DE3741133C1 - Antriebsvorrichtung - Google Patents
AntriebsvorrichtungInfo
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- H02P—CONTROL OR REGULATION OF ELECTRIC MOTORS, ELECTRIC GENERATORS OR DYNAMO-ELECTRIC CONVERTERS; CONTROLLING TRANSFORMERS, REACTORS OR CHOKE COILS
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- H02P3/02—Details
- H02P3/04—Means for stopping or slowing by a separate brake, e.g. friction brake, eddy-current brake
Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung, insbe
sondere für fördertechnische Zwecke und Torantriebe
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In der Antriebstechnik ist es häufig erforderlich, den
Übergang vom Stand in die gewünschte Arbeitsgeschwindig
keit möglichst sanft, also ohne plötzliche Beschleuni
gungsspitzen, zu gestalten. Dies gilt sowohl für die po
sitive Beschleunigung beim Anfahren der Antriebs
vorrichtung, als auch für die negative Beschleunigung,
wenn die Vorrichtung angehalten wird.
Die Erfindung richtet sich insbesondere auf Anwendungs
fälle, bei denen für verhältnismäßig kurze Zeit große An
triebs- und Bremskräfte benötigt werden (Kurzzeitbetrieb).
Im Bereich der Fördertechnik gehören hierzu beispielsweise
Aufzüge und Aktenpaternoster.
Ein sanftes Abbremsen läßt sich mit Hilfe einer Motor-
Drehzahlregelung erreichen. Für die beschriebenen Anwen
dungszwecke werden insbesondere Asynchronmotoren, vor allem
Kurzschlußläufermotoren, eingesetzt. Da ihre Drehzahl sich
weitgehend steif mit der Antriebsfrequenz ändert, können
diese Motoren mit Hilfe eines vorgeschalteten Frequenzumfor
mers sehr genau und mit hohen Bremskräften geregelt werden.
Dieses Verfahren ist jedoch sehr aufwendig, insbesondere
wenn Motoren mit mittleren bis größeren Leistungen oberhalb
etwa 0,2 kW eingesetzt werden. Eine Alternative ist die Ver
wendung eines Drehstromstellers zum Antreiben und die Ein
speisung von Gleichstrom in die Motorwicklung zum Bremsen.
Diese Lösung erfordert jedoch ebenfalls einen großen schal
tungstechnischen Aufwand.
Für den Fall eines Rolltreppenantriebs ist in den US-Patent
schriften 46 00 865 und 44 82 853 die Möglichkeit beschrie
ben, eine mit dem Elektromotor gekoppelte Bremse zu verwen
den, um ein sanftes Abbremsen zu erreichen. Dabei ist ein
Drehzahlistwertgeber vorgesehen. Eine Drehzahlregelung re
gelt die Energieversorgung der Bremswicklung in Abhängig
keit von dem Signal des Drehzahlistwertgebers und eines Soll
wertgebers, der ein rampenförmig ansteigendes und abfallen
des Signal erzeugt.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Antriebsvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die so
wohl bei bremsender als auch bei schiebender (beschleunigen
der) Last ein zielgenaues Abbremsen und ein definiertes,
sanftes Beschleunigen sicherstellt.
Die Aufgabe wird durch eine Antriebsvorrichtung gemäß An
spruch 1 gelöst.
Für den Fall eines Kupplungs-Brems-Antriebs ist eine gemein
same Regelung der Kupplungs-Betätigung und der Bremsbetäti
gung aus der Publikation: Reinecke: "Varistop ein neuer Po
sitionierantrieb für Industrienähmaschinen" in "Bekleidung
und Wäsche", Heft 7, 1970, S. 466-470 bekannt.
Die erfindungsgemäße Lösung ist mit geringem Aufwand zu
realisieren. Dies gilt vor allem bei solchen Anwendungsfällen,
bei denen auch bisher schon eine elektromagnetisch gelüftete
Federdruckbremse verwendet wurde, die mit dem Elektromotor
gekoppelt ist.
Derartige Antriebsvorrichtungen werden beispielsweise bei
Aufzügen benutzt, wobei die Federdruckbremse als Sicherheits
bremse dient, um den Aufzug auch bei Stromausfall festzuhal
ten. Die reibenden Elemente der Bremse werden im stromlosen
Zustand von der Feder gegeneinander gedrückt. Zum Lösen dient
ein elektromagnetischer Antrieb mit einer Wicklung. In ihrem
Magnetfeld bewegt sich ein Kern, der mit einem der reibenden
Elemente der Bremse, üblicherweise einem auf eine Bremsschei
be wirkenden Bremsklotz gekoppelt ist. Derartige Bremsen wer
den beispielsweise von der Firma Karl E. Brinkmann GmbH.,
Barntrup, Bundesrepublik Deutschland, vertrieben.
