DE3738694A1 - Verfahren und anordnung zur steuerung eines pulswechselrichters mittels eines pulsmustergenerators - Google Patents
Verfahren und anordnung zur steuerung eines pulswechselrichters mittels eines pulsmustergeneratorsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Steuerung eines Puls
wechselrichters mittels eines Pulsmustergenerators, wie es im Oberbegriff
des Anspruchs 1 näher definiert ist.
Wechsel- bzw. Drehstromantriebe können vorteilhaft mit pulsbreitenmodulierten
Wechselrichtern mit variabler Frequenz und Spannung versorgt werden.
Für die Ansteuerung der Wechselrichter dienen im allgemeinen sogenannte
Pulsmustergeneratoren, in denen Pulsmuster erzeugt werden, die über eine
Zündfolgelogik gegeben und in Impulsendstufen verstärkt als Zünd-Löschim
pulse Verwendung finden. Diese Pulsmuster oder Stellbefehle können extrem
oberschwingungsarm z. B. in sogenannten Unterschwingungsverfahren erzeugt
werden, bei dem ein Vergleich einer sinusförmigen Spannung mit einer
symmetrisch höherfrequenten dreieckförmigen Spannung erfolgt. Die Frequenz
der sinusförmigen Spannung entspricht dabei bei einer Motorsteuerung der
Ständerfrequenz f₁ und die dreieckförmige Spannung f Dr - bis zur Amplituden
gleichheit beider Spannungen - einer Pulsfrequenz. Über die Schnittpunkte
der überlagerten sinusförmigen und dreieckförmigen Kurven ergibt sich ein
der Steuerung zugrundeliegendes Pulsmuster. Informationen darüber sind
z. B. IEEE Transactions of Industry and General Applications Nov./Dec. 1967,
S. 501, 502 entnehmbar. Im übrigen wird auf Fig. 1 dieser Anmeldung ver
wiesen. Dort ist eine mit einer Dreieckfrequenz f Dr überlagerte Sinusfre
quenz f₁ (Ständerfrequenz) in verschiedenen Modulationsgraden, d. h. mit
verschiedenen Amplituden a bis e entnehmbar. Darunter sind die verschie
denen daraus ableitbaren Pulsmuster einer Periode mit der Zahl der Pulse
von 15 bis 1 (Vollaussteuerung) dargestellt. Erkennbar ist, daß mit größer
werdender Amplitude  der Sinusfrequenz die Zahl der Schnittpunkte und damit
die Zahl der Pulse pro Periode bei gleichbleibender Amplitude A der
Dreieckspannung stark abnimmt, von z. B. 15 (Kurve a) auf 1 (Kurve e) bei
einer Aussteuerung
von 1 auf <3,236 (Â=Scheitelwert). Trotz Vollaussteue
rung steigt der erzielbare Effektivwert U eff 1 nur unwesentlich von 1 auf
1,27 (Grundfrequenztaktung). Mit höher werdender Dreieckfrequenz ergeben
sich mehr Schnittpunkte, mit größerer Amplitude der Sinuskurve weniger.
Bei höherer Amplitude der Sinusspannung gegenüber der Dreieckspannung
(Übermodulation) ergeben sich ab einer gewissen Aussteuerung Schwierig
keiten durch zu wenig Schnittpunkte bzw. Pulse, insbesondere wenn die
beiden Spannungen frei und unsynchronisiert laufen, so daß schließlich
Schwebungen im Ausgangsstrom des Wechselrichters auftreten, die nicht aus
regelbar sind. Eine Antriebsregelung wird dann instabil. Ein Absinken der
Pulse im unsynchronisierten Pulsbetrieb unter eine definierte Anzahl, z. B. 10, ist daher zu vermeiden.
Es ist dazu bekannt, die beiden Spannungen zunächst
mit ihren verschiedenen Frequenzen unsynchronisiert frei laufen zu lassen.
Erst vor dem Übergang in den Übermodulationsbereich A<1 wird dann synchroni
siert. Bei größerer Sinusamplitude gegenüber der Dreieckamplitude (A<1;
Übermodulation) würden sonst die erwähnten Schwierigkeiten durch Absinken
der Pulsfrequenzen auftreten. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil,
daß die selbstgewählte Pulsfrequenz (z. B. 325 Hz, vgl. Fig. 2) nicht ge
halten werden kann und unerwünscht hoch steigt. Aus Fig. 2 ist erkennbar,
daß mit der steigenden Ständerfrequenz f₁ bis etwa 21 Hz zunächst die Puls
frequenz von 325 Hz konstant gehalten werden kann, ab Punkt X würde dann
die Kurve gemäß dem gewählten Synchronisationsfaktor, z. B. 15 (gestrichelte
Linie, Fig. 2) nach einer Rampenfunktion ansteigen und dann bei höherer
Aussteuerung (A)<1; f₁<28 Hz) mit der strichpunktierten Vertikallinie,
die die Bereiche I und II trennt, wieder abfallen. Danach steigt sie mit
geringerer Steigung wieder mit 13 Pulsen pro Periode f₁ an, punktierte
Linie, fällt durch stärkere Übermodulation und den Wegfall von 2 weiteren
Pulsen pro Halbperiode ab und geht auf die Vollinie für 9 Pulse pro Periode
usw. über. Es ergibt sich damit ein gezackter, abfallender Verlauf der Puls
frequenz bis zur Vollaussteuerung mit unerwünschten Frequenzspitzen bis
400 Hz im oberen Bereich. Erhöhte Pulsfrequenzen bedeuten erhöhte Schalt
verluste
im Wechselrichter.
