DE3806384A1 - Verfahren und vorrichtung zum pruefen von laufenden transparenten bahnen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum pruefen von laufenden transparenten bahnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Prüfen von laufenden transparenten
Bahnen auf im wesentlichen längs in der Bahn
verlaufende Bruchstellen durch Abtasten der zu
prüfenden transparenten Bahn mit einem Lichtstrahl,
Erfassen des transmittierten Lichtes unterhalb der
transparenten Bahn, Umsetzen der erfaßten Lichtwerte
in elektrische Impulse und Auswerten der Impulse in
einem Rechner.
Das Prüfen von laufenden transparenten Bahnen, also
von Bahnen, die aus transparenten Kunststoffen oder
aus Glas bestehen und die im Anschluß an ihre
Erzeugung in Platten bzw. Scheiben aufgetrennt werden,
ist insbesondere auf dem Gebiet der Glasprüfung
inzwischen sehr verbreitet.
Geprüft werden dabei
üblicherweise die Oberflächen auf Verformungen,
Kratzer oder Einschlüsse, wie aus DE-OS 33 38 804,
DE-OS 24 60 077, DE-OS 32 08 040, DE-OS 32 08 039,
DE-OS 32 08 038, DE-OS 32 23 215 und DE-OS 31 29 808
bekannt. Die Prüfung erfolgt durch Abtastung der Bahn
mit einem fliegenden Lichtpunkt, wobei die
reflektierten und/oder durchgelassenen, sich durch
auftretende Fehler ändernden Lichtwerte von
fotoelektrischen Wandlern aufgenommen und in
elektrische Impulse umgesetzt werden. Diese Impulse
werden analysiert und daraus Fehlersignale abgeleitet.
Diese bisher übliche Art der Abtastung läßt aber das
Erkennen von längs zur Laufrichtung der Materialbahn
verlaufenden Brüchen nicht zu. Da diese Brüche
insbesondere bei der Glasherstellung auftreten, soll
nachfolgend die Erfindung am Beispiel der
Längsbruchfindung an laufenden Glasbahnen erläutert
werden, ohne sie jedoch darauf zu beschränken.
Unter Längsbruch im Sinne der vorliegenden Erfindung
sind nicht nur Brüche zu verstehen, die exakt parallel
zur Längskante des Glases auftreten, es sind auch
Abweichungen davon zulässig, da der Bruch nie als
gerade Linie auftritt, sondern im wesentlichen
wellenförmig verläuft. Ausgeschlossen sind lediglich
die sehr selten auftretenden quer zur Laufrichtung der
Glasbahn verlaufenden Querbrüche.
Bei Längsbrüchen im Glas unterscheidet man zwei Arten,
nämlich den offenen Bruch und den geschlossenen Bruch.
Als offener Bruch wird dabei ein Längsbruch
bezeichnet, bei dem zwischen den beiden sich
gegenüberliegenden Glasteilen ein deutlich sichtbarer
Luftspalt vorhanden ist, d. h., daß sich die beiden
Teile einer Glasscheibe bereits voneinander wegbewegt
haben. Diese Art des Bruches ist insbesondere, wenn
der Luftspalt bereits größere Dimensionen angenommen
hat und im Bereich von oberhalb 0,5 mm liegt, auch mit
herkömmlichen Prüfaggregaten zu erkennen. Die Bildung
des Luftspaltes erfolgt aber über eine größere
Strecke, d. h. der Längsbruch kann nicht frühzeitig
erkannt werden.
Beim sogenannten geschlossenen Bruch liegen die beiden
Teile des Glases noch nahtlos aneinander. Evtl. geht
der Bruch auch noch nicht durch die volle
Materialdicke, sondern erstreckt sich beispielsweise
von der Oberseite in Richtung Unterseite der Glasbahn,
ohne die Unterseite bereits erreicht zu haben. Ein
Finden dieses Fehlers ist mit herkömmlichen Aggregaten
absolut ausgeschlossen.
Diese geschlossenen Brüche treten in einem viel
früheren Stadium der Glaserzeugung auf, weshalb man
bemüht ist, gerade sie zu erfassen, um das Auftreten
von Ausschuß weitgehend zu verhindern, also frühzeitig
den oder die zu Ausschuß führenden Fehler zu erkennen
und zu beseitigen.
