DE3804291A1 - Klemmschraube - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schraube mit einem im
vollprofilierten Gewinde eingeschlossenen Klemmbereich.
Bei elektrischen Anschlußklemmen, z.B. Lüsterklemmen,
aber auch bei anderen Armaturen und Geräten, die teil
weise vormontiert sind, werden die Schrauben erst bei der
Endmontage vollständig eingeschraubt und angezogen. Damit
sie auf dem Transportweg vom Hersteller zum Verarbeiter
nicht verlorengehen, wäre es normalerweise erforderlich,
die Schrauben vollständig und fest einzuschrauben. Bei
der Endmontage wäre es dann erforderlich, die Schrauben
zunächst wieder aus der Mutter so weit herauszudrehen,
daß sie die Einsatzbohrung z.B. für das blanke Ende einer
elektrischen Leitung freigeben, jedoch nicht aus dem
Muttergewinde herausfallen. Zur Vermeidung der dadurch
entstehenden, zusätzlichen Arbeit ist es bereits bekannt,
das Schraubengewinde an einer definierten Stelle zu
deformieren, wodurch das Einschraubmoment der Schraube
an dieser Stelle erhöht ist, so daß die Schraube in nicht
vollständig eingeschraubter Stellung transportsicher im
Muttergewinde haftet. Bei einer zu diesem Zweck vor
bekannten Lösung ist das Schraubengewinde an der besagten
Stelle mit einem Gewindeversatz in Form einer kurzen
Verbreiterung des Gewindegrates oder einer kurzen
Abflachung der Gewindekerbe versehen (DE-GM 83 19 036).
Es wäre unrationell, eine derart gewollte Unregelmäßig
keit des Gewindes in einem gesonderten Arbeitsgang an
das Schraubengewinde anzuformen. Vielmehr ist es bekannt,
derartige örtliche Deformationen durch eine Zusatz
einrichtung am Gewindewalzwerkzeug, nämlich an einem
Gewindewalzbacken (DE-GM 82 02 339) bzw. durch aufwendige
Einsätze in einem Walzbacken (DE-Auslegeschrift
19 14 477) zu erzeugen.
Weiterhin ist es bekannt, zu diesem Zweck eine gering
fügige Deformierung des Gewindeprofils an einem Gewinde
walzbacken dadurch vorzunehmen, daß in seiner Kalibrier
zone mindestens eine Formrippe im wesentlichen in Axial
richtung der zu fertigenden Schraube ausgebogen wird
(EP-A-02 17 074). Eine derart geringfügige Verformung
eines Gewindewalzbackens in der Kalibrierzone erzeugt
einen durchaus funktionsfähigen Klemmbereich, soweit das
Muttergewinde über die gesamte Einschraublänge voll
ständig ausgebildet ist. Dies ist jedoch bei Lüster
klemmenkörpern höchstens dann der Fall, wenn das Mutter
gewinde in einen in sich geschlossenen, rohrförmigen
Metallkörper eingebracht ist. Vielfach sind jedoch die
Lüsterklemmenkörper aus einem Blech zu einer rohrförmigen
Drahtaufnahme gebogen, wobei das Muttergewinde in zwei
Bereiche dieses Biegekörpers eingebracht ist, die sich
überlappen, so daß es aus zwei hintereinanderliegenden,
miteinander fluchtenden Gewindebereichen besteht, an
deren Trennfuge das Gewinde nicht immer voll profiliert
ist, d.h. lückenhaft sein kann. In einem solchen Fall
ist die Deformierung der bekannten Schraube nicht
geeignet, eine möglichst gleichmäßige, d.h. mit nur
geringen Streuungen behaftete Klemmwirkung zu erzeugen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schraube
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sie in
lehrenhaltigen aber nicht einwandfrei profilierten
Muttergewinden die ihr zugedachte Klemmfunktion erfüllen
kann. Diese Aufgabe wird durch das Kennzeichen des
Anspruches 1 gelöst. Die Lösung hat den Vorteil einer
besonderen Wirksamkeit des Klemmbereiches
gegenüber dem Muttergewinde, weil das Gewinde
profil als Ganzes praktisch ohne Änderung seiner Profil
form in axialer Richtung partiell verschoben ist. Dies
erfolgt mit einem gleitenden Übergang der Gewindegänge
des Normalgewindes in die Gewindegänge des Klemm
bereiches.
