DE3804462A1 - Verfahren zur demulgierung von emulsionen aus wasser und rohoel - Google Patents
Verfahren zur demulgierung von emulsionen aus wasser und rohoelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Demulgierung von Ölen, und insbesondere
die Brechung von Emulsionen, wie sie bei der Gewinnung
und Verarbeitung von Rohöl aus Ölquellen anfallen.
Das beim Fördern von Erdöl anfallende Rohöl liegt häufig in
Form einer Emulsion von Öl und Wasser vor. Diese Emulsionen
schwanken in ihrer Konstitution von Bohrloch zu Bohrloch und
bei den einzelnen Bohrlöchern sogar in Abhängigkeit von der
Förderdauer. Die dabei anfallenden Emulsionen können bei
spielsweise bis zu 80% Wasser enthalten und sind häufig
äußerst stabil, da in diesen Emulsionen die verschiedensten
Emulgiermittel, wie beispielsweise Asphaltene, vorhanden sind.
Aus verschiedenen Gründen ist die Anwesenheit von Wasser im
Rohöl unerwünscht, und durch Anwendung eines oder mehrerer
organischer demulgierender Substanzen wird in der Praxis daher
möglichst viel Wasser entfernt. Hierdurch läßt sich der Wassergehalt
des Rohöls im allgemeinen auf bis zu etwa 1% oder
darunter erniedrigen. Zugleich wird hierdurch auch der Salzgehalt
des Rohöls herabgesetzt, der jedoch trotzdem noch unannehmbar
hoch bleiben kann. Bei zu hohem Salzgehalt unterzieht
man das Rohöl durch Waschen mit Wasser einem Entsalzungsverfahren.
Dieses Verfahren kann entweder direkt an der Ölquelle
oder in einer Raffinerie vorgenommen werden. Zur Erzielung
eines ausreichend niedrigen Gehalts an Salz und Wasser in dem
Rohöl, das der nächsten Verfahrensstufe zugeführt wird, werden
Demulgatoren, Wärme und häufig auch elektrostatische Trennverfahren
angewandt.
Die als Demulgator für ein bestimmtes Rohöl jeweils günstigste
Substanz oder Substanzmischung wird im allgemeinen ausgewählt,
indem man die Wirksamkeit zum Brechen der Emulsion von
Substanzen beobachtet, die sich auch bei anderen Rohölen als
wirksame Demulgatoren erwiesen haben. Zu solchen bekannten
Demulgatoren auf Basis organischer Substanzen gehören bei
spielsweise Sulfonate, Polyglycolether, oxylierte Phenole, wie
Nonylphenolethoxylat und Alkanolaminderivate.
Anstelle der zur Demulgierung von Rohölen allgemein angewandten
organischen Substanzen wurde auch bereits die Verwendung bestimmter
Silicone vorgeschlagen. Zur Verwendung bei Rohöl aus
Kuwait wurde beispielsweise eine Organosiloxanverbindung der
Formel
((CH₃)₃SiOSi(CH₃)₂(CH₂)₃)₂N⁺(CH₃)₂I-
vorgeschlagen. Von den Siliconen werden als wirksamste Demulgatoren
für Rohöl Copolymerisate aus Polysiloxan und Polyoxy
alkylenoxid verwendet. Die Anwendung solcher Copolymerisate
zur Destabilisierung von Rohölemulsionen wird beispielsweise
in EP-A-01 41 585, GB-A-12 81 108 und GB-A-13 60 398 beschrieben.
Trotz der vielen Substanzen, welche als Demulgatoren für Rohöl
vorgeschlagen wurden, bleibt die Demulgierung einiger Rohöle
in der Praxis immer noch schwierig oder unmöglich, und dies
gilt besonders für Rohöle, die sehr wenig Wasser enthalten.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung von Materialien,
die in geringen Mengen zur Demulgierung wenigstens einiger der
Rohölemulsionen angewandt werden können, die bisher nur schwer
demulgiert werden können, und hierdurch soll zugleich auch der
Bereich der zur Demulgierung von Rohölemulsionen geeigneten
Materialien erweitert werden.
Es wurde nun gefunden, daß sich bestimmte Organosiloxane, die
wenigstens eine Siloxaneinheit enthalten, welche eine
siliciumgebundene quaternäre Trialkylammoniumgruppe aufweist,
zur Demulgierung bestimmter Rohöle eignen.
