DE3806333C2 - - Google Patents
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- DE3806333C2 DE3806333C2 DE19883806333 DE3806333A DE3806333C2 DE 3806333 C2 DE3806333 C2 DE 3806333C2 DE 19883806333 DE19883806333 DE 19883806333 DE 3806333 A DE3806333 A DE 3806333A DE 3806333 C2 DE3806333 C2 DE 3806333C2
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B25—HAND TOOLS; PORTABLE POWER-DRIVEN TOOLS; MANIPULATORS
- B25J—MANIPULATORS; CHAMBERS PROVIDED WITH MANIPULATION DEVICES
- B25J13/00—Controls for manipulators
- B25J13/08—Controls for manipulators by means of sensing devices, e.g. viewing or touching devices
- B25J13/081—Touching devices, e.g. pressure-sensitive
- B25J13/082—Grasping-force detectors
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B25—HAND TOOLS; PORTABLE POWER-DRIVEN TOOLS; MANIPULATORS
- B25J—MANIPULATORS; CHAMBERS PROVIDED WITH MANIPULATION DEVICES
- B25J15/00—Gripping heads and other end effectors
- B25J15/02—Gripping heads and other end effectors servo-actuated
- B25J15/0253—Gripping heads and other end effectors servo-actuated comprising parallel grippers
- B25J15/0266—Gripping heads and other end effectors servo-actuated comprising parallel grippers actuated by articulated links
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Robotics (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Human Computer Interaction (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft einen Robotergreifer zur adaptiven
Handhabung berührungsempfindlicher Objekte nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Ein solcher Greifer ist aus der JP 52-33 253 A2 bekannt.
Handhabungsautomaten (Roboter) sind bisher mit rein mechanischen
oder mit pneumatischen Antrieben ausgestattet.
Bei rein mechanischen Antrieben ist der Antriebsmotor über
ein Getriebe mit den Greiferbacken verbunden. Um mittels der
Greiferbacken an einem Gegenstand eine bestimmte Kraft aufzubringen,
müssen die Backen in eine bestimmte Lage zu dem
Objekt gebracht werden, bei der die geforderte Kraft übertragen
wird und danach müssen die Antriebe zum Stillstand
kommen. Sollte sich die in der angefahrenen Stellung übertragene
Kraft ändern (z. B. durch das Ausweichen oder durch
die eintretende Verformung des Objektes), so muß eine neue
Lage angefahren werden. Da die Position der Greiferbacken,
bei der die gewünschte Kraft auf das Objekt aufgebracht wird,
vorher nicht bekannt ist (z. B. aufgrund der Nachgiebigkeit
des Objektes), können die Backen nur langsam an das Objekt
heranfahren, damit die Antriebsmotoren nach Erreichen der gewünschten
Kraft möglichst schnell zum Stillstand kommen können.
Ebenso ist die adaptive Krafteinstellung am Objekt mit
einem hohen Zeitaufwand verbunden, da eine schnelle Bewegungsgeschwindigkeit
der Backen ein Überschwingen der Antriebe
beim Anfahren einer neuen Kraft zur Folge hat, so daß
die Antriebsmotoren zur genauen Einstellung mehrmalige Drehrichtungsänderungen
ausführen müssen. Da eine hohe Getriebeübersetzung
das Trägheitsmoment und die Eigendämpfung eines
Antriebsmotors sowie die Haftreibung der vorderen Getriebestufen
bis zum Getriebeausgang stark erhöht, ist ein
selbständiges Zurückweichen der Antriebe beim Auftreten
hoher äußerer Kräfte nicht möglich.
Bei pneumatischen Antrieben läßt ein Drucksteller Druckluft
in einen Raum einströmen, von dem aus die Antriebskraft auf
die Greiferbacken übertragen wird. Die Einstellung der gewünschten
Antriebskraft ist auch bei diesem Antrieb nur
langsam möglich, da der Drucksteller die Luft kurz vor dem
Erreichen der gewünschten Kraft nur noch langsam in den
Druckraum einströmen läßt. Darüberhinaus müssen auch für
das Ansprechen des elektrisch-pneumatischen Druckstellers
relativ hohe Zeitverzögerungen in Kauf genommen werden. Die
Einstellung einer bestimmten Position der Greiferbacken ist
aufgrund der Kompressibilität des verwendeten Gases mit
großen Ungenauigkeiten behaftet.
