DE3743643A1 - Verfahren zur gerichteten zerteilung eines monolithischen objekts - Google Patents
Verfahren zur gerichteten zerteilung eines monolithischen objektsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gerichteten Zer
teilung eines monolithischen Objekts nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Das Verfahren eignet sich besonders für den Abbau von
nicht harten Gesteinen, beispielsweise von Tuff, für den
Abbau von besonders wertvollen Gesteinen, die in gering
mächtigen Flözen lagern, zum Zerteilen von Monolithen
in Blöcke und zum Zerteilen von Blöcken in Rohlinge er
forderlicher Abmessungen zur Herstellung von Stufen, Bord
kanten, Verkleidungsplatten usw. sowie zum Zerkleinern
von Beton.
Zur Gewinnung von Blöcken aus einem Massiv hat man früher
auf der Oberfläche eines monolithischen Objektes entlang
der Linie der gewünschten Zerteilung von Hand Vertiefun
gen ausgehöhlt und keilförmig Holzstücke eingetrieben.
Die Holzstücke wurden mit heißen Wasser begossen, so daß
sie bein Aufquellen das monolithische Objekt auseinander
sprengt. Die Produktivität dieses Verfahrens war gering,
konnte jedoch durch Einsatz von Metallkeilen und Bohr
vorrichtungen beträchtlich erhöht werden, die unabhängig
von der Jahreszeit zum Trennen von Steinblöcken mit be
liebiger Festigkeit über längere Zeiträume eingesetzt
werden können.
Bekannt ist ferner, auf der Oberfläche eines monolithischen
Objekts entlang der Linie der gewünschten Zerteilung ei
ne Reihe von Bohrlöchern mit der Keilhöhe entsprechender
Tiefe auszubilden. In jedes Bohrloch werden zwei Backen
mit Schultern eingeführt. Zwischen die Backen wird ein
Keil eingesetzt. An jedem Keil wird dann der Reihe nach
eine Kraft einwirken gelassen, wodurch an den zusammen
wirkenden Oberflächen von Keil und Backe eine senkrecht
zur Zerteilungslinie gerichtete Bruchlast entsteht.
Beim Abtrennen von Blöcken von einen Monolithen aus nicht
harten Gesteinen erhält man so jedoch keine gerichtete
Zerteilung, weil der Monolith infolge des Eindrückens
der Backen ins Gestein zerstört wird. Ferner müssen zum
Abtrennen von Blöcken von Monolithen aus besonders wert
vollen Gesteinen und beim Zerteilen der Blöcke in Rohlin
ge Bohrlöcher für Backen und Keile hergestellt werden,
wodurch auf der neugebildeten Oberfläche des Blocks tiefe
Nuten als Spur dieser Bohrlöcher zurückbleiben. Dies
führt dazu, daß die neugebildete Oberfläche durch Schlei
fen oder thermische Strahlenbehandlung nachbearbeitet
werden muß, wodurch die Erzeugung von Halbfabrikaten je
Produktionsvolumeneinheit verringert wird. Durch den Um
stand, daß die Keile in der Zerteilungsrichtung nicht
festgehalten werden, entsteht beim Kraftanlegen wegen
einer ungleichmäßigen Spaltkraftverteilung eine minder
wertige Spaltfläche. Die runde Bohrlochform bedingt
große anzulegende Kräfte, d.h. der Arbeitsaufwand ist
erheblich.
Versuche, die anzulegenden, den Bruch bewirkenden Kräfte
zu vermindern, führten zu dem aus der SU-A-3 53 837 bekann
ten Verfahren, bei welchem auf der Oberfläche eines mono
lithischen Objektes entlang der Linie der gewünschten
Zerteilung eine Reihe von linsenförmigen blinden Öffnun
gen bzw. Sacköffnungen ausgebildet wird, deren größere
Achse mit der Linie der gerichteten Zerteilung zusammen
fällt. In jede der Öffnungen werden Metallbacken einge
führt, die dazu beitragen, daß Bruchlasten mit der Rich
tungsgröße senkrecht zur Linie der gerichteten Zerteilung
entstehen und auf das Gestein gleichmäßig übertragen wer
den. Danach wird ein Keil zwischen die Backen so einge
führt, daß die Keilschneide mit der Linie der gerichte
ten Zerteilung im wesentlichen zusammenfällt, und auf
den Keil mit einer Kraft eingewirkt, wodurch dieser mit
den Arbeitsflächen der Backen so zusammenwirkt, daß das
monolithische Objekt gerichtet zerteilt wird.
