DE3807418A1 - Datenbus fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Datenbus fuer kraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Datenbus für
Kraftfahrzeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Ein derartiger Datenbus dient dazu, mehrere Stationen zu
einer funktionsfähigen Gesamtheit zusammenzuschließen.
Der Aufbau des Datenbus kann auf verschiedene Weise
erfolgen. So ist es beispielsweise bekannt, einen
Master-Slave-Betrieb (vgl. JP-58-70 658 A) mit einer
Zentrale (Master) und mehreren untergeordneten Stationen
(Slaves) einzurichten. Ferner gibt es Datenbus-Archi
tekturen, bei denen die Stationen gleichberechtigt auf
den Datenbus zugreifen und dieser Zugriff hierarchisch
oder sequentiell geordnet ist.
Unabhängig von der jeweiligen Architektur des Daten
busses besteht jedoch bei der speziellen Anwendung eines
Kraftfahrzeugs ein wesentliches Problem hinsichtlich der
Störsicherheit. Aufgrund der engen Einbauverhältnisse
und unterschiedlichster interner und externer Stör
quellen in Form einer getakteten Hochspannung für die
Zündanlage oder externen HF-Sendern sind diese Einflüsse
nicht vorhersehbar und lassen sich mit konventionellen
Mitteln, z. B. mit Hilfe einer Abschirmung nicht aus
reichend eliminieren. Andererseits ist aber für wesent
liche Teile des Kraftfahrzeugs, beispielsweise
Sicherheitseinrichtungen in Form von Airbag oder des
Antiblockiersystems die Störsicherheit unbedingt
notwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Datenbus
der eingangs genannten Art zu schaffen, der mit geringem
konstruktiven und schaltungstechnischem Aufwand ein
hohes Maß an Störsicherheit liefert. Die Erfindung löst
diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1.
Wesentlich an der Erfindung ist, daß für beide Zustände
die Leitungen potentialmäßig in definierter und vonein
ander unterschiedlicher Weise belegt sind. Durch die
Gleichheit des Potentialabstands können Störeinflüsse
bei beiden Zuständen erkannt und durch geeignete Maß
nahmen, beispielsweise kurzzeitige Unterbrechung der
Kommunikation, eliminiert werden. Gleichzeitig ist aber
auch bei Vorliegen von Störungen ein eindeutiges Er
kennen der beiden Zustände möglich. Der erfindungsgemäße
Zweileitungs-Bus erfordert keinerlei Abschirmmaßnahmen,
da die potentialmäßige Belegung der beiden Leitungen
einen redundanten Charakter besitzt.
Die Realisierung der Erfindung ist auf verschiedene
Weise möglich. So kann eine der beiden Leitungen stets
auf demselben Potential gehalten werden und die Poten
tialdifferenz für die beiden Zustände durch entspre
chendes Anheben und Absenken des Potentials der anderen
Leitung um jeweils denselben Betrag erzeugt werden.
Demgegenüber besitzt die im Patentanspruch 2 angegebene
Ausführungsform den Vorteil, daß die beiden Zustände
allein durch potentialmäßiges Umschalten zwischen den
beiden Leitungen erzeugt werden. Dadurch teilt sich auch
die zwischen den beiden Zuständen bestehende bzw. zu
erzeugende Potentialdifferenz auf, da beide Zustände auf
dasselbe mittlere Niveau bezogen sind. Die sich daraus
ergebende Symmetrie zeichnet sich durch ein hohes Maß an
Störunempfindlichkeit aus.
Der Mittelwert der beiden Potentiale kann gleich Null
oder besser ungleich Null sein. Letzteres erhöht die
Störunempfindlichkeit weiter, da Störungen, bezogen auf
einen derartigen, von Null verschiedenen Nutzpegel -
gegeben durch die Potentiale der beiden Zustände -
verhältnismäßig umso geringer ist, je höher der Nutz
pegel ist.
Eine weitere Verbesserung demgegenüber ergibt sich, wenn
die beiden Potentiale dasselbe Vorzeichen besitzen.
Damit ist der Mittelwert der beiden Potentiale größer
als das kleinere der beiden Potentiale und besitzt
ebenfalls dasselbe Vorzeichen.