Flüssigkeitsgekuppelte Antriebe besitzen keine Einstellmöglichkeit
der Eigendämpfung des Antriebes. Der Antriebsmotor
ist mechanisch eng mit den Greiferbacken verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine schnelle
adaptive Handhabung berührungsempfindlicher Objekte durch
einen Handhabungsautomaten (Roboter) zu erreichen. Die dazu
erforderliche Antriebsregelung des Robotergreifers soll die
schnelle Einstellung der auf das Objekt auszuübenden Sollkräfte
und der gewünschten geschwindigkeitsproportionalen
Eigendämpfung der Greiferbacken, sowie die schnelle Ausregelung
der von den Greiferbacken auf das Objekt und der
vom Objekt auf das Fundament des Roboters ausgeübten Störkräfte
ermöglichen. Die Adaption der Eigendämpfungen der
Greiferbacken und der Antriebskräfte und -momente soll an
die von den Greiferbacken auf das Objekt ausgeübten Kräfte
und Momente erfolgen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die Adaption der Antriebskräfte und -momente der Greiferbackenantriebe
an die von den Greiferbacken auf das Objekt
ausgeübten Kräfte und Momente kann durch die Robotersteuerung
z. B. in der Weise geschehen, daß die ausgeübte Greifkraft,
d. h. die Kraft entlang der Verbindungslinie der beiden
Backen, entsprechend den an den Backen angreifenden Abzugskräften
und -momenten, welche senkrecht zur Greifkraftrichtung
wirken, eingestellt wird. Die Abzugskräfte und -momente
sind bestrebt, das Objekt aus den Backen herauszuziehen
bzw. es innerhalb der Backen zu drehen. Die angeführte
Einstellung erlaubt eine möglichst niedrige Greifkraft, wobei
das Herausrutschen des Objektes aus den Greiferbacken
bzw. die Verdrehung innerhalb der Greiferbacken gerade vermieden
wird.
In anderen Adaptionsmodi können die auf das Objekt übertragenen
Kräfte an das Bewegungsverhalten des Objektes angepaßt
werden. Die Eigendämpfung der Antriebe können je nach
der Stoßempfindlichkeit des Objektes an die zu erwartenden
Stoßkräfte der beim Ergreifen des Objektes heranfahrenden
Greiferbacken oder bei einem eventuellen Anstoßen des gegriffenen
Objektes an die zu erwartenden Stoßkräfte und an
die von den Greiferbacken ausgeübten Kraftresultierenden
angepaßt werden.
Der erfindungsgemäße Greifer umfaßt für jeden Greiferbacken
einen Antrieb, bei dem ein mechanischer Motor (z. B. Elektromotor)
mit einer Pumpe verbunden ist, die sich mit einem Hydraulikzylinder
in einem Ölkreislauf befindet. Im Hydraulikzylinder
ist ein verschiebbarer Kolben eingesetzt, welcher über
eine Kolbenstange mechanisch mit dem jeweiligen Greiferbacken
verbunden ist. Im Kolben befindet sich ein verschiebbarer
Spalt, durch den das Öl den Kolben durchströmen kann.
Zur Verringerung der Wandreibung kann der Außendurchmesser
des Kolbens etwas geringer als die Bohrung des Hydraulikzylinders
gewählt werden.