Die Federdruckbremsen werden üblicherweise im reinen Ein-
Aus-Betrieb eingesetzt. Im stromlosen Zustand der Bremswick
lung wirkt die volle Bremskraft. Im stromführenden Zustand
dagegen ist die Bremse vollständig gelöst ("gelüftet").
Entsprechend setzt die Bremswirkung plötzlich ein, so daß
kein sanftes Abbremsen erreicht wird. Der erfindungsgemäße
Antrieb ermöglicht ein sanftes Abbremsen, ohne daß die Not
haltefunktion der Bremse beeinträchtigt wird.
Die erfindungsgemäße Drehzahlregelung kann auch beim
Beschleunigen der Antriebsbewegung erfolgreich eingesetzt
werden, um ein besonders sanftes Anfahren der Antriebs
vorrichtung zu erreichen.
Das Regelungsverhalten läßt sich im angesprochenen Sinne
durch eine Reihe bevorzugter Maßnahmen weiter verbessern,
die einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden
können.
Als Drehzahl-Istwertgeber kann ein Analoggeber (Tachogene
rator) eingesetzt werden. Besonders bevorzugt ist jedoch
ein Digitalgeber, beispielsweise in Form einer Schlitz
scheibe, die sich in einer Lichtschranke dreht. Bevorzugt
sollte ein digitaler Drehzahl-Istwertgeber mindestens 500
Impulse/sec erzeugen. Dies entspricht bei einem zweipoligen
Asynchronmotor, der bei 50 Hz Netzfrequenz mit 3000 Um
drehungen/min läuft, mindestens 10 Impulsen pro Umdrehung.
Bei einem vierpoligen Motor, der nur mit halber Drehzahl
läuft, sollten doppelt so viel Impulse pro Umdrehung erzeugt
werden. Besonders gute Ergebnisse werden erzielt, wenn der
digitale Drehzahlgeber mindestens 2000 Impulse/sec bei
Normalgeschwindigkeit des Motors erzeugt.
Die Bremswicklung wird vorzugsweise mit Gleichstrom gespeist.
Dabei ist auf eine geringe Restwelligkeit der Spannungs
versorgung zu achten. Sie sollte vorzugsweise unter
5% liegen. Dabei ist es vorteilhaft, die Versorgungs
spannung durch Drehstromgleichrichtung zu erzeugen.
Spannungsspitzen sollten verzögerungsfrei geglättet
werden. Dies kann z. B. durch Abschneiden des Oberwellen
anteils mit Hilfe bekannter elektronischer Bauelemente
oder bei großen Leistungen durch einen geregelten Hoch
setzsteller erfolgen.
Von erheblichem Einfluß auf das Regelverhalten ist auch
die Zeitkonstante T im Spannungsversorgungskreis der
Bremswicklung. Sie wird im wesentlichen durch die Induk
tivität L der Bremswicklung und den Ohm'schen Widerstand
R im Spannungsversorgungskreis gebildet, der sich wiederum
aus dem Innenwiderstand der Bremswicklung und externen
ohm'schen Widerständen zusammensetzt. Die Zeitkonstante
läßt sich in bekannter Weise gemäß T = L/R berechnen.
Der Innenwiderstand der Bremswicklung und ihre Induktivität
stehen in engem Zusammenhang mit der Nennbremslast, auf
die die Bremse ausgelegt ist. Bei gegebener Dimensionierung
der Bremsteile wird diese nämlich durch die Andruckkraft
der Feder bestimmt. Die Wicklung wiederum muß so ausgelegt
sein, daß bei der Wicklungs- Versorgungspannung, für die
die Bremse ausgelegt ist, die Bremse gelüftet wird. Um eine
ausreichende Feldstärke der Wicklung sicherzustellen,
darf der Innenwiderstand der Wicklung nicht zu groß und
ihre Induktivität nicht zu klein sein.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde gefunden, daß
es zweckmäßig ist, mit einem gegenüber dieser ausschließ
lich nach bremstechnischen Gesichtspunkten vorgenommenen
Dimensionierung erhöhten ohm'schen Widerstand zu arbeiten.