Schaltungstechnische Realisierungen der Erfindung sind
auf verschiedene Weise möglich. Vorzugsweise dienen
hierzu konstante bzw. gesteuerte Strom- und Spannungs
quellen, wie sie für Datenbusse allgemein bekannt sind.
Ein Beispiel hierfür findet sich in der EP 2 22 630-A, in
der der gleichzeitige Austausch von Informationen
zwischen zwei Stationen hin und zurück über dieselbe
Leitung beschrieben ist. Konkret ergeben sich vorteil
hafte Realisierungen der vorliegenden Erfindung mit
Hilfe der Merkmale, die in den Patentansprüchen 6 und 7
aufgeführt sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Er
findung dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau einer Schaltungs
anordnung in einem Kraftfahrzeug mit einem
Multiplex-Datenbus,
Fig. 2 ein Detail aus Fig. 1 in vergrößerter Dar
stellung,
Fig. 3 mit den Teilen a bis c die potentialmäßige
Belegung der wesentlichen vorgesehenen elek
trischen Leitungen.
Die Schaltungsanordnung von Fig. 1 enthält schematisch
eine Reihe von Stationen 1 bis 9, die untereinander
durch einen Datenbus 11 verbunden sind und in einem
Multiplexbetrieb miteinander kommunizieren. Jede der
Stationen 1 bis 9 besteht aus zwei in gleicher Weise
aufgebauten Teilen, die mit BC und EC bezeichnet sind.
Bei BC handelt es sich im wesentlichen um jeweils einen
Sender und einen Empfänger, während EC zugeordnete
elektronische Steuereinheiten darstellen, die die
Verbindung zu nicht dargestellten Teilnehmern herstel
len. Bei diesen Teilnehmern handelt es sich beispiels
weise um elektronische Steuer-/Regelgeräte für die
Brennkraftmaschine, das Getriebe, die Aufhängung usw.,
ferner um Sensoren, Stellglieder oder elektrische
Verbraucher.
Jede der Stationen 1 bis 9 nimmt in definierter Weise am
Datenverkehr über den Datenbus teil. Dabei kann es sich
um einen zentralen oder einen dezentralen Aufbau han
deln. Beim zentralen Aufbau ist eine der Stationen fest
als übergeordneter Master tätig und steuert den Zugang
der anderen Stationen. Bei dezentralem Aufbau kann die
Master-Eigenschaft in vorgegebener Weise, beispielsweise
sequentiell oder nach dem Dateninhalt wechseln.
Der Datenbus 11 besteht aus zwei elektrischen Leitungen
(im folgenden mit A und B bezeichnet), die verdrillt
miteinander verbunden (twisted pair), jedoch ohne
besondere Abschirmmaßnahmen innerhalb des Kraftfahrzeugs
zwischen den Stationen 1 bis 9 verlegt sind. Diese
Leitungen sind am Teil BC der Stationen angeschlossen.
Der Aufbau der Teile BC der Stationen 1 bis 9 ist in
Fig. 2 im einzelnen gezeigt. Jeder Teil BC besteht aus
einem Sender S und einem Empfänger E. Der Empfänger -
symbolisiert als Verstärker V - ist in üblicher Weise
aufgebaut und dient dazu, die über die Leitungen A und B
eingehende Eingangsinformation in ein übliches binäres
Signal am Ausgang O umzusetzen. Der Sender S besteht
erfindungsgemäß aus jeweils einer gesteuerten Strom
quelle 12 bzw. 13 für jede der Leitungen A und B sowie
jeweils einer statischen Stromquelle 14 bzw. 15, eben
falls für die Leitungen A und B. Die gesteuerten Strom
quellen 12 und 13 sind in der dargestellten Weise
zwischen dem Potential UB einer nicht dargestellten
Betriebsspannungsquelle und dem Massepotential GND
geschaltet und gemeinsam über eine Sendereingangsleitung
E gesteuert. Diese Steuerung ist dann, wenn die Infor
mation über den logischen Zustand "0" auf den Datenbus
(Leitungen A und B) gegeben werden soll, aktiv. Die
beiden Stromquellen 12 und 13 geben denselben Strom von
z.B. 66 mA ab und sind beim logischen Zustand "1"
inaktiv. Dabei arbeitet die Stromquelle 12 gegen Masse
GND und die Stromquelle 13 gegen UB.
