe haben, damit die einzelnen Partikel dann optimal
zu einem gemeinsamen Gewebe zusammenwachsen. Sind die Partikel
zu klein, müssen zu viele Brücken gebildet werden, um ein
vorgegebenes Volumen zu einem festen Knochen zusammenwachsen
zu lassen. Dies verzögert die Heilung nach der Implantation.
Sind die Partikel zu groß, so füllen sie den zwischen Veran
kerungselementen der Prothese verbleibenden Raum und die
durch Ausräumen von Knochenmaterial im mit der Prothese
zu versehenden Knochen erzeugte Ausnehmung nur unvollständig,
was ebenfalls im Hinblick auf ein rasches Einwachsen der
Prothese nachteilig ist.
Durch die vorliegende Erfindung soll daher eine Mühle
zum Zermahlen von Knochenmaterial gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 so weitergebildet werden, daß sie Knochen
späne oder Knochenpartikel gleichbleibender Größe erzeugt.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Mühle
gemäß Anspruch 1.
Bei der erfindungsgemäßen Mühle erfolgt das Zustellen
des Schiebers gegen die Umfangswand der Zerkleinerungs
trommel durch einen Antriebsmotor und damit unabhängig
von den Kraftübertragungsverhältnissen zwischen der Hand
eines Benutzers und einem Griff des Schiebers. Dadurch,
daß der Schieber vollständig in ein Schiebergehäuse ein
fahrbar ist, welches zugleich den Antrieb trägt, und dadurch,
daß dieses Schiebergehäuse lösbar mit dem Vorratsschacht
für das zu zerspanende Knochenmaterial verbunden ist,
läßt sich der Vorratsschacht genauso einfach mit Knochen
material beschicken wie bei einer bekannten Mühle mit
von Hand vorgeschobenem Schieber.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unter
ansprüchen angegeben.
Ein Antrieb, wie er im Anspruch 2 angegeben ist, baut
kompakt, arbeitet erschütterungsfrei und läßt sich in
der Vorschubgeschwindigkeit des Schiebers gut und zuver
lässig einstellen.
Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 3 wird
erreicht, daß das zu zerkleinernde Knochenmaterial unter
konstanter Kraft an der Zerkleinerungstrommel ansteht.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 4 ist im
Hinblick auf ein einfaches Abnehmen und Aufsetzen des
Schiebergehäuses auf den Vorratsschacht und im Hinblick
auf eine exakte Ausfluchtung von Schiebergehäuse und Vor
ratsschacht von Vorteil.
Auch die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 5
dient dem zwangsweise sauberen Ausfluchten der Schieber
bahnen von Schiebergehäuse und Vorratsschacht.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 6 ist im
Hinblick auf besonders niedere Bauhöhe der Mühle bei guter
Führung des Schiebers über lange Führungsflächen von Vorteil.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigt
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch eine Spongiosa
mühle;
Fig. 2 einen zu Fig. 1 senkrechten Längsschnitt durch
das Gehäuse dieser Spongiosamühle; und
Fig. 3 einen zu Fig. 1 ähnlichen Schnitt durch eine
abgewandelte Spongiosamühle.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Spongiosamühle hat
eine Grundplatte 10, die auf einem Tisch durch nicht näher
gezeigte Klammern oder dergleichen festgespannt werden
kann. An der Grundplatte 10 ist eine im wesentlichen verti
kal verlaufende Rahmenplatte 12 vorgesehen, deren oberer
Abschnitt 14 geringfügig aus der Vertikalen herausgekippt
ist.
Der obere Plattenabschnitt 14 hat eine Durchgangsöffnung
16, in welcher ein verminderten Durchmesser aufweisender
Endabschnitt 18 eines Trommelgehäuses 20 Aufnahme findet.
Das Trommelgehäuse 20 begrenzt eine in der Zeichnung nach
links offene zylindrische Trommelkammer 22, in welcher
eine insgesamt mit 24 bezeichnete Zerkleinerungstrommel
Aufnahme findet. Die Zerkleinerungstrommel 24 hat eine
angeformte Stummelwelle 26, die in einer Gleitlagerhülse
28 läuft, die ihrerseits eine Bohrung 30 des Endabschnittes
18 des Trommelgehäuses 20 durchsetzt und z. B. durch Schrau
ben 32 in Drehrichtung festgelegt ist.
