DE3782985T2 - Steuervorrichtung fuer geschosse. - Google Patents

Steuervorrichtung fuer geschosse.

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DE3782985T2 DE8787306646T DE3782985T DE3782985T2 DE 3782985 T2 DE3782985 T2 DE 3782985T2 DE 8787306646 T DE8787306646 T DE 8787306646T DE 3782985 T DE3782985 T DE 3782985T DE 3782985 T2 DE3782985 T2 DE 3782985T2
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    • F42B10/00Means for influencing, e.g. improving, the aerodynamic properties of projectiles or missiles; Arrangements on projectiles or missiles for stabilising, steering, range-reducing, range-increasing or fall-retarding
    • F42B10/60Steering arrangements
    • F42B10/66Steering by varying intensity or direction of thrust
    • F42B10/663Steering by varying intensity or direction of thrust using a plurality of transversally acting auxiliary nozzles, which are opened or closed by valves

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Description

  • Die Erfindung betrifft eine Lenkeinrichtung für Geschosse, insbesondere Geschützgranaten, aber auch Raketen mit eingebauter Antriebseinheit wie beispielsweise einem Festtreibstofftriebwerk.
  • Normalerweise wird die Flugbahn einer gegebenen Geschützgranate durch die Rohrerhöhung beim Feuern bestimmt, und nach dem Abfeuern folgt die Granate einer ballistischen Flugbahn. Es ist jedoch vorteilhaft, wenn die Flugbahn gewünschtenfalls variiert werden kann, wie dies beispielsweise bei Lenkraketen der Fall ist, um die Genauigkeit insbesondere bei beweglichem Ziel zu verbessern.
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Lenkeinrichtung einer Bauart, die an einem Geschoß montiert werden kann, um das Geschoß während des Fluges zu lenken, wobei die Einrichtung aufweist:
  • a) Eine Druckgasquelle,
  • b) eine um eine Achse drehbare Düse, die so angeordnet ist, daß sie im Betrieb von der Gasquelle erzeugten Gas in einer Richtung ausstoßen kann, die etwa senkrecht zu der genannten Achse verläuft,
  • c) Düsendrehmittel zur Erzeugung eines resultierenden Schubs, der eine kontinuierliche Drehung der Düse in einer Richtung um die genannte Achse und mit einer ausreichend großen Winkelgeschwindigkeit bewirkt daß die normale ballistische Flugbahn des Geschosses im wesentlichen unbeeinflußt bleibt,
  • d) Düsenbremsmittel zur Erzeugung eines Schubs, der dem erstgenannten Schub entgegenwirkt, der die Drehbewegung der Düse bremst, bis diese während einer vorgegebenen Zeitspanne eine vorgegebene Position einnimmt, worauf das daraus austretende Gas einen Schub auf das Geschoß ausübt, der seine Flugbahn nach Bedarf verändert, und
  • e) auf Steuersignale ansprechende Steuermittel zur Steuerung der Tätigkeit der Bremsmittel.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine solche Einrichtung dadurch gekennzeichnet, daß:
  • die Düsendrehmittel und die Düsenbremsmittel durch ein erstes und ein zweites Schubvektorsteuerorgan gebildet sind, die jeweils so ausgelegt sind, daß sie durch wahlweises Hervorrufen einer Störung in dem von der Düse emittierten Gasstrom einen Schub erzeugen, und daß die Steuermittel außerdem auf Steuersignale zur Steuerung des von den Düsendrehmitteln erzeugten Schubs ansprechen, und daß die Düse durch Betätigung entweder des ersten Schubvektorsteuerorgans oder des zweiten Schubvektorsteuerorgans wahlweise in der einen oder anderen von zwei entgegengesetzten Drehrichtungen drehbar ist, wobei jedes Schubvektorsteuerorgan wahlweise in Abhängigkeit vom Zustand seiner Steuermittel wirksam oder unwirksam ist und jeweils, wenn es betätigt wird, ein Bremsorgan bildet, während das andere als Drehorgan geschaltet ist, und umgekehrt, wodurch die Winkelposition der Düse und dadurch die Geschoßflugbahn durch Drehen der Düse durch eines der Schubvektorsteuerorgane und Bremsen durch das jeweils andere Schubvektorsteuerorgan eingestellt werden kann.
