DE3802072A1 - Umfangs-kompensierende wirbelstromsonde - Google Patents
Umfangs-kompensierende wirbelstromsondeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die zerstörungsfreie Prüfung eines
aus nichtferromagnetischem und elektrisch leitfähigem Mate
rial gefertigten Rohres und insbesondere betrifft die Erfin
dung eine in Umfangsrichtung kompensierte Wirbelstromsonde
mit einer Erregungswicklung und mehreren Empfangswicklungen.
Das Wirbelstrom-Untersuchungsverfahren ist ein zerstörungs
freies Untersuchungsverfahren, das darauf beruht, elektri
sche Ströme in dem zu untersuchenden Material zu induzieren
und die Wechselwirkung zwischen diesen Strömen und dem Mate
rial zu beobachten. Wirbelströme werden durch elektromagneti
sche Wicklungen in der Untersuchungssonde erzeugt und gleich
zeitig durch Messen der elektrischen Impedanz der Sonde über
wacht. Da dies ein elektromagnetischer Induktionsvorgang
ist, ist kein direkter elektrischer Kontakt mit dem Unter
suchungsstück erforderlich, jedoch muß das Material des
Untersuchungsstückes elektrisch leitfähig sein.
Bei der Untersuchung auf Fehler ist es wichtig, daß die
Fließrichtung der Wirbelströme so weit wie möglich senkrecht
zu den Fehlern verläuft, um ein maximales Ansprechverhalten
zu erzielen. Falls Wirbelströme parallel zu einem Fehler
fließen, ergibt sich nur eine geringe Störung der Wirbel
ströme und damit nur geringe Änderung der Sonden-Impedanz.
Unterschiedliche Wirbelstromsonden sind zur Untersuchung von
zylindrischen oder rohrförmigen Bestandteilen bereits vorge
schlagen und/oder ausgeführt worden, wie aus den
US-PS 39 52 315, 40 79 312 und 40 83 002 ersichtlich.
Eine übliche interne Umfangssonde induziert einen Wirbel
stromfluß parallel zu den Spulenwicklungen und aus diesem
Grunde in Umfangsrichtung. Wie oben erwähnt, muß sich zur Er
fassung eines Fehlers die Wicklungsimpedanz ändern. Das ge
schieht nur dann, wenn der Wirbelstrom-Fließweg gestört ist.
Umfangsdefekte, die parallel zu dieser Fließrichtung liegen
und deshalb keine wesentliche Fläche senkrecht zu diesem Weg
einnehmen, werden aus diesem Grunde nicht erfaßt. Mehrfach
wicklungen bei einer Erregungswicklungsanordnung und bei
einer Empfangswicklungsanordnung werden in den
US-PS 32 41 058 und 32 71 662 beschrieben. Diese beiden Pa
tentschriften lehren eine Untersuchung von Blechen unter Be
nutzung einer ungeraden Anzahl von Sendewicklungen, deren
Achsen senkrecht zur Untersuchungsprobe stehen, und einer ge
raden Anzahl von Empfangswicklungen. Die Sendewicklungen
sind abwechselnd elektromagnetisch polarisiert, jedoch die
Empfangswicklungen in den gleichen Richtungen polarisiert,
so daß es ermöglicht wird, ohne Umfangs- oder Linien-Kompen
sation zu arbeiten (ein in diesen Patentschriften angestreb
tes Merkmal). Sie erzeugen Ausgangssignale, deren Analyse
sehr kompliziert ist, und sind bei Untersuchung zylindri
scher Stücke nicht leicht anwendbar.
Die US-PS 34 44 459 beschreibt wendelförmige Untersuchungs
wicklungen, die gegen die Achse des zu untersuchenden Rohres
leicht schräggestellt sind. Die Empfangswicklungen sind ab
wechselnd polarisiert, müssen jedoch, um 100% Umfangsüber
deckung und eine umgangsfähige Axialsondenlänge zu errei
chen, von länglicher Form sein. Die Sendewicklung ist minde
stens dreimal so groß wie die Empfangs- oder Erfassungswick
lungsanordnung. Die Sonde ist für Risse in Umfangsrichtung
unempfindlich.
