DE3805069A1 - Vegetationselement als fertigelement - Google Patents
Vegetationselement als fertigelementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Vegetationselement als
Fertigelement gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Vegetationselemente dieser Gattung sind durch die
deutsche Patentschrift 24 38 300 bekannt und werden
vorwiegend für Dachbegrünungen auf Dächern verwendet.
Die Bedeutung dieser Vegetationselemente ist darauf
zurückzuführen, daß mit zunehmender und dichter wer
dender Besiedlung immer mehr natürliche Vegetations
flächen zerstört werden. Dadurch schrumpft der Lebens
raum für Fauna und Flora, und das ökologische Gleich
gewicht kann gestört werden.
Um diesen Nachteilen zu begegnen, wird zunehmend
mit Hilfe von Vegetationselementen bzw. von Dachbe
grünungen durch Ansiedlung geeigneter Vegetation
neuer Lebensraum für sauerstoffproduzierende Pflanzen
in der unmittelbaren Wohn-Umgebung geschaffen.
Zudem bringt die Verwendung von Vegetationselementen
für Dachbegrünungen noch die Vorteile, daß die Dach
flächen geschützt werden. Starke Aufheizungen im
Sommer und Abkühlungen im Winter lassen sich nämlich
verhindern, so daß sich insgesamt das Raumklima in
Gebäuden mit begrünten Dächern verbessert.
Das geschilderte Beispiel der Dachbegrünung läßt
die Bedeutung der Vegetationselemente erkennen. In
der Praxis stehen dieser Bedeutung aber immer noch
Nachteile gegenüber, die auf den Aufbau der Vege
tationselemente zurückzuführen sind, die grund
sätzlich eine meistens durch Steinwolle gebildete
Kulturschicht, gegebenenfalls eine durch perforierte
Rohrkörper gebildete Tröpfchenbewässerung sowie häufig
noch eine untere Dränageschicht umfassen. Oben auf
der Steinwolle selbst befindet sich dann die Vege
tation.
Als nachteilig hat sich bei den bekannten Vegetations
elementen erwiesen, daß die Steinwolle nur eine ge
ringe Wasserhaltekraft besitzt. Das bedeutet mit anderen
Worten, daß das von der auf der Steinwolle verlegten
Tröpfchenbewässerung oder auch von natürlichen Nieder
schlägen in Form von Regen herrührende Wasser die Stein
wollmatte rasch durchläuft.
In Folge des geringen Rückhaltevermögens der Stein
wolle muß durch die untere Dränageschicht des Vege
tationselemente entsprechend viel Wasser abgeführt
und in die Kanalisation geleitet werden. Dies ist
aber unter dem Gesichtspunkt der Verbesserung des
Umweltschutzes unerwünscht.
Wegen der geringen Wasserhaltekraft der Steinwolle
ist es zudem bei den bekannten Vegetationselementen
durchweg erforderlich, eine künstliche Tröpfchenbe
wässerung in Form von perforierten Rohrkörpern vorzu
sehen, um ein Austrocknen der Vegetation zu ver
hindern. Die Rohrkörper sind natürlich an sich schon
optisch störend, hinzu kommt außerdem noch, daß die
Rohrkörper auf dem Vegetationselement festgeklammert
werden müssen. Dies ist sowohl im Hinblick auf die
Montagearbeit als auch auf die Kosten von Nachteil.
Schließlich bedingt die Verwendung einer Tröpfchenbe
wässerung mit den perforierten Rohrkörpern einen
nicht unerheblichen Bedarf an zusätzlichem Wasser,
das meistens aus der Wasserleitung genommen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vege
tationselement zu schaffen, welches es gestattet,
den Wasserverbrauch und auch das in die Kanalisation
abgeleitete Abwasser zu reduzieren.
Dieses Ziel erreicht die Erfindung bei dem im Ober
begriff des Anspruchs 1 genannten Vegetationselement
dadurch, daß unterhalb der Kulturschicht eine Be- und
Entwässerungsmatte vorgesehen ist, die sowohl wasser
speichernde als auch wasserabgebende Eigenschaften
besitzt, und die auf ihrer unteren, der Kulturschicht
abgewandten Seite mit Abstandshalter versehen ist.