Das Maß der Klemmwirkung kann in einfacher Weise ein
gestellt bzw. dosiert werden durch die Umfangslänge, über
die sich der Gewindeversatz über das Schraubengewinde
erstreckt. Üblicherweise wird dies bis maximal zur Hälfte
des Schraubenumfanges der Fall sein, je nachdem wie lang
die für die Verschiebung ursächliche Verformung in einem
der beiden Walzbacken gehalten ist. Dieser Bereich kann
in Umfangsrichtung jedoch noch verlängert werden, wenn
der zweite Walzbacken entsprechend profiliert ist. Der
Klemmbereich bzw. Gewindeversatz kann sich in axialer
Richtung über mehrere Gewindegänge erstrecken. Zweckmäßig
beträgt er etwa zwischen 10 und 40% der Gewindesteigung.
Der Gegenstand der Erfindung sowie das Verfahren zum
Fräsen eines Flachwalzbackens zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Gewindes werden anhand der Figuren
beispielsweise beschrieben. Darin zeigen
Fig. 1 eine vergrößerte Draufsicht auf eine erfindungs
gemäß ausgebildete Klemmstelle eines Schrauben
gewindes,
Fig. 2 das Profil des Schraubengewindes im Bereich der
Klemmstelle entsprechend der Schnittlinie II-II
in Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Oberfläche eines der
beiden zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Gewindeprofils bestimmten Walzbacken (vergrößert)
im Bereich des Endes seines Kalibrierteils und
der sich daran anschließenden Auslaufschräge,
Fig. 4 einen Teilschnitt entsprechend der Linie IV-IV
in Fig. 3 durch den für die Klemmwirkung wesent
lichen Bereich sowie durch die daran beidseitig
angrenzenden Bereiche.
Die in Richtung der Längsachse 1 wirksame Längser
streckung des Klemmbereiches 2 ist in Fig. 1 dargestellt.
In diesem Klemmbereich 2 weist das Gewindeprofil eine
gegenüber dem Normalprofil praktisch unveränderte Quer
schnittsform auf. Der Klemmbereich 2 ist lediglich
dadurch gebildet, daß in ihm das Gewinde in axialer
Richtung um das Versatzmaß V verschoben ist. Dieses
Versatzmaß V beträgt etwa zwischen 10 und 40% der
Gewindesteigung P. Beim Ausführungsbeispiel erstreckt
sich der Gewindeversatz V in Umfangsrichtung des
Schraubengewindes über weniger als die Hälfte des
Schraubenumfanges. Es ist ein gleitender Übergang des
Gewindebereichs des Normalgewindes in dem Klemmbereich
zu verzeichnen.
Im Falle des Ausführungsbeispiels betrifft der Versatz V
zwei Gewindegänge.
Zur Herstellung der dargestellten Schraube bedarf es
lediglich der besonderen Gestaltung der Walzoberfläche
eines der beiden Flachwalzbacken, die üblicherweise eine
Einlaufschräge, einen ebenen Kalibrierteil und eine
Auslaufschräge aufweisen. Dieser Flachwalzbacken läßt
sich mit demselben Formfräser in vier Fräsgängen wie
folgt herstellen:
Es seien die Richtung auf das schraubenkopfseitige
Gewindeende mit 3 und die auf das schraubenkuppenseitige
Gewindeende mit 4 gekennzeichnet. Dann erfolgt als erster
Fräsgang die normale Vollprofilierung des den schrauben
kopfseitigen Gewindebereich formenden Breitenbereiches N
über die gesamte Walzbackenlänge D+K+S.
Als zweiter Fräsgang wird die Restbreite G des Walz
backens über eine Länge vollprofiliert, daß die Fräser
auslaufstrecke F in einem Abstand K vor der Längs
erstreckung S der Auslaufschräge des Walzbackens endet.
Das Maß des Abstandes K beeinflußt wesentlich die
Umfangslänge des Gewindeversatzes V am Schraubengewinde.