Man kann dieses Ansteigen der Pulsfrequenz über eine selbstgesetzte Marke
dadurch vermeiden, daß man die Ständerfrequenz und Dreieckfrequenz schon
ab einer niedrigeren Ständerfrequenz, z. B. 2 Hz, voll synchronisiert. Die
sich mit steigender Ständerfrequenz bei gleichbleibender Pulsfrequenz
ändernden Synchronisatiosfaktoren bedingen jedoch ein vielfaches Um
schalten - was sich in einem Vielfachsägezahnmuster bis zur Vollaussteue
rung äußert - was das Verfahren aufwendig und teuer macht.
Aufgabe der Erfindung ist es, die geschilderten Nachteile der bekannten
Verfahren auszuschalten und ein Verfahren zu schaffen, das weniger auf
wendig ist und mit dem sich die Pulsfrequenzen sicher beherrschen lassen.
Diese Aufgabe wird gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sowie Anordnungen zur Durch
führung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Anhand von schematischen Ausführungsbeispielen und Darstellungen zum Ver
ständnis der Zusammenhänge wird die Erfindung im nachstehenden näher er
läutert.
Es zeigt
Fig. 1 den Zusammenhang von Aussteuerung A und
Grundschwingungseffektivwert U eff 1
Fig. 2 das erfindungsgemäße Verfahren mit Puls
frequenzbegrenzung und Dreieckfrequenzan
hebung
Fig. 3 Schaltungsanordnung für einen Pulsmuster
generator.
Auf die Fig. 1 wurde bereits Bezug genommen und diese ausführlich er
läutert.
In Fig. 2 ist die erzielbare Pulsfrequenzbegrenzung nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren in Vollstrich dargestellt. Es sind die durch strich
punktierte Vertikallinien getrennten Bereiche I bis IV erkennbar. Der Be
reich I reicht bis zur Aussteuerung A=1, dem schließen sich die Über
modulationsbereiche II bis IV mit A<1 an. Erkennbar ist, daß die Puls
frequenz, hier 325 Hz, unsynchronisiert konstant gehalten wird, während
die Ständerfrequenz f₁ (bis auf hier 28 Hz) bzw. die Aussteuerung A bis
auf A=1 wächst. Nach der Erfindung wird jetzt noch für den Übergangs
bereich II der unsynchronisierte Betrieb aufrecht erhalten, dabei jedoch
die Dreieckfrequenz soweit angehoben, daß der durch die Übermodulation
auftretende Pulsverlust (vgl. Fig. 1 und Beschreibung) im Pulsmuster durch
zusätzliche Seitenimpulse im Mittel ausgeglichen wird. Die sich ein
stellende Pulsfrequenz ist durch den unsynchronisierten Betrieb nur als
Band gestrichelt darstellbar. Ab 29 Hz Ständerfrequenz (Bereich III) wird
dann auf synchronisierten Betrieb, bei dem wie herkömmlich, die Pulsfre
quenz auf verschiedenen, jedoch nur noch wenigen Kennlinien verläuft, über
gegangen. So steigt sie nach Abfall zunächst auf der Kennlinie für 9 Pulse
pro Periode wieder an, um bei ca. 33 Hz dann auf 5 Pulse pro Periode und
bei 35 Hz auf Grundfrequenztaktung überzugehen. Deutlich erkennbar ist,
daß die vorgewählte Pulsfrequenz von hier 325 Hz nun nicht mehr über
schritten wird, obwohl der Betrieb weitgehend unsynchronisiert erfolgt.
Kriterium für die Umschaltung vom unsynchronen auf synchronen Betrieb ist,
daß eine Pulskennlinie erreicht ist, bei der das selbstgewählte Pulsfrequenz
maximum nicht mehr überschritten wird.
In Fig. 3 ist die Schaltung eines Pulsmustergenerators nach der Erfindung
dargestellt. Danach werden die Sollwerte der Ständerfrequenz f₁ und der
Aussteuerung A einem 3-Phasen-Sinusbildner 2 zugeführt, der die Sinus
spannung liefert. Die erforderliche Dreieckfrequenz wird von zwei Dreieck
generatoren 5 und 6 geliefert, die von verschiedenen Kennliniengebern
7 und 8 gesteuert werden. Dabei dient der Kennliniengeber 7 einer aus
steuerungsabhängigen Dreieckfrequenzanhebung im unsynchronisierten Betrieb II
und der Kennliniengeber 8 der Dreieckfrequenzbildung bei synchronisiertem
Betrieb III und IV. Die Dreieckgeneratoren werden von einem Umschalter 9
wahlweise
über ein Multiplikationsglied 3 auf einen Pulsbildungkomparator 1 ge
schaltet, in dem daraus die Pulsmuster generiert werden. Mit 4 ist noch
ein Übermodulationskennliniengeber bezeichnet, der die Amplitude der
Dreieckfrequenz abhängig von der Aussteuerung überproportional absenkt.
