DE3741575A1 - Haertbares gemisch - Google Patents
Haertbares gemischInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein härtbares Gemisch, insbesondere
in derartiges Gemisch, das hervorragende Härtungseigenschaften
aufweist und zu einem gehärteten Produkt
mit guten hydrophilen Eigenschaften und einer außergewöhnlichen
Reproduzierbarkeit seiner Dimensionen verarbeitet
werden kann. Das gehärtete Produkt ist als Abdruckmasse
in der Zahntechnik besonders wertvoll.
Bei Umgebungstemperatur härtbare Gemische zur Herstellung
von gehärteten Körpern mit kautschukartiger Elastizität
werden in großem Umfang z. B. als Zahnabdruckmassen und
Dichtungsmaterialien eingesetzt. Bei Verwendung eines
solchen härtenden Gemisches als Zahnabdruckmasse ist
es zur Erhöhung der Affinität der Masse gegenüber der
Zahnoberfläche und für die Ausbildung eines genauen
Abdruckes erforderlich, daß der gehärtete Körper gute
hydrophile Eigenschaften hat. Weiterhin muß das härtbare
Gemisch bei dieser Anwendung sich auch dadurch auszeichnen,
daß es auch in großen Schichtdicken in kurzer Zeit
gleichmäßig aushärtet, was nachfolgend als "Tiefenhärtung"
bezeichnet wird. Der gehärtete Körper muß hinsichtlich
seiner Dimensionen gut reproduzierbar sein und
darf sich zum Zeitpunkt seiner Entnahme aus einer Form
plastisch nicht deformieren.
Als härtbares Gemisch mit guten hydrophilen Eigenschaften
und einer hervorragenden Tiefenhärtung ist eine Masse
mit einem Gehalt an einem Polyether mit Alkenylresten,
einem Polyorganohydrogensiloxan mit einer H-Si-Gruppe
und einem komplexen Platinkatalysator vorgeschlagen
worden (JP-A-78 055/80 und JP-A-55 056/85). Obwohl sich
diese Masse bezüglich der Tiefenhärtung und des hydrophilen
Verhaltens auszeichnet, ist doch die Verträglichkeit
zwischen dem Polyether und dem Polyorganohydrogensiloxan
schlecht, so daß ein vollständig durchgehärteter
Körper kaum erhältlich ist. Dementsprechend tritt bei
der Verwendung dieser härtbaren Massen als Zahnabdruckmassen
ein plastisches Deformieren auf, wenn der gehärtete
Körper aus seiner Form entnommen wird. Deshalb kann
damit ein präziser Abdruck nicht hergestellt werden.
Die Verträglichkeit zwischen dem Polyether und dem Siloxanderivat
kann zwar durch Modifizieren des Polyorganohydrogensiloxans
mit einem Polyether verbessert werden.
Da jedoch die zum Modifizieren benutzten freien Endgruppen
des Polyethers in den gehärteten Körper als Weichmacher
wirken, wird bei diesen Massen die Oberfläche
des gehärteten Körpers klebrig, und es besteht die Gefahr
des plastischen Deformierens. Somit können diese
Massen in der Praxis nicht eingesetzt werden. Ein anderes
zufriedenstellendes härtbares Gemisch ist bisher aber
nicht entwickelt worden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein härtbares
Gemisch anzugeben, zu dessen Eigenschaften eine hervorragende
Tiefenhärtung gehört und das zu einem gehärteten
Körper mit guten hydrophilen Eigenschaften und einer
guten Reproduzierbarkeit seiner Dimensionen führt.
Diese Aufgabe löst die Erfindung durch ein Gemisch mit
einem Gehalt an einem unverzweigten oder verzweigten
ungesättigten Polyether mit endständigen Alkenylresten,
mit einem Gehalt an einem unverzweigten oder verzweigten,
durch ein Siloxan substituierten Polyether, der einen
endständigen Polyorganosiloxanrest und mindestens zwei
H-Si-Gruppen im Molekül aufweist, sowie mit einem Gehalt
an einem Katalysator, dessen Hauptkomponente aus Platin
besteht.
Das erfindungsgemäße härtbare Gemisch ist gekennzeichnet
durch
- (A) einen ungesättigten Polyether der allgemeinen Formel I in der A einen gesättigten Kohlenwasserstoffrest mit einer Wertigkeit von 2 bis 6 und mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet, R₁ einen unverzweigten oder verzweigten Alkylenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt, a eine ganze Zahl von 1 bis 300 bedeutet, mit der Maßgabe, daß dann, wenn a die Zahl 2 oder eine größere Zahl bedeutet, die Reste R₁ gleich oder verschieden sind, b eine ganze Zahl von 2 bis 6 darstellt sowie B einen ungesättigten Rest der allgemeinen Formel II bedeutet, in der R₂, R₃, R₄, R₅ und R₆ gleich oder verschieden sind jeweils ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen sowie d eine ganze Zahl von 1 bis 10 darstellen, mit der Maßgabe, daß beim Vorliegen einer Mehrzahl der Reste B diese gleich oder verschieden sind,
- (B) einen durch einen Siloxanrest substituierten Polyether
der allgemeinen Formel III
in der D einen gesättigten Kohlenwasserstoffrest
mit einer Wertigkeit von 2 bis 6 und mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen bedeutet, R₇ einen unverzweigten
oder verzweigten Alkylenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
darstellt, e eine ganze Zahl von 1 bis 30 bedeutet,
mit der Maßgabe, daß dann, wenn e die Zahl
2 oder eine größere Zahl darstellt, die Reste R₇ gleich
oder verschieden sind, f eine ganze Zahl von 2 bis 6
bedeutet, E einen Alkylenrest der allgemeinen Formel IV
darstellt, in der R₈, R₉, R₁₀, R₁₁ und R₁₂ gleich oder
verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom oder
einen Alkylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen und g
eine ganze Zahl von 1 bis 10 bedeuten, mit der Maßgabe,
daß die Reste E gleich oder verschieden sind, sowie G
einen Siloxanrest
- (a) der allgemeinen Formel V in der h und i jeweils die Zahl 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 8 bedeuten und die Bedingung h+i = 1 bis 8 erfüllen, R₁₃ ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe darstellt, mit der Maßgabe, daß dann, wenn i die Zahl 2 und eine größere Zahl bedeutet, die Reste R₁₃ gleich oder verschieden sind, sowie Me eine Methylgruppe darstellt,
- (b) einen Rest der allgemeinen Formel VI in der j die Zahl 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 8 und k eine ganze Zahl von 1 bis 3 bedeuten und beide zusammen die Bedingung j+K = 1 bis 9 erfüllen, sowie Me eine Methylgruppe darstellt, und/oder
- (c) einen Rest der allgemeinen Formel VII
bedeutet, in der p und q jeweils die Zahl 0 oder eine
ganze Zahl von 1 bis 4 bedeuten und die Bedingung
p+q = 1 bis 4 erfüllen sowie R₁₄ die vorstehende
Bedeutung von R₁₃ hat,
darstellt, mit der Maßgabe, daß die Reste G gleich oder verschieden sind, und
- (C) mindestens einen Katalysator in Form von Platin, Chloroplatinsäure oder eines Platinkomplexes.