  • Eine Einrichtung der oben beschriebenen Bauart ist in der europäischen Patentschrift EP-A-0 128 337 beschrieben. Jedoch sind in diesem Fall die Düsendreh- und Bremsmittel keine Schubvektorsteuergeräte. Die Drehung wird durch eine exzentrische Anordnung der Düse erreicht, die während der Herstellung eingestellt wird, und das Bremsen wird durch eine Scheibenbremsanordnung bewerkstelligt. Während Gas von der Düse ausgestoßen wird, unterliegt die Düse einem kontinuierlichen Drehschub. Es ist nicht möglich, zu wählen, ob dieser Schub zur Anwendung kommt oder nicht. Die Drehung erfolgt nur einer Richtung, wobei das Bremsen in entgegengesetztem Sinne erfolgt, und ein Einstellen der Winkelposition der Düse durch Betätigung der Bremsmittel kann nicht mit ausreichend großer Einstell- und Steuergenauigkeit erfolgen.
  • Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Geschoß, beispielsweise eine Geschützgranate, mit einer solchen Lenkeinrichtung vorgesehen. Gewöhnlich wird die Einrichtung so an dem Geschoß montiert, daß die Drehachse der Düse mit der Längsachse des Geschosses zusammenfällt.
  • Die Flugbahn eines solchen Geschosses kann deshalb nach Bedarf durch Übertragung entsprechender Signale zu den Steuermitteln der Einrichtung während des Geschoßflugs verändert werden.
  • Die Position, aus weicher das Gas zur Veränderung der Geschoßflugbahn austritt, kann im wesentlichen feststehend sein.
  • Das Geschoß kann ein drallbehaftetes oder ein drallfreies Geschoß sein.
  • Bevorzugte Beispiele der oben angegebenen Merkmale sind folgende:
  • a) die Druckgasquelle ist eine Festtreibstoffladung, beispielsweise der Doppelbasisgußbauart, und ist mit einem Zünder zum Zünden des Abbrennens der Ladung an der geeigneten Stelle während des Flugs des Geschosses ausgestattet. Beispielsweise kann je nach der geschätzten Flugdauer die Zündung gleichzeitig mit dem Abschuß des Geschosses oder erst danach stattfinden. In jedem Fall muß die Ladung natürlich gezündet werden, bevor eine gewünschte Veränderung der Geschoßflugbahn bewirkt werden kann. Alternative Gasquellen umfassen beispielsweise Flüssig- oder Druckgasspeicher, beispielsweise in einem mit einem Ventil versehenen Behälter.
  • b) Die Düse ist in einem ringförmigen Bauteil gebildet, das koaxial in Lagern um ein rohrförmiges Bauteil drehbar montiert ist, dessen Bohrung mit der Druckgasquelle in Verbindung steht. Die Wand des rohrförmigen Bauteils weist einen oder mehrere durch sie hindurchverlaufende Durchtrittsöffnungen auf, welche die Bohrung des rohrförmigen Bauteils mit einer in der Innenwand des ringförmigen Bauteils gebildeten ringförmigen Ausnehmung verbinden, und die Ausnehmung steht wiederum mit dem Einlaß der Düse in Verbindung. Infolgedessen wird nach der Zündung (im Falle eines Festtreibstoffs) Gas kontinuierlich aus der Gasquelle über die Bohrung des rohrförmigen Bauteils, die eine oder mehrere Durchtrittsöffnungen und die ringförmige Ausnehmung in dem ringförmigen Bauteil in die Düse befördert.
