DE3737905A1 - Baugruppentraeger - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Baugruppenträger, der aus oben und unten und front- und rückseitig ange­ ordneten Strangpreßprofilen und Seitenwänden besteht und in seinem Innern Führungsschienen zur Aufnahme von Lei­ terplatten aufweist. Baugruppenträger haben festgelegte Abmessungen, dienen zur Aufnahme von Leiterplatten und werden in genormte Schaltschränke eingebaut.

Ein Baugruppenträger ist aufgebaut aus zwei Seitenteilen mit Befestigungsflanschen, die durch vier Strangpreßpro­ file miteinander verbunden sind. Im Innern weist ein Baugruppenträger Führungsschienen zur Aufnahme von Lei­ terplatten, Baugruppen, Karten, Geräten auf. Die front­ seitig oben und unten sowie rückseitig oben und unten angebrachten Strangpreßprofile dienen zur mechanischen Aussteifung des Baugruppenträgers und halten gleichzei­ tig die Führungsschienen für die Leiterplatten. Die Leiterplatten werden in den Baugruppenträger eingescho­ ben und weisen vorwiegend an der Rückseite Steckverbin­ der zur Spannungs- und Signalzuführung auf. Es gibt aber auch Leiterplatten mit frontseitigem Steckeranschluß, die vorzugsweise bei Ein-/Ausgabegeräten zur externen Prozeßeinspeisung verwendet werden.

Probleme mit der Störeinkopplung durch enge räumliche und elektrische Leitungsführung sind bei diesem Aufbau­ system gegeben und nur durch hohen zusätzlichen Aufwand (Abschirmung) zu beheben. So ist es beispielsweise er­ forderlich, eine strenge räumliche Trennung zwischen dem störspannungsbehafteten Bereich der Frontstecker für die Ein/Ausgabegeräte und den störstrahlungsempfindlichen Bereich der Signalverarbeitung innerhalb des Baugruppen­ trägers zu erreichen. Hierzu ist nicht nur eine Trennung zwischen Verdrahtungsebene und Signalebene, sondern auch getrennte Leitungsführung von spannungsführenden Leitun­ gen, Prozeßsignalen und internen Elektroniksignalen er­ forderlich. Selbst eine konsequente Trennung der Leiter­ bahnen, der Bauelemente oder Anschlußstecker bzw. Steck­ verbinder auf den Steckbaugruppen wird verlangt.

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung zu finden, mit der die Spannungsversorgung der Ein/Ausgabe­ geräte von der Frontseite des Baugruppenträgers her er­ folgt.

Erfindungsgemäß wird dies durch die Merkmale des Patent­ anspruchs 1 erreicht. Ausgestaltungen sind aus den Un­ teransprüchen ersichtlich.

Vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist be­ sonders die exakte räumliche Trennung zwischen den ge­ fährdeten Teilen der Ein/Ausgabegeräte und den Signal­ verarbeitungsgeräten. Die Spannungszuführung für die Ein/Ausgabegeräte, die meistens über Frontstecker vorge­ nommen wurde, und sich in enger Nachbarschaft zu Signal­ spannungen befand, kann jetzt völlig getrennt zu emp­ findlichen Teilen verlegt werden (EMV-Verträglichkeit steigt). Der optische Eindruck der als "Girlanden" be­ zeichneten Schlaufen-Verbindungen der Frontstecker un­ tereinander wird ebenfalls verbessert, weil durch die am frontseitigen Strangpreßprofil angebrachten Stromschie­ nen gezielt für jede Leiterplatte die Versorgungsspan­ nung abgegriffen werden kann.

Die Stromschienen sind in die Nut eines Kunststoffträ­ gers isoliert eingesetzt, und die Kontaktfedern der Stromschienen sind berührungssicher in die Leiterplat­ tenführungsschienen eingebettet, so daß auch bei nicht eingesetzter Leiterplatte Berührungsschutz gegen strom­ führende Teile besteht.

Bei der rückseitigen Anordnung der erfindungsgemäßen Stromschiene im Baugruppenträger kann ebenfalls die er­ forderliche Verdrahtung von jedem Geräteplatz zum ande­ ren vereinfacht werden.

Weitere Vorteile sind aus der nachfolgenden Beschreibung ersichtlich.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Fig. 1 der Zeichnung näher erläutert. Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Führungsschiene.

Ein Baugruppenträger 1 (beispielsweise in genormter 19′′-Technik) besteht aus zwei Seitenwänden, die jeweils oben und unten durch zwei frontseitige und zwei rücksei­ tige Strangpreßprofile 2 verbunden sind. Eventuell vor­ handene Boden- und Deckenwände sind nur andeutungsweise eingezeichnet. In den Baugruppenträger 1 sind oben und unten in genormtem Rasterabstand Führungsschienen 3 ein­ gesetzt, die von der Frontseite zur Rückseite laufen, und sowohl an den vorderen Strangpreßprofilen 2 als auch an den rückseitigen Strangpreßprofilen befestigt bzw. eingerastet sind. In die Führungsschienen 3 werden die Leiterplatten 4 (Ein/Ausgabegeräte, Baugruppen, usw.) eingeschoben. In der Zeichnung wurde nur eine untere Führungsschiene und nur eine Leiterplatte dargestellt.