Dies ist äquivalent einer aussteuerungsabhängigen Anhebung der Amplitude
der Sinusspannung, jedoch hier einfacher zu realisieren. Mit 10 ist noch
ein Schwellenwertgeber bezeichnet, der den Umschalter abhängig von der Aus
steuerung A steuert. Die Funktionsgruppen 1 bis 10 (strichpunktiert um
rahmt) machen den eigentlichen Pulsmustergenerator aus. Mit 11 sind der
Vollständigkeit halber noch eine Zündfolgelogik und mit 12 Impulsendstufen
angedeutet, aus denen die Zünd-Löschimpulse für die GTO-Thyristoren der
Pulswechselrichter abnehmbar sind. Der Kern der Erfindung manifestiert
sich in den zusätzlichen Funktionsgruppen 5, 7, 9, 10.
Durch den Übergangsbereich II mit der Dreieckfrequenzanhebung werden
Schwingungen im Strom vermieden und diese können sich im anschließenden
Bereich III trotz niedriger Pulszahl pro Periode wegen der Synchronisation
zwischen Sinus- und Dreieckfunktion ebenfalls nicht auswirken. Auch da
durch, daß im synchronisierten Bereich III durch Übermodulation die Puls
musterwechsel automatisch vonstatten gehen, ist ein einfacher Aufbau des
Pulsmustergenerators möglich. Durch weitere Übermodulation gelangt man
dann in den Bereich IV, der sogenannten Grundfrequenztaktung, wo nicht
mehr gepulst wird.
Obwohl der Pulsmustergenerator vorwiegend für hohe Pulsfrequenzen ge
eignet ist, erlaubt die erfindungsgemäße Einfügung des Übergangsbereiches
II auch die Anwendung bei Anlagen mit niedrigen Pulsfrequenzen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Steuerung eines Pulswechselrichters mittels eines Puls
mustergenerators, der durch Überlagerung und Schnittpunktbildung
zweier Spannungen, einer Sinus-Wechselspannung mit einer zunächst un
synchronisierten Dreieck-Wechselspannung ein Pulsmuster erzeugt, aus
dem die Potentialstellbefehle für den Wechselrichter abgeleitet werden,
wobei bei höherer Aussteuerung eine Synchronisation der Dreieck-
Wechselspannung mit der Sinuswechselspannung erfolgt und in den Über
modulationsbereich übergegangen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dreieck-Wechselspannung als Dreieckfrequenz (f Dr) un
synchronisiert bis in einen Übergangsbereich (II) nach Beginn der Über
modulation (A<1) vorgegeben wird, daß ab Beginn der Übermodulation
zusätzlich eine Frequenzanhebung der Dreieckfrequenz (f Dr) erfolgt und
daß erst danach eine Synchronisation mit der Sinus-Wechselspannung
durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die unsynchronisierte Frequenzanhebung der Dreieckfrequenz (f Dr) nach
einer Kennlinie erfolgt, die abhängig vom Grad der Aussteuerung A ist,
wobei Kriterium für die Frequenzanhebung das Unterschreiten einer
Mindestpulszahl pro Periode der Sinus-Wechselspannung im Pulsmuster
des Pulsmustergenerators ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mindestpulszahl pro Periode der Sinus-Wechselspannung den Wert 10
nicht unterschreitet.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die unsynchronisierte Frequenzanhebung vorzugsweise linear
erfolgt.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Pulsbildungskomparator
(1) an den Ausgang eines von Sollwerten der Ständerfrequenz (f₁) und
der Aussteuerung (A) gesteuerten 3-Phasen-Sinusbildners (2) und eines
Multiplikationsgliedes (3) angeschlossen ist und letzteres die Ausgabe
werte eines von der Aussteuerung (A) beeinflußten Übermodulations-
Kennliniengebers (4) mit der Frequenz von jeweils einem von zwei umschaltbaren Dreieck-
Frequenzgeneratoren (5, 6) multipliziert.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
von einem Dreieck-Frequenzgenerator (5), der einen Kennliniengeber (7)
mit einer Kennlinie für unsynchronisierte Dreiecksfrequenzbildung und
aussteuerungsabhängiger Anhebung der Dreieckfrequenz aufweist, auf
einen Dreieckfrequenzgenerator (6) umgeschaltet wird, der an einen
Kennliniengeber (8) für synchronisierte, frequenzabhängige Dreiecks
frequenzbildung angeschlossen ist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgänge der Dreieck-Frequenzgeneratoren (5, 6) mit dem Multiplika
tionsglied (3) über einen Umschalter (9) verbunden sind, der über ein
Schwellwertglied (10) von der Aussteuerung (A) beeinflußt wird.
8. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kennliniengeber (8) für synchronisierte frequenzabhängige Dreieck-
Frequenzbildung an die Ständerfrequenz (f₁) angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
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DE (1) | DE3738694A1 (de) |
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