Strömt das Öl durch den Kolben und evtl. auch außen am Kolben
vorbei, so ergibt sich beim Durchströmen der Spalte ein
Druckverlust. Daraus resultiert eine Druckdifferenz über dem
Kolben, welche proportional zu der an der Kolbenstange erzeugten
Kraft ist. In den Spalten kann sich eine Poiseuille-Strömung
ausbilden, wobei die Druckdifferenzen und damit die
Antriebskraft an der Kolbenstange proportional zum Spaltstrom
wächst. Der Spaltstrom setzt sich aus der Differenz des durch
die Pumpe fließenden Ölstromes und des vom sich bewegenden
Kolben verdrängten Ölstromes zusammen. Da der durch die Pumpe
fließende Ölstrom proportional zur Drehzahl der Pumpe und damit
proportional zur Drehzahl des Antriebsmotors ist, kann
unter Berücksichtigung der Kolbengeschwindigkeit die Antriebskraft
auch während der Bewegung des Kolbens über die Drehzahl
des Antriebsmotors eingestellt werden. Bei ruhendem Kolben
wird dabei die gesamte mechanische Energie des Pumpenmotors
in dem durch die Spalte und Leitungen strömenden Öl in Wärme
umgesetzt.
Eine weitere Einstellmöglichkeit ist durch die Veränderung
der Spalthöhe im Kolben gegeben. Durch die Änderung der Spalthöhe
kann das Verhältnis der Antriebskraft zum Spaltstrom,
welches einer geschwindigkeitsproportionalen Dämpfung entspricht,
eingestellt werden.
Die Regelung der Antriebskraft und der Eigendämpfung eines
Antriebes erfolgt durch eine Regelungseinrichtung, die nach
dem im Fig. 2 gezeigten Blockschaltbild aufgebaut ist. Die
Anpassung der Antriebskraft erfolgt im wesentlichen über die
Einstellung der Drehzahl des Pumpenmotors. Treten äußere Bedingungen
auf, die zur Aufrechterhaltung einer eingestellten
Soll-Antriebskraft die Bewegung einer Greiferbacke erfordern,
so kann diese ohne Änderung der Drehzahl des Antriebsmotors
selbständig zurückweichen oder wird selbständig nachgeführt.
Bei Änderungen der Soll-Antriebskraft stellt die Regelung
die für diese Kraft notwendige Motordrehzahl ein. Danach
nimmt die Greiferbacke die Stellung, bei der diese Antriebskraft
übertragen wird, selbständig ein. Eine Stellungsänderung
der Greiferbacken und der damit verbundenen
Hydraulikkolben vollzieht sich wegen der Durchlässigkeit der
Kolben ohne daß dazu ein größeres Ölvolumen beschleunigt
werden muß.
Fig. 1 zeigt in einem Ausführungsbeispiel die Draufsicht auf
den Zweibacken-Robotergreifer. Die örtlich vom Hydraulikzylinder
getrennte Pumpe (2), die vom Motor (1) angetrieben
wird, ist über zwei Hydraulikschläuche (7 und 8) mit dem Antriebszylinder
(3) des um die Drehachse (4) beweglichen linken
Greiferfingers (5) und der daran angeschlossenen Greiferbacke
(6) verbunden. Im Hydraulikzylinder (3) befindet sich
ein Kolben (9), der beiseitig in einer Stange (10 und 11)
endet. Die Kolbenstangen (10 und 11) treten an den beiden Enden
des Hydraulikzylinders aus. Der Kolben (9) treibt die
Greiferbacke (6) über die Kolbenstange (10), den Hebel (12)
und den Greiferfinger (5) an.
Innerhalb des Kolbens (9) befindet sich ein verschiebbarer
Kegel (13), der von einem zweiten Motor (14) über einen Hydraulikkolben
(15), einen Hydraulikschlauch (16) und die mit
einer Bohrung versehene rechten Kolbenstange (11) hydraulisch
angetrieben wird. Durch die Lageänderung des Kegels (13)
kann der Spalt zwischen dem Kegel (13) und der konischen Ausdrehung
innerhalb des Kolbens (9) verändert werden. Bei geöffnetem
Spalt kann das von der Pumpe (2) bewegte Hydrauliköl
den Kolben (9) durch den Spalt und die beidseitig des Spaltes
vorhandenen Bohrungen durchströmen.