  • c) Das erste und das zweite Schubvektorsteuerorgan sind gegenüberliegend in den Seitenwänden des Expansionsabschnitts der Düse gebildete erste und zweite Öffnungen und liegen im wesentlichen in der Ebene, in welcher die Düse umläuft. Diese Öffnungen stehen über zugehörige, mit Ventilen vorgesehene Kanäle mit der Druckgasquelle oder gewünschtenfalls mit einer weiteren Gasquelle in Verbindung, so daß Gasstrahlen selektiv in die Düse eingeleitet werden können.
  • Jeder eingeleitete Gasstrahl erzeugt dadurch Stoßwellen in der Düse. Insbesondere erzeugt die sich ergebende Stoßwelle, solange Gas durch nur eine der Öffnungen eingeleitet wird, eine Schubkomponente, weiche die Drehung der Düse um die Achse des Geschosses drehen läßt. Infolgedessen kann eine Schubkomponente in entgegengesetztem Drehsinn durch Einleiten von Gas durch die andere Öffnung erzeugt werden, um dadurch ein Abbremsen der Drehbewegung der Düse zu bewirken. Als alternative, obwohl weniger bevorzugte Ausführungsform weisen die Schubvektorsteuerorgane ein oder mehrere sogenannte Spoilervorrichtungen auf, die unmittelbar angrenzend an den Auslaß der Düse angeordnet sind. Die Arbeitsweise solcher Spoilervorrichtungen ist auf dem Gebiet der Raketenmotoren allgemein bekannt und wird deshalb hier nicht weiter im einzelnen beschrieben.
  • b) Wenn die Schubvektorsteuerorgane, wie oben beschrieben, gegenüberliegende Gaseinlaßöffnungen sind, weisen die Steuermittel vorzugsweise zwei Elektromagnetventile zum Öffnen/Schließen der Leitungen auf, die selektiv durch elektrische Signale betätigbar sind, die entsprechend einer Anzahl von Variablen einschließlich insbesondere der Drehzahl der Düse und der Winkelposition der Düse in irgendeinem gegebenen Zeitpunkt einerseits und die gewünschte Winkelorientierung der Düse in einer vorgegebenen Position sowie die Verweildauer in dieser Position im Hinblick auf die gewünschte Veränderung der Geschoßflugbahn auf der anderen Seite umfassen. Die Düsendrehzahl kann beispielsweise durch einen Tachogenerator und ihre Winkelposition mit Bezug auf einen Bezugspunkt durch Potentiometer bestimmt werden. Die gewünschte gegebene Winkelposition der Düse und die Verweildauer in dieser Position können durch einen elektronischen Datenprozessor bestimmt werden, dem Eingabedaten in Bezug auf die Zielposition zusammen mit den oben angesprochenen Daten zugeführt werden. Auf die Zielposition bezogene Daten können durch eine auf dem Geschoß montierte Sucheinrichtung automatisch erzeugt und den Steuermitteln zugeführt werden. Alternativ dazu können solche Daten den Steuermitteln gegebenenfalls durch Einrichtungen an Land, auf See oder in der Luft übertragen werden.
  • Eine Einrichtung nach der Erfindung wird nachstehend unter beispielsweiser Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen mehr im einzelnen beschrieben, in welchen zeigt:
  • Fig. 1 eine Schnittdarstellung der Einrichtung in einer der Geschoßachse entsprechenden Achse,
  • Fig. 2 einen Schnitt entsprechend der Linie II-II in Fig. 1,
  • Fig. 3 eine Stirnansicht in Richtung des Pfeiles III in Fig. 1, und
  • Fig. 4 ein Blockschaltbild der Steuermittel der Einrichtung nach den Fig. 1 bis 3.
  • Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 der Zeichnungen weist die allgemein mit der Bezugsziffer 1 bezeichnete Einrichtung eine gegossene Doppelbasis-Treibladung 2 auf, die in einer Kammer 3 untergebracht ist, die mittels einer Schraubverbindung 4 abdichtend mit einer Düsenanordnung verbunden ist.