Die statischen Stromquellen 14 und 15 sind in der
dargestellten Weise zwischen Massepotential GND und der
Leitung B bzw. zwischen UB und der Leitung A geschaltet
und liefern beide während der gesamten Betriebszeit
einen konstanten Strom von hier 33 mA für jede der
Leitungen A und B. Dieser Strom ist genau die Hälfte des
mit Hilfe der steuerbaren Stromquellen 12 bzw. 13
erzeugten Stromes. Die beiden Stromquellen 12 und 15
bzw. 13 und 14 der beiden Busleitungen A bzw. B arbeiten
somit entgegengesetzt. In Abhängigkeit vom Schaltzustand
der gesteuerten Stromquellen 12 bzw. 13 resultiert
daraus ein Stromfluß von 33 mA in positiver bzw. nega
tiver Richtung. Jede der beiden Busleitungen A und B
befindet sich bei eingeschaltetem Sender S auf einem
Potential, das zwischen der Betriebsspannung UB und dem
Massepotential liegt.
Die resultierenden Ströme auf den Leitungen A und B
ergeben zusammen mit der Summe von
Leitungsabschlußwiderständen R eine Signalamplitude, die
durch die Potentialdifferenz der Potentiale auf den
Leitungen A und B bestimmt ist und die sich
beispielsweise auf einen Wert einstellen läßt, der ein
Drittel der Betriebsspannung UB ist.
Der Mittelwert der beiden Potentiale läßt sich ebenfalls
durch geeignete Beschaltung, beispielsweise mit Hilfe
einer Konstant-Spannungsquelle K auf den halben Wert der
Betriebsspannung UB einstellen. Die Potentiale der
beiden Leitungen A und B betragen dann 1/3 bzw. 2/3 der
Betriebsspannung UB. Ihre absolute Größe (bei UB=12 V)
ergibt sich für die Potentiale zu 4V bzw. 8V und hängt
vom Zustand ab, der am Eingangsanschluß E vorliegt.
Dies ist in Fig. 3 näher gezeigt. Dabei ist mit a) bzw.
c) je ein Diagramm wiedergegeben, das die
Potentialverhältnisse am Sendeeingang E bzw. am
Empfängerausgang O des Teils BC (Fig. 2) zeigt. Das
Diagramm von b) zeigt die zugehörige Potentialbelegung
auf den Leitungen A und B.
Über die Busleitungen A bzw. B soll eine Information in
Form eines Bits übertragen werden, das für die beiden
Zustände innerhalb einer - zeitlich gesehenen - Bitzelle
der Information 0 bzw. 1 entspricht. Jede der Bitzellen
besteht aus drei zeitlichen Abschnitten I bis III, von
denen der Abschnitt I eine Taktinformation enthält und
durch eine abfallende Flanke an seinem Anfang und durch
Massepotential charakterisiert ist.
Im Abschnitt II steht die eigentliche Information, die
für den Zustand "0" durch Massepotential und den Zustand
"1" durch ein davon verschiedenes Potential U BL
charakterisiert ist.
Die Abschnitte III der beiden Bitzellen sind gleich und
durch das Potential U BL sowie für die Information "0"
durch einen Anstieg auf dieses Potential zu Beginn des
Abschnitts III charakterisiert.
Die in beiden Bitzellen (I-III bzw. I′-III′) enthaltene
Information wird in der Weise auf die
Sendereingangsleitung E und über den Sender S auf die
Busleitungen A und B gegeben, wie sie im Teil b von Fig.
3 gezeigt ist.