Er sollte soweit erhöht sein, daß die Zeitkonstante min
destens 30%, bevorzugt mindestens 50% kleiner ist als
die Zeitkonstante bei Nennbremslast ohne erhöhten Wider
stand. Dies läßt sich durch einen geeigneten Vorwiderstand
im Spannungsversorgungskreis oder durch Erhöhung des Innen
widerstandes der Wicklung erreichen.
Durch die kleine Zeitkonstante wird auch sichergestellt, daß
eine evtl. Verlängerung der Ansprechzeit der Bremse durch
die in ihrer Spannungsversorgung enthaltenen Funkentstör- und
Glättkondensatoren ausgeglichen wird. Dadurch ist auch die
Nothaltefunktion uneingeschränkt gewährleistet.
Bei einer knapp dimensionierten Bremse könnte der
Spannungsabfall an dem Vorwiderstand bzw. der durch den
erhöhten Widerstand reduzierte Stromfluß dazu führen, daß
die Bremse nicht mehr vollständig gelüftet wird. Dies läßt
sich vermeiden, indem mit einer erhöhten Ausgangsspannung
gearbeitet und/oder eine an sich überdimensionierte Bremse
verwendet wird, bei der durch Reduzierung der Andruckkraft
der Feder mit einem gegenüber dem Nennbremsmoment reduzierten
Bremsmoment gearbeitet wird. Die Verwendung einer über
dimensionierten Federdruckbremse erweist sich darüber hinaus
auch als vorteilhaft für das Dauerbetriebsverhalten der
Antriebsvorrichtung.
Weiterhin ist für das Regelverhalten wichtig, daß die
Hysterese des Bremsregelkreises klein ist. Hierzu ist darauf
zu achten, daß der Luftspalt zwischen den reibenden Elementen
relativ klein ist. Im Falle einer Bremse mit bis zu 16 Nm
Bremsmoment sollte der Luftspalt unter 0,3 mm liegen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den Figuren
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher er
läutert; es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Ausführungs
form der Erfindung und
Fig. 2 eine graphische Darstellung zur
Erläuterung der Drehzahlregelung.
Ein Drehstromasynchronmotor 10 ist über symbolisch darge
stellte Kopplungselemente 12 und 14 mit einer elektro
magnetisch gelüfteten Federdruckbremse 16 und einem Dreh
zahl-Istwertgeber 18 gekoppelt. Als Drehzahl-Istwertgeber
wird vorzugsweise eine Schlitzscheibe mit einer aus einer
Leuchtdiode und einem Fotoempfänger bestehenden Licht
schranke verwendet. In der Praxis sitzt die Nabe der Feder
druckbremse unmittelbar auf der Motorachse. Auch die Schlitz
scheibe des Istwertgebers 18 ist auf der gleichen Achse
angebracht.
Der Motor wird aus einem Drehstromnetz über Phasenleitungen
20 a, 20 b und 20 c und den Nulleiter 22 versorgt. Die Ver
sorgungsleitungen sind über einen Schaltschütz 24 schaltbar,
der von einem Startschalter 26 betätigt werden kann.
Die insgesamt mit 30 bezeichnete Drehzahlregelung umfaßt
den Drehzahl-Istwertgeber 18, einen Digital-Analogwandler 32,
einen Sollwertgeber 34, einen Proportional-Integralregler
(PI-Regler) 36 mit Steuerlogik 37, einen Drehstromregler 38
und die insgesamt mit 40 bezeichnete Spannungsversorgung für
die Wicklung 16 a der Federdruckbremse 16. Die Spannungsver
sorgung 40 umfaßt ein Bremsstellglied 42, einen Drehstrom
gleichrichter 44 und einen in Reihe mit der Wicklung 16 a
geschalteten Vorwiderstand 46.
Zur Anpassung der Verstärkung und des Regelverhaltens des
PI-Reglers 36 an die Erfordernisse der Bremse 16 und ihrer
Spannungsversorgung 40 ist eine Anpassungsschaltung 43 vor
gesehen.
Die Elemente der Regelung sind über Steuerleitungen mit
einander verbunden. Weitere für den Fachmann ohne weiteres
selbstverständliche Einzelheiten, wie beispielsweise die
Niederspannungsversorgung für die Elektronik und die zur
Funkenstörung notwendigen Elemente sind der Übersichtlich
keit halber nicht dargestellt.