Von entscheidender Bedeutung bei der Erfindung ist die
Verwendung der neuartigen Be- und Entwässerungsmatte,
die sowohl wasserspeichernde als auch wasserabgebende
Eigenschaften besitzt. Durch den Einbau der Be- und
Entwässerungsmatte wird nämlich der Durchlauf des
Wassers in der Steinwolle gestoppt. Wie sich in Ver
suchen gezeigt hat, saugt sich die Be- und Entwässe
rungsmatte voll und gibt Wasser an die Steinwollmatte
zurück. Überschüssiges Wasser wird durch die rippenför
migen Abstandshalter an der Unterseite der Be- und Ent
wässerungsmatte abgeführt.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist unter
halb der Be- und Entwässerungsmatte ein Trennvlies und
darunter eine zusätzliche Drainageschicht angeordnet.
Ein solches Vegetationselement kommt vorteilhaft bei
stark wurzelnden Pflanzen zur Anwendung.
Die neuartige Be- und Entwässerungsmatte besitzt eine
mittlere Trägerschicht aus mechanisch verfestigtem
Polyester-Nadelvlies, wobei diese Trägerschicht
wasserspeichernde und wasserabgebende Eigenschaften
hat. Auf die Unterseite der Trägerschicht ist in zweck
mäßiger Ausgestaltung eine Poly-Propylen-Auflage in
Form von Rippen aufgenadelt, wobei Poly-Propylen in
Grobfaser-Struktur verwendet wird.
Die Rippen bilden Abstandshalter und ermöglichen den
Abfluß von überschüssigem Wasser, wenn die "Speicher
fähigkeit" der Be- und Entwässerungsmatte erschöpft
ist.
Der entscheidende Vorteil des neuartigen Vegetations
elementes liegt darin, daß durch die Verwendung der
neuartigen Be- und Entwässerungsmatte die natürlichen
Niederschläge in Form von Regen in erheblich größeren
Mengen festgehalten und verwendet werden können. In
praktischen Versuchen hat sich gezeigt, daß im Vergleich
zu den bekannten Vegetationselementen bis zu 75% mehr
Wasseraufnahmefähigkeit erreicht werden kann. Dies be
deutet im Hinblick auf eine Tröpfchenbewässerung einen
erheblich reduzierten Wasserverbrauch aus der normalen
Wasserleitung, und außerdem ergibt sich dadurch eine
optimale Nutzung der natürlichen Niederschläge.
In Folge des stark erhöhten Rückhaltevermögens des
Oberflächenwassers durch die Be- und Entwässerungs
matte ergibt sich auch ein wesentlich geringerer Ab
lauf von überschüssigem Wasser in die Kanalisation,
insbesondere bei starken Regenfällen, wodurch eine
bedeutsame Umweltverbesserung erzielt wird.
Aufgrund der besonderen Eigenschaften der Be- und Ent
wässerungsmatte ist es gemäß einer vorteilhaften Wei
terbildung der Erfindung möglich, eine Tröpfchenbe
wässerung direkt auf die Be- und Entwässerungsmatte
zu legen. Dadurch entfällt die bisher übliche lästige
Montage der Rohre oben auf der Vegetationsschicht.
Außerdem sind die Bewässerungsrohre nun auch nicht mehr
sichtbar, wodurch der optische Eindruck des Vegetations
elementes verbessert wird.
Gegen zu starke Verwurzelung können die Bewässerungs
rohre in an sich bekannter Weise mit einem Vlies um
mantelt werden, so daß die Funktionsfähigkeit der Rohre
für die Tröpfchenbewässerung in jedem Fall gewährleistet
ist.
Zur Erzielung einer großen Grünfläche werden einfach
die einzelnen als Fertigelement vorhandenen Vegetations
elemente nebeneinander auf der gewünschten Fläche ver
legt, und es ist darauf hinzuweisen, daß die Vegetations
elemente auch in senkrechter Bauweise verwendet werden
können.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Un
teransprüchen.
Nachfolgend wird die Erfindung zum besseren Verständnis
anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungs
beispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Querschnitts
ansicht eines Vegetationsele
mentes gemäß einer ersten Aus
führungsform,
Fig. 2 eine schematische Querschnitts
ansicht eines Vegetationselemen
tes gemäß einer zweiten Ausfüh
rungsform, und
Fig. 3 eine Querschnittsansicht einer
Be- und Entwässerungsmatte.