Die vorliegende Erfindung verwendet eine Erregungswicklung
für jede Reihe von mehreren Empfangswicklungen, die in der
Sende/Empfangs-Betriebsart arbeitet zum Erfassen von Fehlern
bei einem zylindrischen Rohr.
Es ist damit ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Wir
belstromsonde zu schaffen, die auf örtliche Effekte in einem
zylindrischen Rohr anspricht, ein in Umfangsrichtung kompen
siertes Ausgangssignal ergibt und Fehler in einem Rohr auch
unter einem Rohrmantel oder unter Stützen erfassen kann.
Dabei wird angestrebt, eine Wirbelstromsonde zu schaffen,
die Ausgangssignale erzeugt, die ähnlich denen herkömmlicher
Sonden sind, um die Analyse zu erleichtern.
Eine erfindungsgemäße in Umfangsrichtung kompensierende Wir
belstromsonde enthält eine erste Wicklungsanordnung und eine
zweite Wicklungsanordnung. Die erste Wicklungsanordnung be
sitzt eine erste Spule, die in einer ersten Ebene senkrecht
zur Zentralachse eines zu untersuchenden Rohres angeordnet
ist und in die Nähe des Rohres zu bringen ist. Die erste
Spule besitzt eine Achse parallel zur Zentralachse, um Mag
netfelder in dem Rohr in Richtung der Zentralachse zu erzeu
gen. Die zweite Wicklungsanordnung besitzt eine gerade
Anzahl von im wesentlichen identischen Wicklungen, die be
nachbart zum Rohr anzuordnen sind, symmetrisch um und in
einer zweiten Ebene senkrecht zur Zentralachse. Die zweiten
Wicklungen besitzen Achsen, die einen Winkel R mit der Zen
tralachse bilden und elektromagnetisch abwechselnd nach zwei
einander entgegengesetzten Richtung längs ihrer Achsen ausge
richtet sind. Die zweite Wicklungsanordnung erfaßt Verzerrun
gen der Magnetfelder und erzeugt ein in Umfangsrichtung kom
pensiertes Ausgangssignal, das im wesentlichen die Anwesen
heit örtlicher Fehler im Rohr anzeigt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher erläutert; in dieser zeigt:
Fig. 1a und 1b perspektivische Darstellungen zweier bekann
ter Geräte ohne Umfangskompensierung,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer Sonde
nach einer bevorzugten Ausführung der Erfin
dung,
Fig. 3a und 3b schematisierte Draufsichten auf Ausführungen
der vorliegenden Erfindung mit Symbolen für
verschiedene Parameter,
Fig. 4a und 4b Draufsichten auf zwei bevorzugte Ausführungen
der vorliegenden Erfindung,
Fig. 5, 6 und 7 Draufsichten auf weitere bevorzugte Ausfüh
rungen der Erfindung,
Fig. 8, 9 und 10 Draufsichten auf Abänderungen der bevorzug
ten Ausführungen, die eine 100%ige Umfangs
überdeckung ermöglichen,
Fig. 11 eine Dampfgeneratorrohr-Nachbildung, die
zur Untersuchung der erfindungsgemäßen
Sonden benutzt wurde,
Fig. 12 Darstellung von Ausgangssignalen, die bei
der Untersuchung der Nachbildung von Fig. 11
erhalten wurden, und
Fig. 13 eine vereinfachte Draufsicht auf eine Aus
führung der vorliegenden Erfindung mit Be
zeichnung der Erfassungsgebiete.