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde,
Längsbrüche, insbesondere geschlossene Brüche, bei der
Abtastung einer transparenten laufenden Bahn mit einem
fliegenden Lichtpunkt zu erkennen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum
Prüfen von laufenden transparenten Bahnen auf längs in
der Bahn verlaufende Bruchstelle durch Abtasten der zu
prüfenden transparenten Bahn mit einem Lichtstrahl,
Erfassen des transmittierten Lichtes unterhalb der
transparenten Bahn, Umsetzen der erfaßten Lichtwerte
in elektrische Impulse und Auswerten der Impulse in
einem Rechner mit dem kennzeichnenden Merkmal, daß ein
Lichtstrahl, ausgehend von einem seitlich neben der
laufenden transparenten Bahn angeordneten Punkt unter
einem sich kontinuierlich ändernden spitzen Winkel
über die Bahnbreite geführt und unter der Bahn eine
Projektionsebene angeordnet wird, auf die der
fliegende Lichtpunkt des Strahles eine Abtastlinie
projeziert, die von einem fotoelektrischen Wandler in
Impulse umgesetzt und dem Rechner zugeführt wird, der
beim Auftreten einer Intensitätsabnahme durch
Schattenrisse in der projezierten Abtastlinie in
Kombination mit dem kurzfristigen Auftreten eines
Lichtreflexes im bereits durch den Strahl abgetasteten
Bereich während eines Abtastzyklus ein Fehlersignal
auslöst.
Bei der Abtastung der transparenten Bahn wandert der
fliegende Lichtpunkt, ausgehend von einer Seite der
Bahn, quer über die Bahn bis zur anderen Seite, d. h.
der Lichtstrahl tritt - legt man als Beispiel Glas
zugrunde - unter der glasspezifischen Brechung durch
die Bahn hindurch und, da der Lichtstrahl unter einem
spitzen Winkel über die Breite der Bahn geführt wird,
trifft er bei Vorhandensein eines Längsbruches auf
eine Fläche auf, d. h. optisch gesehen tritt er aus
einem dichten Medium - Glas - in ein dünneres Medium -
Luft - ein und von diesem wieder in ein dichteres
Medium - Glas. Beim Auftreffen auf diese Fläche, die
sich mehr oder weniger über die gesamte Dicke des
Glases erstreckt, wird der Strahl reflektiert, d. h.,
das reflektierte Licht erscheint in dem Bereich der
Abtastlinie, der von dem Lichtstrahl bereits
durchlaufen wurde. Dieser Vorgang tritt bei jedem,
also auch bei einem unvollständigen, Bruch auf.
Die Abtastlinie auf der Glasbahn stellt sich auf der
Projektionsebene als Lichtband dar, das im Bereich des
Längsbruches einen Schattenriß aufweist, während
gleichzeitig mit Auftreten des Schattenrisses eine
"Doppelbelichtung" des Bereiches registriert wird, den
der Lichtstrahl bereits durchwandert hat. Die
Doppelbelichtung ist in Verbindung mit dem Schattenriß
ein eindeutiges Zeichen für eine Bruchstelle im
transparenten Material. Sie kann also vom Rechner als
Fehler ausgewiesen und registriert werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
erfolgt die Abtastung unter einem Winkel zwischen 20
und 85 Grad. Der niedrigere Winkel liegt dabei
logischerweise an der dem Sender abgewandten Seite der
transparenten Materialbahn. Besonders bevorzugt ist
dabei ein Bereich, der zwischen 30 und 75 Grad liegt.
Der Längsbruch im Glas verläuft, bezogen auf die
Oberfläche, nicht genau unter einem Winkel von 90
Grad, sondern kann auch hier, wie beim Längslauf, eine
Welle bilden oder unter einer Schräge verlaufen. Um zu
einer Reflexion des abtastenden Lichtstrahles zu
kommen, muß der Lichtstrahl jedoch unter einem Winkel
auftreffen, wobei dieser Winkel so bemessen sein muß,
daß der Strahl deutlich erkennbar in den bereits
abgetasteten Bereich reflektiert wird. Damit ist es
erstrebenswert, den Winkel recht spitz zu wählen. Auf
der anderen Seite vergrößert jedoch ein spitzer Winkel
erheblich die Ausmaße nach der Projektionsebene, so
daß hier durch konstruktive Überlegungen eine
Begrenzung erfolgen muß.