Das in Fig. 1 zeichnerisch dargestellte und als Ganzes
mit der Bezugsziffer 10 bezeichnete Vegetationselement
ist auf einem Dach 12 verlegt. Das Vegetationselement
10 besitzt oben die eigentliche Vegetation 14, darunter
befindet sich eine Kulturschicht 16, und unter der Kul
turschicht 16 ist eine Be- und Entwässerungsmatte 18
angeordnet, die auf dem Dach 12 liegt.
Die Kulturschicht 16 wird durch hygroskopische Stein
wolle gebildet, es ist aber auch die Verwendung von
gärtnerischen Erden oder von Kultursubstrat möglich.
Das Vegetationselement 10 gemäß Fig. 2 unterscheidet
sich von Fig. 1 dadurch, daß unterhalb der Be- und Ent
wässerungsmatte 18 ein Trennvlies 20 und darunter eine
Drainageschicht 22 angeordnet sind. Diese Ausführungs
form wird vorteilhaft bei stark wurzelnder Vegetation
14 verwendet, während das Vegetationselement 10 gemäß
Fig. 1 vor allem bei niederen Pflanzen mit schwacher
Bewurzelung zur Anwendung kommt.
Die Drainageschicht 22 kann in an sich bekannter Weise
durch ein Nylonschlinggewebe gebildet sein, welches den
Abfluß von überschüssigem Wasser ermöglicht und zugleich
einen Abstand zum Dach 12 herstellt. Durch diese Maß
nahme wird bei stark wurzelnden Pflanzen eine Durchwur
zelung ausgeschlossen. Nach dem Durchdringen des Trenn
vlieses 20 würden die Wurzeln nämlich in einen Luftbe
reich gelangen, wo sie keine Nahrung finden, so daß ei
ne Durchwurzelung ausgeschlossen ist und auf eine be
sondere Wurzelschutzschicht auf dem Dach 12 selbst ver
zichtet werden kann.
Das Trennvlies 20 besteht in an sich bekannter Weise
aus einer perforierten Folie, die überschüssiges Wasser
von der Be- und Entwässerungsmatte 18 zur Drainage
schicht 22 durchläßt.
Falls bei dem Vegetationselement 10 eine Tröpfchen
bewässerung vorgesehen werden soll, können die perforier
ten Rohre nicht nur - wie in Fig. 1 dargestellt, und wie
dies bisher bekannt war - oben auf der Vegetationsschicht
14 angebracht werden, vielmehr ist es gemäß Fig. 2 auch
möglich, die Rohre 30 innerhalb der Kulturschicht 16 auf
der Be- und Entwässerungsmatte 18 anzuordnen, wobei die
perforierten Rohre 30 dann mit einer Vliesummantelung 32
umgeben werden.
Die Be- und Entwässerungsmatte 18 besitzt für das Wasser
der Tröpfchenbewässerung und auch für die natürlichen
Niederschläge eine große Wasserhaltekraft und wirkt in
sofern als Speicher. Das die Kulturschicht 16 schnell
durchdringende Wasser wird also von der Be- und Ent
wässerungsmatte 18 aufgenommen, die sich vollsaugt und
in der Lage ist, das benötigte Wasser an die Kultur
schicht 16 zurückzugeben. Überschüssiges Wasser wird
durch die Rippenanordnung 26 (vgl. Fig. 3) an der Un
terseite der Be- und Entwässerungsmatte abgeführt.
Der nähere Aufbau der Be- und Entwässerungsmatte 18 ist
in der Querschnittsansicht gemäß Fig. 3 dargestellt.
Die Be- und Entwässerungsmatte 18 besitzt eine mittle
re Trägerschicht 24 aus mechanisch verfestigtem Polyester-
Nadelvlies. Die Trägerschicht 24 ist für die wasserspei
chernden und wasserabgebenden Eigenschaften der Be- und
Entwässerungsmatte verantwortlich. Die Trägerschicht
kann 4 mm dick sein und ein Raumgewicht von ca. 500 g/m2
aufweisen.
Auf die Unterseite der Trägerschicht 24 ist eine Poly-
Propylen (PP)-Auflage in Form von Rippen 26 aufgenadelt,
wobei Poly-Propylen in Grobfaser-Struktur verwendet wird.
