DE3801813C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Spannsystem zur Aufspannung von
Werkstücken für Meßaufgaben mit mehreren auf einer Trägerplatte
zu befestigenden Spannelementen.
Im Gegensatz zu Spannsystemen, die in der Fertigungstechnik
Verwendung finden, müssen Spannsysteme zur Aufnahme von Werkstücken
für Vermessungsaufgaben, beispielsweise zur Vermessung
von Werkstücken auf einem Koordinatenmeßgerät, spezielle Anforderungen
erfüllen:
- - Das gesamte Werkstück muß im gespannten Zustand möglichst von allen Seiten frei zugänglich bzw. vom Taststift des Koordinatenmeßgerätes berührbar sein. Diese freie Zugänglichkeit schließt auch die Seite ein, mit der herkömmliche, für Bearbeitungsmaschinen konzipierte Spannsysteme das Werkstück gegen den Werkstückträger drücken.
- - Da innere Spannungen im Werkstück die Meßgenauigkeit beeinträchtigen, darf eine für Meßaufgaben geeignete Spannvorrichtung die Werkstücke nicht verspannen, d. h. die Aufspannung muß weitgehend verwindungsfrei erfolgen.
Zur Erfüllung dieser Forderungen wurden bisher in der
Meßtechnik werkstückspezifische Spannvorrichtungen benutzt.
Dies ist jedoch mit einem ziemlichen Aufwand verbunden, da die
vielen individuellen unterschiedlichen Spannvorrichtungen
gelagert und gepflegt werden müssen. Sobald eine Änderung am
Werkstück vorgenommen wird, muß auch das zugehörige
Spannmittel geändert, bzw. neu erstellt werden.
Es sind bereits Spannsysteme für den Einsatz in der spanenden
Fertigung bekannt, die aus mehreren, unterschiedlichen
Spannelementen und einer Rasterplatte bestehen, auf der die
Elemente relativ frei positionierbar sind. Ein solches System
ist beispielsweise in dem Prospekt der Ferra Tools GmbH mit dem
Titel "ferra V 20/III, 5 Seiten Bearbeitung - spannen und
fixieren in einer Achse . . .", Druckvermerk 1/86 bekannt. Dieses
System besitzt jedoch einige Nachteile, die einen Einsatz zum
Spannen von Werkstücken für Meßaufgaben ausschließen:
- - Werkstücke, die mit dem bekannten System gespannt sind, sind nur von fünf Seiten zugänglich. Dies liegt daran, daß das System für Bearbeitungszwecke konzipiert ist und deshalb das Werkstück mit relativ großer Kraft auf die Halteplatte, bzw. dort angeschraubte Anschläge zieht.
- - Die hierbei auftretenden Formänderungen des Werkstücks sind unzulässig hoch.
- - Außerdem ist das System für den Einsatz auf Meßgeräten unwirtschaftlich und teuer, denn die von dem System gegebene hohe Belastbarkeit der Spannelemente wird bei einer Aufspannung des Werkstücks für Meßaufgaben gar nicht benötigt.
- - Außerdem ist das System wenig flexibel, da die Anpassung der Elemente an die Werkstückgeometrie zum Teil über auszuwechselnde Distanzscheiben erfolgt. Dies erschwert auch das Arbeiten mit der bekannten Spannvorrichtung.
- - Schließlich sind der genannten Firmenschrift keine Hinweise zu entnehmen, auf welche Art und Weise ein für ein bestimmtes Werkstück einmal realisierter Aufbau der Spannvorrichtung nach deren Demontage mit einfachen Mitteln wieder reproduziert werden kann.
Weitere Spannvorrichtungen sind aus der JP-A 62-2 42 812, der
JP-A 62-2 42 811, der DE-PS 19 03 576 sowie der DE-PS 33 33 813
bekannt. Das in der DE-PS 33 33 813 beschriebene Spannelement
besteht aus einer Säule, an der eine Spannklause höhen
verstellbar und drehbar geführt ist. Allerdings können weder
die beiden Spannbacken gegeneinander verschoben werden, noch
läßt sich die Säule selbst waagerecht auf der Grundplatte
verstellen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Spannsystem
zur Aufspannung von Werkstücken für Meßaufgaben zu schaffen,
das die vorstehend genannten Nachteile vermeidet, so daß mit
wenigen, möglichst gleichartigen Spannelementen eine Vielzahl
verschiedener Werkstücke allseitig frei zugänglich und ohne das
Werkstück zu verwinden aufgespannt werden kann. Weiterhin
soll ein Verfahren angegeben werden, das ein stücklistenorientiertes
Wiederaufbauen der Spannvorrichtung nach vorhergehender
Demontage ermöglicht, um so Lager, Platz und Kosten zu
minimieren.