Das Verfahren zum Prüfen von laufenden transpartenten
Bahnen wird zweckmäßig mit einer Vorrichtung
durchgeführt, die im wesentlichen aus einem Sender zur
Erzeugung eines Lichtstrahles und einem Empfänger für
das durch die transparente Bahn durchgetretene Licht
besteht, die das kennzeichnende Merkmal aufweist, daß
der Sender außerhalb einer der Längsseiten oberhalb
der transparenten Bahn, der Empfänger quer zur
Laufrichtung der transparenten Bahn oberhalb dieser
angeordnet und dem Empfänger eine Projektionsebene
zugeordnet ist, die sich unterhalb der zu prüfenden
transpartenten Bahn quer zu deren Laufrichtung
erstreckt. Der Empfänger erhält daher seine
Lichtimpulse nicht direkt durch den Abtaststrahl, wie
das beim Stand der Technik üblich ist, sondern
empfängt sie als reflektiertes Licht von der
Projektionsfläche, weil auf dieser die Schattenrisse
einer Bruchkante klar als Bereich verminderter
Lichtintensität auftreten und gleichzeitig das zweite
Signal, das zur Fehleranzeige herangezogen wird, also
das Signal, das durch Reflexion des fliegenden
Lichtpunktes an der Bruchfläche abgeleitet und in den
bereits abgetasteten Bereich zurückgeworfen wird,
ebenfalls auf der Projektionsfläche als Lichtblitz
erfaßt wird.
Um dabei die, wenn auch seltener auftretenden
Längsbrüche im Randbereich einer Bahn erfassen zu
können, sieht eine bevorzugte Ausgestaltung der
Erfindung vor, daß die Projektionsebene sich
beidseitig über die Breite der transparenten Bahn
hinaus erstreckt.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
sieht vor, daß der Empfänger geneigt angeordnet ist,
d. h. unter einem Winkel zur transparenten
Materialbahn steht, wobei gemäß einer besonders
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung der
Empfänger parallel zum längsten, die transparente Bahn
an der dem Sender abgewandten Seite noch berührenden
Lichtstrahl angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung
ist es möglich, den Lichtweg innerhalb geringer
Toleranzen konstant zu halten, wodurch die
Meßergbnisse ohne zusätzliche Rechnerarbeit
miteinander vergleichbar sind, d. h. der Lichtverlust
ist, wenn die Wegstrecke, die das Licht zurücklegen
muß, im wesentlichen gleich ist, vernachlässigbar.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen
erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch in der Vorderansicht eine
Glasbruchprüfanlage,
Fig. 2 ein Detail in der Seitenansicht,
Fig. 3 die Anlage als perspektivische
Übersichtszeichnung.
Aus einer nicht dargestellten Floatglasanlage wird als
transparente Bahn (1) Glas auf einer Rollenbahn (19)
in Richtung des Pfeiles (14) geleitet, wobei der Motor
(20) die einzelnen Rollen (21) antreibt. Oberhalb der
Rollenbahn (19) ist der Sender (11) angeordnet, der
aus dem Laserstrahler (18), dem Spiegelpolygon (17)
und dem Spiegelradmotor (22) besteht.
Der aus dem Laserstrahler (18) austretende Lichtstrahl
(3) trifft auf einen Spiegel (23) des Spiegelpolygons
(17) und wird von diesem auf die transparente Bahn (1)
geleitet, wo er die Abtastlinie (5) bildet. Nach
Durchtreten der transparenten Bahn (1) trifft der
Lichtstrahl (3) auf die Projektionsebene (4) auf und
erzeugt hier das Lichtband (16). Beim Passieren der
Bruchstelle (2) wird der Lichtstrahl (3) an der Fläche
der Bruchstelle (2) reflektiert, so daß noch einmal
Licht auf dem bereits vom Lichtstrahl (3)
durchlaufenen Bereich der Projektionsebene (4) fällt,
was als Lichtreflex (9) erkennbar ist, gleichzeitig
aber auf der Projektionsebene (4) das Lichtband (16)
einen Schattenriß (8) aufweist.