In den allgemeinen Formeln I und III geben die Wertigkeiten
der Reste A und D die Anzahl der Substituenten
des gesättigten Kohlenwasserstoffrestes an. Die Polyether
der allgemeinen Formeln I und III weisen jeweils mindestens
zwei Endgruppen mit der Brücke -OR- (worin R einen Alkylenrest
bedeutet) auf.
Die erste Komponente des erfindungsgemäßen härtbaren Gemisches
ist ein ungesättigter Polyether der allgemeinen Formel
I. Der gesättigte Kohlenwasserstoffrest A trägt 2 bis
6 Substituenten. Wenn deren Anzahl die Zahl 6 überschreitet,
kann dem aus dem härtbaren Gemisch hergestellten gehärteten
Körper keine kautschukartige Elastizität verliehen werden.
Vorzugsweise hat der Rest A 2 bis 4 Kohlenstoffatome und
ist zwei- oder dreiwertig. Die Stellung der einen Substituenten
tragenden Kohlenstoffatome des Restes A ist nicht besonders
kritisch. Jedoch ist dann, wenn die Anzahl der Kohlenstoffatome
mindestens 2 beträgt oder in dieser Größenordnung liegt,
es aus Gründen der Stabilität nicht bevorzugt, daß mindestens
zwei Substituenten von einem Kohlenstoffatom getragen werden.
R₁ weist vorzugsweise 2 bis 4 Kohlenstoffatome auf. Wenn
in der allgemeinen Formel I der Index a eine Zahl von 2
oder mehr bedeutet, stellt er auch den mittleren Polymerisationsgrad
der Einheiten-O-R₁- dar. Dabei kann die diese
Einheiten enthaltende Polyetherkette in Form eines statistischen
Polymers oder eines Blockpolymers vorliegen.
Wenn in der allgemeinen Formel II die Reste R₂ bis R₆ jeweils
Alkylreste darstellen, sind Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
insbesondere die Methyl-, Ethyl-, Propyl- und
Butylgruppe, bevorzugt.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß der ungesättigten
Polyether der allgemeinen Formel I mindestens zwei endständige
Alkenylreste aufweist. Diese sind wichtig, um die
Vernetzungsreaktion mit dem durch Siloxanreste substituierten
Polyether der allgemeinen Formel III zu bewirken.
Wenn das härtbare Gemisch als Zahnabdruckmasse verwendet
wird, beträgt das Molekulargewicht des ungesättigten Polyethers
mindestens 200, um eine Reizung des Körpers des
Patienten und ein Verflüchtigen des Ethers zu vermeiden.
Damit der ungesättigte Polyether in Form einer Flüssigkeit
benutzt werden kann, liegt sein Molekulargewicht in einem
Bereich bis zu 20 000.
Der ungesättigte Polyether ist bekannt und kann nach einer
üblichen Methode leicht hergestellt werden. Beispielsweise
wird die endständige Hydroxylgruppe eines im Handel üblichen
Polyethers mit einer Verbindung umgesetzt, die einen Alkenylrest
enthält und eine reaktionsfähige Gruppe trägt, die
mit der vorgenannten Hydroxylgruppe reagieren kann, z. B.
ein Halogenatom. Die Umsetzung erfolgt unter bekannten
Bedingungen. Für derartige ungesättigte Polyether besteht
keine Beschränkung.
Beispiele für ungesättigte Polyether, die im Rahmen der
Erfindung vorzugsweise Verwendung finden, sind nachfolgend
angegeben:
In den vorstehenden Formeln bedeuten l eine ganze Zahl von
3 bis 250, und m, n, x, y und z jeweils eine ganze Zahl
von mindestens 1, sowie x¹, y¹, z¹, x², y² und z² jeweils
die Zahl 0 oder eine ganze Zahl über 0, mit der Maßgabe,
daß m+n = 3 bis 250, x+y+z = 3 bis 250, x¹+y² =
mindestens 1, y¹+y² = mindestens 1, z¹+z² = mindestens 1,
und x¹+x²+y¹+y²+z¹+z² = bis 250.
Vorstehend wurden ungesättigte Polyether genannt, die durch
Einführen von Alkenylresten in eine Polyetherkette mit
2 oder 3 Endgruppen gebildet worden sind. Jedoch sind die
im Rahmen der Erfindung verwendbaren ungesättigten Polyether
darauf nicht beschränkt. Beispielsweise können auch ungesättigte
Polyether benutzt werden, die sich durch Einführen
von Alkenylresten in denen Polyetherkette mit 4 bis 6 Endgruppen
ergibt. Weiterhin kann auch von einem Gemisch aus
2 oder mehr der vorgenannten ungesättigten Polyether ausgegangen
werden.
Wegen ihrer leichten industriellen Herstellbarkeit und
problemlosen Handhabbarkeit sind Polyether mit Allylgruppen
an beiden Molekülenden gemäß der allgemeinen Formel VIII
in der x′ eine ganze Zahl von 5 bis 200 bedeutet, als ungesättigte
Polyether bevorzugt.
Die zweite Komponente des erfindungsgemäßen Gemisches ist
ein durch Siloxanreste substituierter Polyether der allgemeinen
Formel III. Darin bedeutet D vorzugsweise einen gesättigten
Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
und einer Wertigkeit von 2 oder 3, wie es vorstehend
auch für den Rest A in der allgemeinen Formel I angegeben
ist. Wenn die Wertigkeit die Zahl 6 überschreitet, kann
beim Härten des Gemisches kein Körper mit einer kautschukartigen
Elastizität erhalten werden.