Um Fehler zu erfassen, müssen Ströme in dem zu untersuchen
den Gegenstand induziert werden, die einen Winkel mit der
Fehlerebene einschließen. Fig. 1a und 1b zeigen zwei mög
liche Arten solcher Sonden. Keine von beiden besitzt sepa
rate Erreger- und Empfänger-Wicklungsanordnungen. Die Sonde
nach Fig. 1a induziert Ströme in kreisförmiger Verteilung,
während die Sonde in Fig. 1b einen Stromfluß in Umfangsrich
tung erzeugt. Beide Sonden sind Differentialsonden, d. h. die
Wicklungen sind elektrisch miteinander verbunden, um so Dif
ferentialsignale zu erzeugen, die unter Benutzung einer Wech
selstrombrücke analysiert werden. Während Flach-Oberflächen
sonden (pan-cake type surface probes), ob nun einfach oder
mehrfach, gutes Ansprechverhalten für Oberflächenrisse
zeigen, sind sie für Außenfehler nur sehr wenig empfindlich,
zeigen ein hohes Abheberauschen (lift-off noise) und ergeben
komplizierte Signale. Zusätzlich macht die komplizierte
mechanische Auslegung, die zur Kleinhaltung des Abhebe
rauschens erforderlich ist, die Sonde versagensanfällig.
Zur Untersuchung von Fehlern unter Rohrmänteln und in Über
gangsbereichen verrippter Rohre usw. ist es bekannt, Wirbel
stromverfahren unter Benutzung von zwei oder mehreren Fre
quenzen einzusetzen. Hohe Untersuchungsfrequenzen ergeben
eine hohe Empfindlichkeit für Rohrdehnung, niedere Testfre
quenzen sind sehr empfindlich für Rohrmäntel und Stützplat
ten, während dazwischenliegende Frequenzen für Fehler, Stütz
platten und Dehnungen empfindlich sind. Eine entsprechende
Mischung dieser Mehrfrequenzsignale ergibt in erster Linie
eine Empfindlichkeit für Fehler.
Sonden zur Kompensation von Rohrmänteln werden ausgelegt, um
die Wirbelstromuntersuchung zu vereinfachen. Fehler, die
dicht bei oder unter einem Rohrmantel oder Stützplatten
liegen, können ohne Benutzung von Mehrfrequenz-Kompensation
(Mischung von Signalen) oder kleinen Oberflächensonden
erfaßt werden. Diese Sonden, die mit üblichen Sende-/
Empfangs-Wirbelstrominstrumenten arbeiten, besitzen eine ein
gebaute Umfangskompensation, so daß Stützplatten, Rohrmäntel
und gedehnte Abschnitte virtuell unsichtbar sind. Eine voll
ständige Rohruntersuchung ergibt nur Signale, die von Feh
lern stammen. Sie können benutzt werden, um Spannungskorro
sionsrisse, Ermüdungsrisse und Vertiefungen auch dann zu er
fassen, wenn eine gleichförmige Kupferabscheidung vorliegt,
und sie können benutzt werden, um Verschleißerscheinungen
unter Stützplatten zu sehen. Dampfgeneratorrohre aus Inconel
(Schutzmarke), Kondensorrohre aus Messing und Klimaanla
gen-Wärmetauscherrohre, die aus verripptem Kupfer bestehen,
können mit einem einzigen Durchlauf unter Benutzung eines
Einfachfrequenz-Sende/Empfangs-Wirbelstrominstrumentes unter
sucht werden.
Diese Sonde ist benutzerfreundlich, da sie das gewohnte "8er
Signal" ergibt, das typisch für die Standard-Differentialson
den ist. Sie ist fast vollständig für Sonden-Wobbel-rauschen
unempfindlich und kann eine 100%ige Umfangsüberdeckung erge
ben.