Die Funktion der Vorrichtung wird im folgenden anhand
von Fig. 2 näher erläutert. Grundlage ist dabei ein
typischer Verlauf eines Regelzyklus, beispielsweise bei
der Fahrt eines Aufzuges von einem Stockwerk zum anderen.
Die Kurve a in Fig. 2 stellt den zeitlichen Verlauf des
Sollwertes dar, der von dem Sollwertgeber 34 erzeugt wird.
Wird zu einem Zeitpunkt A der Startschalter 26 betätigt, so
geht ein Signal an die Steuerlogik 37. Dadurch wird eine
allmählich steigende Sollwertkurve erzeugt. Bei Erreichen
einer Spannung U F , die der normalen Fahrgeschwindigkeit ent
spricht, bleibt das Sollwertsignal konstant.
Die Abbremsphase wird durch einen "Slow"-Schalter 52 zum
Zeitpunkt C eingeleitet. Der Schalter kann beispielsweise an
geeigneter Stelle im Fahrstuhlschacht angebracht sein und
die Annäherung an das Zielstockwerk signalisieren.
Durch Betätigung des Schalters 52 wird eine allmähliche Ab
nahme der Sollwertkurve auf einen Wert U S (Zeitpunkt D)
eingeleitet, der der gewünschten Schleichgeschwindigkeit
entspricht, mit welcher sich die Last dem Zielpunkt annähern
soll.
Das Erreichen des Zielpunktes wird zum Zeitpunkt E durch
einen Endschalter 56 gemeldet. Das Sollwertsignal geht auf
Null.
Die Kurven b und c von Fig. 2 zeigen in einer vereinfachten
und übertriebenen Darstellung den Signalverlauf am Ausgang 36
des Reglers 36. Die Kurve b ist typisch für eine gegen die
Antriebsrichtung wirkende Last (Betrieb im I. Quadranten
"Antreiben"). Kurve c zeigt den entsprechenden Verlauf bei
einer gleichgerichtet mit dem Antrieb wirkenden Last (Betrieb
im II. Quadranten "Bremsen").
Charakteristisch für die in Fig. 1 dargestellte Schaltung
ist, daß ein gemeinsamer Regler 36 für den Motor 10 und die
Bremse 16 verwendet wird. Aufgrund der Regelabweichung, welche
aus den Signalen des Drehzahl-Istwertgebers 18 und des Soll
wertgebers 34 gewonnen wird, erzeugt ein Ausgangssignal,
durch das sowohl der Motor als auch die Bremse gesteuert
wird. Der Regler bildet also sowohl einen Teil der Motor
regelungselektronik (zusammen mit dem Drehstromregler 38)
als auch der Bremsregelungselektronik (zusammen mit der
Anpassungsschaltung 43 und der Spannungsversorgung 40). Die
genannten Elemente sind vorzugsweise so aufeinander abgestimmt,
daß in einem ersten Teilbereich des Regler-Ausgangssignals
der Motor und in einem zweiten Teilbereich die Bremse anspricht.
Beide Teilbereiche überlappen bevorzugt nur geringfügig oder
gar nicht.
Bei der dargestellten analogelektronischen Realisierung kann
dies beispielsweise dadurch geschehen, daß in einem ersten
Spannungsbereich 50 ("Bremsstellbereich") die Bremse und in
einem zweiten Spannungsbereich 52 ("Motorstellbereich") der
Motor auf das Ausgangssignal anspricht. Innerhalb des Stell
bereichs 50 nimmt mit abnehmender Reglerausgangsspannung die
an der Wicklung 16 a anliegende Spannung zu, so daß die Bremse
lüftet. Innerhalb des Stellbereichs 52 nimmt mit abnehmender
Reglerausgangsspannung der Durchlaßbereich des Phasenanschnitt-
Drehstromstellers 38 zu, so daß das Antriebsdrehmoment des
Motors steigt.
Da der Motor zum Zeitpunkt A zunächst steht, ergibt sich
mit steigendem Sollwert verhältnismäßig schnell eine große
Regelabweichung. Das Ausgangssignal des Reglers 36, der vor
zugsweise ein Proportional-Integral-Regelverhalten hat,
ändert sich schnell in Richtung auf den Motorstellbereich.