In der allgemeinen Formel III weist R₇ vorzugsweise 2 bis 4
Kohlenstoffatome auf, wie R₁ in der allgemeinen Formel I.
Wenn in der allgemeinen Formel III der Index e die Zahl 2
oder eine größere Zahl bedeutet, kann die Polyetherkette,
welche die Einheiten -O-R₇- enthält, in Form eines statistischen
Polymers oder eines Blockpolymers vorliegen.
In der allgemeinen Formel III weisen R₈, R₉, R₁₀, R₁₁ und
R₁₂ vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatome auf, wie R₂ bis
R₆ in der allgemeinen Formel II.
In der allgemeinen Formel III bedeuten e vorzugsweise eine
ganze Zahl von 1 bis 10 und f vorzugsweise die Zahl 2 oder 3.
Der Siloxanrest der allgemeinen Formel VII ist besonders
bevorzugt, da er dem härtbaren Gemisch bei dessen Verwendung
als Zahnabdruckmasse besonders ausgezeichnete Eigenschaften
verleiht.
Wie erwähnt, wird angestrebt, bei der Verwendung des härtbaren
Gemisches als Zahnabdruckmasse eine Reizung des Körpers
des Patienten und eine Verflüchtigung von Komponenten
des Gemisches zu vermeiden. Unter diesem Gesichtspunkt beträgt
das Molekulargewicht des durch Siloxanreste substituierten
Polyethers mindestens 400. Um diese Komponente
als Flüssigkeit handhaben zu können, liegt ihr Molekulargewicht
im Bereich bis zu 25 000.
Bevorzugte Beispiele für siloxansubstituierte Polyether,
die sich im Rahmen der Erfindung eignen, sind nachfolgend
angegeben:
In den vorstehenden Formeln bedeuten l eine ganze Zahl von
3 bis 60 sowie m, n, x, y und z jeweils eine ganze Zahl von
mindestens 1, mit der Maßgabe, daß m+n = 3 bis 60 sowie
x+y+z = 3 bis 90 sind.
Vorstehend wurden spezielle Beispiele von siloxansubstituierten
Polyethern, die durch Einführen von Siloxanresten
in eine Polyetherkette mit 2 oder 3 Endgruppen hergestellt
werden, erläutert. Die Erfindung ist aber nicht auf diese
substituierten Polyether beschränkt. Beispielsweise können
siloxansubstituierte Polyether, die durch Einführen von
Siloxanresten in eine Polyetherkette mit 4 bis 6 Endgruppen
gebildet worden sind, in ähnlicher Weise verwendet werden.
Außerdem kann auch ein Gemisch aus 2 oder mehr der vorgenannten
siloxansubstituierten Polyether benutzt werden.
Wegen seiner leichten industriellen Herstellbarkeit und
seiner problemlosen Handhabbarkeit wird der siloxansubstituierte
Polyether der nachfolgenden allgemeinen Formel IX
bevorzugt, in der y′ eine ganze Zahl von 3 bis 50 bedeutet
sowie J und L gleich oder verschieden sind und jeweils
einen Rest der allgemeinen Formel X oder XI
darstellen, in denen Me einen Methylrest bedeutet.
Da in dem erfindungsgemäßen härtbaren Gemisch der siloxansubstituierte
Polyether mit dem ungesättigten Polyether
sehr gut verträglich ist, kann daraus ein gleichmäßig gehärteter
Körper erhalten werden. Da weiterhin an den Enden
der Polyetherkette Siloxanreste gefunden sind und somit
freie Endgruppen des Polyethers kaum vorliegen, tritt keine
Weichmacherwirkung auf, und es ergibt sich ein gehärteter
Körper mit einer guten Reproduzierbarkeit seiner Dimensionen.
Der siloxansubstituierte Polyether kann nach üblichen Methoden
leicht hergestellt werden. Beispielsweise wird der
vorgenannte ungesättigte Polyether in Gegenwart eines
Platinkatalysators, wie Chloroplatinsäure, mit einem Polyorganosiloxan, das
mindestens 2 H-Si-Gruppen trägt, in einem
Molverhältnis des Polyorganosiloxans und des Alkenylrestes
von mindestens 1 umgesetzt. Selbst dann, wenn wegen Unvollständigkeit
der Herstellungsreaktion in dem siloxansubstituierten
Polyether ein Produkt zurückbleibt, das einen nichtumgesetzten
Alkenylrest aufweist, kann der siloxansubstituierte
Polyether problemlos im Rahmen der Erfindung verwendet
werden, weil dieser nichtumgesetzte Alkenylrest in dem
härtbaren Gemisch als vernetzende Gruppe wirkt. Da aber
der nach der vorstehenden Methode hergestellte siloxansubstituierte
Polyether einen Platinkatalysator enthält, ist
seine Lagerstabilität gering. Bei langer Lagerung des Polyethers
zersetzen sich die H-Si-Gruppen und reagieren weiter,
wobei sich Probleme einstellen, wie eine Erhöhung der Viskosität
und ein Gelieren. Dieser Nachteil kann dadurch vermieden
werden, daß der nach der vorstehenden Methode hergestellte
und den Katalysator enthaltende siloxansubstituierte
Polyether mit einer festen basischen Verbindung,
wie Natriumhydrogencarbonat, in Kontakt gebracht wird, um
dadurch eine Reinigung im Sinne einer Beseitigung des
Platinkatalysators durch Neutralisieren und Zersetzen
durchzuführen. Darüber hinaus ist auch eine Methode wirksam,
bei welcher der siloxansubstituierte Polyether mit einem
Adsorptionsmittel, wie Kieselgel, zusammengebracht wird,
um den Platinkatalysator durch Adsorption abzutrennen.
Die dritte Komponente des erfindungsgemäßen härtbaren Gemisches
ist mindestens ein Katalysator in Form von Platin,
Chloroplatinsäure oder eines Platinkomplexes. Diese Komponente
ist bekannt und wird in großem Umfang eingesetzt.