Die obige Aufgabe wird daher erfindungsgemäß gelöst durch ein
Verfahren zur Demulgierung von Emulsionen aus Wasser und Rohöl,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Emulsion mit einem
Organosiloxan behandelt wird, das im Molekül wenigstens eine
quaternäre ammoniumsubstituierte Siloxaneinheit der allgemeinen
Formel
enthält, worin a den Wert 1 oder 2 hat, jeder der Substituenten
R eine oleophile substituierte oder unsubstituierte
Kohlenwasserstoffgruppe mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen bedeutet,
wobei jedoch einer der Substituenten R eine Hydroxylgruppe
sein kann, falls a den Wert 2 hat, Z eine an das
Siliciumatom der Siloxaneinheit gebundene quaternäre Ammoniumgruppe
der Formel
R′N⁺(R²)₃X- (II)
ist, worin R′ eine die Siliciumatome und Stickstoffatome verbindende
zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe darstellt, die Substituenten
R² jeweils eine Alkylgruppe mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen
oder eine Polyoxyalkylenkette mit 3 bis 50 Oxyalkylengruppen
bedeuten und X- ein Halogenion ist.
Die Wirksamkeit des jeweils ausgewählten quaternären Ammonium
organosiloxans als Demulgator für eine Rohölemulsion schwankt
von Öl zu Öl und scheint sowohl von den Eigenschaften der
öligen und wäßrigen Phasen als auch der Temperatur abzuhängen,
bei welcher die Demulgierung durchgeführt wird. Die Wirksamkeit
unter den an Ort und Stelle herrschenden Bedingungen ist
nicht leicht vorhersagbar, läßt sich jedoch durch ein einfaches
Testverfahren in üblicher Weise ermitteln. Hierzu kann
man beispielsweise Proben der Organosiloxane mit der jeweiligen
Emulsion vermischen, das Gemisch schütteln und dann entweder
die Zeit messen, während der sich eine bestimmte Wassermenge
abscheidet, oder die Wassermenge bestimmen, die sich
innerhalb einer bestimmten Zeit abscheidet. Hierbei wird angenommen,
daß die Wirksamkeit dieser Materialien als Demulgatoren
von einer Anzahl an Faktoren abhängt, wie beispielsweise
der Fähigkeit des Organosiloxans, daß wenigstens einige seiner
oleophilen Substituenten in der öligen Phase der Emulsion
vorhanden sein können, während seine quaternären Ammoniumgruppen
in der wäßrigen Phase vorhanden sind, wodurch das
vorhandene Emulgierungssystem in einer zur Demulgierung aus
reichenden Weise gestört wird.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren anzuwendenden Organosiloxane
können lineare, verzweigte oder vernetzte Flüssigkeiten,
gummiartige Massen oder Harze mit jeder gewünschten
Anzahl an Siloxaneinheiten sein, sofern das jeweilige Organosiloxan
ein ausgewogenes Gleichgewicht an oleophilen und
hydrophilen Eigenschaften aufweist. Vorzugsweise enthält das
Organosiloxan 2 bis 2000 Siliciumatome. Das Organosiloxan
kann ausschließlich aus Einheiten der Formel (I) oder aus
Einheiten der Formel (I) und anderen Siloxaneinheiten zusammengesetzt
sein, die 1 bis 4 Siloxanbrücken pro Siliciumatom
aufweisen. Als Organosiloxan ist erfindungsgemäß ein Polydi
organosiloxan bevorzugt, das aus Siloxaneinheiten der Formel
(I) und Siloxaneinheiten der allgemeinen Formel (III)
zusammengesetzt ist, worin b einen Wert von 0, 1, 2 oder 3 hat
und jeder der Substituenten R eine oleophile substituierte
oder unsubstituierte Kohlenwasserstoffgruppe mit bis zu 10
Kohlenstoffatomen ist, wobei R jedoch auch eine Hydroxylgruppe
sein kann, falls b größer als 1 ist. Die Einheiten der Formel
(III) können somit als Ketteneinheiten, Kettenverzweigungseinheiten
oder Endeinheiten beim Organosiloxanmolekül vorhanden
sein, und die Einheiten der Formel (I) können Ketteneinheiten
oder Endeinheiten sein. Die Substituenten R bei den Einheiten
(I) und (III) sind vorzugsweise unsubstituierte Alkylgruppen,
Arylgruppen, Alkarylgruppen, Aralkylgruppen oder cycloaliphatische
Gruppen. Die am meisten bevorzugten Gruppen sind die
niederen Alkylgruppen, wie Methyl, Ethyl und Propyl, und die
Phenylgruppe. Vorzugsweise sind nicht weniger als 80% der
Gruppen R Methyl.