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Wick
lungsauslegung gemäß einer bevorzugten Ausführung der vorlie
genden Erfindung. In der Figur sind eine erste Wicklungs
anordnung 1 und eine zweite Wicklungsanordnung 3 an einem
Sondengehäuse 5 vorgesehen, das längs der Zentralachse 7
eines zu untersuchenden Rohres in diesem zu bewegen ist. Bei
dieser Ausführung besteht die erste Wicklungsanordnung aus
einer Wicklung vom "Spulentyp", die um das Sondengehäuse in
einer ersten Ebene gewickelt ist. Wenn die Sonde in das Rohr
eingesetzt wird, sind die Wicklungen konzentrisch in der
Nähe der Innenfläche des Rohres angeordnet. Die Wicklung be
sitzt eine Achse, die im wesentlichen mit der Zentralachse 7
des Rohres zusammenfällt, so daß die erste Ebene senkrecht
zur Zentralachse liegt. Die zweite Wicklungsanordnung 3 be
sitzt vier im wesentlichen identische zweite Wicklungen vom
sog. "Flachspulen-Typ" (pancake), die in einem Kreis in
einer ersten Ebene senkrecht zur Zentralachse mit 90° Ab
stand sitzen. Die erste Wicklungsanordnung ist an einer Wech
selstrom-Leistungsquelle angeschlossen und erzeugt ein Mag
netfeld in Axialrichtung, und die zweite Wicklungsanordnung
ist mit einem Spannungsmeßinstrument verbunden, das ein in
Umfangsrichtung kompensiertes Ausgangssignal erzeugt.
Eine Vielzahl von Wicklungsauslegungen sind möglich und
werden nachfolgend mit Bezug auf Fig. 3a und 3b besprochen.
In Fig. 3a ist eine Wicklungsgestaltung gezeigt mit einer
Spulenwicklung in der ersten Wicklungsanordnung und vier
zweiten Wicklungen (von denen nur zwei dargestellt sind) in
der zweiten Wicklungsanordnung. Die zweiten Wicklungen
sitzen symmetrisch in einem Kreis in der zweiten Wicklungs
ebene. Verschiedene Symbole sind hier angebracht, um ver
schiedene variable Parameter zu bezeichnen, so z. B. d 1 den
Abstand zwischen den Wicklungsanordnungen, d. h. zwischen den
beiden senkrechten Ebenen, dann kommen D und d 0, die Durch
messer der ersten Wicklung bzw. der zweiten Wicklungen, und
t, die Dicke einer Teilabschirmung 9, die später näher erläu
tert wird. In Fig. 3b ist eine andere Ausführung darge
stellt, bei der eine zweite Wicklung in einem Winkel R zur
Zentralachse 7 angeordnet ist.
Diese Parameter d 0, d 1, t und R sind variabel und können so
gewählt werden, daß das Verhalten entsprechend den Anforde
rungen optimal wird. Die Empfindlichkeit durch das Ansprech
verhalten kann dadurch maximiert werden, daß die Breite der
Spulenwicklung etwa gleich der Rohrdicke gewählt wird. Die
Anzahl von Wicklungen in einer Wicklungsanordnung kann belie
big gewählt werden, solang sie geradzahlig ist.
In Fig. 3a und den nachfolgenden Figuren bezeichnen die Zei
chen + und - die Polaritäten der Wicklungen, die entweder
durch die Wicklungsrichtung oder durch die elektrischen An
schlüsse der Wicklungen miteinander bestimmt werden können.
Dabei muß die Polarität der zweiten Wicklungen, unabhängig
von der Anzahl der benutzten Wicklungen, immer abwechseln.
Für jede Anzahl von Wicklungen, d. h. 2, 4, 6,... sind die nach
folgend beschriebenen Wicklungskonfigurationen möglich:
1)R abwechselnd 90°, 270°,
d₁=0 2)R abwechselnd 0°, 180,
d₁=0 3)R abwechselnd 90°, 270°,
d₁=d₀ 4)R abwechselnd 0°, 180°,
d₁=d₀ 5)R abwechselnd 90°, 270°,
d₁≧d₀+t, t =δ 6)R abwechselnd 0°, 180°,
d₁≧d₀+t, t =δ 7)R abwechselnd 90°, 270°,
d₁≈2 D 8)R abwechselnd 0°, 180°,
d₁≈2 D 9)R abwechselnd 30°-60°, 210°-240°,
d₁≧2 d₀, 10)R abwechselnd 30°-60°, 210-240°,
d₁≧2 d₀+t, t =w 11)R abwechselnd 30°-60°, 210-240°,
d₁≈2 D.