Im Rahmen der Erfindung können solche bekannten Katalysatoren
in geeigneter Weise ausgewählt und ohne Beschränkung
eingesetzt werden. Im allgemeinen wird ein bekannter
Katalysator für das Hydrosilylieren benutzt. Spezielle
Beispiele des Platinkomplexes, die im Rahmen der Erfindung
bevorzugt werden, sind ein Platin-Olefin-Komplex,
ein durch Umsetzen vno Chloroplatinsäure und einem vinylgruppenhaltigen
Polysiloxan hergestellter Komplex, sowie
ein Platin-Phosphor-Komplex.
Das erfindungsgemäße härtbare Gemisch wird durch geeignetes
Mischen des ungesättigten Polyethers, des siloxansubstituierten
Polyethers und des Platinkatalysators hergestellt,
wobei die Zugabereihenfolge und die Mischmethode nicht
besonders kritisch sind. Im allgemeinen wird es bevorzugt,
daß das Mischungsverhältnis zwischen dem siloxansubstituierten
Polyether und dem ungesättigten Polyether so gewählt
ist, daß die Menge an H-Si-Gruppen in dem siloxansubstituierten
Polyether 0,5 bis 10 mol pro mol der ungesättigten
Reste in dem härtbaren Gemisch beträgt. Wenn
dieses Molverhältnis unter 0,5 liegt, ergibt sich ein
Überschuß an ungesättigten Resten, und nach dem Härten
bleiben dann große Mengen an nichtvernetzten Polyetherketten
mit nichtreagierten ungesättigten Resten übrig.
Als Folge davon ist bei dem erhaltenen gehärteten Körper
die Reproduzierbarkeit seiner Dimensionen oft verschlechtert.
Wenn dieses Molverhältnis über 10 liegt, wird die
genannte Reproduzierbarkeit gleichfalls vermindert. Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dann nicht gelöst.
Auf Anwendungsgebieten, in denen eine hohe Reproduzierbarkeit
des gehärteten Körpers erforderlich ist, z. B. bei
Verwendung des härtbaren Gemisches als Zahnabdruckmasse,
beträgt das Molverhältnis der H-Si-Gruppen vorzugsweise
0,8 bis 5, insbesondere 0,9 bis 2. Die Menge der H-Si-
Gruppen kann in bekannter Weise bestimmt werden. Zum Beispiel
ist eine Methode anwendbar, bei der eine entsprechende
Probe in Isopropanol gelöst und nach einer Zugabe
von Caliumhydroxid zu der Lösung die Menge der H-Si-Gruppen
aus der Menge an gebildetem Wasserstoffgas berechnet wird.
Auch die Menge an ungesättigten Resten in dem härtbaren
Gemisch kann mit üblichen Methoden festgestellt werden,
z. B. nach der Methode der Bestimmung des gesamten Ungesättigtheitgrades,
wie sie in JIS K-1557 festgelegt ist.
Darüber hinaus können die Mengen an H-Si-Gruppen und an
ungesättigten Resten aus der Formel der theoretischen
Durchschnittszusammensetzung berechnet werden, wobei
diese Formel aus den Strukturen der für die Herstellung
des ungesättigten Polyethers und des siloxansubstituierten
Polyethers verwendeten Ausgangsstoffe abgeleitet wird.
In dem erfindungsgemäßen härtbaren Gemisch wird die Menge
des Platinkatalysators vorzugsweise so gewählt, daß in
dem Katalysator Platinatome in einer Menge von 0,1 ppm
bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 1000 ppm, bezogen auf
die Gesamtmenge aus ungesättigtem Polyether und siloxansubstituiertem
Polyether, beträgt. Wenn die Menge an Platinatomen
unter der vorgenannten Untergrenze liegt, geschieht
es manchmal, daß die Härtungsreaktion kaum vorankommt.
Auch wenn die Menge an Platinatomen die vorgenannte
Obergrenze überschreitet, wird keine wesentliche Zunahme
der gewünschten Wirkung erreicht. Diese Obergrenze wird im
allgemeinen auch von wirtschaftlichen Überlegungen bestimmt.
Um die Anpassung an die Verarbeitungsbedingungen vor dem
Härten oder die physikalischen Eigenschaften nach dem
Härten zu verbessern, können dem härtbaren Gemisch anorganische
oder organische Füllstoffe zugesetzt werden. Anorganische
Füllstoffe sind z. B. pyrogenes Siliciumdioxid,
pulverisiertes Siliciumdioxid, Diatomeenerde, Quarzpulver,
Glasfasern, Ruß, Eisenoxid, Zinkoxid, Titanoxid, Aluminiumoxid,
Magnesiumoxid, Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat
und Zinkcarbonat. Als organische Füllstoffe eignen sich
z. B. pulverisierte Polymere und pulverförmige Polymere.
Da die H-Si-Gruppen in einer alkalischen Umgebung eine
Kondensation unter Wasserstoffabgabe verursachen, soll
eine vorzeitige Zugabe von alkalischen Füllstoffen, wie
Magnesiumoxid, Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat, zu
dem siloxansubstituierten Polyether vermieden werden. Die
anorganischen Füllstoffe können direkt oder nach einer
Oberflächenbehandlung mit einem Silankuppler oder einer
entsprechenden Verbindung eingesetzt werden. Die Menge
des zugesetzten Füllstoffs ist nicht besonders kritisch,
soweit die Eigenschaften des herzustellenden gehärteten
Körpers dadurch nicht besonders beeinträchtigt werden. Im
allgemeinen ist es bevorzugt, den Füllstoff in einer Menge
von bis zu 500 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile der
Summe aus dem ungesättigten Polyether und dem siloxansubstituierten
Polyether zuzusetzen. Wenn die Menge an Wasserstoffatomen
in den H-Si-Gruppen im Verhältnis zur Menge
der ungesättigten Reste in dem härtbaren Gemisch relativ
groß ist, wird in der Härtungsstufe als Nebenprodukt Wasserstoff
gebildet. Um in diesem Fall ein Rauhwerden der Oberfläche
des gebildeten gehärteten Körpers durch dieses Wasserstoffgas
zu vermeiden, wird vorzugsweise ein Pulver
eines Metalls, wie Palladium, Platin, Nickel, Magnesium
oder Zink, oder ein mit solchen Metallatomen versehener
Träger als Wasserstoffabsorber zugesetzt. Seine Menge
wird vorzugsweise so gewählt, daß die Menge des betreffenden
Metalls 0,1 bis 100 ppm, bezogen auf das gesamte
härtbare Gemisch, beträgt.