Bei den Einheiten der Formel (I) ist die die Siliciumatome
und die Stickstoffatome verknüpfende Gruppe R′ eine zweiwertige
Kohlenwasserstoffgruppe. Zu geeigneten Gruppen dieser
Art gehören die aliphatischen Kohlenwasserstoffgruppen und die
arylaliphatischen Kohlenwasserstoffgruppen, wie die Gruppen
der Formeln
worin R³ ein Wasserstoffatom oder eine Kohlenwasserstoffgruppe
mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen ist, sowie die Alkylengruppen
der Formel -(CHR⁴) n -, worin n einen Wert im Bereich von 2 bis
10 hat und R⁴ ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeutet.
Bei den Einheiten der Formel (I) können die Gruppen R² gleich
oder verschieden sein und beispielsweise Alkylgruppen bis zu
20 Kohlenstoffatomen oder Gruppen der Formel -(CH₂CHR⁴O) t H
sein, worin R⁴ wie oben definiert ist und vorzugsweise insgesamt
für H steht und t einen Wert von 3 bis 50 hat. Zweck
mäßigerweise ist wenigstens eine der Gruppen R² eine Alkylgruppe.
Zwei der Gruppen R² können beispielsweise 1 bis 5
Kohlenstoffatome enthalten und so beispielsweise Methylgruppen
oder Ethylgruppen sein, und eine der Gruppen R² kann eine
Kette mit 10 bis 15 Kohlenstoffatomen sein.
Bei den Einheiten der Formel (I) kann das Halogenion X- irgendein
übliches Halogenion sein, wie beispielsweise Iodid oder
Chlorid.
Zu geeigneten Organosiloxanen gehören die linearen Polydiorga
nosiloxane der mittleren allgemeinen Formel (IV)
R₃SiO(R₂SiO) x (RZSiO) y SiR₃ (IV)
worin R und Z wie oben definiert sind, x einen Wert im Bereich
von 1 bis 150 hat und y einem Wert im Bereich von 1 bis
10 entspricht. Bei den bevorzugten Materialien liegt das
Verhältnis im Bereich von 2 bis 25. Bei den stärker be
vorzugten Materialien liegt die Summe von x + y im Bereich von
2 bis 20, wobei das Verhältnis von im Bereich von 2 bis
10 liegt. Besonders bevorzugt sind Materialien, bei denen y
dem Wert 1 oder 2 entspricht, so daß das Verhältnis von
im Bereich von 2 bis 5 liegt.
Bei den quaternären Ammoniumsalzen von Organosiloxanen handelt
es sich um bekannte Materialien. Die erfindungsgemäß verwendbaren
Organosiloxane können daher nach bekannten Methoden hergestellt
werden. Sie lassen sich beispielsweise aus den ent
sprechenden tertiären Aminen und halogensubstituierten Poly
siloxanen herstellen. Halogenalkylpolydiorganosiloxane können
durch eine Hydrosilylierungsreaktion zwischen einem Hydrosiloxan
und einem halogenierten ungesättigten organischen
Material oder durch eine Copolymerisation des entsprechenden
Dialkoxyhalogenalkylsilans mit einem Polydiorganosiloxan hergestellt
werden. Quaternäre Ammoniumpolysiloxane lassen sich
auch durch Hydrolyse des entsprechenden quaternären Ammonium
dialkoxyalkylsilans oder durch Hydrolyse des Alkoxyhalogen
alkylsilans und anschließende Behandlung mit dem erforderlichen
Trialkylamin herstellen. Erfindungsgemäß bevorzugt ist
die Herstellung des entsprechenden iodalkylsubstituierten
Polydiorganosiloxans und dessen anschließende Umsetzung mit
dem jeweiligen Trialkylamin.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das
jeweilige Organosiloxan in jeder geeigneten Weise, beispielsweise
mittels einer Dosierungsvorrichtung, in das Rohöl ein
gearbeitet werden, wobei es sich hierzu entweder in unverdünnter