Dabei nimmt die an der Wicklung 16 a anliegende Spannung zu,
so daß die Bremse lüftet. Solange sich das Reglerausgangs
signal im Bremsstellbereich 50 befindet, ist der Motor strom
los. Der von dem Startschalter 26 zum Zeitpunkt A betätigte
Schaltschütz 24 wird folglich im stromlosen Zustand ge
schaltet und dadurch geschont.
Wenn das Ausgangssignal des Reglers 36 in den Motorstell
bereich 52 gelangt, läuft der Motor an. Dies führt vielfach
zu einer unerwünscht schnellen Beschleunigung, die durch die
Regelung ausgeglichen wird. Die dadurch und durch die Änderung
der Last hervorgerufenen Regelschwingungen sind in Fig. 2
übertrieben dargestellt. Kurve c zeigt, daß im Fall einer
schiebenden Last vorteilhafterweise die Regelung wieder in
den Bremsstellbereich zurückschwingt, so daß die Bremse schon
in der Anfahrphase des Antriebs für einen sanften Anlauf
sorgt.
Zweckmäßigerweise schaltet eine in der Steuerlogik 37 ent
haltene Vergleichsschaltung bereits kurz vor dem Erreichen
des Sollwertes U F die Regelungselektronik aus (Zeitpunkt B).
Dabei ist der Regler vorteilhaft so ausgebildet, daß seine
Ausgangsspannung schnell, aber kontrolliert auf einen Wert
fällt, der dem maximalen Motorantrieb entspricht. Der Dreh
stromsteller 38 öffnet vollständig, so daß der Motor mit
vollem Drehmoment und normalem Fahrgeräusch läuft.
Die Abnahme des Sollwertes zum Zeitpunkt C führt zu einer
negativen Regelabweichung und damit zu einem schnellen An
stieg des Ausgangssignals des Reglers 36 in Richtung auf den
Bremsstellbereich 50. Bei einer bremsenden Last wird dieser
gemäß Kurve b unter Umständen nicht erreicht. Vielmehr
erfolgt die Regelung vollständig im Motorstellbereich.
Bei einer schiebenden Last tritt das Reglerausgangssignal
gemäß Kurve c in den Bremsstellbereich 52 ein. Die zunehmende
Signalspannung entspricht einer abnehmenden Spannung an der
Bremswicklung, bis die Bremse greift. Kurve c zeigt zwischen
den Zeitpunkten C und D in übertriebener Darstellung die
Regelschwingungen.
Auch nachdem der Sollwert auf den Schleichwert U S gefallen
ist (Zeitpunkt D), sorgt die Regelung für einen gleich
mäßigen Lauf und eine sanfte Annäherung an die Schleich
geschwindigkeit. Die Schwankungen in der Reglerausgangs
spannung stellen Reaktionen des Reglers auf Änderungen der
Last dar, die durch die Regelung ausgeglichen werden. Die
Dauer des Betriebs mit der Schleichgeschwindigkeit sollte
nicht zu groß sein, um eine übermäßige Erwärmung des im Phasen
abschnitt betriebenen Motors zu vermeiden. Zweckmäßigerweise
läßt sich der Zeitpunkt D dadurch optimieren, daß eine ein
stellbare Verzögerungsschaltung vorgesehen ist, die das
Signal des "Slow"-Schalters 52 verzögert.
Durch das Signal des Endschalters 56 wird das Reglerausgangs
signal mittels der Steuerlogik 37 auf Maximalspannung gestellt.
Die Bremse greift voll. Durch ein Signal von dem Endschalter 56
wird auch der Startschalter 26 geöffnet. Da somit der Schütz 24
öffnet, wird die Schaltung vom Netz getrennt. Die Bremse er
hält keinen Strom und wirkt als Sicherheitsbremse.
Die Erfindung wurde anhand einer analogelektronischen Reali
sierung beschrieben, jedoch sind zahlreiche andere Reali
sierungen möglich. Insbesondere kann eine Mikroprozessor
steuerung vorteilhaft eingesetzt werden. In diesem Falle
werden die Signale des Istwertgebers an den Mikroprozessor
gemeldet, der sie mit einer einprogrammierten Sollwertkurve
vergleicht und aus der so ermittelten Regelabweichung die
Steuersignale sowohl für den Motor als auch für die Bremse
erzeugt. Die hierzu notwendigen Maßnahmen sind dem Fachmann
aufgrund der vorliegenden Beschreibung ohne weiteres zu
gänglich.