Durch die zwischen den Meßfedern (20) und dem Deckel (17) angeordneten
Federpakete (19) wird eine definierte Nachgiebigkeit
der Greiferbacke (17) senkrecht zu ihrer Bewegungsrichtung
erreicht. Mit Dehnungsmeßstreifen ausgerüstete, senkrecht
zueinander angeordnete Meßfederpaare (20) sind innerhalb
der Greiferbacken angebracht und leiten die vom Greiferantrieb
ausgeübten Kräfte auf den Deckel (18) weiter, der die
Meßfedern umschließt. Dieser Deckel wird von der ebenfalls
deckelförmig ausgebildeten Greiferbacke (17) umschlossen. Die
Federpakete (19) ermöglichen einen rutschfreien Anhebevorgang
eines gewichtigen Handhabungsobjektes, wobei die Antriebskraftregelungen
der Greiferbacken die Antriebskraft während
der Dehnung der Federn (19) erhöhen können.
Vor dem Anschlußflansch (21) ist der Greifer an einer Welle
(22) drehbar gelagert. Die Abstützung des Greifers um diese
Drehachse erfolgt über eine Wägezelle (23) und über die beidseitig
an der Wägezelle angebrachten Blattfedern (24) auf den
Anschlußflansch (21). Die Wägezelle dient zur Momentenmessung
um die Drehachse der Welle (22). Da die Gelenkachsen der
Greiferfinger (5 und 25) senkrecht zur Drehachse der Welle
(22) liegen, werden die an den Greiferbacken (6 und 17) angreifenden
Momente um parallel zur Welle (22) liegende Achsen
über die Greiferfinger und über die Drehachse der Welle (22)
auf die Wägezelle (23) übertragen. Die Messung aller übrigen
auf die Greiferbacken (6 und 17) wirkenden äußeren Kräfte
und Momente als Eingangsgrößen für die Robotersteuerung erfolgt
durch zwölf mit Dehnungsmeßstreifen versehene Federanordnungen
(20 und 26). Diese integrierte Anordnung der Kraft-
und Momentenmeßeinrichtungen zur Messung aller auf die Greiferbacken
wirkenden äußeren Kräfte und Momente ermöglicht
unter anderem eine kompakte Bauweise des Greifers.
Der in Fig. 1 gezeigte Greifer besitzt für die beiden Greiferfinger
(5 und 25) und den daran angeschlossenen Greiferbacken
(6 und 17) jeweils einen eigenen Antrieb. Der symmetrisch
zur Greiferlängsachse (27) angeordnete Antrieb des
rechten Greiferfingers (25) befindet sich unterhalb der Greifergrundplatte
(28). Bei der beidseitigen Kraftaufbringung
auf ein zwischen den Greiferbacken befindliches Objekt tritt
eine Verspannung der beiden Antriebe auf. Bei dieser Antriebsart
ist eine Verspannung in einfacher Weise möglich, da die
Antriebskräfte unabhängig von der Lage der Kolben im Hydraulikzylinder
übertragen werden. Die Verspannung der beiden
Greiferbackenantriebe gewährleistet eine symmetrische Dämpfungskraft
in positiver und negativer Bewegungsrichtung der
Backen. Zusätzlich kann einer der Antriebe zur Kompensation
einer einseitig wirkenden Störkraft, z. B. der Gewichtskraft
des Handhabungsobjektes oder eines Greiferbackens, ausgenutzt
werden. Darüberhinaus kann die Anordnung zweier gegeneinander
wirkenden Antriebe zur Eliminierung des Lagerspieles des Hydraulikzylinderlagers
(29), des Kolbenstangenlagers (30) und
des Greiferfingerlagers (4) ausgenutzt werden. Die gegenseitige
Verspannung der beiden Greiferbackenantriebe gewährleistet
darüberhinaus beim Anstoßen des Handhabungsobjektes ein
selbständiges Zurückweichen bzw. Nachführen der Greiferbacken,
ohne das Greifobjekt dabei loszulassen. Beim Ausweichvorgang
ergibt sich eine in positive und negative x-Richtung symmetrische
Dämpfungskraft.