In das erfindungsgemäße Gemisch können noch andere Zusatzstoffe
eingearbeitet werden, soweit die physikalischen
Eigenschaften des herzustellenden gehärteten Körpers dadurch
nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Solche weiteren
Zusatzstoffe sind Weichmacher, Pigmente, Antioxidationsmittel,
Trennmittel und Klebrigmacher.
Das erfindungsgemäße härtbare Gemisch wird bei Raumtemperatur
oder unter Erhitzen gehärtet. Ein solches Gemisch,
das zur Härtung bei Raumtemperatur vorgesehen ist, wird
vorzugsweise als Zweikomponentensystem gelagert, bei dem
ein Gemisch aus dem ungesättigten Polyether und dem Katalysator
in einer ersten Komponente und der siloxansubstituierte
Polyether oder ein Gemisch aus dem siloxansubstituierten
Polyether und dem ungesättigten Polyether in
Form einer zweiten Komponente gelagert werden. Zur praktischen
Verwendung des erfindungsgemäßen Gemisches werden
geeignete Mengen beider Komponenten miteinander gemischt.
Falls das härtbare Gemisch durch Erhitzen gehärtet
werden soll, kann es in Form des vorgenannten
Zweikomponentensystems oder in Form eines Einkomponentensystems,
bei dem die drei Komponenten vorher miteinander
vermischt worden sind, gelagert werden. Unter Berücksichtigung
der Stabilität der Polyetherketten wird beim Härten
des Einkomponentensystems vorzugsweise eine Temperatur
unterhalb 150°C gewählt.
Das erfindungsgemäße härtbare Gemisch weist eine hervorragende
Tiefenhärtung auf, und der daraus hergestellte
gehärtete Körper zeichnet sich durch ein gutes hydrophiles
Verhalten, eine gute Reproduzierbarkeit seiner Dimensionen
und eine hohe Dimensionsstabilität aus. Durch das Fördern
des Aushärtens des Gemisches mittels eines Katalysators
härtet das Gemisch insbesondere gleichmäßig durch, unabhängig
davon, ob es sich um einen oberflächlichen oder
einen tiefer gelegenen Bereich der Masse handelt. Da weiterhin
das Gemisch hauptsächlich aus Polyetherketten besteht,
zeigt der gehärtete Körper günstige hydrophile Eigenschaften.
Da ferner ungesättigte Reste oder H-Si-Gruppen an
allen Enden des Polyethers in dem Gemisch vorliegen, was
durch Einstellen des Molverhältnisses zwischen den ungesättigten
Resten und den H-Si-Gruppen geschieht, wird die
Menge an Polyetherketten mit freien Endgruppen, die in dem
gehärteten Körper als Weichmacher wirken, stark vermindert.
Deshalb wird die Oberfläche dieses Körpers nicht klebrig,
eine plastische Verformung tritt kaum auf, und eine gute Reproduzierbarkeit
der Dimensionen des Körpers ist sichergestellt. Hinzu kommt, daß
das Härten rasch vollständig ist und keine sich abspaltende
Komponente gebildet wird, weil der Härtungsvorgang eine
Additionsreaktion zwischen den H-Si-Gruppen und den ungesättigten
Resten darstellt. Deshalb ist die Dimensionsstabilität
des Körpers im Verlauf der Zeit sehr gut.
Das erfindungsgemäße härtbare Gemisch mit den vorgenannten
Merkmalen kann auf verschiedenen Gebieten in großem Umfang
eingesetzt werden. Es ist insbesondere als Zahnabdruckmasse
wertvoll. Da wegen der guten hydrophilen Eigenschaften
und anderer Merkmale die Affinität des Gemisches gegenüber
dem Körper eines Patienten verbessert ist, wird das
erfindungsgemäße Gemisch nicht nur als solche Abdruckmasse,
sondern auch als Masse zur Bißnahme oder als weiche Gebißeinlage
mit großem Vorteil verarbeitet.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
In den folgenden Beispielen und Vergleichsbeispielen wurden
die hydrophilen Eigenschaften und die Reproduzierbarkeit
der Dimensionen des gehärteten Körpers nach den folgenden
Methoden bestimmt.
In einem Raum, in dem die Temperatur auf 23°C und die
relative Luftfeuchtigkeit auf 50% eingestellt worden
waren, wurden 10 µl reines Wasser auf eine glatte Oberfläche
des gehärteten Körpers getropft. Nach 15 Minuten
wurde mit einem Kontaktwinkelmesser der Kontaktwinkel
mit dem Wasser bestimmt. Je näher der gemessene Winkel
dem Wert 0° kam, desto besser wurden die hydrophilen
Eigenschaften bewertet, und je näher der gemessene Winkel
an 90°C oder an einem höheren Wert lag, desto geringer
wurden die hydrophilen Eigenschaften eingestuft.
Ein säulenförmiger gehärteter Körper mit einem Durchmesser
von 13 mm und einer Höhe von 20 mm wurde als
Probekörper benutzt. Während einer Zeit von 30 s wurde
in Richtung der Höhe des Probekörpers eine Druckverformung
von 12% vorgenommen. Nach Ablauf einer min nach
dem Beseitigen der Belastung wurde die Höhe h (mm) des
Probekörpers gemessen. Die Verdichtungsverformung wurde
aus dem Wert h gemäß der folgenden Formel berechnet:
Je kleiner der Wert der Verdichtungsformung ist, desto
besser ist die Reproduzierbarkeit der Dimensionen, und
je größer dieser Wert ist, desto auffälliger ist die
plastische Deformation.
Das Molverhältnis der Menge der H-Si-Gruppen in dem siloxansubstituierten
Polyether zur Gesamtmenge der ungesättigten
Reste in dem härtbaren Gemisch wird als "Si-H/AL-Verhältnis"
abgekürzt. Das Verhältnis der Menge an Platinatomen in
dem Katalysator zur Gesamtmenge aus ungesättigtem Polyether
und siloxansubstituiertem Polyether wird mit "Cpt" abgekürzt.