oder in verdünnter Form anwenden läßt, wie beispielsweise
in Form einer Lösung in einem geeigneten organischen
Lösungsmittel, wie Hexan-1-ol. Die Menge an zu verwendendem
Organosiloxan läßt sich einfach durch Ausprobieren ermitteln,
wobei jedoch gewöhnlich nicht mehr als etwa 500 Volumenteile
Demulgator auf 1 000 000 Teile Emulsion verwendet werden. Das Organo
polysiloxan kann als einziger Demulgator oder in Verbindung
mit anderen Materialien, wie beispielsweise bekannten organischen
Demulgatoren, angewandt werden.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens konnten
einige Rohöle in einem vergleichbaren oder größeren Ausmaß
demulgiert werden, wie dies unter Verwendung herkömmlicher
Materialien möglich war. Durch die ausgewählten Polysiloxane
ließen sich sowohl unmittelbar aus der Ölquelle kommende Rohöle
als auch wäßrige Emulsionen, die sich während der Entsalzung
von Rohöl bilden, demulgieren. Die erfindungsgemäß
erzielbaren Vorteile treten vor allem bei den stabileren
Rohölen, den sehr wenig Wasser enthaltenden Rohölen und den
bei niedrigeren Temperaturen behandelten Rohölen in Erscheinung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen weiter
erläutert. Sofern nichts anderes gesagt ist, sind in diesen
Beispielen alle Teilangaben als Volumenteile zu verstehen. Die
Abkürzung Me bedeutet die Methylgruppe.
Man vergleicht das Verhalten verschiedener quaternärer
Ammoniumsalze von Organosiloxanen als Demulgatoren für Rohöl
mit dem Verhalten organischer Demulgatoren für Rohöl und dem
Verhalten von beispielsweise Copolymerisaten aus Polysiloxan
und Polyoxyalkylen. Bei diesen vergleichenden Untersuchungen
werden jeweils Rohölmengen von 100 ml angewandt. Diese Ölmengen
werden in klare Glasbehälter gegeben und mit einer gewünschten
Menge des jeweils zu untersuchenden Emulgierungsmittels
versetzt. Bei den Beispielen 1 bis 5 schüttelt man die
Behälter 5 Minuten kräftig auf einen Laborschüttler, läßt sie
dann 10 Minuten stehen und schüttelt sie hierauf schwach, um
ein Koaleszieren von Wassertröpfchen im Gemisch zu ermöglichen.
Beim Beispiel 6 vermischt man das Öl und das Wasser während
1 Minute in einem Mischer unter Zugabe von 6% Wasser zum
Rohöl und dann noch weitere 30 Sekunden nach beendeter Zugabe
des Wassers. Die Proben werden auf der gewünschten Temperatur
gehalten. Die Menge an abgeschiedenem Wasser wird zu bestimmten
Zeitabständen aufgezeichnet.
Jedes der beispielsmäßigen Organosiloxane hat wenigstens eine
quaternäre ammoniumsubstituierte Siloxaneinheit der allgemeinen
Formel (I)
worin a einen Wert von 1 oder 2 hat, R Methyl (Me) ist, Z eine
quaternäre Ammoniumgruppe der Formel (II)
R′N⁺(R²)₃X- (II)
bedeutet, die an das Siliciumatom der Siloxaneinheit gebunden
ist, worin R′ die Gruppe -(CH₂)₃- oder die Gruppe -(CH₂)₃-C₆H₄-CH₂-
darstellt, welche die Siliciumatome und Stickstoffatome
miteinander verbindet, jeder der Substituenten R² eine Alkylgruppe
mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen ist und X- ein Halogenion
bedeutet.
Beispiele für die Organosiloxane 1 bis 8 und 12 sind die
Polyorganosiloxane der allgemeinen Formel (V)
Me₃SiO(Me₂SiO) x (MeSiO-Z) y SiMe₃ (V)
worin R′ für -(CH₂)₃- steht, zwei der Gruppen R² Methyl sind
und eine dieser Gruppen eine Alkylgruppe mit 12 bis 14 Kohlen
stoffatomen bedeutet.