Diese Aufgabe wird durch eine Ausbildung des Spannsystems gemäß
den Merkmalen im Kennzeichen des Anspruchs 1 bzw. des
Anspruchs 7 gelöst.
Neben den vorstehend aufgabenhaft genannten Vorteilen ist bei
dem erfindungsgemäßen Spannsystem besonders hervorzuheben, daß
es mit wenigen Handgriffen sehr rasch aufgebaut werden kann und
eine weitgehend allseitige Antastung des aufgespannten
Werkstücks durch Koordinatenmeßgeräte erlaubt. Durch die
stufenlose Höhenverstellbarkeit der Säule, an der der
Werkstückträger und das Spannteil befestigt ist, lassen sich
die Spannelemente schnell ganz unterschiedlichen
Werkstückgeometrien anpassen. Besonders zweckmäßig ist es, wenn
der Werkstückträger auswechselbare Anlageelemente besitzt.
Diese können dann an die Spannpunkte am Werkstück angepaßt
werden. Beispielsweise läßt sich das Werkstück in seinen
Bohrungen durch Spitzen bzw. Kugelspitzen oder flächig durch
ebene Einsatzstücke bzw. Anlageelemente aufnehmen.
Eine Lagerhaltung für nicht benötigte Spannvorrichtungen
entfällt bei dem System gemäß der Erfindung praktisch. Denn
nicht benötigte Spannvorrichtungen werden einfach demontiert,
nachdem die Koordinaten der verstellbaren Einzelteile der
Spannelemente auf der Trägerplatte bestimmt und dokumentiert
worden sind. Wird die Vorrichtung dann wieder benötigt, dann
kann sie nach den dokumentierten Daten auf einen Koordinatenmeßtisch,
beispielsweise mit Hilfe eines Zentrierprojektors
oder eines Zentrierkonus mit wenigen Handgriffen neu aufgebaut
werden.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand
der Fig. 1-5 der beigefügten Zeichnungen.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines mit einem
Spannsystem aufgespannten
Werkstückes;
Fig. 2 ist eine Seitenansicht eines der drei Spannelemente
aus Fig. 1;
Fig. 3 stellt das Spannelement aus Fig. 2 in Aufsicht dar;
Fig. 4a bis 4c sind verschiedene Ausführungsformen für den
auswechselbaren Werkstückanlagepunkt (7) aus Fig. 2;
Fig. 5 ist ein Aufspannplan zur Dokumentation der Koordinaten
der einzelnen Bauteile der Aufspannvorrichtung aus
Fig. 1.
Das in Fig. 1 dargestellte Werkstück (13) wird zum Zwecke
seiner Vermessung auf einem Koordinatenmeßgerät mit Hilfe von
drei auf einer Grundplatte (10) montierten Spannelementen
gehalten. Die Grundplatte (10) ist eine Lochplatte, die ein
Raster aus einer Vielzahl regelmäßig angeordneter
Gewindebohrungen enthält. Solche Lochplatten sind an sich
bekannt. Die Platte (10) ist an einer Seite mit einer Leiste
(20) versehen, an der eine weitere Lochplatte vertikal montiert
werden kann, so daß die in Fig. 1 dargestellten drei
Spannelemente auch in waagerechter Lage montiert werden können,
wenn dies erforderlich sein sollte. Die drei in Fig. 1 gezeigten
Spannelemente besitzen im wesentlichen den gleichen
Aufbau.
In Fig. 2 ist eines der drei Spannelemente beispielhaft
dargestellt. Wie aus dieser Figur hervorgeht, besitzt das
Spannelement einen Fuß (1), der mit einem Langloch (12)
versehen ist. Dieser Fuß ist mit Hilfe einer Schraube (11) auf
der Grundplatte (10) montiert. Die Art der Befestigung erlaubt
es, die am Ende des Fußes (1) auf diesem befestigte Klemmsäule
(2) unabhängig von dem vorgegebenen, starren Lochraster der
Platte (10) durch Drehen und Verschieben in jede gewünschte
Position zu bringen.