Fig. 2 zeigt das Blockschaltbild der Regelungseinrichtung
eines Greiferantriebes. (41) zeigt die Regelungsstruktur der
Antriebskraftregelung und der Regelung der geschwindigkeitsproportionalen
Eigendämpfung eines Antriebes. Die Robotersteuerung
liefert die Eingangssollgrößen der Antriebskraft
(F)soll und der Antriebsdämpfung (F/ω)soll. Dieser Teil der
Regelung ist für jeden Antrieb separat vorhanden.
Die Antriebskraftregelung und die Regelung der Antriebsdämpfung
sind kaskadenförmig strukturiert. Sie zeichnen sich
durch eine gemeinsame äußere Rückführung (43) aus, wobei
mittels der Meßsignale der Antriebskraft F und der Pumpmotordrehzahl
ω ständig der aktuelle (F/ω)-Istwert (44) gebildet
wird.
Der Aufbau der Regelungen ist der Strömungsform des Öles im
Kolbenspalt angepaßt. Beim Durchströmen des Kolbens bildet
sich im Spalt näherungsweise eine Poiseuille-Strömung aus.
Wird die Gleichung der Poiseuille-Strömung auf die Regelstrecke
der Antriebsregelung übertragen, so verhält sich die
scheinbare dynamische Zähigkeit des Hydrauliköles
ηs ∼ (F/ω) · h³. (1)
Die Antriebskraft F entspricht hierbei dem Druckabfall der
Spaltströmung, die Motordrehzahl ω entspricht bei ruhendem
Kolben der mittleren Strömungsgeschwindigkeit bzw. der Schergeschwindigkeit
im Spalt und h ist die Spalthöhe. Die Zähigkeit
ηs ist von den drei in der Gleichung (1) rechts stehenden
Parametern weitgehend unabhängig. Sie wird in erster
Linie von der Öltemperatur T beeinflußt. Die Öltemperatur
ändert sich jedoch relativ langsam, so daß bei schnellen Änderungen
der Motorendrehzahl oder der Spalthöhe die Zähigkeit
als konstant angesetzt werden kann. Die Soll-Antriebskraft
wird über die Pumpmotordrehzahl eingestellt, der (F/ω)-Sollwert
wird über die Spalthöhe und damit über die Lage des im
Kolben verschiebbaren Kegels (13) eingestellt. Da die Regelstrecke
der Pumpmotordrehzahlregelung eine niedrigere Ordnung
besitzt als die Regelstrecke der Kegellageregelung,
kann die Antriebskraftregelung schneller ausgeführt werden
als die Regelung der Eigendämpfung eines Antriebes ((F/ω)-Regelung).
Bei schnellen Antriebskraftänderungen kann daher die Änderung
der Spalthöhe vernachlässigt werden. Mit dieser Annahme
ist bei schnellen Antriebskraftänderungen die scheinbare dynamische
Zähigkeit nur noch dem (F/ω)-Istwert proportional:
ηs ∼ F/ω
Bleibt bei Drehzahländerungen der ηs-Wert konstant, so folgt
daraus:
F/ω = konstant = Fist/ωist = Fsoll/ωsoll
Aus dieser Gleichung wird die Solldrehzahl ermittelt:
ωsoll = Fsoll · ωist/Fist
Bei der Antriebskraftregelung wird auf diese Weise die Solldrehzahl
des Antriebsmotors aus der Soll-Antriebskraft bestimmt.
Dieser Drehzahlsollwert wird einer unterlagerten
Drehzahlregelung zugeführt. Nach Einstellung der Solldrehzahl
wird am Ausgang der aus Motor, Pumpe und Hydraulikzylinder
bestehenden Regelstrecke die gewünschte Antriebskraft
ausgeübt.
Die scheinbare dynamische Zähigkeit ηs ist neben der Öltemperatur
auch von der Schergeschwindigkeit des Öles im Spalt
und damit während der Übertragung einer Antriebskraft von
der Motordrehzahl abhängig. Diese Abhängigkeit ist jedoch
gering (scheinbare dynamische Zähigkeit ηs ≈ dynamische Zähigkeit
η), so daß sich beim Einstellen einer Antriebskraft
durch die ständige Aktualisierung des (F/ω)-Istwertes und
die Neuberechnung der Solldrehzahl dennoch die gewünschte
Antriebskraft erreichen läßt. Ebenso können auf diese Weise
Änderungen des (F/ω)-Wertes durch die relativ langsame Spalthöhenregelung
sowie Änderungen der Öltemperatur berücksichtigt
werden.
