DE4236135A1 - Prüfgutträger - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Prüfgutträger für 3D- Vermessungsmaschinen und Meßtische.

Der Prüfgutträger dient der Befestigung beliebiger mecha­ nischer Prüflinge auf automatischen, programmierbaren 3D- Vermessungsmaschinen und Meßtischen zur Feststellung deren Maßhaltigkeit und Toleranzen. Der Prüfling muß für die Vermessung allseitig zugänglich sein. Außerdem soll die Messung jederzeit kurzfristig und an beliebigen Orten wie­ derholbar sein.

Die übliche Art der Befestigung mit speziell für den Prüf­ ling konstruierten Prüfaufnahmen ist sehr aufwendig, da die notwendige Vielzahl der Prüfaufnahmen durch die Anzahl der verschiedenartigen Prüflinge bestimmt wird. Das Prüf­ gut selbst wurde, um ein Verschieben zu verhindern, gegen Anlageteile mit Knetmasse befestigt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Prüfgut­ träger zu schaffen, der universell verwendbar ist und einen leicht reproduzierbaren Prüfaufbau ermöglicht.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch eine auf einer Unterlage mit Rasterbohrungen lösbar angeordnete Aufnahme aus zwei parallel zueinander verlaufenden Füh­ rungsschienen und rechtwinklig zu diesen Führungsschienen angeordneten und mit diesen lösbar verbundenen, stufenlos einstellbaren weiteren Führungsschienen, auf denen in senkrechter Lage zur Unterlage angeordnete Säulen recht­ eckförmigen Querschnitts stufenlos längs der Führungs­ schienen einstellbar angebracht sind, an deren nach oben ragender Stirnseite das Prüfgut aufgesetzt ist.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Er­ findungsgegenstands sind in den Unteransprüchen angegeben.

Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in der Zeich­ nung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

Es zeigen

Fig. 1 den Prüfgutträger in einer perspektivischen Dar­ stellung und

Fig. 2 den Prüfgutträger mit einem aufgesetzten Prüfling.

Gegenstand der Erfindung ist der Prüfgutträger; die 3D- Vermessungsmaschine ist daher nicht mit dargestellt, son­ dern lediglich eine als Meßtisch dienende Unterlage sowie der Meßkopf. Auf der mit 1 bezeichneten Unterlage, die mit einem Raster von Bohrungen versehen ist, ist eine lösbar aufgesetzte Aufnahme für den Prüfling angeordnet. Die Auf­ nahme besteht aus zwei parallel zueinander verlaufenden Flachprofilschienen 2, 3, die mit der Unterlage 1 ver­ schraubt sind. Rechtwinklig zu diesen sind drei parallel zueinander verlaufende Vollprofilschienen 4, 5, 6 auf den Flachprofilschienen 2, 3 aufliegend und mit diesen lösbar verbunden angeordnet. Flach- und Vollprofilschienen 2, 3 bzw. 4, 5, 6 sind auf allen vier Seiten mit in Längsrich­ tung verlaufenden Nuten versehen, die nach innen stufen­ förmig erweitert sind zur Aufnahme rechteckförmiger Gleit­ elemente. Die auf den Flachprofilschienen 2, 3 gleitenden Vollprofilschienen 4, 5, 6 sind stufenlos einstellbar. Die Verbindung erfolgt über leicht zu handhabende Schrauben 7 mit Kreuzgriff. Auf den Vollprofilschienen 4, 5, 6 sind in Längsrichtung der Schienen verschiebbare, senkrecht zur Unterlage 1 angeordnete Säulen 8 bis 12 rechteckförmigen Querschnitts lösbar angebracht. Die Säulen sind auf einem plattenförmigen Ausleger 13 befestigt, deren freies Ende jeweils über eine Schraubverbindung (Rändelschrauben 14) mit den Vollprofilschienen 4, 5, 6 verbunden ist. Alle Schraubverbindungen erfolgen dabei in der Weise, daß die Schrauben jeweils in die Gewindebohrung eines in der Nut der Profilschienen geführten Gleitelementes eingreifen. Von den insgesamt fünf Säulen 8 bis 12 sind zwei auf der jeweils äußeren Vollprofilschiene 4 bzw. 6 und eine auf der mittleren Vollprofilschiene 5 angeordnet. Die Säulen sind an ihrer nach oben ragenden Stirnseite, auf die das Prüfgut aufgesetzt wird, stufenförmig abgesetzt. Ferner sind an einigen Säulen 8, 9, 10 im Endbereich die Stirn­ seite überragende Anschlagplatten 15 für den Prüfling an­ gebracht. Mittels Federblechen 16, die insbesondere an Säulen ohne Anschlagplatten in entsprechender Lage seit­ lich an den Säulen 11, 12 angebracht sind, wird der Prüf­ ling gut in seiner Position gehalten. Die Flach- und Voll­ profilschienen 2 bis 6 sind auf ihrer gesamten Länge mit Maßeinheiten - der Übersichtlichkeit wegen nicht darge­ stellt - versehen. Sie können stirnseitig mit - in der Figur nicht dargestellten - Abdeckungen abgeschlossen wer­ den. Alle Aufnahmeelemente sind numeriert.