d₁=0 2)R abwechselnd 0°, 180,
d₁=0 3)R abwechselnd 90°, 270°,
d₁=d₀ 4)R abwechselnd 0°, 180°,
d₁=d₀ 5)R abwechselnd 90°, 270°,
d₁≧d₀+t, t =δ 6)R abwechselnd 0°, 180°,
d₁≧d₀+t, t =δ 7)R abwechselnd 90°, 270°,
d₁≈2 D 8)R abwechselnd 0°, 180°,
d₁≈2 D 9)R abwechselnd 30°-60°, 210°-240°,
d₁≧2 d₀, 10)R abwechselnd 30°-60°, 210-240°,
d₁≧2 d₀+t, t =w 11)R abwechselnd 30°-60°, 210-240°,
d₁≈2 D.
Bei dieser Aufstellung bedeutet δ die Standardeindringtiefe,
die durch die Testfrequenz, die elektrische Leitfähigkeit
und die magnetische Permeabilität der Teilabschirmung be
stimmt wird.
Fig. 4a und 4b zeigen zwei andere Ausführungen, die ähnlich
dem Fall 1) der Aufstellung sind, jedoch ist die erste
Wicklungsanordnung statt aus einer einzigen Spulenwicklung
aus der gleichen geraden Anzahl identischer erster Wicklun
gen aufgebaut, die alle axial ausgerichtet, jedoch in glei
cher Richtung, wie durch die Pfeile dargestellt, polarisiert
sind. Die ersten und die zweiten Wicklungen sind in einer
einzigen Ebene angeordnet, d. h. d 1=0. Während beide Wick
lungen in Fig. 4a an den gleichen Umfangslagen liegen, be
sitzen sie in Fig. 4b einen Winkelversatz gegeneinander, so
daß die Wicklung sich in der Mitte von zwei benachbarten
zweiten Wicklungen befindet. Um die Anschauung bestimmter
oben aufgeführter Wicklungsausgestaltungen zu unterstützen,
kann anhand der Fig. 5, 6 und 7 weiter vorgegangen werden.
In Fig. 5 ist eine Ausführung gemäß der Wicklungskonfigura
tion 1) der obigen Aufstellung dargestellt, und hier sind
sechs zweite Wicklungen 11 (von denen nur vier dargestellt
sind) symmetrisch mit 60°-Abstand in der gleichen Ebene wie
die erste Wicklung 13 angeordnet. Die Polaritäten sind bei
den zweiten Wicklungen abgewechselt, so daß R abwechselnd
90° bzw. 270° beträgt. Fig. 6 besitzen die erste Wicklung
und sechs zweite Wicklungen (von denen vier gezeigt sind)
einen Abstand von d 1 < d 0+t. Diese Ausführung entspricht
6) der Aufstellung und besitzt eine Teilabschirmung 9 aus
Kupfer, um die Phase des Fehlersignales gegen das Sondenwob
belsignal zu verdrehen. Die Polarität der ersten Wicklungen
ist durch einen Pfeil dargestellt, und die der zweiten Wick
lungen ist in diesen Figuren durch + und - angezeigt. In
Fig. 6 wechselt R zwischen 0° und 180°.
Fig. 7 zeigt eine Ausführung, die in der Aufstellung der
Zeile 10) entspricht, da R abwechselnd 60° und 210° beträgt.
Diese Winkel verringern die Direktkopplung der ersten Wick
lungsanordnung mit der zweiten Wicklungsanordnung, vergrö
ßern jedoch die Empfindlichkeit für Außenfehler maximal. Die
Ausführung minimalisiert weiter das Sondenwobbelsignal und
verzerrt Signale örtlicher Fehler, so daß sie von dem Sonden
wobbelrauschen besser unterscheidbar sind.