Die Einstellungsvorschrift der Sollspalthöhe aus dem (F/ω)-Sollwert
ergibt sich aus Gleichung (1). Bleibt die Zähigkeit
ηs bis zur Einstellung des (F/ω)-Sollwertes konstant, so
folgt daraus:
(F/ω) · h³ = konstant = (F/ω)ist · h³ist = (F/ω)soll · h³soll
Aus dieser Gleichung läßt sich die einzustellende Spalthöhe
errechnen:
Die innerhalb der (F/ω)-Regelung auf diese Weise ermittelte
Sollspalthöhe wird von einer unterlagerten Kegellageregelung
(bestehend aus Lageregler, Lageregelstrecke, Spalthöhenmeßeinrichtung
und Soll-Istwertvergleich der Spalthöhen) eingeregelt.
Der (F/ω)-Istwert kann jedoch nur während eines Belastungsvorganges
und bei geöffnetem Spalt, wenn also eine Antriebskraft
F und eine Drehzahl ω vorliegt, aus den gemessenen
Werten der Antriebskraft und der Motordrehzahl bestimmt
werden. Hat sich das Hydrauliköl nach längerem Stillstand
eines Pumpmotors abgekühlt und beginnt danach ein neuer
Bewegungsvorgang ohne Last, so kann kein aktueller (F/ω)-Istwert
errechnet werden. Um dennoch einen (F/ω)-Istwert
zur Anpassung gegenüber evtl. auftretenden äußeren Störkräften
zu erhalten, kann der (F/ω)-Istwert auch indirekt
durch Messung der Öltemperatur am Kolbenspalt und der Spalthöhe
gewonnen werden.
Dazu ist, separat für jede Antriebsregelung, eine Vorrichtung
vorgesehen, die in Fig. 2 unter (42) gezeichnet ist.
Dabei wird aus der Öltemperaturmessung und der η-T-Kennlinie
des Öles die dynamische Zähigkeit η ermittelt. Damit
läßt sich, unter Einbezug der gemessenen Spalthöhe h, nach
Gleichung (1) ein (F/ω)-Istwert errechnen:
F/ω = K · η/h³ K = Konstante (2)
Ist keine Bestimmung des (F/ω)-Istwertes aus den Meßwerten
der Antriebskraft und der Motordrehzahl möglich, so kann
durch die Umlegung des Schalters S₄ der aus den Meßwerten
der Öltemperatur und der Spalthöhe mit Hilfe der Gleichung
(2) gewonnene (F/ω)-Istwert als Eingangsgröße für die Antriebskraftregelung
verwendet werden.
Bei geschlossenem Spalt ist über die Motordrehzahl keine
Einstellung der Antriebskraft möglich. Um dennoch eine Antriebskraftregelung
durchführen zu können, muß auf eine
konventionelle Lageregelung mit unterlagerter Drehzahlregelung
zurückgegriffen werden. Dabei muß die Robotersteuerung
einen zusätzlichen Lagesollwert für einen Antrieb ausgeben,
welcher auf einen separaten Lageregler aufgeschaltet
wird. Der vom überlagerten Lageregler ausgegebene Drehzahlsollwert
dient dann als Eingangsgröße der in Fig. 2 eingezeichneten
Drehzahlregelung.
(40) zeigt die Regelungskomponenten zur symmetrischen Ausrichtung
der Greiferbacken. Diese Einrichtung kann bei Bedarf
durch den Schalter S₁ aktiviert werden. Die Regelungseinrichtung
ist auch auf Greifer mit mehreren Fingergelenken
anwendbar.