In dieser universellen Prüfgutaufnahme mit stufenlos ein­ stellbaren Aufnahmeelementen wird der Prüfling zerstörungs­ frei gehalten und kann daher weiterverarbeitet werden. Der Prüfaufbau ist sehr leicht reproduzierbar, indem die Maß­ einheiten auf den Führungsschienen eine genaue Positionie­ rung der nummerierten Prüfaufnahmeelemente im Koordinaten­ system ermöglichen und dadurch die Codierung dieser Posi­ tionen auf einfache Weise möglich wird. Diese Positions- Codierung wird in Tabellenform, als Textvorspann den PC- Meßprogrammen vorangestellt, so daß der Prüfaufbau an je­ dem beliebigen Ort reproduziert werden kann. Der univer­ selle Prüfgutträger kann der Größe des Prüflings in weiten Grenzen angepaßt werden. Geringe Unschärfen der Positio­ nierung des Prüflings werden durch die Definition von Meß­ bezugspunkten mittels des PC-Software-Programmes vollstän­ dig ausgeglichen.

Meßprogramme sind zwischen verschiedenen Teststellen, die mit gleichen Meßmitteln operieren, austauschbar, da der Prüfaufbau vollständig reproduzierbar ist. Der Prüfling ist allseitig zugänglich, wodurch ein mehrfaches Umspannen entfällt. Von besonderem Vorteil ist ferner, daß die Meß­ vorbereitungszeit drastisch reduziert wird sowie aufwendi­ ge Aufbaubeschreibungen, Videoaufnahmen und Bilder des Aufbaus entfallen. Entfallen kann auch die Vielzahl kost­ spieliger und zeitaufwendiger Sonderkonstruktionen für die Prüfgutbefestigung. Die spätere und wiederholte Reprodu­ zierbarkeit des gesamten Prüfvorgangs, z. B. bei Warenein­ gangsprüfungen, ist schnell und leicht erreichbar.

Fig. 2 zeigt den vorsehend beschriebenen Prüfgutträger mit einem aufgesetzten Prüfling, der aus einem wannenför­ migen Gehäuse 17 besteht. Das nach oben offene Gehäuse 17 liegt mit seiner Bodenfläche auf den Stirnseiten der Säulen 8 bis 12 auf. An den Seitenwänden liegen die An­ schlagplatten 15 bzw. die Federbleche 16 an, so daß das Gehäuse 17 exakt in seiner Lage gehalten wird. Mittels ei­ nes Kugelmeßkopfes 18, der in einem Ausleger der Vermes­ sungsmaschine gehalten und entsprechend dem für den Prüf­ ling vorgesehenen Programm geführt wird, wird das Gehäuse längs seiner Wandungen abgetastet und auf Maßhaltigkeit geprüft. Mittels Haken 19 an seitlich angeordneten Zug­ federn 20 oder Gummibändern kann der Prüfling 17 niederge­ halten, d. h. in seiner Lage festgehalten werden.

Claims (10)

1. Prüfgutträger für 3D-Vermessungsmaschinen und Meß­ tische, gekennzeichnet durch eine auf ei­ ner Unterlage mit Rasterbohrungen lösbar angeordnete Auf­ nahme aus zwei parallel zueinander verlaufenden Führungs­ schienen und rechtwinklig zu diesen Führungsschienen ange­ ordneten und mit diesen lösbar verbundenen, stufenlos ein­ stellbaren weiteren Führungsschienen, auf denen in senk­ rechter Lage zur Unterlage angeordnete Säulen rechteckför­ migen Querschnitts stufenlos längs der Führungsschienen einstellbar angebracht sind, an deren nach oben ragender Stirnseite das Prüfgut aufgesetzt ist.

2. Prüfgutträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen mit Maßeinheiten versehen sind.

3. Prüfgutträger nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Codierung der Positionen innerhalb des Koordinatensystems der mit Mar­ kierungen (Nummern, Buchstaben) versehenen Aufnahmeelemen­ te.

4. Prüfgutträger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Positions-Codierungen in Tabellenform einem PC- Meßprogramm vorangestellt wird.

5. Prüfgutträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Unterlage montierten Führungsschienen als Flachprofilschienen und die auf diesen befestigten Füh­ rungsschienen als Universalprofilschienen ausgebildet sind.

6. Prüfgutträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Säulen an ihrer nach oben ragenden Stirnseite stu­ fenförmig abgesetzt sind.

7. Prüfgutträger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Endbereich der Säulen seitlich die Stirnseite über­ ragende Anschlagelemente angebracht sind.

8. Prüfgutträger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an den Säulen im Endbereich seitlich die Stirnseite überragende Federelemente angebracht sind.

9. Prüfgutträger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an den Säulen auf einem plattenförmigen Ausleger befe­ stigt sind, über dessen freies Ende die lösbare Verbindung mit den Profilschienen erfolgt.

10. Prüfgutträger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Maßnahme am Prüfgut ein Einkugelmeßkopf der Ver­ messungsmaschine das Prüfgut innen und/oder außen abtastet.