Alle bisher besprochenen Wicklungsausgestaltungen lassen be
stimmte Bereiche in Umfangsrichtung unerfaßt, d. h. kleine Be
reiche, die direkt unter den Wicklungsmitten liegen. Es kann
jedoch eine 100%ige Umfangsüberdeckung dadurch erzielt
werden, daß zusätzliche Wicklungsanordnungen vorgesehen
werden.
Fig. 8, 9 und 10 zeigen deshalb ein paar typische Wicklungs
anordnungen erfindungsgemäßer Art.
In Fig. 8 sind zwei identische Reihen 21 und 23 von Wick
lungsanordnungen nach 1) vorhanden, die jeweils eine erste
Wicklung und vier identische zweite Wicklungen besitzen. Die
Reihen besitzen einen Abstand von mindestens d 0 voneinander
und sind in Winkelrichtung um 45° gegeneinander versetzt.
Fig. 11 zeigt eine Dampfgeneratorrohr-Nachbildung mit
bestimmten eingearbeiteten Fehlern, und Fig. 12 die an
diesen Fehlern mit einer erfindungsgemäß aufgebauten Sonde
(Fig. 8) festgestellten Ausgangssignale. In Fig. 11 ist ein
Rohr aus Inconel (Warenzeichen) mit einem Durchmesser von 19
mm dargestellt. Verschiedene, künstlich hergestellte Fehler
sind an den Stellen A (innere Axialnut 6 mm, Tiefe=50% der
Wandstärke), V (äußere Axialnut 6 mm, Tiefe=50% der Wand
stärke), C (Vertiefung mit 5 mm Durchmesser und Tiefe 25%
der Wandstärke) und D (Durchgangsbohrung von 1,5 mm Durchmes
ser) angebracht. Der Rohrmantel 17 besteht aus Kohlenstoff
stahl und trägt eine Bedeckung 19 aus Inconel.
Fig. 12 stellt Ausgangssignale in einem X-Y-Impedanzmuster
dar, wie sie an den Stellen A, B, C und D erhalten werden.
Die Durchgangsbohrung und die Außenvertiefung mit 5 mm Durch
messer und einer Tiefe von 25% der Wandstärke sind einfach
erfaß- und unterscheidbar, obwohl dort Dehnungsübergänge des
Rohres liegen. Die unverzerrten Signale erlauben eine genaue
Fehlergrößenbestimmung. Die Signale von dem Kohlenstoff-Rohr
mantel, der Inconel-Überdeckung und der Rohrmanteldehnung
sind vernachlässigbar.
Auch in den Fig. 9 und 10 sind Sondenausführungen für 100%
Umfangsüberdeckung dargestellt. In Fig. 9 ist eine erste
Wicklung in der Mitte zwischen zwei Reihen 25 bzw. 27 aus je
weils vier zweiten Wicklungen gezeigt. Das ist eine Abände
rung der in Zeile 3) der Aufstellung gegebenen Ausgestal
tung, da der Abstand zwischen den ersten und zweiten Wicklun
gen mindestens d 0 beträgt. Diese beiden Reihen sind gegenein
ander in Winkelrichtung um 45° versetzt. Fig. 10 beschreibt
eine weitere Ausführung mit jeweils zwei Reihen von je vier
zweiten Wicklungen, die an einer Seite der ersten Wicklung
mit einem Abstand von etwa 2D sitzen. Der Abstand der beiden
Reihen untereinander beträgt mindestens d 0.
Es ist leicht einzusehen, daß alle Wicklungsgestaltungen
sowohl als Innensonde als auch als Außensonde ausgeführt
werden können, d. h. die Wicklungen können an einer Seite des
Rohres, in dem Rohr oder außerhalb des Rohres angesetzt
werden, ohne daß sich Abweichungen der Charakteristik erge
ben.
Fig. 13 zeigt eine Draufsicht auf eine Wicklungsanordnung
nach Aufstellung 1). In der Figur sind auch noch mit einem
Umkreis versehene Zeichen + und - dargestellt, d. h. es wird
angezeigt, daß die Empfangswicklungen (zweiten Wicklungen)
jeweils positive bzw. negative Signale in Abhängigkeit von
Verzerrungen des Magnetfeldes in diesen Bereichen erzeugen.