Durch die Rippen 26 wird ein Abstandshalter gebildet, so
daß überschüssiges Wasser durch die Freiräume zwischen
den Rippen abfließen kann.
Beim Aufnadeln der erwähnten Rippen 26 wird oberhalb der
Trägerschicht 24 automatisch noch eine Oberschicht 28
gebildet, die herstellungsbedingt ist und im übrigen
für die eigentliche Wirkungsweise der Be- und Entwässe
rungsmatte 18 keine grundlegende Bedeutung besitzt.
Das Raumgewicht der kompletten Be- und Entwässerungs
matte 18 beträgt in zweckmäßiger Ausgestaltung der Er
findung etwa 1000 g/m2, und es hat sich gezeigt, daß
sich mit diesem Wert besonders günstige Eigenschaften
des Vegetationselementes 10 realisieren lassen.
Das Vegetationselement 10 ist in den zeichnerischen Dar
stellungen in waagerechter Anordnung zu erkennen; aller
dings ist die Erfindung darauf nicht beschränkt. Viel
mehr ist es ohne weiteres auch möglich, das Vegetations
element 10 in senkrechter Bauweise auf einer senkrechten
Unterlage vorzusehen. Auch in diesem Fall erfüllt die Be-
und Entwässerungsmatte die beschriebenen vorteilhaften
Funktionen.
Claims (13)
1. Vegetationselement als Fertigelement, mit
einer Kulturschicht für eine Vegetation und gegebenen
falls mit einer durch perforierte Rohrkörper gebildeten
Tröpfchenbewässerung, insbesondere Vegetationselement
für intensive Dachbegrünungen, dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb der Kulturschicht (16) eine Be- und Ent
wässerungsmatte (18) vorgesehen ist, die sowohl wasser
speichernde als auch wasserabgebende Eigenschaften
besitzt, und die auf ihrer unteren, der Kulturschicht
(16) abgewandten Seite mit Abstandshalter (26) versehen
ist.
2. Vegetationselement nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß unterhalb der Be- und Entwässerungs
matte (18) ein Trennvlies (20) und darunter eine zusätzliche
Dränageschicht (22) angeordnet ist.
3. Vegetationselement nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trennvlies (20) durch eine
perforierte Folie und die Dränageschicht (22) durch
ein Nylonschlinggewebe gebildet ist.
4. Vegetationselement nach einem der vorher
gehenden Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Be- und Entwässerungsmatte (18) eine mittlere
Trägerschicht (24) aus mechanisch verfestigtem Poly
ester-Nadelvlies besitzt, wobei die Trägerschicht
(24) wasserspeichernde und wasserabgebende Eigen
schaften hat.
5. Vegetationselement nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht (24)
etwa 4 mm dick ist und ein Raumgewicht von ca. 500 g/m2
aufweist.
6. Vegetationselement nach Anspruch 4 und/oder
5, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Unterseite
der Trägerschicht eine Poly-Propylen (PP)-Auflage
in Form von Rippen (26) aufgenadelt ist, wobei
Poly-Propylen in Grobfaser-Struktur verwendet wird.
7. Vegetationselement nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Raumgewicht der aus der Träger
schicht (24) und der PP-Auflage gebildeten Be- und
Entwässerungsmatte (18) etwa 1000 g/m2 beträgt.
8. Vegetationselement nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abstandshalter durch Rippen
(26) gebildet sind.
9. Vegetationselement nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kulturschicht (16) vorwiegend
aus Steinwolle besteht.
10. Vegetationselement nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kulturschicht (16) durch
gärtnerische Erden gebildet ist.
11. Vegetationselement nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche 1-10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die die Tröpfchenbewässerung bildenden
Rohrkörper (30) auf der Be- und Entwässerungsmatte
(18) liegen und mit einem Vliesmantel (32) umgeben
sind.
12. Vegetationskörper nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche 1-10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die die Tröpfchenbewässerung bildenden
Rohrkörper (30) auf der Kulturschicht (16) angeord
net sind.
13. Vegetationselement nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche 1-12, dadurch gekenn
zeichnet, daß es in senkrechter Bauweise angeordnet
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3805069A DE3805069A1 (de) | 1988-02-18 | 1988-02-18 | Vegetationselement als fertigelement |
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