Das von der Projektionsebene (4) reflektierte Licht,
also das Lichtband (16) inklusive des
doppelbelichteten Bereiches des Lichtbandes (16) und
der Schattenriß (8) werden vom Empfänger (12)
aufgenommen, in dem hinter einer Abdeckscheibe (24)
fotoelektrische Wandler (6) angeordnet sind. Die von
den fotoelektrischen Wandlern (6) erzeugten Impulse
werden über eine Impulsleitung (10) an den Rechner (7)
weitergeleitet, der überprüft, ob die transparente
Bahn (1) über ihre Breite (15), also zwischen den
Längsseiten (13), eine Bruchstelle (2) aufweist.
Claims (7)
1. Verfahren zum Prüfen von laufenden transparenten
Bahnen auf im wesentlichen längs in der Bahn
verlaufende Bruchstellen durch Abtasten der zu
prüfenden transparenten Bahn mit einem
Lichtstrahl, Erfassen des transmittierten Lichtes
unterhalb der transparenten Bahn, Umsetzen der
erfaßten Lichtwerte in elektrische Impulse und
Auswerten der Impulse in einem Rechner, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Lichtstrahl ausgehend von
einem seitlich neben der laufenden transparenten
Bahn angeordneten Punkt unter einem sich
kontinuierlich ändernden spitzen Winkel über die
Bahnbreite geführt und unter der Bahn eine
Projektionsebene angeordnet wird, auf die der
fliegende Lichtpunkt des Strahles eine Abtastlinie
projeziert, die von einem fotoelektrischen Wandler
in Impulse umgesetzt und dem Rechner zugeführt
wird, der bei Auftreten einer Intensitätsabnahme
durch Schattenrisse in der projezierten
Abtastlinie, in Kombination mit dem kurzfristigen
Auftreten eines Lichtreflexes im bereits durch den
Strahl abgetasteten Bereich, während eines
Abtastzyklus ein Fehlersignal auslöst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtastung unter einem Winkel zwischen 20
und 85 Grad erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastung unter
einem Winkel zwischen 30 und 75 Grad erfolgt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, die im wesentlichen
aus einem Sender zur Erzeugung eines Lichtstrahles
und einem Empfänger für das durch die transparente
Bahn durchgetretene Licht besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sender (11) außerhalb
einer der Längsseiten (13) oberhalb der
transparenten Bahn (1), der Empfänger (12) quer
zur Laufrichtung (14) der transparenten Bahn (1)
oberhalb dieser angeordnet und dem Empfänger (12)
eine Projektionsebene (4) zugeordnet ist, die sich
unterhalb der zu prüfenden transparenten Bahn (1)
quer zu ihrer Laufrichtung (14) erstreckt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Projektionsebene (4)
beidseitig über die Breite (15) der transparenten
Bahn (1) hinaus erstreckt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger (12)
geneigt angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger (12)
parallel zum längsten die transparente Bahn (1) an
der dem Sender (11) abgewandten Seite noch
berührenden Lichtstrahl (3) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883806384 DE3806384A1 (de) | 1988-02-29 | 1988-02-29 | Verfahren und vorrichtung zum pruefen von laufenden transparenten bahnen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883806384 DE3806384A1 (de) | 1988-02-29 | 1988-02-29 | Verfahren und vorrichtung zum pruefen von laufenden transparenten bahnen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3806384A1 true DE3806384A1 (de) | 1989-09-07 |
Family
ID=6348416
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883806384 Withdrawn DE3806384A1 (de) | 1988-02-29 | 1988-02-29 | Verfahren und vorrichtung zum pruefen von laufenden transparenten bahnen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3806384A1 (de) |
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- 1988-02-29 DE DE19883806384 patent/DE3806384A1/de not_active Withdrawn
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