Flächen der maximalen Fehlerempfindlichkeit und die Polari
täten der zweiten Wicklungen sind gleichfalls angegeben.
Besonders bezogen auf Fig. 11, jedoch auch auf alle anderen
Ausführungen der vorliegenden Erfindung anwendbar sind fol
gende Beobachtungen:
Die Sende-Wicklungen (erste Wicklungen) sind axial ge
richtet.
Die Empfangs-Wicklungen (zweite Wicklungen)
sind mit abwechselnden N/S-Polaritäten angeordnet, des
halb
- - Bereiche hoher Fehlerempfindlichkeit unter und zwischen den Wicklungen,
- - jede benachbarte Wicklung besitzt abwechselnd positive und negative Empfindlichkeit,
- - wenn d 1=0 nach Fig. 11, wechseln die Empfindlichkeits bereiche in Signalpolarität ab, d. h. plus-minus für eine Wicklung und minus-plus für die benachbarte Wicklung, und
- - diese abwechselnden Fehlerempfindlichkeiten um den Roh rumfang ergeben einen Ausgleich von Signalen, die von sym metrischen Änderungen stammen, wie Stützplatten, Rohrmän teln, Dehnungsbereichen, usw.
- - Die von örtlichen Fehlern stammenden Signale sind ähn lich wie bei üblichen Differentialsonden, so daß die Sig nalanalyse erleichtert wird. Dadurch ist die Fehlergrößen bestimmung auch unter Stützplatten oder bei Rohrdehnungs bereichen leicht möglich.
Claims (11)
1. Umfangs-kompensierende Wirbelstromsonde zum Erfassen von
örtlichen Fehlstellen in einem Rohr, das eine Zentral
achse besitzt und aus elektrisch leitfähigem Material
besteht, dadurch gekennzeichnet,
- - daß eine erste Wicklungsanordnung und eine zweite Wick lungsanordnung vorgesehen ist,
- - daß die erste Wicklungsanordnung eine erste in einer ersten Ebene senkrecht zur Zentralachse (7) angeordnete Spule (1) besitzt, die dem zu untersuchenden Rohr benachbart anzusetzen ist, daß die erste Spule eine Achse parallel zur Zentralachse (7) besitzt, um Magnetfelder in dem Rohr in Richtung der Zentralachse zu erzeugen,
- - daß die zweite Wicklungsanordnung aus einer geraden Anzahl von im wesentlichen identischen zweiten Wicklungen besteht, die benachbart zu dem zu untersuchenden Rohr anzuordnen sind und symmetrisch um und in einer zweiten Ebene senkrecht zur Zentralachse (7) sitzen, wobei die zweiten Wicklungen Achsen besitzen, die einen Winkel R mit der Zentralachse bilden und abwechselnd zwischen zwei entgegengesetzten Richtungen längs ihrer Achsen ausgerichtet sind, so daß die zweite Wicklungsanordnung Störungen der Magnetfelder erfaßt und ein in Umfangsrichtung kompensiertes Ausgangssignal erzeugt, die im wesentlichen die Anwesenheit von örtlichen Fehlstellen im Rohr bezeichnen.
2. Wirbelstromsonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel R entweder Null beträgt oder aus den
Winkeln 0°, einem Wert zwischen 30° und 60° und 90°
ausgewählt ist.
3. Wirbelstromsonde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste und die zweite Ebene voneinander
einen Axialabstand in der Größe von d 1 besitzen, wobei d 1
sein kann d 1=0, d 1≧d 0, d 1≧2d 0 und d 1≈2D,
wobei D und d 0 die Durchmessergrößen der ersten Wicklung
bzw. einer zweiten Wicklung sind.