  • Die Düsenanordnung weist eine Grundplatte 5 auf, welche den vorderen Abschluß der Kammer 3 bildet, und die Grundplatte 5 enthält eine ringabschnittförmige Ausnehmung, die einen ringabschnittförmigen Zünder 6 aus pyrotechnischem Material für die Treibladung 2 aufnimmt. Der Zünder 6 wird durch einen elektrisch gezündeten Initialzünder 6' gezündet. Von der Grundplatte 5 nach vorne verlaufend und damit einstückig ausgebildet ist ein dickwandiges Rohrteil 7, das am seinem vorderen Ende an einer Trennwand 8 befestigt ist, die da hintere Ende des Nasenabschnitts 9 des Geschosses bildet. Der Nasenabschnitt 9 beherbergt unter anderem eine Sucheinheit 10 (Fig. 4) und die zugehörige elektronische Ausrüstung (nicht dargestellt). Das Rohrteil 7 leitet im Betrieb der Einrichtung 1 Gas aus der abbrennenden Ladung 2 in die Düsenanordnung, wie nachstehend mehr im einzelnen beschrieben wird.
  • Die Düsenanordnung weist außerdem ein ringförmiges Bauteil 13 auf, das eine kegelstumpfförmige Düse 14 mit einer Drossel 11 und einem Einlaß 15 bildet, der mit einem in der Bohrung des Bauteils 13 gebildeten ringförmigen Ausnehmung 16 in Verbindung steht. Das Bauteil 13 ist mittels zweier trockener Lager 17 drehbar auf dem Rohrteil 7 montiert. Vier mit gleichen Abständen angeordnete Radialbohrungen 18 verbinden die Bohrung des Rohrteils 7 mit der Ausnehmung 16 und folglich mit dem Einlaß 15 der Düse und stellen so einen Strömungsweg für den Druckgasstrom aus der Kammer 3 in die Düse 14 her.
  • Insbesondere aus der Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Düse 14 mit zwei gegenüberliegenden Öffnungen 19, 20 versehen ist, die, wie unten noch beschrieben, zum Einleiten von Gasstrahlen in die Düse 14 dienen. Die Öffnungen 19, 20 sind in derjenigen Ebene angeordnet, die auch die Längsachse der Düse 14 enthält und senkrecht zur Längsachse des Rohrteils 7 verläuft, d.h. in der Drehebene der Düse 14 um die Achse des Rohrteils 7.
  • Die Öffnungen 19, 20 sind über Leitungen 21, 22 kleinen Durchmessers und zugehörige Ein/Aus-Elektromagnetventile 23, 24, die alle auf dem Bauteil 13 montiert sind, mit der ringförmigen Ausnehmung 16 verbunden. Wenn eines der Ventile 23, 24, geöffnet ist, strömt ein kleiner Teil des durch die Treibladung 2 erzeugten Gases durch die Öffnung 19 oder 20 in den Hauptgasstrom in der Düse 14. Dieser eingeleitete Gasstrom dient zur Erzeugung von Stoßwellen innerhalb der Düse, die jenachdem Drehschub- oder Bremsschubkomponenten erzeugen, wie unten noch beschrieben wird.
  • Die üblichen magnetfelderzeugenden Spulen der Elektromagnetventile 23, 24 sind durch Leitungen 23', 24' (Fig. 3) elektrisch mit einer Schleifringanordnung 25 verbunden, die am Bauteil 13 angeschraubt ist. Die Schleifringanordnung 25 ist außerdem mit einem Potentiometer 26 (Fig. 4) und einem Tachogenerator 27 (Fig. 4) verbunden, um diesen Orientierungsdaten bzw. Düsendrehzahldaten über einen an der Trennwand 8 montierten Bürstensatz 28 einer Steuereinheit 12 (Fig. 4) zuzuführen.