In den folgenden Beispielen ist die Durchschnittsformel
des ungesättigten Polyethers oder des siloxansubstituierten
Polyethers eine Strukturformel, die von der Struktur und
der Zusammensetzung der Ausgangsstoffe für den jeweiligen
Polyether abgeleitet ist und durch chemische Analyse (Bestimmung
der Mengen der ungesättigten Reste und der H-Si-
Gruppen, Bestimmung des Molekulargewichtes und der Molekulargewichtsverteilung
durch Flüssigchromatographie, IR-Spektralanalyse
und NMR-Spektralanalyse) bestimmt worden ist.
Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Struktur des jeweiligen
Polyethers.
In den Beispielen und Vergleichsbeispielen beziehen sich
alle Teile auf das Gewicht, soweit nichts anderes angegeben
ist.
Durch Mischen von 95 Teilen eines ungesättigten Polyethers
der Durchschnittsformel
und 5 Teilen eines siloxansubstituierten Polyethers (Si-H/
AL-Verhältnis = 1,0) der Durchschnittsformel
sowie 100 Teilen Quarzpulver wurde eine Paste hergestellt.
In diese Paste wurden dann 0,12 Teile eines Platinkomplexes
(enthaltend 34 Gew.-% Platinatome), der aus Chloroplatinsäure
und 1,3-Divinyl-1,1,3,3-Tetramethyldisiloxan (Cpt =
400 ppm) erhalten worden ist, eingemischt. Nach 5 min bei
Raumtemperatur lag ein gehärteter Körper mit einer kautschukartigen
Elastizität vor. Sein Kontaktwinkel mit Wasser
betrug 53° und die Verdichtungsverformung lag bei 0,35%.
Durch Mischen von 44 Teilen eines ungesättigten Polyethers
der Durchschnittsformel
und 56 Teilen eines siloxansubstituierten Polyethers (Si-H/AL-
Verhältnis = 1,0) der folgenden Formel
sowie 10 Teilen pyrogenes Siliciumdioxid wurde eine Paste
hergestellt. Anschließend wurde 0,1 Teil (Cpt = 340 ppm)
des gemäß Beispiel 1 verwendeten Platinkomplexes eingemischt.
Nach 6 min bei Raumtemperatur wurde ein gehärteter
Körper mit einer kautschukartigen Elastizität erhalten.
Sein Kontaktwinkel mit Wasser betrug 31° und seine Verdichtungsverformung
0,25%.
Durch Mischen von 48 Teilen eines ungesättigten Polyethers
der Durchschnittsformel
in der a, b und c jeweils mindestens die Zahl 0 oder eine ganze
Zahl bedeuten, mit der Bedingung, daß a+b+c = 66 ist.
52 Teilen eines siloxansubstituierten Polyethers (Si-H/Al-
Verhältnis = 1,0) der Durchschnittsformel
in der a, b und c die vorstehende Bedeutung haben,
sowie 25 Teilen Diatomeenerde wurde eine Paste hergestellt. In diese wurden dann 0,05 Teile (Cpt = 300 ppm) eines Platinkomplexes der Formel PtCl₂(H₂H₄)₂ eingemischt. Nach 7 min bei Raumtemperatur wurde ein gehärteter Körper mit einer kautschukartigen Elastizität erhalten. Sein Kontaktwinkel mit Wasser betrug 49° und seine Verdichtungsverformung 0,37%.
sowie 25 Teilen Diatomeenerde wurde eine Paste hergestellt. In diese wurden dann 0,05 Teile (Cpt = 300 ppm) eines Platinkomplexes der Formel PtCl₂(H₂H₄)₂ eingemischt. Nach 7 min bei Raumtemperatur wurde ein gehärteter Körper mit einer kautschukartigen Elastizität erhalten. Sein Kontaktwinkel mit Wasser betrug 49° und seine Verdichtungsverformung 0,37%.
Durch Mischen von 45 Teilen des gemäß Beispiel 1 eingesetzten
ungesättigten Polyethers, 5 Teilen des gemäß Beispiel 1
verwendeten siloxansubstituierten Polyethers, 49,98 Teilen
Quarzpulver und 0,02 Teilen 2,6-Di-tert.-Butyl-4-Methylphenol
(nachfolgend "BHT") als Antioxidationsmittel wurde
eine Paste hergestellt. Getrennt davon wurde eine Katalysatorpaste
durch Mischen von 50 Teilen des gemäß Beispiel 1
eingesetzten ungesättigten Polyethers, 0,12 Teilen des
gemäß Beispiel 1 verwendeten Platinkomplexes, 49,72 Teilen
Calciumcarbonat, 0,02 Teilen BHT, 0,01 Teil eines 0,5%
Palladium tragenden Aluminiumoxids und 0,01 Teil eines
roten Pigments zubereitet. Beide Pasten wurden während eines
Monats bei Raumtemperatur gelagert. Dann wurden gleiche
Mengen der Pasten miteinander vermischt und geknetet
(Si-H/AL-Verhältnis = 1,0; Cpt = 400 ppm). Nach 5 min bei
Raumtemperatur wurde ein gehärteter Körper mit einer kautschukartigen
Elastizität erhalten. Sein Kontaktwinkel
mit Wasser betrug 54° und seine Verdichtungsverformung
0,30%.
Durch Mischen von 95 Teilen des gemäß Beispiel 1 eingesetzten
ungesättigten Polyethers, 5 Teilen des gemäß Beispiel
1 verwendeten siloxansubstituierten Polyethers (Si-H/Al-
Verhältnis = 1,0), 0,01 Teil (Cpt = 15,7 ppm) Platin-
tetra-kis-(triphenylphosphit), 97,96 Teilen Quarzpulver,
2 Teilen pyrogenes Siliciumdioxid, 0,02 Teilen BHT und
0,01 Teil eines 0,1% Palladium tragenden Zeoliths wurde
eine Paste hergestellt. Diese wurde während eines Monats
bei Raumtemperatur gelagert und dann während einer Stunde
auf 120°C erhitzt. Man erhielt einen gehärteten Körper
mit einer kautschukartigen Elastizität. Sein Kontaktwinkel
mit Wasser betrug 50° und seine Verdichtungsverformung
0,15%.
Durch Mischen von 100 Teilen eines Polysiloxans mit durch
Vinylgruppen blockierten Endgruppen der Durchschnittsformel
und 1 Teil eines Polysiloxans (Si-H/Al-Verhältnis = 1,0) der
Durchschnittsformel
sowie 100 Teilen Quarzpulver wurde eine Paste hergestellt.