Die in Fig. 1 links gelegene Stirnfläche der Gleitlager
hülse 28 bildet zusammen mit der rechts gelegenen Stirn
fläche eines an die Gleitlagerhülse 28 angeformten Flansches
34 und einem auf einem verminderten Durchmesser aufweisenden
Abschnitt 36 der Stummelwelle 26 aufgeschraubten Gewinde
ring 38 der Axiallager für die Zerkleinerungstrommel 24.
Das freie Ende der Zerkleinerungstrommel 24 ist durch
einen Gleitring 40 gelagert, der beim freien Ende der
Trommelkammer 22 in das Trommelgehäuse 20 eingesetzt ist.
Der Antrieb der Zerkleinerungstrommel 24 erfolgt über
einen an den mit Gewinde versehenen Stummelwellenabschnitt
36 angeformten Antriebszapfen 42, der mit Mitnahmeflächen
44 und einer Kupplungsnut 46 versehen ist. An den Mitnahme
flächen 44 greifen komplementäre drehmomentübertragende
Flächen der Abtriebswelle einer in der Zeichnung nicht
wiedergegebenen Antriebseinheit an, welche ein Standard
antrieb für orthopädische Operationen ist und z. B. auch
Fräser und Sägen antreibt. Die Kupplungsnut 46 arbeitet
mit einer Kugelrasteinrichtung dieser Antriebseinheit
zusammen, um diese Einheit mit der in Fig. 1 gezeigten
Mühle zu verblocken.
In dem in Fig. 1 obenliegenden Abschnitt des Trommelgehäuses
20 ist ein rechteckigen Querschnitt aufweisender Vorrats
schacht 48 fest eingesetzt. In diesen wird das zu zerklei
nernde Spongiosamaterial eingefüllt. Hierzu kann ein über
dem Vorratsschacht 48 liegendes Schiebergehäuse 50 abgenommen
werden, um das obere Ende des Vorratsschachtes 48 vollstän
dig freizugeben. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, haben der
Vorratsschacht 48 und das Schiebergehäuse 50 an der Stoß
stelle jeweils eine Führungsrippe 52 bzw. 54, die kammartig
ineinandergreifen und zusammen eine Flachbettführung bilden.
Bei der in Fig. 1 und 2 gezeigten Knochenmühle erfolgt
das Freigeben des Vorratsschachtes durch Herunterschieben
des Schiebergehäuses 50 vom Vorratsschacht 48 in Fig.
1 nach rechts bzw. in Fig. 2 senkrecht nach oben. Um
die entgegengesetzt gerichtete Aufschiebbewegung definiert
so zu begrenzen, daß die Innenflächen von Schiebergehäuse
50 und Vorratsschacht 48 bündig fluchten, hat die in Fig.
1 rechts gelegene Endwand des Schiebergehäuses 50 eine
Verlängerung 56, die zusammen mit in Fig. 1 rechts liegen
den Enden der Seitenwände des Vorratsschachtes einen An
schlag bilden.
Bei aufgeschobenem Schiebergehäuse 50 bilden dessen Innen
fläche zusammen mit den Innenflächen des Vorratsschachtes
eine durchgehende Schieberführung, in welcher ein Schieber
58 verstellbar ist. Letzterer hat eine zylindrische Stirn
fläche 60, so daß er bis in unmittelbare Nachbarschaft
der Zerkleinerungstrommel 24 geschoben werden kann, die
in ihrer Umfangswand Durchbrechungen mit raspelähnlich
herausgebogenen scharfen Öffnungsrändern aufweist.
Das in der Zeichnung obenliegende Ende des Schiebers 58
ist mit der Kolbenstange 62 eines druckmittelbetätigten
Arbeitszylinders 64 verbunden. Es kann sich hierbei ins
besondere um einen druckluftbetätigten Arbeitszylinder
handeln, der über einen Druckregler 66 mit der Druckluft
installation des Operationssaales verbindbar ist.