Das Beispiel für das Organosiloxan 9 ist ein Polyorganosiloxan
der allgemeinen Formel (V), worin R′ für -(CH₂)₃- steht, alle
drei Gruppen R² Ethyl sind, X Iodid bedeutet, x für 6 steht,
y für 2 steht und das Verhältnis für 4 steht.
Das Beispiel für das Organosiloxan 13 hat die gleichen Gruppen
R und R² wie die Beispiele der Organopolysiloxane 1 bis 8 und
enthält eine Gruppe R′ der Formel -(CH₂)₂-C ¶H₄-CH₂-.
Diese Beispiele für Organosiloxane weisen folgende Eigenschaften
auf:
Die Beispiele 10 und 11 für Organosiloxane sind Hydrolysate
von Dimethoxysilanen und bestehen vorwiegend aus einem Gemisch
aus linearen und cyclischen Polysiloxanen, welche
Siloxaneinheiten der allgemeinen Formel (VI)
(MeZSiO) y (VI)
aufweisen, und endständige Einheiten aus den linearen Poly
siloxanen der allgemeinen Formel (VII)
Me(OH)ZSiO1/2 (VII)
enthalten, und in diesen Einheiten (VI) und (VII) ist Z wie
oben definiert, nämlich ein Rest der allgemeinen Formel
R′N⁺(R²)₃X-, während R′ für -(CH₂)₃- steht, zwei Gruppen R²
Methyl sind und eine dieser Gruppen eine Alkylgruppe mit 12
bis 14 Kohlenstoffatomen bedeutet und y einen Mittelwert von
etwa 7 hat. Beim Organosiloxan gemäß Beispiel 10 bedeutet X-
Chlorid, während beim Organosiloxan gemäß Beispiel 11 X- für
Iodid steht.
Das Organosiloxan gemäß Beispiel 14 ist ein flüssiges harzartiges
Material, das von einem Harz abgeleitet ist (welches
ein zahlenmittleres Molekulargewicht von etwa 800 hat und aus
Trimethylsiloxyeinheiten, Dimethylhydrosiloxyeinheiten und
Quatrosiloxyeinheiten in einem Molverhältnis von 7 : 2 : 5 gebildet
ist), welches man durch Hydrosilylierungsreaktion des Harzes
mit α-Chlormethylstyrol in Gegenwart eines Platinkatalysators
und durch anschließende Addition an das gereinigte
Reaktionsprodukt des tertiären Trialkylamins Me₂NT, worin T
eine Alkylkette mit 2 bis 16 Kohlenstoffatomen ist, erhält.
Das Vergleichsmaterial A ist ein organischer Demulgator, wie
er im Jahre 1986 zur Demulgierung von Rohöl aus dem der Shell
gehörenden Erdölfeld Sirikit in Thailand verwendet wurde.
Das Vergleichsmaterial B ist eine organische Demulgator
zusammensetzung in Form eines Gemisches aus Polyglycolharzen,
einem nichtionischen oberflächenaktiven Mittel, Alkohol und
höhersiedenden Kohlenwasserstoffen, wie es im Jahre 1986 zur
Demulgierung von Rohöl aus dem Erdölfeld Valhall in der Nordsee
verwendet wurde.
Das Vergleichsmaterial C ist ein Blockcopolymerisat aus Poly
diorganosiloxan und Polyoxyethylenglycol, dessen mittlerer
Block etwa 15 Dimethylsiloxaneinheiten enthält, der von zwei
hydroxylendständigen Polyoxyethylenoxypropyldimethylsilylbrücken
endblockiert ist.
Das Vergleichsmaterial D ist ein trimethylsilylendblockiertes
Copolymerisat aus Polydiorganosiloxan und Polyoxyethylenglycol,
das im Mittel etwa 14 Dimethylsiloxaneinheiten und zwei
hydroxylendständige Polyoxyethylenoxypropylmethylsiloxaneinheiten
enthält.
Das Vergleichsmaterial E ist ein Polyorganosiloxan mit
quaternären Ammoniumgruppen, welches die folgende allgmeine
Formel hat
Me₃SiO(Me₂SiO) x (MeSiOR′N⁺(R²)₃X-) y SiMe₃,
worin x für 18 steht, y für 2 steht, R′ für -(CH₂)₃- steht,
zwei Gruppen R² Ethyl sind und eine der Gruppen R² für
CH₂CH₂OH steht und X- Iodid ist.