Von der Klemmsäule (2) ist eine darin eingesteckte Säule (3)
höhenverstellbar gehalten. Diese Säule (3) trägt nun mehrere
teils auswechselbare Bauteile, mit denen das Werkstück (13)
geklemmt werden kann.
Hierzu gehört zum einen der eigentliche Werkstückträger (4).
Der Werkstückträger (4) besteht aus einer über die
Klemmschraube (14) an der Säule (3) befestigten Platte, die an
ihrem vorderen Ende ein auswechselbares Anlageelement (7)
enthält. Dieses Anlageelement (7) kann beispielsweise gegen
eines der in den Fig. 4a bis 4c gezeigten Anlageelemente
ausgetauscht werden. In Fig. 2 ist das Anlageelement (7)
einfach eine Schraube mit abgeplattetem Ende, auf der das
Werkstück (13) aufliegt. Ein ebenfalls am Werkstückträger (4)
längsverschieblich gehaltener Anschlag (6) ist an die
Stirnseite des Werkstückes (13) angelegt und fixiert dieses
gegen eine Verschiebung in der Waagerechten.
Geklemmt wird das Werkstück (13) mit Hilfe eines
Kniehebelspanners (5). Der Kniehebelspanner (5) ist auf einem
Teil (9) am oberen Ende der Säule (3) montiert. Ein Langloch im
Teil (3) ermöglicht zusätzlich ein waagerechtes Verschieben des
Kniehebelspanners (5). Der Druckpunkt (8) des Kniehebelspanners
kann auf diese Weise entweder zentrisch über dem Anlageelement
(7) oder in der Nähe deses Punktes positioniert werden, wenn
eine exakt zentrische Ausrichtung aufgrund der speziellen Werkstückgeometrie
nicht möglich ist.
Infolge der Höheverschiebbarkeit der Säule (3) und des daran
befestigten Werkstückträgers (4) läßt sich das in Fig. 2
dargestellte Spannelement an nahezu jede Werkstückgeometrie
anpassen. Außerdem ist sichergestellt, daß immer genügend Platz
unter dem Werkstück bleibt, um auch ein Antasten dieser
Werkstückseite durch den Taststift eines Koordinatenmeßgerätes
zu erlauben.
Das Anlageelement (7) des Spannelementes aus Fig. 2 kann gegen
die in Fig. 4a bis 4c beispielhaft dargestellten
Anlageelemente (17, 27 und 37) ausgetauscht werden. Das Element
(17) besteht aus einer Schraube mit konischer Spitze. Mit
diesem Teil läßt sich das Werkstück (13) an der Stelle von
Bohrungen aufnehmen. Der Anschlag (6) ist in diesem Falle
entbehrlich. Für den gleichen Zweck kann auch die Kugelspitze
(27) (Fig. 4b) eingesetzt werden. Das Teil (37) aus Fig. 4c
besitzt eine schwenkbare Auflagefläche (38) und paßt sich damit
selbsttätig an die Form des Werkstückes am Auflagepunkt an.
Wie schon einleitend ausgeführt, kann die gesamte Vorrichtung
aus Fig. 1 in ihre Einzelteile zerlegt werden, wenn sie nicht
benötigt wird und später wieder zusammengebaut werden, vorausgesetzt
die Lage der Einzelelemente der Vorrichtung sind ausreichend
gut dokumentiert. Hierzu dient der in Fig. 5 dargestellte
Aufspannplan. In diesem Aufspannplan sind die räumlichen
Koordinaten X, Y und zum Teil auch Z der wesentlichen
Teile der drei Säulen bzw. Spannelemente dokumentiert. In der
linken Spalte ist jeweils die Teilenummer der Teile festgehalten,
aus denen das jeweilige Spannelement (Säule) besteht.