Durch die Herstellung von linsenförmigen Öffnungen, de
ren Form für die gerichtete Zerteilung eines monolithi
schen Objektes am günstigsten ist, weil die an der größe
ren Achse der Öffnung liegenden, am weitesten entfernten
Punkte der Öffnung Spannungsspitzen darstellen, können
die an den Keilen zum Ablösen von Blöcken vom Gesteins
monolithen anzulegenden Kräfte bei diesem Verfahren we
sentlich vermindert werden.
Das bekannte Verfahren kann zum Abbau von nicht harten
Gesteinen nicht angewendet werden, weil dieses durch Ein
drücken der Backen zerstört wird. Darüberhinaus ist es
schwierig den Vektor der Bruchlast senkrecht zu der vor
gesehenen Spaltfläche auszurichten, weil eine Orientie
rung der Schneide des mit den Backen in Berührung ste
henden Keiles entlang der gewünschten Spaltlinie nicht
erzielt werden kann.
Durch die Anwendung von Backen müssen die linsenförmigen
Öffnungen relativ große Abmessungen haben. Dadurch wird
die Beschaffenheit der gebildeten Spaltoberfläche beein
trächtigt. Ein zusätzlicher Arbeitsaufwand ergibt sich aufgrund der
Nachbearbeitung dieser Oberfläche, nämlich durch Abschlei
fen der entstandenen Vertiefungen und anderer Unebenhei
ten, wodurch die Steine auch beschädigt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren
der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß der Vektor
der Bruchlast senkrecht zu der Ebene der voraussichtli
chen Zerteilung durch eine Änderung des mit dem Keil zu
sammenwirkenden Mediums ausgerichtet wird.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren der gattungsgemäßen
Art mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, die
Güte der Gesteinsspaltfläche zu verbessern, die Steinver
luste erheblich zu reduzieren, die Erzeugung an brauch
baren Halbfabrikaten je Monolithvolumeneinheit zu erhö
hen und die Selbstkosten herabzusetzen, was durch eine
Verkleinerung und eine Änderung der für die Keile bestimm
ten Öffnungen und den Austausch der metallischen Spreiz
backen durch ein Medium mit einer hohen Reibungszahl in
bezug auf das zu zerstörende Gestein und der Fähigkeit,
in einen "absolut" starren Körper überzugehen, erreicht
wird. Erfindungsgemäß kann die Spaltkraft des in das Medium
unter Einwirkung von Schlagbelastungen eingeführten Di
stanzkeiles gleichmäßig verteilt werden, indem sämtliche
Unebenheiten an der Innenwand der linsenförmigen Öffnungen
beim Verdichten des Mediums ausgeglichen werden, was sich
auf die Güte der Gesteinsspaltfläche sehr günstig auswirkt.
Das Herstellen von Öffnungen mit einer Linsenform wirkt
sich positiv auf der Güte der Spaltflächen aus, weil es
dabei so gut wie zu keiner Steinbeschädigung kommt. Wäh
rend beim bekannten Spalten mittels Keilen in den Bohr
löchern auf den Spaltflächen Spuren dieser Bohrlöcher
verbleiben, was eine weitere zusätzliche Bearbeitung der
neu entstandenen Oberfläche durch Schleifen oder thermi
sche Strahlenbehandlung erforderlich macht, bleibt die
Spaltfläche beim Spalten mittels Keilen in den linsen
förmigen Öffnungen nahezu rein.
Die Verwendung von Papier oder Polyäthylen als Medium
folgt daraus, daß beide Materialien die Gesteinsuneben
heiten gut ausfüllen, wodurch eine gute Haftung des Me
diums am Gestein, und zwar eine hohe Reibungszahl zwischen
Medium und Gestein, erzielt wird. Papier und Polyäthylen
haben außerdem eine hohe Reibungszahl in bezug auf den
Metallkeil und sind fähig, unter Einfluß von an jedem
Keil wirkenden Schlagbelastungen in einen "absolut" star
ren Körper überzugehen, der die Bruchlast auf das Gestein
überträgt. Da Papier und Polyäthylen ein lockeres Medium
darstellen, ist es möglich, die Keilschneide mit der Li
nie der gerichteten Zerteilung in Koinzidenz zu bringen,
d.h. die gerichtete Größe der Bruchlast senkrecht zu der
beabsichtigten Spaltfläche wirken zu lassen. Anhand von
Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 schematisch die Durchführung des Verfahrens;
Fig. 2 eine linsenförmige Öffnung auf der Oberfläche
eines monolithischen Objekts und
Fig. 3 das monolithische Objekt im Schnitt in der zur
Ebene der vorgesehenen Zerteilung senkrechten
Ebene.
Das Verfahren zur gerichteten Zerstörung eines monolithi
schen Objekts beispielsweise eines Tuffmonolithen wird
wie folgt durchgeführt.