In der am Ende des zweiten Fräsganges erreichten Stellung
wird der Fräser aus dem Eingriff mit dem Walzbacken
ausgehoben. In ausgehobener Stellung wird der Fräser
axial in Richtung 4 auf die Schraubenkuppe versetzt, und
zwar um das Versatzmaß V, welches etwa 10-40% der
Gewindesteigung P beträgt. Mit dieser erreichten Versatz
stellung beginnt der dritte Fräsgang an der Stelle, wo
der zweite Fräsgang geendet hatte.
Im dritten Fräsgang taucht der Fräser wieder in seine
Soll-Eintauchtiefe in die Formoberfläche des Fräsbackens
ein und fräst beginnend mit der Fräserauslaufstrecke F,
die nunmehr eine axial um das Maß V versetzte Fräser
einlaufstrecke bildet, über die Restlänge K des Kali
brierteils sowie über die gesamte Länge S der Auslauf
schräge. Dadurch ist zunächst der gesamte in diesem Fräs
gang gefräste Profilbereich um das Versatzmaß V gegenüber
dem übrigen Profilbereich in Richtung 4 auf die
Schraubenkuppe versetzt, wobei sich über den Fräser
auslauf- bzw. Fräsereinlaufbereich F beide Profilschnitte
überschneiden.
Der vierte Fräsgang erfolgt wie der dritte über die Fräs
längenbereiche F, K und S, wozu zunächst der Fräser
wieder in diejenige Längsrichtungs-Ausgangsstellung
zurückgeführt wird, bei der der dritte Fräsgang begonnen
hatte. In dieser Ausgangsstellung, in der sich der Fräser
nicht im Eingriff mit dem Fräsbacken befindet, wird
zunächst eine weitere Axialverschiebung des Fräsers in
Richtung 4 auf die Schraubenkuppenseite vollzogen, und
zwar um die Gewindesteigung P oder um ein ganzzahliges
Mehrfaches der Gewindesteigung P, jedoch in beiden Fällen
abzüglich des axialen Versatzes V. Danach wird erneut
über dieselbe Länge wie der dritte Fräsgang der Fräser
über die Längenbereiche F+K+S geführt. Auf das
bereits vorher im dritten Fräsgang gefräste Profil wird
dadurch ein neues Profil aufgeschnitten. Es entsteht das
aus Fig. 3 ersichtliche Profilbild des Walzbackens in
Draufsicht. Nur über die Breite B und in Längsrichtung
über die Bereiche K+S liegt folglich eine Profilgebung
vor, die im Querschnitt exakt dem im ersten Fräsgang über
die Breite N eingeschnittenen Breitenbereich entspricht,
jedoch mit einem in Richtung 4 auf die Schraubenkuppe
wirksamen Versatz um die Versatzbreite V gegenüber dem
normal verformten Walzbackenbereich. Im auch als Breiten
bereich der Rückformung zu bezeichnenden, in Richtung
4 auf die Schraubenkuppe dem Bereich B benachbarten
Bereich C werden durch den vierten Fräsvorgang die in
Fig. 4 gestrichelt dargestellten Profilflankenbereiche
5 abgetragen. Es wird im Bereich C also der Versatz V
gewissermaßen wieder eingeebnet bzw. rückgängig gemacht,
und zwar durch einseitige Reduzierung der Flankendicke
auf der dem Bereich B abgewandten Seite um das Versatzmaß
V. Dadurch nimmt der in zwei Fräsereingriffen gestaltete
Walzbackenprofilbereich praktisch nicht mehr an der Form
gebung des Schraubengewindes teil. Diese Inaktivierung
eines Teils der Walzbackenoberfläche schlägt sich jedoch
nicht wesentlich in der Gewindeform der Schraube nieder,
weil dieser Bereich sich nur über das Ende des Kalibrier
teils und die angrenzende Auslaufschräge erstreckt. Wenn
diese Teile am Schraubengewinde wirksam werden, ist das
Schraubengewinde praktisch schon durch den vorangehend
wirksam gewordenen Kalibrierteil fertiggeformt.