Das Vergleichsmaterial F ist eine organische Demulgatorzusam
mensetzung aus einem Gemisch aus Polyglycolharzen, einem
nichtionischen oberflächenaktiven Mittel, Alkohol und höher
siedenden Kohlenwasserstoffen, welches im Jahre 1986 zur
Demulgierung von Rohöl im Erdölfeld Statfjord in der Nordsee
verwendet wurde und ähnlich ist wie das Vergleichsmaterial B,
wobei es die einzelnen Materialien jedoch in unterschiedlichen
Anteilen enthält.
Das Vergleichsmaterial G ist ein organischer Demulgator, der
im Jahre 1987 zur Abtrennung von Wasser von Rohöl bei dem
Entsalzungsverfahren verwendet wurde, bei welchem das Gemisch
aus Öl und Wasser erhitzt wurde.
Eine Probe Rohöl vom Erdölfeld der Firma Mobil im Statfjord,
die 40 Volumenprozent Wasser enthält, wird in Anteile von
jeweils 100 ml aufgeteilt, und anhand dieser Proben wird dann
in der oben beschriebenen Weise das Verhalten verschiedener
Materialien als Demulgatoren untersucht. Diese Materialien
werden jeweils in 60 Volumenteilen auf 1 000 000 Volumenteile
Rohöl angewandt. Der Versuch wird bei Raumtemperatur durchgeführt.
Es wird das Wasservolumen aufgezeichnet, das sich
vom Öl nach 15 Minuten, 60 Minuten und 24 Stunden abgetrennt
hat. Die Ergebnisse gehen aus der folgenden Tabelle 1 hervor.
Ihnen ist zu entnehmen, daß die Beispiele der erfindungsgemäß
anzuwendenden Organosiloxane verglichen zum Vergleichsmaterial
insgesamt zufriedenstellend wirken. Die während der einstündigen
Versuchsdauer erhaltenen Ergebnisse sind beim Organosiloxan
gemäß Beispiel 2 am besten, während nach 24stündiger
Versuchsdauer das Organosiloxan gemäß Beispiel 10 wesentlich
besser als die Vergleichszusammensetzung C wirkt.
Es wird mit einer Probe an Rohöl gearbeitet, die vom Erdölfeld
Sirikit in Thailand der Firma Shell stammt, 18% Wachs
und 1,5% Wasser enthält und bei Raumtemperatur fest ist. Die
Emulsion ist besonders stabil. Das Rohöl wird in Anteile von
jeweils 100 ml aufgeteilt, und das Verhalten der erfindungsgemäß
anzuwendenden Organosiloxane gemäß Beispiel (3) und (4)
und des Vergleichsmaterials A als Demulgator wird geprüft.
Diese Materialien werden in Mengen von 400 Volumenteilen auf
1 000 000 Volumenteile Rohöl angewandt. Der Versuch wird bei
70°C durchgeführt. Es wird das Wasservolumen aufgezeichnet,
das sich nach 10, 20, 40 und 80 Minuten vom Öl abgetrennt hat.
Ferner wird auch die Wassermenge in Volumenprozent ermittelt,
die in der Oberschicht der Ölphase (Q %) zurückbleibt, nämlich
der Rest an Wasser, welcher in einer Emulsionsschicht zwischen
der Ölphase und der Wasserphase verbleibt. Die Ergebnisse
gehen aus der folgenden Tabelle 2 hervor. Ihnen kann entnommen
werden, daß unter den Versuchsbedingungen die erfindungsgemäß
anzuwendenden Organosiloxane gemäß den Beispielen (3) und (4)
wirksamer sind als das Vergleichsmaterial.
Ein ähnlicher Versuch wird bei einer Temperatur von 80°C durchgeführt,
und zwar unter Verwendung einer Rohölprobe aus dem
Erdölfeld Sirikit der Firma Shell in Thailand, welche 18%
wachsartige Feststoffe bei Raumtemperatur und 1,4% Wasser
enthält. Das Verhalten des erfindungsgemäß anzuwendenden Organosiloxans
gemäß Beispiel (3) und des Vergleichsmaterials C wird
geprüft. Die Demulgatoren werden in Konzentrationen von jeweils
400 ppm angewandt. Die Ergebnisse gehen ebenfalls aus der folgenden
Tabelle 2 hervor. Demnach ist die Leistung des Organosiloxans
gemäß Beispiel (3) wesentlich besser als diejenige
des Vergleichsmaterials C.
