DE3738262C2 - Geschirmte koplanare Streifenleiteranordnung - Google Patents
Geschirmte koplanare StreifenleiteranordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Leiteranordnung gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bevorzugtes Anwendungsgebiet dieser Leiteranordnung sind
integrierte Hohlleitersysteme zur Erzeugung und Über
tragung hochfrequenter elektromagnetischer Energie.
In o.g. Hohlleitersystemen besteht häufig die Aufgabe,
zwei Verbrauchern über eine Streifenleiteranordnung breit
bandig Hochfrequenzleistung aus einem Signalhohlleiter so
zuzuführen, daß die an den Verbrauchern anliegenden Signal
spannungen gleichphasig sind. Ein Beispiel hierfür ist ein
Mikrowellen-Gegentakt-Hohlleitermischer in cross-bar-Aus
führung, wie er aus "Microwave-Journal", July 1985, Seite
131-134, bekannt ist. In Fig. 1 sind zwei Verbraucher V1,
V2, z. B. zwei Dioden, die sich jeweils zwischen einem
Mittenleiter 3 und einer von zwei beidseitig des Mitten
leiters 3 angeordneten Masseflächen 4, 5 befinden, auf
einem Substrat in der Mitte des Querschnitts eines Recht
eckhohlleiters angeordnet. Die Zuführung der lokalen
Oszillatorleistung P₁₀ an die Verbraucher erfolgt durch
eine Leiteranordnung in koplanarer suspended-stripline-
Konfiguration mit einem Hohlleiter-suspended-stripline-
Übergang (E-Feldsonde), wie er z. B. aus "IEEE-MTT" Februar
1973, Seite 117-118, bekannt ist (Fig. 2).
Um Konversionsverluste gering zu halten und eine hohe
Gleichphasigkeit der den Dioden gelieferten Leistung zu
gewährleisten, müssen die Verbraucher an die Quellimpedanz
reaktiv angepaßt werden, was üblicherweise geschieht,
indem der Abstand R zwischen Verbraucher und E-Feldsonde
zu R∼N·λ/4 (λ = Streifenleiterwellenlänge) gewählt
wird. Dies führt jedoch, da die Leitungslänge R gewöhnlich
mehrere Wellenlängen λ beträgt, zu einer Bandbreiten
reduktion aufgrund des "Longline"-Effekts.
Die Gleichphasigkeit der an die Dioden gelieferten LO-
Leistung RF dient der Unterdrückung von unerwünschten
Rauschsignalen, mit denen die LO-Leistung P₁₀ amplituden
moduliert ist, und die nach Weiterleitung an die nicht
linearen Elemente des Mischers in die Zwischenfrequenz
ebene transponiert werden und eine Verschlechterung des
Rauschverhaltens des Mischers zur Folge haben. Bei Leiter
anordnungen in koplanarer suspended-stripline-Konfiguration
und üblicher Gehäuseauslegung wird jedoch die Gleichphasig
keit der den Verbrauchern zugeführten Leistungen trotz o.g.
Anpassung dadurch beeinträchtigt, daß über die Spalten S,
die wegen der Herstellung in der Anordnung aus zwei Gehäuse
teilen nicht vermeidbar sind, Hochfrequenzströme fließen
und in die RF-Leistung einkoppeln.
Herkömmliche Ausführungen der E-Feldsonde wirken sich eben
falls nachteilig auf die Gleichphasigkeit der Leistungs
zuführung an die Verbraucher aus, da mit größerer Ein
tauchtiefe der Sonde in den LO-Hohlleiter 7, d. h. stärkerer
Ankopplung an das LO-Feld auch die Sondeninduktivität
zunimmt und somit die Aufteilung der Leistung auf die
beiden Leiter stärker dem Einfluß von Einbautoleranzen
des Sondensubstrats 8 unterliegt. Darüber hinaus bewirkt
die Sondenreaktanz auch eine nicht erwünschte Bandbreiten
reduktion der Anordnung.
Die der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe besteht darin,
die angeführten Nachteile herkömmlicher koplanarer Leiter
anordnungen für eine gleichphasige und konversionsverlust
arme Leistungszuführung an zwei Verbraucher zu vermeiden.
Weiterhin soll eine Leiteranordnung von einfachem,
kompaktem und robustem Aufbau mit geringem technischen
Aufwand hergestellt werden können.
Diese Aufgabe wird er
findungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patent
anspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
2-7 angeführt.
Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, eine maximale Gleich
phasigkeit der zwei Verbrauchern zugeführten Leistungen
dadurch zu gewährleisten, daß die die Leistung RF zuführen
de koplanare Leiteranordnung durch eine geeignete Gehäuse
auslegung als Schlitzleitung realisiert wird mit einem
kurzgeschlossenen Leitungsstück zur Impedanzanpassung, und
die Leistung P₁ in die Schlitzleitung vermittels einer
E-Feldsonde eingekoppelt wird, die durch parallel zu den
äquipotentialflächen des einkoppelnden Hohlleiters gelegte
Masseflügel eine minimale Reaktanz aufweist.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von
Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 zeigt die schematische Darstellung eines
cross-bar-Mischers mit konventioneller
Leitungsanordnung.
Fig. 2 zeigt die schematische Darstellung einer
konventionellen E-Feldsonde für den
Übergang zwischen koplanarer suspended-
stripline und Rechteck-Hohlleiter in der
Querschnittsebene des LO-Hohlleiters.
Fig. 3 zeigt die Leitungszuführung für zwei
Verbraucher V1 und V2 über die Schlitz
leitung K1, K2 mit einer konventionellen
E-Feldsonde.
Fig. 4 zeigt die schematische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Leiteranordnung zur
LO-Zuführung bei einem Rund-Hohlleiter
mischer.
Fig. 5 zeigt die E-Feldlinien in der suspended-
stripline für a) L « Lambda/4,
b) L » Lambda/4.
In Fig. 4 ist schematisch eine erfindungsgemäße Anordnung
aus zwei Rundhohlleitern 9, 10 dargestellt mit zwei Ver
brauchern V1, V2, die jeweils zwischen einem der zwei
Massenleiter 4, 5 und dem Mittenleiter 3 angeordnet sind.
Die Zuleitung der RF-Leistung an die Verbraucher V1, V2
erfolgt über die an einem Ende kurzgeschlossenen Leitungen
K1, K2, an die die Leitungen K3, K4 jeweils im Abstand a
vom Kurzschluß ankoppeln.
Fig. 5 dient zur Verdeutlichung der E-Feldverteilung in
einer erfindungsgemäßen Leiter-Anordnung.
Fig. 5a zeigt für eine geschirmte suspended-stripline
mit zwei Masseleitern 11, 12 und dem Mittenleiter 3, die
auf einem Substrat SU im Schirmkanal 13 angeordnet sind,
die E-Feldverteilung für Frequenzen, deren Wellenlänge λ
groß gegenüber den Abmessungen des Kanals 13 ist. Über
den Spalt S fließen HF-Ströme, deren Phase und Weglänge
von den Zufälligkeiten der Kontaktgabe im Bereich des
Spalts abhängig sind und die störend in das RF-Signal
einkoppeln. Wählt man nun, wie in der Erfindung vorge
schlagen, die Gehäuseabmessungen so, daß Lambda/4∼L ist
(L = Weglänge der Masseströme von einer Massekante MK der
koplanaren Anordnung zur anderen), sind die Ströme über die
Kontaktstelle S und damit auch die durch sie verursachte
Einkopplung in die RF-Leistung minimal. Die elektroma
gnetische Energie des Leitersystems ist fast vollständig
im Bereich der beiden Schlitze der Leiter K1 und K2 kon
zentriert und der Leitungsmechanismus identisch mit dem
zweier Schlitzleitungen (Fig. 5b).
Die Verbraucher V1 und V2 befinden sich über den Schlitzen
dieser Leitungen und können gemäß den Methoden der Schlitz
leitungstechnik mittels einer Resonanztransformation an die
Quellimpedanz angepaßt werden. Hierzu werden die Schlitz
leitungen K1 und K2 im Abstand A∼N·Lambda/4 von den
Verbrauchern kurzgeschlossen Fig. 4). In einem Abstand a
vom Kurzschlußende der Leiter K1 und K2 erfolgt eine An
kopplung an die zur E-Feldsonde führenden Leitungen K3 und
K4. Die Größe des Transformationsverhältnisses wird durch
die Länge des Kurzschlußstücks a bestimmt und kann selbst
verständlich für die Leitungen K1 und K2 auch jeweils
individuell eingestellt werden, so daß eventuelle Unter
schiede in den elektrischen Eigenschaften der Verbraucher
V1 und V2 berücksichtigt werden können. Auch bei Ver
brauchern mit im Frequenzbereich von Millimeterwellen
kleinen Wirkwiderständen, wie z. B. beamlead-Dioden mit
ca. 8 Ohm, die an eine Quellimpedanz von ca. 400-500
Ohm anzupassen sind, gelingt es mit dieser Anordnung und
N = gerade positive ganze Zahl das Stehwellenverhältnis
auf dem Abschnitt R klein zu halten und damit auch den
Einfluß parasitärer Ströme im Bereich des Spalts S auf
die RF-Leistung weiter zu verringern. Haben andererseits
die Verbraucher V1, V2 eine sehr viel höhere Impedanz als
der Leitungswellenwiderstand von K1, K2 beträgt, wird
eine Resonanzanpassung durch die Wahl N = ungerade positive
ganze Zahl erreicht. Ein Beispiel hierfür stellen Feld
effekttransistoren dar.