In einem Gesteinsmassiv 1 wird ein Graben 2 für den frei
en Zutritt zu einem zur gerichteten Zerteilung bestimm
ten monolithischen Objekt 3 ausgebildet. Durch Schneiden
eines Schlitzes wird eine weitere Oberfläche 4 freigelegt.
Wenn in der Sohle des Gesteinsmassivs 1 kein Naturriß
vorhanden ist, muß ein weiterer Schlitz 5 geschnitten
werden. Auf der verbleibenden vorgereinigten Oberfläche
wird ein Netz für Sacköffnungen 6 (Fig. 2) markiert. Der
Abstand zwischen den Sacköffnungen 6 (Fig. 1) ist stets
der gleiche. Gemäß dem gezeichneten Netz werden im Mono
lithen 3 linsenförmige Sacköffnungen 6 (Fig. 2) ausgebil
det. Die Sacköffnungen 6 werden mit einem Medium mit ei
ner hohen Reibungszahl in bezug auf das Gestein, beispiels
weise mit Papier 7 (Fig. 3) gefüllt, wonach dieses Papier
7 verdichtet wird. Darauf wird in jede der Öffnungen 6
ein Keil 8 so eingeführt, daß seine Schneide mit der
Längsachse der Sacköffnung 6 zusammenfällt. Jeder Keil
8 wird der Einwirkung einer Schlagkraft P, beispielsweise
nit einem Handhammer ausgesetzt, wodurch der Keil 8 über
seine zwei Arbeitsflächen mit dem verdichteten Papier
zusammenwirkt. Das Papier bildet dabei einen "absolut"
starren Körper, der die Bruchlast auf das Gestein über
trägt, wobei der Vektor P 1 dieser Kraft zur Linie der
gerichteten Zerteilung senkrecht ist.
Das Papier trägt dazu bei, daß der Keil 8 dicht in der
Sacköffnung 6 sitzt. Je nach Verdichtung gleicht das Pa
pier sämtliche Rauhigkeiten an der Innenwand der Sack
öffnung 6 aus, so daß die Spaltkraft des Keils 8 gleich
mäßig verteilt und beim Abtrennen einer Platte vom mono
lithischen Objekt eine Spaltfläche mit hoher Güte erzielt
wird.
Claims (3)
1. Verfahren zur gerichteten Zerteilung eines monolithi
schen Objekts, bei welchem auf der Oberfläche des mo
nolithischen Objekts (3) eine Reihe von linsenförmigen
Sacköffnungen (6) ausgebildet wird, deren größere Ach
se mit der Linie der gerichteten Zerteilung zusammen
fällt; in jede der Sacköffnungen (6) ein Keil (8) so
eingeführt wird, daß die Schneide des Keiles (8) mit
der Linie der gerichteten Zerteilung im wesentlichen
zusammenfällt; auf jeden Keil (8) mit einer Schlag
belastung eingewirkt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Sacköffnung (6) vor dem
Einführen des Keiles (8) mit einem Medium gefüllt
wird, das eine hohe Reibungszahl in bezug auf das
Gestein des zu zerteilenden monolithischen Objekts
(3) hat sowie fähig ist, unter Einwirkung der Bela
stung in den Zustand eines "absolut" starren Körpers
überzugehen, und das Medium verdichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Medium Papier (7) verwen
det wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Medium Polyäthylen verwen
det wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873743643 DE3743643A1 (de) | 1987-12-22 | 1987-12-22 | Verfahren zur gerichteten zerteilung eines monolithischen objekts |
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
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DE3743643A1 true DE3743643A1 (de) | 1989-07-06 |
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ID=6343322
Family Applications (1)
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DE19873743643 Withdrawn DE3743643A1 (de) | 1987-12-22 | 1987-12-22 | Verfahren zur gerichteten zerteilung eines monolithischen objekts |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3743643A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5087100A (en) * | 1990-10-17 | 1992-02-11 | Bruce Howard D | Method of fracturing rock or similar material and apparatus therefore |
WO2006002486A1 (en) * | 2004-07-05 | 2006-01-12 | Concrete Slab Technology Pty Ltd | Method and apparatus for forming cracks in concrete |
AU2005259847B2 (en) * | 2004-07-05 | 2006-08-10 | Concrete Slab Technology Pty Ltd | Method and apparatus for forming cracks in concrete |
RU2702483C1 (ru) * | 2019-04-01 | 2019-10-08 | Федеральное государственное бюджетное учреждение науки Институт горного дела им. Н.А. Чинакала Сибирского отделения Российской академии наук (ИГД СО РАН) | Безвзрывной способ отделения крупноразмерных гранитных блоков от массива |
-
1987
- 1987-12-22 DE DE19873743643 patent/DE3743643A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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