In diese wurden dann 0,5 Teile des gemäß Beispiel 1 eingesetzen
Platinkomplexes (Cpt = 168 ppm) eingemischt. Nach
5 min bei Raumtemperatur wurde ein gehärteter Körper mit
einer kautschukartigen Elastizität erhalten. Sein Kontaktwinkel
mit Wasser betrug 73° und die Verdichtungsverformung
0,40%.
Durch Mischen von 91,5 Teilen des gemäß Beispiel 1 eingessetzten
ungesättigten Polyethers, 8,5 Teilen eines Polysiloxans
(Si-H/AL-Verhältnis = 1,0), das mit einem Polyether
der Durchschnittsformel
modifiziert war, sowie 100 Teilen Quarzpulver wurde eine
Paste hergestellt. In diese wurden dann 0,12 Teile (Cpt =
400 ppm) des gemäß Beispiel 1 eingesetzten Platinkomplexes
eingemischt. Nach 5 min bei Raumtemperatur wurde ein gehärteter
Körper mit einer kautschukartigen Elastizität und
einer klebrigen Oberfläche erhalten. Seine Verdichtungsverformung
betrug 5,60%.
Durch Mischen von 98 Teilen des gemäß Beispiel 1 eingesetzten
ungesättigten Polyethers, 2 Teilen 1,3,5,7-Tetramethylcyclotetrasiloxan
(Si-H/AL-Verhältnis = 1,0) und
100 Teilen Quarzpulver wurde eine Paste hergestellt. Diese
wurde während eines Monats bei Raumtemperatur gelagert und
dann mit 0,12 Teilen (Cpt = 400 ppm) des gemäß Beispiel 1
verwendeten Platinkomplexes gemischt. Da das 1,3,5,7-Tetramethylcyclotetrasiloxan
während der Lagerung sich vollständig
verflüchtigt hatte, wurde nur die Viskosität erhöht und
kein gehärteter Körper erhalten.
Gemäß der nachfolgenden Tabelle I wurden ein ungesättigter
Polyether, ein siloxansubstituierter Polyether und der gemäß
Beispiel 1 eingesetzte Platinkomplex in solchen Mengen
gemischt, daß sich jeweils das in der Tabelle I angegebene
Si-H/AL-Verhältnis und das dort aufgeführte Verhältnis Cpt
ergaben. Die Härtungszeit bei Raumtemperatur, der an dem
gehärteten Körper mit Wasser erhaltene Kontaktwinkel und
die Verdichtungsverformung wurden bestimmt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle I zusammengefaßt.
In der Tabelle I bedeuten x, y und z jeweils ganze Zahlen
von mindestens 1 sowie x¹, y¹, z¹, x², y² und z² jeweils
die Zahl 0 oder ganze Zahlen, mit der Maßgabe, daß die
Summen (x¹+x²), (y¹+y²) und (z¹+z²) jeweils dem
Wert 1 entsprechen. Weiterhin bedeuten r¹, r², r³, r⁴, r⁵
und r⁶ jeweils eine ganze Zahl von mindestens 1.
Gemäß Beispiel 5 wurde eine Paste hergestellt, jedoch mit
der Ausnahme, daß anstelle von 0,01 Teil Tetra-kis(triphenylphosphit)
nun 0,08 Teile (Cpt = 800 ppm) Platinschwarz
eingesetzt wurde. Durch dreistündiges Erhitzen der Paste auf
eine Temperatur von 120°C wurde ein gehärteter Körper mit
einer kautschukartigen Elastizität erhalten. Sein Kontaktwinkel
mit Wasser betrug 50° und die Verdichtungsverformung
0,20%.
Gemäß Beispiel 1 wurde eine Paste hergestellt, jedoch mit
der Ausnahme, daß anstelle von 0,12 Teilen des Platinkomplexes
nun 0,16 Teile (Cpt = 600 ppm) Chloroplatinsäure
eingesetzt wurde. Die Paste wurde bei Raumtemperatur zusammengemischt.
Nach 24 Stunden lag ein gehärteter Körper mit
einer kautschukartigen Elastizität vor. Sein Kontaktwinkel
mit Wasser betrug 53° und die Verdichtungsverformung 0,35%.
Unter Einsatz der in den Beispielen 1 bis 31 (ausgenommen
Beispiel 5) verwendeten ungesättigten Polyether, siloxansubstituierten
Polyether und Katalysatoren wurden Abdruckmassen
hergestellt, die aus den unten angegebenen härtbaren
Gemischen zusammengesetzt waren.
KomponenteTeile
Ungesättigter Polyether50
Katalysator (der beim Mischen der Pasten A und B
erhaltene Cpt-Wert ist in Tabelle II angegeben)
Calciumcarbonat50 BHT 0,02 0,5% Palladium auf Aluminiumoxidträger 0,01
erhaltene Cpt-Wert ist in Tabelle II angegeben)
Calciumcarbonat50 BHT 0,02 0,5% Palladium auf Aluminiumoxidträger 0,01
KomponenteTeile
Ungesättigter Polyether plus siloxansubstituierter Polyether
(das Si-H/AL-Verhältnis zur Summe der Pasten A und B ist in
Tabelle II angegeben)50 Quarzpulver50 BHT 0,02
(das Si-H/AL-Verhältnis zur Summe der Pasten A und B ist in
Tabelle II angegeben)50 Quarzpulver50 BHT 0,02
Gleiche Teile der Pasten A und B der Abdruckmasse wurden
miteinander verknetet, und die Härtungszeit, der Kontaktwinkel mit
Wasser sowie die Verdichtungsverformung wurden gemessen. Weiterhin
wurden die Druckverformung und die Dimensionsänderung
gemäß der Methode Nr. 19 der American Dental Association
Specification bestimmt. Darüber hinaus wurde im Mundraum
eines Patienten unter Einsatz des entsprechenden Abdruckmaterials
ein Eindruck hergestellt. Der Zustand der Abdruckoberfläche
wurde hinsichtlich Blasenbildung und Klebrigkeit
bewertet. Eine Zahnkrone wurde auf der Grundlage
des so erhaltenen Abdrucks hergestellt und deren Genauigkeit
hinsichtlich ihrer Passung beurteilt.