Der Übergang zwischen LO-Hohlleiter 9 und den Schlitz
leitungen K3 und K4 ist als E-Feldsonde mit zwei Massen
flügeln 14, 15, die näherungsweise parallel zu den Äqui
potentiallinien des Hohlleiter-E-Feldes gelegt sind und
einer in den Hohlleiter ragenden Fortsetzung 16 des Mitten
leiters 3, ausgebildet (Fig. 4). Da die Massenflügel 14,
15 vorwiegend kapazitiv koppeln, der Sondenteil 16 jedoch
induktiv, läßt sich durch geeignete Auslegung der Massen
flügel und des Fortsatzes die Sondenreaktanz verringern
und damit einerseits die Bandbreite des Übergangs erhöhen,
andererseits aber auch eine gleichmäßige und phasengleiche
Aufteilung der LO-Leistung auf die Schlitzleitungen K1
und K2 erreichen.
Claims (7)
1. Geschirmte koplanare Streifenleiteranordnung mit zwei
Verbrauchern V1, V2 und einer E-Feldsonde, dadurch
gekennzeichnet, daß die Streifenleiter K1 bzw. K2 an
die Verbraucher V1 und V2 ankoppeln und jeweils in
einem Abstand A∼N·Lambda/4 (N = ganze positive
Zahl, Lambda = Streifenleiterwellenlänge) von den
Verbrauchern kurzgeschlossen sind, daß in einem
Abstand a vom jeweiligen Kurzschluß die Streifen
leiter K3 bzw. K4 an die Streifenleiter K1 bzw. K2
ankoppeln, daß die Massestreifen der Streifenleiter
K3 und K4 und der Mittenleiter der Streifenleiter
K1 und K2 in einen Hohlleiter (9) ragen und
die E-Feldsonde realisieren, wobei der Verlauf der
Massestreifen der Leiter K3 und K4 im Hohlleiter (9)
den Äquipotentiallinien der im Hohlleiter (9) geführten elektro
magnetischen Welle angenähert ist und das Schirmgehäuse der Anordnung
zwischen den Verbrauchern V1 und V2 und der E-Feld
sonde so ausgelegt ist, daß die Weglänge L von einer
Massenkante MK der koplanaren Anordnung zur anderen
ungefähr L ≈ Lambda/4 beträgt und daß die Leiter K1,
K2, K3, K4 so ausgelegt sind, daß ein aus dem Hohl
leiter (9) ausgekoppeltes Signal derart auf die
Streifenleiter aufgeteilt wird, daß die den Ver
brauchern V1, V2 zugeführten Signale gleichphasig
sind.
2. Leiteranordnung nach Anspruch 1 , gekennzeichnet
dadurch, daß die Leiter K1, K2 bzw. K3, K4 identisch
und symmetrisch zum Mittenleiter (3) angeordnet sind.
3. Leiteranordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
dadurch, daß die Verbraucher nicht-lineare Bau
elemente sind.
4. Leiteranordnung nach Anspruch 2, gekennzeichnet
dadurch, daß die Bauelemente Dioden sind und jeweils
zwischen Masseleiter und Mittenleiter geschaltet sind
und auf einem Substrat quer in einen Signalhohlleiter
(10) eingefügt sind.
5. Leiteranordnung nach Anspruch 2, gekennzeichnet
dadurch, daß die Bauelemente Feldeffekttransistoren
sind, die mit zwei Anschlüssen jeweils zwischen
Masseleiter und Mittenleiter geschaltet sind und
auf einem Substrat quer in einen Signalhohlleiter
(10) eingefügt sind.
6. Leiteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei der Hohlleiter (9) ein Rechteck-, Quadrat-
oder Rundhohlleiter ist.
7. Leiteranordnung nach Ansprüchen 1 bis 5, wobei der
Hohlleiter (10) ein Rechteck-, Quadrat- oder
Rundhohlleiter ist.
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