Claims (4)
1. Robotergreifer zur adaptiven Handhabung berührungsempfindlicher
Objekte mit einer Regelungseinrichtung für
eine Antriebskrafteinstellung und für eine geschwindigkeitsproportionale
Dämpfungseinstellung an den Greiferbacken,
mit einer integrierten Meßeinrichtung zur Messung
der vom Handhabungsobjekt auf die Greiferbacken wirkenden
äußeren Kräfte und Momente, mit einer Antriebskraftübertragung
jeweils ausgehend von einem mechanischen Motor
über eine im Ölkreislauf mit einem Hydraulikzylinder geschaltete
Hydraulikpumpe auf einen im Hydraulikzylinder
verschiebbaren Kolben und einen mit diesem mechanisch
verbundenen Greiferbacken, dadurch gekennzeichnet, daß der
Antriebsmotor (1) drehzahlgesteuert ist und daß der Kolben
(9) im Inneren einen verstellbaren Spalt (31) aufweist,
durch den das Öl unter Druckverlust den Kolben durchströmen
kann.
2. Robotergreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Greiferbacken (6 und 17) mit Dehnungsmeßstreifen
versehene senkrecht zueinander stehende Meßfedern (20) und
an den Greiferfingern (5 und 25) mit Dehnungsmeßstreifen
versehene Meßfedern (26) angeordnet sind und eine Wägezelle
(23) am Anschlußflansch des Greifers angebracht ist zur
Messung der in allen drei orthogonalen Raumrichtungen wirkenden
äußeren Kräfte und Momente als Eingangsgrößen für
die Antriebsregelungen des Robotergreifers (Fig. 2).
3. Robotergreifer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Greiferbacken (6 und 17) und
den die Meßfedern (20) umschließenden Deckeln (18) wellenförmige
Federn (19) angebracht sind.
4. Robotergreifer nach Anspruch 1 und 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelungseinrichtung über gemessene
Werte von Antriebskraft, Drehgeschwindigkeit des Motors (1)
und Höhe des Spaltes (31) zur Erreichung der gewünschten
Antriebskraft und Dämpfung die erforderliche Motordrehzahl
und Höhe des Spaltes (31) liefert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883806333 DE3806333A1 (de) | 1988-02-27 | 1988-02-27 | Robotergreifer mit drehzahlgesteuerter greifkraftregelung und einstellbarer daempfung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883806333 DE3806333A1 (de) | 1988-02-27 | 1988-02-27 | Robotergreifer mit drehzahlgesteuerter greifkraftregelung und einstellbarer daempfung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3806333A1 DE3806333A1 (de) | 1989-09-07 |
DE3806333C2 true DE3806333C2 (de) | 1992-04-30 |
Family
ID=6348386
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883806333 Granted DE3806333A1 (de) | 1988-02-27 | 1988-02-27 | Robotergreifer mit drehzahlgesteuerter greifkraftregelung und einstellbarer daempfung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3806333A1 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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US5253912A (en) * | 1991-04-10 | 1993-10-19 | Axis Usa, Inc. | Gripper apparatus for electric motor components |
CN108858262B (zh) * | 2018-09-14 | 2024-04-12 | 山东商务职业学院 | 一种夹持力可调的六自由度运料机器人 |
WO2023148685A1 (en) * | 2022-02-04 | 2023-08-10 | Scuola Superiore Di Studi Universitari E Di Perfezionamento Sant'anna | System for the remote actuation of articulated mechanisms |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3449008A (en) * | 1967-06-08 | 1969-06-10 | Gen Dynamics Corp | Object handling system with remote manual control |
DE2937061C2 (de) * | 1979-09-13 | 1981-11-12 | Pfaff Industriemaschinen Gmbh, 6750 Kaiserslautern | Handhabungsgerät mit einer Greifvorrichtung |
DE3332147A1 (de) * | 1983-09-06 | 1985-03-21 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Verfahren zur handhabung von werkstuecken |
-
1988
- 1988-02-27 DE DE19883806333 patent/DE3806333A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3806333A1 (de) | 1989-09-07 |
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8122 | Nonbinding interest in granting licenses declared | ||
8181 | Inventor (new situation) |
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