  • Wie insbesondere aus Fig. 1 hervorgeht, ist eine ausklinkbare Raste 29 vorgesehen, um das Bauteil 13 während Lagerung, Transport, Abschuß aus dem Geschütz und (gewünschtenfalls) der Fluganfangsphase des Geschosses drehfest zu verriegeln. Die irreversible Freigabe der raste 29 wird durch ein federbelastetes Betätigungsorgan 30 in Abhängigkeit von einem Gasdruckaufbau bewirkt, der durch eine kleine Bohrung 31 zum Beätigungsorgan 30 gelangt.
  • Um die Einrichtung 1 während der Lagerung etc. insbesondere vor Feuchtigkeit und Fremdkörpern zu schützen, ist eine Schutzhülse 32 aus Kunststoff vorgesehen. Beim Zünden der Ladung 2 wird die Schützhülse 32 durch das aus der umlaufenden Düse 14 austretende heiße Gas schnell zerstört. Alternativ dazu könnte die Schutzhülse 32 vor dem Laden des Geschosses im Geschütz entfernt werden.
  • Die Einrichtung 1 arbeitet folgendermaßen:
  • Beim Abschuß des Geschosses aus dem Geschütz oder an einem vorgegebenen Zeitpunkt danach wird die Treibladung 2 durch den Zünder 6 aufgrund eines elektrischen Stromes gezündet, der von der Steuereinheit 12 zum Initialzünder 6' gelangt. Von der Ladung 2 erzeugtes Gas tritt also durch die Düse 14 über deren Einlaß 15 aus, wobei auch die Raste 29 gelöst wird. Gleichzeitig wird das Elektromagnetventil 23 durch die Steuereinheit 12 über die Schleifringanordnung 25 entregt und daher geöffnet, während das Elektromagnetventil 24 erregt und deshalb geschlossen bleibt. Infolgedessen wird ein Gasstrahl durch die Öffnung 19 (Fig. 2) in die Düse 14 eingeleitet. Dies erzeugt Stoßwellen in der Düse 14 die dazu dienen, eine Schubkomponente zu erzeugen, welche das Bauteil 13 (und deshalb auch die Düse 14) und die daran montierten Teile in schnelle Drehung im Gegenuhrzeigersinn, bezogen auf Fig. 2, umd die Geschoßachse versetzt. Wegen des schnellen Umlaufs der Düse 14 ergibt sich ein im wesentlichen Null betragender Nettoquerschub auf das Geschoß, das deshalb einer ballistischen Flugbahn folgt.
  • Die Flugbahn des Geschosses bedarf jedoch während des Fluges nahezu unvermeidlich mindestens einer Korrektur und eine solche Korrektur bzw. Korrekturen werden durch eine Sucheinheit 10 veranlaßt, die auf das Ziel "fixiert" ist. Es sei daher angenommen, daß die Sucheinheit 10 feststellt, daß eine Flugbahnkorrektur erforderlich ist. Die Sucheinheit 10 überträgt auf die Steuereinheit 12 Datensignale, welche Datensignale an die Steuereinheit 12 überträgt, welche die erforderliche Änderung in Form des notwendigen Querschubvektors (d.h. mit im wesentlichen feststehender Düse 14) und seiner Dauer darstellen. Gleichzeitig wird die Steuereinheit 12 mit Informationen von dem Potentiometer 26 und dem Tachogenerator 27 gespeist. Die Steuereinheit 12 verfügt über Daten, die in ein und demselben Zeitpunkt die tatsächliche Winkelposition und Drehzahl der Düse 14 und auch ihre erforderliche feststehende Orientierung und Verweildauer in dieser Orientierung angeben. Die Steuereinheit 12 entregt dann das Elektromagnetventil 23 und erregt das Elektromagnetventil 24. Entsprechend hört die Gaseinleitung durch die Öffnung 19 auf und die Gaseinleitung durch die gegenüberliegende Öffnung 20 beginnt, wodurch eine Schubkomponente erzeugt wird, welche den Umlauf der Düse 14 schnell bremst, bis diese die erforderliche, im wesentlichen feststehende Orientierung eingenommen hat, die durch das Potentiometer 26 angezeigt wird. Die Düse 14 behält diese Orientierung während der notwendigen Zeitdauer bei, während welcher beide Ventile 23, 24 erregt und folglich geschlossen sind, und die notwendige Flugbahnänderung wird demzufolge dem Geschoß mitgeteilt. Weil danach die Elektromagnetventile 23, 24 in ihre ursprünglichen Betriebszustände zurückkehren, nimmt die Düse 14 ihre kontinuierliche Umlaufbewegung wieder auf, solange nicht bzw. bis eine weitere Änderung der Flugbahn durch die Sucheinheit 10 als notwendig signalisiert wird.