Der Arbeitszylinder 64 drückt somit bei eingeschalteter
Druckluftversorgung den Schieber 58 mit konstanter Kraft
im Vorratsschacht 48 in Richtung auf die Umfangsfläche
der Zerkleinerungstrommel 24. Hierdurch wird auch das
zwischen der Stirnfläche 60 und der Umfangsfläche der
Zerkleinerungstrommel 24 liegende Knochenmaterial unter
konstanter Kraft gegen die Umfangsfläche der Zerkleinerungs
trommel 24 zugestellt, und man erhält in deren Innerem
Knochenspäne konstanter Abmessungen. Diese Späne fallen
aufgrund der Neigung der Zerkleinerungstrommel 24 aus
deren freiem Ende heraus in ein hierunter aufgestelltes
Gefäß und können dort zum Wiedereinbringen in Zwischen
räume einer Prothese und Ausnehmungen eines Knochens ent
nommen werden.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 sind Teile der Mühle,
die obenstehend schon besprochen wurden, wieder mit den
selben Bezugszeichen versehen. Diese Teile brauchen nach
stehend nicht noch einmal im einzelnen beschrieben zu
werden.
Im Schieber 58 ist eine axiale Ausnehmung 68 vorgesehen,
in welcher ein kleine radiale Abmessungen aufweisender
Arbeitszylinder 64 untergebracht ist. Bei diesem Ausführungs
beispiel greift das Gehäuse des Arbeitszylinders 64 am
Schieber 58 an, während seine Kolbenstange 62 durch den
Deckel 70 hindurchgeführt ist und an dessen Oberseite
durch einen Stift 72 festgelegt ist, der angeformte Augen
des Deckels 74 durchsetzt. Zuführungsleitungen für den
Arbeitszylinder 64 sind entweder durch den Deckel hindurch
geführt oder in die Kolbenstange 62 integriert.
Claims (6)
1. Mühle zum Zermahlen von Knochenmaterial, insbesondere
Spongiosa, mit einem Gehäuse, in welchem eine Trommel
kammer ausgebildet ist, mit einer in der Trommelkammer
drehbar angeordneten Zerkleinerungstrommel, deren Umfangs
wand mit Schneiden versehene Durchbrechungen aufweist,
mit einem radial in die Trommelkammer ausmündenden Vorrats
schacht für das zu zerkleinernde Knochenmaterial und mit
einem im Vorratsschacht verfahrbaren Schieber, dadurch
gekennzeichnet, daß auf den Vorratsschacht (48) lösbar
(52, 54) ein Schiebergehäuse (50) aufgesetzt ist, in welches
der Schieber (58) einfahrbar ist, und daß das Schieberge
häuse (50) seinerseits einen Antriebsmotor (64) abstützt,
der zum Verlagern des Schiebers (58) zwischen einer in
das Schiebergehäuse (50) eingefahrenen hinteren Endstellung
und einer der Umfangswand der Zerkleinerungstrommel (24)
benachbarten vorderen Endstellung dient.
2. Mühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Antriebsmotor (64) ein druckmittelbetätigter Arbeits
zylinder ist, bei dem das eine der gegeneinander bewegbaren
Teile mit dem Schiebergehäuse (50) und das andere der
gegeneinander bewegbaren Teile mit dem Schieber (58) ver
bunden ist.
3. Mühle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der druckmittelbetätigte Arbeitszylinder (64) über
einen Druckregler (66) mit Druckmittel beaufschlagt wird.
4. Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schiebergehäuse (50) über eine Feder/
Nutführung (52, 54), insbesondere eine Flachbettführung,
in zur Achse des Vorratsschachtes (48) senkrechter Richtung
auf den letzteren aufschiebbar ist.
5. Mühle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schiebergehäuse (50) einen Anschlag (56) aufweist,
der die Aufschiebbewegung begrenzt.
6. Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schieber (58) eine den Arbeitszylinder
(64) zumindest teilweise aufnehmende Ausnehmung (68) auf
weist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883808409 DE3808409A1 (de) | 1988-03-14 | 1988-03-14 | Knochenmuehle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883808409 DE3808409A1 (de) | 1988-03-14 | 1988-03-14 | Knochenmuehle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3808409A1 true DE3808409A1 (de) | 1989-09-28 |
Family
ID=6349659
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883808409 Ceased DE3808409A1 (de) | 1988-03-14 | 1988-03-14 | Knochenmuehle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3808409A1 (de) |
Cited By (6)
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-
1988
- 1988-03-14 DE DE19883808409 patent/DE3808409A1/de not_active Ceased
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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