Die Bewertungsskala für die Beurteilung der Blasenbildung,
der Klebrigkeit und der Genauigkeit waren wie folgt:
- 1. Blasenbildung
- A: Keine Blasen
- B: Einige Blasen
- C: Viele Blasen
- 2. Klebrigkeit
- A: Keine Klebrigkeit
- B: Leichte Klebrigkeit
- C: Starke Klebrigkeit
- 3. Genauigkeit
- A: Die Krone paßt gut
- B: Die Krone paßt nicht ganz
- C: Die Krone paßt überhaupt nicht
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle II zusammengefaßt.
In der Spalte dieser Tabelle mit der Überschrift
"Entspricht Beispiel" sind die Nummern der Beispiele 1 bis
31 angegeben, deren härtbare Gemische verwendet wurden.
Durch Mischen von 45 Teilen des gemäß Beispiel 1 eingesetzten
ungesättigten Polyethers, 5 Teilen eines Polysiloxans,
das mit einem Polyether der Durchschnittsformel
modifiziert war, 49,98 Teilen Quarzpulver und 0,02 Teilen
BHT wurde eine Paste hergestellt. Gleiche Teile dieser
Paste und der gemäß Beispiel 4 hergestellten Katalysatorpaste
(Si-H/AL-Verhältnis = 1,0; Cpt = 200 ppm) wurden miteinander
verknetet. Nach 7 min bei Raumtemperatur wurde ein
gehärteter Körper mit einer kautschukartigen Elastizität
erhalten. Sein Kontaktwinkel mit Wasser betrug 56°, die
Verdichtungsverformung 2,15%, die Druckverformung 15,25%
und die Dimensionsänderung 0,05%. Wenn ein Abdruck in
der Mundhöhle eines Patienten hergestellt wurde, konnten
an der Abdruckoberfläche viele Spuren von Blasenbildung
festgestellt werden (Bewertung: C), die Abdruckoberfläche
war klebrig (Bewertung: C) und die auf Grund dieses Abdrucks
gefertigte Krone paßte nicht (Bewertung: C).
Claims (5)
1. Härtbares Gemisch, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
- (A) einem ungesättigten Polyether der allgemeinen Formel I in der A einen gesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen und einer Wertigkeit von 2 bis 6 bedeutet, R₁ einen unverzweigten oder verzweigten Alkylenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt, mit der Maßgabe, daß dann, wenn a die Zahl 2 oder eine höhere Zahl bedeutet, die Reste R₁ gleich oder verschieden sind, a eine ganze Zahl von 1 bis 300 bedeutet, b eine ganze Zahl von 2 bis 6 darstellt und B einen ungesättigten Rest der allgemeinen Formel II bedeutet, in der R₂, R₃, R₄, R₅ und R₆ gleich oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen darstellen und d eine ganze Zahl von 1 bis 10 bedeutet, mit der Maßgabe, daß die Reste B gleich oder verschieden sind,
- (B) einem siloxansubstituierten Polyether der allgemeinen
Formel III
in der D einen gesättigten Kohlenwasserstoffrest mit
1 bis 10 Kohlenstoffatomen und einer Wertigkeit von
2 bis 6 bedeutet, R₇ einen unverzweigten oder verzweigten
Alkylenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt,
mit der Maßgabe, daß dann, wenn e die
Zahl 2 oder eine größere Zahl bedeutet, die Reste
R₇ gleich oder verschieden sind, e eine ganze Zahl von
1 bis 30 darstellt, f eine ganze Zahl von 2 bis 6
bedeutet, E einen Alkylenrest der allgemeinen
Formel IV
darstellt, in der R₈, R₉, R₁₀, R₁₁ und R₁₂ gleich
oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom
oder einen Alkylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
bedeuten, g eine ganze Zahl von 1 bis 10
darstellt, mit der Maßgabe, daß die Reste E gleich
oder verschieden sind und G
- (a) einen Siloxanrest der allgemeinen Formel bedeutet, in der h und i jeweils die Zahl 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 8 bedeuten und die Bedingung h+i = 1 bis 8 erfüllen sowie R₁₃ ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe darstellt, mit der Maßgabe, daß dann, wenn i die Zahl 2 oder eine größere Zahl bedeutet, die Reste R₁₃ gleich oder verschieden sind, und Me eine Methylgruppe darstellt,
- (b) einen Siloxanrest der allgemeinen Formel in der j die Zahl 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 8 sowie k eine ganze Zahl von 1 bis 3 bedeuten, mit der Maßgabe, daß j und k die Bedingung j+k = 1 bis 9 erfüllen und Me die vorstehende Bedeutung hat, oder
- (c) einen Siloxanrest der allgemeinen Formel VII
in der p und q jeweils die Zahl 0 oder eine
ganze Zahl von 1 bis 4 bedeuten und die Bedingung
p+q = 1 bis 4 erfüllen sowie R₁₄ die gleiche
Bedeutung wie R₁₃ hat,
bedeutet, mit der Maßgabe, daß die Reste G gleich oder verschieden sind, und
- (C) mindestens einem Katalysator in Form von Platin, Chloroplatinsäure oder eines Platinkomplexes.
2. Härtbares Gemisch nach Anspruch 1, in dem die Menge an
H-Si-Gruppen in dem siloxansubstituierten Polyether (B)
der allgemeinen Formel III 0,5 bis 10 mol pro mol der
Gesamtmenge der in dem härtbaren Gemisch enthaltenen
ungesättigten Reste sowie die Menge an Platinatomen
in dem Katalysator (C) 0,1 ppm bis 5 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtmenge aus dem ungesättigten Polyether (A)
und dem siloxansubstituierten Polyether (B) betragen.
3. Härtbares Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der ungesättigte Polyether (A) die allgemeine
Formel
aufweist, in der x′ eine ganze Zahl von 5 bis 200 bedeutet.
4. Härtbares Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der siloxansubstituierte Polyether (B) die
allgemeine Formel
aufweist, in der y′ eine ganze Zahl von 3 bis 50 bedeutet
sowie J und L gleich oder verschieden sind und jeweils
einen Rest der allgemeinen Formel X oder XI
in denen Me die vorstehende Bedeutung hat.
5. Zahnabdruckmasse, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
einem härtbaren Gemisch gemäß Anspruch 1.
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