Es wird eine Rohölprobe vom Erdölfeld Valhall in der Nordsee
verwendet, die 10% Wasser enthält. Die Emulsion ist besonders
stabil. Das Rohöl wird in Anteile von jeweils 100 ml aufgeteilt,
und das Verhalten verschiedener Materialien als Demulgatoren
wird geprüft. Diese Materialien werden in Mengen von
10 Volumenteilen auf 1 000 000 Volumenteile Öl angewandt. Der
Versuch wird bei 70°C durchgeführt. Es wird das Wasservolumen
aufgezeichnet, das sich vom Öl nach 10, 20 und 30 Minuten
abgetrennt hat. Die Ergebnisse gehen aus der folgenden
Tabelle 3 hervor. Ihnen ist zu entnehmen, daß unter den Ver
suchsbedingungen das Vergleichsmaterial B wesentlich besser
wirkt als das Vergleichsmaterial C. Das erfindungsgemäß an
zuwendende Organosiloxan gemäß Beispiel (3) ist wirksamer
als das Vergleichsmaterial C, jedoch weniger wirksam als das
Vergleichsmaterial B, während eine Kombination aus dem
Organosiloxan gemäß Beispiel (3) und einem gleichen Volumen
des Vergleichsmaterials B am wirksamsten ist.
Eine Rohölprobe vom Erdölfeld Statfjord der Firma Mobil,
die 40 Volumenprozent Wasser enthält, wird in Anteile von
jeweils 100 ml aufgeteilt, und das Verhalten verschiedener
Materialien als Demulgatoren wird geprüft. Die Materialien werden
in Mengen von 60 Volumenteilen auf 1 000 000 Volumenteile Rohöl
angewandt. Der Versuch wird bei Raumtemperatur durchgeführt
und bei 40°C sowie 60°C wiederholt. Es wird die Wassermenge
aufgezeichnet, die sich nach 5, 15 und 30 Minuten vom Öl abgetrennt
hat. Die Ergebnisse gehen aus den später folgenden
Tabellen 4, 5 und 6 hervor. Sie zeigen, daß die erfindungsgemäß
anzuwendenden Organosiloxane als Demulgatoren unterschiedlich
wirksam sind und ihre jeweilige Leistung tempera
turabhängig ist. Bei Raumtemperatur wirken die Organosiloxane
gemäß Beispielen (3), (6), (7), (10) und (11) jeweils besser
als sämtliche Vergleichsmaterialien. Bei 40°C sind lediglich
die Organosiloxane (3) und (11) vergleichbar wirksam als das
Vergleichsmaterial F, während die Organosiloxane (6), (7),
(9) und (10) auch besser wirken als das Vergleichsmaterial D.
Bei 60°C wirkt keines der erfindungsgemäß anzuwendenden Organosiloxane
gleich gut wie das Vergleichsmaterial F, wobei jedoch
die Organosiloxane (3), (6), (7), (9) und (10) in ihrer
Leistung vergleichbar sind mit der des Vergleichsmaterials D.
Unter allen Versuchsbedingungen ist die Leistung des Ver
gleichsmaterials E wesentlich schlechter als die der
anderen Materialien.
Eine Rohölprobe vom Erdölfeld Statfjord der Firma Mobil, die
20 Volumenprozent Wasser enthält, wird in Anteile von jeweils
100 ml aufgeteilt, und die Leistung verschiedener Materialien
als Demulgatoren wird geprüft. Diese Materialien werden in
Mengen von 60 Volumenteilen auf 1 000 000 Volumenteile Rohöl
angewandt. Der Versuch wird bei Raumtemperatur durchgeführt.
Es wird die Wassermenge aufgezeichnet, die sich nach 5, 30
und 60 Minuten vom Öl abgetrennt hat. Die Ergebnisse gehen aus
der folgenden Tabelle 7 hervor. Ihnen ist zu entnehmen, daß
die erfindungsgemäß anzuwendenden Organosiloxane gemäß
Beispielen (3) und (4) besser wirken als die beiden Ver
gleichsmaterialien D und F.