  • Teilweise weil die Düse in ihrer normalen Umlaufbewegung sich mit verhältnismäßig hoher Winkelgeschwindigkeit bewegt, und teilweise, weil die Anspechzeiten der Steuereinheit usw. zu langsam sein können, ist es möglich, daß während des Bremsvorgangs die Düse 14 über die gewünschte Winkelposition hinausschießt. Dies kann jedoch leicht dadurch bewältigt werden, daß die Steuereinheit 12 während des Bremsvorgangs abwechselnd die Zustände der Elektromagnetventile 23, 24 umschaltet, wodurch abwechselnd die Richtung der Schubkomponente umgekehrt wird, bis die Düse 14 mehr oder weniger in der gewünschten Orientierung zum Stillstand kommt. Ein ähnlicher Vorgang kann bewirkt werden, um irgendeine Drift aus dieser Orientierung zu korrigieren, die während der Flugbahnkorrektur auftreten kann.
  • Zusätzlich ist es wünschenswert, die Winkelgeschwindigkeit der Düse während ihres normalen, kontinuierlichen Umlaufs zu begrenzen, und dies kann von Zeit zu Zeit auch durch die Steuereinheit 12 in Abhängigkeit von einer vom Tachogenerator 27 angezeigten übermäßigen Winkelgeschwindigkeit bewirkt werden, indem das entsprechende Ventil in geeigneter Weise betätigt wird, um eine momentane Bremswirkung zu erzeugen.
  • Obwohl die oben beschriebene spezifische Einrichtung besonders zum Anbringen an einem Geschützgeschoß großen Durchmessers geeignet ist, dessen Flugdauer bis beispielsweise 80 Sekunden oder mehr betragen kann, kann eine Einrichtung nach der Erfindung auch bei Lenkraketen der Bauart mit eingebauter Schubeinheit, beispielsweise einem gaserzeugenden Festtreibstofftriebwerk, eingesetzt werden, wobei dann ein Teil des von dem Schubtriebwerk erzeugten Gases zur Lenkeinrichtung abgeleitet werden kann, anstatt für diese eine gesonderte Gasguelle wie die Ladung 2 zu verwenden.

Claims (10)

1. Lenkeinrichtung einer Bauart zum Anbringen an einem Geschoß zum Lenken des Geschosses während des Fluges, wobei die Einrichtung aufweist:
a) eine Druckgasquelle (2),
b) eine Düse (14), die um eine drehbar ist und im Betrieb von der genannten Quelle erzeugtes Gas in einer zu der Achse im wesentlichen senkrechten Richtung austreten läßt,
c) Düsendrehmittel (19), die einen resultierenden Schub erzeugen, der einen kontinuierlichen Umlauf der Düse (14) in einer Richtung um die genannte Achse und mit einer ausreichend hohen Winkelgeschwindigkeit bewirkt, daß die normale ballistische Flugbahn des Geschosses im wesentlichen unbeeinflußt bleibt,
d) Düsenbremsmittel (20) zum Erzeugen eines Schubs, der dem ersterwähnten Schub entgegenwirkt und die Umlaufbewegung der Düse (14) bremst, bis sie während einer vorgegebenen Zeitspanne eine vorgegebene Position einnimmt, worauf aus ihr austretendes Gas einen Schub auf das Geschoß ausübt, der dessen Flugbahn nach Bedarf verändert, und
e) auf Steuersignale ansprechende Steuermittel (23, 24) zur Steuerung der Bremsmittel (20), dadurch gekennzeichnet, daß:
die Düsendrehmittel (19) und die Düsenbremsmittel (20) ein erstes und ein zweites Schubvektorsteuerorgan (19, 20) sind, das jeweils durch selektives Erzeugen einer Störung in der von der Düse (14) emittierten Gasströmung einen Schub erzeugt, und daß die Steuermittel (23, 24) auch auf Steuersignale zur Steuerung der Tätigkeit der Düsendrehmittel (19) ansprechen und die Düse (14) durch Betätigung entweder des ersten Schubvektorsteuerorgans (19) oder des zweiten Schubvektorsteuerorgans (20) wahlweise in der einen oder anderen von zwei entgegengesetzten Drehrichtungen drehbar ist, wobei jedes Schubvektorsteuerorgan (19, 20) je nach dem Zustand seines Steuermittels (23, 24) wirksam oder unwirksam ist und bei Betätigung jeweils als Bremsmittel wirkt, während das andere Organ auf die Funktion als Drehmittel geschaltet ist, und umgekehrt, derart, daß die Winkelposition der Düse (14) und folglich die Flugbahn des Geschosses durch Drehen der Düse (14) durch eines der Schubvektorsteuerorgane (19, 20) und Bremsen durch das jeweils andere Schubvektorsteuerorgan (19, 20) einstellbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, an einem Geschoß montiert.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, wobei die Umlaufachse der Düse (14) mit der Längsachse des Geschosses zusammenfällt.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Druckgasquelle eine Festtreibstoffladung (2) ist, die mit einem Zünder (6) zum Zünden des Ladungsabbrands während des Fluges des Geschosses versehen ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Düse (14) in einem ringförmigen Bauteil (13) gebildet ist, das in Lagern (17) koaxial um ein Rohrteil (7) drehbar montiert ist, dessen Bohrung mit der Druckgasquelle (2) in Verbindung steht.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, wobei die Wand des Rohrteils (7) eine oder mehrere Durchtrittsöffnungen (18) aufweist, welche die Bohrung des Rohrteils (7) mit einer ringförmigen Ausnehmung (16) verbinden, die in der Innenwand des ringförmigen Bauteils (13) gebildet ist, wobei die Ausnehmung (16) wiederum mit dem Einlaß (15) der Düse (14) in Verbindung steht.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das erste und das zweite Schubvektorsteuerorgan ((19, 20) eine erste bzw. eine zweite Öffnung (19, 20) sind, die gegenüberliegend in den Seitenwänden des Expansionsabschnitts der Düse (14) und im wesentlichen in der Umlaufebene der Düse gebildet sind.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Schubvektorsteuerorgane ein oder mehrere Spoilervorrichtungen sind, die unmittelbar angrenzend an den Auslaß der Düse angeordnet sind.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, wobei die Steuermittel zwei Elektromagnetventile (23, 24) zum Öffnen und Schließen von Kanälen (18) aufweisen, über welche die betreffenden Öffnungen (19, 20) mit der Druckgasquelle (2) in Verbindung stehen, und die wahlweise durch elektrische Signale betätigbar sind, die in Abhängigkeit von einer Anzahl von Variablen wie beispielsweise der Drehzahl der Düse (14), der Winkelposition der Düse und der gewünschten Winkelorientierung der Düse und der Verweildauer in dieser Orientierung mit Bezug auf die gewünschte Veränderung der Geschoßflugbahn erzeugt werden.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, wobei die Drehzahl der Düse durch einen Tachogenerator (27) und ihre Winkelposition mit Bezug auf einen Bezugspunkt durch ein Potentiometer (26) bestimmt werden, und wobei die gewünschte Winkelposition durch einen elektronischen Datenprozessor (12) bestimmt wird, in welchem die Eingabedaten mit Bezug auf die Zielposition zusammen mit anderen vorstehend angegebenen Daten verarbeitet werden.
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