Ausgehend von dem Potential der Leitung A, das zwischen
dem halben und dem ganzen Wert der Betriebsspannung
liegt bzw. für die Leitung B zwischen der halben Be
triebsspannung und dem Massepotential liegt, ergibt sich
durch die Abfallflanke zu Beginn des Abschnitts I eine
Umkehrung der Potentiale auf den beiden Leitungen A und
B, die - durch nicht dargestellte Einrichtungen zum
gleitenden Schalten der Stromquellen 12 und 13 beein
flußt - mit definierter Änderungsrate zu einer Umkehrung
der Potentiale auf den beiden Leitungen A und B führt.
Das von Null verschiedene Potential U BL zu Beginn des
Abschnitts III am Sendeeingang E ergibt erneut eine
Umkehrung der Potentiale auf den Leitungen A und B, die
zu denselben Potentialverhältnissen wie unmittelbar vor
Beginn der Bitzelle führt. Weiter folgende Anstiege bzw.
Abfälle des Potentials auf dem Sendereingang E ergeben
die Potentialverläufe auf den Leitungen A und B, wie sie
dargestellt sind.
Deutlich ist zu erkennen, daß die beiden Potentiale der
Leitungen A und B symmetrisch bezüglich des halben Werts
der Betriebsspannung sind und von dieser Symmetrielinie
aus jeweils denselben Abstand besitzen. Damit wird es
möglich, eine hohe Störsicherheit der Anordnung zu
erreichen, die insbesondere für den Einsatzfall von
Kraftfahrzeugen notwendig und durch die erfindungsge
mäßen Mittel mit geringem schaltungstechnischen Aufwand
erzielbar ist.
Schließlich zeigt Teil c von Fig. 3 den Potentialverlauf
am Empfängerausgang O (Fig. 2). Dieser Spannungsverlauf
ist im wesentlichen identisch mit dem am Sendereingang E
und gegenüber diesem lediglich um eine kurze Totzeit t e
versetzt. Diese Totzeit t e resultiert aus der endlichen
Flankensteilheit beim Übergang der beiden Leitungen A
und B zwischen den beiden Potentialzuständen sowie der
Ansprechschwelle für die Änderung der potentialmäßigen
Belegung der Leitungen A und B. Die Ansprechschwelle ist
in etwa gleich dem Mittelwert zwischen den Potentialen
der Leitungen A und B außerhalb des Übergangsbereichs
und dem Mittelwert zwischen den beiden Potentialen (=
UB/2). Durch diese definierten Ansprechschwellen wird
eine weitere Erhöhung der Störsicherheit bzw. durch die
gegebene Hysterese eine starke Rauschunterdrückung
erzielt.
Ferner sei erwähnt, daß es möglich ist, die jeder
Station zugeordneten Konstant-Stromquellen (hier 14 und
15) entsprechend der Zahl der Teilnehmer einzustellen.
Dadurch wird unabhängig von der Teilnehmerzahl stets
dasselbe Potential auf den beiden Leitungen A und B
erreicht.
Claims (7)
1. Datenbus für Kraftfahrzeuge zum Verbinden mehrerer
Stationen, der zwei elektrische Leitungen aufweist,
deren potentialmäßige Belegung sich für die beiden
Signal-Zustände unterscheidet, gekennzeichnet durch
die Kombination folgender Merkmale:
- - die beiden Leitungen (A, B) unterscheiden sich potentialmäßig für die beiden Zustände um zumindest annähernd dieselbe Differenz und
- - die potentialmäßige Wertigkeit der beiden Leitungen ist für die beiden Zustände umgekehrt.
2. Datenbus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die potentialmäßige Belegung der beiden Lei
tungen (A, B) für die beiden Zustände vertauscht
ist.
3. Datenbus nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mittelwert (UB/2) der beiden Potentiale
ungleich Null ist.
4. Datenbus nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß beide Potentiale dasselbe Vorzeichen
besitzen.
5. Datenbus nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mittelwert der beiden
Potentiale durch eine Konstant-Spannungsquelle (K)
eingestellt ist.
6. Datenbus nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Potentiale für den einen Zustand
durch Konstant-Stromquellen (14, 15) eingestellt
sind.
7. Datenbus nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die bezüglich des Mittelwerts reziproken
Potentiale durch gesteuerte und gleichgetaktete
Stromquellen (12, 13) erzeugt sind.
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ID=6349058
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