4. Wirbelstromsonde nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß d 1=0, und daß die erste Wicklungsanordnung die
gleiche gerade Anzahl von im wesentlichen identischen
Wicklungen umfaßt wie das bei der zweiten Wicklungsanord
nung der Fall ist, und daß die ersten Wicklungen
symmetrisch um die Zentralachse in der ersten Ebene
angeordnet sind und parallel zur Zentralachse verlaufende
Achsen besitzen zur Erzeugung von Magnetfeldern in dem
Rohr, die in Richtung der Zentralachse verlaufen.
5. Wirbelstromsonde nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und die zweite Ebene einen axialen Abstand
d 1 voneinander besitzen, welcher aus einer Gruppe von
Abständen d 1 < d 0+t und d 1 < 2d 0+t ausgewählt ist,
wobei d 0 der Durchmesser der zweiten Wicklungen und t im
wesentlichen gleich der Standardeindringtiefe δ ist.
6. Wirbelstromsonde nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die gerade Anzahl von zweiten Wicklungen 2, 4 oder 6
beträgt, und daß die erste und die zweite Wicklungsanord
nung an einem Sondengehäuse (5) vorgesehen sind, das frei
längs der Zentralachse (7) in dem zu untersuchenden Rohr
bewegbar ist.
7. Wirbelstromsonde nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die gerade Anzahl von zweiten Wicklungen 2, 4 oder 6
beträgt, und daß die erste und die zweite Wicklungsanord
nung an einem Sondengehäuse (5) vorgesehen sind, das frei
längs der Zentralachse (7) in dem zu untersuchenden Rohr
bewegbar ist.
8. Wirbelstromsonde nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die gerade Anzahl von zweiten Wicklungen 2, 4 oder 6
beträgt, und daß die erste und die zweite Wicklungsanord
nung an einem Sondengehäuse (5) vorgesehen sind, das frei
längs der Zentralachse (7) in dem zu untersuchenden Rohr
bewegbar ist.
9. Wirbelstromsonde nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine zusätzliche Reihe von Wicklungsanordnungen vor
gesehen ist, nämlich dritte und vierte Wicklungsanord
nung, die axial benachbart zu der Reihe aus ersten und
zweiten Wicklungsanordnungen sitzen, daß die dritte
Wicklungsanordnung eine dritte Spule identisch zur ersten
Wicklungsanordnungsspule besitzt, daß die vierte Wick
lungsanordnung vierte Wicklungen identisch zur zweiten
Wicklungsanordnung besitzt, und daß R gleich 90°, d 1
gleich 0 und die gerade Anzahl von zweiten wie von
vierten Wicklungen 4 ist, und die Reihe aus ersten und
zweiten Wicklungsanordnungen in Winkelrichtung um 45° um
die Zentralachse (7) versetzt und axial um einen Abstand
von mindestens d 0 versetzt ist.
10. Wirbelstromsonde nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die gerade Anzahl von zweiten Wicklungen 4 beträgt,
daß R gleich 90° und d 1 mindestens d 0 ist, und daß weiter
eine dritte Wicklungsanordnung mit dritten Wicklungen
identisch zur zweiten Wicklungsanordnung vorgesehen ist,
wobei die dritte Wicklungsanordnung koaxial zur ersten
Wicklungsanordnung an der von der zweiten
Wicklungsanordnung abgelegenen Seite mit einem Abstand d 1
angeordnet ist, und daß die dritte Wicklungsanordnung in
Winkelrichtung gegen die zweite Wicklungsanordnung um 45°
um die Zentralachse (7) versetzt ist.
11. Wirbelstromsonde nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die gerade Anzahl von zweiten Wicklungen 4 ist, daß R
=90° und d 1 etwa 2D ist, daß die dritte
Wicklungsanordnung dritte Wicklungen aufweist und
identisch zur zweiten Wicklungsanordnung ist, daß die
dritte Wicklungsanordnung koaxial zu der zweiten Wick
lungsanordnung an der von der ersten Wicklungsanordnung
abgelegenen Seite mit einem Abstand von mindestens d 0
angeordnet ist und daß die dritte Wicklungsanordnung in
Winkelrichtung gegen die zweite Wicklungsanordnung um 45°
um die Zentralachse (7) versetzt ist.
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