Es werden Emulsionen hergestellt aus einem demulgierten
Gemisch an Rohölen, die von den Erdölfeldern Ninian, Maureen
und Statfjord in der Nordsee stammen und weniger als 1%
Wasser enthalten. Das Rohöl wird unter kräftiger Durchmischung
während 1 Minute mit 6% Leitungswasser versetzt
und dann noch weitere 30 Sekunden vermischt. Die Emulsionen
werden in zwei Reihen mit ausgewählten Materialien behandelt.
Die Emulsionen für jede der beiden Reihen werden gebildet,
indem man die zubereiteten Emulsionen in Mengen von jeweils
100 ml aufteilt und die ausgewählten Behandlungsmittel in
Mengen von jeweils zwei Volumenteilen auf 1 000 000 Volumenteile
Emulsion zusetzt. Die Versuche werden bei 60°C durchgeführt.
Es wird die Wassermenge aufgezeichnet, die sich nach 5, 10,
20 und 30 Minuten vom Öl abgeschieden hat. Die Ergebnisse
für die beiden Versuchsreihen gehen aus den folgenden
Tabellen 8 und 9 hervor. Ihnen ist zu entnehmen, daß die
erfindungsgemäß anzuwendenden Organosiloxane besser wirksam
sind als das Vergleichsmaterial G.
Claims (10)
1. Verfahren zur Demulgierung von Emulsionen aus Wasser
und Rohöl, dadurch gekennzeichnet, daß die
Emulsion mit einem Organosiloxan behandelt wird, das im Molekül
wenigstens eine quaternäre ammoniumsubstituierte Siloxaneinheit
der allgemeinen Formel
enthält, worin a den Wert 1 oder 2 hat, jeder der Substituenten
R eine oleophile substituierte oder unsubstituierte Kohlen
wasserstoffgruppe mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen bedeutet,
wobei jedoch einer der Substituenten R eine Hydroxylgruppe sein
kann, falls a den Wert 2 hat, Z eine an das Siliciumatom der
Siloxaneinheit gebundene quaternäre Ammoniumgruppe der FormelR′N⁺(R²)₃X- (II)ist, worin R′ eine die Siliciumatome und Stickstoffatome verbindende
zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe darstellt, die Substituenten
R² jeweils eine Alkylgruppe mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen
oder eine Polyoxyalkylenkette mit 3 bis 50 Oxyalkylengruppen
bedeuten und X- ein Halogenion ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Organosiloxan ausschließlich aus Einheiten der Formel (I)
zusammengesetzt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Organosiloxan ein Polydiorganosiloxan ist, das aus Siloxaneinheiten
der Formel (I) und Siloxaneinheiten der allgemeinen
Formel
zusammengesetzt ist, worin die Substituenten R jeweils eine
substituierte oder unsubstituierte Kohlenwasserstoffgruppe mit
bis zu 10 Kohlenstoffatomen bedeuten und b für 0, 1, 2 oder 3
steht, wobei R jedoch eine Hydroxylgruppe sein kann, falls b
größer als 1 ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Organosiloxan ein Polydiorganosiloxan der mittleren allgemeinen
Formel
R₃SiO(R₂SiO) x (RZSiO) y SiR₃ (IV)ist, worin x einen Wert im Bereich von 1 bis 150 hat, y für
einen Wert im Bereich von 1 bis 10 steht und das Verhältnis
von im Bereich von 2 bis 25 liegt.
5. Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß nicht weniger als 80% der Gruppen
R Methyl sind.
6. Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppe R′ eine Alkylengruppe
der Formel -(CHR⁴) n - ist, worin n einen Wert im Bereich von 2
bis 10 hat und R⁴ ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe
bedeutet.
7. Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jede der Gruppen R² eine Alkylgruppe
mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei der Gruppen R² 1 bis 5 Kohlenstoffatome enthalten und
eine der Gruppen R² eine Kette mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen
ist.
9. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Gruppen R² die Formel
-(CH₂CHR⁴O) t H hat, worin R⁴ ein Wasserstoffatom oder eine
Gruppe CH₃ bedeutet und t einen Wert von 3 bis 50 hat, wobei
die eventuellen restlichen Gruppen R² Alkylgruppen mit bis zu
20 Kohlenstoffatomen sind.
10. Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Halogenion X- ein Iodidion
oder ein Chloridion ist.
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