Eine Mikroprozessorsteuerung kann noch feiner auf die
Erfordernisse des Einzelfalls (Last, Motorcharakteristik,
Bremscharakteristik, gewünschtes Anfahr- und Abbremsver
halten) abgestimmt werden. Sie erweist sich deswegen vor
allem im Bereich höherer Lasten und Motorleistungen als
vorteilhaft. Mit einer Mikroprozessorsteuerung läßt sich
ein noch stabileres, höher dynamisches Regelverhalten er
reichen als mit einer Analogregelung. Bei Verwendung einer
selbstoptimierenden Mikroprozessorregelung entfällt darüber
hinaus die bei analogelektronischer Ausführung notwendige
Optimierungsarbeit.
Claims (8)
1. Antriebsvorrichtung, insbesondere für fördertech
nische Zwecke und Torantriebe mit
einem Elektromotor (10),
einer Steuerlogik (37),
einem mit der Antriebsvorrichtung gekoppelten Dreh zahl-Istwertgeber,
einer im Betrieb mit dem Elektromotor (10) gekoppel ten Bremse (16), die eine Wicklung (16 a) zur elektro magnetischen Lüftung der Bremse aufweist, und
einer Drehzahlregelung, die eine Bremsregelungselek tronik (36, 42, 43) einschließt, von der die Energie versorgung der Bremswicklung (16 a) in Abhängigkeit von dem Signal des Drehzahl-Istwertgebers (18) und eines ein rampenförmig ansteigendes und abfallendes Signal erzeugenden Sollwertgebers (34) geregelt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahlregelung eine Motorregelungselektronik (36, 38) mit einem Motorstellglied (38) einschließt und
daß die Antriebsbewegung mittels elektronischer Re gelung aus der normalen Betriebsgeschwindigkeit auf eine Schleichgeschwindigkeit abgebremst und die Brems wicklung bei Erreichen des Zielpunktes durch ein Si gnal der Steuerlogik stromlos gesetzt wird.
einem Elektromotor (10),
einer Steuerlogik (37),
einem mit der Antriebsvorrichtung gekoppelten Dreh zahl-Istwertgeber,
einer im Betrieb mit dem Elektromotor (10) gekoppel ten Bremse (16), die eine Wicklung (16 a) zur elektro magnetischen Lüftung der Bremse aufweist, und
einer Drehzahlregelung, die eine Bremsregelungselek tronik (36, 42, 43) einschließt, von der die Energie versorgung der Bremswicklung (16 a) in Abhängigkeit von dem Signal des Drehzahl-Istwertgebers (18) und eines ein rampenförmig ansteigendes und abfallendes Signal erzeugenden Sollwertgebers (34) geregelt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahlregelung eine Motorregelungselektronik (36, 38) mit einem Motorstellglied (38) einschließt und
daß die Antriebsbewegung mittels elektronischer Re gelung aus der normalen Betriebsgeschwindigkeit auf eine Schleichgeschwindigkeit abgebremst und die Brems wicklung bei Erreichen des Zielpunktes durch ein Si gnal der Steuerlogik stromlos gesetzt wird.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Drehzahl-Istwert
geber (18) ein digitaler Drehzahlgeber ist, der bei
der Normalgeschwindigkeit des Motors mindestens
500 Impulse pro Sekunde erzeugt.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannungsver
sorgung (40) der Bremswicklung (16 a) als Gleich
spannungsversorgung mit geringer Restwelligkeit von
weniger als 5% ausgebildet ist.
4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannungsver
sorgung (40) der Bremswicklung (16 a) einen Drehstrom
gleichrichter (44) enthält.
5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der ohm'sche Wider
stand im Spannungsversorgungskreis der Bremse (16)
so erhöht ist, daß die durch die Induktivität der
Bremswicklung (16 a) und den ohm'schen Widerstand in
ihrem Spannungsversorgungskreis gebildete Zeitkon
stante mindestens 50% kleiner ist als die Zeitkon
stante bei Nennbremslast ohne erhöhten Widerstand.
6. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hysterese des
Bremsregelkreises klein ist.
7. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Motor (10)
ein Wechselstrom- oder Drehstrom-Asynchronmotor ist.
8. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Motorstell
glied (38) ein Wechselstrom- oder Drehstromsteller
mit Phasenanschnittssteuerung ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3741133A DE3741133C1 (de) | 1987-12-04 | 1987-12-04 | Antriebsvorrichtung |
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Family Applications (2)
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