Die vorderen Strangpreßprofile 2 sind derart ausgebil­ det, daß sie eine isolierte Stromschiene 5 (Kunststoff­ träger 5 a mit Nut und darin eingelegtem Leiter 5 b nach Fig. 2) aufnehmen können. Die Stromschiene 5 wird dabei in das Strangpreßprofil 2 eingerastet oder seitlich ein­ geschoben. In den Kunststoffträger 5 a mit Nut wird ein metallischer Leiter 5 b eingelegt. Die Stromschiene 5 ist also parallel zu dem Strangpreßprofil 2 angeordnet. Die Stromschiene (Kunststoffträger mit Leiter) besteht vor­ zugsweise aus Isoliermaterial, so daß der eigentliche metallische Leiter 5 b elektrisch isoliert von dem Strangpreßprofil 2 angeordnet ist.

Die Stromschiene 5 weist mehrere, im Rasterabstand der Führungsschienen 3 angebrachte Kontaktfedern 6 auf, die von der Führungsschiene 3 der Leiterplatten 4 gehalten bzw. verdeckt werden. An den Leiterplatten 4 sind ent­ sprechende Kontaktmesser 7 vorhanden, so daß beim Ein­ schieben der Leiterplatte 4 in den Baugruppenträger 1 eine Kontaktierung zwischen der Stromschiene 5 und der Leiterplatte 4 stattfindet.

Die beiden frontseitigen, oben und unten angeordneten Strangpreßprofile 2 weisen also jeweils eine Stromschie­ ne 5 auf, so daß Plus- und Minus-Potential der Leiter­ platte 4 (Ein/Ausgabegerät) zugeführt werden kann. Die Spannungsversorgung der Stromschienen 5 erfolgt über geeignete und nicht näher dargestellte Anschlußelemente (beispielsweise Flachstecker), die seitlich am Baugrup­ penträger 1 angeordnet sind.

In der Zeichnung wurden zur besseren Verdeutlichung nur die vorderen unteren und oberen Strangpreßprofile 2 mit der unteren Stromschiene 5 und nur eine Führungsschiene 3 mit einer eingeschobenen Leiterplatte 4 dargestellt. Selbstverständlich sind auf der Rückseite des Baugrup­ penträgers 1 ebenfalls Strangpreßprofile 2 angeordnet.

Vorteilhaft kann auch sein, wenn eine Stromversorgung der Platine 4 von vorne nicht möglich ist, die hinteren (an der Rückseite des Baugruppenträgers angeordneten) Strangpreßprofile so auszugestalten, daß sie einen Kunststoffträger mit Nut und darin eingelegtem metalli­ schen Leiter aufnehmen, so daß die Stromschiene 5 von der Vorderseite auf die Rückseite des Baugruppenträgers 1 verlegt wird und die Spannungsversorgung der Leiter­ platte 4 beim Einschieben automatisch von der Rückseite aus erfolgt.

In Fig. 2 ist der beispielhafte Aufbau der Stromschiene 5 (Kunststoffträger 5 a mit Nut und darin eingelegtem Leiter 5 b), der Kontaktfeder 6, des Strangpreßprofils 2 und das Berühren mit dem Kontaktmesser 7 auf der Leiter­ platte 4 im Bereich der Führungsschiene 3 noch einmal näher dargestellt. Die im Schnitt gezeigten Bauteile der Fig. 1 haben dieselben Bezeichnungen und sind noch ein­ mal vergrößert abgebildet.

Claims (3)

1. Baugruppenträger, der aus oben und unten und front- und rückseitig angeordneten Strangpreßprofilen und Seitenwänden besteht und in seinem Inneren Füh­ rungsschienen zur Aufnahme von Leiterplatten aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die frontseitig angeordneten Strangpreßprofile (2) jeweils zur Aufnahme von isolier­ ten Stromschienen (5) ausgebildet sind und daß die iso­ lierten Stromschienen (5) Kontaktfedern (6) aufweisen, die durch die Führungsschienen (3) gehalten und verdeckt werden und über entsprechend angeordnete Kontaktmesser (7) auf den Leiterplatten (4) zur Spannungszuführung für die Leiterplatten (4) vorgesehen sind.

2. Baugruppenträger nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jede isolierte Stromschiene (5) aus einem Kunststoffträger mit Nut und darin eingelegtem metallischen Leiter besteht.

3. Baugruppenträger nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die rückseitig angeordneten Strang­ preßprofile zur Aufnahme einer isolierten Stromschiene (5) ausgebildet sind.