In der nächsten Spalte ist angegeben, in welchem Loch auf der
Platte (10) der Fuß (1) der jeweiligen Säule befestigt ist. In
der dritten Spalte sind die Anschlußmaße der Befestigungspunkte
der in der ersten Spalte genannten Teile aufgeführt, soweit
diese benötigt werden. Beispielsweise entspricht die Teilenummer
0207 der höhenverschiebbaren Säule (3) aus Fig. 2. Die
in Fig. 3 mit B bezeichnete Mitte der oberen Befestigungsbohrung
in der Säule (3) wird bezüglich ihrer Lage zu den
übrigen Elementen der Aufspannvorrichtung durch die nebenstehenden
Anschlußmaße X, Y und Höhe Z im Aufspannplan eindeutig
gekennzeichnet. Gleiches gilt für die Werkstückaufnahme
(4) bzw. das darin befestigte Anlageelement (7), dessen Mittelpunkt
in Fig. 3 mit C bezeichnet ist. Das Anlageelement (7)
besitzt im Aufspannplan nach Fig. 5 die Teilenummer 0401 und
ist ebenfalls mit seinen Lagekoordinaten X, Y und Z festgehalten.
Die Teilenummern in der linken Spalte des Aufspannplans nach
Fig. 5 entsprechen insgesamt folgenden Elementen der Säule II
aus Fig. 2:
Teilenummer | |
Bezeichnung | |
0101 | |
Fuß (1) | |
0205 | Klemmsäule (2) |
0207 | höhenverstellbare Säule (3) |
0302 | Werkstückträger (4) |
0401 | Anlageelement (7) |
0402 | Anlageelement (17) - Fig. 4a |
0501 | Kniehebelspanner, Druckpunkt (8) |
0601 | Anschlag (6) |
Ein solcher Aufspannplan kann beispielsweise gewonnen werden,
indem die einmal mit einem Werkstück (13) aufgebaute
Spannvorrichtung ähnlich der in Fig. 1 dargestellten bezüglich
der genannten Teile bzw. deren charakteristischer Punkte auf
einem Koordinatenmeßtisch vermessen wird. Es ist jedoch auch
möglich, die Daten für den Aufspannplan aus einer
Werkstückzeichnung bzw. das den CAD-Daten für das Werkstück mit
Hilfe einer elektronischen Recheneinrichtung zu gewinnen. Der
Zusammenbau der Spannvorrichtung erfolgt zweckmäßig ebenfalls
auf dem Koordinatenmeßtisch mit Hilfe des vorher erstellten
Aufspannplanes. Daneben besteht außerdem die Möglichkeit, das
Werkstück samt der Aufspannvorrichtung auf dem Bildschirm des
CAD-Arbeitsplatzes darzustellen und den Zusammenbau anhand des
Rechnerbildes vorzunehmen.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Aufspannung von Werkstücken für
Meßaufgaben, mit mehreren auf einer Trägerplatte zu
befestigenden Spannelementen, wobei die Spannelemente
jeweils aus einer höhenverstellbaren Säule und einem an
der Säule drehbar befestigten Werkstückträger sowie
einem gegenüber dem Werkstückträger höhenverstellbaren
Spannteil besteht, dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Fuß (1) der Säule (3) gegenüber einem Befestigungsraster auf der Trägerplatte längs verstellbar und drehbar ist,
- - das Spannteil (Kniehebelspanner (5) relativ zum Werkstückträger (4) waagerecht verschieblich ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
den Werkstückträger (4) ein verstellbarer Anschlag (6)
integriert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Säule (3) in einer Klemmsäule (2) stufenlos höhen
verstellbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstückträger (4) stufenlos höhenverstellbar an
der Säule (3) befestigt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstückträger (4) auswechselbare Anlageelemente (7)
trägt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils drei Spannelemente zur spannungsfreien
Aufnahme des Werkstücks (13) auf der Trägerplatte (10)
befestigt sind.
7. Verfahren zur reproduzierbaren Erstellung einer
werkstückspezifischen Spannvorrichtung bestehend aus
mehreren, in unterschiedlicher Orientierung auf einer
Grundplatte befestigbaren und aus verstellbaren Einzelteilen
bestehenden Spannelementen, wobei die Koordinaten der
verstellbaren Einzelteile ermittelt und gespeichert werden
und der Wiederaufbau der Vorrichtung entsprechend den
gespeicherten Daten erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzelteilkoordinaten aus den CAD-Daten des Werkstücks
berechnet werden und auf einem Datenträger abgespeichert
werden.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883801813 DE3801813A1 (de) | 1988-01-22 | 1988-01-22 | Spannsystem zur aufspannung von werkstuecken fuer messaufgaben |
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DE3801813C2 true DE3801813C2 (de) | 1992-07-09 |
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