Die erfindungsgemäße Herstellung des Walzbackens bereitet
auf einer CNC-gesteuerten Werkzeugmaschine keine
Schwierigkeit. Es kann durch diese Steuerung des Fräs
vorganges jedes beliebige Versatzmaß mit hoher Genauig
keit eingestellt und damit den individuellen Erforder
nissen angepaßt werden.
Bezugszeichenliste
Bezugszeichenliste
1 Längsachse
2 Klemmbereich
3 Schraubenkopfseite
4 Schraubenkuppenseite
5 Profilflankenbereich
B Gewindeversatz-Formbereich
C Rückformbreite
D Länge der Normalfräsung über Restbreite
E Ende der Normalprofilierung
F Fräserlaufstrecke
G Restbreite
K mit voller Profiltiefe versetzte Fräslänge im Kalibrierteil
N Breite der Normalprofilierung
P Gewindesteigung
S Auslaufschräge
V Versatzmaß
2 Klemmbereich
3 Schraubenkopfseite
4 Schraubenkuppenseite
5 Profilflankenbereich
B Gewindeversatz-Formbereich
C Rückformbreite
D Länge der Normalfräsung über Restbreite
E Ende der Normalprofilierung
F Fräserlaufstrecke
G Restbreite
K mit voller Profiltiefe versetzte Fräslänge im Kalibrierteil
N Breite der Normalprofilierung
P Gewindesteigung
S Auslaufschräge
V Versatzmaß
Claims (6)
1. Schraube mit einem im vollprofilierten Gewinde
eingeschlossenen Klemmbereich,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Klemmbereich der vorher bereits vollprofilierte
Gewindeteil ohne wesentliche Änderung des Gewinde
profils in axialer Richtung um einen Betrag (V)
verschoben ist.
2. Schraube nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen gleitenden Übergang des Gewindebereiches des
Normalgewindes in den Klemmbereich (2).
3. Schraube nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Gewindeversatz (V) in Umfangsrichtung
bis maximal über die Hälfte des Schraubenumfanges
erstreckt.
4. Schraube nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewindeversatz (V) in axialer Richtung (1)
über mehrere Gewindegänge vorhanden ist.
5. Schraube nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewindeversatz (V) zwischen 10 und 40% der
Gewindesteigung (P) beträgt.
6. Verfahren zum in Walzrichtung erfolgenden Fräsen eines
Flachwalzbackens mit einer Einlaufschräge, einem
ebenen Kalibrierteil und einer Auslaufschräge für eine
Schraube nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch
die nachfolgend genannten vier Fräsgänge a) bis d)
mit demselben Formfräser:
- a) Normale Vollprofilierung des den schraubenkopf seitigen Gewindebereich formenden Breitenbereiches (N) über die gesamte Walzbackenlänge.
- b) Normale Vollprofilierung der Restbreite (G) des Walzbackens mit einer Fräserauslaufstrecke (F), die mit einem die Umfangslänge des Gewindeversatzes (V) am Schraubengewinde beeinflussenden Abstand (K) vor der Auslaufschräge (S) des Walzbackens endet.
- c) Axialer Versatz (V) des nicht in Eingriff befind lichen Fräsers in Richtung (4) auf die Schrauben kuppe und anschließendes Weiterfräsen beginnend mit der Fräserauslaufstrecke (F) nunmehr als Fräsereinlaufstrecke und über die Restlänge (K) des Kalibrierteils sowie über die Auslaufschräge (S).
- d) Weitere Axialverschiebung des nicht im Eingriff befindlichen Fräsers in Richtung (4) auf die Schraubenkuppe um die Gewindesteigung (P) oder um ein ganzzahliges Mehrfaches der Gewindesteigung (P) abzüglich des axialen Versatzes (V) sowie erneutes Fräsen über denselben Längenbereich des Walzbackens wie die Fräsung gemäß Fräsgang c).
Priority Applications (1)
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DE19883804291 DE3804291A1 (de) | 1988-02-12 | 1988-02-12 | Klemmschraube |
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Publications (2)
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DE3804291A1 true DE3804291A1 (de) | 1989-08-24 |
DE3804291C2 DE3804291C2 (de) | 1990-10-25 |
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ID=6347217
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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